Was ist dein Herzenswunsch?
JEHOVA hält niemanden zurück, seinem Herzenswunsch zu folgen. Es steht uns frei, uns für das zu entscheiden, was unserem Herzen zusagt und woran unsere Augen Gefallen finden. Der weise König Salomo sagte unter Inspiration: „Freue dich, junger Mann, in deiner Jugend, und dein Herz tue dir Gutes in den Tagen deines Jünglingsalters, und wandle in den Wegen deines Herzens und in den Dingen, die deine Augen sehen.“
Dies bedeutet jedoch nicht, daß der Jugendliche, der jedem Wunsch seines Herzens und seiner Augen nachgeht, Jehova Gott, dem Lebengeber, nicht für seine Taten verantwortlich wäre. Denn König Salomo sagte weiter: „Doch wisse, daß der wahre Gott dich um dies alles ins Gericht bringen wird. Entferne daher Verdruß aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Fleische fern, denn Jugend und die Blüte des Lebens sind Nichtigkeit.“ — Pred. 11:9 bis 12:1.
Jehova Gott wird niemanden vor Enttäuschungen, Minderwertigkeitsgefühlen und Schaden bewahren, wenn die Wünsche seines Herzens die Tätigkeiten, die unmittelbar mit der wahren Anbetung zu tun haben, einschränken. Wir tun daher gut daran, wenn wir Wünsche pflegen, bei denen wir unser kostbares Verhältnis zu Jehova Gott mit in Betracht ziehen.
Welchen Herzenswunsch pflegst du als junger Mann oder als junge Frau? Bist du hauptsächlich an deinem Verhältnis zu Jehova interessiert? Hast du den Wunsch, deine Fähigkeiten und deine materiellen Besitztümer so einzusetzen, daß dir möglichst viel Zeit verbleibt, um die Königreichsinteressen zu fördern? Denkst du ernsthaft darüber nach, wie du deinen Anteil an dem wichtigen Werk des Predigens des Königreiches und des Jüngermachens vergrößern kannst? Ist es dein Herzenswunsch, so bald wie möglich allgemeiner Pionier zu werden und inzwischen deine Gelegenheiten auf die beste Weise zu nutzen, indem du den Pionierdienst auf Zeit aufnimmst?
Warum sie sich für den Pionierdienst entschlossen haben
Vielen Gott hingegebenen, getauften jungen Männern und Frauen ist sehr daran gelegen, ihre Kraft als ergebene Jünger des Herrn Jesus Christus voll im Dienst für Jehova Gott einzusetzen. Ein Pionier aus Nigeria sagte: „Als ich noch in der Schule war, kam mir die Kürze der Zeit zum Bewußtsein, und ich wollte die verbleibende Zeit weise nutzen. So beteiligte ich mich regelmäßig am Pionierdienst auf Zeit.“ Ein anderer Pionier sagte: „Ich glaube, der Pionierdienst stellt für uns junge Menschen eine Möglichkeit dar, Jehova unsere Dankbarkeit für das, was er für uns getan hat, zu bekunden.“
Ein junger verheirateter Mann kehrte nach seiner Lehrerausbildung aus Bandung (Indonesien) in sein Heimatdorf zurück. Er besaß bei seiner Rückkehr mehr als weltliche Weisheit, denn er war ein Jünger Jesu Christi geworden, der sich Gott hingegeben hatte und getauft worden war. Er verbrachte ganz allein in seinem Bergdorf viele Stunden damit, den Menschen in der Eingeborenensprache die „gute Botschaft“ zu predigen. Er hielt um 10 Uhr abends, nachdem die Dorfbewohner von ihrer Arbeit zurückgekehrt waren, die Gedächtnismahlansprache. Über 100 Personen versammelten sich auf dem Marktplatz um ein Lagerfeuer. Da er durch die Anwesenden ermutigt wurde und die große Notwendigkeit erkannte, mehr Zeit für das Predigen und Lehren einzusetzen, ließ er sich als Pionier auf Zeit eintragen. Bald gab er seine weltliche Tätigkeit als Lehrer auf und wurde allgemeiner Pionier. Nun sind viele seiner früheren Schüler Gott hingegebene, getaufte Zeugen.
Ein Kreisaufseher aus Japan beobachtete, daß die Brüder und Schwestern in diesem Land es als „normal“ ansehen, Pionier zu werden, wenn die Möglichkeit dazu besteht. Fast die Hälfte der Pioniere in Japan sind Jugendliche. Es ist für sie selbstverständlich, auch wenn ein Elternteil nicht in der Wahrheit ist, sich schon im voraus darauf vorzubereiten, den Pionierdienst nach ihrer Entlassung aus der Mittelschule aufzunehmen.
