Achtest du Zucht gering?
„Achte die Zucht von Jehova nicht gering.“ — Hebr. 12:5, NW.
1. (a) Wie sollte man Fragen, die einem vorgelegt werden, beantworten können? (b) Warum ist es gut, daß das Thema Zucht einmal zur Sprache kommt? (c) Sollte uns unser Glaube in Zucht nehmen?
WIE reagierst du, wenn dir eine Frage vorgelegt wird? Bist du bereit, sie zu beantworten und die Konsequenzen, die sich aus deiner Antwort ergeben könnten, auf dich zu nehmen? Es ist gut, wenn man das kann. Wie würdest du zum Beispiel die Frage beantworten: Achtest du Zucht gering? Manche unserer Leser mögen es begrüßen, daß dieses Thema einmal zur Sprache kommt, da sie sehen, wie notwendig es wäre, daß die Zucht im allgemeinen mehr geschätzt würde. Bist du auch dieser Meinung? Schätzt du die Zucht, das heißt, hältst du sie für etwas Wertvolles? Erkennst du ihren Nutzen? Wie verhält es sich mit deinem Glauben? Nimmt er dich in Zucht? Kommt dir diese Zucht zugute? Wenn ja, kannst du sagen, in welcher Beziehung? Das wird dir nicht schwerfallen, sofern dein Glaube mit der Anbetung Jehovas Gottes verbunden ist.
2. In welchem Maße sollten wir Zucht schätzen?
2 Zucht ist etwas, was wir ebenso würdigen und schätzen sollten wie Jehova selbst, wie seine Liebe und unser Leben, ja wir sollten uns freuen, in Zucht genommen zu werden. Nach den unten angeführten Worten sollten wir vor allem die von Jehova kommende Zucht nicht geringachten. Das wird uns klar, wenn wir ihren vielseitigen Nutzen erkennen.
3. Was ist Zucht, und was sollte sie bei uns bewirken?
3 Zucht heißt soviel wie Erziehung zu einer Handlungsweise nach bestimmten Regeln. Sie kann unter Umständen der Zurechtweisung dienen. Sie sollte uns so beeinflussen, daß wir bereit sind, die Forderungen Jehovas zu erfüllen. Sie sollte uns stärken, und das tut sie auch, denn sie stärkt, schleift und formt unsere Persönlichkeit.
4. Womit ist Zucht manchmal gleichbedeutend?
4 Zucht ist manchmal auch gleichbedeutend mit Strafe. Man kann sich diese Strafe selbst auferlegen. Sie kann einem aber auch als Vergeltung für ein Vergehen von einer theokratischen Autorität auferlegt werden. Sie bezweckt in einem solchen Fall, einen Fehler wiedergutzumachen und zu verhüten, daß ein ähnlicher Verstoß gegen die Gebote Jehovas wieder vorkommt.
5. Was hat Beherrschung mit Zucht zu tun?
5 Darüber hinaus bedeutet Zucht Beherrschung, da sie auf Gehorsam und Ordnung hält. Diese Beherrschung bewirkt, daß einzelne und ganze Gruppen ihr Ziel richtig verfolgen. Das Ziel wahrer Christen besteht darin, Jehova Gott seinem Willen und seinen Anforderungen gemäß anzubeten. Die durch Zucht bewirkte Beherrschung schließt Selbstbeherrschung — die Fähigkeit, sich im Zaum zu halten — und einen auf Selbstzucht zurückzuführenden, einwandfreien Wandel ein. Das alles setzt die Erfüllung der Forderungen Jehovas voraus.
6. Sollte man die „Zucht von Jehova“ geringachten?
6 Bemerkenswert ist, daß bei der in der Christenversammlung angewandten Zucht Regeln und Richtlinien beachtet werden, die auf den Grundsätzen und Geboten des Wortes Gottes, der Bibel, beruhen und deshalb praktisch und zuverlässig sind und sich zu unserem Vorteil auswirken. Ja, jede Zucht von Gott wirkt sich für uns zum Guten aus. Möchtest du nun, nachdem du weißt, wie viele gute Dinge die Zucht einschließt, „die Zucht von Jehova“ noch gering achten? Wir hoffen es nicht, denn Zucht anzunehmen gereicht dir und anderen zum Nutzen und Gott zur Ehre.
