„Das Israel Gottes“ und das Ende der Zeiten der Nationen
1, 2. (a) Welche Situation innerhalb der ummauerten Stadt Jerusalem von heute zeigt, daß Jehova die Weltherrschaft nicht durch diese Stadt ausübt? (b) Welche andere Stadt mit diesem Namen sollte aber heute in Betracht gezogen werden?
IM Dezember des Jahres 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, wurde das irdische Jerusalem von den britischen Truppen unter General Allenby den mohammedanischen Türken entrissen. Auf der ganzen Erde jubelten fleischliche Juden über dieses Ereignis. Doch bis auf den heutigen Tag hat das mohammedanische Heiligtum, das auf dem Berg Moria innerhalb der ummauerten Stadt steht, die Errichtung eines jüdischen Tempels der Anbetung an der Stelle verhindert, wo früher der Tempel König Salomos stand. Der Gott, zu dessen Ehren dieser Tempel von dem königlichen Sohn Davids errichtet wurde, übt freilich die Weltherrschaft mittels seines messianischen Königreiches — jetzt, da die „Zeiten der Nationen“ abgelaufen sind — nicht durch das irdische Jerusalem aus. Was ist aber von dem anderen Jerusalem zu sagen? Von welchem? Von demjenigen, das in einem inspirierten Brief erwähnt wird, der einige Jahre nachdem Jesus, der Messias, die Zerstörung der Stadt Jerusalem (70 u. Z.) vorhergesagt hatte, an seine Jünger in der römischen Provinz Galatien geschrieben wurde. In diesem Brief an die Galater, und zwar in Kapitel 4, Vers 25 und 26, lesen wir:
2 „Diese Hagar [Sklavin des hebräischen Patriarchen Abraham] nun bedeutet den Sinai, einen Berg in Arabien, und sie entspricht dem heutigen Jerusalem, denn sie ist mit ihren Kindern [ihren Bürgern und Untertanen] in Sklaverei. Das Jerusalem droben dagegen ist frei [gleich Sara, der freien Frau Abrahams], und es ist unsere Mutter.“
3, 4. (a) Was erkannte Paulus als seine geistige „Mutter“ und die der Christen in Galatien an? (b) Auf welche Weise war die Nation Israel ein Teil der Universalorganisation Gottes geworden?
3 Der Schreiber dieser Worte war der christianisierte Jude Saulus von Tarsus, ein auserwählter Apostel Jesu, des Messias. Das „heutige Jerusalem“, von dem er schrieb, war aus Gottes Organisation entlassen worden, so, wie Hagar aus dem Haushalt Abrahams entlassen worden war, und es wurde im Jahre 70 u. Z. zerstört. Paulus erkannte das irdische Jerusalem nicht mehr als seine geistige Mutter an, sondern „das Jerusalem droben“, das heißt das himmlische Jerusalem. Paulus war wie jene Christen in Galatien eines „ihrer Kinder“.
4 Als Gott am Berg Sinai das Volk Israel aufgrund des durch Moses vermittelten Gesetzesbundes in ein Verhältnis zu sich brachte, wurde diese Nation der sichtbare Teil der Universalorganisation Jehovas. Sie gehörte zu dieser Organisation, wie die Sklavin Hagar Sara, der ursprünglichen Frau Abrahams, gehörte. Sara stellt das freie „Jerusalem droben“ dar, das den verheißenen Nachkommen hervorbringen sollte.
5. Von wo aus übte also Jehova am Ende der Zeiten der Nationen die Weltherrschaft aus, welche Frage zu beantworten war für ihn an der Zeit, und wie?
