Behütet durch Glauben und Hoffnung
„[Christus wurde] offenbar gemacht ..., so daß euer Glaube und eure Hoffnung auf Gott gerichtet seien“ (1. Petr. 1:20, 21).
1. Wie betrifft die Frage, ob mit dem jetzigen Leben alles vorbei ist, alle Menschen?
IST mit dem jetzigen Leben alles vorbei? Diese Frage betrifft alle heute lebenden Menschen. Es ist eine Frage, die viele beschäftigt, und die Auffassung, die wir über dieses Thema haben, beeinflußt unser Leben nachhaltig. Jedes Jahr machen Zehntausende die Erfahrung, daß die wahrheitsgetreue Antwort darauf sie beglückt und ihrem Leben Sinn und Zweck verleiht. Andererseits werden Millionen und aber Millionen Menschen, weil sie eine unzutreffende Antwort akzeptiert haben, ausgebeutet und führen ein Leben, das sie wenig befriedigt.
2. Weshalb ist die Ansicht des Evolutionisten über das Leben nicht befriedigend?
2 Man denke an den Evolutionisten. Für ihn ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei. Auch kann ihm die Evolutionsphilosophie weder erklären, warum die Weltverhältnisse schlimmer werden, noch bietet sie für die Probleme, die ihm das Leben stellt, eine Lösung. Außerdem hat er keine Hoffnung für die Zukunft. Gemäß der Evolutionsphilosophie hat er nur die Aussicht, schließlich zu sterben und dann für immer tot zu sein.
3, 4. Was zeigt, daß viele angeblich religiöse Menschen nicht wirklich Glauben und Hoffnung haben?
3 Wie steht es mit den Mitgliedern solcher Religionsgemeinschaften, die es unterlassen, Gottes Wort zu lehren, oder die im günstigsten Falle nur vorgeben, es zu lehren? Sind diese Personen besser daran? Haben sie einen echten Glauben und eine festgegründete Hoffnung? Wie du weißt, sind viele Personen, die sagen, sie seien religiös, genauso materialistisch gesinnt wie Personen, die sagen, sie seien religionslos. Sie leben nur für die Gegenwart. Sie streben danach, Geld zu verdienen, damit sie bequem leben können. Um ihr Ziel zu erreichen, mögen sie gute Grundsätze opfern und das Wohl ihrer Mitmenschen außer acht lassen, verspüren aber dann als Folge dieser Handlungsweise Gewissensbisse. Viele Mitglieder dieser Religionsgemeinschaften glauben nicht, was ihre Kirche lehrt. Dennoch halten sie an den Traditionen fest, weil sie nicht anders sein möchten als ihre Mitmenschen. Sie bezahlen sogar sauerverdientes Geld für Zeremonien, die von ihrer Religion vorgeschrieben sind, glauben aber nicht, daß sie irgendwelchen Wert haben.
4 Doch was, wenn jemand anders ist? Angenommen, er glaubt wirklich, was seine Religion lehrt, und richtet seine Hoffnungen nach diesem Glauben aus. Dennoch müßte man fragen: Was nützt es ihm, wenn das, was er gelernt hat, nicht der Wahrheit entspricht? Er baut dann sein Leben unwissentlich auf Irrtümern auf, und das führt unweigerlich zur Enttäuschung.
5. In welcher Lage befinden sich diejenigen, deren Glaube und Hoffnung auf der Bibel beruhen?
5 Nur die in Gottes Wort dargelegte Wahrheit kann der Menschheit von dauerndem Nutzen sein. Gottes Wort liefert die Grundlage für echten Glauben. (Vergleiche Römer 10:5-15.) Es fördert keine Leichtgläubigkeit, das heißt, es fördert nicht die Bereitschaft, etwas zu glauben, obgleich die Beweise dafür fehlen. Im Gegenteil, es werden darin ausreichend Beweise dargelegt, die als Grundlage für unseren Glauben dienen können. Daher wissen echte Christen, daß Jehova der wahre Gott ist, daß die Bibel sein Wort ist und daß ihre Hoffnung, die auf seinen Verheißungen beruht, nicht enttäuscht werden wird (Josua 21:45). Sie sind überzeugt, daß Gott, wie er verheißen hat, bald das gegenwärtige böse System vernichten und unsere Erde in ein liebliches Paradies umwandeln wird (Offb. 11:18; 21:3, 4). Sie sind fest davon überzeugt, daß er während der Herrschaft seines Königreiches durch seinen Sohn die Toten auferwecken und gehorsamen Menschen helfen wird, vollkommen zu werden (Joh. 5:26-29). Sie sind überzeugt, daß Gott sich schon jetzt um seine Diener kümmert (1. Petr. 5:6, 7). Diese auf dem Worte Gottes beruhende Überzeugung bewahrt Jehovas Diener vor den Enttäuschungen, die ihnen ein Leben ohne Glauben und Hoffnung bereiten würde.
