Die Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft
„Gute Lehre gebe ich euch: verlasset meine Belehrung nicht … merke auf meine Worte, neige dein Ohr zu meinen Reden. Laß sie nicht von deinen Augen weichen, bewahre sie im Innern deines Herzens. Denn Leben sind sie denen, die sie finden.“ — Spr. 4:2, 20-22.
1. Wovon hängen die guten Eigenschaften der Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft ab?
DIE Jünglinge von heute sind die Männer von morgen. Die Qualität und Reife der Männer von morgen hängt daher von der Erziehung und Schulung ab, die der Jugend heute zukommt. Eines der Schulungszentren der Jugend sollte das Heim sein, in dem die christlichen Eltern als die Lehrer walten. Reife Lehrer im christlichen Heim werden als wegleitendes Lehrbuch das Wort Gottes, die Bibel benutzen. Dieses bildet die richtige Grundlage, auf der die Jugend heute für ihren passenden Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft vorbereitet wird.
2. Welche Faktoren spielen in der Unterweisung und Erziehung von Kindern eine Rolle?
2 Die Lehr- und Schulungsmethoden der Welt sind im allgemeinen so verschieden wie die Lehrer und ihre Traditionen und Philosophien selbst. Und welche verschiedene geistige Nahrung wird als Folge davon zum Verbrauch dargereicht, besonders für die jüngere Generation! „Wir sind das, was wir essen“. Das ist die Theorie gewisser Autoritäten. Unser Sinn wird zu dem, wozu wir ihn ernähren. Weil der Sinn den Menschen leitet oder antreibt, erfassen wir sofort, wie wichtig die richtige geistige Ernährung ist. Der Sinn wird durch die Systeme der Erziehung in der Familie und in der christlichen Versammlung durch die Aufnahme des gesprochenen Wortes direkt genährt. Auch gibt es einen indirekten Weg, der höchst wichtig ist: das Beispiel; selbst der Zehnjährige nimmt sich ein Beispiel an Eltern und Lehrern und richtet sich sehr nach anderen Einflüssen aus, denen er ausgesetzt sein mag. Die Befolgung des richtigen Beispiels wird in den Worten des Meisterlehrers illustriert, der sagte: „Ich habe euch das Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.“ Im Gegensatz hierzu formen sich viele gemäß den Geschehnissen der Vergangenheit oder dem Benehmen von mehr als nur einer Person, vielleicht nach einer Gruppe, oder möglicherweise nach einem gewissen Erziehungssystem, das irgendeiner der vielen besonderen Philosophien folgt, oder nach dem nationalen oder lokalpolitischen Muster, oder auch nach den Taktiken der Handelsorganisationen, mit denen ihre Mitmenschen verbunden sind oder von denen sie beeinflußt werden. Damit falsche Beispiele gemieden werden, ist folgendes geschrieben worden: „Diese Dinge nun widerfuhren ihnen fortgesetzt als Vorbilder, und sie wurden als Warnung für uns aufgezeichnet, über denen die vollendeten Enden der Systeme der Dinge angebrochen sind.“ — Joh. 13:15; 1. Kor. 10:11; 1. Tim. 6:20, 21, NW.
3. Wovon hängt das körperliche Wachstum ab? Warum ist die geistige Speise noch wichtiger?
3 Der Mensch wurde mit der Fähigkeit ausgestattet, seine eigene Art hervorzubringen. Beim Vorgang der Entwicklung war vorgesehen, daß sich die Nachkommen innerhalb einer gewissen Zeit körperlich entwickeln und dafür etwa zwanzig Jahre brauchen. Dieser volle Wuchs wird bei normaler, guter Nahrung erreicht. Natürlich wird ein Körper kräftiger, wenn er durch harte Arbeit geübt oder geschult wird. Aber dieser Erfolg an sich bleibt bei einem gewissen Punkte stehen, und er wird vom Apostel Paulus nur beiläufig mit den Worten erwähnt: „Körperübungen sind zu wenigem nützlich.“ Weil sie geringen Wert haben, sollte der wichtigere Unterhalt, die geistige Nahrung sowie deren Wert und Auswirkung für die Jugend in der Neuen-Welt-Gesellschaft, betrachtet werden, und dies besonders im Hinblick auf die noch kraftvolleren Worte des Paulus an den jungen Timotheus: „Gottergebenheit ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben in sich birgt.“ — 1. Tim. 4:8, NW.
