Rechte Wünsche pflegen
„Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ — Röm. 12:2, NW.
1, 2. Warum muß ein Christ rechte Wünsche pflegen, und welche Änderung macht dies erforderlich?
SO WIE es Begierden gibt, die zum Tode führen, gibt es Wünsche, die zum Leben führen. Diese sind rechte Wünsche, und sie sind es, die ein Christ pflegen soll. Solange er zur Welt gehörte, hatte er an ihren Lüsten teil und zog mit ihr auf dem breiten Wege zum Verderben. Nun aber, da er nicht mehr ein Teil der Welt ist, sondern sich von ihr getrennt hat, muß er diese alten Wünsche hinter sich lassen und neue pflegen. Der Apostel Petrus zeigte dies klar, als er sprach: „Denn es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt, als ihr in losem Wandel dahinlebtet, in Lüsten, übermäßigem Weingenuß, Lustbarkeiten, Trinkgelagen und Götzendienerei, die nicht gesetzlich eingeschränkt sind.“ (1. Pet. 4:3, NW) Wenn sich aber jemand von der Welt trennt und sein Leben dem Dienste Gottes hingibt, indem er bereit ist, dem Höchsten zu gehorchen, darf er nicht mehr außer acht lassen, daß die Heilige Schrift dem menschlichen Verhalten gewisse gesetzliche Einschränkungen auferlegt. Er muß seine Begierden in den Schranken halten, die Gott ihm gesetzt hat.
2 Dies fordert eine Umwandlung des Sinns, eine vollständige Änderung in der Denkungsweise. Das wird möglich, wenn er seinen Sinn für die Ratschläge und Gebote Gottes öffnet, die in der Bibel niedergelegt sind. Mit deren Hilfe kann eine Person ihre Denkungsweise so umwandeln, daß sie zur Denkungsweise Gottes paßt, statt zu der der Welt. Dies ist eine absolute Notwendigkeit, um vom breiten Wege wegzukommen und auf den schmalen Weg zu gelangen, der zum Leben führt. Daher gibt der Apostel Paulus folgenden Rat: „Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ (Röm. 12:2, NW) Dies erfordert eine ganz neue Auffassung vom Leben und neue sittliche Maßstäbe.
3. Was ist der wichtigste Wunsch, den eine Person nähren sollte, und wie zeigt ein Christ an, daß er ihn hat?
3 Wer das umgewandelte Leben eines Christen leben will, darf keine unrechten Begierden nähren. Statt dessen muß er sie aus dem Sinn verbannen und richtige Wünsche pflegen. Man kann in bezug auf das, was die rechten Wünsche sind, nicht irregehen, denn die Bibel zeigt sie uns deutlich. Der erste und wichtigste ist der Wunsch, den Willen Gottes zu tun. Jesus erkannte dies und zeigte durch seine Handlungsweise und durch seine Worte, daß er diesen Wunsch besaß: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ (Joh. 6:38, NW) Jeder Nachfolger Christi muß denselben Wunsch haben, und er zeigt, daß er ihn hat, wenn er seine Hingabe an Gott durch die Wassertaufe symbolisiert.
4. Wie kann jemand den Wunsch hegen, Gottes Willen zu tun?
4 Gott dienen zu wollen ist ein Wunsch, über den du nachsinnen sollst und den du großwerden lassen mußt, weil es ein rechter Wunsch ist. Um ihn, solange du lebst, zu hegen, mußt du beständig die Heilige Schrift studieren. Du mußt über die Wahrheiten und die göttlichen Verheißungen nachsinnen, die du aus diesem Studium kennengelernt hast, und mußt emsig beschäftigt sein, Gottes Willen zu tun, indem du diese Wahrheiten und die Verheißungen öffentlich bekanntmachst. Du wirst danach trachten, dieselbe geistige Einstellung zu haben wie David, der sprach: „Dein Wohlgefallen [deinen Willen, Me] zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ — Ps. 40:8.
