‚Bleibt wach, steht fest, werdet stark‘
„Bleibt wach, steht fest im Glauben, betragt euch wie Männer, werdet stark. Regelt alle eure Angelegenheiten in Liebe.“ — 1. Kor. 16:13, 14, NW.
1. (a) Wer steht mit seiner Macht hinter der Verkündigung der guten Botschaft? (b) Welche Wirkung übt die Botschaft auf die Sinne der Menschen aus?
JEHOVA steht mit seiner Macht hinter dem Werk der Verkündigung der guten Botschaft seines Königreiches. Er ist eifrig darauf bedacht, daß sein aufgerichtetes Königreich auf der ganzen Erde bekanntgemacht wird. (Jes. 9:6, 7; 55:11) Dank seiner unbegrenzten Macht dringt die Botschaft in alle Welt hinaus. Lebensprühend, kraftvoll, ja alarmierend ist diese Botschaft! Sie weckt die Menschen wirklich auf. „Wache auf, o Schläfer, und stehe auf von den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph. 5:14, NW) Jehovas Wort wirkt belebend auf unseren Sinn. (Kol. 2:13) Es veranlaßt uns, unser Denken und unser Leben zu ändern. (Röm. 12:2; Eph. 4:22-24) In der Tat: wenn wir dieses Wort in unseren Sinn und in unser Herz aufnehmen, werden wir wie von einer wachrüttelnden Kraft belebt.
2. Weshalb ist es besonders jetzt hohe Zeit, aus dem Schlafe zu erwachen?
2 Einmal erwacht, dürfen Christen nicht wieder in den Schlaf zurücksinken. Sie dürfen nicht die allgemeine Menschheit nachahmen, die, was das Erfassen der wirklichen Lage betrifft, in tiefem Schlafe liegt. Denn — so merkwürdig es klingen mag — diese Generation, die als die schnellebigste bezeichnet wird, liegt im Schlummer, während der Höhepunkt, nämlich Harmagedon, immer näherrückt. Durch Unkenntnis über dieses höchst wichtige Ereignis droht dem ganzen System der alten Welt Verderben. Eine vor langer Zeit niedergeschriebene, inspirierte Warnung ist noch dringlicher geworden, da seither viele Jahrhunderte verflossen sind. „Die Stunde ist nun da [es ist nun hohe Zeit, KJ], aus dem Schlafe zu erwachen.“ (Röm. 13:11, Perk) Besonders für Christen ertönt die Warnung deutlich: ‚Erwachet aus dem Schlafe, denn jetzt ist unsere Rettung näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.‘ (Röm. 13:11, NW) WACHET AUF, all ihr Schläfer!
3. Welches ist die richtige geistige Einstellung der Christen in dieser Zeit der Entscheidung?
3 Mußt du nicht zugeben, daß es äußerst töricht ist, angesichts der Ereignisse, die sich in unserer Generation abspielen, zu schlafen? Die Ermahnung, wach zu bleiben, ist jetzt ganz besonders am Platze. Die Zeit, die diesem alten bösen System der Dinge noch eingeräumt ist, läuft ab, und die Menschen, die nicht mit ihm zugrunde gehen wollen, müssen aus ihm herauskommen. (Off. 18:4) Wir leben an dem langersehnten „Tage Jehovas“, in der großen Zeit des Übergangs vom alten System zu den neuen Himmeln und der neuen Erde. (2. Pet. 3:4, 13) Ist es daher nicht von praktischem Nutzen, in einer solch entscheidenden Zeit wach und bei Sinnen zu bleiben? „So laßt uns denn nicht weiterschlafen wie die übrigen, sondern laßt uns wach und bei Sinnen bleiben. Denn die da schlafen, sind gewohnt, des Nachts zu schlafen, und die da trunken werden, sind gewöhnlich des Nachts trunken. Was aber uns betrifft, die dem Tage angehören, laßt uns bei Sinnen bleiben, angetan mit dem Brustschild des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung auf Rettung. Denn Gott hat uns nicht für den Zorn bestimmt, sondern um Rettung zu erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus.“ — 1. Thess. 5:6-9, NW.
