Segne Jehova in deinem täglichen Umgang
„Ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ — 1. Kor. 10:31.
1. (a) Was schließt der biblische Grundsatz in 1. Korinther 10:31 alles ein? (b) Welchen Teil unseres täglichen Lebens werden wir im vorliegenden Artikel betrachten?
JEHOVA segnen heißt soviel wie ihn preisen oder verherrlichen. Durch ihre Hingabe an Jehova haben sich seine christlichen Zeugen verpflichtet, ihm zu dienen und ihr ganzes Leben so zu gestalten, daß sie dadurch Jehova, ihren Gott, verherrlichen. Wir möchten uns daher mit aufrichtigem Interesse einer Betrachtung der Worte des Apostels Paulus zuwenden: „Darum, ob ihr eßt oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ (1. Kor. 10:31) Eigentlich erörtert Paulus damit im Zusammenhang die Einstellung des Christen zum Essen und Trinken, aber in diesem Vers erwähnt er einen bedeutsamen Grundsatz — nämlich alles zur Verherrlichung Gottes zu tun —, einen Grundsatz, der alles, was wir tun, beeinflussen sollte. Als wahre Christen wissen wir, daß der Dienst an unseren Mitmenschen, unsere Anwesenheit bei den Zusammenkünften der Versammlung und unsere Beteiligung daran sowie unser persönliches Studium und das Familienstudium alles Möglichkeiten sind, Jehova zu preisen und zu segnen. Bei den meisten von uns nehmen diese wichtigen Dinge jedoch nur einen geringen Teil der Zeit unseres täglichen Lebens in Anspruch. Wie können wir Jehova in der vielen übrigen Zeit in Verbindung mit dem, was wir tun, preisen?
2. Welcher Umgang mit Ungläubigen ist für Christen unvermeidlich, und wovor sollten wir uns hüten?
2 Es ist gut, daran zu denken, daß wahre Christen den Umgang mit Weltmenschen zwar nicht suchen, daß sie ihn aber nicht immer meiden können. (Joh. 17:15, 16) Väter sind oft gezwungen, tagsüber den größten Teil ihrer Zeit mit Weltmenschen zusammen zu sein, um für die materiellen Bedürfnisse ihrer Familie aufzukommen. Kinder, die in die Schule gehen, müssen einen großen Teil ihrer Zeit mit Schulkameraden verbringen, die nicht daran interessiert sind, Jehova zu preisen. Abgesehen von diesem unvermeidlichen Umgang, pflegen wahre Christen keine Gemeinschaft mit Personen, die Jehova Gott nicht lieben wie sie, sie schließen mit ihnen keine Freundschaft. So zu handeln bedeutet, Weisheit zu erwerben und Leben zu erlangen. — 1. Kor. 15:33; Spr. 13:20.
3. Bei welchen Gelegenheiten, außer beim persönlichen Studium, in den Zusammenkünften und im Predigtdienst, sollten wir darauf bedacht sein, Jehova zu preisen?
3 Da so viele Christen gezwungen sind, täglich weltlichen Umgang zu haben, um ihren Verpflichtungen und Obliegenheiten nachzukommen, wollen wir sehen, wie wir Jehova in unserem täglichen Umgang durch unsere Worte und unsere Gedanken preisen können. Dazu gehören auch die Gelegenheiten, bei denen wir mit Brüdern zusammen sein mögen, um uns zu entspannen, und sogar die Zeiten, in denen wir allein sind. Ja, wie können wir Jehova in unserem täglichen Umgang segnen oder preisen?