FRÜHE SCHULUNG
4. Weshalb ist es wichtig, mit der Erziehung der Kinder schon in sehr zartem Alter zu beginnen? Und warum darf ihnen nicht gestattet werden, selbst Entscheidungen zu treffen?
4 Die anfängliche Schulung, die ein Kind während seiner ersten zehn Jahre erhält, empfängt es in den meisten Fällen von seinen Eltern oder seinen unmittelbaren Betreuern. Das Kind erhält zuerst eine Anzahl Gebote und Verbote und wird allmählich mit den Grundbegriffen vertraut, mit denen es in Beziehung tritt. Oft wird diese Erziehung leichtgenommen. Die Eltern denken manchmal, das Kind sei noch zu jung. Ob Eltern es zugeben oder nicht, so nimmt selbst ein noch sehr junger Sinn doch viele Aufschlüsse in sich auf, und gerade während dieser Zeit bilden sich viele bleibende Charakterzüge. Oft ist das Kind schlau genug, seine Eltern so zu erziehen, daß sie es bedienen und es seinen eigenen Willen tun lassen. Dies ist jedoch nicht der christliche Weg, denn es wird den Eltern gesagt: „Erziehe den Knaben gemäß dem Wege, den er einhalten soll.“ Das Kind ist unvollkommen und sündhaft (nicht unschuldig und sündenlos, wie gewisse Geistliche viele glauben lassen), und seine Schritte müssen auf einen gerechten Weg gelenkt werden. Des Kindes eigene Wahl würde es oft auf einen falschen, selbstsüchtigen Weg führen. Jeremia bekannte vor alters treffend: „Ich weiß, Jehova, daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten.“ Wie trifft dies doch besonders auf den Menschen im Kindesalter zu! — Spr. 22:6, Kautzsch; Jer. 10:23.
5. (a) Weshalb ist wirkliche Zucht so unbedingt nötig? (b) Zeige an Hand eines Beispiels, was geschieht, wenn Eltern in der Durchsetzung ihrer Befehle lässig sind.
5 Hier folgt ein Beispiel von einer Kinderherrschaft in einer Familie, und zwar in einem christlichen Heim. Ein Kind bettelte und machte viel Aufhebens um eine bestimmte Speise und forderte sie. Die Mutter gab nach und bereitete das Gewünschte zu. Als das Essen vor dem Kinde stand, entschied es schließlich, nichts davon zu essen. Die Mutter redete ihm zu; aber als das Kind Unwohlsein vortäuschte, nahm die Mutter die Speise weg. Darauf hörte man das Kind vor sich hin sagen: „Na, da bin ich aber fein raus!“ In diesem Fall fehlte es an der Zucht, das Kind entwickelte den Zug der Selbstsucht und schob sein Ich in den Vordergrund. Eltern mögen es zwar nicht immer erkennen, aber die Kinder prüfen auch sie. Nachfolgend ein solcher Fall: Ein 4jähriger Knabe warf die ihm vorgesetzte Speise auf den Boden, als die Mutter aus dem Zimmer ging. Die Mutter schalt ihn sanft und setzte ihm wieder etwas vor. Damit wurde ebenso verfahren, als die Mutter wieder weg war. Es wurde ihm darauf erklärt, daß er eines Tages erwachsen sei und eigene Kinder haben werde. Auf die Frage, was er täte, wenn sein Kind das Essen auf den Boden würfe, antwortete er ohne zögern: „Ich würde es verhauen.“ Er wußte, was recht war und daß passende Besserungsmaßnahmen hätten angewandt werden müssen. Vom Standpunkte der Erziehung aus muß er von seinen Eltern einigermaßen enttäuscht gewesen sein. Kinder, die unter ähnlichen Verhältnissen leben, können ihre Eltern nicht als das richtige Beispiel für Kindererziehung ansehen. Schulung ist nicht nur eine Sache der Vermittlung von Aufschlüssen für den Sinn, sondern erfordert auch, daß man diesen entsprechend lebt. „Worte allein werden einen Sklaven nicht schulen; er versteht wohl, wird aber nicht gehorchen.“ „Wer seinen Knecht von Kindheit an verhätschelt, wird am Ende nichts als Undank ernten.“ Das will nicht besagen, daß Kinder es nicht besser wüßten. Oft wissen sie, was richtig und angebracht ist, aber sie werden nicht immer entsprechend handeln, es sei denn, sie werden in Zucht genommen. Um ferner den Gedanken zu unterstützen, daß der Gehorsam gegenüber einem Befehl nicht dem Belieben eines Kindes überlassen werden kann, ist es interessant, das zu beachten, was Jehova in bezug auf Abraham sagte: „Denn ich habe ihn erkannt, auf daß er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm befehle, daß sie den Weg Jehovas bewahren, Gerechtigkeit zu üben.“ Darin lag niemals der Gedanke, daß das Kind eine Sache entscheiden sollte, sondern die Eltern trafen die Entscheidungen für das Kind. — Spr. 29:18, 19, Moffatt, engl.; 29:21, AÜ; 1. Mose 18:19.