5 In Anbetracht dessen begann Jehova Gott in Verbindung mit diesem „Jerusalem droben“ am Ende der Zeiten der Nationen im Kriegsjahr 1914 mit der Ausübung seiner Weltherrschaft. Damals war es für ihn an der Zeit, durch Taten die Frage zu beantworten, die der inspirierte Schreiber, König David, in Psalm 2:1-6 aufgeworfen hatte:
„Warum sind die Nationen in Tumult gewesen und murmelten die Völkerschaften selbst ständig Leeres? Die Könige der Erde stellen sich auf, und hohe Amtspersonen selbst haben sich zusammengerottet wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten [seinen Messias], indem sie sprechen: ‚Laßt uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Stricke!‘ Er selbst, der in den Himmeln sitzt, wird lachen; Jehova selbst wird sie verspotten. Zu jener Zeit wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in der Glut seines Mißfallens wird er sie in Bestürzung versetzen, indem er spricht: ‚Ich, ja ich, habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berge.‘“ (Siehe auch Apostelgeschichte 4:24-26.)
6. (a) Warum war die Einsetzung des messianischen Königs am Ende der Zeiten der Nationen für irdische Herrscher unsichtbar? (b) Was in der kritischen Zeit zu tun, bereiteten sich die weltlichen Herrscher weiterhin vor, obgleich sie Jahrzehnte im voraus über das Ende der Zeiten der Nationen unterrichtet worden waren?
6 Ja, am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 war es für Jehova passend, folgende prophetische Worte zu erfüllen, die David in Psalm 110:1, 2 aufgezeichnet hatte: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘“ Die Einsetzung des messianischen Königs fand auf dem himmlischen Berg Zion statt und war daher für Könige und Regierungsbeamte auf der Erde unsichtbar. In Veröffentlichungen der Watch Tower Society war zwar jahrzehntelang darauf hingewiesen worden, daß das Ende der Zeiten der Nationen in das Jahr 1914 fallen werde, doch die irdischen Herrscher waren entschlossen, sich der Übernahme der Weltherrschaft durch den himmlischen Messias zu widersetzen. Sie fuhren mit ihrer intensiven Vorbereitung auf eine internationale Kriegführung fort. Nach außen hin begann das Jahr 1914 friedlich. Am 28. Juli stürzten sich dann aber die Nationen in den Krieg.
7. Was für ein Verhältnis zur Erde begann für den Messias mit seiner Einsetzung als König am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914, und wieso?
7 Die Einsetzung des Messias als König zur Rechten Jehovas in eben diesem Jahr kennzeichnete den Beginn seiner unsichtbaren Gegenwart in bezug auf die Erde. Wieso? Weil es für den über die Erde neu eingesetzten König passend war, seine Aufmerksamkeit seinem irdischen Herrschaftsbereich zuzuwenden, den damals seine Feinde — Aspiranten auf die Weltherrschaft — beanspruchten. ‘Der Stab seiner Macht’ wurde von dem „Jerusalem droben“ zur Erde hin ausgesandt. Auf den Befehl Jehovas begann der Messias, ‘inmitten seiner Feinde’, die sich auf der Erde befanden, zu herrschen. Außerdem warf er den Teufel und seine Dämonen vom Himmel auf die Erde hinab (Offenbarung 12:7-17).
8. Nach dem „Zeichen“ wofür fragten die Apostel Jesus, und in welchem Zustand würden sich gemäß Psalm 2:1 die Nationen dann befinden?
8 „Das Zeichen“, das Jesus, der Messias, als Beweis seiner unsichtbaren „Gegenwart“ beschrieben hatte, wurde am Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 sichtbar. Kurz bevor Jesus eines Märtyrertodes starb, fragten ihn die Apostel: „Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3; siehe auch The Emphasised Bible von J. Rotherham, The Emphatic Diaglott von Benjamin Wilson und Youngs Literal Translationa). Gemäß Psalm 2:1 sollten die Nationen zu der Zeit, wo Gott Jesus, den Messias, als König im himmlischen Jerusalem oder Zion einsetzen würde, ‘in Tumult sein’.
9. (a) Erlebten die Apostel, die die Frage aufgeworfen hatten, im ersten Jahrhundert eine Drangsal, die so groß war, daß sie für immer ohnegleichen blieb? (b) Um was für eine Erfüllung handelte es sich also, als sie Dinge erlebten, die Jesus in Matthäus 24:7-15 erwähnt hatte?