AM ARBEITSPLATZ
4. Wie können wir Jehova an unserem Arbeitsplatz preisen außer durch unser gutes Benehmen?
4 Ihr christlichen Familienväter, auf euch ruht die schwere Verantwortung, für eure Familie zu sorgen, und das bringt es oft mit sich, daß ihr an eurem Arbeitsplatz mit Weltmenschen zusammen sein müßt. Natürlich ist schon euer gutes Benehmen für diese Menschen ein vortreffliches Zeugnis zur Ehre Jehovas. Oft bieten sich uns aber im Umgang mit Arbeitskollegen auch Gelegenheiten, Jehova durch unsere Worte zu preisen. Drehen sich ihre Gespräche gewöhnlich nicht um Tagesereignisse und das Weltgeschehen? Je kritischer und verworrener die Weltlage wird und je mehr die Beunruhigung aufrichtiger Menschen zunimmt, desto mehr Gelegenheiten bieten sich uns, die Gedanken unserer Arbeitskollegen auf die in der Bibel beschriebene, von Jehova verheißene Lösung der Probleme zu lenken. — Luk. 21:25-33.
5. Wie können wir Arbeitskollegen am besten über die Bibel belehren? Was sollten wir vermeiden?
5 Wenn wir unseren Arbeitskollegen ein solches Zeugnis geben, sollten wir den ernsten Rat beachten, den Paulus Timotheus gab und der auszugsweise wie folgt lautet: „Ein Sklave des Herrn aber hat es nicht nötig zu streiten, sondern muß gegen alle sanft sein, ... der mit Milde die ungünstig Gesinnten unterweist.“ (2. Tim. 2:23-26) Ja, wenn wir sie durch taktvolle Fragen veranlassen, ihre Ansichten zu äußern und über das, was die Bibel lehrt, nachzudenken, und wenn wir dann logisch argumentieren, mögen wir schließlich beginnen können, sie über Jehova zu belehren. Wir wollen uns aber nicht auf Wortgefechte und „einfältige Streitfragen“ einlassen. Wir wollen freundlich mit ihnen sprechen und bei unserer Beweisführung milde Worte gebrauchen. Auf diese Weise können wir Jehova verherrlichen.
IN DER SCHULE
6. Warum bieten sich jugendlichen Verkündigern in der Schule vortreffliche Gelegenheiten zum Zeugnisgeben?
6 Noch nie haben sich Schüler und Studenten so intensiv mit den Problemen und Ungerechtigkeiten in der Welt der Erwachsenen befaßt wie heute. Noch zu keiner Zeit haben junge Menschen sich so sehr bemüht, den Sinn des Lebens zu erfassen, wie heute. Das bedeutet, daß wir als jugendliche Christen eine unvergleichliche Gelegenheit haben, Jehova in unserem Umgang mit Schulkameraden und Lehrern zu preisen. Der Psalmist fordert uns dazu auf mit den Worten: „Preist Jehova .... ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr alten Männer zusammen mit Knaben. Mögen sie den Namen Jehovas preisen, denn sein Name allein ist unerreichbar hoch. Seine Würde ist über Erde und Himmel.“ — Ps. 148:7, 12, 13.
7. Welche Vorteile bieten euch Gespräche mit euren Klassenkameraden?
7 Betrachtet eure Klasse als euer eigenes Gebiet, in dem ihr Jehova preisen könnt. Es ist ein Gebiet, in dem die Menschen alle so alt sind wie ihr und ziemlich die gleichen Interessen haben wie ihr. Es wird euch nie passieren, daß jemand „nicht zu Hause“ ist. Als junge Menschen sind viele von ihnen aufgeschlossen, suchen nach Wahrheit, können logisch denken und sind unvoreingenommen. Wenn ihr jemand findet, der sich interessiert, könnt ihr jederzeit wieder bei ihm vorsprechen, denn ihr könnt ihn jederzeit antreffen. Da ihr Klassenkameraden seid, seid ihr euch nicht fremd, und so wird er ohne Zögern mit euch sprechen. Ja, eure Klassenkameraden sind für euch in mancher Beziehung das beste und fruchtbarste „Gebiet“, in dem ihr Jehova preisen könnt. — 1. Kor. 3:6-9.
8. Wann bietet sich euch Gelegenheit, euren Klassenkameraden Zeugnis zu geben, und wie solltet ihr die Botschaft darlegen?