BEHÜTET VOR DEM MATERIALISMUS
6. Warum sollten ergebene Diener Jehovas, wie es das Beispiel Asaphs zeigt, ihren Glauben und ihre Hoffnung nicht als etwas Selbstverständliches betrachten?
6 Doch selbst wenn wahre Christen einen solchen Glauben und eine solche Hoffnung haben, dürfen sie nie vergessen, daß sie, wenn sie unachtsam sind, von der materialistischen Denkweise der Welt angesteckt werden können. Ja, es kann sogar ihnen passieren, daß ihr Glaube schwach wird und sie allmählich nur noch eine vage Hoffnung haben. Das widerfuhr einem Mann namens Asaph, der vor vielen Jahrhunderten lebte. Er sah, daß es den Bösen gutging, und seine Einstellung zu dieser Tatsache beraubte ihn der Freude. Asaph schrieb über seine Empfindungen folgendes:
„Was mich betrifft, meine Füße wären fast abgebogen, meine Schritte wären beinahe zum Ausgleiten gebracht worden. Denn ich wurde neidisch auf die Prahler, als ich den Frieden der Bösen zu sehen pflegte. Denn sie haben keine Todesqualen; und ihr Wanst ist fett. Sie sind auch nicht im Ungemach des sterblichen Menschen, und sie werden nicht so geplagt wie andere Menschen. Daher hat ihnen der Hochmut als Halskette gedient; Gewalttat hüllt sie ein wie ein Gewand. Aus Fett ist ihr Auge hervorgetreten; sie haben die Einbildungen des Herzens übertroffen. Sie höhnen und reden über das, was schlecht ist, von Übervorteilung reden sie in hochtönender Weise. Sie haben ihren Mund in die Himmel selbst gesetzt. Und ihre Zunge, sie ergeht sich auf der Erde. Und sie haben gesagt: ,Wie ist Gott dazu gelangt, es zu wissen? Und gibt es wirklich Kenntnis beim Höchsten?‘ Siehe! Dies sind die Bösen, die auf unabsehbare Zeit unbesorgt sind. Sie haben ihre Mittel des Unterhalts gemehrt. Sicherlich ist es vergeblich, daß ich mein Herz gereinigt habe und daß ich meine Hände in Unschuld selbst wasche“ (Ps. 73:2-9, 11-13).
7, 8. (a) Was war an Asaphs Überlegungen verkehrt? (b) Was ist in Wirklichkeit die Quelle des Glücks?
7 Asaphs Überlegungen waren gefährlich. Er hatte die Tatsache aus den Augen verloren, daß wahres Glück und wahre Zufriedenheit nicht nur vom Wohlstand abhängen. Er dachte im Grunde wie Personen, die Jehova Gott nicht dienen. „Dies sind“, wie er selbst sagte, „die Bösen“ (Ps. 73:12).
8 Wie verkehrt Asaphs Überlegungen waren, geht auch aus Psalm 144 hervor. In diesem Psalm wiederholt David, was die Bösen sagen: „Unsere Söhne sind gleich Pflänzlingen, aufgewachsen in ihrer Jugend, unsere Töchter gleich Ecksäulen, behauen im Palaststil, unsere Speicher sind voll, liefern Erzeugnisse von einer Art nach der anderen, unsere Kleinviehherden mehren sich zu Tausenden, zehntausendfach auf unseren Straßen, unser Vieh ist beladen, ohne irgendwelchen Bruch und ohne Fehlgeburt und ohne Geschrei auf unseren öffentlichen Plätzen. Glücklich ist das Volk, dem es geradeso ergeht!“ Das mag so erscheinen. Aber ist allein der Wohlstand die Quelle des Glücks? Nein; das Leben kann trotz Wohlstand ohne Sinn und Zweck sein. Die Quelle wahren Glücks liegt anderswo. Im letzten Teil von Vers 15 wechselt der Sprecher, und dort macht David darauf aufmerksam, was zum wahren Glück führt: „Glücklich ist das Volk, dessen Gott Jehova ist!“ (Ps. 144:12-15). Betrachtest du das Leben auch so? Die Voraussetzung für wahres Glück ist zweifellos ein gutes Verhältnis zum Schöpfer.