7. Was würde man ebenfalls verachten, wenn man Zucht verachtete?
7 Es ist jedoch eine Tatsache, daß manche nicht bereit sind, Zucht anzunehmen. Bei einigen mag es zum Teil daran liegen, daß sie die Zucht nicht vom biblischen Standpunkt aus betrachten und deshalb ihre Notwendigkeit und ihren Wert noch nicht erkannt haben. Hast du schon gewußt, daß die Zucht eigentlich ein Ausdruck der Liebe des großen Schöpfers, Jehovas Gottes, zu uns ist? Wir fragen daher: Was ist dir lieber: Von Gott in Zucht genommen und von ihm geliebt zu werden oder von ihm nicht gezüchtigt und von ihm nicht geliebt zu werden? Ja kann man überhaupt von Gott geliebt werden, ohne von ihm in Zucht genommen zu werden? Nein. Hören wir, was uns der Hebräerbrief sagt: „Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch gib es auf, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst.“ Warum? „Denn wen Jehova liebt, nimmt er in Zucht, ja er geißelt einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.“ (Hebr. 12:5, 6, NW) Nicht nur der Vater, Jehova, beweist uns seine Liebe, indem er uns in Zucht nimmt, sondern auch der Sohn, Christus Jesus, denn er sagt: „Alle, die ich liebhabe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So raffe dich denn auf zu neuem Eifer und ändre deinen Sinn!“ (Offb. 3:19, Alb) Die Zucht von Jehova und Jesus Christus zu verachten, hieße ihre Liebe zu verachten.
8. Warum müssen wir nach Hebräer 12:7-11 in Zucht genommen werden?
8 Darüber hinaus ist dieser Beweis der Liebe Gottes, die Zucht, auch erforderlich, um Leben zu erlangen und die rechten christlichen Früchte hervorzubringen. Der Schreiber des Hebräerbriefes fährt fort mit den Worten: „Was ihr erduldet, dient euch zur Zucht. Gott handelt mit euch wie mit Söhnen. Denn welchen Sohn wird ein Vater nicht in Zucht nehmen? Wenn ihr aber ohne die Zucht seid, die allen zuteil wird, seid ihr ja illegitime Kinder und nicht Söhne. Außerdem waren wir gewohnt, Väter dem Fleische nach zu haben, die uns in Zucht nahmen, und wir pflegten ihnen Respekt zu erweisen. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater unseres geistigen Lebens unterwerfen und leben? Denn für wenige Tage züchtigten sie uns nach ihrem Gutdünken; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir an seiner Heiligkeit teilhaben mögen. Allerdings scheint keine Zucht für die Gegenwart erfreulich zu sein, sondern betrüblich; nachher aber bringt sie für jene, die durch sie geschult worden sind, eine friedsame Frucht hervor, nämlich Gerechtigkeit.“ — Hebr. 12:7-11, NW.
EIN GROSSER GEGENSATZ
9. (a) Warum kennen viele die Frucht, die die Zucht hervorbringt, nämlich Gerechtigkeit, nicht? (b) Welche Befriedigung bringt die Erfüllung irdischer Wünsche?