8 Oft können wir in einer gelegentlichen Unterhaltung mit einem oder mehreren Klassenkameraden das Gespräch auf die Bibel lenken, auf das, was sie über die Weltprobleme und ihre Lösung sagt, auf ihre Prophezeiungen oder auf ihre praktischen Ratschläge, die jungen Menschen heute helfen, mit ihren Problemen und Schwierigkeiten fertig zu werden. Auch bei diesen Gesprächen ist es wichtig, sich freimütig zu äußern, ruhig zu bleiben und den Standpunkt der anderen zu berücksichtigen. Wir sollten stets logisch argumentieren, durch Fragen lehren, die zum Nachdenken anregen, immer freundlich bleiben und nicht dogmatisch vorgehen. — 2. Tim. 4:2; 1. Petr. 3:15.
9. (a) Wie könntet ihr Jehova bei Klassendiskussionen lobpreisen, und was ist erforderlich, damit ihr auf solche Gelegenheiten gut vorbereitet seid? (b) Mit welchem Erfolg haben einige jugendliche Zeugen Jehovas in der Schule Zeugnis gegeben?
9 Bei Klassendiskussionen ergeben sich oft günstige Gelegenheiten, Zeugnis zu geben. Im naturwissenschaftlichen Unterricht könnten wir gegebenenfalls erklären, warum es vernünftig ist zu glauben, daß Jehova der Schöpfer des Lebens ist, und zeigen, daß die Bibel mit der Wissenschaft übereinstimmt. Wir könnten dies in einem persönlichen Gespräch mit dem Lehrer oder mit Mitschülern tun oder bei einer Klassendiskussion. Es ist gut, sich durch ein gründliches Studium der Bücher Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden? und Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? auf solche Gelegenheiten vorzubereiten. Wenn wir uns mit den in diesen Büchern angeführten logischen Argumenten gut vertraut machen, sind wir bereit, für Jehova einzutreten und ihn zu verherrlichen, wenn sich uns die Gelegenheit dazu bietet. Viele jugendliche Christen haben festgestellt, daß es gut ist, immer einige dieser Bücher bei sich zu haben, da nach einer Diskussion über diese Themen oft viele Mitschüler noch mehr wissen möchten. Ein jugendlicher Verkündiger der guten Botschaft berichtet über das Evolutions-Buch: „Einmal gab ich an einem Tag neun Bücher im Klassenzimmer ab. Am nächsten Tag konnte ich einem Jungen eines geben, der noch nie mit Jehovas Zeugen gesprochen hatte. Er las die ganze Nacht darin und sagte danach: ,Ich möchte fünf Stück davon haben!‘“ Ein Zwölfjähriger sagt: „Mein Lehrer hatte das Buch zu lesen angefangen, und am nächsten Tag empfahl er es der Klasse. Darauf konnte ich vierunddreißig Bücher abgeben!“ Ja, in einer Zeit, in der die meisten Jugendlichen gelehrt werden, Jehovas Schöpfermacht und sogar seine Existenz anzuzweifeln, haben jugendliche Christen viele Möglichkeiten, zu beweisen, daß sie ‘ihres großen Schöpfers in den Tagen ihres Jünglingsalters gedenken’. — Pred. 12:1.
10. (a) Über welche Themen konnte ein jugendlicher Christ in der Schule sprechen, um zu zeigen, was die Bibel lehrt? (b) Warum ist der Rat in Prediger 12:12, 13 angebracht?
