Gott steigt zur Höhe auf — hoch über alle Feinde
1. In welchem Maße interessieren sich Männer für Gottes Königreich, und weswegen beneiden sie es?
SOLLTE der größte Teil der Männer die Aufrichtung des Königreiches Gottes unter dem himmlischen Sohn Davids, Jesus Christus, nicht feiern, so wird sie mindestens von einem „großen Heer“ von Frauen gefeiert. Die Männer interessieren sich vorwiegend für die Politik dieser Welt. Sie ziehen die Politik und den Nationalismus dem Königreich Gottes, das vom himmlischen Berg Zion aus herrscht, vor. (Offb. 14:1-5; Hebr. 12:22-28) Die politischen Regierungen der Menschheit sind auf die Stellung, die die Bibel, das Wort Gottes, dem himmlischen Königreich des Sohnes Davids zuschreibt, neidisch. Sie wollen nichts von der Existenz dieses Königreiches und von seinem Recht, über die ganze Erde zu herrschen, wissen. Sie sind in ihren Augen größer und wichtiger als das Königreich Gottes. Sie wehren sich dagegen, von Gott verworfen zu werden. Ihre neidische Einstellung läßt sich gut mit der Einstellung vergleichen, die der Psalmist David in poetischen Worten der Berggegend von Basan zuschreibt, die sich mit dem Berg Zion in Jerusalem verglich.
2, 3. Welche Höhe nahm Basan ein? Doch welchen Berg erwählte Jehova als Regierungssitz, und wie tat er dies?
2 Der Psalmist David sagt: „Die Berggegend von Basan ist ein Berg Gottes; die Berggegend von Basan ist ein Berg von Gipfeln. Warum beobachtet ihr, o ihr gipfligen Berge, fortwährend neidisch den Berg, den Gott für sich begehrt hat, um darauf zu wohnen? Auch Jehova selbst wird immerdar dort weilen. Die Kriegswagen Gottes zählen nach Zehntausenden, Tausende, immer und immer wieder. Jehova selbst ist vom Sinai her in die heilige Stätte gekommen. Du bist zur Höhe aufgestiegen; du hast Gefangene weggeführt; du hast Gaben in Form von Menschen genommen, ja, auch die Störrischen, um unter ihnen zu weilen, o Jah, Gott.“ — Ps. 68:15-18, NW.
3 Als höchster Gipfel der Berggegend von Basan kann der Berg Hermon bezeichnet werden, der über 2800 Meter hoch ist. Man nimmt an, daß der „hohe Berg“, auf dem Jesus Christus vor seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes umgestaltet wurde, der Berg Hermon war. (Matth. 17:1, 2) Obwohl die Berggegend von Basan höher war, erwählte Jehova Gott den Berg Zion als Höhe, auf der König Davids Hauptstadt errichtet und Gottes heilige Bundeslade, in der Nähe des Palastes Davids, untergebracht werden sollte. (2. Sam. 6:12-16) Aus diesem Grund ermöglichte er es König David, die Festung Zion einzunehmen und seinen Regierungssitz von Hebron nach dem Berg Zion zu verlegen. (2. Sam. 5:4-10) Die Einnahme Zions war ein Sieg für Jehova Gott, und als seine Bundeslade von König David dort hinaufgebracht wurde, war es, als ob Jehova nun in Zion über die Nation Israel zu herrschen begonnen hätte. Von König David, der als sichtbarer Vertreter Jehovas seinen Sitz auf dem Berg Zion hatte, hieß es, er sitze auf dem „Thron Jehovas“. — 1. Chron. 29:23.
4. (a) Wie stieg Jehova in den Tagen Davids zur Höhe auf? (b) Wie führte Jehova Gefangene weg, und wie nahm er „Gaben in Form von Menschen“?
4 Der Berg Zion erhebt sich nur etwa 760 Meter über dem Meeresspiegel. Als Jehova, dargestellt durch seine Bundeslade, dorthin zog, stieg er — gleichsam in Begleitung von Zehntausenden siegreicher Kriegswagen — zur Höhe auf und sorgte dafür, daß der Berg Zion für sein irdisches Königreich im Kampf genommen wurde. Er verlieh David, seinem gesalbten König, den Sieg über die Feinde im Verheißenen Land. Es wurden viele von denen, die sich Gottes auserwähltem Volk, das das Land einnehmen sollte, störrisch widersetzten, gefangengenommen. Es war so, als ob Jehova sie selbst gefangengenommen hätte und im Triumph zum Berg Zion zurückgekehrt wäre. Viele dieser Gefangenen konnten zu Sklaven, zu Gaben in Form von Menschen, gemacht werden, die besonders von den Leviten für niedere Arbeiten im Zelt der Anbetung Gottes gebraucht wurden. (Esra 8:20) Auf diese Weise nahm Jehova „Gaben in Form von Menschen“. Er begann auch im Verheißenen Land zu weilen oder zu wohnen, obwohl noch störrische Feinde da waren, die unterworfen werden mußten.
