Was hat Gottes Königreich seit 1914 getan?
1. Sind das Jahr 1914 und die nachfolgende Entwicklung der Dinge für die heutige Generation lediglich Geschichte, und was sagte der bedeutendste Prophet über unsere Generation?
SEIT 1914 sind bereits mehr als fünfzig Jahre vergangen. Dennoch können sich heute noch Millionen Menschen lebhaft an dieses Jahr erinnern. Sie haben den Ersten Weltkrieg, der damals ausbrach, und die nachfolgende Entwicklung der Dinge miterlebt. Das Jahr 1914 und das, was damals geschah, sind für sie nicht einfach Geschichte, etwas was der Vergangenheit angehört. Sie waren Zeugen dieser Dinge; sie haben sie nicht vergessen; sie können den Menschen, die seither geboren wurden, noch davon erzählen. Diese Millionen gehören zu einer Generation der Menschheit, die noch weit erstaunlichere Dinge erleben wird, Dinge, die schließlich genau und unmißverständlich erkennen lassen werden, was das, was in dem unvergeßlichen Jahr 1914 geschah und was damals begann, eigentlich bedeutet. Der hervorragendste Prophet aller Zeiten sagte vor 1900 Jahren mit der größten Sicherheit: „Diese Generation [wird] auf keinen Fall vergehen ..., bis alle diese Dinge geschehen.“ — Matth. 24:34.
2. In welcher Hinsicht ist die Erde seit 1914 nicht mehr dieselbe, und was kann über ihre Zukunft gesagt werden?
2 Seit dem Jahre 1914 ist unsere Erde nicht mehr dieselbe. Wir sagen das nicht wegen des häufigeren Auftretens von Erdbeben, die die Erdoberfläche merklich verändert haben. Wir sagen es auch nicht wegen der weitverbreiteten Verseuchung der Luft, des Wassers und des Bodens. Wir sagen es wegen der Veränderungen, die seither nicht nur unter den Menschen auf der Erde in bezug auf die Staatsformen, die Moral, das wissenschaftliche Denken, die Religion und die Kriegführung, sondern — so befremdend es klingen mag — auch unter den übermenschlichen, unsichtbaren Mächten vor sich gegangen sind, deren Spielball die Menschheit heute geworden ist. Aufmerksame Geschichtsforscher haben mit Recht gesagt, das Jahr 1913 sei das letzte normale Jahr der heutigen Welt gewesen. Seither leben wir in einem Zeitalter der Gewalt, der Unruhe und Unsicherheit, das sich mit keiner anderen Zeit der Menschheitsgeschichte vergleichen läßt. Es entwickeln sich ständig neue Gefahren. Menschen, die keinen sicheren Führer für die Zukunft haben, zittern vor dem, was noch über unsere Generation zu kommen droht. Warum muß gerade unsere Generation das alles erleben, und warum steht ihr noch Schlimmeres bevor?
3, 4. (a) Was, außer der Erde, wurde durch das, was im Jahre 1914 geschah, noch berührt? (b) Welche Ankündigung von universeller Bedeutung sollte in diesem Jahr im Himmel erfolgen?
3 Wir wollen uns mit uns selbst und mit der Ursache unserer Sorgen und Nöte jedoch nicht so sehr beschäftigen, daß wir andere wichtige Dinge, die zu dem allgemeinen Bild des Weltgeschehens gehören, übersehen. Was im Jahre 1914 geschah, berührte nicht nur die Erde und ihre Bewohner, sondern auch den Himmel. Damit meinen wir nicht den sichtbaren Himmel, die Planeten im Weltraum, zu denen Raumfahrtwissenschaftler von der Erde aus Raketen hochschießen. Wir meinen damit die für die menschliche Wissenschaft unerreichbaren und unergründlichen unsichtbaren Himmel. Selbst diese unsichtbaren Himmel, in denen der Gott der ganzen Schöpfung von seinen Geistgeschöpfen gesehen wird, wurden von dem, was im Jahre 1914 geschah, weitgehend berührt. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß im Jahre 1914 die Zeit für eine das ganze Universum betreffende wichtige Ankündigung gekommen war, eine Ankündigung, die überall in den unsichtbaren Himmeln gehört und deren Widerhall schließlich auch auf der Erde aufgefangen werden sollte, und zwar nicht etwa mit Hilfe von Radioteleskopen, sondern mit Hilfe der auf Gottes Volk einwirkenden Kraft Gottes. Es könnte keine bedeutendere Ankündigung geben als die, die einst tatsächlich gehört und dann mit folgenden inspirierten Worten aufgezeichnet wurde:
4 „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König herrschen für immer und ewiglich.“
5. Welche damit in Verbindung stehende Ankündigung sollte im Himmel etwas später erfolgen?
5 Etwas später erfolgte eine ähnliche Ankündigung: „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt!“ — Offb. 11:15; 12:10.
6. (a) Von wem wurden diese Ankündigungen aufgezeichnet, und warum? (b) Warum ist unsere Generation in der Lage die Frage: „Was hat Gottes Königreich seit 1914 getan?“, zu beantworten?
6 Diese Ankündigungen wurden auf der Erde zum erstenmal auf der vor der Küste Kleinasiens gelegenen Insel Patmos gehört und wurden von dem Mann, der sie gehört hatte, aufgezeichnet. Dieser Mann war der christliche Apostel Johannes, der auf dieser Strafinsel eine Gefängnisstrafe verbüßte, die ihm die Römer auferlegt hatten. Er wurde aufgefordert, diese Ankündigungen niederzuschreiben, damit sie der Generation erhalten blieben, die dann leben würde, wenn diese Ankündigungen tatsächlich erfolgen sollten, durch die Ereignisse bekanntgemacht würden, die für Himmel und Erde von größter Wichtigkeit wären. Gemäß allgemein anerkannten Zeitberechnungen machte der Apostel Johannes seine Aufzeichnungen über seine prophetische Vision und die Dinge, die er dabei sah und hörte, im Jahre 96 u. Z. Gott, von dem die Vision kam, gebot Johannes, dies alles niederzuschreiben, weil dadurch Dinge vorhergesagt wurden, „die in kurzem geschehen“ sollten. (Offb. 1:1) Unsere Generation, die das, was sich im Jahre 1914 und in den darauffolgenden Jahren ereignete, selbst erfahren hat, lebt in der furchteinflößenden Zeit in der das, was Johannes in seiner Vision sah, geschehen soll. Was können wir also auf die Frage: „Was hat Gottes Königreich seit 1914 getan?“, antworten?
NICHT DAS ERSTE MESSIANISCHE KÖNIGREICH GOTTES
7. (a) War das 1914 angekündigte Königreich Gottes und seines Christus das erste mit der Erde in Beziehung stehende Königreich Gottes? (b) Auf wen wurde der Titel „Messias“ oder „Christus“ früher angewandt?