DER WUNSCH NACH LEBEN
5. Warum ist es richtig, sich ewiges Leben zu wünschen?
5 Indem du den Wunsch hegst, Gottes Willen zu tun, begibst du dich selbst auf den Weg zum ewigen Leben. Auch dies ist ein rechter Wunsch, denn es ist etwas, dessen sich der Mensch gemäß Gottes Vorhaben von Anfang an erfreuen sollte. Es ist der verheißene Lohn, den Gott denen in Aussicht stellt, die ihn lieben, ihm treu dienen und gehorchen. „Übrigens, was er selbst uns verheißen hat, ist dies: das ewige Leben.“ (1. Joh. 2:25, NW) „Denn dort hat Jehova den Segen verordnet, Leben bis in Ewigkeit.“ (Ps. 133:3) Das ist etwas Gutes, über das du nachsinnen kannst. Laß den Wunsch nach ewigem Leben wachsen, bis er die selbstischen Begierden nach den Vergnügungen und materiellen Dingen dieser Welt verdrängt. Laß ihn zu einem solch brennenden Wunsch werden, daß du nicht zuläßt, daß dich irgend etwas daran hindert, ihn zu verwirklichen. Denke sorgfältig darüber nach, stelle nüchterne Überlegungen an.
6. Was sind einige der Erfordernisse, die Gott denen auferlegt, die nach dem ewigen Leben trachten, und wie wandelst du auf dem schmalen Weg zum Leben?
6 Es wird dir aber nichts nützen, das ewige Leben nur zu wünschen, wenn du nicht bereit bist, das zu tun, was Jehova fordert, denn er gibt das Leben nur denen, die ihm gehorchen. Was er aber verlangt, ist nicht schwer: „Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jehova von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu wandeln mit deinem Gott?“ (Micha 6:8) „Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat [der langes Leben begehrt, Me], der Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden; weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen Jehovas sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien; das Angesicht Jehovas ist wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten.“ (Ps. 34:12-16) Bestimmt ist es nicht zu schwierig für dich, Recht zu üben, Güte zu lieben, deine Zunge vom Bösen zurückzuhalten, Gutes zu tun und nach Frieden zu trachten, nicht wahr? Da du nicht aus Gottes Gedächtnis ausgelöscht werden möchtest, weil du etwas getan hättest, was übel ist in seinen Augen, warum dann diese Erfordernisse nicht im Sinn behalten und ihnen nachzukommen suchen? Das wäre besser für dich als unrechte Begierden zu hegen. Wenn du solchen Begierden in deinem Sinn nachhängst, weichst du nicht vom Übel, sondern läufst in das Böse hinein. Damit tust du aber nicht das, was die Bibel meint, wenn sie sagt, daß man demütig mit Gott wandeln soll. Mit ihm zu wandeln bedeutet, dem Wege des Gehorsams zu folgen, indem man das tut, was er verlangt.
7, 8. (a) Warum muß ein Christ sorgsam über die Art, wie er wandelt, wachen, und welchen Lockungen muß er widerstehen? (b) Worauf muß er sich konzentrieren?
7 Wenn du auf den schmalen Pfad des Lebens gelangt bist, mußt du darüber wachen, wie du wandelst, damit unrechte Begierden dich nicht veranlassen können, einen Nebenweg einzuschlagen. Würdest du auf einem schmalen Fußpfad an einem steilen Berghang hochklettern, so würdest du sehr sorgfältig darüber wachen, wo du deine Füße hinsetzt. Du würdest nicht in eine andere Richtung gaffen oder zulassen, daß dein Sinn durch allerlei Wünsche abgelenkt würde. Du würdest dich statt dessen auf jeden Schritt konzentrieren, da ein einziger Fehltritt dich das Leben kosten könnte. Ist es nicht ebenso wichtig, in derselben sorgfältigen Weise auf dem schmalen Weg zum Leben zu wandeln? Wenn du einem Seitenpfade folgtest, würdest du viel mehr verlieren, als du verlieren könntest, wenn du auf einem schmalen Bergpfade ausglitschtest: du würdest das ewige Leben verlieren. Geh nicht Nebenwege. Folge dem Worte Gottes, der Heiligen Schrift.
