„Möge Gott aufstehen, mögen sich seine Feinde zerstreuen“
„Möge Gott aufstehen, mögen sich seine Feinde zerstreuen, und mögen die ihn heftig Hassenden fliehen seinetwegen.“ — Ps. 68:1, NW.
1, 2. Welche Feinde hat Gott, von denen es einige unwissentlich sind?
GOTT hat seine Feinde! Millionen Menschen sind heute dem Gedanken feind, daß es einen Gott gibt, der der Höchste und Allmächtige ist, das höchste Wesen, das ohne Anfang und ohne Ende ist, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der den Menschen gemacht hat und dem alle vernunftbegabten Menschengeschöpfe auf der Erde Rechenschaft schulden und von dem sie alle abhängig sind.
2 Andere geben vor, gottgläubig zu sein, sind aber in Wirklichkeit seine Feinde, ja wahrscheinlich seine schlimmsten Feinde, denn sie stellen ihn in ein falsches Licht und werden dadurch zu religiösen Heuchlern. Es ist so, wie ein Freund Gottes vor langer Zeit einmal gesagt hat: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk unbewährt sind.“ (Tit. 1:16) Weitere Millionen Menschen sind Feinde Gottes, ohne es zu wissen, nicht etwa, weil sie falsche Götter anbeten, sondern weil sie Freunde dieser Welt sind. „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ (Jak. 4:4, NW; HSK) Es steht also außer allem Zweifel: Gott hat seine Feinde, und das wird ihnen zum Schaden sein!
3. (a) In welchem Maße wird Jehova jetzt gegen seine Feinde aufstehen? (b) Worin besteht gemäß Jesaja 28:21 sein Vorhaben, und woran sollte dies seine Feinde erinnern?
3 Die Zeit ist herbeigekommen, da Gott aufstehen und den letzten Vorstoß gegen seine irdischen Feinde unternehmen wird, um sie vollständig zu beseitigen. Die Geschichte berichtet davon, wie Gott bisweilen gegen gewisse Feinde aufstand, um ihrem Widerstand ein Ende zu machen. In unserer Zeit wird er seinem angekündigten Vorhaben gemäß jedoch aufstehen, um die Erde durch einen einmaligen, allgemeinen Vorstoß von allen seinen heutigen Feinden zu säubern; keiner wird entrinnen. Er hat sein angekündigtes Vorhaben nicht vergessen, obwohl es schon vor 2700 Jahren aufgezeichnet wurde: „Jehova wird sich aufmachen wie bei dem Berge Perazim, wie im Tale zu Gibeon wird er zürnen: um sein Werk zu tun — befremdend ist sein Werk! — und um seine Arbeit zu verrichten — außergewöhnlich ist seine Arbeit!“ (Jes. 28:21) Die Geschichte zeigt, was damals bei Perazim geschah, und es sollte genügen, um die heutigen Feinde Jehovas daran denken zu lassen, daß seine vernichtenden Streitkräfte wie eine gewaltige Flut auf sie einstürmen und sie und ihre Götzen hinwegfegen werden.
4, 5. (a) Wer war Zeuge dessen, was Gott bei Perazim und bei Gibeon tat, und welche Rolle spielte er in Verbindung mit den Feinden Gottes im ganzen Land? (b) Was sagte er, gemäß Psalm 68:1-3, in seinem Gebet über Feinde und Gerechte?