9 Diese vortreffliche Frucht der Gerechtigkeit ist vielen Menschen vollständig unbekannt. Warum? Weil sie nur danach streben, ihre eigennützigen Ziele zu erreichen. Eines dieser Ziele, das wohl die meisten anstreben, ist zugleich das unbefriedigendste. Selbstsüchtige Menschen betrachten es zwar als etwas, was große Befriedigung bringen soll, aber sie täuschen sich. Was mag das sein? Die Erfüllung irdischer Wünsche. Die Erreichung dieses Zieles bringt jedoch nicht die ersehnte Befriedigung und Genugtuung. Das ist nicht schwer zu erkennen. Solltest du diesem Streben selbst verfallen sein, dann wirst du das bestimmt bestätigen können. Oder betrachte deine Freunde, die nur nach der Erfüllung irdischer Wünsche streben — sie haben nie genug! Erkennst du, daß dieses Streben zu den vorhergesagten Merkmalen unserer kritischen Zeit gehört? „In den letzten Tagen [wird es] kritische Zeiten geben, die schwer zu ertragen sind. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend ... ohne Selbstbeherrschung ... aufgeblasen durch Einbildung, das Vergnügen mehr liebend als Gott ... und von diesen wende dich weg.“ (2. Tim. 3:1-5, NW) Ja, „von diesen wende dich weg“! Wende dich weg von Menschen, die keine Zucht kennen! Wende dich weg von ihrer Zügellosigkeit und nimm Zucht an!
10. (a) Was kennzeichnet die heutige kritische Zeit? (b) Zeige den Unterschied zwischen Selbstbewunderung und Selbstachtung.
10 Betrachten wir doch diese Menschen, von denen es heute immer mehr gibt und die unsere kritische Zeit nicht nur kennzeichnen, sondern sie noch kritischer machen! Sie sind selbstsüchtig, entartet, heruntergekommen, geistig und körperlich verseucht, tappen, von Eigenliebe geblendet, im Dunkeln und sind blind für die Herrlichkeit Jehovas Gottes und seiner neuen Welt der Gerechtigkeit. Sie haben keine Achtung vor solchen Dingen, ja nicht einmal vor sich selbst. Sie mögen zwar anmaßend sein und sich selbst bewundern, aber es fehlt ihnen an Selbstachtung, weil ihnen die Zucht fehlt. Hast du soviel Achtung vor dir selbst, daß du Zucht zu schätzen weißt? Es gibt eine richtige, schriftgemäße Selbstachtung; wer sich in diesem Sinne achtet, ist dankbar, wenn er in Zucht genommen wird, nicht aber wer nur danach strebt, sein eigenes Ich zu befriedigen.
11. Wie können wir im Gegensatz zu diesen Menschen sein, wenn wir an Timotheus denken?
11 In auffallendem Gegensatz zu der Handlungsweise dieser Menschen steht der Rat, den der Apostel Paulus Timotheus gab: „Du aber bleibe bei den Dingen, die du lerntest und die zu glauben du überzeugt wurdest, da du ... von Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise machen können zur Errettung ... Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Zucht in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig geschickt sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ — 2. Tim. 3:14-17, NW.
12. Warum ist diese Richtschnur so gut?
12 Wie gut ist doch diese von Gott inspirierte Richtschnur, die die Menschen in der Gerechtigkeit und in den Grundsätzen Jehovas unterweist, die Wahrheit lehrt, Verfehlungen rügt und richtigstellt, was falsch ist, damit gerechtigkeitsliebende und gottesfürchtige die guten Früchte der theokratischen Zucht genießen können.
13. Zu welcher Folgerung zwingt uns die Bibel?
13 Die Bibel zwingt uns somit zu der Folgerung und Einsicht, daß Zucht für das Leben in Gottes neuer Welt unerläßlich ist. Sie ist unerläßlich, um dem wahren Gott, Jehova, heute und in der Zukunft zu dienen.
DIE VERSCHIEDENEN FORMEN DER ZUCHT
14. In welchen Formen kann uns Zucht zuteil werden?
14 Zucht kann verhältnismäßig milde oder verhältnismäßig streng sein. Die Zucht von Jehova ist auf alle Fälle stets zum Nutzen des Betreffenden. Sie kann uns in Form einer Belehrung zuteil werden, wenn wir sie aber nicht annehmen, nötigenfalls auch in Form einer Strafe.