8 Nur durch treues Ausharren wirst du auf diesem schmalen Wege bleiben können. Wenn du den materialistischen Lockungen dieser Welt oder den schlechten Einflüssen ihrer Lüste zu widerstehen verfehlst, wirst du deinen Wunsch nach Leben nie erfüllen können. Hierüber sagte Jesus: „Durch euer Ausharren werdet ihr euer zukünftiges Leben gewinnen.“ (Luk. 21:19, NW, Fußn.) Wie kannst du erwarten, dein Ziel, das ewige Leben, zu erreichen, wenn du gestattest, daß deine Begierden dich in den Treibsand des Materialismus oder fleischlicher Lüste hineinziehen? Wirst du, statt auf dem Weg zum Leben zu bleiben, nicht eher davon weggezogen, wie durch einen Sog davon weggesaugt werden? Denke nicht, das könne dir nicht passieren, denn es kann dir passieren. Daher konzentriere dich darauf, rechte Wünsche zu pflegen, damit du der starken Anziehungskraft der unrechten Wünsche zu widerstehen vermagst. Das ist der einzige Weg, auf dem du durchhalten und dabei den Lohn des ewigen Lebens ernten kannst.
DER WUNSCH NACH WEISHEIT
9, 10. (a) Was sollte ein Christ sonst noch begehren, und warum? (b) Erkläre, warum du aufmerksam sein solltest, wenn geistige Speise dargereicht wird.
9 Hast du nun den Wunsch gepflegt, Jehova Gott zu dienen, sowie den Wunsch nach ewigem Leben, so solltest du außerdem Weisheit begehren. Doch nicht nach der Weisheit dieser Welt solltest du trachten, sondern vielmehr nach der Weisheit von oben, wie sie in der Heiligen Schrift enthalten ist. Ihr Wert übertrifft denjenigen von Gold und Silber bei weitem, und sie ist begehrenswerter als irgend etwas, das diese Welt zu bieten hat. „Nehmet an meine Unterweisung, und nicht Silber, und Erkenntnis lieber als auserlesenes, feines Gold. Denn Weisheit ist besser als Korallen, und alles, was man begehren mag, kommt ihr nicht gleich.“ (Spr. 8:10, 11) Wenn du aber verfehlst, dem persönlichen Studium sowie dem Gruppenstudium der Heiligen Schrift Zeit zu widmen, kann da gesagt werden, daß du diese Weisheit suchst? Kann gesagt werden, daß du ihren Wert wirklich schätzt? Dieselben Fragen könnten denen gestellt werden, die zwar die Versammlungen der Zeugen Jehovas besuchen, aber sich nicht ruhig hinsetzen, um sich auf den geistlichen Rat und die Belehrung, die vom Podium aus gegeben werden, zu konzentrieren, sondern statt dessen in dem Gelände herumlaufen, um Leute zu suchen, die sie kennen. Wie können solche in Aufrichtigkeit sagen, daß sie nach Weisheit und genauer Erkenntnis trachten?
10 Da alles, was man in materieller Hinsicht begehren mag, nicht mit Weisheit zu vergleichen ist, wirst du den Wunsch haben, sehr aufmerksam zu sein, wann immer geistige Speise von der theokratischen Organisation ausgeteilt wird. Dies ist etwas, wofür du, ohne Gefahr zu laufen, einen sehnlichen Wunsch pflegen darfst. „Das Gesetz Jehovas ist vollkommen, erquickend die Seele; das Zeugnis Jehovas ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen. Die Vorschriften Jehovas sind richtig, erfreuend das Herz; das Gebot Jehovas ist lauter, erleuchtend die Augen. Die Furcht Jehovas ist rein, bestehend in Ewigkeit. Die Rechte Jehovas sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt; sie, die köstlicher [begehrenswerter, SB] sind als Gold und viel gediegenes Gold, und süßer als Honig und Honigseim. Auch wird dein Knecht durch sie belehrt [gewarnt, Fußn.]; im Beobachten derselben ist großer Lohn.“ (Ps. 19:7-11) Diese Dinge führen zu wahrer Weisheit und diese wiederum zu Lohn in Form von Verständnis, Freiheit und Leben.