Nimmt deine Liebe zu Jehova und zu den Menschen in deinem Gebiet ständig zu, während du noch zur Schule gehst? Kommt diese Liebe durch den brennenden Wunsch, soviel wie möglich zur Förderung der Königreichsinteressen beizutragen, zum Ausdruck? Nutzt du deine Ferien, indem du dich vermehrt am Predigtdienst beteiligst? Bereitest du dich auf den allgemeinen Pionierdienst vor? Nutzt du deine Ausbildung, so daß es dir leichter fällt, eine Teilzeitbeschäftigung zu erhalten, wenn du deine Lehre beendet hast? Hast du darüber nachgedacht, ob ein Bruder oder eine Schwester mit dir als Pionierpartner zusammen arbeiten könnte? Hast du mit ihm oder mit ihr darüber schon gesprochen? Nimmst du bei jeder Gelegenheit, die sich dir bietet, den Pionierdienst auf Zeit auf?
Als Schüler im Pionierdienst
Einige Brüder und Schwestern haben festgestellt, daß es selbst während der Schulzeit möglich ist, allgemeiner Pionier zu sein.
Ein Jugendlicher, der auf Hawaii als Pionier dient, berichtet: „Ich stellte fest, daß es mir zum Schutz vor dem Einfluß weltlicher Schulkameraden dienen und mich auch von Tätigkeiten außerhalb des Schulplanes abhalten würde, wenn ich die Hälfte eines Schultages als Pionier tätig wäre, da ich dann im Predigtdienst zu tun hätte. Weil mir Jehova dabei half und meine Angehörigen mich sehr ermunterten, konnte ich den Pionierdienst erfolgreich durchführen. Ich bin wirklich froh, daß ich während der Schulzeit im Pionierdienst stand, denn meine Wertschätzung für das kostbare Vorrecht, Jehova in diesen letzten Tagen zu dienen, nahm wirklich zu, und der Pionierdienst half mir, mich noch mehr auf Jehova, den Quell meiner Kraft, zu verlassen.“
Eine Schwester in New York, die während ihrer Schulzeit den Pionierdienst aufnahm, richtete sich nach folgendem Zeitplan: Um 14 Uhr kam sie von der Schule nach Hause. Eine halbe Stunde später begann sie mit ihrem Dienst, den sie bis 6 oder 7 Uhr abends ausdehnte. Einen Teil ihrer Hausaufgaben machte sie in der Mittagspause und den Rest nach dem Predigtdienst. Sie steht immer noch im Pionierdienst und betrachtet ihn als einen Schutz vor Dingen, die in der Welt üblich sind und durch die sie auf Abwege kommen könnte.
Eine Schwester auf den Philippinen ist in der Lage, Pionier zu sein, obwohl ihr Vater von ihr verlangt, eine Hochschule zu besuchen. Wie schafft sie das? „Jedesmal bei Semesterbeginn“, so sagt sie, „achte ich darauf, daß ich gleich in der ersten Woche eingetragen werde, so daß ich mir einen günstigen Zeitplan für die Vorlesungen auswählen kann. Dann bin ich vormittags Student und nachmittags Pionier.“
Kannst du, falls du noch zur Schule gehst, gewisse Änderungen vornehmen, die es dir ermöglichen, Pionier zu sein und trotzdem deine weltliche Ausbildung nicht zu vernachlässigen? Ist dies dein Herzenswunsch?
Pionierdienst der höheren Schulbildung vorziehen
Nicht alle, die jetzt als Pionier dienen, hatten ursprünglich den Wunsch, Pionier zu werden. Einige wünschten, eine höhere Bildung zu genießen, damit sie in der Welt vorankämen. Eine Schwester, die auf Hawaii als Pionier dient, berichtet: „Mein Ziel war eine gute Ausbildung auf einer höheren Schule. Ich trat in ein College ein und wurde in geistiger Hinsicht untätig. Doch befriedigte mich das College ganz und gar nicht. Ich dachte, daß es etwas Besseres im Leben geben müßte, etwas Lohnenderes. Ich begann erneut, die Zusammenkünfte zu besuchen, und pflegte mit Pionieren Gemeinschaft. Bald darauf verließ ich das College, und ich hegte den Wunsch, Jehova als Pionier zu dienen.“
Eine andere Schwester auf Hawaii erzählt: „Mein Vater wünschte, daß ich aufgrund eines Stipendiums das College besuchte. Ich hatte den Wunsch, genügend zu lernen, um herauszufinden, ob menschliche Philosophien den Menschen mit ihren Problemen eine Hilfe bieten könnten. Nach einem Jahr College erkannte ich die Nichtigkeit weltlicher Weisheit. Ich verließ das College. Meine Mutter gab als Pionier ein ausgezeichnetes Beispiel. In der Versammlung waren noch weitere eifrige Pioniere, deren Glaube und Eifer ansteckend wirkten. Sie entfachten in mir den Wunsch, mich ihnen im Pionierdienst anzuschließen.