7 Dieses Königreich Gottes und seines Christus hatte 2520 Jahre auf seine Aufrichtung gewartet. Wieso wissen wir das? Weil es nicht das erste mit der Erde in Beziehung stehende Königreich Gottes ist. Denken wir daran, daß der Titel „Christus“ „Gesalbter“ bedeutet und dem hebräischen Wort „Messias“ entspricht. So, wie wir von dem griechischen Wort „Christus“ das Eigenschaftswort „christlich“ ableiten, werden von dem hebräischen Wort „Messias“ die Wörter „messianisch“ und „Messianist“ abgeleitet. Jeder wahre Christ ist ein Messianist. In alter Zeit wurde das Wort „Christus“ oder „Messias“ auf die Könige angewandt, die bis zum Jahre 607 v. u. Z. in Jerusalem regierten. In diesem Jahr wurde der letzte König der langen Königslinie, die mit König David begonnen hatte, gestürzt. Der Prophet Jeremia beklagte ihn mit den Worten: „Der Hauch unserer Nasen, der Gesalbte [der Messias] Jehovas, wurde in ihren Gruben gefangen, von welchem wir sagten: In seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen.“ — Klag. 4:20, Fußnote.
8. (a) Welcher Titel wurde deshalb auch auf König David angewandt, und auf wessen Thron saß er in Jerusalem? (b) Wem gehörte nach Davids eigenen Worten das Königreich?
8 König David begann in Jerusalem im Jahre 1070 v. u. Z. zu regieren. Da er auf Jehovas Geheiß zum König über sein Volk gesalbt wurde, nannte man ihn den Gesalbten, den Messias oder Christus. Deshalb sagte Gott über Jerusalem, den Regierungssitz Davids: „Dort will ich das Horn Davids wachsen lassen, habe eine Leuchte zugerichtet meinem Gesalbten [Messias].“ (Ps. 132:17) Anfänglich war Jehova Gott selbst der himmlische, unsichtbare König über Davids Volk gewesen, denn der Prophet Moses sang zu seiner Zeit: „Jehova wird als König herrschen auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ (2. Mose 15:18, NW) Folglich saß König David als Jehovas sichtbarer, menschlicher Vertreter in Jerusalem auf dem Thron. Nach der Bibel saßen König David und sein Nachfolger, König Salomo, auf dem „Thron Jehovas“. (1. Chron. 29:23) Als daher der betagte König David den Thron an seinen jungen Sohn Salomo abtrat, betete er öffentlich zu Gott und sagte: „Alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, Jehova, ist das Königreich.“ (1. Chron. 29:11) Dieses Königreich war somit ein Königreich Gottes und seines Gesalbten.
VON 607 v. u. Z. BIS 1914 u. Z.
9. (a) Wann, warum und durch wen wurde das königliche Haus Davids gestürzt? (b) Was war das Niedrige, das damals erhöht wurde?
9 Die sichtbaren Könige in diesem ersten Königreich Gottes und seines Christus oder Gesalbten in Jerusalem waren selbstverständlich unvollkommene Menschen. Wegen der Mißherrschaft, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte, ließ Gott dieses irdische Königreich im Jahre 607 v. u. Z. durch Nebukadnezar, den König von Babylon, stürzen. Als Gott dem letzten König von Jerusalem durch seinen Propheten Hesekiel diesen Sturz ankündigte, sagte er: „Hinweg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein — bis der kommt, welchem das [gesetzliche, NW] Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ (Hes. 21:30-32) Beim Sturz des königlichen Hauses Davids im Sommer des Jahres 607 v. u. Z. wurde die verachtete heidnische Weltmacht Babylon erhöht, und etwa am 1. Oktober jenes Jahres waren dann Jerusalem und das ganze Land Juda vollständig verödet; nicht einmal ein Statthalter aus der Verwandtschaft des Königs David blieb zurück.
10. (a) Welche besonders gekennzeichnete Zeitperiode begann im Jahre 607 v. u. Z.? (b) Bis zu wessen Kommen sollte diese Zeitperiode dauern?
10 Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Jerusalem das Königreich Jehovas vertreten, da sich Gottes Gesalbter oder Christus dort befand. Seither, also vom Jahre 607 v. u. Z. an, hat Jerusalem nie mehr einen König aus der Linie Davids gehabt. Damals begann Gottes Königreich unter seinem Gesalbten oder Christus von den Heiden oder Nationen niedergetreten zu werden, und damit begann eine lange Zeitperiode, in der die Nationen ungehindert durch ein Königreich Gottes unter Christus über die Erde herrschten. Gemäß der Prophezeiung Hesekiels sollte diese Zeit der Herrschaft der Nationen bis zum Kommen dessen dauern, dem das Recht auf die Königskrone gehört, und dann würde Gott seine Verheißung, es ihm zu geben, erfüllen. Die wiederaufgebaute Stadt Jerusalem wurde vom Persischen, dann vom Griechischen und schließlich vom Römischen Reich beherrscht, doch diese Mächte ließen nicht zu, daß in dieser Stadt ein Königreich Gottes unter einem Gesalbten aus der Familie Davids aufgerichtet wurde.
11. (a) Wie und wann wurde Jesus der Christus oder Gesalbte? (b) Gab ihm Gott damals das messianische Königreich?
11 Genau zur festgesetzten Zeit, während der Herrschaft des Tiberius Cäsar von Rom, wurde Jesus, ein Nachkomme des Königs David, am Jordan gesalbt, und zwar nicht von einem jüdischen Priester oder Propheten, sondern von Jehova Gott, und auch nicht mit Salböl vom Ölbaum, sondern mit heiligem Geist vom Himmel. Johannes der Täufer, der Jesus im Wasser taufte, bezeugte diese Tatsache. Er bezeichnete Jesus auch als den Sohn Gottes. (Joh. 1:29-34) Dort wurde Jesus „Jesus Christus“ oder Jesus, der Gesalbte. Er wurde der Verheißene, dem das „gesetzliche Recht“ auf Gottes messianisches Königreich gehört. Gott übertrug ihm dieses Königreich damals, im Jahr seiner Wassertaufe, jedoch noch nicht.
12. (a) Im Zusammenhang mit welchem Ereignis erwähnte Jesus die „bestimmten Zeiten der Nationen“? (b) Von wem wurde die ehemalige Stätte Jerusalems nach dem Jahre 70 u. Z. niedergetreten?
12 Dreieinhalb Jahre später, im Jahre 33 u. Z., sagte Jesus Christus kurz vor der Passahzeit die damals bevorstehende Zerstörung Jerusalems durch die Römer voraus. Er sagte: „Wenn ihr ... die Stadt Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe gekommen ist ... und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen niedergetreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ (Luk. 21:20-24) Mit diesen Worten deutete Jesus Christus an, daß die bestimmten Zeiten der Herrschaft der Nationen über die ganze Erde ohne Einmischung von seiten des messianischen Königreiches Gottes noch länger dauern würden als bis zu dem Jahre 70 u. Z., in dem die römischen Heere das von den Juden erbaute Jerusalem und seinen heiligen Tempel zerstörten. Einundsechzig Jahre danach erbauten die Römer auf den Trümmern des alten Jerusalem eine neue Stadt, in der aber nie ein gesalbter König aus der Linie Davids neben dem römischen Cäsar regierte. Die Stätte, an der die einst von den Juden erbaute Stadt Jerusalem gestanden hatte, wurde, wie die Geschichte zeigt, bis zum Jahre 1914 u. Z. von den Nationen — von den Römern, den Mohammedanern, den römisch-katholischen Kreuzfahrern und den Türken — buchstäblich niedergetreten.