4. In welchem geistigen Zustand befindet sich die Christenheit, und wer ist dafür verantwortlich?
4 Die Christenheit hat es heute dringend nötig, aufgeweckt zu werden. Trotz der religiösen Hochkonjunktur herrscht in den Religionsorganisationen der Christenheit offensichtlich Gleichgültigkeit. Beunruhigt lassen Geistliche bisweilen ihre Klagen laut werden. Einer nach dem anderen wettert von der Kanzel gegen die Unsittlichkeit, die geistige Schlappheit, Lauheit und Gleichgültigkeit, mit der die Kirchgemeindeglieder der Religion begegnen. Die Religion der Christenheit scheint ihre Lebenskraft verloren zu haben; ihre Gemeinden schwelgen in Selbstgefälligkeit, Materialismus und geistiger Trägheit. Weshalb sollten die Geistlichen denn die geistige Schläfrigkeit und religiöse Gleichgültigkeit, die sie überall wahrnehmen, so laut beklagen? Das, was sie sehen, ist lediglich eine Widerspiegelung dessen, was sie selbst sind. Jesaja beschrieb sie vor langer Zeit wie folgt: „[Sie] sind alle ohne Erkenntnis; sie alle sind stumme Hunde, die nicht bellen können; sie träumen, liegen da, lieben den Schlummer.“ — Jes. 56:10.
5. Zu welcher Tätigkeit spornt das wahre Christentum die Menschen an, die die Botschaft beachten?
5 Möge die Christenheit ihre Opfer in Schlaf lullen, sie in Unkenntnis halten und durch Aberglaube und Furcht betäuben. Wahres Christentum ist anders; es treibt zur Tat an. (Jes. 61:1-3) Jemand, der die Botschaft beherzigt, muß predigen. (2. Tim. 4:2) Wer könnte es daher — was den vorbildlichen Eifer für die Missionstätigkeit und die Begeisterung für den Predigtdienst betrifft — mit Jehovas Zeugen aufnehmen? Sie allein weisen in dieser schläfrigen Welt diese bezeichnenden Merkmale auf. Außenstehende Beobachter äußern oft ihr Erstaunen über ihre aufklärende, unvergleichliche Tätigkeit.
6. Welche Vorrechte und Pflichten müssen Jehovas Zeugen nun wahrnehmen?
6 So wie Noah und seine Familie müssen sich Jehovas Zeugen des Ernstes der Zeit, in der sie leben, völlig bewußt sein. Noah baute nicht nur ein großes Schiff, sondern machte andere auch warnend darauf aufmerksam, daß sie aufwachen sollten, ehe es zu spät sei. (2. Pet. 2:5) Jehova, der in den Tagen Noahs den machtvollen Weckruf ergehen ließ, befähigte seinen Sohn, den heutigen gleichen Schlafzustand vorauszusehen und darauf hinzuweisen: „Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn wie die Leute … davon keine Notiz nahmen, bis die Flut kam und sie alle wegfegte, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ (Matth. 24:37-39, NW) In der Zeit, da sich dies erfüllt, wirkt sich das Verfolgen selbstsüchtiger Interessen aller Art für die Menschen als Schlafmittel aus. Jehova, der zu dieser späten Zeit den Menschen immer noch unverdiente Güte erweist, läßt einen lauten Weckruf erschallen, um die Schläfer aufzuwecken. Es ist die Botschaft des Königreiches, eine Botschaft der Hoffnung auf nie endendes Leben in Jehovas neuer Welt, die in dieser Generation Wirklichkeit werden soll. (Jes. 55:2; Eph. 2:4, 5) Jehovas Zeugen, die diese Tatsachen deutlich erkennen, müssen sich wie Noah ihrer Vorrechte und Pflichten bewußt sein.
KEINE ZEIT FÜR TRÄGHEIT
7. Weshalb können Christen es sich nicht leisten, träge zu sein?
7 Wahre Christen können es sich nicht leisten, faul oder träge zu sein, in der Sonne zu liegen oder planlos herumzuschlendern. Sie müssen intensiv tätig sein! In richtiger Demut können sie sich ein glänzendes Beispiel nehmen an der emsigen Ameise: „Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise.“ (Spr. 6:6) Sie hüten sich vor dem verkehrten, verdrehten Gedanken, der Dienst der Anbetung Jehovas fordere zuviel, sei zu ermüdend oder lohne sich nicht, denn solches Denken kann nur zu ewigem Schlaf führen, in dem sie dann wirklich nicht mehr gestört werden! (Jer. 51:39, 57) Sie merken sich, daß geistiger Schlaf in dieser Zeit des Endes von Jehova als etwas Todbringendes verurteilt wird. „Bis wann willst du liegen, du Fauler? wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen: und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann.“ (Spr. 6:9-11) „Lässigkeit endet in tiefem Schlaf.“ — Spr. 19:15, Mo.