DER WUNSCH NACH THEOKRATISCHER GEMEINSCHAFT
11. Welche Rolle spielt die Art deiner Gesellschaft, wenn du rechte Wünsche pflegen möchtest?
11 Wenn du verfehlst, dich mit Jehovas theokratischer Organisation zu verbinden, so verhilfst du dir nicht selbst zu treuem Ausharren, damit du den Lohn des Lebens ernten kannst. Folglich ist es für Christen, die Gott hingegeben sind, erforderlich, einen Wunsch nach Gemeinschaft mit denen zu pflegen, die dieselben biblischen Hoffnungen und Wünsche hegen. Sie können dir helfen, auf dem schmalen Weg zum Leben zu bleiben und Versuchungen zum Unrechttun zu widerstehen. Dieser gegenseitige Beistand ist in diesen letzten Tagen sehr notwendig, und das ist einer der Gründe, warum Jehova seine ihm hingegebenen Diener zu einer Neuen-Welt-Gesellschaft organisiert hat. So abgesondert von dem bösen Einfluß der alten Welt, können sie sich zusammentun und einander auferbauen. „Laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu rechten Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Heb. 10:24, 25, NW) Wir sehen, daß der Endtag, der Tag, der Harmagedon herbeibringt, immer näher rückt, und wir fühlen, wie der starke Reiz unrechter Begierden uns von dem Laufe wegzulocken sucht, der uns zu unserem geliebten Ziele führt. Ohne Zweifel benötigen wir die Ermunterung durch andere Gott hingegebene Diener dringend.
12. Warum wird die Gesellschaft von Weltmenschen jemandem nicht helfen, rechte Wünsche zu pflegen?
12 Wie aber könnten wir uns gegenseitig ermuntern, demütig mit Gott zu wandeln und rechte Werke zu tun, wenn wir verfehlen, nach Gemeinschaft mit der Neuen-Welt-Gesellschaft zu trachten? Bestimmt wird die Gesellschaft von Weltmenschen dir nicht helfen, rechte Wünsche zu hegen. „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Indem du versuchst, rechte Wünsche zu pflegen, suchst du nützliche Gewohnheiten zu entwickeln, die Gott Ehre bereiten und dir selbst ewiges Leben eintragen. Warum sich aber mit weltlichen Gefährten verbinden, da durch sie diese Gewohnheiten untergraben werden können? Warum sich nicht mit Gefährten verbinden, die dir behilflich sind, gute Gewohnheiten zu stärken? Es ist klar, daß du, wenn du dich mit Weltmenschen verbindest, deren Sinn auf fleischliche Gelüste, Vergnügungen und materielle Besitztümer gerichtet ist, bald feststellen wirst, daß auch dein Sinn sich mit diesen Dingen beschäftigt. Da dem so ist, wie kannst du sagen, du suchest deinen Sinn umzuwandeln, um dich von solchen Dingen fernzuhalten, wie die Bibel dies anweist, wenn du dich doch in Gesellschaft weltlichgesinnter Personen begibst? Sich mit solchen Personen zu verbinden bedeutet keineswegs, deinen Sinn neu zu gestalten, damit er in Harmonie sei mit der Heiligen Schrift. Dadurch pflegst du keineswegs rechte Wünsche. So befestigst du deine Stellung auf dem Wege zum Leben nicht. Statt also die Gemeinschaft von Weltmenschen aufzusuchen, begib dich lieber in die Gesellschaft gottergebener Menschen. Trachte danach, bei Gott hingegebenen Christen der Neuen-Welt-Gesellschaft zu weilen, deren Gemeinschaft dir eine Hilfe sein wird, dein Ziel zu erreichen. Der Wunsch nach Gemeinschaft mit ihnen ist ein gutes Verlangen.