4 Ein Augenzeuge dessen, was im 11. Jahrhundert v. u. Z. bei Perazim und später bei Gibeon geschah, war König David von Jerusalem. (2. Sam. 5:17-25; 1. Chron. 14:8-17) Bei der Vernichtung jener philistäischen Feinde bei Perazim und Gibeon kamen nicht alle Feinde des Königreiches Gottes um, das Jehova im Nahen Osten unter König David, seinem sichtbaren Vertreter auf dem Thron in Jerusalem, aufgerichtet hatte. Es gab noch viele weitere Feinde in dem Landstrich, den Jehova Gott Davids Vorvater, dem Patriarchen Abraham, zu geben verheißen hatte und der sich von dem großen Strom Euphrat bis zum Strom von Ägypten erstreckte. (1. Mose 15:17-21; 12:1-9; 13:14-18) Es waren in diesem umfassenden Gebiet noch andere bedeutende Feinde, die entweder vernichtet oder unterworfen und zu Vasallen gemacht werden mußten, zum Beispiel die Syrer. König David hatte von Gott den Befehl erhalten, auf eine Weise gegen diese Feinde vorzugehen, daß sich Gottes Verheißung erfüllen konnte, gemäß der er „das ganze Land“ den Nachkommen seines treuen Freundes Abraham geben wollte. An diese Feinde muß David gedacht haben, als er die einleitenden Worte von Psalm 68 (die Verse 1-3, NW) niederschrieb:
5 „Möge Gott aufstehen, mögen sich seine Feinde zerstreuen, und mögen die ihn heftig Hassenden fliehen seinetwegen. Wie Rauch vertrieben wird, mögest du sie vertreiben; wie Wachs zerschmilzt des Feuers wegen, mögen die Bösen vor Gott umkommen. Die Gerechten aber, mögen sie sich freuen, mögen sie in gehobener Stimmung sein vor Gott, und mögen sie frohlocken mit Freuden!“
6, 7. (a) Wessen Worte zitierte der Psalmist David bei dieser Gelegenheit und was sollte der Betreffende errichten, das Gottes Gegenwart darstellen sollte? (b) Wann und warum äußerte er die von David zitierten Worte?
6 Da es in dem Verheißenen Land noch unbesiegte Feinde gab, war der Siegeszug Jehovas Gottes gegen seine Feinde noch nicht beendet. Es war daher sehr passend, daß König David inspiriert wurde, die Worte des Mannes anzuführen und niederzuschreiben, den Jehova Gott gebraucht hatte, um diesen Siegeszug zu beginnen, nämlich die Worte des Propheten Moses, der im 16. Jahrhundert v. u. Z. lebte. Moses befand sich damals zusammen mit den zwölf Stämmen der Söhne Israels und mit „viel Mischvolk“ oder vielen Nichtisraeliten in der Wüste Sinai, in Arabien. (2. Mose 12:38; 4. Mose 11:4) Das ganze Lager zählte Millionen Menschen. Sie alle hatte Jehova Gott im Frühjahr des vorhergehenden Jahres durch verschiedene Wunder aus Ägypten befreit, ja er hatte sogar das von Pharao angeführte Heer der Ägypter vernichtet, das die Israeliten auf ihrer Flucht durch das ausgetrocknete Bett des Roten Meeres einholen wollte. Im dritten Monat danach hatten die Israeliten und das „Mischvolk“ den Berg Sinai erreicht, und dort hatte Jehova Gott mit ihnen als Nation einen Bund oder Vertrag geschlossen.
7 Gemäß den Bestimmungen des mit dieser Nation geschlossenen Bundes wurde ein heiliges Zelt, die Stiftshütte, zur Anbetung Gottes errichtet. Im innersten Raum der Stiftshütte befand sich die goldene Lade des Bundes, die Gottes Gegenwart darstellte. Wenn die Israeliten die Zelte abbrachen und zum nächsten Ort weiterzogen, trugen Priester die Bundeslade auf den Schultern bis zum nächsten vorübergehenden Standort. Auf diese Weise zogen Gott und sein Volk gemeinsam dem Verheißenen Land entgegen, um es in Besitz zu nehmen. Es würden sich ihnen noch viele Feinde in den Weg stellen, bevor das ganze Land ihr eigen sein würde. Moses, der als Mittler zwischen Gott und der Nation Israel amtete, war sich dessen bewußt und bat Gott deshalb, die Führung zu übernehmen. Das erfahren wir aus 4. Mose 10:35, 36, wo es heißt: „Es geschah, wenn die Lade aufbrach, so sprach Mose: Stehe auf, Jehova, daß deine Feinde sich zerstreuen, und deine Hasser vor dir fliehen! Und wenn sie ruhte, so sprach er: Kehre wieder, Jehova, zu den Myriaden der Tausende Israels!“
8, 9. Wozu forderte König David sein Volk auf, wie das aus Psalm 68:4-6 hervorgeht?