10 Im Geschichtsunterricht mögen wir Gelegenheit haben, auf die geschichtliche Zuverlässigkeit der Bibel hinzuweisen und so Jehova, den Urheber der Bibel, zu ehren. Im Sprachunterricht bietet sich uns vielleicht die Gelegenheit, vor der ganzen Klasse ein Referat zu halten. Ein jugendlicher Christ könnte als Thema die Existenz Gottes, eine Glaubenslehre, eine umstrittene biblische Frage, die Schaffung einer vollkommenen Regierung oder irgendein anderes der vielen biblischen Themen wählen, die es ihm ermöglichen, den Standpunkt und die Lehre der Bibel klar und deutlich darzulegen. Oft wird das betreffende Thema im Anschluß an das Referat der Klasse zur Diskussion gestellt. Dadurch ergibt sich eine weitere Gelegenheit, Zeugnis zu geben und festzustellen, wer von den Klassenkameraden aufrichtig an der Bibel interessiert ist. Danach könnten wir uns privat mit ihnen unterhalten, um ihr Interesse weiter zu fördern. Auf diese Weise können wir Mitschülern den weisen Rat Jehovas aus Prediger 12:12, 13 verstehen helfen: „Was irgend etwas außer diesem betrifft, mein Sohn, laß dich warnen: Des vielen Büchermachens ist kein Ende, und sich ihnen viel zu widmen ist ermüdend für das Fleisch. Der Abschluß der Sache, nachdem man alles gehört hat, ist: Fürchte den wahren Gott, und halte seine Gebote. Denn das ist des Menschen ganze Pflicht.“
11. Welche Eigenschaften sind erforderlich, um Klassenkameraden die biblische Wahrheit darzulegen, und was kann man sich erbitten, wie dies die ersten Christen taten?
11 Um jede Gelegenheit wahrzunehmen, Jehova in der Schule zu lobpreisen, müssen wir furchtlos und freimütig sein. Ein Bruder, der nach seiner Schulentlassung vor etwa neun Jahren den Vollzeitpredigtdienst aufnahm und jetzt Bethelmitarbeiter ist, sagte: „Wenn ich jetzt an meine Schulzeit denke, kommt mir zum Bewußtsein, wie viele Gelegenheiten ich damals gehabt hätte, Jehova zu lobpreisen, und ich erinnere mich an einige Schulkameraden, die sehr wahrscheinlich günstig reagiert hätten. Ich habe aber diese Gelegenheiten versäumt, weil ich damals noch nicht soviel Freimut hatte wie heute, um offen über Jehova und sein Vorhaben zu sprechen. Ich wünschte, ich könnte jene Tage nochmals erleben!“ Bist du ein jugendlicher Zeuge Jehovas, der noch in die Schule geht? Dann bete, wie einst die ersten Christen beteten: „Und nun, Jehova, ... gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden.“ (Apg. 4:29) Folge dem Beispiel des Apostels Paulus, der seine Brüder in Ephesus darum bat, für ihn zu beten, damit ihm, wie er sagte, „beim Auftun meines Mundes die Fähigkeit zu reden gegeben werde, um mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft bekanntzumachen, ... damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich zu reden verpflichtet bin“. (Eph. 6:19, 20) Jugendliche Christen können viel zur Ehre und Verherrlichung Jehovas beitragen, wenn sie ihn in ihrem täglichen Umgang furchtlos und freimütig segnen.
12. Wodurch unterscheiden sich unsere Jugendlichen von der Jugend dieses Systems der Dinge? Führe ein Beispiel an.
12 Nicht nur durch ihre Worte, sondern auch durch ihren vortrefflichen Wandel unterscheiden sich unsere Jugendlichen von der Jugend des gegenwärtigen Systems der Dinge, wodurch sie Jehova ebenfalls preisen. (Phil. 2:14, 15) Wie stolz und glücklich war doch jene christliche Mutter, die von der Lehrerin ihres Töchterchens folgende Zeilen erhielt: „Es kommt selten vor, daß eine Lehrerin so etwas schreiben kann, aber ihr Töchterchen ist wirklich das anständigste und besterzogene Kind, das ich je kennengelernt habe. Glauben Sie mir, es macht Ihnen alle Ehre, und ich wünschte, ich könnte es noch viele Jahre behalten.“ Machte die Kleine aber nicht außer ihrer Mutter auch Jehova Ehre, nach dessen gerechten Grundsätzen ihr Leben ausgerichtet war? Stellen wir uns vor, wie sehr sie Jehovas Herz dadurch erfreute, daß sie ihn in ihrem täglichen Umgang ehrte.