6. Warum brauchen Eltern viel Zeit, um die Kinder richtig zu erziehen?
6 Da wir sehen, wie überaus wichtig es vor 3800 Jahren war, daß die Eltern die Kinder unterrichteten, erkennen wir, daß dies um so nötiger ist im zwanzigsten Jahrhundert, wenn Eltern in der Ausübung der Aufsicht sich so lässig zeigen und die Jugendkriminalität überhandnimmt. Sicherlich sollten also christliche Eltern Zeit darauf verwenden, den jungen Sinn in der richtigen Erkenntnis zu unterrichten und zu formen, und sollten, wenn nötig, sie richtig in Zucht nehmen, was den Kindern helfen wird, das anzuwenden, was sie gelernt haben. Es wird für ein Kind leichter sein, das zu tun, was ihm geboten wird — und es richtig und fortgesetzt zu tun —, wenn sein Ich sozusagen Form und Gestalt annimmt. Nicht nur das, sondern es wird den Sinn des Kindes stärken, damit es zwischen Recht und Unrecht unterscheiden lernt. So wird es vor falschen Lehren und der Ansteckung durch eine falsche, weltliche Ausbildung in den Schulen sowie vor anderen Einflüssen bewahrt. Es ist auch gut, dem Sinn des Kindes den von Paulus gegebenen Rat einzupflanzen. Dieser lautet: „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ — 1. Kor. 15:33, NW.
7. Wie können Eltern ihren Kindern zur Zeit, da sie zur Schule gehen, eine Hilfe sein?
7 Einige Eltern glauben, daß es bei all der Kriminalität und Korruption im öffentlichen Schulwesen besser wäre, ihre Kinder nicht in die öffentlichen Schulen zu schicken. Wenn aber ein Kind während seiner Entwicklungsjahre beständig die richtige elterliche und theokratische Schulung durch regelmäßigen Besuch der Zusammenkünfte sowie durch seine Teilnahme an der Predigtdienstschule und der Zeugnistätigkeit von Tür zu Tür empfängt, wird es imstande sein, ‚den feurigen Pfeilen des Teufels‘ in der Schule oder sonstwo standzuhalten. Während das Kind in der Schule ist, kann es die außer dem Schulprogramm vor sich gehenden Dinge meiden, welche ihm sehr schaden können. Dies trifft besonders dort zu, wo Schulkameraden beim Spielen oft Zuflucht zu unfairen Taktiken nehmen und in ihrem Umgang mit anderen garstige, gemeine Reden führen. Enge Berührung mit solchen brächte jemand in Versuchung, einem gleichen Laufe zu folgen und ähnliche Methoden anzuwenden. Wir werden von Paulus ermahnt: „Kein verderbtes Wort komme aus eurem Munde hervor, sondern etwas, was — wo es nötig werden mag — zur Erbauung zu sagen gut ist, damit es den Hörenden förderlich sei. Möge alle boshafte Bitterkeit, mögen Zorn, Wut, Geschrei und lästerndes Reden von euch weggetan sein, samt allem, was schadet.“ — Eph. 4:29, 31, NW.
8, 9. Warum ist für den jungen Evangeliumsdiener während seiner Schulzeit unbedingt ein starker Glaube erforderlich? Was wird ihn stärken?
