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Kommunisten machen Jehovas Zeugen den ProzessDer Wachtturm 1951 | 1. September
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im voraus gewappnet zu sein. Sowohl die Ermahnung wie auch der Rat, sich zu wappnen, sind in der Bibel zu finden, deren Studium den Dienern Gottes in solch qualvollen Prüfungen grossen Trost, Hoffnung und Herzensfrieden gibt. Jesus, der grosse Prophet, sprach die Warnung aus: „Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch Ortsgerichten überliefern und werden euch in ihren Synagogen geisseln. Ja, ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis. Wenn sie euch aber überliefern, so sorget euch nicht darum, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt; denn die da reden seid nicht bloss ihr, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch redet.“ — Matth. 10:17-20, NW.
Wenn der Apostel Paulus heute auf Erden wäre und diese Berichte aus der Sowjetzone von Deutschland lesen könnte, so würde er bestimmt Jehova Gott dafür erheben und preisen, dass seine Zeugen fest und treu für die Theokratie dastehen, völlig entschlossen, sich nicht zu beugen noch zusammenzubrechen unter dem Druck totalitärer Verfolgung. Wiederum würde Paulus ausrufen: „Wir sind stolz auf euch in den Versammlungen Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euern Verfolgungen und den Drangsalen, die ihr ertraget.“ Weshalb würde er dies tun? Paulus erklärt: „Dies ist ein Beweis des gerechten Gerichtes Gottes und führt dazu, dass ihr würdig geachtet werdet des Königreiches Gottes, für das ihr in der Tat leidet.“ — 2. Thess. 1:4, 5, NW.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 1. September
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Fragen von Lesern
● Was war die „Erkenntnis des Guten und Bösen“, die in 1. Mose 2:17 erwähnt wird, und ist es dasselbe, worauf in 1. Mose 3:5 und 3:22 Bezug genommen wird? — G. G., Südafrika.
Das in den drei Texten erwähnte „Gute und Böse“ scheint sich auf ein und dasselbe zu beziehen. Adam und Eva wussten etwas vom Bösen, ehe sie die Frucht vom „Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen“ assen. (1. Mose 2:17) Sie wussten, dass es für sie verkehrt war, diese Frucht zu essen, und wussten, dass der Tod ein Übel war, das sie meiden mussten. ‚Wie Götter zu werden, erkennend Gutes und Böses‘, scheint mehr zu bedeuten, als nur eine hilfreiche Erkenntnis dessen zu besitzen, was recht und unrecht ist. (1. Mose 3:5) Unter dem Wort Götter könnte einfach Jehova Gott verstanden werden, da das hebräische Wort hier Elohim ist und entweder Gott (Jehova) oder Götter bedeuten kann. Wenn es Götter bedeutet, könnte es sich auf Jehova Gott und seinen Mitschöpfer und einziggezeugten Sohn, den Logos, beziehen. Zu diesem sagte Jehova in 1. Mose 3:22 (Schmoller): „Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses.“
„Gutes und Böses“ so zu erkennen, wie Jehova und sein einziggezeugter Sohn es erkennen, würde bedeuten, Gutes und Böses von sich aus zu erkennen; das heisst, du selbst entscheidest, was gut und böse ist, du beurteilst selbst, was recht und unrecht ist. Adam und Eva waren nicht mehr theokratisch, schauten nicht mehr zu Gott als dem universellen Souverän über alle Geschöpfe auf, nahmen ihn nicht mehr als den an, der bestimmt, was recht und unrecht ist. Sie machten sich daran, selbst zu bestimmen, was sie auf der Erde tun wollten, und liessen nicht Gott den höchsten Schiedsrichter sein.
Folglich sagte Jehova zu dem Mann, dem Haupt des Weibes, der grössere Verantwortung trug, im wesentlichen: ‚Gut, Adam, wenn du nicht theokratisch sein willst, so geh deinen eigenen Weg. Entscheide du selbst, was von deinem Standpunkte aus gut und böse ist. Du hast keinen Platz im Garten Eden. Dieser Garten ist für theokratische Menschen bestimmt, die mir untertan sind. Geh nun hinaus.‘ Diese Ansicht der Dinge stimmt überein mit der Tatsache, dass Gott nicht das Begehen von Sünde als den Grund angibt, dass er Adam aus Eden hinaustrieb, sondern sagt, es sei, weil ‚der Mensch geworden sei wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses‘ und deswegen keine Gelegenheit erhalten sollte, vom Baume des Lebens zu essen.
