Der Quell aller dynamischen Kraft, Macht und Stärke
„Erhebt eure Augen zur Höhe und seht. Wer hat diese Dinge geschaffen? … Wegen der Fülle dynamischer Kraft und der Stärke seiner Macht fehlt nicht eines [von ihnen].“ — Jes. 40:26, NW.
1. Wie läßt sich die Muskelkraft der Menschen mit der anderer Geschöpfe vergleichen?
KÖRPERLICH ist der Mensch ein sehr schwaches Geschöpf, ein Zwerg an Muskelkraft im Vergleich zu den Gorillas, Bären, Elephanten, Walen und einer Menge anderer Geschöpfe. Die „Kraft eines Stieres“ ist sprichwörtlich. Selbst die niederen Insekten, Spinnen und Ameisen zum Beispiel, können im Vergleich zu dem eigenen Körpergewicht phantastisch große Gewichte heben. In einem Fall wurde beobachtet, daß eine Ameise, die an ihrem Hinterfuße hing, zwischen ihren Kiefern ein Gewicht halten konnte, das 1100mal das Gewicht ihres Körpers ausmachte. Ein Mann, der 75 kg wiegt, müßte, um die gleiche erstaunliche Leistung zu vollbringen, während er hoch in der Luft an den Füßen hinge, ein Gewicht von über 82 Tonnen mit den Zähnen halten können. Bestimmt haben Menschengeschöpfe keinen Grund, sich ihrer beschränkten Körperkraft zu rühmen.
2. Welches sind einige der physischen Mittel, durch die die Menschen ihre beschränkte Kraft ergänzt haben?
2 Um diesen Mangel an Muskelkraft wettzumachen, hat der Mensch schon seit der frühesten Zeit seiner Geschichte versucht, sich andere Kraftquellen zunutze zu machen. Er ist dabei sehr von Tieren wie Pferden, Ochsen, Kamelen, Yaks, Büffeln, Hunden, Elephanten, Lamas, Eseln und anderen Lasttieren abhängig gewesen. Damit er mehr und größere Lasten fortbewegen konnte, hat sich der Mensch auf alle nur erdenkliche Weise des Hebels, der Rolle und des Rades bedient. Die unsichtbare Kraft des Windes, die Gewalt der Flüsse und der Wasserfälle und die Macht der unermüdlichen Gezeiten sind vom Menschen nutzbar gemacht worden. Dampfmaschinen und Verbrennungsmotoren vieler Arten sind ebenfalls gebaut worden. Auch hat man sich die Elektrizität in reichem Maße zunutze gemacht. Und in jüngerer Zeit hat man die Sonnenstrahlen und die Atomenergie in den Dienst der Menschheit gestellt.
3. (a) Welche verkehrte geistige Auffassung haben sich viele Menschen angeeignet? (b) Was zu glauben sind deshalb die Massen der Menschheit verleitet worden?
3 Viele Menschen scheinen indes durch solch glänzende wissenschaftliche Fortschritte und technische Leistungen verblendet worden zu sein. Da sie ihren rechten Platz im Universum aus den Augen verloren haben, betrachten plötzlich einige dieser körperlich schwachen Menschen sich und andere Menschen als geistige Riesen von überragender Intelligenz. Besonders findet sich diese verkehrte Auffassung bei den gebildeteren Klassen und prominenten Weltführern; und die Ruhmsucht, Arroganz und überhebliche Selbstsicherheit vieler solcher Menschen wirken unangenehm abstoßend. Aufgeblasen durch Stolz, prahlen sie mit den Leistungen des Menschen in diesem Zeitalter der Düsenflugzeuge, der Elektronik und der Atomzertrümmerung. Während die Menschen mit ihrem Raketenprogramm zu neuen Höhen des Erfolges emporschnellen, bilden sie sich ein — und sagen es auch in hochtönenden Worten voraus —, daß der Mensch direkt an der Schwelle der Eroberung und Beherrschung des Weltraums stehe, um sich an einer Stelle niederzulassen, an der er — wie er denkt — die „letzte Stellung“ im Universum einnehme. Demzufolge werden die Massen der Menschheit beständig angespornt und gedrängt, ihr volles Vertrauen auf die Verstandeskraft und die Denkfähigkeit dieser Weltführer zu setzen, in der Hoffnung, daß diese sie führen und leiten und ihnen Schutz und Sicherheit bieten werden.