15. Erkläre, wie uns Gottes Wort unterweist.
15 Eine Form der Zucht ist die Unterweisung des Wortes Gottes. „Ein kluger Sohn hört auf die Zucht des Vaters, aber der Spötter nicht auf den Verweis.“ (Spr. 13:1, Zu) Wenn uns also das Wort Gottes einen bestimmten Weg weist und wir es beachten, ihm folgen, uns von ihm formen und erziehen lassen, dann können wir sagen, daß es uns in Zucht nimmt und wir seine Zucht zu unserem Nutzen annehmen. Wer so handelt, ist weise, im Gegensatz zu dem Spötter, der über die Zucht und Zurechtweisung des Vaters spottet. Wer über die Zucht des Wortes Gottes spottet, macht sich lächerlich, denn wer wollte beweisen, daß Jehova je im Irrtum war, wenn er jemanden züchtigte? Jehova hat sich noch nie geirrt und wird sich auch nie irren.
16. (a) Nenne eine weitere Form von milder Zucht. (b) Was kann sie bewirken?
16 Auch die Äußerung eines Mitchristen, der um unser Wohl besorgt und wirklich bemüht ist, uns zu helfen, kann eine milde, aber dennoch wirksame Form der Zucht sein. Eine solche Äußerung zu beachten ist weise. „Ein Ohr, das auf lebenerhaltende Rüge hört, wird weilen mitten unter Weisen.“ (Spr. 15:31, AB) Die Wahrheiten, die uns ein Freund, ein Bekannter oder ein Christ, den wir vielleicht gar nicht näher kennen, bei einer solchen Gelegenheit sagen mag, stammen nicht von ihm, sondern von dem großen Urheber der Wahrheit, denn sie stimmen mit dem Wort der Wahrheit überein. Wir sollten sie daher als liebevolle Ratschläge und als eine Hilfe von Jehova Gott betrachten und sie annehmen. Das wird viel dazu beitragen, daß wir unsere Meinung ändern, eine bessere Einstellung erhalten und die rechten Lehren und Grundsätze verstehen. Der Christ, der uns diese „lebenerhaltende Rüge“ erteilt, ist sich vielleicht gar nicht bewußt, welche Wirkung seine Worte auf uns haben. Wenn wir sie aber als Wahrheit annehmen, wenn wir sie befolgen, die nötigen Änderungen vornehmen, um mit Gottes Wort in Harmonie zu gelangen, ja wenn wir nicht zulassen, daß vorgefaßte Meinungen, Vorurteile oder gegenteilige Ansichten uns daran hindern, von der Wahrheit geformt zu werden, dann werden wir daraus Nutzen ziehen. Wie gut ist es doch, auf diese milde, gütige Art in Zucht genommen zu werden!
17. Welche Form der Zucht ergibt sich aus der Beachtung des Gelernten?
17 Die Beachtung des Gelernten ist eine vorzügliche Form der Selbstzucht, denn man wendet das, was man als richtig erkannt hat, entsprechend an. „Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis, wer aber Tadel haßt, ist töricht.“ (Spr. 12:1, AB) Selbstzucht stärkt die Selbstachtung. Sie veranlaßt uns, freiwillig zu tun, was recht ist, und das gibt uns die Gewißheit, Jehova wohlzugefallen. Wie töricht sind doch die Menschen, die sich dieser Selbstzucht entziehen! — Jak. 4:16, 17.
18. Wodurch erhalten wir ebenfalls Rat?
18 Zucht (Erziehung, Formung und Hilfe) wird uns auch in Form von Ratschlägen, die wir durch die Zeitschrift Der Wachtturm erhalten, zuteil. Wir lernen durch sie die Grundsätze Jehovas und ihre Anwendung im täglichen Leben kennen und werden instand gesetzt, uns anzupassen. Folglich sind die auf diese Weise veröffentlichten Wahrheiten eine Vorkehrung Jehovas zu unserem Nutzen, und wir können viel daraus lernen.