13. (a) Warum sieht es so aus, als ob die Zeiten der Weltherrschaft der Nationen im Jahre 1914 nicht abgelaufen wären? (b) Warum ist das, was in Verbindung mit dem irdischen Jerusalem geschah, hierfür kein Beweis?
13 Sind die Zeiten der Weltherrschaft der Nationen aber nicht immer noch im Gange? Wird die von Mauern umgebene Stadt Jerusalem seit 1914 nicht immer noch von den Nationen oder Nichtjuden niedergetreten? Es sieht so aus, denn die alte, von den Römern erbaute ummauerte Stadt Jerusalem ist seit 1914 von den nichtjüdischen Nationen tatsächlich niedergetreten worden, und kein messianischer König aus der königlichen Linie Davids hat seither dort regiert. Auch das neue, von den Juden im Westen der ummauerten Altstadt erbaute Jerusalem wird nicht von einem messianischen König aus dem Hause Davids regiert. Ja, es ist sogar die Hauptstadt der Republik Israel. Diese jüdische Republik setzt ihre Hoffnungen nicht auf die messianischen Prophezeiungen Jehovas, sondern auf die nichtjüdische Organisation der Vereinten Nationen, deren 59. Mitglied sie am 11. Mai 1949 geworden ist. Dennoch heißt das nicht, daß die Zeiten der Nationen im Jahre 1914, um den 1. Oktober, nicht abgelaufen wären. Warum nicht? Weil nie ein irdisches Jerusalem der Regierungssitz von Gottes messianischem König sein wird und deshalb die nichtjüdischen Nationen im Jahre 1914 nicht aus dem irdischen Jerusalem vertrieben werden mußten, damit Gottes Königreich unter seinem Messias zu herrschen beginnen konnte.
14. (a) Was ist denn jetzt von Bedeutung: die alte, von Mauern umgebene Stadt Jerusalem oder was? (b) Von welcher Seite erfolgte keine Einmischung in die Beherrschung der Erde durch die Nationen, und warum nicht?
14 Seit den Tagen Jesu Christi ist nicht mehr die irdische Stadt Jerusalem von Bedeutung, sondern das, was die jüdische Stadt Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z., als sie von den Babyloniern zerstört wurde und die Zeiten der Nationen begannen, sinnbildlich darstellte. Was versinnbildete sie denn bis zu jenem Zeitpunkt? Gottes Königreich unter seinem Gesalbten aus dem königlichen Hause Davids. Siebzig Jahre später wurde Jerusalem zwar wieder aufgebaut. Was geschah jedoch mit dem messianischen Königreich Gottes unter einem Erben Davids? Es wurde weiterhin von den Nationen niedergetreten. Da das messianische Königreich Gottes während der Zeiten der Nationen nicht existierte, mischte es sich nicht in die Beherrschung der Erde durch die Nationen ein. Gott hielt sich bis zum Jahr 1914 u. Z. durch seinen eigenen Beschluß von einer Einmischung in die Beherrschung der Erde durch die Nationen zurück.
15. (a) Wer ließ die Zeiten der Nationen ablaufen, und welcher Prophet hatte den Zeitpunkt dafür vorhergesagt? (b) Wer berechnete im voraus, wann diese Zeiten enden würden, und was ließ die Kritiker verstummen?
15 Zu der von ihm bestimmten Zeit ließ Jehova Gott jedoch die Zeiten der ununterbrochenen Herrschaft der Nationen ablaufen. Durch seinen Propheten Daniel, der ihm als Wortführer diente, setzte er den Zeitpunkt, zu dem der Messias, der Fürst oder Führer, als Mensch auf der Erde erscheinen sollte, genau fest, und dieser Zeitpunkt war vor 1900 Jahren, im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, gekommen. (Dan. 9:24-27) Jesu Taufe und seine Salbung mit Gottes heiligem Geist kennzeichneten genau die Zeit, zu der der Messias oder Christus, der Gesalbte, erschien. Ebenfalls durch den Propheten Daniel gab Jehova Gott bekannt, daß die Zeiten der Nationen von ihrem Beginn im Jahre 607 v. u. Z. an „sieben Zeiten“ oder 2520 Jahre dauern würden. (Dan. 4:16, 23, 26) Das ermöglichte es christlichen Erforschern der Bibel, im voraus festzustellen, wann die Zeiten der Nationen enden würden. Mit der Hilfe des heiligen Geistes Gottes berechneten Gott hingegebene Erforscher der Bibel mehr als 35 Jahre im voraus, daß die Zeiten der Nationen Anfang Herbst des Jahres 1914 ablaufen müßten. Doch die Geistlichkeit der Christenheit kritisierte und verspottete sie, weil sie diese biblische Zeitberechnung veröffentlichten. Die Ereignisse, die dann aber im Jahre 1914 eintraten, ließen die Kritiker verstummen, wenn sie sich auch nicht bekehrten.
DAS JAHR 1914 BESTÄTIGT
16. (a) Was sollte im Gegensatz zu dem was im Jahre 607 v. u. Z. geschehen war, im Jahre 1914, am Ende der Zeiten der Nationen, geschehen? (b) Was mußte von den Nationen vom Jahre 1914 an in Betracht gezogen werden und wird von ihnen nie niedergetreten werden können?
16 Was sollte denn im Herbst 1914, da die Zeiten der Nationen enden sollten, gemäß dem Willen Gottes geschehen? Die Nationen sollten das, was Jerusalem, die alte Stadt Davids, sinnbildlich dargestellt hatte, nicht mehr niedertreten. Sie sollten das Königreich Jehovas Gottes unter seinem Gesalbten aus der königlichen Linie Davids nicht mehr verächtlich niedertreten. Der Beginn der Zeiten der Nationen fiel in das Jahr 607 v. u. Z. und wurde durch den Sturz des Königreiches Gottes gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu wurde das Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. durch die Wiederbelebung oder Wiedergeburt des Königreiches Gottes unter dem Messias oder Christus, dem Gesalbten Gottes, gekennzeichnet. Es war der Zeitpunkt, zu dem der Gesalbte, dem das „gesetzliche Recht“ auf die Krone gehört, kommen und dieses von Jehova Gott empfangen sollte. Dieses messianische Königreich Gottes wäre dann eine göttliche Regierung, mit der die Nationen fortan rechnen müßten. Sie würden es nie siegreich niedertreten können, obwohl sie weiterhin bemüht wären, auf der ganzen Erde an ihrer Souveränität festzuhalten. Warum nicht?