DEN GEDANKEN DIE RECHTE RICHTUNG GEBEN
13, 14. Was ist erforderlich, um rechte Wünsche zu pflegen, und woran zu denken, sollten wir unserem Sinn gestatten?
13 Du kannst keine rechten Wünsche pflegen, wenn du nicht aufrichtige Bemühungen in dieser Richtung machst. Es ist etwas, worauf du beständig hinwirken mußt, weil du ein unvollkommener Mensch bist, dem viele Schwachheiten anhaften. Diese Schwachheiten können nur dadurch überwunden werden, daß man sie erkennt und aufrichtig danach strebt, ihnen zu widerstehen. Du hilfst dir selbst nicht, wenn du deinen Sinn bei unrechten Begierden verweilen läßt. Sie werden immer stärker werden und sich deiner immer mehr bemächtigen, solange du sie nicht von dir weist. So entledige dich ihrer! Zwinge deinen Sinn, an etwas anderes zu denken! Denke an die rechten Wünsche, die du pflegen möchtest. Denke daran, daß du nicht etwas tun willst, das Schmach auf Jehovas Namen und seine theokratische Organisation bringen würde. Denke an den Wunsch, Harmagedon zu überleben und ewig in Gottes neuer Welt zu leben. Indem du diese rechten Wünsche hegst und indem du überlegst, wie schlechte Gedanken und Triebe dich daran hindern könnten, sie verwirklicht zu sehen, wirst du fähig sein, unrechten Gedanken, die in dein Inneres eindringen möchten, zu widerstehen.
14 Da es dich zu schlechten Wünschen führt, wenn du unrechte Gedanken behältst, ist es selbstverständlich, daß du in deiner Wachsamkeit keinen Augenblick nachlassen darfst. Du mußt dein Denken jederzeit beherrschen, indem du deine Gedanken auf das richtest, was zu Gottes Anerkennung führt. „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt: diese Dinge betrachtet weiterhin.“ (Phil. 4:8, NW) Ja, betrachte diese Dinge oder denke darüber nach, statt dich von dieser lüsternen Welt beeinflussen zu lassen, die allezeit nur böse Gedanken hegt.
15. Wie kann jemand dem schlechten Denken dieser Welt widerstehen?
15 Obwohl ein Christ kein Teil dieser alten Welt ist, lebt er doch noch in ihr und kommt beständig mit einer bösen Denkungsweise in Berührung. Um diesem Einfluß zu widerstehen, muß er seinen Sinn fortwährend mit der geistigen Speise nähren. Er muß sich weiterhin mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbinden, die reine Gedanken hegt, und er muß rechte Wünsche pflegen. „Denn die unverdiente Güte Gottes, die allen Arten von Menschen Rettung bringt, ist kundgeworden und hat uns angewiesen, ungöttliche Dinge und weltliche Begierden zu verwerfen und mit gesundem Sinn, mit Gerechtigkeit und Gottergebenheit inmitten des gegenwärtigen Systems der Dinge zu leben.“ (Titus 2:11, 12, NW) Du wirst nicht imstande sein, einen gesunden Sinn zu bewahren, nämlich einen Sinn, der von Gottes Standpunkt aus gesund ist, wenn du zuläßt, daß dein Sinn bei schlechten Gedanken verweilt und unrechte Begierden hegt. Das könnte nur zu der ungesunden Denkungsweise führen, die diese alte Welt pflegt.
16. (a) Wie hilft uns Jehova, rechte Wünsche zu pflegen, und wie können wir verfehlen, aus seinen Vorkehrungen Nutzen zu ziehen? (b) Wie sollte man Gottes Gedanken aufnehmen?