8. (a) Beachtet Gott die Ereignisse auf Erden? (b) Was müssen wir tun, um Jehova zu dienen, nachdem wir in seine Organisation gekommen sind?
8 Sollten Jehovas Zeugen nicht dem Gott, den sie anbeten, dem lebendigen Gott in den Himmeln, nacheifern? (Ps. 11:4) Da er der allmächtige Gott des Universums ist, weiß er genau Bescheid über das, was auf Erden vor sich geht. Er beobachtet die Geschehnisse fortgesetzt und manövriert sie einem triumphierenden Höhepunkt entgegen. Wie ungereimt wäre es, zu denken, er müßte wie der Gott der Baalspropheten, die Elia einst verspottete, aus dem Schlaf geweckt werden! (1. Kön. 18:27) Nachdem wir in die Organisation Jehovas gekommen sind, sollten wir ihn anbeten, indem wir, was unseren Dienst betrifft, aufmerksam und wachsam sind und nicht gleichgültig werden. Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, dürfen uns nicht mit Vergeßlichkeit entschuldigen, noch uns in ein falsches Gefühl der Sicherheit lullen, weil wir bereits auf die gute Botschaft gehört und uns mit der Organisation Jehovas verbunden haben. Wir bleiben nur dann klaren Geistes, wenn wir mit wachen Sinnen fleißig bemüht sind, unserem Gott zu dienen, und darüber wachen, daß wir den Willen Jehovas tun, der in seinem Wort aufgezeichnet ist und durch seinen Geist und seine Organisation zum Ausdruck gebracht wird.
9. Wie betonte Jesus die Notwendigkeit, während dieser Zeit des Endes wachsam zu sein?
9 Wenn wir Markus 13 aufmerksam lesen, stellen wir fest, wie oft Jesus betont, daß Wachsamkeit in dieser Zeit des Endes nötig ist. „Gebt acht, bleibt wach … was ich euch sage, sage ich allen: bleibt wach.“ (Mark. 13:33, 37, NW) Anhand von Illustrationen zeigt er uns, wer in unserer Zeit für seinen Eifer und seine Wachsamkeit im Hinblick auf das Königreich Gottes, seine Gegenwart und seine Interessen belohnt werden sollte. Die geistige Wohlfahrt und der Frohsinn der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ der Zeugen Jehovas ist in diesen Jahren von der Öffentlichkeit allgemein wahrgenommen worden. Wie freuen wir uns doch über die Erfüllung des Schrifttextes: „Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Meister bei der Ankunft so beschäftigt findet!“ — Matth. 24:45-47, NW.
10. Was bedeutet es für einen Christen, geistig wach zu bleiben?
10 Wer ist nun, angesichts all der bedeutsamen Geschehnisse, die sich seit der ‚Ankunft des Meisters‘ eingestellt haben, wirklich wach geblieben? Ist jemand wirklich wach, wenn er die Versammlung nur gelegentlich besucht, nur um einmal wieder dort gewesen zu sein, und wenn er während der ganzen Stunde schläfrig dasitzt, ohne einen Kommentar zu geben? Wir werden unwillkürlich an Sprüche 19:24 erinnert: „Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt, nicht einmal zu seinem Munde bringt er sie zurück.“ Jemand, der in den Zusammenkünften der Versammlung nie den Mund auftut, hält an der öffentlichen Erklärung seiner Hoffnung nicht fest und spornt seine Brüder nicht zur Liebe und zu rechten Werken an, wenn er das Zusammenkommen auch nicht gänzlich versäumt. (Heb. 10:23-25, NW) Um geistig wach zu bleiben, muß man aus dem wöchentlichen Wachtturm-Studium vollen Nutzen ziehen und die anderen Zusammenkünfte regelmäßig besuchen. Nicht nur das, ein wirklich wachsamer Zeuge ist auch emsig tätig, ist stets im Dienstzentrum zu finden und geht im Predigtdienst führend voran.