9. (a) Wodurch wurde Asaph davor bewahrt, durch seine verkehrten Überlegungen völlig zum Straucheln zu kommen? (b) Wie betrachtete er nun sein Verhältnis zu Jehova?
9 Asaph wäre beinah gestrauchelt, weil er dieses über alles wichtige Verhältnis unberücksichtigt gelassen hatte, aber er konnte sich wieder fangen. Er kam wie der Psalmist David zu der Erkenntnis, daß ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott mehr als alles andere bedeutete. Was veranlaßte Asaph, seine Auffassung zu ändern? Als es Asaph bewußt wurde, daß er falsch dachte, ging er in das Heiligtum. Dort, in der Versammlung des Volkes Jehovas, begann er zu erkennen, daß der anscheinende Wohlstand der Bösen nur von kurzer Dauer ist, während ein gutes Verhältnis zu Gott zu ewigen Segnungen führt, auch zu materiellen (Ps. 73:15-22; 72:16). Aus der Fülle eines dankbaren Herzens richtete Asaph dann die Worte an Gott, die wir in Psalm 73:23-28 finden:
„Ich aber bin beständig bei dir, du hast meine Rechte erfaßt. Mit deinem Rat wirst du mich leiten, und danach wirst du mich sogar zu Ehren führen. Wen habe ich in den Himmeln? Und neben dir habe ich keine andere Lust auf der Erde. Mein Organismus und mein Herz haben versagt. Gott ist der Fels meines Herzens und mein Teil auf unabsehbare Zeit. Denn siehe! Gerade die, die dir fernbleiben, werden umkommen. Du wirst bestimmt jeden zum Schweigen bringen, der dich unsittlicherweise verläßt. Was aber mich betrifft, so ist es gut für mich, Gott zu nahen. Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen, um alle deine Werke zu verkünden.“
10. Wie sollte ein Christ über materielle Güter denken, und wie wird ihn die richtige Ansicht davor bewahren, Gottes Gunst zu verlieren?
10 Denkst du, wenn du ein Gott hingegebener Christ bist, so über dein Verhältnis zu Jehova? Wir alle sollten so darüber denken. Kann es indessen sein, daß sich einige von uns von der materialistischen Denkweise der Welt haben beeinflussen lassen? Setzen sie den Erwerb materieller Güter an die erste Stelle, während sie vorgeben, Gott zu dienen? Eine solche Handlungsweise würde sich bestimmt nachteilig auf das Verhältnis zu Gott auswirken, von dem ihr Leben abhängt. Jesus Christus äußerte folgende Wahrheit: „Wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt“ (Luk. 12:15). Unter der Einwirkung des Geistes Gottes schrieb der Apostel Johannes: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar“ (1. Joh. 2:17). Wohl sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Welt recht unsicher; es kann schwierig sein, für die Familie zu sorgen. Aber wenn wir einen Glauben und eine Hoffnung haben, die auf Jehova gerichtet sind, werden wir nicht in die Versuchung kommen, den Dienst für Gott als etwas Zweitrangiges in unserem Leben zu betrachten. Wir können dann, ganz gleich, wie sich die Verhältnisse entwickeln, vertrauensvoll in die Zukunft blicken, da wir wissen, daß Gott für seine treuen Diener sorgt. Er hat verheißen: „Ich will dich keineswegs im Stiche lassen noch dich irgendwie verlassen“ (Hebr. 13:5; Matth. 6:25-34).
BEHÜTET VOR DEM UNMITTELBAREN EINFLUSS DER DÄMONEN
11. Wozu nahm König Saul Zuflucht, um Auskunft über die Zukunft zu erhalten?
11 Weltmenschen, die keinen solchen Glauben haben, suchen oft Rat bei Personen oder wenden sich Dingen zu, durch die ihre Lage noch verschlimmert wird. So handelte auch Saul, ein israelitischer König des Altertums. Saul hatte gegen Jehova gesündigt, und deswegen antwortete ihm Jehova nicht, als Saul ihn befragte. Saul sagte: „Gott selbst ist von mir gewichen und hat mir nicht mehr geantwortet, weder durch die Propheten noch durch Träume.“ Weil Saul eine Schlacht mit den Philistern bevorstand, suchte er Rat (1. Sam. 28:15). Er wandte sich hilfesuchend dem Spiritismus zu, anstatt demütig Jehova Gott um Vergebung zu bitten. Er befragte ein Medium, obschon das Gesetz, das zu halten er als Israelit verpflichtet war, dies verbot (3. Mose 19:31; 20:6; 1. Sam. 28:8).