● Was meinte Jesus mit seinen Worten: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ — F. M., Georgia.
Jesus sprach diese Worte in Erfüllung von Psalm 22:1, der ursprünglich hinsichtlich David geschrieben worden war. Nicht dass David „verlassen“ worden wäre, um an einen Marterpfahl geschlagen zu werden, sondern wegen seiner Treue gegen den Königreichsbund wurde er der Wut der Feinde überlassen. In all diesem war David ein prophetisches Bild von Christus. Jesus wurde zur Prüfung seiner Lauterkeit einem schändlichen Tod an einem verfluchten Stamme überlassen. Indem er treu blieb, triumphierte er in seiner Lauterkeit, wie der Rest des Psalmes dies zeigt. Andere Verse von Psalm 22 über David erfüllten sich an Jesus, was ferner beweist, dass er prophetisch hinsichtlich Christi, des grösseren David, geschrieben worden war. Man vergleiche Psalm 22:1 mit Matthäus 27:46 und Markus 15:34; Psalm 22:7, 8 mit Matthäus 27:39, 43; Psalm 22:15 mit Johannes 19:28; Psalm 22:16 mit Markus 15:25, und Psalm 22:18 mit Matthäus 27:35.
Die blosse Anführung dieser prophetischen Worte von Psalm 22:1 an sich genügte jedoch nicht, sie zu erfüllen. Zu der Zeit, da Jesus diese Worte am Marterpfahl sprach, waren wirkliche Tatsachen vorhanden, die sie erfüllten. Dass Gott Jesus verliess, bedeutete in diesem Fall nicht etwa, dass Gott ihm missbilligend und verurteilend den Rücken gekehrt hätte, sondern lediglich, dass Gott ihn der vollen Wut seiner Feinde überliess, indem er sogar zuliess, dass sie ihn töteten. Auf diese Weise hat Gott Jesus verlassen oder ihn seinen Feinden überlassen, so dass sie mit ihm tun konnten, was sie wollten, wobei er ihn auch nicht vor einem schändlichen Tode bewahrte.
● Über das Essen von animalischem Fleisch nach Harmagedon: Wäre dies nicht eher durch den ewigen Bund geregelt, den Jehova mit Noah nach der Flut machte, als durch den an Adam in Eden ergangenen Erlass? — C. N., Texas.
Wenn der Mensch nach Harmagedon wirklich Fleisch isst, so werden die Bestimmungen des Bundes mit Noah gelten. Seine Vorschriften bezüglich der Beseitigung des Blutes von Tieren, die zu Nahrungszwecken getötet werden, werden so lange dauern wie der Brauch, solches Fleisch zu essen. Indem Der Wachtturm vom 1. März 1951 unter den „Fragen von Lesern“ eine verwandte Frage behandelte, sagte er von Tieren in der neuen Welt: „Es scheint, dass die Menschen sie nicht zu Nahrungszwecken töten werden.“ Diese Erklärung ist nicht dogmatisch, sondern zeigt ferner die vernünftige Erwartung, dass Jehovas Urvorsatz hinsichtlich Versorgung mit Nahrung, wie er in Eden vor dem Fall des Menschen bekanntgegeben wurde, in der neuen Welt schliesslich verwirklicht wird. — 1. Mose 1:29, 30, AT.
Der Bund mit Noah, der animalische Nahrung erlaubte, traf lediglich Vorsorge für Extra-Nahrung, hochkonzentrierte, für die degenerierende Menschheit. Diese Bestimmung war auch wegbereitend für Opfer, die nach der Flut darzubringen waren, von deren Fleisch die Opfernden essen durften, wie zum Beispiel das Passahlamm und andere Opfer in Israel. Auch war sie grundlegend für Jesus, um davon sprechen zu können, dass seine Nachfolger sein Fleisch essen und sein Blut trinken sollten, um Leben in sich selbst zu erlangen. Solche Bestimmungen jedoch waren für das vollkommene Menschenpaar ursprünglich nicht getroffen, und es scheint keine absolute Notwendigkeit zu bestehen, dass die zur Vollkommenheit emporgehobene Menschheit in ihrer Kost Tierfleisch einschliesse. Genau wie bald nach Harmagedon das Fleisch aus der Diät des Menschen ausgeschaltet werden mag, können wir nicht sagen.
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