9 Ob Jesus bei seiner Antwort Psalm 2:1 und auch Psalm 110:1-4 im Sinn hatte, wissen wir nicht. Jedenfalls stimmt seine Antwort mit diesen von König David geäußerten Prophezeiungen überein. Das hat sich seit 1914 noch viel eindrucksvoller gezeigt als in den 37 Jahren, die von der Zeit an, wo die Apostel ihre Frage gestellt hatten, bis zur Zerstörung Jerusalems durch die römischen Legionen im Jahre 70 u. Z. vergingen. Allerdings blieb das schreckliche Unheil, das damals über die Juden kam, nicht ohnegleichen. Es war zum Beispiel nicht schlimmer als die Ausschreitungen, denen unter dem Hitlerregime vor und während des Zweiten Weltkrieges 6 000 000 Juden zum Opfer fielen. Die Zerstörung Jerusalems war keine „große Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matthäus 24:21). Was die Apostel, die die Frage aufgeworfen hatten, bis zum Ende des ersten Jahrhunderts u. Z. erlebten, war eine Erfüllung der Prophezeiung Jesu im kleinen, nämlich Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen, Kriege und Verfolgungen sowie die Zerstörung des „heutigen Jerusalem“. Sie brauchten darüber nicht zu wehklagen, denn das himmlische Jerusalem blieb bestehen.
10. Die größere Erfüllung der Prophezeiung Jesu führt uns zu welcher Schlußfolgerung?
10 Die damaligen Ereignisse bildeten kein kombiniertes „Zeichen“, das die „Gegenwart“ Jesu und den „Abschluß des Systems der Dinge“ anzeigte. Als Bestätigung der Wahrhaftigkeit der Prophezeiung Jesu mußte es also später, zu Lebzeiten der letzten Glieder seiner „kleinen Herde“ von Königreichserben, noch eine größere Erfüllung seiner Worte geben (Lukas 12:32). Das ist seit dem Ende der Zeiten der Nationen der Fall. Betrachten wir die Weltgeschichte von da an im Lichte der biblischen Prophezeiungen, so gelangen wir unwillkürlich zu der Überzeugung, daß wir in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben (Matthäus 24:3; Markus 13:4). Diese Überzeugung wird durch die Erfüllung von Offenbarung 6:3-17 gestützt, einer Prophezeiung, die über ein Vierteljahrhundert nach der Zerstörung Jerusalems aufgezeichnet wurde und in der von den vier sogenannten Apokalyptischen Reitern die Rede ist.
11. Woran können sich die noch lebenden Glieder der „Versammlung der Erstgeborenen“ erinnern, und wie läßt sich die Erfüllung der Prophezeiung Jesu im ersten Jahrhundert mit diesen Ereignissen in neuerer Zeit vergleichen?
11 Einige Glieder des Überrestes der „Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind“, sind heute noch am Leben und können sich gut an die spanische Grippe erinnern (Hebräer 12:23). Von dieser schrecklichen Plage wurde die Erde gegen Ende des Ersten Weltkrieges heimgesucht. Es war eine der vorhergesagten Seuchen, und ihr fielen Millionen zum Opfer, ja mehr Menschen, als in den vier Jahren des Ersten Weltkrieges umkamen. Die noch lebenden Glieder des Überrestes erinnern sich auch an die Verfolgung der christlichen Bibelforscher, die von der Blutschuld der Welt frei bleiben wollten. Sie erinnern sich daran, daß diese Verfolgung ihren Höhepunkt mit der Gefangensetzung des Präsidenten (damals 48 Jahre alt), des Sekretärkassierers (54 Jahre alt) und sechs weiterer Glieder des Hauptbüros der Watch Tower Bible and Tract Society erreichte, und zwar aufgrund von Beschuldigungen, die im Jahre 1919 gerichtlich verworfen wurden. Im Zusammenhang damit wurde in Kanada und in den Vereinigten Staaten von Amerika ein Verbot über Veröffentlichungen der Gesellschaft verhängt, das erst nach dem Ersten Weltkrieg wieder aufgehoben wurde. Zieht man alles in Betracht, so verblaßt das, was zur Zeit der Apostel im ersten Jahrhundert in Erfüllung der Prophezeiung Jesu geschah, an Bedeutung gegenüber ähnlichen Ereignissen weltweiten Ausmaßes in den Jahren 1914 bis 1918 u. Z.