8 Die Siege, die Jehova errungen, und die Barmherzigkeit, die er seinem Volk erwiesen hatte, verdienten es, in einem Lied zu seiner Ehre besungen zu werden. Der Psalmist König David, der ein Sänger und Musiker war, forderte sein Volk, die zwölf Stämme Israels, auf, dies zu tun:
9 „Singt Gott, spielt seinem Namen Melodien; erhebt ein Lied für den, der durch die Wüstenebenen einherfährt als Jah, welches sein Name ist; und jubelt vor ihm; ein Vater von vaterlosen Knaben und ein Richter von Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. Gott läßt die Einsamen in einem Hause wohnen; er führt Gefangene zu voller Wohlfahrt heraus. Was aber die Störrischen betrifft, so müssen sie im versengten Lande weilen.“ — Ps. 68:4-6, NW.
10. Wie erwies sich Gott in Verbindung mit Israel (a) wie ein Vater von vaterlosen Knaben und (b) wie ein Richter von Witwen?
10 Keine Nation und kein Volk auf der Erde könnte heute einen besseren Herrscher haben, als ihn die damalige Nation Israel in ihrem Gott, ihrem unsichtbaren König, hatte. Alle Angehörigen ihrer Nation waren, ohne daß sie es gewollt oder verdient gehabt hätten, Gefangene des heidnischen Ägypten gewesen. Jehova Gott hatte das Land Ägypten jedoch durch zehn Plagen verwüstet und die Nation Israel zu einer Wohlfahrt herausgeführt, die in den Tagen des Königs David zu ihrem Höhepunkt kam. In Ägypten war diese Nation wie ein vaterloser Knabe gewesen, aber Jehova wurde ihr zum Vater und nannte sie „mein erstgeborener Sohn“. (2. Mose 4:22, Lu) Als er Israel, seinen Erstgeborenen, von der Bedrückung des Pharaos befreite, der Gott trotzte, wurden alle Erstgeborenen Ägyptens geschlagen. Sein Volk war dort unten wie eine hilflose Witwe gewesen, die niemand hat, der sie vor Gericht verteidigt. Er trat jedoch wie der gerechte Richter eines hohen Gerichts für die bedrückte Nation ins Mittel und sorgte dafür, daß ihr Gerechtigkeit widerfuhr und daß sie befreit wurde. Er wurde sozusagen der Vermählte seines Volkes. — Jes. 54:5; Jer. 3:14; 31:31, 32.
11. Wie verfuhr Gott mit den „Einsamen“ im Gegensatz zu den „Störrischen“, und unter welchem Namen fuhr er einher?
11 Da die Israeliten in Ägypten wie gefährliche Sklaven behandelt wurden, glichen sie einsamen Bewohnern einer unwirtlichen Wüste, die nirgends ein Zuhause haben. Jehova führte sie jedoch heraus und siedelte sie im Verheißenen Land wie in einem Hause an. Denen dagegen, die sich als seine Feinde erwiesen und die sich ihm störrisch widersetzten, enthielt er die mit seiner Gunst verbundenen erquickenden Segnungen vor; er ließ sie wie in einem von der Sonne versengten Lande wohnen. Sein Name ist Jah, eine Abkürzung des Namens Jehova. Er machte seinem Volk drunten in Ägypten seinen Namen Jehova auf eine Weise kund, wie ihn die Israeliten und ihre treuen Vorväter zuvor nie kennengelernt hatten. (2. Mose 15:1, 2; 17:16) Mit diesem Namen, den er mit Ruhm bedeckt hatte, fuhr er durch die Wüstenebenen einher, als er sein Volk in das Land der Verheißung führte. Er sollte deshalb besungen werden!
DER MARSCH VOM SINAI NACH ZION
12, 13. Was kann Gott gemäß den Worten Davids bewegen, um seine Macht als Schöpfer zu bekunden, und wie bewies er dies am Sinai?