WENN WIR MIT UNSEREN BRÜDERN ZUSAMMEN SIND
13. Wann bietet sich uns eine weitere Gelegenheit, Jehova in unserem täglichen Umgang zu preisen?
13 Es ist gut, Entspannung und Unterhaltung im Kreise unserer Brüder zu suchen. Wir wissen, daß wir dann in guter Gesellschaft sind und daß wir uns entspannen können, ohne ständig das Gefühl zu haben, wir müßten uns in acht nehmen, wie das der Fall ist, wenn wir unter Weltmenschen sind. — Ps. 133:1.
14. (a) Unter welcher Voraussetzung wird ein Beisammensein mit unseren Mitchristen für uns zu einer Entspannung und zugleich glaubensstärkend, und wie kommt dies in dem Rat des Apostels Paulus in Hebräer 10:24, 25 zum Ausdruck? (b) Welche Möglichkeiten gibt es, unser Beisammensein genußreich und glaubensstärkend zu gestalten?
14 Ob wir uns nun ein gut gewähltes Fernsehprogramm anschauen, irgendwelche Spiele machen oder einfach plaudern, so können wir uns entspannen und uns gegenseitig erbauen, sofern wir geistige Dinge zum Hauptthema unserer Gespräche machen. Dachte Paulus nicht offensichtlich auch an solche Gelegenheiten, als er sagte: „Laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“? (Hebr. 10:24, 25) Wenn wir die Gastgeber sind, sollten wir dafür sorgen, daß ein Teil des Abends dazu dient, einander „zur Liebe und zu vortrefflichen Werken“ zu ermuntern. Das kann man zum Beispiel ganz einfach tun, indem alle Anwesenden erzählen, wie sie die Wahrheit kennengelernt und angenommen haben. Das ist etwas, was viel Freude macht und den Glauben stärkt. Ob wir Jehova erst seit kurzem oder schon länger kennen, so wird unsere Wertschätzung für unser Verhältnis zu Jehova vertieft und unser Vertrauen zu seiner Organisation gestärkt, wenn wir die Erfahrung anderer hören und unsere eigene erzählen. Der Gastgeber könnte auch ein besonders anregendes Kapitel in der Bibel auswählen, das man dann gemeinsam lesen könnte. Wenn irgend jemand einen bestimmten Vers nicht richtig versteht, könnte man ihn besprechen. Das kann zu einer angeregten biblischen Unterhaltung führen, durch die der Glaube sehr gestärkt wird. Welch ein Genuß, einen Abend auf diese Weise im Kreise unserer Brüder zu verbringen! Nach einem solchen Beisammensein fühlen wir uns wirklich glücklich und innerlich gestärkt, weil wir dann selbst in Stunden der Entspannung alles, was wir getan haben, „zur Verherrlichung Gottes“ getan haben. — 1. Kor. 10:31.
WENN WIR ALLEIN SIND
15, 16. (a) Wie können wir Jehova preisen, wenn wir allein sind, und was könnten wir zu einer solchen Zeit alles in unser Gebet einschließen? (b) Sollten unsere Gebete auf bestimmte Gelegenheiten beschränkt sein, und welchen Rat gaben Paulus und Petrus in bezug auf das Vorrecht des Gebetes?