17, 18. (a) Warum konnten die Nationen diese 1914 geborene Regierung nicht niedertreten? (b) Was für ein Königreich predigten Jesus und seine Apostel, und in welcher Stadt sollte es seinen Regierungssitz haben?
17 Weil das messianische Königreich Gottes, das im Jahre 1914 geboren werden sollte, eine himmlische Regierung ist. Es liegt außerhalb des Machtbereiches der Regierungen der Nationen und der Reichweite ihrer Raumschiffe und Raketen. Das irdische Jerusalem hat nichts damit zu tun. Seitdem Jesus Christus im Jahre 33 u. Z. auf Golgotha, außerhalb der Mauern Jerusalems, hingerichtet wurde, hat diese Stadt nichts mehr mit Gottes messianischem Königreich zu tun.
18 Fünf Tage vor seinem Tode zog Jesus, auf einem Esel reitend, unter dem Jubel einer großen Volksmenge in Jerusalem ein. Er bot sich Jerusalem als König an. (Sach. 9:9; Matth. 21:1-11) Die Vertreter der Regierung Jerusalems verwarfen ihn jedoch. Man gab ihm kein irdisches Königreich. Er predigte aber auch kein irdisches Königreich. Er predigte die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich. Er und seine Jünger riefen aus: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 4:17; 17:1-7) Das vor langer Zeit vorhergesagte messianische Königreich sollte ein himmlisches Königreich sein, eine Regierung, die ihren Sitz an einem in der Bibel symbolisch als „Stadt des lebendigen Gottes“ und „himmlisches Jerusalem“ bezeichneten Ort hat. (Hebr. 12:22) Im Hinblick auf die Aufrichtung des himmlischen messianischen Königreiches im Jahre 1914 auferweckte Jehova Gott seinen Sohn am dritten Tag und ließ ihn vierzig Tage später in den Himmel zurückkehren. — Apg. 1:1-12.
19. (a) Endeten die Zeiten der Nationen, als Jesus in den Himmel auffuhr und wieder vor Gott erschien? (b) Was lassen die Worte in Hebräer 10:12, 13 in bezug auf die Erfüllung von Psalm 110:1, 2 erkennen?
19 Als Jesus in den Himmel zurückkehrte und wieder in der himmlischen Gegenwart Jehovas erschien, endeten die Zeiten der Nationen jedoch noch nicht. Gott hielt sich aber an seinen Zeitplan und sah dem Jahre 1914 entgegen. Jesus Christus mußte warten, wie es uns der inspirierte Schreiber der Worte in Hebräer 10:12, 13 sagt: „Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt, fortan wartend, bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden.“ Damit bezog sich dieser Bibelschreiber auf die in Psalm 110:1, 2 (NW) aufgezeichneten prophetischen Worte König Davids über den kommenden Messias oder Christus: „Der Spruch Jehovas an meinen Herrn lautet: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel zu deinen Füßen lege.‘ Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde!‘“
20. Inwiefern sollte sich am Ende der bestimmten Zeit das Blatt wenden, was das Verhältnis zwischen Jesus Christus und den Nationen betraf?
20 Die von Gott bestimmte Zeit, da der Herr Jesus Christus mit dieser Unterwerfung beginnen sollte, kam im Jahre 1914, am Ende der Zeiten der Nationen. Bis zu diesem denkwürdigen Jahr wartete Jesus Christus, auf dem himmlischen Thron, zur Rechten Gottes sitzend. Mit diesem Jahr, 1914, kam die Zeit, da sich das Blatt wenden sollte, die Zeit, da er als eingesetzter König inmitten seiner Feinde zur Unterwerfung schreiten und da Gottes messianisches Königreich von den Nationen nicht mehr niedergetreten werden sollte.
21. (a) Hörten Menschen auf der Erde im Jahre 1914 die Ankündigung des „Königreiches der Welt“, die im Himmel erfolgte? (b) Was sahen und hörten sie jedoch hier auf der Erde?
21 Kann noch ein Zweifel darüber bestehen, daß Gottes himmlisches Königreich unter seinem Gesalbten, unter seinem Messias oder Christus, Anfang Herbst des Jahres 1914, am Ende der Zeiten der Nationen, geboren wurde und an die Macht gelangte? Nein! Allerdings hörten wir, die wir damals lebten, auf der Erde die Ankündigung nicht, die im ganzen Himmel zu hören war: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König herrschen für immer und ewiglich.“ (Offb. 11:15) Wir erinnern uns jedoch, hier auf der Erde etwas gesehen und gehört zu haben. Was denn? Eine Nation erklärte der anderen den Krieg; Millionen Männer zogen ins Feld; die Völker mobilisierten alle ihre Kräfte für einen totalen Krieg; schwere Kampfwagengeschütze rollten an die Front; Priester und Prediger aller Glaubensgemeinschaften beteten mit salbungsvollen Worten auf beiden Seiten um Gottes Segen für die Soldaten auf ihrer Seite, denen Soldaten gleichen Glaubens gegenüberstanden; Feldgeistliche feuerten die kämpfenden Truppen an; der Krieg griff wie eine Seuche um sich, so daß bis zum 1. Oktober 1914 bereits neun Nationen und weltumspannende Reiche in ihn verwickelt waren. Das alles hörten und sahen wir vom Jahre 1914 an.
22, 23. (a) Entfesselte Jesus Christus diesen Weltkrieg vom Himmel aus, oder inwiefern stand er damit in Verbindung? (b) Was ließen diese das Jahr 1914 kennzeichnenden Ereignisse im Hinblick auf das Königreich erkennen?
22 Der Erste Weltkrieg wurde nicht von Jesus Christus, dem im Himmel neueingesetzten König, entfesselt. Sagte er aber diese Dinge nicht voraus, als er drei Tage vor seinem Tode außerhalb Jerusalems die Worte sprach: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheiten und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.“? Welche Frage beantwortete Jesus Christus mit dieser Prophezeiung? Die Frage seiner Apostel: „Wann werden diese Dinge geschehen, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3, 7, 8) Die Ereignisse des Jahres 1914 und der darauffolgenden Jahre ließen mehr als jede Zeitrechnung erkennen, daß in diesem Jahr der „Abschluß des Systems der Dinge“ begonnen hatte und im Herbst dieses Jahres die Zeiten der Nationen abgelaufen waren. Sie bewiesen sichtbar und hörbar, daß Jesus Christus in sein himmlisches Königreich gekommen, daß er in seinem messianischen Königreich gegenwärtig und daß folgende Vision des Propheten Daniel in den Himmeln Wirklichkeit geworden war:
23 „Siehe, mit den Wolken des Himmels kam einer wie eines Menschen Sohn; und er kam zu dem Alten an Tagen und wurde vor denselben gebracht. Und ihm wurde Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergehen, und sein Königtum [Königreich, Me] ein solches, das nie zerstört werden wird.“ — Dan. 7:13, 14.