12 Es macht diesem allmächtigen Gott, Jehova, nichts aus, Himmel und Erde erbeben zu lassen, um zu beweisen, daß er der Gott der Schöpfung und der sie beherrschenden Gesetze ist. Diese Macht bewies er offenkundig am Berg Sinai in Arabien, an dessen Fuß er sein Volk im dritten Monat nach der Befreiung aus der Sklaverei in Ägypten geführt hatte. Bevor er die Zehn Gebote vom Gipfel des Berges Sinai herab verkündete, entfaltete er auf furchterregende Weise auf der Erde und am Himmel seine Macht, um der Nation Israel einzuprägen, daß ihr Gesetzgeber kein unbedeutender Mensch, sondern der Gott des Himmels und der Erde sei. Wenn seine unsichtbare Gegenwart sogar die unbelebte Schöpfung erbeben macht, sollten da seine vernunftbegabten Geschöpfe, die seine erstaunlichen Schöpfungswerke sehen, nicht erst recht vor Ehrfurcht erbeben? Er kann Himmel und Erde bewegen, um seinen Willen durchzusetzen. An diese göttliche Fähigkeit erinnerte der Psalmist König David. Er sagte darüber zur Ehre Jehovas:
13 „O Gott, als du auszogst vor deinem Volke, als du einherschrittest durch die Wüste ... da bebte die Erde, auch troff der Himmel Gottes wegen; dieser Sinai bebte Gottes wegen, des Gottes Israels. Einen ausgiebigen Regenguß begannst du fallen zu lassen, o Gott; dein Erbe, auch wenn es ermattet war — du selbst hast es neu gestärkt. Deine Zeltgemeinschaft — sie haben darin gewohnt; mit deiner Güte hast du es dann bereitgemacht für den Niedergedrückten, o Gott.“ — Ps. 68:7-10, NW.
14. (a) Wie erfrischte Gott sein Erbe, als es ermattet war? (b) Wie lange war sein Volk eine „Zeltgemeinschaft“, und wer leistete ihnen schließlich Widerstand?
14 Das Volk Israel war aus den heidnischen Nationen herausgenommen worden, um Gottes ausschließliches Besitztum zu sein, und er nannte es sein Erbteil. (5. Mose 32:8, 9) Es war in Ägypten bedrückt worden, und als es an den Fuß des Berges Sinai in der Wüste kam, war es ohne Zweifel erschöpft und glich einem dürstenden Land. Doch dort gab Jehova Gott den Israeliten die Zehn Gebote und die übrigen Bestimmungen seines Bundes und organisierte unter ihnen seine reine Anbetung. Damit begann er sie mit geistigen Segnungen zu überschütten wie mit einem Regenguß. Durch diese Segnungen wurde das Volk seines Erbteils geistig wiederbelebt und wie durch Speise gestärkt. Es merkte, daß man nicht von buchstäblicher Speise allein lebt, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht. Es brachte eine lange Zeit — vierzig Jahre — als Zeltgemeinschaft in der Wüste außerhalb der Grenzen des Verheißenen Landes zu. Doch im letzten Jahr führte Jehova es an die Grenzen des Landes, „das von Milch und Honig“ floß. Dann begannen die Könige des Landes, Widerstand zu leisten. Was sollte es nun tun? Hören wir:
15, 16. Welchen Anteil hatten gemäß Psalm 68:11 die Frauen in Israel an den Siegen, die Gott ihren Männern verlieh?
15 „Jehova selbst gibt das Wort aus; die Verkündigerinnen der guten Botschaft sind ein großes Heer. Sogar die Könige der Heere fliehen, sie fliehen. Was die betrifft, die daheim bleibt: sie hat teil an der Beute. Obwohl ihr zwischen den Aschenhaufen des Lagers liegenbliebt, werden die Flügel einer Taube da sein, bedeckt mit Silber und ihre Schwingen mit gelblichgrünem Golde. Als der Allmächtige die Könige darin zerstreute, begann es auf dem Zalmon zu schneien.“ — Ps. 68:11-14, NW.
16 In alten Zeiten beteiligten sich die Frauen nicht an Kampfhandlungen, doch wenn die siegreichen Kämpfer zurückkehrten, strömten sie zusammen, um den Sieg zu feiern und die gute Botschaft tanzend, singend und musizierend zu verkünden. Mirjam, Moses’ Schwester, führte die israelitischen Frauen beim Tanzen und Singen an, als ihr Gott, Jehova, das Ägypterheer ins Rote Meer gestürzt hatte. (2. Mose 15:20, 21) Als Jephtha von seinem Sieg über die feindlichen Ammoniter zurückkehrte, trat seine Tochter heraus und ging ihm tanzend und musizierend entgegen. (Ri. 11:34) Als König Saul zusammen mit seinem Feldherrn David von seinem Sieg über die Philister zurückkehrte, kamen ihnen die Frauen aus allen Städten entgegen, um sie mit Musik, Gesang und Reigen zu empfangen. (1. Sam. 18:6, 7) Die Frauen sollten sich bei solchen Gelegenheiten nicht still verhalten. Schließlich waren es ihre Männer, die Gott gebraucht hatte, um den siegreichen Kampf zu führen, sie waren berechtigt, an der Siegesfeier teilzunehmen und den Gott, dessen Willen ihre Männer getan hatten, des Sieges wegen zu rühmen und zu preisen.