12. Erhielt Saul dadurch, daß er ein Geistermedium befragte, den Trost und den Rat, den er suchte, und was war der Grund dafür?
12 Fand Saul auf diese Weise den Trost, den er suchte? Erhielt er den gewünschten Rat? Nein, sondern er erhielt eine düstere Botschaft. Wie sie sich auf ihn auswirkte, geht aus folgenden in der Bibel aufgezeichneten Worten hervor: „Darauf fiel Saul sogleich seiner ganzen Länge nach zur Erde und geriet in große Furcht“ (1. Sam. 28:20). Durch das, was er tat, verbesserte er seine Lage bestimmt nicht. Wohl hatte er dem Medium gesagt, er wolle mit dem Propheten Samuel sprechen, doch er wußte, daß Samuel tot war und nicht sprechen konnte. Die Tatsache, daß Gottes Gesetz das Reden mit den Toten als etwas Verabscheuungswürdiges verurteilte, hätte Saul erkennen lassen müssen, daß die scheinbare Verbindung zu den Toten mit Hilfe von Geistermedien nichts als eine Täuschung böser Geistermächte ist (5. Mose 18:10-12).
13. Warum wird man durch eine Bibelkenntnis nicht unbedingt davor bewahrt, in die Falle zu gehen, in die König Saul ging?
13 Jemand mag wissen, was die Bibel über dieses Thema sagt, doch die Reklame, die für okkulte Praktiken gemacht wird, reizt vielleicht seine Neugier. Er mag von einer Hellseherin hören, die angeblich die Zukunft richtig voraussagen kann. Oder er mag die verschiedenen Möglichkeiten zum Wahrsagen kennenlernen: Alphabettafeln, ASW, Astrologie, Kristallsehen und ähnliche Dinge. Der Reiz des Okkulten mag so groß werden, daß er herausfinden möchte, ob diese Dinge wirklich funktionieren. Er mag den Wunsch haben, es wenigstens einmal zu versuchen.
14. Was kann jemandem passieren, der sich mit dem Okkultismus beschäftigt?
14 Ist das vernünftig? Ganz bestimmt nicht. Seine Neugier kann dazu führen, daß er von Dämonen belästigt wird. Übersinnliche Erscheinungen mögen ihm nachts den Schlaf rauben, ja ihn sogar am Tag ängstigen. Überdies mag er nun merkwürdige Stimmen hören, die ihm einflüstern, sich oder jemand anders umzubringen. Das ist keine Vermutung. Die Personalakten solcher Personen beweisen, daß das tatsächlich geschehen ist.
15, 16. Wie denkt Jehova über okkulte Praktiken?
15 Wenn wir dem Worte Gottes wirklich glauben, werden wir nicht zulassen, daß in uns ein übermäßiges Verlangen aufsteigt, uns mit okkulten Praktiken zu beschäftigen; und das wird für uns ein Schutz sein. In Jehovas Augen sind diese Dinge nichts Geringfügiges. Er erklärte die Wahrsagerei für ein todeswürdiges Verbrechen, um die Israeliten davor zu bewahren, durch böse Geister Schaden zu erleiden. Wir lesen in Gottes Wort: „Du sollst eine Zauberin nicht am Leben lassen“ (2. Mose 22:18). „Und was einen Mann oder eine Frau betrifft, in denen sich ein Mediumsgeist oder Geist der Vorhersage findet, sie sollten unbedingt zu Tode gebracht werden“ (3. Mose 20:27).
16 Hat Jehova seine Auffassung von Medien, Zauberern und Wahrsagern geändert? Absolut nicht! Das göttliche Urteil über alle, die Spiritismus treiben, ist immer noch in Kraft. In Offenbarung 21:8 wird u. a. gesagt, daß Personen, die Spiritismus ausüben, mit dem „zweiten Tod“ bestraft werden, also mit dem ewigen Tod, aus dem es keine Rückkehr gibt. Möchte also jemand, der sich mit solchen Dingen beschäftigt hat, den Willen Gottes tun, dann sollte er jetzt alles das aus seinem Leben verbannen.