24. Auf welches Jahr hatten eifrige Erforscher der Bibel hingewiesen, und was zu sagen fühlten sie sich gedrängt, als die Ereignisse dieses Datum bestätigten?
24 Jahrzehnte vorher hatten eifrige Erforscher der Bibel darauf hingewiesen, daß das Jahr 1914 das von der Bibel gekennzeichnete Jahr sei. Als dann die Weltereignisse, durch die die biblischen Prophezeiungen erfüllt wurden, dieses Datum bestätigten, wußten wir auch mit Sicherheit, was in den unsichtbaren Himmeln geschehen war, und wir fühlten uns gedrängt, mit den treuen Anbetern Gottes im Himmel zu sagen: „Wir danken dir, Jehova Gott, Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast. Aber die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit für die Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, welche die Erde verderben.“ — Offb. 11:16-18.
25. In welcher Sinne nahm Jehova Gott seine große Macht an sich, und was übertrug er dem, dem das „gesetzliche Recht“ gehört?
25 Ja, am Ende der Zeiten der Nationen und deren Herrschaft über die Erde nahm Jehova Gott, der Allmächtige, seine große Macht an sich, um wieder über den ganzen Bereich seiner Schöpfung, auch über die Erde, zu herrschen. Nachdem er in seiner Geduld zugelassen hatte, daß die Nationen vom Jahre 607 v. u. Z. an 2520 Jahre über die Menschheit geherrscht hatten, erhob er seinen Sohn, den messianischen Erben des Königs David, auf den Thron und übertrug ihm, dem das „gesetzliche Recht“ gehört, die Herrschaft über die ganze Erde. Dieser messianische König, der im „himmlischen Jerusalem“ regiert, wird alle verderben, die die Erde verderben, doch das Königreich, das er von Gott empfangen hat, wird nie zerstört werden.
GOTTES KÖNIGREICH GEHT GEGEN DIE FEINDE VOR
26. Warum fragen wir, ob Gottes messianisches Königreich seit 1914 untätig gewesen sei, und welche Frage zu stellen sind wir daher gezwungen?
26 Betrachten wir es deshalb als eine feststehende Tatsache, daß Gottes messianisches Königreich im Jahre 1914 im Himmel für uns unsichtbar aufgerichtet wurde! Ist es aber seither untätig gewesen? Die Menschenwelt ist seit 1914 bestimmt nicht untätig gewesen. Die Nationen sind nicht untätig gewesen; es sind viele neue Staaten gegründet worden. In dem halben Jahrhundert, das seit dem kritischen Jahr 1914 vergangen ist, sind erstaunliche Dinge Geschichte geworden. Wenn der Mensch, das Geschöpf, seither nicht untätig gewesen ist, was sollen wir dann vom Schöpfer, von Gott, dem Allmächtigen, sagen? Er ist auch nicht untätig gewesen! Sein Königreich, das die stärkste Regierung ist, könnte niemals untätig sein. Es hat seit seiner Geburt eine zu wichtige Aufgabe zu erfüllen. Wodurch hat nun das Königreich Geschichte gemacht, um zu beweisen, daß es aufgerichtet ist und herrscht? Kurz gesagt, was hat Gottes Königreich seit 1914 getan?
27, 28. (a) Gegen wen ist das Königreich vorgegangen, wie das gemäß Psalm 110:1, 2 zu erwarten war? (b) Ging das Königreich zuerst gegen jemand auf der Erde oder gegen jemand im Himmel vor?
27 Es ist gegen seine Feinde, die auch Gottes Feinde, Christi Feinde und die Feinde des Menschen sind, vorgegangen. Das war eigentlich zu erwarten, denn der Messias sollte gemäß der von König David an ihn gerichteten Prophezeiung zur Rechten Gottes sitzen, bis Gott seine Feinde zum Schemel seiner Füße machen würde, damit sie zertreten würden. Und was sollte dann geschehen? Psalm 110:1, 2 (NW) gibt uns die Antwort: „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde!‘“
28 Gegen welchen Feind des messianischen Königreiches Gottes sollte der ‘Stab der Macht’ zuerst ausgestreckt werden? Gegen die Nationen auf der Erde? Nein; der Messias, der König, veranlaßte nicht den Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf der Erde, um die Nationen auf diese Weise zu schwächen und sie dann besser unterwerfen zu können. Nein, sein ‘Stab der Macht’ wurde zuerst gegen den Gott der Nationen, das heißt gegen Satan, den Teufel, ausgestreckt. Die Nationen sind nur Menschen; ihr Gott, Satan, der Teufel, ist übermenschlicher, übernatürlicher, geistiger Natur. Er ist der mächtigste Feind aller. Als Geist hatte dieser Erzfeind schon Jahrtausende vor dem Jahre 1914 Zutritt zu den heiligen Himmeln, die sich weit außerhalb der Umgebung der Erde befinden. Die Bibel bestätigt das.
29. (a) In was für einer Zeit wurde Jesus vor 1900 Jahren geboren? (b) Was für eine Zeit sollte die Geburt des Königreiches Gottes gemäß den Prophezeiungen der Offenbarung einleiten?
29 Vor 1900 Jahren versuchte Satan, der Teufel, das Jesuskind in Bethlehem umzubringen, indem er den gefürchteten König Herodes den Großen veranlaßte, Soldaten auszusenden, die alle Knäblein im Alter von zwei Jahren und darunter töten mußten. (Matth. 2:1-18) Jesus wurde, wie vorhergesagt (Micha 5:1), in Bethlehem geboren, und zwar während einer Zeit des Friedens, die als Pax Romana bezeichnet wird. Die Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Jahre 1914 sollte jedoch weder im Himmel noch auf der Erde eine Zeit des Friedens einleiten! Das elfte Kapitel der Offenbarung sagte voraus, daß die Nationen zornig würden, wenn Gott seine große Macht an sich nähme, um über das ganze Universum zu herrschen, und wenn „das Königreich der Welt“ das Königreich Gottes, unseres Herrn, und seines Christus geworden sei. Die Nationen innerhalb und außerhalb der Christenheit wurden tatsächlich zornig. Eine Prophezeiung über weitere Feindseligkeiten finden wir im zwölften Kapitel der Offenbarung, wo die Geburt des messianischen Königreiches Gottes im Himmel in symbolischer Sprache beschrieben und gezeigt wird, daß Satan, der Teufel, das Königreich bei dessen Geburt, das heißt, wenn es noch am schwächsten zu sein schiene oder einem neugeborenen Kind gliche, zu verschlingen suchen würde. Dieser Feind mußte somit hinausgeworfen werden! Das bedeutete Krieg!
30, 31. Was sah Johannes nach Offenbarung 12:5-12 im Himmel geschehen, und welche Ankündigung erfolgte darauf?