17. (a) Warum sind die heutigen Frauen verpflichtet, die „gute Botschaft“ zu verkünden? (b) Worin bestand das „Wort“, das Gott dem Israel der alten Zeit „gab“, und wie sollte sich der Gehorsam gegenüber diesem „Wort“ auswirken?
17 Frauen von dieser Art sind keine Feinde Gottes. Die gute Botschaft, die die vom Psalmisten David beschriebenen Frauen damals zu verkünden hatten, war von großer Bedeutung. Doch die gute Botschaft, die die Frauen heute zu verkünden haben und durch deren Verkündigung sie beweisen, daß sie keine Feinde, sondern Freunde Gottes sind, ist von noch größerer Bedeutung. Die gute Botschaft ist ihnen von Gott zugegangen, und sie haben das Recht und die Pflicht, sie zu verkünden. Damals, in den Tagen der jungen Nation Israel, hatte ‘Jehova selbst das Wort gegeben’. Was für ein Wort? Als sich die Israeliten dem Verheißenen Land näherten, um es den Feinden Gottes zu entreißen, ‘gab Gott das Wort’ aus, sie sollten mutig vorangehen und das Land in Besitz nehmen, indem sie die Feinde Gottes, die das Verheißene Land bewohnten, ohne von Gott das Recht dazu erhalten zu haben, mit ihren Kriegswaffen umbrächten. Wie sollte der Kampf der Männer Israels, die diesem Befehl oder „Wort“ gehorchten, ausgehen? Der Gott, an den das Gebet: „Stehe auf, Jehova, daß deine Feinde sich zerstreuen“, gerichtet war, hatte die Zusicherung gegeben, daß der Kampf siegreich ausgehen würde! Dieser Sieg wurde von den Frauen mit Musik und Tanz gefeiert und die „gute Botschaft“ davon unter Gesang verkündet.
18. (a) In welchem Sinne kann von Gott gesagt werden, er habe das „Wort“ den Frauen „gegeben“? (b) In welchem Sinne begann es auf dem Zalmon zu „schneien“, als Gott die feindlichen Könige zerstreute?
18 Dadurch, daß Jehova für sein Volk gekämpft und ihm den Sieg verliehen hatte, lieferte er den Frauen einen Gesprächsstoff. Er gab ihnen das Thema für ihr Siegeslied; er gab ihnen die gute Botschaft. In diesem Sinne kann von ihm ebenfalls gesagt werden, er habe ‘das Wort gegeben’. Bei der Siegesfeier sprachen die Frauen davon, wie die heidnischen Könige der feindlichen Heere vor Jehova Gott flohen, als er gegen sie zum Kampf aufstand. Die Frauen sprachen davon, daß Gott, der Allmächtige, die feindlichen Könige, die sich Israel in den Weg gestellt hatten, zerstreute und daß die Leichname der feindlichen Heere das Feld bedeckten wie Schnee, wie der Schnee auf dem Zalmon. Vielleicht hatte Gott seinem Volk den Sieg auch dadurch verliehen, daß er es auf dem Zalmon schneien ließ. Die siegreichen Kämpfer Gottes kehrten nach Hause zurück, nachdem sie den geschlagenen Feind geplündert hatten. Sie teilten die Beute mit ihren Frauen, die hatten zurückbleiben müssen, um die Hausgeschäfte zu besorgen.