4. Ist es gerechtfertigt, daß Menschen mit ihren Leistungen prahlen?
4 Stimmt es aber in Wirklichkeit, daß diese Menschengeschöpfe die Erlaubnis und das Recht besäßen, sich ihrer Leistungen oder der Sicherheit, die in der Menschenkraft liegt, zu rühmen und sich damit zu brüsten? Allerdings haben die Menschen durch die Leistungen ihres Gehirns und die Fertigkeit ihrer Hände nicht nur einfache Ochsenkarren und Wasserräder ersonnen, sondern auch riesige Turbinen und komplizierte Atomkraftwerke von großer Leistung. Doch bestimmt ist das weder ein Grund noch eine Entschuldigung dafür, daß man diese sterblichen Geschöpfe wie Götter preist und verehrt. In Wirklichkeit beruhen die kompliziertesten Maschinen, die der Mensch hergestellt hat, auf ganz einfachen fundamentalen Gesetzen und Prinzipien der Mechanik, und keines dieser Gesetze hat der Mensch von sich aus gemacht oder erfunden. Wissenschaftler und Gelehrte haben Kräfte lediglich entdeckt und Prinzipien angewandt, die schon längst vorhanden waren, als vor verhältnismäßig kurzer Zeit der Mensch auf diesem Planeten ins Dasein kam.
5. Wie also sollen wir die körperliche und geistige Kraft der Geschöpfe bewerten?
5 Das Stampfen und Schnauben der Pferde eines Kavallerietrupps, der zum Angriff vorrückt, mag von einigen als eine erregende Schaustellung von Kraft und Stärke angesehen werden, die sie schaudern läßt. Vor langem aber warnte der Psalmist davor, sein Vertrauen auf eine solch falsche Macht zu setzen. „Ein Trug ist das Roß zur Rettung, und durch die Größe seiner Stärke läßt es nicht entrinnen.“ (Ps. 33:17) Ebenso töricht und lächerlich ist es, sein Vertrauen auf Menschen zu setzen, die ja noch viel schwächer sind als Pferde. Die schwellenden Muskeln eines Athleten oder die Donnerstimme eines politischen Diktators sind ebenso trügerisch. Sein Vertrauen und seine Hoffnung auf die Kraft von Erdenmenschen zu setzen, selbst wenn diese wegen ihrer Verstandesleistungen unter ihren Mitmenschen wie Fürsten angesehen werden, wurde vor langem als eitel oder wertlos beschrieben. „Rettung durch den Erdenmenschen ist wertlos.“ (Ps. 60:11, NW; 146:3) In Tat und Wahrheit sind Menschen und Pferde trügerische Quellen wahrer Kraft.
6. Welche Fragen zeigen deutlich, daß dynamische Kraft nicht vom Menschen herrührt
6 Halte einmal inne und überlege! Wer hat dem Pferd oder dem Athleten seine Kraft und Stärke gegeben? Wer hat die Schwerkraft geschaffen, der zufolge Flüsse fließen und Wasser fallen? Oder wer hat das unablässige Kommen und Gehen des Meeres, Ebbe und Flut, bis auf unabsehbare Zeit in Gang gesetzt? Wer hat den erstaunlichen Ofen, die Sonne, geschaffen, deren Temperatur im Innern auf über 20 000 000 Grad Celsius geschätzt wird? Und wer hat die unvorstellbare Energie konzentriert, die in winzigen Atomen, den unsichtbaren Teilchen aller Materie, gebunden ist? Bestimmt kein dahinsterbender Schwächling, wie es der kleine Mensch ist, nein, auch dann nicht, wenn er bis in den Himmel erhoben und gepriesen, mit einem internationalen Nobelpreis bedacht und mit vielen Auszeichnungen und Graden von Universitäten geehrt wird.