30 In Offenbarung 12:5-12 lesen wir über Gottes himmlische Organisation: „Sie gebar einen Sohn, einen männlichen, der alle Nationen mit eisernem Stabe hüten soll. Und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron ... Und Krieg brach im Himmel aus: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften, doch gewann er nicht die Oberhand, auch wurde für sie keine Stätte mehr im Himmel gefunden. Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, welcher Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert. Und ich [sagt der Apostel Johannes] hörte eine laute Stimme im Himmel sagen:
31 ‚Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus [Messias] herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt!‘“
32. Was sollten die Bewohner der Erde, die diese Ereignisse im Himmel nicht gesehen hatten, zu spüren bekommen?
32 Jemand mag nun skeptisch fragen: „Soll damit gesagt werden, Gottes Königreich habe Satan, den Teufel, und seine Dämonen aus dem Himmel hinaus- und auf unsere Erde hinabgeworfen? Warum soll ich das glauben? Ich habe es nicht gesehen!“ Nein, du hast es nicht gesehen; jedenfalls nicht mit deinen buchstäblichen Augen. Du spürst jedoch unweigerlich die Auswirkungen davon, denn der Apostel Johannes hörte die Stimme aus dem Himmel weiter zu ihm sagen: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und ihr, die ihr in ihnen weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“
33. (a) Was tat Satan vor seiner Vertreibung aus dem Himmel, und was tut er seither? (b) In welcher Beziehung stehen, zeitlich gesehen, der Erste Weltkrieg und der Krieg im Himmel, in dessen Verlauf Satan hinausgeworfen wurde, zueinander?
33 Wenn die unsichtbare Anwesenheit des Teufels und seiner Dämonen, die nun für immer aus dem Himmel hinausgeworfen und in die Nähe der Erde verbannt sind, für uns Weh und Not bedeuten soll, dann müssen wir das bestimmt spüren. Bevor der Teufel aus dem Himmel geworfen wurde, war es so, wie der Apostel Petrus sagte: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen.“ (1. Petr. 5:8) Er führte auch „die ganze bewohnte Erde“ irre. Seitdem er aber aus dem Himmel hinausgeworfen worden ist, hat er „große Wut“, weil er weiß, daß er nur noch kurze Zeit hier auf der Erde wirken kann, bis ihm und seinen Dämonen noch Schlimmeres widerfahren wird. Da der Erste Weltkrieg auf der Erde bereits tobte, als Gottes messianisches Königreich um den 1. Oktober 1914 geboren wurde, muß der Krieg im Himmel, in dessen Verlauf Satan und seine Dämonen hinausgeworfen wurden, eine Zeitlang mit dem internationalen Konflikt hier auf der Erde zusammen im Gange gewesen sein. Personen, die nicht glauben, daß Satan und seine Dämonen aus dem Himmel hinausgeworfen wurden, weil sie es nicht gesehen haben und weil sie keine Dämonen auf der Erde umhergehen sehen, fragen wir:
34. Welche Fragen im Hinblick auf die Gesundung und Besserung der Weltverhältnisse stellen wir, um zu zeigen, wie sich Satans Vertreibung aus dem Himmel für uns ausgewirkt hat?
34 Ist seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (im Jahre 1918) für die Nationen eine Besserung eingetreten? Machte dieser Krieg, wie die Kriegspropaganda es verheißen hatte, den Kriegen tatsächlich ein Ende, und hat er der Welt die Demokratie, das heißt die Demokratie westlichen Stils, gesichert? Erfüllte der Völkerbund den in seiner Satzung festgelegten Zweck? Diente er der Erhaltung des Weltfriedens und der Weltsicherheit? Haben die Fortschritte auf wissenschaftlichem und medizinischem Gebiet die Welt glücklicher gemacht? Haben Psychologen und Soziologen das sittliche Niveau der Welt gehoben? Sind durch die Zusammenschlüsse von Glaubensgemeinschaften, die Gründung nationaler Räte der Kirchen, die Schaffung eines Ökumenischen Rates der protestantischen Kirchen, die Feier eines Heiligen Jahres (1933) und anderer religiöser Jubeljahre sowie durch die erst vor kurzem durchgeführten vier Sessionen des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom Frömmigkeit, Gottergebenheit und Brüderlichkeit unter den Angehörigen aller Rassen gefördert worden?
35. (a) Welche weiteren Fragen stellen wir, und wie können sie, wenn man ehrlich sein will, nur beantwortet werden? (b) Wie erklärt die Bibel die heutige Situation?
35 Oder ist das Gegenteil der Fall? Erfüllt sich das, was die Stimme aus dem Himmel vorhersagte, nämlich: „Wehe der Erde und dem Meer.“? Sieht es so aus, als ob wir in absehbarer Zeit von diesen Wehen befreit würden? Oder nehmen Irreführung, Betrug und Lügenpropaganda sowie Unklarheit und Verwirrung auf religiösem Gebiet immer mehr überhand? Breitet sich statt des Geistes des allein wahren und lebendigen Gottes der Geist der Dämonen aus — und das sogar in der Christenheit —, ein Geist, der die Menschen veranlaßt, sich Gottes messianischem Königreich blindlings zu widersetzen? Wenn wir die Entwicklung und die Zustände in der Welt ehrlich beurteilen, dann können wir die letzten Fragen nur mit Ja beantworten! Gottes prophetisches Wort gibt uns die einzig richtige Erklärung: Die Ursache dieser Entwicklung ist die Vertreibung Satans und seiner Dämonen aus dem Himmel und die Beschränkung ihres Einflusses auf die Erde. Gottes neugeborenes messianisches Königreich bewirkte dies durch einen siegreichen Krieg im Himmel, und jetzt sorgt es dafür, daß sich Satan und seine Dämonen nicht mehr von hier entfernen können, bis es nach einer „kurzen Frist“ weitere Schritte gegen sie unternimmt. Das hat Gottes Königreich seit 1914 getan!
EINE HÖRBARE ANKÜNDIGUNG DES KÖNIGREICHES
36. (a) Wo wurde die Geburt des Königreiches Gottes angekündigt? (b) In Anlehnung an welche biblischen Vorbilder erfolgte diese Ankündigung?
36 Noch etwas! Die Ankündigung der Geburt des Königreiches Gottes am Ende der Zeiten der Nationen blieb nicht auf die unsichtbaren Himmel beschränkt. Gottes Königreich ist nun schon seit Jahren und in immer ausgedehnterem Maße auch hier auf der Erde verkündet worden. Bei der Gründung eines neuen Staates ist es üblich, daß die Regierung dessen Gründung bekanntgibt und dann mit anderen Nationen in Verbindung tritt und mit ihnen diplomatische Beziehungen aufnimmt. Als zum Beispiel Salomo im Jahre 1037 v. u. Z. als Nachfolger Davids, seines Vaters, zum König gesalbt worden war, wurde dieses Ereignis freudig verkündet, und die Menge der anwesenden Bevölkerung von Jerusalem rief jubelnd aus: „Es lebe der König Salomo!“ (1. Kö. 1:38-41) Als Johannes der Täufer, der als Vorläufer Jesu Christi amtete, auf das irdische Kommen des Messias hinwies, sagte er: „Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Und als Jesus Christus zu ihm zurückkehrte, nachdem er vierzig Tage in der Wildnis gefastet hatte und versucht worden war, zeigte Johannes auf ihn und rief, so daß alle Umstehenden es hören konnten: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ — Matth. 3:1, 2; Joh. 1:29, 36.