19. Inwiefern war eine Taube aus kostbaren Metallen da, obwohl die Männer zwischen Aschenhaufen lagen?
19 Es kann sein, daß Gottes Hinrichtungsstreitkräfte während des Feldzuges zwar zwischen Aschenhaufen liegen mußten, daß sie aber eine Taube aus kostbaren Metallen, deren Flügel mit Silber und deren Schwingen mit gelblichgrünem Golde bedeckt waren, als Trophäe zum Zeichen des Sieges Jehovas mit nach Hause nehmen konnten. Andererseits wurde die Nation Israel selbst als Jehovas „Turteltaube“ bezeichnet. (Ps. 74:19) Von diesem Standpunkt aus betrachtet, gingen die Männer dieser Turteltauben-Nation, die während des Feldzuges gegen die Feinde Gottes zwischen den Aschenhaufen des Lagers hatten liegen müssen, wie eine Turteltaube aus dem Kampf hervor, die starke Flügel hat und vor Reinheit strahlt, wie wenn sie mit Silber und gelblichgrünem Golde bedeckt wäre. Gott gab seine Turteltauben-Nation nicht in die Hände seiner Feinde.
20. Was tun die Feinde seit 1914, weswegen Jehova in Harmagedon gegen sie aufstehen muß?
20 Dieser poetische Bericht über die Taten Gottes hat seine Bedeutung für die heutigen Feinde Gottes nicht verloren. Diese Feinde suchen zu verhindern, daß Gott sein Vorhaben, sein Volk sicher in die verheißene, gerechte neue Ordnung zu bringen, verwirklichen kann. Die in Gottes Wort vorhergesagte „Zeit des Endes“ hat für die Nationen dieser Welt im Jahre 1914 begonnen, als die Zeiten der Heiden oder die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abliefen. Die Nationen weigern sich, in dieser „Zeit des Endes“ auf ihre Macht zu verzichten und Gott die Herrschaft über die Erde, deren Schöpfer er ist, friedlich abzutreten. Gott, der Allmächtige, ist daher gezwungen, sie abzusetzen. Er muß gegen sie zum Krieg aufstehen. Das wird er auf dem Schlachtfeld von Harmagedon tun. Bis dahin werden die feindlichen Nationen jedoch fortfahren, Gottes Volk, das die irdischen Interessen des Königreiches Gottes fördert, am Fortschritt zu hindern.
21. Wie wollten die Feinde Jesus Christus — ähnlich wie einst David — am Herrschen hindern, und hatten sie Erfolg?
21 Dieses Königreich ist nicht das alte Königreich Davids, der im irdischen Jerusalem herrschte, sondern das Königreich des verheißenen Sohnes Davids, Jesu Christi, der durch ein Wunder von der jüdischen Jungfrau Maria in der Geschlechtslinie Davids geboren wurde. Die Feinde suchten zu verhindern, daß David als König auf dem Berg Zion in Jerusalem herrschte, aber sie wurden schmählich geschlagen, als Gott gegen sie aufstand. Auch den Sohn Davids, Jesus Christus, versuchten die Feinde daran zu hindern, als König zu herrschen, aber auch sie mußten sich geschlagen geben. Sie töteten zwar Jesus Christus außerhalb Jerusalems an dem Tag, an dem das jüdische Passahlamm getötet wurde, doch am dritten Tag erweckte Gott, der Allmächtige, ihn als herrlichen, unsterblichen Geistsohn von den Toten. Der Sohn Davids fuhr danach zu seinem himmlischen Vater auf. Dort, im himmlischen Zion, legte ihn Jehova Gott als den königlichen „Stein“, der zu der von ihm bestimmten Zeit, das heißt im Jahre 1914, zu herrschen beginnen sollte. Von da an würde Gott die Nationen zum Fußschemel des Sohnes Davids machen. — Luk. 21:24; Jes. 28:16-21; Ps. 110:1, 2; Apg. 2:34-36; Hebr. 10:13.
22. Was anzuerkennen haben sich die Nationen seit 1914 geweigert?
22 Die Nationen weigern sich anzuerkennen, daß die „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 abgelaufen sind, und wollen sich nicht zum Fußschemel des regierenden Sohnes Davids machen lassen. In Harmagedon wird sich ihr störrischer Widerstand jedoch als zwecklos erweisen.
DIE NATIONEN WARNEN
23, 24. (a) Welches „Wort“ gab Jehova im Jahre 1914? (b) Was sollte gemäß Jesu Vorhersage nach 1914 geschehen, und gehört dies zu dem gebieterischen „Wort“?