5. (a) Wo und wie legte Jehova Jesus Christus als den königlichen „Stein“? (b) Wieso lassen sich die Führer der Christenheit, was ihre Einstellung zu diesem königlichen „Stein“ betrifft, mit den Führern der Juden vergleichen?
5 Der irdische Berg Zion war der Regierungssitz Davids. Da Jehovas einziggezeugter Sohn, Jesus Christus, als Mensch der Sohn Davids war, kann die himmlische Höhe, auf der Jehova diesen verherrlichten Sohn auf den Thron erhoben hat, gut mit dem Berg Zion verglichen werden. Dort, auf dem himmlischen Berg Zion, legte Jehova Gott Jesus Christus, nachdem er ihn von den Toten auferweckt hatte, als den königlichen „Stein“, und dadurch erfüllte sich die Prophezeiung nach Jesaja 28:16. (1. Petr. 2:5-7) Als es jedoch darum ging, Jesus Christus, den Sohn Davids, wegen seiner menschlichen Abstammung von David, als den rechtmäßigen Erben des Königreiches Davids anzuerkennen, schrien die Führer der Juden vor 1900 Jahren vor dem Statthalter Pontius Pilatus, der Tiberius Cäsar, dem römischen Kaiser, diente: „Wir haben keinen König außer dem Cäsar.“ (Joh. 19:15) Dank der Macht Gottes, Tote zu erwecken, begann dieser Sohn Davids, auf dem himmlischen Berg Zion zu herrschen. Jehova wählte diesen symbolischen Berg, nicht den irdischen Berg Zion oder einen anderen Berggipfel von Basan, zum Regierungssitz. Wie die Führer der Juden, so wollen auch die Könige der Christenheit nicht, daß ein himmlischer Regierungssitz über ihnen sei. Sie ziehen ihre hohen, mit Bergen zu vergleichenden Regierungen auf der Erde vor.
„GABEN IN FORM VON MENSCHEN“
6, 7. Wie beweist Paulus in seinem Brief an die Epheser, daß der 68. Psalm prophetisch ist?
6 Das ist nicht einfach unsere persönliche Ansicht über diese Dinge. Es ist die Erfüllung einer Prophezeiung. Der Apostel Paulus betrachtete den 68. Psalm als prophetisch. In seinem Brief an die Christenversammlung im alten Ephesus (Kleinasien) führte er Psalm 68:18 teilweise an und erklärte, wie sich diese Prophezeiung an Jesus Christus und der Versammlung seiner Jünger erfüllte. Er schrieb gemäß Epheser 4:7-13:
7 „Einem jeden von uns nun wurde unverdiente Güte verliehen, so wie der Christus die freie Gabe zugemessen hat. Deshalb sagt er: ‚Als er in die Höhe auffuhr, führte er Gefangene hinweg; er gab Gaben in Form von Menschen.‘ Was bedeutet nun der Ausdruck ‚er fuhr auf‘ anderes, als daß er auch in die niederen Regionen, das heißt zur Erde, hinabfuhr? Der, welcher hinabfuhr, ist auch der, welcher hoch über alle Himmel hinauffuhr, damit er allen Dingen Fülle gebe. Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für die Auferbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Manne, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört.“
8. (a) Was glaubte man aus der Tatsache schließen zu können, daß Paulus Psalm 68:18 auf Jesus Christus anwandte? (b) Wie tat Jehova das, was in Psalm 68:18 beschrieben wird, in den Tagen Davids?
8 Die Erklärung des Apostels Paulus über die Erfüllung von Psalm 68:18 bedeutet oder besagt nicht, daß Jesus Christus Jehova Gott sei. Sind die in der hebräischen Bibel erscheinenden Worte gemäß Psalm 68:18 aber nicht an Jehova gerichtet? Doch! In der vorbildlichen Erfüllung, an der König David teilhatte, stieg indes nicht Jehova buchstäblich auf den Berg Zion, um dort seinen Thron zu errichten und sein Zelt der Anbetung aufzuschlagen, sondern David, der gesalbte Herrscher und Krieger, tat es. Jehova Gott tat diese Dinge also, vertreten durch David. Obwohl David diese Dinge selbst tat, betrachtete er Jehova Gott als denjenigen, der sie tat. Er sprach deshalb Jehova Gott als denjenigen an, der diese Dinge tat. In der heutigen Erfüllung ist es ähnlich.