37. Warum mußte die neue Regierung des Universums auch hier auf der Erde angekündigt werden?
37 Als Gottes messianisches Königreich im Himmel eingesetzt wurde, mußte diese neue Regierung des Universums in der ganzen Welt angekündigt werden, denn durch diese Regierung sollten die unvollkommenen Regierungen der Nationen auf der Erde beseitigt werden und sollte die Menschheit eine vollkommene Regierung erhalten. Diese Ankündigung sollte nicht nur in Anlehnung an geschichtliche Beispiele erfolgen, sondern weil Jesus, der Messias, schon vor langer Zeit davon gesprochen hatte, daß Gottes messianisches Königreich solch eine weltweite Verkündigung veranlassen werde. Als er vor 1900 Jahren vorhersagte, daß sich Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich erheben werde (wie das im Ersten Weltkrieg der Fall war) und daß danach schwere Zeiten sein würden, sagte er auch zu seinen Jüngern: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:7-14) Ließ Gottes messianisches Königreich diese Botschaft seit 1914 auf der Erde verkünden? Haben die Nationen dieses Zeugnis vom Königreich empfangen? Jawohl!
38, 39. (a) Auf wessen Tätigkeit seit 1919 können wir zur Bestätigung hinweisen? (b) Welcher Artikel über das Königreich wurde im Wacht-Turm vom Januar 1920 (englisch: 15. September 1919) veröffentlicht, und mit welchen Worten führte er den Bevorrechteten vor Augen, in welcher Eigenschaft sie dienten?
38 Sollte eine Nation den geschichtlichen Tatsachen gegenüber so unwissend oder blind sein, daß sie das verneint, dann können wir auf das hinweisen, was Jehovas christliche Zeugen seit dem Nachkriegsjahr 1919 bis heute getan haben. Im Jahre 1919 wurden die verantwortlichen Sprecher dieser christlichen Zeugen Gottes, des Höchsten, aus dem staatlichen Gefängnis entlassen, in das man sie während des Weltkrieges unschuldig gesperrt hatte. Sie begannen das Werk der Internationalen Bibelforscher, die während des Krieges verfolgt und mundtot gemacht worden waren, wiederzubeleben und zu reorganisieren. Sie führten dieser weltweiten christlichen Organisation ihr Nachkriegswerk deutlich vor Augen. Unmittelbar nach einer Hauptversammlung in Cedar Point (Ohio, USA), an der Tausende von Bibelforschern teilgenommen hatten, brachte ihr Organ, Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi, in seiner englischen Ausgabe vom 15. September 1919 (deutsch: Januar 1920) einen zweieinhalbseitigen Artikel unter dem Titel „Die Verkündigung des Königreiches“. In den letzten Abschnitten (Seite 9, 10) wurden die Verkündiger des Königreiches direkt angesprochen. Es hieß dort:
39 „Bedenke, ... daß du als ein Gesandter des Königs der Könige und Herrn der Herren dem Volke in dieser vornehmen Weise das Herannahen des Goldenen Zeitalters, des herrlichen Königreiches unseres Herrn und Meisters, verkündigst, für welches wahre Christen die vielen Jahrhunderte hindurch gebetet und darauf gehofft haben. Du bist ein Engel des Friedens, der einer kriegszerrissenen, sündenkranken, traurigen und herzgebrochenen Welt die frohe Botschaft des Heils bringt. Wie wunderbar ist unser Vorrecht! ... Bitte den Herrn um seine Leitung und Führung, daß er dich zu einem wahren und treuen und wirksamen Gesandten mache.“
GESANDTE
40. Wie alt ist der Brauch, Gesandte auszutauschen, und was sagte Paulus zu Christen hierüber lange vor dem Jahr 1914?
40 Der Austausch von Gesandten zwischen den Regierungen ist ein alter Brauch. Nach der Bibel gab es schon im 15. Jahrhundert v. u. Z. Gesandte. (Josua 9:3-15, King James Version) Als der christliche Apostel Paulus wegen der Verkündigung des Königreiches Gottes im Gefängnis war, schrieb er: „Ich [amte] als ein Gesandter in Ketten.“ (Eph. 6:20) Und seinen Mitchristen in Korinth (Griechenland) schrieb er: „Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns inständig bitte. An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ (2. Kor. 5:19, 20) Paulus und seine Mitchristen wurden anstelle von Christus als Gesandte in eine feindliche, gottentfremdete Welt gesandt, die versöhnt werden mußte. Das war ungefähr 1900 Jahre vor dem Jahr 1914, dem Jahr, in dem das messianische Königreich Gottes geboren wurde.
41. (a) Wie verhielten sich die Nationen im Jahre 1914 und danach dem Königreich gegenüber, und änderte das etwas an den Beziehungen des Königreiches zu ihnen? (b) Warum benötigen die Menschen die Dienste von Gesandten heute mehr denn je, und wer dient als solche?
41 Und wie ist es heute, nach der Geburt des Königreiches? Die Nationen sind immer noch gottentfremdet. Da sie Gottes Königreich hassen, sind sie im Jahre 1914 zornig geworden und haben an seiner Statt dann den Völkerbund und dessen Nachfolger, die Organisation der Vereinten Nationen, gewählt. Änderte das aber etwas an den Beziehungen des Königreiches zu den Nationen? Nein! Mutig entsandte Gottes neugeborenes messianisches Königreich seine Gesandten weiterhin zu ihnen, obwohl viele von ihnen wie Paulus „Gesandte in Ketten“ werden sollten. Die Angehörigen dieser feindlichen Nationen müssen mit Gott und seinem Königreich, das die ganze Erde regieren soll, versöhnt werden, da sie sonst in dem der Welt bevorstehenden Krieg von Harmagedon vernichtet werden. (Offb. 16:14-16) Um den Angehörigen aller irdischen Nationen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ja aus Barmherzigkeit ihnen gegenüber, entsendet Gottes messianisches Königreich seine gesalbten Gesandten in alle Teile der bewohnten Erde. Diese Gesandten sind die christlichen Bibelforscher, die besonders seit dem Jahre 1919 dem in Matthäus 24:14 aufgezeichneten prophetischen Gebot Jesu nachgekommen sind und diese gute Botschaft von Gottes neugeborenem Königreich auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt haben, allen Nationen zu einem Zeugnis, bevor deren Ende kommt.
42, 43. (a) Worauf ist die Verfolgung der gesalbten Gesandten zurückzuführen? (b) Wieso entspricht dies dem was Jesus vorhersagte, und was hat Gottes Königreich seit 1914 getan?
