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Genügt Aufrichtigkeit, um Gott zu gefallen?Der Wachtturm 1964 | 1. März
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Gute, damit du ewig [auf unabsehbare Zeit, NW] wohnen bleibst!“ Wer das liebt, was in den Augen Gottes gut ist, wird das Ende dieses Systems überleben und in ein neues System der Dinge gelangen, unter dem die Erde in ein Paradies verwandelt wird. Dort werden sie „auf unabsehbare Zeit wohnen“ und sich an den Schönheiten der Erde ergötzen. Psalm 37:29 (NW) hilft uns verstehen, wie lange die „unabsehbare Zeit“ für die Gerechtigkeitsliebenden dauern wird: „Die Gerechten selbst werden die Erde besitzen, und sie werden für immer darauf wohnen.“
Frieden und vollkommenes Leben in einem wiederhergestellten Paradies stehen allen in Aussicht, die Gott lieben und aufrichtig bemüht sind, seinen Willen zu tun. Das Leben in diesem Paradies wird alle ihre gerechten Wünsche erfüllen, denn der Psalmist sagt über die Verheißungen Gottes: „Du tust deine Hand auf und sättigst das Verlangen aller Lebenden.“ — Ps. 145:16, AB.
„Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ,Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weichet von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.“ — Matth. 7:21-23, NW.
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Kirchenführer über das Versagen der KircheDer Wachtturm 1964 | 1. März
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Kirchenführer über das Versagen der Kirche
IHR VERSAGEN IN DEN STÄDTEN
„Das wichtigste Missionsgebiet der Kirche“, sagte nach einem Bericht in der Saturday Evening Post vom 18. November 1961 Pfarrer G. Paul Musselman, „liegt nicht in den entlegensten, unterentwickeltsten Winkeln der Erde, sondern mitten im Herzen der Zivilisation, inmitten der Wolkenkratzer und des Straßengewirrs unserer Großstädte. Hier hat die Kirche versagt. Ein Zeichen für ihr Versagen sind die immer kleiner werdenden Gemeinden, die geschlossenen Kirchengebäude und das wachsende Unvermögen der Kirche, sich in die Lage derer zu versetzen, die dringend einen gewissen Geist benötigen, der unserer materialistischen Zivilisation Sinn und Zweck verleiht ... In den letzten 15 Jahren mußten in der Stadt New York über 300, in Chicago 150, in Cleveland 72 und in Detroit 63 Kirchen geschlossen werden ... Kirchenführer beginnen die kostspieligen Kirchengebäude und ihre klubähnlichen Gemeinden, die die Außenwelt oft vergessen und in ihren imposanten Bauten, die sie nicht mehr unterhalten können, allmählich absterben, von einer neuen Warte aus zu betrachten ... Vielleicht muß der Protestantismus noch einige seiner Prestigesymbole einbüßen, bis er sich daran erinnert, daß er eigentlich nicht ein Grundstücksverwalter, sondern der Schöpfer einer christlichen Kultur sein sollte.“
ZU SEHR AUF IHR ANSEHEN BEDACHT
Nach einem Bericht des Miami Herald vom 19. Juli 1962 sagte der New Yorker Geistliche Harold A. Bosley: „Die Kirchen unseres Landes fürchten sich heute so sehr davor das Verkehrte zu sagen, daß sie überhaupt nichts mehr sagen. Wir sind so angesehen, daß wir uns vor unserem eigenen Schatten fürchten ... Die amerikanischen Kirchen waren früher die Sittenwächter der Allgemeinheit und waren bereit, mit einem jeden die Klingen zu kreuzen; heute haben sie dazu nicht mehr den Mut.“ Das bestätigte auch Cynthia Clark Wedel, Vizepräsident des Nationalen Rates der Kirchen. Er sagte: „In vielen Kirchen findet man fast nur noch Wohlgeruch und Licht. Wir befürchten, die Kirche könnte ihre Popularität einbüßen, sie würde ihre Mitglieder verlieren oder keine mehr gewinnen, wenn sie etwas sagte, was jemand nicht gefiele.“ — Houston Post, 1. Oktober 1961.
„LEERES GEREDE UND NICHTSSAGENDES GESCHWÄTZ“
Nach einem Bericht in der Press-Enterprise von Riverside (Kalifornien) vom 30. September 1962 sagte Pfarrer Henry J. Stokes: „Unsere unruhevolle Zeit und die Schwierigkeiten auf jedem Gebiet, die immer stärker verbreitete Ansicht weltlicher Beobachter, die Kirche mache sich durch ihr leeres Gerede und ihr nichtssagendes Geschwätz über große Aktivität unmöglich, und die Erkenntnis, daß die menschlichen Beziehungen, an deren Förderung Christus lebhaft interessiert ist, ein Beweis unseres oberflächlichen Verständnisses für das wahre Zeugnis sind — all das und viele andere unangenehme Dinge machen das Predigen zu einer fast unmöglichen Aufgabe. In all dem kann der Prediger nicht Gott und den Menschen gefallen. Oft gefällt er weder Gott noch Menschen.“
SIE WEICHT IHRER VERANTWORTUNG AUS
Der anglikanische Geistliche A. Gordon Baker sagte nach einem Bericht des Toronto Daily Star vom 2. April 1962: „Die Kirche ist ihrer Verantwortung seit Jahrhunderten ausgewichen ... Das Christentum gleicht heute dem luftdicht verpackten Kaffee auf den Regalen der modernen Supermärkte. Jesus Christus beehrt aber eine Kirche bestimmt nicht mit seiner Gegenwart, um einen gemütlichen Klub zu fördern, in dem man gut aufgehoben ist.“
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