9. (a) Wie fuhr Jehova in der vollständigen Erfüllung von Psalm 68:18 hinab, und wie fuhr er in die Höhe auf? (b) Wie fuhr Jesus Christus „hoch über alle Himmel“ hinauf?
9 In dieser vollständigen Erfüllung fuhr Jehova nicht selbst „in die niederen Regionen, das heißt zur Erde“, hinab, sondern sein einziggezeugter Sohn fuhr in Wirklichkeit hinab; er fuhr sogar in die Tiefen des Scheols oder des Hades hinab, und sein Leichnam wurde in ein Felsengrab gelegt. (Jes. 53:9; Matth. 27:57-61; Ps. 16:10; Apg. 2:25-32) Jesus Christus stieg aus dem irdischen Grab herauf; doch nicht aus eigener Kraft. (Wie könnte ein Toter sich selbst auferweckena oder, was noch schwieriger wäre, eine Auferweckung seiner selbst zu geistigem Leben bewirken?) Die Bibel berichtet wiederholt davon, daß Gott Jesus Christus, den Sohn Davids, von den Toten auferweckte. Auch fuhr nicht Jehova Gott buchstäblich von der Erde in den Himmel, zu dem himmlischen Berg Zion, auf, sondern der auferweckte Sohn Davids, Jesus Christus, kehrte am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung in den Himmel zurück. Auf dem himmlischen Berg Zion wurde er von Jehova Gott als ein kostbarer Grundeckstein gelegt. Jesus Christus fuhr „hoch über alle Himmel“ hinauf, indem ihm Jehova Gott eine Stellung gab, in der er über allen anderen himmlischen Geschöpfen stand, eine Stellung, die weit über der war, die er vorher innehatte. — Phil. 2:5-11.
10. (a) Warum verwandte Paulus nicht das Fürwort „du“, sondern das Fürwort „er“, als er Psalm 68:18 zitierte? (b) Wie erfüllte sich das Wort: „[Er] führte ... Gefangene hinweg“, und was tat er mit ihnen?
10 Interessanterweise spricht daher der Apostel Paulus Jehova Gott in Verbindung mit seinem Zitat aus Psalm 68:18 nicht direkt an, indem er das persönliche Fürwort „du“ verwendet, sondern er gebraucht das Fürwort „er“. Paulus wußte, daß der in den Himmel aufgefahrene Jesus Christus zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. von Jehova Gott den heiligen Geist empfangen und auf etwa hundertzwanzig seiner in Jerusalem wartenden Jünger ausgegossen hatte. „[Er] führte ... Gefangene hinweg.“ Das tat er nicht, indem er die vorchristlichen treuen Diener Gottes auferweckte und zu sich in den Himmel nahm, denn der Apostel Petrus sprach zu Pfingsten davon, daß selbst der vorchristliche König David nicht in den Himmel aufgestiegen sei, sondern daß er immer noch im Lande Judäa begraben liege. (Apg. 2:1-34) Die „Gefangenen“, die Jesus wegführte und dem Dienst Gottes übergab, wie David es einst getan hatte, waren jene hundertzwanzig in Jerusalem Versammelten, über die er heiligen Geist ausgoß. Ungefähr dreitausend weitere „Gefangene“ wurden an jenem Pfingsttag seinem Siegeszug hinzugefügt. (Apg. 2:37-42) Auf diese Weise konnte er als Jehovas Vertreter „Gaben in Form von Menschen“ geben.
11. Wie nahm und wie gab Jehova damals „Gaben in Form von Menschen“?
11 Jehova Gott nahm durch Jesus, den er auferweckt hatte, „Gaben in Form von Menschen“. (Ps. 68:18) Durch den auferweckten Jesus konnte er an jenem Pfingsttag und danach „Gaben in Form von Menschen“ geben.
12. (a) Welche „Gaben in Form von Menschen“ gab Jesus Christus, und wem verlieh er sie? (b) Wofür war die Verleihung dieser „Gaben in Form von Menschen“ ein greifbarer Beweis?