42 Als Satan, der Teufel, noch im Himmel war, versuchte er, Gottes Königreich bei dessen Geburt zu verschlingen. Da er nun aus dem Himmel hinausgeworfen ist, haßt er dieses Königreich noch weit mehr. Er haßt auch die gesalbten Gesandten dieses Königreiches, und das erklärt, weshalb diese in der ganzen Welt verfolgt werden. Wer der Urheber dieser Verfolgung ist, erfahren wir aus Offenbarung 12:13-17, wo es heißt: „Als nun der Drache sah, daß er zur Erde hinabgeschleudert war, verfolgte er das Weib, die das männliche Kind [das Sinnbild des Königreiches] geboren hatte ... Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, welche die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“
43 Jesus sagte daher in seiner Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ zu seinen Jüngern über unsere Zeit mit Recht: „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein.“ (Matth. 24:9) Was hat Gottes messianisches Königreich in dieser Hinsicht aber seit 1914 getan? Es hat seine gesalbten Gesandten beschützt. Adolf Hitler versuchte, sie aus seinem Großdeutschen Reich auszurotten. Benito Mussolini versuchte, sie damals im faschistischen Italien zu unterdrücken. Joseph Stalin und Nikita Chruschtschow versuchten, ihre Tätigkeit im kommunistischen Rußland zu unterbinden, und andere Diktatoren und totalitäre Regierungen haben in ihren Ländern dasselbe versucht. Tausende dieser gesalbten Gesandten, deren Bürgertum in den Himmeln ist, sind jedoch heute noch am Leben. Sie sind heute noch tätig und wirken für die Versöhnung der gottentfremdeten Menschen. Gottes messianisches Königreich hat sie bewahrt!
VIELE UNTERTANEN
44, 45. (a) Was, außer Gesandten, hat eine Regierung noch, und seit wann hat das Königreich diese auf der Erde versammelt? (b) Welchen entscheidenden Schritt haben diese getan, und was zeigt, daß das alles nicht zufällig geschehen ist?
44 Eine Regierung, die tatsächlich existiert und ihre Funktionen ausübt, hat aber nicht nur Gesandte. Sie hat auch Untertanen. Diesem Vorbild getreu hat Gottes messianisches Königreich seit Jahren, besonders seit 1935, willige Untertanen versammelt, die den Wunsch haben, für immer unter dem himmlischen Königreich auf der Erde zu leben. Diese Menschen haben die gute Botschaft, die die Gesandten des Königreiches predigen, gehört. Sie haben, gestützt auf biblische Prophezeiungen, erkannt, daß Gottes messianisches Königreich nach dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, für die ganze Erde die einzige rechtmäßige Regierung sein wird. Sie haben deshalb Schritte unternommen, um mit Jehova Gott und seinem messianischen Königreich versöhnt zu werden. Bis jetzt haben sich etwa eine Million solcher Menschen Gott hingegeben, haben sich im Wasser taufen lassen und auf diese Weise für Gottes Königreich Stellung bezogen. Sie beweisen ihre Stellungnahme ferner dadurch, daß sie die Gesandten des Königreiches, die die gute Botschaft vom Königreich in ungefähr 200 Ländern und in 164 Sprachen predigen, bei ihrer Tätigkeit unterstützen. Dieses neuzeitliche Phänomen ist keine zufällige Erscheinung, sondern die Erfüllung der prophetischen Vision, die der Apostel Johannes hatte und die er wie folgt beschrieb:
45 „Ich [sah], und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, stand vor dem Thron [Gottes] und vor dem Lamm [Jesus Christus], mit langen weißen Gewändern bekleidet, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘“ — Offb. 7:9, 10.
46. (a) Was sollten wir angesichts der Tatsachen heute, an diesem Tag der Entscheidung, als wichtigste Angelegenheit in der sich alle Menschen entscheiden müssen, erkennen? (b) Was geschieht gemäß Jesu Gleichnis von den Schafen und Böcken heute?
46 Möge sich deshalb niemand von Satan, dem Teufel, dem Feind des Königreiches, verblenden lassen! Betrachte die Tatsachen, die beweisen, daß Gottes messianisches Königreich existiert! Es ist seit 1914 im Himmel an der Macht. Es hat seither nicht nur in den unsichtbaren Himmeln, sondern auch hier auf der Erde bestimmte Dinge getan. Gottes Königreich unter seinem Messias oder Christus ist die wichtigste Angelegenheit, in der sich die Menschheit heute entscheiden muß. In Verbindung damit werden die Menschen aller Nationen wie Schafe und Böcke voneinander geschieden. Es geschieht genau das, was der Herr Jesus Christus in seiner Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ sagte, nämlich: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt.“ — Matth. 25:31, 32.
47. (a) Was hätte jemand, der sich als ein „Bock“ erweisen würde, zu erwarten? (b) Wofür bietet uns das, was Gottes Königreich seit 1914 bereits getan hat, die absolute Gewähr?
47 Würdest du dich als ein sinnbildlicher „Bock“ erweisen, der den Gesandten des Königreiches, den geistigen Brüdern des regierenden Königs, nichts Gutes getan hat, so hätte das für dich unheilvolle Folgen. Vergiß nicht: Gottes messianisches Königreich hat seit 1914 schon vieles getan, und das bietet uns die absolute Gewähr dafür, daß es auch alles übrige, was in den Prophezeiungen der Bibel vorhergesagt wird, noch tun wird: alle bockähnlichen Menschen auf der Erde vernichten; das Weltreich der falschen Religion für immer stürzen; alle Nationen, die sich weiterhin weigern, ihre Herrschaft über die Erde Gottes rechtmäßiger Regierung abzutreten, im Krieg von Harmagedon vernichten; Satan, den Teufel, und seine Dämonen aus der Umgebung der Erde beseitigen, indem es sie, vollständig gebunden, in den Abgrund wirft; der ganzen Menschheit eine unbestechliche, sie erneuernde und zu ewigem Leben führende weltweite Regierung geben, ja sogar die losgekauften Verstorbenen auferwecken, damit sie mit den schafähnlichen Menschen, die Harmagedon überleben werden, in einem irdischen Paradies leben können.
48. Welcher Tatsache sollte man sich nun bewußt werden, als was sollte man sich erweisen, und was wird Gottes Königreich dann für einen tun?
48 Möge sich nun jedermann der Tatsache bewußt werden, daß Gottes messianisches Königreich seit 1914 Wirklichkeit ist! Handle wie ein Mensch, der mit einem Schaf verglichen werden kann, damit du die Gunst des Hirtenkönigs erlangst und zu seiner Rechten gestellt und bewahrt wirst. Dann wirst du zur bestimmten Zeit seine anerkennenden Worte hören, mit denen er dich einlädt, in das gesegnete ewige Leben auf einer paradiesischen Erde unter Gottes messianischem Königreich einzugehen. (Matth. 25:32-46) Das möge Gottes Königreich auf liebevolle Weise für dich tun!