11. Was müssen Christen, die in Geduld warten, bis Jehova in Harmagedon eingreift, außerdem tun?
11 Christen müssen sich in dieser Zeit des Endes unablässig zu klarem Denken anregen lassen. Petrus schrieb unter Inspiration einige wichtige Dinge mit Bezug auf unsere Erkenntnis und unseren Predigtdienst im Felde nieder, die wir nie unbeachtet lassen sollten. Nach der Wiederholung einiger der obenerwähnten Grundsätze erinnert er uns an folgendes: „Da ihr es im voraus wißt, so seid auf der Hut, damit ihr nicht durch den Irrtum derer, die dem Gesetz trotzen, mitfortgerissen werdet und aus eurer eigenen Festigkeit fallt. Nein, sondern wachset weiterhin in der unverdienten Güte und Erkenntnis unseres Herrn und Erretters Jesus Christus.“ (2. Pet. 3:17, 18, NW) Behaltet „die Gegenwart des Tages Jehovas fest im Sinn“, während ihr geduldig abwartet, bis die kurze Zeit vorbei ist, die noch verbleibt, bis Jehova Satan in Harmagedon völlig schlägt. — 2. Pet. 3:12, NW.
VOR DEM TEUFEL AUF DER HUT SEIN
12. Weshalb ist es nicht leicht, in geistiger Hinsicht wach zu bleiben?
12 Ein Christ wird ernstlich bemüht sein, im Geiste aufgeweckt und wach zu bleiben, aber das ganze alte System der Dinge stemmt sich ihm entgegen. Nur ja nicht ans Schlafen denken! Nimm dich in Zucht, um wach zu bleiben! Du hast einen wütenden, heimtückischen Feind, der zügellos umhergeht. Du würdest nicht in der Sonne dösen oder nachlässig auf der Straße umherschlendern, wenn ein wildes Tier die Straße unsicher machen würde und alles, was ihm in die Quere käme, zu zerreißen, zerstümmeln und zu verschlingen suchte. „Euer Widersacher, der Teufel“ — so sagt der Apostel — tut gerade das. So „bleibt eurer Sinne mächtig; seid wachsam“. (1. Pet. 5:8, 9, NW) Von Gog aus dem Lande Magog ist uns bekannt, daß er mit einer großen, gemischten Streitmacht (die Satans unsichtbare und sichtbare Streitkräfte darstellt) einen Angriff gegen Jehovas Volk, den treuen Überrest und viele andere Schafe, die Harmagedon zu überleben hoffen, unternimmt. Müssen sie also nicht ganz besonders auf der Hut sein und wachsam bleiben und ihre Stellung behaupten, bis Jehova eingreift? — Hesekiel, Kapitel 38, 39; Off. 16:15.
13. (a) Was sollten wir nicht vergessen, wenn wir wach bleiben wollen? (b) Welche Rolle spielt das Gebet im Interesse des Wachsambleibens?
13 Paulus ermahnt uns, wach zu bleiben. (1. Kor. 16:13, NW) Alle Christen sehen sich einer kritischen Lage gegenüber, da Satan sich an alle heranschleicht, die sorglos oder nachlässig werden. Einige von uns jedoch scheinen trotzdem geistig schläfrig zu sein. Unsere Zeit erfordert es, wach zu bleiben und zu beten — sich also nicht so zu verhalten wie Petrus, Jakobus und Johannes in der letzten Stunde, da Jesus im Garten Gethsemane weilte. (Matth. 26:36-45) Bist du der Meinung, daß jene Lieblingsapostel träge gewesen seien, als Jesus erregt die Worte sprechen mußte: „Konntet ihr Männer nicht einmal e i n e Stunde mit mir wachen? … Zu einer solchen Zeit wie dieser schlaft ihr und ruht euch aus!“ (Matth. 26:40, 45, NW) Versäume aber nicht, auch das, was dir gilt, herauszulesen: „Bleibt wach und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.“ (Matth. 26:41, NW) Nur wenige Stunden später verleugnete Petrus seinen Meister entschieden und weinte darauf bitterlich. Jesus sah voraus, welche Folgen der Mangel an geistiger Wachsamkeit für Petrus haben würde. (Matth. 26:74, 75) In seinen Worten, die Jesus auf dem Höhepunkt seiner eigenen Prüfung sprach, zeigte er uns gleichfalls mit Nachdruck, welch wichtiges Erfordernis das Gebet zum Wachsambleiben ist. Wenn jemand ernstlich zu Jehova betet, rüttelt er seinen Sinn wach, prüft sich selbst und bittet Jehova um Zurechtweisung und um Schutz durch seine Organisation. So spornte Paulus die Kolosser an mit den Worten: „Verharrt im Gebet, bleibt darin wach mit Danksagung.“ — Kol. 4:2, NW.
