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Wie lange wird mich Gott vergessen?Der Wachtturm 1979 | 1. Juni
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Diese Gedanken kamen David, und zwar wahrscheinlich zu der Zeit, als er von König Saul verfolgt wurde, oder später, als sich sein Sohn Absalom gegen ihn erhob. Doch ganz gleich, wann es war, David war wegen der vielen Prüfungen, die er durchzumachen hatte, jedenfalls sehr niedergeschlagen, und er fragte sich, ob Jehova ihn vergessen habe. Er fühlte sich gedrängt auszurufen: „Wie lange, o Jehova, wirst du mich vergessen? Für immer? Wie lange wirst du dein Angesicht vor mir verbergen?“ (Ps. 13:1). David schien es, als habe Jehova aus Mißfallen sein Angesicht verborgen und komme ihm nicht zu Hilfe. Daher fragte er weiter: „Wie lange soll ich Widerstreben in meiner Seele hegen, Kummer in meinem Herzen bei Tage?“ Das mag bedeuten, daß er sich fragte, wie lange es ihm überlassen bleibe, sich selbst etwas auszudenken, um sich der betrüblichen Lage zu widersetzen, in der er sich befand, und wie lange der Kummer, den er im Herzen hegte, anhalten werde.
Als nächstes wirft der Psalmist die Frage auf: „Wie lange wird mein Feind über mich erhöht sein?“ Von Jehova anscheinend verlassen, fragte er sich somit, wie lange seine Feinde die Oberhand behalten würden. Er läßt dieser Frage die Bitte folgen: „Schaue auf mich, antworte mir, o Jehova, mein Gott! Erleuchte doch meine Augen, daß ich nicht im Tod entschlafe, daß mein Feind nicht sage: ,Ich habe ihn überwunden!‘, daß meine Widersacher selbst nicht frohlocken mögen, weil ich zum Wanken gebracht werde“ (Ps. 13:2-4). Ja, David wünschte sich sehnlichst, der Höchste möge seine Bitte erhören und ihm zu Hilfe kommen sowie ihn im Geist aufrichten, damit seine Augen ‘leuchten’ oder strahlen würden. Er wünschte, am Leben zu bleiben, damit seine Feinde nicht folgern könnten, sie hätten den Sieg über ihn davongetragen, und damit sie nicht schadenfroh denken könnten, er sei ins Wanken geraten und auf eine Weise zu Fall gekommen, daß er sich nicht mehr erholen könnte.
Wenngleich David dachte, Jehova habe ihn verlassen, so behielt er doch einen starken Glauben. Das geht aus seinen abschließenden Worten hervor: „Was mich betrifft, ich habe auf deine liebende Güte vertraut; es frohlocke mein Herz in deiner Rettung. Ich will dem Jehova singen, denn er hat mich in belohnender Weise behandelt“ (Ps. 13:5, 6). Trotz der bestehenden Schwierigkeiten vertraute David auf Jehovas liebende Güte oder sein tätiges mitfühlendes Interesse und wartete hoffnungsvoll und freudig darauf, aus seinen Prüfungen befreit zu werden. Er erinnerte sich daran, daß ihn Jehova auf belohnende Weise behandelt hatte, und beschloß, weiterhin Lieder des Lobpreises zu singen.
Wie David sollten wir nie vergessen, was Jehova Gott alles Wunderbares für uns getan hat. Als Zeichen seiner außerordentlichen Liebe gab er seinen einziggezeugten Sohn dahin (Joh. 3:16). Seitdem wir den Höchsten kennengelernt haben, haben auch wir als Antwort auf unsere Gebete seine liebevolle Fürsorge und Hilfe verspürt. Da wir wissen, wie unser Schöpfer mit seinen Dienern als Gruppe und als einzelnen handelt, dürfen wir davon überzeugt sein, daß er uns in der Stunde der Not stärken wird. Wenn wir eine besonders prüfungsreiche Zeit durchleben, können wir aus den inspirierten Worten Trost schöpfen: „[Werft] alle eure Sorge auf ihn ..., denn er sorgt für euch“ (1. Petr. 5:7).
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Sein Gebet wurde erhörtDer Wachtturm 1979 | 1. Juni
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Sein Gebet wurde erhört
ES IST oft erstaunlich, zu sehen, wie Jehova aufrichtigen Menschen hilft, die Fesseln dieses alten Systems abzuschütteln. Der folgende Bericht zeigt, was ein junger Schweizer aus einem abgelegenen Bergdorf nahe der italienischen Grenze erlebte.
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