Nach einem Besuch des Kreisaufsehers war ich entschlossen, Pionier zu werden. Ich sprach mit meiner Mutter darüber und dachte, ich müßte von zu Hause weggehen, wenn ich Pionier sein wollte, weil mein Vater nicht in der Wahrheit war. Ich erklärte meiner Mutter, daß ich selbst dann Pionier werden wollte, wenn es bedeutete, mein Elternhaus verlassen zu müssen. Bei dem Gedanken, daß wir voneinander getrennt würden, kamen uns beiden die Tränen. Ich betete, Jehova möge das Herz meines Vaters erweichen, so daß er mir gestatte, Pionier zu sein und im Hause zu bleiben. Jehova beantwortete mein Gebet, und ich konnte eine Reihe von Jahren zu Hause im Pionierdienst stehen. Ich habe eine Teilzeitbeschäftigung gehabt, durch die ich meinen Unterhalt bestritt.“
Bereitwillig, scheinbare materielle Vorteile aufzugeben
Wenn das Verlangen, Pionier zu werden, stark genug ist, ist man bereit, scheinbare materielle Vorteile aufzugeben. Oft mußten selbst junge Leute, die Pionier wurden, Veränderungen vornehmen. Diejenigen, die es getan haben, wurden sehr gesegnet.
Ein Bruder aus Ubiri (Nigeria), der sich entschloß, Pionier zu werden, obwohl seine ungläubigen Eltern beabsichtigten, ihn zur Universität zu schicken, schreibt: „Da ich gerade die Mittelschule abgeschlossen habe und nur die Voraussetzungen für Büroarbeit besitze — ich habe kein Gewerbe erlernt —, sehe ich mich gezwungen, Fischer zu werden. Ich habe zwar niemanden, der mich finanziell unterstützt, doch werde ich mir die Gelegenheit, Pionier zu sein, nicht entgehen lassen, weil ich mich danach gesehnt habe.“ In seiner Zuteilung als allgemeiner Pionier führt er zur Zeit 15 Bibelstudien durch.
Von einer Schwester aus Portugal stammt folgende Erfahrung: „Ich war das einzige Kind, und daher konzentrierte sich die ganze Aufmerksamkeit auf mich. Aber ich stellte fest, daß ich die meiste Zeit mit meiner weltlichen Arbeit verbrachte. Meine Eltern waren in finanzieller Hinsicht nicht auf mich angewiesen. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr war ich davon überzeugt, daß ich die Zeit, die ich mit meiner Arbeit als Sekretärin verbrachte, besser für den Pionierdienst einsetzen könnte. Kaum hatte ich mich entschlossen, Pionier zu werden, als Probleme auftraten. Ich erhielt das verlockende Angebot, als Sekretärin bei einer anderen Firma zu arbeiten, und zwar für das doppelte Gehalt. Als mein Vater, der nicht in der Wahrheit ist, von meinem Entschluß hörte, Pionier zu werden, sagte er, er werde nie mehr mit mir sprechen, und drohte sogar, sich das Leben zu nehmen. Aber ich hielt an meinem Entschluß fest. Mein Vater befahl mir, unverzüglich das Haus zu verlassen.