23 Es ist so, wie es gemäß Psalm 68:11 (NW) vor langer Zeit gesagt wurde: „Jehova selbst gibt das Wort.“ Im Jahre 1914, am Ende der Zeiten der Nationen, gab Gott das Wort, daß die feindlichen Nationen ihre Macht abtreten müßten. Für sie brach damals die „Zeit des Endes“ an. (Dan. 11:40; 12:4) Jesus Christus, der Sohn Davids, sagte für diese „Zeit des Endes“ nicht nur Weltkriege, Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben und Bedrängnis der Nationen voraus, sondern auch die Verkündigung der guten Botschaft von einer neuen Regierung, von einer gerechten Regierung für die Erde, nämlich von Gottes Königreich. Nachdem er von bevorstehenden Verfolgungen seiner treuen Nachfolger gesprochen hatte, sagte er: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:7-14.
24 Gott warnt demnach die feindlichen Nationen. Er hat das ‘Wort gegeben’, daß diese Feinde unterworfen oder gleichsam zum Fußschemel des Sohnes Davids gemacht werden sollten. Dieses gebieterische „Wort“ schließt auch die Warnung ein, die er an sie ergehen läßt, bevor er in Harmagedon gegen sie aufsteht. Ist diese Warnung tatsächlich gegeben worden?
25. (a) Was brachte es für die Königreichszeugen mit sich, daß die Nationen gewarnt wurden, und was brachte es für Gott mit sich? (b) Was bedeutete die Geburt des Königreiches, und zu was für einer Botschaft gab sie Anlaß?
25 Jawohl, besonders seit dem Jahre 1919. Für Jehovas Königreichszeugen begann daher in jenem Jahr ein Kampf. Sie beteten jedoch: „Möge Gott aufstehen, mögen sich seine Feinde zerstreuen.“ Gott hat ihr Gebet erhört und hat es ihnen ermöglicht, die feindlichen Nationen zu warnen, indem sie die gute Botschaft verkündigten, daß Gottes Königreich im Jahre 1914 in den Händen des Sohnes Davids aufgerichtet wurde. Das hat für Jehova zu einer ganzen Reihe von Siegen geführt, die es möglich gemacht haben, daß die Königreichsbotschaft heute in 170 Sprachen den Nationen in 197 Ländern verkündigt wird. Schon die Geburt des Königreiches Gottes im Himmel bedeutete für Gott einen Sieg über Satan, den Teufel, und dessen Dämonen. (Offb. 12:5-12) Die Ausdehnung des Werkes, durch das immer mehr Nationen auf das Königreich aufmerksam gemacht werden, brachte für Jehova Gott weitere Siege mit sich. Diese göttlichen Siege geben Anlaß zu einer guten Botschaft, die den Menschen verkündet werden soll.
26. (a) Wieso kann heute gesagt werden, „die Verkündigerinnen der guten Botschaft“ seien zahlreich? (b) Wieso ist das Wort „Heer“ für diese Gruppe von Frauen sehr passend?
26 Die bis dahin errungenen geistigen Siege Gottes sind weltweit gefeiert worden. Gott hat sein „Wort“ nicht vergeblich gegeben. Er sorgt dafür, daß es siegreich ausgeführt wird, und deshalb sind „die Verkündigerinnen der guten Botschaft ein großes Heer“. (Ps. 68:11, NW) Die Zahlenberichte bestätigen dies. Im April des Jahres 1967 beteiligten sich in der ganzen Welt 1 154 079 Personen an der Bekanntmachung des Königreiches Gottes und an der Verkündigung der Taten, die Gott auf seinem siegreichen Zug nach Harmagedon bereits vollbracht hat. Sie bilden eine große Schar Feiernder, und wenn wir diese Schar etwas genauer betrachten, stellen wir fest, daß sie zum größten Teil aus Frauen besteht. Die Frauen unter diesen 1 154 079 Feiernden bilden somit ein „großes Heer“. Das Wort „Heer“ ist für diese Schar Frauen, die die „gute Botschaft“ verkünden, sehr passend. Warum? Weil sie unter Gott, dessen Name Jah oder Jehova ist, kämpfen. Viele von ihnen mögen sich als Mutter, Ehefrau oder Tochter um den Haushalt kümmern müssen, sie haben aber an der Beute der Siege, die Gott durch seine Königreichszeugen auf der Erde erringt, teil. Durch ihre Predigttätigkeit von Haus zu Haus leisten diese Frauen als Gesamtheit mehr als alle Männer zusammen.