16 Jehova vermittelt uns durch sein Wort und seine theokratische Organisation erhebende Gedanken, bei denen wir unseren Sinn verweilen lassen dürfen. Es sind gerechte Gedanken von ernstem Interesse, und sie helfen dir, rechte Wünsche zu nähren. Wenn du aber verfehlst, diese nährende Speise für den Sinn in dir aufzunehmen, wie kannst du da aus ihr Nutzen ziehen? Wie kannst du gestärkt werden, um unrechten Begierden zu widerstehen? Wenn du das persönliche Studium der Schrift vernachlässigst und nicht regelmäßig mit Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft den Gruppenstudien beiwohnst, wem willst du dann die Schuld zu geben haben, außer dir selbst, wenn dein Sinn bei unrechten Begierden verweilt, die dich über die in der Schrift festgelegten Grenzen hinauslocken? Wenn du andererseits Gruppenstudien beiwohnst, aber verfehlst, über das Gelernte nachzusinnen, was gewinnst du dabei? Oder wenn du gestattest, daß dein Sinn während des Studiums bei anderen Dingen verweilt — was nützt dir dann das Studium? Hast du deine Zeit nicht vergeudet? Nur wenn du den Dingen, die du beim Studium der Bibel kennenlernst, große Aufmerksamkeit schenkst und wenn du Gottes Gedanken tief in dein Inneres eindringen läßt, kannst du die Hoffnung hegen, auf dem schmalen Pfade zum Leben zu bleiben, wenn du ihn einmal betreten hast. Du mußt daher diese Gedanken hegen und pflegen, du mußt darüber nachsinnen, mußt sie in deinem Sinn hin- und herbewegen und sie von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten. Behandle sie, wie du einen Edelstein behandeln würdest, den du in der Hand immer wieder umdrehst, damit du sehen kannst, wie schön er von jeder Seite her funkelt. Betrachte Gottes Gedanken in derselben Weise, wie David es tat. „Wie köstlich sind mir deine Gedanken, o Gott! wie gewaltig sind ihre Summen!“ (Ps. 139:17) Wenn du dies tust, wirst du fähig sein, den eindringenden schlechten Gedanken und unrechten Begierden zu widerstehen.
17. Wieso ist der Königreichsdienst für uns ein Segen?
17 Jehova hilft dir nicht nur, rechte Wünsche zu pflegen, indem er dir Gutes gibt, mit dem du den Sinn erfüllen kannst, sondern er sorgt zudem für gute Arbeit, damit du emsig mit rechten Werken beschäftigt seiest und so deinen Gedanken die rechte Richtung geben mögest. Diese Arbeit oder diese Tätigkeit ist der Königreichsdienst, die öffentliche Bekanntmachung der vielen Wahrheiten aus Gottes Wort. Da der Dienst für den Gott hingegebenen Christen ein Segen und ein Schutz ist, kannst du dankbar sein, daß Gott nicht nur einige wenige damit betraut, zum Beispiel eine Klasse von Geistlichen, sondern ihn allen zugänglich gemacht hat. Dadurch wird es möglich, daß jeder Gott hingegebene Christ von den guten Dingen, die er aus Gottes Wort kennenlernt, Gebrauch macht, um sie seinem Sinn tiefer einzuprägen.
18. (a) Wie könnte ein Christ seine Stellung in der Neuen-Welt-Gesellschaft schwächen? (b) Was kann ihm schließlich widerfahren?