15 Wir sind im täglichen Leben oft allein. Hausfrauen mögen tagsüber die meiste Zeit allein sein, während sie ihre Hausarbeit verrichten. Väter mögen am Arbeitsplatz oder auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause allein sein. Kinder sind oft allein beim Spiel oder in den Ferien. Wir mögen uns nun fragen: „Wie können wir Jehova in unserem täglichen Umgang preisen, wenn wir allein sind?“
16 Wir können dies tun, indem wir uns in solchen Zeiten Jehova zuwenden. Alle Christen können, ungeachtet ihres Alters, jederzeit mit Jehova reden. Es bereitet große Freude, mit Gott spontan, zu einer unvorhergesehenen Zeit, zu reden, zum Beispiel, wenn man an einem schönen Tag im Freien ist. Wir können unterwegs mit Jehova aus der Fülle unseres Herzens reden. Wir können ihn loben und preisen und ihm aus tiefstem Herzen dafür danken, daß wir am Leben sind, daß wir ihn kennen und daß er uns die Wahrheit gegeben hat. Entwickle eine Liebe zu solchen Gesprächen mit Jehova, so daß es dir zu einem Bedürfnis wird, jederzeit, besonders wenn du allein bist, mit ihm zu reden. Paulus gab seinen Brüdern in Thessalonich den ernsten Rat: „Betet unablässig“, und Petrus sagte: „seid wachsam im Hinblick auf Gebete.“ (1. Thess. 5:17; 1. Petr. 4:7) Beschränke deine Gebete der Lobpreisung Jehovas nicht auf bestimmte, sich regelmäßig wiederholende Gelegenheiten. Laß nie zu, daß die Worte, die du an Jehova richtest, bedeutungslos werden und nicht mehr von Herzen kommen. Ein älterer Bruder sagte einmal, er bete, wenn er nachts wach werde. „Dann kann ich am besten beten“, meinte er. Ja, durch unablässiges Beten können wir Jehova preisen, während wir mit ihm Gemeinschaft haben.
17. Warum ist es gut, an die in der Bibel erwähnten treuen Männer zu denken, wenn wir allein sind?
17 Es ist auch gut, wenn man allein ist, irgendeinen der in der Bibel beschriebenen treuen Männer auszuwählen und über sein Leben und seine Erfahrungen nachzudenken. In Hebräer 13:7 heißt es: „Gedenket derer, die ... das Wort Gottes zu euch geredet haben, und während ihr den Ausgang ihres Wandels genau betrachtet, ahmt ihren Glauben nach.“ Diese treuen Männer der alten Zeit haben ihr Leben beendet, und der Bericht über ihre Treue ist bereits jahrhundertealt. Wir können also ihren Glauben mit gutem Gewissen nachahmen, ohne zu zögern und ohne zu überlegen, ob sie ihre Treue wohl bewahren oder nicht.
18. (a) Zeige anhand eines Beispiels, wie wir an unsere treuen Brüder denken und im Geiste mit ihnen Gemeinschaft pflegen können, obwohl wir allein sind und obwohl sie ihr Leben bereits beendet haben mögen. (b) Warum befinden wir uns auf diese Weise in der besten Gesellschaft?
18 Wir könnten zum Beispiel, wenn wir allein sind oder eine Arbeit verrichten, bei der wir uns nicht so sehr konzentrieren müssen, über die Treue und Standhaftigkeit des Apostels Paulus nachdenken. Denke an die Prüfungen, die er durchmachen mußte, und versetze dich im Geiste in seine Lage. Stell dir seine schlaflosen Nächte im Gefängnis vor oder was es bedeutete, fünfmal neununddreißig Schläge zu empfangen. (2. Kor. 11:23-33) Vergegenwärtige dir die Situation in Lystra, wo man ihn steinigte und dann außerhalb der Stadt liegen ließ in der Meinung, er sei tot. Suche die Freude der Jünger nachzufühlen, die sich um ihn versammelt hatten, als sie sahen, wie er wieder aufstand und trotz der von den Schlägen herrührenden Schmerzen in die Stadt zurückkehrte und am nächsten Tag zusammen mit Barnabas seine Missionsreise fortsetzte. (Apg. 14:19, 20) Denke über seine Worte nach: „Gott ... ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“ (1. Kor. 10:13) Auf diese Weise können wir, obwohl wir allein sind, in bester Gesellschaft sein, und dadurch, daß wir über das Leben solcher Männer nachdenken, werden wir gestärkt und veranlaßt, Jehova ebenso zu preisen oder zu segnen, wie sie es taten.
19, 20. (a) Inwiefern finden es einige gut, sich die Königreichslieder anzuhören und sie auswendig zu lernen? (b) Mit wem pflegen wir Gemeinschaft, wenn wir diese Königreichslieder singen und darüber nachdenken?