Während dieser schwierigen Zeit wurde ich ständig von meiner Mutter ermuntert. Auch werde ich nie vergessen können, in welch freundlicher Weise meine aufmerksamen Brüder und Schwestern mir die Liebe schenkten, die ich so sehr benötigte. Stets werde ich ihnen dafür dankbar sein. Ich erhielt mehr Einladungen zum Essen, als man an einem Tag Mahlzeiten einnehmen kann. Die Brüder wollten, daß ich gesund blieb und sogar etwas an Gewicht zunahm, damit mein Vater nicht annehmen könnte, es ginge mir schlecht. Wenn ich mich im Gebet an Jehova wandte, verspürte ich besonders Kraft und Mut, was mir half, im Pionierdienst zu bleiben. Nach neun Monaten traf ich dann eines Tages meinen Vater auf der Straße. Es fiel ihm schwer, mich zu grüßen, doch hatte ich den Eindruck, daß er sich freute, mich zu sehen. Kurz darauf erhielt ich zu meiner Überraschung die Aufforderung, zurückzukehren und zu Hause zu wohnen und meinen Pionierdienst auf diese Weise fortzusetzen. Als ich mehr als fünf Jahre Pionier war, entschloß sich mein Vater, zum ersten Mal einen Kongreß zu besuchen. Ich kann den Worten aus Psalm 27:10 nur voll zustimmen: ,Falls mein eigener Vater und meine eigene Mutter mich verließen, würde ja Jehova selbst mich aufnehmen.‘“
Ein junges Ehepaar auf den Philippinen erzählt, wie es den Pionierdienst aufgenommen hat: „Da wir den Ernst der Zeit erkannten, gaben wir unsere weltliche Ganztagsbeschäftigung auf und nahmen den Pionierdienst auf. Demzufolge haben wir nun Herzensfrieden und erfreuen uns als Ehemann und Ehefrau einer viel engeren Gemeinschaft, weil wir im Predigtdienst zusammen arbeiten. Wir haben gelernt, sowohl unsere Zeit als auch unser Geld richtig einzuteilen. Wir versuchen, unsere Tätigkeit im Gebiet so zu planen, daß wir sowohl unseren Haus-zu-Haus-Dienst als auch die Rückbesuchstätigkeit im selben Gebiet durchführen. Das verringert die Fahrtkosten. Wir haben gelernt, für unseren Haushalt zuerst das Notwendige an Nahrungsmitteln zu kaufen und erst dann, wenn es ratsam erscheint, größere Mengen.“
Nach Abschluß der Mittelschule begann sich eine Schwester aus Nigeria ernsthaft über den Pionierdienst Gedanken zu machen. Sie hatte mehrere Möglichkeiten, eine Beschäftigung aufzunehmen. Wenn sie auch weniger verdiente, so entschied sie sich doch für eine Arbeit, die ihr gestattete, mehr Zeit für den Predigtdienst einzusetzen. Sie dachte sich: „Wenn dieses System mit seinen Einrichtungen zu Ende geht, habe ich jedenfalls eine Beschäftigung.“
Eine Schwester aus Davao (Philippinen) spricht von den Segnungen, die sich einstellten, als sie ihre weltliche Beschäftigung aufgab, um Pionier zu werden: „Meine weltliche Beschäftigung bereitete mir keine echte Freude, da sie mir viele Enttäuschungen brachte. Als ich kündigte, bot mir die Firma eine höhere Stellung mit einem viel höheren Gehalt an. Ich blieb jedoch standhaft bei meinem Entschluß, Pionier zu werden. In zwei Jahren des Pionierdienstes habe ich tiefe Freude verspürt und große Segnungen empfangen. Meine biblische Erkenntnis hat zugenommen, und ich bin im Predigen viel geschickter geworden. Es fällt mir auch leichter, die Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen. Nun setze ich es mir stets zum Ziel, andere junge Menschen zu ermuntern, ebenso wie ich den Pionierdienst aufzunehmen.“
Ermunterung durch Eltern ist eine Hilfe
Das Beispiel anderer kann gewiß eine Quelle der Ermunterung sein. Darüber hinaus ist es jedoch manchmal erforderlich, daß das Verlangen des Herzens nach dem Guten gestärkt wird. Eltern können ihren Kindern in dieser Hinsicht eine große Hilfe sein.