18 Wäre es weise, da der Evangeliumsdienst für unser Wohl und für die richtige Geistesverfassung so wichtig ist, ihn um geschäftlicher Interessen willen zu vernachlässigen? Wäre es weise, zuzulassen, daß die Jagd nach Geld deine Zeit und dein Denken so beherrscht, daß du dem Studium des Wortes Gottes und der Tätigkeit, dem Predigen seiner Wahrheiten, nur wenig Beachtung schenken kannst? Wäre es weise, zuzulassen, daß der Wunsch nach materiellen Dingen dein Leben beherrscht? Der Christ, der das tut, macht nicht alle Anstrengungen, rechte Wünsche zu pflegen. Er stärkt seine Stellung in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht, sondern schwächt sie statt dessen. Er befestigt seinen Sinn nicht, um unrechten Begierden widerstehen zu können. Er begeht einen ernsten Fehler, der ihm zum unermeßlichen Schaden gereichen kann. Er läßt zu, daß er in den Treibsand des Materialismus sinkt, und es dauert nicht lange, so wird er aus den Reihen der Neuen-Welt-Gesellschaft verschwinden. Man mag ihn dort suchen, aber er wird nicht zu finden sein, und wenn er nicht schon vor Harmagedon in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu finden ist, wie könnte er sich denn danach dort befinden?
19. Wovor solltest du dich hüten, und welchen weisen Kurs solltest du einschlagen?
19 Begehe nicht diesen Fehler. Laß nicht zu, daß dein Wunsch nach materiellen Dingen dir über den Kopf wächst. Laß nicht zu, daß er wächst und dein Leben beherrscht, denn dann wird er zu einem schlechten Wunsch. „Seht euch vor und hütet euch vor jeder Art von Habsucht, denn wenn jemand auch im Überfluß hat, so ergibt sich sein Leben doch nicht aus seinem Besitz.“ (Luk. 12:15, NW) In der Tat, die Dinge, die du besitzt oder besitzen möchtest, können dich dein Leben kosten; und ewiges Leben um der materiellen Dinge willen einzubüßen ist in Wirklichkeit ein sehr kostspieliges Opfer. Du handelst daher weise, wenn du deine Wünsche nach materiellen Dingen beherrschst. Halte sie innerhalb rechter Grenzen. Mache dir die materiellen Dinge zu Sklaven, statt daß sie dir zu Herren werden. Laß sie dir dienen, statt daß du ihnen dienst.
20. Inwiefern ist das Bild vom Sämann für Gott hingegebene Christen eine Warnung?
20 Rufe dir das Bild in den Sinn, das Jesus vom Sämann gab. Einiges von dem Samen, den der Sämann ausstreute, fiel zwischen die Dornen, die ihn erstickten. Obwohl sich dies auf die anfängliche Aussaat des Samens der Wahrheit unter den Erdbewohnern bezieht, ist es doch auch eine Warnung für den Gott hingegebenen Christen. Obwohl er zuließ, daß der Same der Wahrheit wuchs und Frucht brachte, ist es doch immer noch möglich, daß er durch materialistische Begierden erstickt wird. Höre, was Jesus hierüber sagte: „Und noch andere gibt es, die zwischen die Dornen gesät worden sind; das sind jene, die das Wort gehört haben; aber die Sorgen dieses Systems der Dinge wie die trügerische Macht des Reichtums und die Begierde nach den übrigen Dingen dringen in sie ein und ersticken das Wort, und es wird unfruchtbar.“ — Mark. 4:18, 19, NW.