DEN WAHREN QUELL KENNZEICHNEND
7. Wie können wir den wahren Quell aller Macht erkennen?
7 Es gibt auf diese gedankenanregenden Fragen nur e i n e rechte Antwort. Jehova, der allmächtige Schöpfer, ist der einzig wahre Quell, ja der Urquell aller dynamischen Kraft, Macht und Stärke. Wie wissen wir, daß dem so ist, oder wie können wir es beweisen? Die Bibel sagt es uns in den Worten: „Denn seine [Jehovas] unsichtbaren Eigenschaften sind seit Erschaffung der Welt deutlich zu sehen, weil sie durch die erschaffenen Dinge begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit.“ (Röm. 1:20, NW) Durch ein Studium der „erschaffenen Dinge“, der sichtbaren, greifbaren Materie unserer Umgebung, können wir in kleinem Maße die unsichtbare und ewige Macht und Stärke des großen Gottes, Jehovas, verstehen und schätzen.
8. Was sind die „Bausteine“ der „erschaffenen Dinge“?
8 Materie mag als etwas definiert werden, was einen Raum einnimmt und ein Gewicht hat. Die Häuser, in denen wir wohnen, die physische Nahrung, die wir zu uns nehmen, die Kleidung, die wir tragen, die Erde, auf der wir gehen: alles sind Beispiele von „erschaffenen Dingen“. Eine Analyse dieser Hunderttausende von verschiedenen materiellen Dingen, die uns umgeben, enthüllt, daß sie tatsächlich aus Molekülen von verhältnismäßig wenigen — nur etwa hundert — Grundsubstanzen, die man Elemente nennt, bestehen. Die Moleküle dieser Elemente wiederum bestehen aus Atomen. So nennt man sie, weil die alten Griechen dachten, das Atom sei das kleinste unteilbare Teilchen der Materie.
9. Woraus bestehen Atome?
9 Was aber gibt den Atomen ihr Gewicht und bewirkt, daß sie einen bestimmten Raum einnehmen? Die Atome bestehen aus elektrisch geladenen Teilchen, die man Protonen und Elektronen nennt; und es gibt auch noch andere Teilchen, die als Neutronen bekannt sind. Da nun alle Protonen im Kern eines Atoms die gleiche positive elektrische Ladung tragen, müßten sie sich eigentlich eher abstoßen als anziehen, wenn nicht eine unerklärliche mysteriöse Kraft, „Kernzement“ genannt, sie zusammenhielte. Wissenschaftler können sich die Quelle der Kraft, die diese Teilchen des Atoms zusammenhält, nicht erklären, doch können sie diese Kraft messen und sie unter gewissen Verhältnissen entfesseln. Das geschieht zum Beispiel, wenn Atombomben explodieren, wie jene, die während des zweiten Weltkrieges auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. So erstaunlich es scheinen mag, werden hierbei doch verhältnismäßig wenige Atome tatsächlich zertrümmert.
10. Warum ist es für den menschlichen Sinn unmöglich, sich einen rechten Begriff von der enormen Macht und Kraft zu machen, die das physische Universum zusammenhält?
10 Betrachte diese Zahlen einen Augenblick, vielleicht kannst du dir dann einen besseren Begriff machen von den gewaltigen Energien und der Kraft, die die Atome aller Materie zusammenhalten. Wenn alle Energie, die die Atome in einem einzigen Pfund Materie zusammenhält, entfesselt werden sollte, würde es eine Kraft erfordern, die einer Sextillion (Milliarde Milliarde Milliarde Milliarde) Pfund entspricht! Um eine solche Zahl aufzuschreiben, müßte man an die Zahl 1 noch 36 Nullen anhängen. Wenn das die Menge der Energie darstellt, die notwendig ist, um nur ein einziges Pfund Materie zusammenzuhalten, so suche dir — wenn du es kannst — die gewaltige Energie und Kraft vorzustellen, die erforderlich ist, um alle Atome dieser Erde, eines Erdballs, der rund sechstausend Trillionen Tonnen wiegt, zusammenzuhalten. Oder suche dir die Kraft und Energie vorzustellen, die die Sonne zusammenhält, denn sie nimmt einen Raum ein, der 1 300 000mal so groß ist wie unsere Erde. Und doch gibt es Sterne in unserer „Milchstraße“, die vielmal größer sind als die Sonne, zum Beispiel der Stern Antares, der einen Durchmesser hat, der 390mal so groß ist wie der Durchmesser der Sonne. Welch eine unermeßliche Kraft ist doch in all deren Atomen aufgespeichert! Kannst du vielleicht mit Hilfe von Fernrohren, die enthüllen, daß es Milliarden von Galaxien gleich unserer „Milchstraße“ gibt, jede bestehend aus Milliarden von Einzelsternen, die enorme Energie und Kraft ermessen, die diese ganze Materie zusammenhält? Unmöglich, denn dem schwachen Menschensinn schwindelt fast, wenn er sich einen Begriff zu machen sucht von auch nur einem winzigen Teil dieser scheueinflößenden Kräfte.