12 Die „Gaben in Form von Menschen“ traten in Form der Apostel, von denen einige auch christliche Propheten waren, an jenem Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. offensichtlich in Erscheinung. (Apg. 2:37, 42, 43) Diese apostolischen und prophetischen „Gaben in Form von Menschen“ wurden von den anderen gefangenen Jüngern sogleich angenommen. Der siegreiche Christus zur Rechten Gottes im Himmel gab der Versammlung seiner Jünger auf der Erde jedoch noch andere „Gaben in Form von Menschen“, nämlich Evangelisten, geistige Hirten und Lehrer. Gemäß dem Bibelbericht dienten vorwiegend Gott hingegebene, getaufte und vom Geist erfüllte Männer in dieser Eigenschaft in der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts. Deswegen sprach der Apostel Paulus gemäß Epheser 4:11 und Apostelgeschichte 20:28 von „Gaben in Form von Menschen“. (Apg. 21:9; 2. Tim. 4:5) Als der neugegründeten Christenversammlung in Jerusalem diese „Gaben in Form von Menschen“ verliehen wurden, war das ein greifbarer, sichtbarer Beweis dafür, daß der auferstandene Jesus Christus siegreich zu dem himmlischen Berg Zion „aufgefahren“ war und Jehova Gott ihn dort als kostbaren „Grundeckstein“ gelegt hatte.
13. (a) Welche „Gaben in Form von Menschen“ hat die Christenversammlung heute, und besonders seit wann hat sie diese Gaben? (b) Wie haben die Nationen der Christenheit Gottes königlichen „Stein“ verworfen? Was tat Gott jedoch mit ihm?
13 Selbst heute hat die wahre Christenversammlung solche „Gaben in Form von Menschen“. Die Apostel und die christlichen Propheten sind heute zwar nicht persönlich in unserer Mitte, aber wir haben sie in Form von ihren inspirierten Schriften, die in den Christlichen Griechischen Schriften enthalten sind, unter uns. Darüber hinaus haben wir, die wir zur wahren Christenversammlung gehören, besonders seit dem Jahre 1919 auch die anderen „Gaben in Form von Menschen“ unter uns: Evangelisten, geistige Hirten und Lehrer. Dadurch, daß die Nationen der Christenheit in den Jahren 1914 bis 1918 den Ersten Weltkrieg führten, bewiesen sie, daß sie Gottes Königreich und den königlichen „Stein“ verworfen hatten, den Gott mit einer Stellung auf dem himmlischen Berg Zion, dem rechtmäßigen Sitz der Regierung für die ganze Erde, betraut hatte. Ihre Verwerfung des von Gott erwählten königlichen „Steines“ gipfelte in ihrer Zustimmung zur Gründung des Völkerbundes (im Jahre 1919), dem hauptsächlich Nationen der Christenheit angehörten. Der königliche „Stein“, den die politischen Bauleute, unterstützt von der Geistlichkeit, auf diese Weise verwarfen, wurde von Jehova Gott in seiner erhöhten Stellung auf dem himmlischen Berg Zion bestätigt, und dadurch erfüllte sich Jesaja 28:16 vollständig. Jehova Gott ließ diese Tatsache erkennen, indem er sein Volk im Jahre 1919 aus der babylonischen Knechtschaft befreite und ihm dann „Gaben in Form von Menschen“ verlieh.
14. (a) Wie weilt Jehova nun unter den „Störrischen“? (b) Was werden die freiwilligen „Gefangenen“, und wie weilt Jehova unter ihnen?
14 Die „störrischen“ Gegner des triumphierenden Königreiches Gottes leisten vergeblich Widerstand. Wenn Jehova Gott in Harmagedon gegen sie aufsteht, wie er es beim Berge Perazim und bei Gibeon tat, wird er sie durch seinen königlichen „Stein“, Jesus Christus, vollständig vernichten. Bis dahin weilt Jehova Gott als König auch noch unter den „Störrischen“, obwohl es ihnen nicht gefällt. Er sagt zu seinem königlichen „Stein“, Jesus Christus, auf dem himmlischen Berg Zion: „Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde!“ (Ps. 110:1, 2, NW) Alle jedoch, die diese „gute Botschaft vom Königreich“ annehmen und freiwillig „Gefangene“ des siegreichen Gottes, Jehovas, und seines Christus werden, werden Gottes „Menschen guten Willens“. (Luk. 2:14) Durch „Gaben in Form von Menschen“, nämlich durch Evangelisten, Hirten und Lehrer, baut Gott sie als eine Christenversammlung geistig auf. Durch seinen heiligen Geist weilt Jah, Gott, unter diesen willigen Gefangenen.
NIEMAND VON SEINEN FEINDEN SOLL ENTRINNEN
15, 16. Wie kann man sich die Bewahrung der für das himmlische Königreich Auserwählten im Lichte von Psalm 68:19, 20 nur erklären?