19 Christliche Ehefrauen und Mütter, die oft allein zu Hause sind, haben festgestellt, daß es gut ist, zu solchen Zeiten die Schallplatten mit den Königreichsliedern abzuspielen, oder sie haben die Melodien auswendig gelernt, damit sie sie bei der Arbeit singen können. Eine Schwester sagte: „Manchmal fühle ich mich etwas einsam und bin niedergeschlagen, wenn ich so ganz allein zu Hause bin. Doch dann lasse ich die Schallplatten mit den Königreichsliedern laufen, und das hebt meine Stimmung und gibt mir wieder Mut.“ Jetzt kann diese Schwester viele Königreichslieder auswendig. Einige haben es sich zum Ziel gesetzt, den Text aller Königreichslieder auswendig zu lernen, damit sie sie ohne Liederbuch singen können. Die Worte dieser Lieder sind sehr glaubensstärkend.
20 Betrachte als Beispiel einmal das Lied Nr. 28 im Liederbuch „Singt und spielt dabei Jehova in euren Herzen“. Das Lied ist überschrieben „Lobpreise Jehova!“, und die zweite Strophe lautet: „Laß ihn stets voranstehn, bleib selbst außer Sicht; nur so kannst du leuchten mit himmlischem Licht. Mit Gott immer wandle, sein Angesicht such; Gott immer den Vorrang zu geben versuch!“ Wieviel diese wenigen Worte doch sagen! Wenn wir über die Worte nachdenken, stellen wir fest, daß jedes Königreichslied von tiefer Bedeutung und sehr lehrreich ist. Durch das Singen dieser Lieder pflegen wir Gemeinschaft mit Jehova und verherrlichen ihn in allem, was wir tun. Wir sollten daher den inspirierten Rat befolgen: „Lehrt und ermahnt einander weiterhin ernstlich mit Psalmen, Lobpreisungen Gottes, geisterfüllten Liedern mit Huld, Jehova singend in eurem Herzen.“ — Kol. 3:16.
21. Was sollten wir in unserem täglichen Umgang zu tun suchen, und an welchen biblischen Grundsatz würden wir uns dadurch halten?
21 Die Behandlung dieses Themas hat uns also gezeigt, daß wir Jehova durch unseren Umgang und durch alles, was wir tun, lobpreisen sollten. Selbst wenn wir gezwungen sein mögen, mit Ungläubigen zusammen zu sein, um unseren Verpflichtungen nachzukommen, können wir uns diesen Umstand zunutze machen, um unseren Gott zu verherrlichen. Wir können den Umgang mit unseren Kollegen am Arbeitsplatz als eine Gelegenheit betrachten, sie auf eine freundliche Art und durch eine einleuchtende Beweisführung mit Jehova und seinem Vorhaben bekannt zu machen. Wenn wir noch in die Schule gehen, können wir uns den Vorteil zunutze machen, unseren Klassenkameraden und Lehrern offen und mit Freimut Zeugnis zu geben. Wenn wir mit unseren Brüdern zusammen sind, können wir unseren Glauben, unsere Wertschätzung und unseren Eifer durch unsere Gespräche gegenseitig stärken. Und sind wir allein, so wollen wir durch Lied und Gebet und durch Gedanken an treue Diener Gottes der alten Zeit die Gemeinschaft mit Jehova suchen. Wir wollen „alles zur Verherrlichung Gottes“ tun, indem wir ihn das ganze Leben hindurch in unserem täglichen Umgang segnen oder preisen. — 1. Kor. 10:31.
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Die Verschlechterung der Weltlage mag uns Gelegenheit bieten, am Arbeitsplatz die Aufmerksamkeit auf Jehovas Vorhaben zu lenken.
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Jugendlichen bieten sich in der Schule, zum Beispiel im naturwissenschaftlichen Unterricht, günstige Gelegenheiten, über die Werke Jehovas zu sprechen.
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Wir erfreuen uns täglich an den Werken Jehovas; wir sollten ihm dafür danken.