Eine Schwester von den Visayaninseln erzählte: „Meine Eltern taten viel, um mir in meinem Bestreben, Pionier zu werden, zu helfen. Ich nützte die Schulferien und bewarb mich um den Pionierdienst auf Zeit. Auch die im Wachtturm berichteten Erfahrungen unserer Brüder bewirkten, daß ich von Herzen nach dem Vorrecht des Pionierdienstes trachtete.“
Ein Ältester in Korea ermunterte seine vier Kinder, Pionier zu werden. Bei einem Kreiskongreß wurde er mit seinen Kindern interviewt. Die älteste Tochter erzählte, daß sie in der Mittelschule die besten Noten gehabt habe. Es war ihr Wunsch gewesen, das College zu besuchen. Ihr Vater sagte jedoch zu ihr, sie könne von ihm keine finanzielle Unterstützung erwarten, wenngleich es ihr freistehe, sich für eine solche Laufbahn zu entscheiden. Sie änderte ihre diesbezüglichen Pläne, und nun genießt sie viele Segnungen als Pionier. Als Nächstältester erzählte ein Sohn, daß auch er einmal den Wunsch gehabt habe, das College zu besuchen und eine weltliche Laufbahn einzuschlagen. Sein Vater setzte sich jedoch mit ihm zusammen und besprach einige Schriftstellen mit ihm. Sein Vater sagte ihm auch, daß er, wenn er darauf bestände, eine weltliche Laufbahn einzuschlagen, sich dann nach einer anderen Wohnung umsehen müsse. Er hörte auf den Rat seines Vaters und ist sehr dankbar, daß sein Vater freundlich, aber dennoch fest auf seinem Standpunkt beharrte. Die beiden jüngeren Kinder erklärten, daß sie von dem, was die beiden älteren erlebt hätten, beeindruckt gewesen seien. Von Anfang an planten sie daher, Pionier zu werden. Der jüngste Sohn verließ die Mittelschule, um als Pionier zu dienen.
Erwäge den Pionierdienst
Wenngleich es dein Herzenswunsch sein mag, die Freuden des Pionierdienstes zu genießen, mögen es dir deine gegenwärtigen Verhältnisse nicht erlauben, Pionier zu sein. Sei in diesem Falle nicht entmutigt. Sei überzeugt, daß Jehova und sein Sohn Jesus Christus deinen treuen Dienst sehr schätzen.
Es mag sein, daß die Hindernisse, die jetzt im Wege liegen, durch deine Beharrlichkeit im Gebet schließlich beseitigt werden, so daß du in der Lage bist, deinen Herzenswunsch zu erfüllen. Das erlebte eine Schwester, die nun als Missionarin dient. Als sie über ihre Pläne, Pionier zu werden, sprach, war sie noch minderjährig und wohnte zu Hause. Ihr Vater, der nicht in der Wahrheit ist, wollte nicht, daß sie Pionier werde, sondern wünschte, daß sie das College besuche. Sie betete beständig zu Jehova, daß er das Herz ihres Vaters erweiche. Innerhalb eines Jahres war es ihr möglich, den Pionierdienst aufzunehmen. Auch besserte sich ihr Gesundheitszustand, und das machte auf ihren Vater einen günstigen Eindruck. Auf ihren Pionierdienst zurückblickend, sagt sie: „Es hat sich gelohnt, alle Schwierigkeiten, die nach und nach auftauchten, zu überwinden.“
Erwäge doch, während du über die Erfahrungen anderer nachdenkst, ob es nicht auch dir möglich ist, das Vorrecht des Pionierdienstes zu ergreifen. Natürlich hat Jehova Gott es jedem einzelnen von uns überlassen, zu entscheiden, wieviel Zeit er dem Predigen des Königreiches und dem Jüngermachen widmen möchte. Er hat uns auch über die Notwendigkeit dieses lebenswichtigen Werkes nicht im unklaren gelassen. Er hat uns gezeigt, daß dieses System der Dinge bald zu Ende geht. Das bedeutet, daß für das Leben der Menschen ernste Gefahr besteht. Sie müssen in ein annehmbares Verhältnis zu Jehova gelangen, wenn sie die „große Drangsal“ überleben wollen. Außerdem hat Jehova noch offenbart, daß sein Wille für uns darin besteht, die lebenrettende Botschaft seines Wortes zu verbreiten. Dadurch, daß wir uns seinem Willen unterordnen, bringen wir unsere Liebe zu ihm und zu unseren Mitmenschen zum Ausdruck.
Wird dein Herzenswunsch von deiner Liebe zu Jehova beeinflußt? Wenn das der Fall ist, kannst du die tiefe Befriedigung haben, daß du Jehova mit deiner ganzen Seele dienst, ob du nun in der Lage bist, Pionier zu sein, oder nicht. Jesus beauftragte seine Brüder, zu predigen und zu lehren. „Macht Jünger“, sagte er. Alle Gott hingegebenen Christen wissen daher, was zu tun ist, und sie werden damit beschäftigt bleiben, von Haus zu Haus, ja überall und zu jeder Zeit die gute Botschaft anderen zu erzählen.