19. Welche unvermeidlichen Folgen hat eine Übertretung der Gesetze Jehovas?
19 Eines ist sicher: Wenn wir Gottes Gesetze übertreten, schaden wir uns selbst. Wenn wir uns nicht zurechtweisen lassen und keinen Tadel annehmen, dann mögen Strafmaßnahmen gegen uns ergriffen werden müssen. Wer sich Jehova Gott und seinem Gesetz bewußt widersetzt und gegen sie sündigt, wird zur Rechenschaft gezogen. Bei manchen genügt eine sanfte Zurechtweisung nicht. Deshalb sind oft drastischere Maßnahmen nötig, vielleicht sogar ein Gemeinschaftsentzug, der wirklich als eine schwere Strafe Jehovas zu betrachten ist. Ein Gemeinschaftsentzug oder Ausschluß aus der Christenversammlung infolge einer willentlichen Übertretung der für Christen gültigen Gesetze Gottes wird sich allgemein zum Segen auswirken, sofern sich der davon Betroffene und auch alle übrigen richtig dazu einstellen. Das heißt also, daß jede Verbindung — ob freundschaftlicher, verwandtschaftlicher oder anderer Art — mit dem Ausgeschlossenen der theokratischen Strafmaßnahme unterordnet werden sollte. Auf diese Weise zeigen selbst jene, die mit ihm eng verbunden gewesen sind, daß sie den Tadel, den er bekommen hat, nicht hassen, sondern selbst eine Lehre daraus gezogen haben.
DIE GUTEN AUSWIRKUNGEN DER ZUCHT
20. Wieso ist uns die Zucht im Hinblick auf unsere Fehler eine Hilfe?
20 Schon die Begriffsbestimmung zeigt, wieviel Gutes die Zucht bewirken kann, und einiges davon ist bereits erwähnt worden. Es wurde gesagt, daß uns Zucht veranlaßt, unsere Fehler zu verbessern. Fehler haben wir genug. Folglich müssen wir zurechtgewiesen werden, und die Zurechtweisung ist uns eine Hilfe. Sie formt uns nicht nach den Normen und Praktiken der alten Welt, die dem Worte Gottes widersprechen, sondern nach theokratischen Grundsätzen, nach dem Willen Gottes.
21. In welcher Hinsicht stärkt uns die Zucht?
21 Zucht stärkt uns. Wer für rechte Grundsätze eintritt und der richtigen Handlungsweise folgt, auch wenn er dadurch seine persönlichen Wünsche zurückstellen muß, wird geistig gestärkt und erhält die Kraft, Jehova zu dienen. Wenn gesagt wird, sie bringe „eine friedsame Frucht, nämlich Gerechtigkeit“, hervor, dann heißt das, daß sie uns die Kraft gibt, um der Gerechtigkeit willen zu leiden, und diese Leiden bewirken Standhaftigkeit.
22. In welcher Beziehung nützt die Zucht der Versammlung, ihren einzelnen Gliedern und unzähligen anderen Menschen?
22 Die Versammlung der Diener Gottes zieht aus der Zucht den größten Nutzen, denn sie bewirkt Ordnung in der Versammlung und für die Versammlung. Sie sorgt nicht nur dafür, daß die Versammlung als Ganzes auf dem richtigen Weg bleibt, sondern veranlaßt auch ihre einzelnen Glieder, so zu handeln, daß sie Gott wohlgefallen. Demzufolge kann sich Jehova Gott der Versammlung weiterhin bedienen, um die gute Botschaft von seinem Königreich verkündigen und seine reine Anbetung zu seiner Ehre und zum Segen aller, die dadurch die biblischen Wahrheiten kennenlernen, ausdehnen zu lassen.
23. Welche Wahl hat jemand, der durch einen Gemeinschaftsentzug zurechtgewiesen worden ist, und welche Bibelstellen werden als Bestätigung angeführt?