11. Wie läßt uns Jehova durch seinen Propheten Jesaja deutlich erkennen, daß er allein der Quell aller dynamischen Kraft und Macht und Stärke ist?
11 Was kann aber erst von dem Schöpfer gesagt werden, der diese Kräfte im materiellen Universum erschuf und in seinen Dienst stellte? Bestimmt ist seine Macht und Kraft weit größer als die Dinge, die er gemacht hat. „Erhebt eure Augen zur Höhe empor und seht. Wer hat diese Dinge geschaffen? [Vielleicht ein erdgebundener atomzertrümmernder Wissenschaftler? O nein!] Er ist es, der ihr Heer nach ihrer Zahl herausführt und der sie alle mit Namen ruft. [Alle Astronomen zusammen können nicht einmal die Sterne zählen, geschweige denn sie alle beim Namen nennen.] Wegen der Fülle seiner dynamischen Kraft und der Stärke seiner [Jehovas] Macht fehlt auch nicht eines [von ihnen].“ (Jes. 40:26, NW) O ja, Jehova schuf und formte den ganzen himmlischen Kosmos nicht nur durch seine dynamische Kraft und die Stärke seiner Macht zu einer großartigen, harmonischen Einheit, sondern er beherrscht ihn auch vollkommen und benutzt ihn zur Durchführung seines souveränen Willens und herrlichen Vorhabens. Welch scheueinflößende Schaustellung seiner Allmacht!
12. Was veranschaulicht, wie gering des Menschen Kraft und Denkfähigkeit sind?
12 Was ist, im Vergleich dazu, der Mensch mit all seiner gepriesenen Macht? Absolut nichts. Ein Kleinkind ist zum Beispiel wohl imstande, eine feine Uhr zu zerstören, doch fehlt es ihm an der geistigen und körperlichen Fähigkeit, einen solchen Zeitmesser wieder zusammenzusetzen und zu reparieren. Dasselbe ist von atomzertrümmernden Wissenschaftlern zu sagen. Sie mögen durch die Spaltung einiger Atome gewaltige Explosionen auslösen, sind aber, was ihre geistige und physische Kraft und Fähigkeit betrifft, gänzlich hilflos, wenn sie aufgefordert würden, alle Energie wieder zusammenzubringen, die notwendig wäre, um auch nur ein einziges einfaches Atom zu erschaffen.
ES GIBT NUR E I N E N ALLMÄCHTIGEN
13. Wen preisen vernünftige Personen, die die richtige Ansicht über sich selbst haben, freudig als den Mächtigsten im ganzen Universum?
13 Wenn dem Menschen so jede Ursache, mit seiner Größe und Macht zu prahlen, genommen ist, werden vernünftige und gesunddenkende Personen sich selbst und andere sehr klein einschätzen. Dann haben sie die richtige Ansicht über die unbedeutende Größe und Kraft der menschlichen Geschöpfe in dem ungeheuren Universum, und eilends messen sie dem einen wahrhaft Großen die ihm zustehende Größe zu. In einer ungehemmten Lobeserhebung begrüßen sie keinen anderen als Jehova Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde, als den Höchsten, Allmächtigen, ja als den einzigen Allmächtigen im ganzen Universum.
14. Wem schrieben ehrfürchtige Menschen schon vor langer Zeit die Allmacht zu und wie?
14 Einige solcher vernünftigen Menschen lebten vor langer Zeit, übrigens waren es Menschen, die nichts von den Kräften wußten, die die Protonpartikel zusammenhalten, doch waren sie intelligent genug, Jehovas Größe und Macht anzuerkennen und ihn zu lobpreisen. König David zum Beispiel sagte in seiner denkwürdigen Abschiedsrede kurz vor seinem Tode zu der ganzen Versammlung Israels unter anderem: „Dein, Jehova, ist die Größe und die Stärke und die Herrlichkeit und der Glanz und die Hoheit, denn alles im Himmel und auf Erden ist dein … du bist Herrscher über alles; und in deiner Hand sind Macht und Stärke, und in deiner Hand ist es, alles groß und stark zu machen.“ (1. Chron. 29:11, 12, Fußnote) Nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft und nachdem in Nehemias Tagen die Mauern Jerusalems wieder aufgebaut worden waren, bezeugten die Priester und Leviten Israels in einer besiegelten Erklärung, daß Jehova allein allmächtig ist, indem sie sagten: „Du bist … Jehova, du allein; du hast die Himmel gemacht, der Himmel Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels betet dich an. Du bist es, Jehova, [der wahre] Gott, … du großer, starker und furchtbarer [furchteinflößender, NW] Gott.“ — Neh. 9:6, 7, 32.