15 Wenn wir heute, neunundvierzig Jahre nach dem Jahre 1918, dem Ende des Ersten Weltkrieges, zurückblicken, können wir von uns das gleiche sagen, was der Psalmist David sagte, und können genauso zuversichtlich in die Zukunft blicken, wie er es tat, als er sagte: „Gesegnet sei Jehova, der täglich die Last für uns trägt, der wahre Gott unserer Rettung ... Der wahre Gott ist für uns ein Gott rettungbringender Taten; und Jehova, dem Souveränen Herrn, gehören die Ausgänge aus dem Tode. In der Tat, Gott selbst wird das Haupt seiner Feinde zerschmettern, den Haarscheitel irgend jemandes, der in seiner Verschuldung einhergeht. Jehova hat gesprochen: ‚Von Basan werde ich zurückbringen, ich werde sie zurückbringen aus den Tiefen des Meeres, damit du deinen Fuß im Blute waschest, daß die Zunge deiner Hunde ihren Anteil von den Feinden bekommen möge.‘“ — Ps. 68:19-23, NW.
16 Es ist ein Wunder, daß die freiwilligen „Gefangenen“ des siegreichen Jesus Christus in dieser „Zeit des Endes“ und in der weltweiten Verfolgung, die, wie vorhergesagt, über die treuen Nachfolger Christi gekommen ist, noch nicht aus dem Dasein ausgelöscht worden sind, ein Wunder, das sich nur dadurch erklären läßt, daß Jehova ein „Gott rettungbringender Taten“ ist und daß ihm „die Ausgänge aus dem Tode“ gehören. In diesem Zusammenhang sollten wir daran denken, daß Gott die Drangsal, die über die Nationen und Königreiche der Welt gekommen ist, im Jahre 1918 verkürzte und ihnen noch bis Harmagedon Zeit einräumte. Das tat er — wie Jesus Christus es vorhergesagt hatte — um seiner Auserwählten willen, damit Fleisch auf der Erde gerettet werde. (Matth. 24:21, 22) Durch dieses Verkürzen der Drangsal konnte der gesalbte Überrest derer, die Gott erwählt hatte, damit sie mit Christus im himmlischen Königreich seien, gerettet werden.
17. Welche freiwilligen „Gefangenen“ haben heute ebenfalls Ursache, Jehova wegen seiner Rettungstaten zu segnen?
17 Aber auch die „große Volksmenge“, die aus anderen freiwilligen „Gefangenen“ auf der Erde gebildet wird, hat Ursache, Jehova als einen „Gott rettungbringender Taten“, als den, „der täglich die Last für uns trägt“, zu segnen, und genau das tut die „große Volksmenge“ auch, wie es laut Offenbarung 7:9, 10 vorhergesagt wurde.
18. Wie wird Jehova seine Feinde von Basan und aus den Tiefen des Meeres zurückbringen, und wie wird er mit ihnen verfahren?
18 Für seine Feinde wird Jehova Gott keine „rettungbringenden Taten“ vollführen. Er wird in Harmagedon gegen sie aufstehen, um ihr Haupt zu zerschmettern, den Haarscheitel derer, die sich in seinen Augen verschuldet haben und sich fortgesetzt weiter verschulden. Bei der Vernichtung des religiösen Groß-Babylon und im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Harmagedon werden diese Feinde an Orte in der Höhe und in der Tiefe zu fliehen versuchen, wo sie scheinbar niemand erreichen kann. Doch würden sie gleichsam auf die hohen Gipfel der Berggegend von Basan fliehen, so würde Jehova Gott, dem niemand entrinnt, sie herunterholen und zur Bestrafung zurückbringen. Selbst wenn sie sich in Atom-U-Booten in den Tiefen des Meeres zu verstecken suchten, würde sie Jehova Gott, dem niemand ausweichen kann, zurückbringen. Zu welchem Zweck? Damit sie umgebracht werden, ja damit ihr Lebensblut verschüttet wird. Die wahren Nachfolger des Sohnes Davids werden dann dem Sinne nach ihre Füße im Blute ihrer Feinde waschen können. Kein anständiges Begräbnis wird diesen verabscheuungswürdigen Feinden zuteil werden. Sollten wir jedoch Hunde (von denen die Bibel verächtlich spricht) halten, so wird Gott sie das Blut der Feinde, gegen die er sich erhoben hat, auflecken lassen.