23 Die zur Zucht gehörende Zurechtweisung ist nützlich, weil sie zu unserer Rettung beitragen kann. Wenn sich zum Beispiel ein Christ, dem die Gemeinschaft entzogen wurde, wirklich schämt, wenn er wirklich bereut und seine Handlungsweise ändert, wenn er also auf die Zucht hört, kann er zur gegebenen Zeit wieder in die Versammlung des Volkes Gottes aufgenommen werden. „Wenn wir aber gerichtet werden, nimmt uns Jehova in Zucht, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.“ (1. Kor. 11:32, NW) Was aber, wenn sich jemand, dem die schriftgemäße Strafe eines Gemeinschaftsentzuges auferlegt werden mußte, nicht schämt, wenn er nicht bereut und nicht umkehrt? Ein solcher beweist, daß er Zurechtweisung haßt. Somit würden sich an ihm die Worte nach Sprüche 15:10 bewahrheiten: „Zucht mißfällt dem, der die Bahn verläßt; wer Zurechtweisung haßt, stirbt.“
ZUCHT AUF SCHRITT UND TRITT
24. In welchem Ausmaß benötigen wir die Zucht auf dem Weg zum Leben?
24 Wenn wir dem Worte Gottes glauben, werden wir wissen und zugeben müssen, daß ein Christ in Zucht genommen werden muß. Wir wollten gar nicht, daß uns Jehova nicht züchtigte, denn wir möchten nicht zu denen gehören, die keine Zucht kennen. Wir wissen, daß die Zucht von Jehova ein Merkmal der Christenversammlung und ein Beweis der Liebe Jehovas zu seinen Kindern ist. Jehova ist langmütig, und seine Langmut kommt uns zugute; denn sie ermöglicht es uns, ihn kennenzulernen und ihm zu dienen. Aber er nimmt einen jeden von uns in Zucht. Ja seine Zucht begleitet uns auf unserem Weg zur Reife und zum Leben auf Schritt und Tritt, und wir möchten auch gar nicht, daß es anders wäre.
25. (a) Wodurch ist uns die Neue-Welt-Gesellschaft eine unschätzbare Hilfe? (b) Wieso hilft uns die Bibel, Probleme, die das Leben mit sich bringt, zu lösen? (c) Welche Einstellung sollten wir zur Bibel und zur Neuen-Welt-Gesellschaft haben?
25 Auf unserem Weg zur geistigen Reife und in unserem Bemühen, uns nach dem Worte Jehovas zu verhalten, sind uns die Züchtigungsmaßnahmen der Neuen-Welt-Gesellschaft eine unschätzbare Hilfe. Die Bibel enthält Gottes Gebote und Prophezeiungen. Sie offenbart uns Gott selbst und seine Grundsätze. All das dient der Neuen-Welt-Gesellschaft und ihren Gliedern als Richtschnur. Sie wendet die biblischen Gebote, Beispiele, Regeln und Grundsätze für das tägliche Leben an, und dadurch entsteht eine richtige theokratische Gesetzessammlung, aus der wir Nutzen ziehen sollten. Diese Gesetzessammlung ist theokratisch, weil ihr das biblische Gesetz des großen Theokraten, Jehovas Gottes, zugrunde liegt und sie mit diesem übereinstimmt. Wir müssen also Jehovas Wort, die Bibel, verstehen und die Entscheide, die Autorität und die Anweisungen der Neuen-Welt-Gesellschaft respektieren. Auf diese Weise werden wir in Zucht genommen. Wir lernen, die Probleme, die das Leben mit sich bringt, so zu lösen, daß unsere Handlungsweise dem Worte Gottes nicht widerspricht, sondern damit übereinstimmt.
26. Wer wird vor allem in Zucht genommen?
26 Erwachsene stellen oft mit Verständnis und sichtlicher Befriedigung fest, daß Kinder in Zucht genommen werden. „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie weiterhin in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ — Eph. 6:4, NW.
27. (a) Wer wird ebenfalls in Zucht genommen? (b) Was müssen Erwachsene lernen? (c) Was beweisen jene, die sich züchtigen lassen?