Gehorsames Handeln des „Israels Gottes“
12. (a) Über wen sollte gemäß Jesu Antwort auf die Frage nach dem „Zeichen“ seiner Gegenwart Verfolgung kommen, und welcher Rasse gehörten die ersten davon an? (b) Wodurch ist „das, was Israel in fleischlicher Hinsicht ist“, ersetzt worden?
12 Als Jesus die Frage nach dem „Zeichen“ seiner unsichtbaren „Gegenwart“ beantwortete, sprach er nicht von einer Verfolgung, die über „das, was Israel in fleischlicher Hinsicht ist“, kommen sollte (1. Korinther 10:18). Er sagte die Verfolgung seiner Jünger voraus, von denen die ersten selbstverständlich beschnittene Juden nach dem Fleische oder Proselyten waren. Doch dadurch, daß sich vom Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. an die Prophezeiung aus Joel 2:28, 29 erfüllte, wurden seine Jünger ein neues Israel, ein geistiges Israel (Apostelgeschichte 1:6 bis 2:42). Um die Mitte des ersten Jahrhunderts schrieb ein christianisierter Jude, der Apostel Paulus, an die Christen in Galatien: „Das Jerusalem droben dagegen ist frei, und es ist unsere Mutter“ (Galater 4:26). Und gegen Ende seines Briefes bemerkte er: „Weder Beschneidung ist etwas noch Unbeschnittenheit, sondern eine neue Schöpfung ist etwas. Und alle, die nach dieser Regel des Benehmens ordentlich wandeln werden, über sie komme Frieden und Barmherzigkeit, ja über das Israel Gottes“ (Galater 6:15, 16).
13. An welchem bemerkenswerten Teil des „Zeichens“ des „Abschlusses des Systems der Dinge“ möchten die Glieder des Überrestes und ihre Gefährten persönlich einen Anteil haben, und wozu hat dies bis heute geführt?
13 Wie sollten nun die Glieder des Überrestes dieses „Israels Gottes“ gehorsamerweise handeln, da sie die Entwicklung des „Zeichens“ des „Abschlusses des Systems der Dinge“ sehen? Sie sollten so handeln, daß sich an ihnen der bemerkenswerte Teil des „Zeichens“ erfüllt, den Jesus mit den Worten vorhersagte: „Wer aber bis ans Ende [griechisch: télos] [unter Verfolgung] ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden. Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen [Gojim] zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende [télos] kommen“ (Matthäus 24:13, 14; Markus 13:9, 10). In dem Jahr, das auf den Ersten Weltkrieg folgte, begann der Überrest des „Israels Gottes“, der überlebt hatte, gehorsamerweise damit, dieses prophetische Gebot zu erfüllen, mit dem Ergebnis, daß „diese gute Botschaft vom Königreich“ heute vom Überrest der geistigen Israeliten und von seinen Gefährten in 205 Ländern und in etwa 190 Sprachen gepredigt wird, und das trotz Verfolgung und trotz des Zweiten Weltkrieges.
14. Durch dieses Zeugnis machen sie bekannt, daß welche „Zeiten“ für die Nationen zu Ende sind, und inwiefern ist dies wirklich der Fall?