17. Was sollten Personen, die Gottes Gunst suchen, mit okkulten Gegenständen tun?
17 Man sollte darauf achten, daß man nichts, was mit Wahrsagerei zusammenhängt, in der Wohnung hat. Man sollte das Beispiel derjenigen Bewohner der Stadt Ephesus nachahmen, die sich für die wahre Gottesanbetung entschieden hatten und über die in Apostelgeschichte 19:19 berichtet wird: „Eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen.“ Es waren zwar teure Bücher, dennoch reute es diese gläubigen Epheser nicht, sie zu vernichten.
18. Was läßt die Ausbreitung des Okkultismus in der Christenheit hinsichtlich des Versagens ihrer geistlichen Führer erkennen?
18 Die Tatsache, daß in der Christenheit das Interesse am Okkulten gegenwärtig stark zunimmt, weist mit Bestimmtheit darauf hin, daß ihre religiösen Führer versagt haben. Sogar Personen, die man als gebildet bezeichnet, befragen Wahrsager, befassen sich mit Astrologie, tragen Amulette oder suchen Heilung bei Medizinmännern, die falsche Götter anrufen. Die meisten dieser Personen wären sehr überrascht, würden sie erfahren, daß die Bibel das alles verurteilt. Man hat ihnen nicht gesagt, was im Worte Gottes darüber geschrieben steht. Ihre Geistlichen haben sie der Gefahr ausgesetzt, von Dämonen angegriffen zu werden, weil sie es versäumt haben, diese Dinge zu lehren.
BEHÜTET VOR DER GEFAHR, VON DER TODESFURCHT ÜBERMANNT ZU WERDEN
19. Welches wirksame Mittel wendet Satan gemäß Hebräer 2:14, 15 an, um Menschen zu beherrschen?
19 Satan übt aber nicht nur durch die Dämonen Macht auf die Menschen aus, sondern er beherrscht sie noch durch ein anderes wirksames Mittel: die Todesfurcht. Man beachte, was in Hebräer 2:14, 15 darüber geschrieben steht. In diesem Text wird von Jesus Christus gesagt, daß er in der Lage sei, ‘den zunichte zu machen, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, das heißt den Teufel’. Ferner lesen wir darin, daß Jesus alle die befreien könne, „die aus Todesfurcht ihr Leben lang der Sklaverei unterworfen waren“.
20. Veranschauliche, wie Satan die Furcht vor einem gewaltsamen Tod ausgenutzt hat, um Menschen versklavt zu halten.
20 Ohne Zweifel fürchten die Menschen im allgemeinen, ihr Leben vorzeitig auf gewaltsame Weise zu verlieren. Auf einen solchen Tod wird in der erwähnten Bibelstelle Bezug genommen, und Satan, der Teufel, hat die Furcht vor einem solchen Tod weidlich ausgenutzt. Sie ist das Mittel, durch das er die Menschen dazu bringt, seinen Willen zu tun. Gewisse Ereignisse, die sich in unserem Jahrhundert abgespielt haben, sind ein Beispiel dafür. So haben im nationalsozialistischen Deutschland viele Personen die Befehle ihrer Vorgesetzten nur deshalb befolgt, weil sie sich vor den Konsequenzen fürchteten, die eine Befehlsverweigerung hätte haben können. Diese Personen fürchteten sich vor der Möglichkeit, hingerichtet zu werden. Deshalb erstickten sie die Stimme ihres Gewissens und begingen entsetzliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
21, 22. Was befreit Jehovas ergebene Diener von einer übertriebenen Furcht, das Leben auf gewalttätige Weise zu verlieren?
21 Der Glaube und die Hoffnung, die wir von Gott haben, können uns jedoch davor bewahren, aus Furcht die von unserem Gewissen geforderte richtige Handlungsweise aufzugeben, wodurch wir unser Gewissen vergewaltigen und die Gunst Gottes verlieren würden. Wir haben keinen Grund, uns übermäßig zu fürchten, denn wir wissen, daß Jehova uns liebt, daß unser Leben in seinen Augen kostbar ist. Beachte die tröstlichen Worte, die Jesus sprach: „Ferner sage ich euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Gewalt hat, in die Gehenna zu werfen. Ja, ich sage euch, diesen Einen fürchtet. Verkauft man nicht fünf Sperlinge für zwei Münzen von geringem Wert? Doch nicht einer von ihnen wird vor Gott vergessen. Aber sogar die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Sperlinge“ (Luk. 12:4-7).