21. Wie kann jemand seinen Entschluß, unrechten Begierden zu widerstehen, stärken?
21 Die materiellen Dinge der Welt können einen unwiderstehlichen Reiz auf dich ausüben und die Liebe zu Gottes Wort in dir ersticken, wenn du es geschehen läßt, doch nur, wenn du deinen Sinn bei ihnen verweilen läßt. Statt daß du dies zuläßt, lasse deinen Sinn lieber bei Gottes gerechter neuer Welt verweilen. Pflege einen starken Wunsch danach. Behalte jederzeit eine scharfumrissene Vision von ihr. Sinne über sie nach. Male dir aus, wie du inmitten ihrer paradiesischen Schönheit wandelst. Empfinde ihren Frieden und ihre Ruhe. Stelle dir vor, du sehest dir die Trümmer einer der Städte der alten Welt an und beobachtest, wie glückliche Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft diese Trümmer emsig wegräumen. Fühle die Freude, unter den Harmagedon-Überlebenden zu sein und solche Ruinen der alten Welt betrachten zu können, statt ein Teil von ihr zu sein! Denke an das Gefühl der Erleichterung, das du haben wirst, weil du nicht zuließest, daß unrechte Begierden dich von der Neuen-Welt-Gesellschaft wegzogen. Weil du ihnen widerstandest, bist du am Leben geblieben und kannst inmitten der Trümmer der alten Welt die Gebeine derer sehen, die ihr nicht widerstanden. Indem du dich so von Zeit zu Zeit im Geiste in die neue Welt versetzt und von dort zurückblickst auf die alte Welt, wird dein Entschluß immer stärker werden, standzuhalten und unrechten Begierden zu widerstehen. Welcher Drang und welche Begierde auch immer in dir aufkommen mögen: du wirst sie danach beurteilen, ob sie dir helfen oder dich davon abhalten werden, in diese gerechte Welt hinüberzuleben.
22. Was war die Überzeugung des Apostels Paulus, und wie kann sie uns eine Hilfe sein?
22 Du solltest ein so sehnliches Verlangen nach Gottes neuer Welt pflegen, daß dich nichts von der theokratischen Organisation und ihren höheren Mächten, Jehova Gott und seinem Sohne, wegzuziehen vermag. Du solltest dafür sorgen, daß in deinem Sinn dieselbe Zuversicht stärker und stärker wird, die der Apostel Paulus hatte: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert? Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Röm. 8:35, 38, NW) Wenn du ferner davon überzeugt bist, daß keines dieser Dinge dich von der Liebe Gottes und der Kundgebung seiner Liebe, wie sie in Christus und der von ihm geschaffenen neuen Welt zu finden ist, zu trennen vermag, so wirst du sicher schwerlich zulassen, daß unrechte Begierden dich weglocken können. Du wirst erkennen, wie sehr sie deine Zukunft gefährden. Du wirst sie von dir weisen, bevor sie Wurzel fassen und dir zum Unglück werden. Du wirst nicht den Fehler begehen, den andere gemacht haben, indem du deinen Sinn bei ihnen verweilen läßt.
23. (a) Wie sollte dieser Rat aufgenommen werden? (b) Wie solltest du dich selbst prüfen?
23 Dieser Rat nun sollte aber nicht nur als ein schönes Wort aufgenommen werden. Man sollte ihn nicht sogleich aus dem Sinn verlieren, sobald man diese Ausgabe des Wachtturms beiseitegelegt hat. Sinne vielmehr darüber nach. Prüfe dich und sieh, ob du Wünsche nährst, die dich nach der falschen Richtung hinziehen. Sei ehrlich in deiner Selbstbewertung. Es mag für dich bedeuten, daß du entweder die Schlacht von Harmagedon überlebst oder sie nicht überlebst. Überlege gut, welche Anstrengungen du machst, um rechte Wünsche zu hegen. Pflegst du eine regelmäßige Verbindung mit der theokratischen Organisation? Nährst du dich von der geistigen Speise, die Jehova durch diese Organisation darreicht? Nimmst du dir Zeit für dein persönliches Studium der Bibel und für die Betrachtung der Wahrheiten, die du kennenlernst? Läßt du Gottes Gedanken tief in deinen Sinn eindringen, oder betreibst du nur ein oberflächliches Studium? Bist du im Königreichsdienst tätig, oder läßt du dich durch persönliche Wünsche von anderen Interessen weglocken? Machst du entschieden Anstrengungen, rechte Wünsche zu pflegen und unrechten zu widerstehen? So prüfe dich selbst. Denke daran: deine Denkungsweise und das, was du in diesen letzten Tagen tust, mögen für dich entweder ewiges Leben oder ewigen Tod bedeuten. Aus diesem Grunde mache entschlossene Anstrengungen, rechte Gedanken und rechte Wünsche zu pflegen.