15. Wie zeigt der Prophet Jeremia, daß Jehova überlegen ist an Macht, Erkenntnis und Weisheit?
15 Ebenso erklärte der Prophet Jeremia in seinem ehrfurchtsvollen Gebet: „Ach, Herr, Jehova! Siehe, du hast die Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm: kein Ding ist dir unmöglich [für dich ist die ganze Sache nicht zu wunderbar, NW].“ Ja, für uns niedere Menschengeschöpfe ist es allzu scheu- und furchteinflößend und zu wunderbar, alles zu begreifen und völlig zu verstehen, nicht aber für den großen, allmächtigen Schöpfer, Jehova. — Jer. 32:17.
16. Welche zwei Klassen preisen heute die Allmacht Jehovas?
16 Auch wenn eine Flut satanischer Propaganda darauf abzielt, alle Geschöpfe von ihrem Schöpfer wegzuziehen, gibt es doch unter den heute Lebenden viele, die gleich jenen Menschen in alter Zeit voll Ehrfurcht und Glauben vernünftig genug sind, allen Ruhm und alle Ehre dem einzigen wahren Quell aller dynamischen Kraft, Macht und Stärke zu zollen, jenem nämlich, der allein den Namen Jehova trägt. Zu diesen Vernünftigen zählen einige wenige Tausende der heutigen geistlichen Israeliten, die im Jahre 1919 aus der Gefangenschaft der babylonischen Organisation Satans zurückkehrten, nämlich der Überrest der gesalbten Leibesglieder Christi, die noch auf der Erde sind. Diese gehören zu den „vierundzwanzig Personen vorgerückten Alters“, die in Offenbarung 11:16, 17 (NW) erwähnt werden, und fortwährend sagen sie: „Wir danken dir, Jehova Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast“, nämlich seit dem Jahre 1914 n. Chr. In diesen Hallelujachor, der die Allmacht Jehovas lobpreist, stimmen über 900 000 weitere Menschen mit ein, in der Tat eine „große Volksmenge“, und diese sagen mit fortwährend zunehmendem Nachdruck in allen Teilen der bewohnten Erde: „Lobpreiset Jah, denn Jehova, unser Gott, der Allmächtige, hat als König zu herrschen begonnen.“ — Off. 19:6, NW.
17. Welche wichtige Frage wird durch diese bedeutsame Botschaft aufgeworfen?
17 Durch die Verkündigung dieser bedeutsamen Botschaft, daß nämlich Jehova, der Allmächtige, der wahre Urquell aller dynamischen Kraft und Stärke, seine große Macht als souveräner Herrscher des Universums angenommen hat und sie nun ausübt, taucht im Sinn vieler denkender Menschen die wichtige Frage auf: Ist es denn möglich, direkt aus dieser heiligsten Quelle Kraft und Stärke zu schöpfen? Wie schon erwähnt, haben sich Menschen die Kräfte und Energien der materiellen Schöpfung Jehovas seit langem auf verschiedene Weise nutzbar gemacht, ob sie dies nun anerkennen und eingestehen oder nicht. Gibt es aber einen direkteren Weg, auf dem der schwache Mensch aus dieser unerschöpflichen Quelle schöpfen kann, um die so beschränkte natürliche Kraft seines fleischlichen Körpers und seines Sinns zu ergänzen?