8 Der jugendliche Sinn kann stark sein und kann diese Stärke an den Tag legen, indem er den Attraktionen der Welt, sei es in der Schule oder außerhalb, widersteht. Wir haben gesehen, wie viele jugendliche Prediger durch Verfolgung hindurchgingen, ohne je den Gedanken an ein Nachgeben aufkommen zu lassen. Viele besitzen die gleiche Geisteseinstellung wie Timotheus, von dem Paulus schrieb: „Ich erinnere mich des ungeheuchelten Glaubens in dir, der schon in deiner Großmutter Lois und deiner Mutter Eunike wohnte, und auch in dir, davon bin ich überzeugt.“ Der spätere Lauf des Timotheus, seine Predigttätigkeit und Standhaftigkeit im Dienste bestätigen sicherlich die diesbezügliche Ansicht des Apostels Paulus. Wir können auch feststellen, daß die echte Kraft des Glaubens auf der guten Grundlage der frühen Unterweisung des Timotheus beruhte. Eine ähnliche christliche Erziehung gehört zur Verantwortung der Eltern, und dementsprechend kann man erwarten, daß die Kinder dann den gleich starken Glauben bekunden. Ist erst eine gute Grundlage dafür gelegt, so wird das Kind aus eigener Wahl heraus sein Denken und Trachten auf das abzielen und richten, womit sich die Eltern in ihrem Sinn hauptsächlich beschäftigen. Wenn es der Vollzeitdienst gewesen ist, so wird es sich ebenfalls seine Bildungskurse so auswählen, daß es die Qualität seines Predigtdienstes verbessern lernt. — 2. Tim. 1:5, NW.
9 Das Kind wird Berufe wählen, die sich als Nebenbeschäftigung eignen, damit es für seinen Unterhalt selbst aufkommen kann, so wie Paulus dies im Vollzeitdienste tat. Auf Grund eines so wohlgeplanten Beginns braucht ein Kind nicht dem unsteten zweiflerischen Jüngling der Welt gleich zu sein, der eine unglückliche, unbeständige Zukunft vor sich sieht und sich fragt, worauf er denn sein Vertrauen setzen kann. Es wird von derselben Geistesverfassung sein wie der Psalmist: „Glückselig, die im Wege untadelig sind, die da wandeln im Gesetze Jehovas!“ Für jene, die dem Gesetz Jehovas entsprechend leben und Respekt davor bekunden, wird es keine Furcht und Ungewißheit geben. Der jugendliche Diener kann Freude und Frieden haben, wie es im 6. Vers desselben Psalms gezeigt wird: „Dann werde ich nicht beschämt werden, wenn ich achthabe auf alle deine Gebote.“ Und: „Ich will dir gehorchen, niemals verlasse mich!“ (Moffatt, engl.) Hierin liegt eine Bitte auf seiten dessen, der Unterweisung erhält, damit er noch besser gehorchen lerne. Als weitere Ermahnung fährt der Psalmist fort: „Wodurch wird ein Jüngling seinen Pfad in Reinheit wandeln?“ Sicherlich liegt eine solche Frage im Sinn jener Aufrichtigen, die sich von der Verderbtheit und Kriminalität dieser Welt getrennt halten möchten. Die Antwort lautet: „Indem er sich bewahrt nach deinem Wort. In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, auf daß ich nicht wider dich sündige.“ Wenn sich das Lehren von Grundsätzen, wie sie in Schulen dargelegt werden, im Einklang und in Harmonie mit diesen Worten befände, so wären die Kinder in derselben Geistesverfassung gegenüber dem, was recht ist und auch gegenüber Schulregeln. Heute aber haben viele Kinder und Jugendliche im allgemeinen wenig Respekt vor den Autoritäten der Schule, weil die Vorschriften nicht durchgesetzt werden und weil ein Mangel an hohen Grundsätzen besteht. — Apg. 18:3, 4; Ps. 119:1, 6, 8, 9, 11.