SIEGESZUGE
19. Welche Siegeszüge haben die „störrischen“ Feinde gesehen, und welche Stämme beteiligen sich an diesen Siegeszügen?
19 Schon in diesen aufregenden Zeiten vor dem Krieg von Harmagedon können die störrischen, unnachgiebigen Feinde sehen, wie das Volk Jehovas jubelnd die beachtenswerten Siege feiert, die Jehova Gott seit dem Jahre 1914, als die „Zeit des Endes“ begann, durch den Sohn Davids bereits errungen hat. Heute können die einzelnen Stämme des natürlichen Israel, wie der Stamm Benjamin, Juda, Sebulon oder Naphtali, nicht mehr erkannt werden, da die jüdischen Geschlechtsregister in der letzten Hälfte des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung verlorengingen. Aber es ist noch ein Überrest der „zwölf Stämme“ des geistigen Israel vorhanden, die mit dem Sohn Davids auf dem himmlischen Berg Zion stehen werden. (Offb. 7:4-8; 14:1-5; Gal. 6:16) Dieser kleine Überrest geistiger Israeliten beteiligt sich an den neuzeitlichen Siegeszügen zu Ehren des siegreichen Gottes, Jehovas, und seines Sohnes, des Sohnes Davids. Es ist so, wie David von seinen Tagen schrieb:
20, 21. (a) Wohin führten diese Siegeszüge, und warum wurden sie die Umzüge Gottes genannt? (b) Warum nannte David Jehova ‘meinen Gott, meinen König’?
20 „Sie haben deine Umzüge gesehen, o Gott, die Umzüge meines Gottes, meines Königs, in die heilige Stätte. Die Sänger gingen voran, die Saitenspieler hinter ihnen her; dazwischen waren die tamburinschlagenden herangereiften Mädchen. In versammelten Scharen segnet Gott, Jehova, o ihr, die ihr vom Quell Israels seid! Da ist klein Benjamin, der sie unterjocht, die Fürsten Judas mit ihrer lärmenden Menge, die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis. Dein Gott hat deine Stärke aufgeboten, zeige doch Stärke, o Gott, du, der du für uns gehandelt hast.“ — Ps. 68:24-28, NW.
21 Beim alten Volke Israel war jeder Sieg Jehovas eine Ursache für einen Siegeszug seines auserwählten Volkes zu Gottes Heiligtum oder zentraler Stätte der Anbetung. Solche Siegeszüge wurden Umzüge Gottes genannt, so, als ob Gott diese Züge zu seinem Heiligtum anführte. Durch die Siege, die Jehova Gott für sein Volk errang, bestätigte er sein Königtum über sein Volk, und deswegen nannte ihn der Psalmist David ‘meinen König’. Jehova verdiente es somit, von Männern und Frauen aus allen Stämmen Israels öffentlich mit Musik und Gesang gepriesen zu werden.
22. (a) Wer war der „Quell Israels“, aus dem die Israeliten hervorgingen? (b) Warum konnte Gott ihre Stärke aufbieten, und warum mußte er seine Stärke zeigen?
22 Die Sänger und die tamburinschlagenden Frauen konnten singen: „In versammelten Scharen segnet Gott, Jehova, o ihr, die ihr vom Quell Israels seid!“ (Ps. 68:26, NW) Der irdische Quell der zwölf Stämme Israels war zwar der Patriarch Jakob mit dem Zunamen Israel, doch der eigentliche Quell dieser auserwählten Nation war Jehova Gott, und ihn sollten sie segnen, wenn sie in Scharen versammelt wären, wie das bei einem Siegeszug der Fall war. Von ihm stammte die Stärke der Nation, und so hatte er ein Recht, ihre Stärke für seinen Dienst aufzubieten. Damit die Nation jedoch Erfolg haben und siegen konnte, mußte er seine Stärke zeigen und für sie gegen die Feinde vorgehen.
23. (a) Wie haben seit 1919 die Nationen die Umzüge ‘meines Gottes, meines Königs’, gesehen? (b) Welche Gruppe ist bei diesen Umzügen besonders hervorgetreten?
23 Seit dem Jahre 1919 u. Z. haben Jehovas christliche Zeugen solche Siegeszüge zu Ehren der Siege ihres Gottes, Jehovas, durchgeführt. Vereint, „in versammelten Scharen“, ziehen sie aus, um für seinen Namen und sein Königreich öffentlich und von Haus zu Haus Zeugnis abzulegen, wie die Apostel Jesu Christi es zu tun pflegten. (Apg. 5:42; 20:20) Sie tun es unter der unsichtbaren Leitung Jehovas, dessen Namen sie tragen. Auf diese Weise können die Menschen aller Nationen die Umzüge des Gottes und Königs der Zeugen Jehovas sehen. Durch diese Umzüge in Verbindung mit dem Zeugniswerk ist die große Gruppe Gott hingegebener weiblicher Zeugen so sehr hervorgetreten, daß sie nicht mehr übersehen oder unerwähnt bleiben kann.