14 Durch diese nicht zu unterdrückende Verkündigung des aufgerichteten Königreiches werden die „Nationen“, die Gojim, darüber unterrichtet, daß ihre „Zeiten“, ihre „sieben Zeiten“, in denen sie Jerusalem zertreten haben, im Herbst des Jahres 1914 abgelaufen sind (Lukas 21:24). Das Jerusalem, um das es hier geht, ist nicht das irdische Jerusalem im Nahen Osten, sondern das himmlische Jerusalem, denn dort, im Himmel, hat Jehova Gott seinen Messias, seinen gesalbten Sohn Jesus, inthronisiert, als im Jahre 1914 die Zeiten der Nationen abliefen. Somit kann es sich bei der „heiligen Stadt“, die die Nationen gemäß Offenbarung 11:1, 2 „zweiundvierzig Monate lang niedertreten“ sollten, nicht um das „himmlische Jerusalem“ handeln, in dem Jesus, der Messias, von 1914 an regiert (Hebräer 12:22). Niedergetreten wurden vielmehr die Glieder des Überrestes des „Israels Gottes“ durch die Verfolgung während des Ersten Weltkrieges, und zwar 42 Mondmonate oder dreieinhalb Mondjahre lang. Doch zur Zeit des zweiten Kongresses der Bibelforscher in Cedar Point (Ohio, USA), im Sommer 1922, waren sie geistig völlig wiederhergestellt. Die Verfolgung des Überrestes im Ersten Weltkrieg gehörte also zu dem „Zeichen“, das die Tatsache bezeugte, daß Jesus von 1914 an in seinem Königreich in dem „Jerusalem droben“ gegenwärtig war. Dieses Jerusalem ist nie niedergetreten worden (Matthäus 24:3, 9-13).
15. Was begannen die Glieder des Überrestes und ihre Gefährten damals wie nie zuvor zu tun, und haben sie sich in dieser Hinsicht niedertreten lassen?
15 Damals ging der Überrest des „Israels Gottes“ wie nie zuvor daran, den König und das Königreich zu verkündigen. Geistig gesprochen, lag er nicht mehr danieder und wurde nicht mehr von den Nationen niedergetreten (Offenbarung 11:7-15).
16. Welcher König fährt seit 1914 unter den Feinden einher zur Unterwerfung, und in welcher Hinsicht wird es in Kürze im Zertreten eine Umkehr der Dinge geben?
16 Seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914, als der inthronisierte König Jesus Christus im himmlischen Jerusalem zu herrschen begann, haben die Dinge auf glorreiche Weise einen umgekehrten Verlauf genommen. Er schreitet inmitten seiner irdischen Feinde zur Unterwerfung. In Kürze, wenn das Königreichszeugnis in internationalem Ausmaß gegeben worden ist, wird das Ende des „Abschlusses des Systems der Dinge“ kommen. Die feindlichen „Nationen“ werden wie ein Weinstock, der voller Früchte hängt, umgehauen werden. Dann wird der König sie in „die große Kelter des Grimmes Gottes“ schleudern und sie dort verdientermaßen zertreten und ihr Blut aus ihnen herausstampfen (Offenbarung 14:18-20). „Er wird sie [die Nationen] mit eisernem Stabe hüten. Auch tritt er die Weinkelter des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen“ (Offenbarung 19:15).
17. Welches ist das abschließende Gleichnis in Jesu Prophezeiung über das „Zeichen“, und wie wird den geistigen „Brüdern“ des Herrschers Gutes getan?
17 Die Erfüllung des Gleichnisses Jesu von den Schafen und den Böcken sollte ebenfalls ein Teil des „Zeichens“ sein, das auf die unsichtbare „Gegenwart“ Jesu und den „Abschluß des Systems der Dinge“ hinweist (Matthäus 24:3; 25:31-46). Wie vorhergesagt, haben bis jetzt Millionen das Königreichszeugnis angenommen, das der Überrest des „Israels Gottes“ gibt. Sie haben aus Dankbarkeit entsprechend reagiert. Diese symbolischen „Schafe“ tun sogar dem geringsten der geistigen „Brüder“ des herrschenden Königs Jesus Christus Gutes. In Zusammenarbeit mit diesen seinen „Brüdern“ verrichten sie in einem weltweiten Schlußzeugnis den überwiegenden Teil des vorhergesagten Predigens „dieser guten Botschaft vom Königreich“.