HEUTIGE KRIMINALITÄT
10. Was geschieht in der Schule, wenn Disziplin fehlt? Warum?
10 Was aber geschieht mit einem Jungen oder Mädchen unter 20 Jahren, wenn die Beobachtung der Gesetze Gottes nicht als Teil der frühen Schulung betont wird? Schau dich um und sieh! Es gibt betrübte Eltern, ratlose Erzieher und Zivilbehörden, die zufolge falscher Ideen zurückhaltend sind in der Anwendung der Zuchtrute. Sie lassen zu, daß sich Kriminalität und Jugendvergehen jeder Art mehren. Weil sie für die Schulung nicht Gottes Wort als alleinige Autorität und Wegleitung anerkennen, sind verantwortliche Behörden über die Art der Disziplinierung geteilter Meinung, und viele Psychologen gehen soweit, zu erklären, ein Kind zu züchtigen bedeute, ihm gegenüber Haß zu offenbaren. Die Zeitungsüberschriften fassen die Ergebnisse dieser geteilten Meinungen täglich zusammen, indem sie über die Taten der modernen, undisziplinierten Jugend berichten. Aber Gottes Wort sagt deutlich: „Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.“ „Züchtige deinen Sohn, weil noch Hoffnung da ist; aber trachte nicht danach, ihn zu töten [laß ihn nicht ins Verderben rennen, Moffatt].“ — Spr. 29:15; 19:18.
11. Was folgt, wenn Müßiggang gestattet wird?
11 Eine in nachlässiger Art dem Zufall überlassene Erziehung der Kinder führt dazu, daß ihr Sinn nicht richtig geschult wird. Solche werden sich dem Müßiggang zuneigen. Eltern sind dafür verantwortlich, wenn sie ihre Kinder nicht richtig leiten und sie nicht beschäftigt halten. Salomo schrieb: „Wo die Hände lässig sind, tropft es ins Haus“, was zeigt, daß Trägheit im Denken und Handeln zu einem Zustand des Verderbens führt. Im Gegensatz dazu steht die Ermahnung Gottes, daß wir als rechtes Beispiel die fleißige Ameise betrachten sollen. Fleißige Kinder treiben nicht so schnell Unfug. In den Schulheften jedes Kindes könnten auf der ersten Seite die Bibelverse über die fleißige Ameise stehen. — Pred. 10:18; ZB; Spr. 6:6-8.
12, 13. (a) Was hat zur heutigen Kriminalität in den Schulen beigetragen? (b) Wie offenbart sich Torheit?
12 Setzen wir nun die Betrachtung der undisziplinierten Jugend fort. Heute werden oft 14jährige Jungen von anderen jugendlichen Raufbolden hoch geachtet, wenn der Roheste, Gröbste von allen imstande ist, über sie als „Bandenführer“ zu herrschen, wobei erwachsene Gangster nachgeahmt werden, indem die Jungen (manchmal sind auch Mädchen dabei) es den älteren Rowdys nachmachen, die nachts auf Raub, Vergewaltigung, Mord und Terror ausgehen. Sie nehmen Zuflucht zum Rauschgift und werden in einem Maße dessen Sklaven, daß sie nicht mehr imstande sind, auch nur den Schimmer einer Hoffnung auf ein besseres Leben zu sehen. Welch düsteres Bild! Statt für Gerechtigkeit geschult zu werden, werden diese Halbwüchsigen für die Sünde geschult. All dies läßt sich zurückführen auf die Vorliebe für die „Comicbücher“, die [z. B. in Amerika] schon in Kindergartentagen gelesen werden, auf die Kriminalreißer im Rundfunk, Fernsehen und Filmwesen, für die solche jungen Verbrecher fast jede schulfreie Minute verwenden. Nachdem sie so in den vielen Arten von Verbrechen unterrichtet worden sind, schreiten sie frech hinaus in die sündenbeladene Welt, um all das praktisch anzuwenden, was man ihnen ‚gepredigt‘ hat.
13 Tatsächlich kann gesehen werden, daß ‚Torheit an das Herz des Kindes gekettet ist‘, und das zeigt, daß Torheit eine natürliche Neigung der Jugendlichen ist, und daß sie zunimmt, wenn die Eltern oder Verantwortlichen ihr nicht entgegenwirken, woraus folgt, daß sich selbst ‚ein Knabe durch seine Handlungen zu erkennen gibt‘. — Spr. 22:15; 20:11.
RICHTIGE CHRISTLICHE SCHULUNG
14. (a) Was wird die Haltung und das Benehmen christlich geschulter Jugendlicher sein? (b) Erkennt Jehova junge Kinder an? Wie bedient er sich ihrer?