18. Wie beantwortet der Allmächtige selbst diese Frage?
18 Jehova sei gelobt, daß es einen solchen Weg gibt! Man höre! Durch den Mund seines Propheten Jesaja sagt der Allmächtige selbst: „Weißt du es nicht? oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jehova, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht.“ Wenn du es überdies noch nicht gehört haben solltest: Dieser ewig Unermüdliche sagt, daß er Schwache, Ermattete erquicken und sie durch eine Fülle von lebendiger Kraft stärken kann. „Er [Jehova] gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden [jenem, dem es an dynamischer Kraft mangelt, NW] reicht er Stärke dar in Fülle. Und Jünglinge [mögen] ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; aber die auf Jehova harren [hoffen, NW], gewinnen neue Kraft: sie heben die Schwingen empor wie die Adler, sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht.“ — Jes. 40:28-31.
DURCH DEN GEIST MIT KRAFT GESTÄRKT
19. Welches Mittels bedient sich Jehova, um denen lebenerhaltende Kraft zu vermitteln, die auf ihn hoffen?
19 Doch wie ist so etwas möglich? Wodurch vermittelt Jehova Menschengeschöpfen dynamische Kraft und Stärke? Offenbar kann nicht jeder diese göttliche Kraft empfangen. Gottlose Wissenschaftler und weltliche Führer, die auf die eigene Kraft und die Kraft und Stärke anderer Menschen bauen, können niemals die Hoffnung hegen, durch diese himmlische Kraftquelle gespeist zu werden, denn nur „die auf Jehova hoffen, gewinnen neue Kraft“, wird uns gesagt. An solche Personen in Ephesus, die ihr Vertrauen, ihre Zuversicht und ihre Hoffnung auf Jehova setzten, schrieb der Apostel Paulus: „[Ich] beuge … meine Kniee vor dem Vater …, auf daß er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen.“ Somit wird die Kraft, die jemanden stärkt und kräftigt, von und durch Jehovas Geist vermittelt, und weil dieser aus einer heiligen Quelle stammt, wird von ihm richtigerweise als von „heiligem Geist“ gesprochen. — Eph. 3:14-16.
20. (a) Welcher Sinn liegt dem hebräischen und dem griechischen Wort zugrunde, die mit „Geist“ übersetzt worden sind? (b) Welche zwei Merkmale hat der Wind, die ihn zu einer passenden Veranschaulichung des heiligen Geistes machen?
20 Um ein besseres Verständnis für das zu erhalten, was die Bibel über Gottes heiligen Geist offenbart, ist es hilfreich, den Sinn des hebräischen Wortes ruach und des griechischen Wortes pneuma zu kennen, die mit „Geist“ wiedergegeben werden. Diese beiden Wörter haben im Grunde den Sinn von „Odem“, „Windstoß“ oder „Wind“, also nicht von ruhiger, stillstehender Luft, sondern von Luft, die in Bewegung ist, die kraftvoll weht. Während die Bibelschreiber diese Wörter in mehreren Bedeutungena gebrauchen, werden doch in allen Fällen die Grundmerkmale eines Windstoßes vermittelt, nämlich Unsichtbarkeit und Kraft. Wir können den Wind nicht sehen, doch können wir bestimmt sehen, was er bewirkt. Wir können den Wind, der die Segel eines Schiffes bläht, nicht sehen, sehen aber, daß das Schiff über das Wasser getrieben wird, und wir wissen, daß eine machtvolle Kraft am Werke ist. Somit erkennen wir die sichtbare, wahrnehmbare Wirkung, die durch eine unsichtbare Kraft hervorgerufen wird.
21, 22. (a) Als was wird Jehovas heiliger Geist definiert? (b) Wie unterscheidet man zwischen den unsichtbaren Kräften des Universums und der unsichtbaren wirksamen Kraft Jehovas?
21 Jehovas heiliger Geist ist also seine unsichtbare wirksame Kraft, und zwar nicht nur die Kraft, die ihm selbst innewohnt, sondern auch die Kraft, die von ihm ausgeht, um seinen Willen und sein Vorhaben durchzuführen. Da sie unsichtbar und machtvoll ist, wird sie mit Recht Geist genannt.