27 Wir sollten jedoch daran denken, daß Erwachsene, die für sich selbst verantwortlich sind, ebenfalls in Zucht genommen werden. Es gibt Dinge, die auch Erwachsene lernen müssen. Sie müssen zum Beispiel lernen, wie man Kinder züchtigt. Sie müssen Eifersucht, Überempfindlichkeit, bewußt schlechtes Benehmen, Lästerworte, Groll, Unsittlichkeit, Verachtung, Stolz, Wut und Unreinigkeit ablegen lernen. Sie müssen früh genug lernen, was christliche Neutralität bedeutet. Die Zucht berührt demnach jede Phase des Lebens eines erwachsenen Christen. Christen, die sich züchtigen lassen, beweisen, daß sie zur Reife gelangen möchten und nüchtern sind.
28. (a) Von welchen Dienern Jehovas ist in diesem Abschnitt besonders die Rede? (b) Welche Vorrechte haben sie, und was benötigen auch sie?
28 Unter denen, die zur Reife voranschreiten und sich dem Dienste Jehovas widmen, gibt es auch Personen, die leitende Stellungen innehaben, zum Beispiel verschiedene Aufseher in der theokratischen Neuen-Welt-Gesellschaft. Sie müssen ihre Brüder, die mit ihnen Gott dienen, oft liebevoll in Zucht nehmen. Werden aber auch sie in Zucht genommen? Jawohl. Sie sollten sogar wünschen, gezüchtigt zu werden. Sie sind noch nicht so weit, daß sie es nicht mehr nötig hätten. Sie sind nicht zu erhaben dafür. Sie bedürfen genauso der ständigen Belehrung aus Gottes Wort wie alle anderen, müssen genauso auf ihre Handlungsweise achten und sich durch die Vorkehrungen der Neuen-Welt-Gesellschaft genauso in Zucht nehmen lassen wie alle anderen.
29. Woran sollten Diener Jehovas in leitenden Stellungen stets denken?
29 Sie sollten stets daran denken, daß nicht nur sie ihre Brüder in Liebe ertragen, sondern daß ihre Brüder auch sie in Liebe ertragen. Manche Aufseher und Diener in verantwortlichen Stellungen genießen ihre besonderen Dienstvorrechte schon seit Jahren. Sie arbeiten schon lange Zeit mit ihren Brüdern und für ihre Brüder, und ihre Brüder arbeiten schon jahrelang mit ihnen zusammen. Sollten sie nicht froh sein, daß ihre Brüder ihre Unvollkommenheiten und Fehler immer wieder übersehen und aus Liebe zu Jehova Gott und seinen Königreichsinteressen weiter mit ihnen zusammengearbeitet haben? Ja, auch sie müssen in Zucht genommen werden und sollten die Zucht dankbar und freudig annehmen.
30, 31. Wer sollte daher Zucht annehmen, und was bewirkt sie?
30 Die Zucht Jehovas sollte also weder verspottet noch gemieden werden. Sie dient der Förderung der wahren Gottesanbetung. Sie bewirkt Standhaftigkeit im christlichen Dienst. Sie hilft uns, im Werk und in der Anbetung Jehovas auszuharren, und gereicht allen, die sie annehmen, zum Leben. Darum sollte niemand, ganz gleich welche Stellung er in Jehovas Organisation einnimmt, die Zucht geringachten oder gar verspotten. „Mein Sohn, verwirf nicht die Unterweisung Jehovas, und laß dich seine Zucht nicht verdrießen. Denn wen Jehova liebt, den züchtigt er, und zwar wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat.“ — Spr. 3:11, 12.
31 Im folgenden Artikel betrachten wir einige Einzelheiten, die zeigen, wie Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde durch ihr Verhalten und ihre Handlungsweise beweisen, daß sie in Zucht genommen werden und Gerechtigkeit lernen. Wir glauben, daß alle, die die Zucht richtig einschätzen, diesen Artikel mit Interesse lesen werden.