14 Im Gegensatz dazu denke man an den christlich geschulten jungen Mann oder das Mädchen, deren Blick klar ist und deren feste Hoffnung auf dem zuverlässigen Wort Gottes beruht. Das Resultat ist Gerechtigkeit, Friede, Gesundheit und vor allem das vernünftige Verlangen, dem gerechten Gott Jehova zu dienen. Es ist Jehova wohlgefällig, daß junge Männer und Frauen freiwillig ihr Leben im Dienste für ihn verwenden, und dies frei von Verbrechen, Sünde und all den ungerechten Taten der Jugend der heutigen Welt, indem sie nur danach trachten, in Aufrichtigkeit ein reines Leben zu seinem Lobe zu führen. Als in den Tagen Jesu einige törichterweise solch gerechtigkeitsliebende Kinder daran hindern wollten, zu ihm zu kommen, tadelte er jene, die dies taten, mit den Worten: „Laßt die jungen Kinder zu mir kommen, sucht sie nicht zurückzuhalten, denn solchen gehört das Königreich Gottes. Wahrlich, ich sage euch: Wer das Königreich Gottes nicht annimmt wie ein junges Kind, wird keineswegs hineinkommen.“ Er „schloß die Kinder in seine Arme und begann sie zu segnen, indem er seine Hände auf sie legte“. Dies bot ihnen eine Gelegenheit, zu wahrem Glück zu gelangen. Sie waren frei, zu Jesus zu kommen, und ohne zögern lud er sie dazu ein. Er sagte über sie: „Aus dem Munde von kleinen Kindern und Säuglingen hast du Lob hervorgehen lassen.“ — Mark. 10:14-16; Matth. 21:16, NW.
15. Unter welchen Umständen und in welchem Alter ist der Schritt der Hingabe und der Taufe für ein Kind am Platze?
15 Seine Einladung an sie, Jehovas Lob zu singen, bedeutete auch, daß es für sie richtig war, sich Jehova hinzugeben, um seinen Willen zu tun. Treue Kinder von heute wollen Jehova in Liebe und Loyalität dienen und wollen dem gleichen Wege folgen wie ihre gottergebenen Eltern. Einige mögen daher fragen: Wäre es richtig, daß ich in meinem Jugendalter ein solches Gelübde der Hingabe ablegte und dies durch die Untertauchung im Wasser symbolisierte? Kann man in Anbetracht der Tatsache, daß bei Kreisversammlungen und anderen Kongressen des Volkes Gottes jedes Jahr viele Kinder getauft werden, sagen, daß dies der richtige Lauf ist, den diese jungen Evangeliumsdiener einschlagen sollen? Wenn sie natürlich im eigenen Sinn nicht wissen, was sie dadurch tun, sind sie nicht bereit, diesen lebenswichtigen Schritt zu tun. Das endgültige Alter, wann die Taufe oder Hingabe am Platze ist, kann nicht angegeben werden. Wenn ein Kind genügend Erkenntnis des allmächtigen Gottes Jehova und seines gerechten Vorhabens besitzt und sich treu an die in Gottes Wort niedergelegten Grundsätze der Geradheit hält, so ist es, wenn es das Alter der Verantwortlichkeit erreicht hat und den Schritt der Hingabe an Jehova zu tun wünscht, in Ordnung, daß es ihn tut, und es kann sich richtigerweise der Wassertaufe unterziehen. Wenn ein junger Diener Gottes diesen unerläßlichen, direkten Schritt dem Leben entgegen tut, wird er nicht in der Stellung der Ungerechten gefunden werden. Die Hingabe an Gott ist ein unbedingt notwendiger Schritt, damit jemand die Anerkennung Gottes, Jehovas, erlange. Man beachte den weisen Rat Salomos in dieser Hinsicht: „Gedenke deines Schöpfers in den Tagen deiner Jugendzeit, ehe die Tage des Übels kommen … Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Pred. 12:1, 13, 14, Fußn.
16. Welche Verantwortung fällt Jugendlichen zu?
16 So laßt uns denn als Eltern auf Gottes Wort achten! Und als Kinder beherzigt es gerne und gehorcht mit Freuden. Versucht, schon bevor ihr volljährig seid, stets einen gesunden Sinn und Stärke an den Tag zu legen, und haltet eure Schutzwehr hoch. Ihr Jünglinge von siebzehn und achtzehn Jahren, denkt daran, daß ihr nun in das Mannesalter eintretet. Trefft rechte Entscheidungen. Ihr werdet die Männer von morgen sein, und jeder von euch kann heute schon als Mann bereitstehen!