18. Welches „Königreich“ möchten die symbolischen Schafe ererben, und wie ergeht die Aufforderung dazu an sie?
18 Die in dem Gleichnis erwähnten „Schafe“ möchten „das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für ... [sie] bereitet ist“, ererben (Matthäus 25:34). Die Aufforderung dazu wird von dem herrschenden „Sohn des Menschen“ an sie ergehen, wenn sie in die „große Drangsal“ eintreten in der Hoffnung, sie unter dem Schutz Gottes zu überleben. Dadurch werden sich die abschließenden Worte des Gleichnisses Jesu erfüllen: „Und diese [die symbolischen Böcke, die den „Brüdern“ Christi nichts Gutes getan haben] werden in die ewige Abschneidung [in den Tod] weggehen, die Gerechten [die symbolischen Schafe] aber in das ewige Leben“ (Matthäus 25:46). Sie werden das „Fleisch“ sein, das bewahrt werden wird durch die „große Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“. Um der „Auserwählten“ Gottes (des Überrestes des „Israels Gottes“) willen werden die Tage dieser größten aller irdischen Drangsale verkürzt werden (Matthäus 24:21, 22).
19. Woraus wird die „große Volksmenge“ kommen, und was wird sie mit dem Herrschaftsbereich des „Königreiches“ tun, in den sie gelangt?
19 So wird die „große Volksmenge“ schafähnlicher Menschen „aus der großen Drangsal kommen“ und in den gereinigten irdischen Herrschaftsbereich des Königs Jesus Christus eingehen (Offenbarung 7:9-14). Vom Beginn des neuen Systems der Dinge an werden sie daran teilhaben, diesen Bereich des Königreiches in das weltweite Paradies umzugestalten, zu dem die Erde nach dem Vorsatz des Schöpfers werden sollte, als er den Eltern der ganzen Menschenwelt, Adam und Eva, den göttlichen Auftrag erteilte (1. Mose 1:27-31; 2:5-9).
20. Was tun diese schafähnlichen Menschen zusammen mit dem Überrest in der Zwischenzeit, und welche Bedeutung des „Zeichens“ behalten sie bis ans „Ende“ im Sinn?
20 In der Zwischenzeit, bis sie die Einladung des in himmlischer Herrlichkeit herrschenden „Sohnes des Menschen“ hören: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet worden seid, ererbt das Königreich, das von der Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist“, sind diese gerechten, schafähnlichen Menschen weiterhin Schulter an Schulter mit dem Überrest des „Israels Gottes“ tätig (Matthäus 25:34). Wie diese geistigen Israeliten verlieren auch sie nicht den Glauben an die Bedeutung des Endes der Zeiten der Nationen im Jahre 1914. Sie verschließen also ihre Augen nicht vor dem immer deutlicher zu erkennenden „Zeichen“ der „Gegenwart“ Jesu, des Messias, als König; sie verherrlichen ihren Dienst als seine irdischen Untertanen und gehen angesichts des mit Riesenschritten herannahenden „Endes“ freudig im weltweiten Predigen „dieser guten Botschaft vom Königreich“ voran (Matthäus 24:14).
[Fußnote]
a Im Neuen Testament von L. Reinhardt lautet der Text: „Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Parusie und des Endes der Weltzeit?“ In einer besonderen Fußnote dazu ist zu lesen: „Parusie heißt: (als Messias) gegenwärtig oder da sein.“
Kannst du die folgenden Fragen beantworten?
□ Was beweist das Eintreffen aller Teile des vorhergesagten „Zeichens“?
□ An welcher Tätigkeit beteiligen sich die Glieder des „Israels Gottes“ und ihre Gefährten?
□ Was ist die „heilige Stadt“, die ‘zweiundvierzig Monate niedergetreten’ wurde, und was ist das „Jerusalem“, das nicht zertreten wurde?
□ Was wird, wenn das Trennen der symbolischen Schafe von den Böcken zu Ende ist, mit jeder dieser Gruppen geschehen?
[Bild auf Seite 24]
Welche sichtbaren Beweise sagte Jesus voraus, damit seine Nachfolger wüßten, wann die Zeiten der Nationen zu Ende sind?