24. Wo sind in diesem Zusammenhang tatsächlich „versammelte Scharen“ zu sehen gewesen?
24 Welch große „versammelte Scharen“ sind doch in Verbindung mit diesen neuzeitlichen Siegeszügen jeweils auf den Kreis- und Bezirksversammlungen sowie den nationalen und internationalen Kongressen der Zeugen Jehovas zu sehen! So hielt zum Beispiel der Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society am Sonntag, dem 7. August 1958, in New York einen öffentlichen Vortrag über das Thema „Gottes Königreich herrscht — ist das Ende der Welt nahe?“ vor 253 922 Zuhörern!
25. (a) Wann wird der größte Sieg gefeiert werden, und warum? (b) Wofür werden die Teilnehmer an dem Siegeszug ihre Stärke aufbieten?
25 Doch welch ein Siegeszug wird erst durchgeführt werden, nachdem Jehova auf dem Schlachtfeld von Harmagedon gegen seine Feinde aufgestanden und seinen größten Sieg für alle Zeiten errungen haben wird! Dann werden die begünstigten Überlebenden des Krieges von Harmagedon Gottes endgültigen Sieg mit Musik und Gesang feiern und werden Gott, den Quell des Lebens seines Volkes, segnen. Dann wird er ihre inbrünstigen Gebete erhört und seine Stärke zur Rechtfertigung seiner universellen Souveränität und seines heiligen Namens bewiesen haben. Er wird auch zugunsten ihrer Befreiung gewirkt haben. Da sie sich ihrer Schuld ihm gegenüber bewußt sind, gehorchen sie ihm weiterhin, wenn er ihre physische und ihre geistige Stärke aufbietet. In den tausend Jahren der Herrschaft Christi, die dann folgt, werden sie ihre Stärke freudig einsetzen, um den Milliarden Menschen, die von den Toten auferstehen werden, die Taten Jehovas und seinen glorreichen Sieg zu verkünden.
WER VOR HARMAGEDON KEINE GABEN BRINGT, WIRD GESCHOLTEN
26, 27. Warum sollte man sich jetzt gemäß Psalm 68:29, 35 richtig entscheiden?
26 Die noch verbleibenden Jahre vor der Schlacht von Harmagedon, in der Gott gegen seine Feinde aufsteht, werden kritische Jahre sein. Man sollte sich deshalb jetzt richtig entscheiden, sonst wird man in Harmagedon gescholten, und das würde Vernichtung bedeuten. Der Psalmist David empfahl eine solche Entscheidung in unserer denkwürdigen Zeit als weisen Schritt, indem er sagte:
27 „Wegen deines Tempels zu Jerusalem werden Könige dir selbst Gaben bringen. Schilt das wilde Tier des Schilfes, die Gemeinde der Stiere, mit den Kälbern der Völker, ein jeder tritt auf Silberstücke nieder. Er hat die Völker zerstreut, die an Kämpfen Gefallen finden. Bronzesachen werden aus Ägypten kommen; Kusch selbst wird eilends seine Hand mit Gaben zu Gott ausstrecken. O ihr Königreiche der Erde, singet Gott, spielt Jehova Melodien ..., dem, der auf dem Himmel der Himmel der Urzeit einherfährt. Siehe! Er läßt seine Stimme erschallen, eine starke Stimme. Schreibt Gott Stärke zu, über Israel ist seine Hoheit, und seine Stärke ist in den Wolken. Gott ist furchteinflößend aus deinem großartigen Heiligtum. Der Gott Israels ist er, der Stärke gibt, ja Macht dem Volke. Gesegnet sei Gott!“ — Ps. 68:29-35, NW.
28. In welchem Sinne haben „Ägypten“ und „Kusch“ Jehova Gott Gaben gebracht?
28 Wer ist der „König der Nationen“, ja der „ewige König“? Jehova Gott, der Souverän des Universums, der über allen Königen der Nationen steht. (Jer. 10:7, 10) Selbst sein Sohn Jesus Christus steht über ihnen. (Offb. 17:14; 19:16) Die Könige der Christenheit und der Heidenwelt erkennen Jehova nicht als den höchsten König an. Sie sind jedoch gezwungen worden, Jehovas Anbetung durch Gaben zu unterstützen. Diese Anbetung wird in Jehovas geistigem Tempel ausgeübt, bei dem Jesus Christus der Grundeckstein ist und seine treuen Jünger „lebendige Steine“ sind. (1. Petr. 2:5-9) Da Jehovas Anbeter, seine christlichen Zeugen, ihrem Gott entschieden mehr gehorchen als Menschen, sind die irdischen Herrscher gezwungen gewesen, Gesetze zu erlassen und Gerichtsentscheide zu fällen, die offensichtlich zugunsten der treuen Anbeter Jehovas in seinem Tempel gewesen sind. Auf diese Weise sind gleichsam Bronzesachen als Gaben aus dem einst feindlichgesinnten Ägypten gekommen, und Kusch oder Äthiopien, ein weiterer Feind, hat eilends seine Hand mit Gaben zu Jehova ausgestreckt.