22 Sollen wir daraus schließen, daß alle Kundgebungen einer unsichtbaren, aktiven Kraft oder Energie Kundgebungen des heiligen Geistes Jehovas seien, zum Beispiel die Schwerkraft der Erde oder die willkürlich ausgelöste Kernkraft, die entfesselt wird, wenn Atombomben abgeworfen werden? Nein, ganz und gar nicht. Als Jehova diese materielle Welt schuf, gebrauchte er bestimmt seine unsichtbare, wirksame Kraft und auch seine unendliche Weisheit und Erkenntnis dazu, die großen Atomkräfte des physischen Universums fest zusammenzubinden. (1. Mose 1:2) Indes ist es ganz und gar nicht richtig, bei solch erstaunlichen Naturkräften von Gottes heiligem Geist zu sprechen. Jehovas unsichtbare wirksame Kraft ist keine blinde, wilde, unbeherrschte Kraft. Sie ist nicht eine Kraft oder Macht, mit der böse Menschen, die geneigt sind, rücksichtslos Leben zu vernichten, wie mit einem Spielzeug spielen könnten. Zu allen Zeiten hat Jehova seinen heiligen Geist in seiner direkten Gewalt gehabt und hat ihn gelenkt. Er ist nicht eine beständig wirkende Kraft wie die Schwerkraft der Erde, denn Gottes Geist kann gegeben oder zurückgenommen, vermehrt oder vermindert werden, je nach Gottes heiligem Willen und Wohlgefallen. Somit kann Gottes Geist als seine unsichtbare wirksame Kraft definiert werden, die tatsächlich von Jehova ausgesandt wird und die er persönlich dazu gebraucht, seinen Willen durchzuführen, und die er Geschöpfen, die ihn anbeten und ihm dienen, in Fülle gibt.
23. Was tun die Menschen, die das Vorrecht haben, aus diesem unübertroffenen Quell dynamischer Kraft zu schöpfen?
23 Hier also ist ein Quell von unübertroffener Kraft und Macht vorhanden, aus dem wahre Anbeter Jehovas, die sich ihrer begrenzten körperlichen und geistigen Kräfte bewußt sind, freimütig schöpfen können, ohne befürchten zu müssen, daß er je ausgeht. Über dieses begünstigte Volk steht geschrieben: „Glückselig der Mensch, dessen Stärke in dir [Jehova] ist … Sie gehen von [lebendiger] Kraft zu [lebendiger] Kraft.“ (Ps. 84:5, 7) Wenn diese mit Kraft erfüllten glücklichen Menschen all die großartigen Wunder der schöpferischen Tätigkeit Jehovas sehen, rufen sie aus: „Du hast mich erfreut, Jehova, durch dein Tun; über die Werke deiner Hände will ich jubeln. Wie groß sind deine Werke, Jehova! sehr tief sind deine Gedanken. Ein unvernünftiger Mensch erkennt es nicht, und ein Tor versteht solches nicht.“ — Ps. 92:4-6.
24. Welches Geschick ist denen beschieden, die es wagen, über den Allmächtigen, Jehova, zu spotten und ihn lächerlich zu machen?
24 Die unvernünftigen und törichten Menschen werden es nicht nur nicht verstehen, sondern werden auch weiterhin über den wahren Quell aller Kraft und Macht lachen und spotten. Laßt sie es tun. Laßt die gottlosen Wissenschaftler und Techniker des Systems der Dinge der alten Welt stets neue Energiequellen zu erschließen suchen. Laßt die stolzen, vermessenen Wissenschaftler weiterhin den Weltraum erforschen. Mögen all diese Törichten, gehören sie nun zum Ost- oder Westblock oder zum Block der neutralen Nationen, ihre steinernen Herzen weiterhin gegenüber dem einzig wahren Quell aller dynamischen Kraft und Stärke verhärten. Jehova sagt zu ihnen: „Wie wagt ihr zu sagen: Wir sind mächtige Männer und Männer voll lebendiger Kraft für den Krieg?“ (Jer. 48:14, NW) Von welchem Krieg spricht er denn? Nun, von dem schnell nahenden Krieg von Harmagedon, „dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der jetzt so nahe ist. Dann wird Jehova das Flehen der Gerechten erhören, die beten: „Laß sie umherirren durch deine [lebendige] Macht, und stürze sie nieder, Herr [Jehova], unser Schild! Sünde ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen; so laß sie gefangen werden in ihrem Hochmut und wegen des Fluches und wegen der Lüge, die sie aussprechen! Mache ein Ende im Grimm, mache ein Ende, daß sie nicht mehr seien und erkennen, daß Gott in Jakob herrscht bis an die Enden der Erde!“ — Off. 16:14, 16, NW; Ps. 59:11-13.
[Fußnote]
a Siehe Der Wachtturm vom 15. November 1957.