22 Die Menschen können wohl den Leib töten, aber die Seele können sie nicht für immer vernichten (Matth. 10:28). Und was ist die „Seele“ in diesem Fall? Es ist das von Gott erhaltene Anrecht einer Person auf Leben. Menschen können nicht verhindern, daß diese Person wieder leben wird, denn sie können sie nicht von der Vorkehrung Gottes ausschließen. Wer sich also von der Todesfurcht nicht übermannen läßt und seine Lauterkeit bewahrt, auch wenn ihm das Leben genommen wird, lebt vom Standpunkt Gottes aus weiter. Jehova wird sein Anrecht auf Leben behüten. Er wird sich an jede Einzelheit dieses Menschen erinnern. Er wird sich an seine Persönlichkeit erinnern, an seine geistige Reife und an seine Lebenserfahrung. Und all das wird er in der Auferstehung wiederherstellen (2. Kor. 1:8, 9).
23. Wie können uns unser Glaube und unsere Hoffnung stärken, wenn uns der Tod droht?
23 Die Überzeugung, daß Gott gemäß seiner Verheißung die Toten auferwecken wird, bestärkt uns in unserem Entschluß, zu tun, was recht ist, auch wenn es für uns den Tod bedeuten könnte. Dieser Glaube ermöglicht es uns, zu verstehen, daß das ewige Leben, dessen wir uns nach der Auferstehung von den Toten erfreuen werden, weit kostbarer sein wird als die paar Jahre, die wir jetzt noch leben könnten. Er behütet uns davor, uns der Gefahr auszusetzen, die Möglichkeit, ewig zu leben, zu verwirken. Das gleiche bewirkte der Glaube bei den Männern der alten Zeit. Über sie wird im Hebräerbrief folgendes berichtet: „[Sie] wurden gefoltert, weil sie keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen [in bezug auf das, was recht war, keinen Kompromiß eingingen], damit sie eine bessere Auferstehung erlangen könnten“ (Hebr. 11:35).
24. Was konnte Jesus Christus durch seinen Glauben erdulden?
24 Auch Jesus Christus war imstande, seine vollkommene Lauterkeit zu bewahren, weil er einen unerschütterlichen Glauben an die Fähigkeit Jehovas hatte, ihn aufzuerwecken und zu belohnen. Und was er alles erleiden mußte! Er wurde beschimpft, geschlagen, mit Fäusten traktiert, man spie ihn an, er wurde gegeißelt und schließlich an einen Pfahl genagelt und starb wie der schlimmste Verbrecher. Doch Jesus Christus war nie unschlüssig. Er verlor die Belohnung nicht aus den Augen. Wie glaubensstärkend ist doch das Beispiel, das er uns gegeben hat! Es ist so, wie wir in Hebräer 12:2, 3 lesen: „Für die vor ihm liegende Freude erduldete er einen Marterpfahl, der Schande nicht achtend, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. Ja, betrachtet genau den, der von Sündern gegen deren eigene Interessen einen solchen Widerspruch erduldete, damit ihr nicht müde werdet und in euren Seelen ermattet.“
25. Welche Vorteile hat man, wenn man im Einklang mit der Wahrheit lebt, daß mit dem jetzigen Leben nicht alles vorbei ist?
25 Mit dem jetzigen Leben ist tatsächlich nicht alles vorbei. Wer im Einklang mit dieser Tatsache lebt, entgeht dem nichtigen, inhaltslosen Leben, das materialistische Menschen führen. Nicht einmal die Möglichkeit des Todes kann unsere Lebensfreude trüben und uns veranlassen, verzweifelt und unsicher in die Zukunft zu blicken. Gott sei Dank, daß er es aufrichtigen Wahrheitssuchern ermöglicht hat, eine unerschütterliche Hoffnung und einen festen Glauben zu erlangen!
[Bild auf Seite 430]
Asaph beneidete die Bösen um ihren Wohlstand und verlor daher seine Freude — bis er erkannte, daß nur ein gutes Verhältnis zu Gott zu bleibenden Segnungen führt.