29. (a) Wie sollten die Menschen der „Königreiche der Erde“ dem Gott, der auf dem Himmel einherfährt, singen? (b) Wie und warum werden das „Tier des Schilfes“ und die „Gemeinde der Stiere“ gescholten werden?
29 Es ist jetzt an der Zeit, daß Menschen aller „Königreiche der Erde“ der von Jehovas christlichen Zeugen verkündeten Königreichsbotschaft Gehör schenken und in den Gesang zum Preise Jehovas einstimmen, zum Preise des Gottes, der seit der Urzeit wie auf einem Kriegswagen auf den höchsten Himmeln einherfährt. Die mächtigen Herrscher der Erde werden wie das „wilde Tier des Schilfes“, das Nilpferd, oder wie die „Gemeinde der Stiere“ mit den ihnen wie „Kälber der Völker“ folgenden Untertanen in Harmagedon von Jehova Gott gescholten werden, weil sie ihm jetzt keine „Silberstücke“ als Tribut darbringen, sondern das, was ihm gehört, fortgesetzt „niedertreten“. Sie finden „an Kämpfen“ gegen ihn und seine treuen Anbeter „Gefallen“. Jehova Gott wird unser Gebet erhören und gegen diese Gegner aufstehen, indem er sie zerstreut und vernichtet und sein verfolgtes Volk befreit. Seine „starke Stimme“ wird sich bei seinem Schelten wie heftiger Donner anhören und wird alle Feinde, die sich gegen ihn erhoben haben, verstummen lassen.
30. (a) Warum sollten wir Gott Stärke zuschreiben? (b) Wie ist seine „Hoheit“ über seinem Volke?
30 Glauben wir wirklich, daß Jehova Gott stark genug ist, dies zu tun? Es ist für uns sehr wichtig, ihm diese Stärke zuzuschreiben. Er hat dem Überrest seines geistigen Israel und dessen Gott hingegebenen irdischen Gefährten bis auf den heutigen Tag Stärke und Kraft verliehen, damit sie als seine Zeugen in diesen gefahrvollen Tagen vor Harmagedon das haben tun können, was er geboten hat. Ihm müssen wir die Stärke zuschreiben, durch die wir dank den wunderbaren Siegen, die er uns verliehen hat, das haben tun können, was wir bisher getan haben. In unseren Augen nimmt er in seiner „Hoheit“ die höchste Stellung ein; wir stellen andere Götter oder irdische Herrscher ihm nicht gleich oder sogar über ihn. Seine „Hoheit“, die Hoheit eines Souveräns des Universums, ist unverkennbar über uns, denn wir gehorchen ihm als Herrscher und predigen die Botschaft von seinem Königreich unter Davids Sohn in der ganzen Welt.
31. Inwiefern ist seine Stärke „in den Wolken“?
31 Ja, wirklich, „seine Stärke ist in den Wolken“, in den Himmeln, weit über dem Weltraum, denn er ist der Allmächtige. In Harmagedon wird er seine Allmacht über Menschen und Teufel kundtun, um seine universelle Souveränität zu rechtfertigen. Sollten wir ihn als Gott deshalb nicht segnen? Ja, tun wir es jetzt und in alle Ewigkeit!b
[Fußnoten]
a Diese Auffassung von einer Selbstauferweckung wird in M’Clintocks und Strongs Cyclopædia (Band 3, Spalte 2, Absatz 1) zum Ausdruck gebracht. Über das Thema „Erstgeburt“ heißt es dort: „Der Ausdruck ‚Erstgeborener‘ ist nicht immer buchstäblich aufzufassen; er bezeichnet manchmal das erste, vorzüglichste, auserlesenste unter vielen Dingen. So ist ‚Jesus Christus‘ ‚der Erstgeborene aller Schöpfung, der Erstgezeugte oder Erstgeborene von den Toten‘, der vom Vater vor jeder anderen Schöpfung Gezeugte; der erste, der durch eigene Kraft auferstand (siehe Journal of Sacred Literature, April 1861).“
b In den Wachtturm-Ausgaben vom 1. April bis 15. Juni 1932 erschien eine Artikelserie über das Thema „Verkündigung des Namens Jehovas“, in der der ganze 68. Psalm behandelt wurde, aber nach der Elberfelder Bibel. Die Erklärungen entsprachen natürlich dem damaligen Stand der Bibelforschung.