14. Weshalb verlor Israel die Gunst Jehovas, und welche katastrophalen Folgen hatte dies?
14 Einst befand sich ganz Israel innerhalb der Organisation Jehovas und empfing dadurch Schutz. Lässigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber Jehovas Anweisungen und Geboten hatte für sie katastrophale Folgen. Der Apostel Paulus sagte von den Israeliten, daß „ihre Sinne“ und „ihr geistiges Wahrnehmungsvermögen abgestumpft“ waren. (Röm. 11:7, 25; 2. Kor. 3:14, NW) Welch unerschwinglichen Preis sie doch für ihre Unachtsamkeit zahlen mußten! Jene, die so nachlässig waren, wurden vom Teufel völlig übermannt und in allerlei abscheuliche, böse Taten hineingezogen: „Sie wurden hohlköpfig in ihren Überlegungen, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Und so wie sie es nicht für gut befanden, sich durch genaue Erkenntnis an Gott zu halten, so hat Gott sie einem verworfenen Geisteszustand überlassen, damit sie Dinge tun, die sich nicht schicken, sie, die erfüllt waren mit aller Ungerechtigkeit.“ — Röm. 1:21, 28-31, NW.
15. Aus welch gewichtigen Gründen ist Gleichgültigkeit gegenüber Anweisungen und gegenüber dem Predigtdienst Torheit, besonders jetzt?
15 Wir leben nun in der Zeit der großen Ernte unseres himmlischen Vaters. Es ist heute nicht an der Zeit, Anweisungen und Dienstvorrechten gegenüber gleichgültig zu werden. „Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer zur Erntezeit in tiefem Schlafe liegt, ist ein Sohn, der Schande bringt.“ (Spr. 10:5) Hat Jehova einen Platz in seiner neuen Welt für Personen, die ihm durch ihre Faulheit Schande bereiten? oder für jene, die denken, sie könnten es sich bequem machen, es etwas gemütlich nehmen und sich hauptsächlich um ihre eigene Bequemlichkeit kümmern? Jehovas tatkräftiger Sohn, der treue und wahrhaftige Zeuge, Christus Jesus, sagt: „Weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.“ — Off. 3:16, NW.
16. Weshalb dürfen Jehovas Zeugen, während die Zeit enteilt, in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen?
16 Die Zunahme in der Neuen-Welt-Gesellschaft ist ein erfreulicher Beweis dafür, daß Jehovas Zeugen wirken. Sie verrichten ein großartiges Predigtwerk, sitzen also nicht einfach herum, um zu hören oder zu lesen, und sind auch nicht ‚saumselig in ihren Geschäften‘. (Röm. 12:11, NW) Auch lassen sie in ihrer Wachsamkeit nicht nach und werden nicht träge, wenn auch seit der Geburt des Königreiches schon nahezu ein halbes Jahrhundert verflossen ist. Nein, sie werden den Königreichsdienst mit Lebendigkeit und Tatkraft fortsetzen wie der Weise, der sein Haus auf den Felsen baute. (Luk. 6:47, 48) „Die Folge war: als eine Flut kam, prallte der Strom gegen jenes Haus, war aber nicht stark genug, es zu erschüttern, weil es gut gebaut war.“ — Luk. 6:48, NW.
FESTIGKEIT IM GLAUBEN
17, 18. (a) Was bildet die Grundlage des Glaubens? (b) Zu welchem Lauf führt der Glaube?
17 „Steht fest im Glauben“, betont der Apostel als nächstes. (1. Kor. 16:13, NW) Unser Glaube, der Gott wohlgefällig ist, stützt sich auf Erkenntnis. (Heb. 11:6) Das, was wir in Verbindung damit erwarten, erwarten wir mit Zuversicht, an der wir ohne Zweifel und ohne Wanken festhalten. Wir gehen deshalb unseren Weg unerschütterlich und übernehmen die Verantwortung dafür, indem wir uns vertrauensvoll auf die Wahrheiten des Wortes Gottes stützen, also auf eine Felsengrundlage, und nicht wie ein Kind etwas beginnen, das wir nicht beenden können, und auch nicht, je nach Lust und Laune, von einer Aufgabe im Predigtdienst zur anderen übergehen, ohne sie erfolgreich bis zum Ende zu erfüllen. (Jak. 1:6-8; 4:7, 8; Eph. 4:13; 1. Kor. 13:11) Wir müssen also Glauben haben und dann beständig und beharrlich sein, um die Festigkeit unseres Glaubens durch Werke an den Tag zu legen. — Jak. 2:14-26.
18 Ein Christ wird fest und standhaft dadurch, daß er die Verantwortung gegenüber den Pflichten, die zu erfüllen er gelobte, auf sich nimmt. Er hat sich Gott hingegeben und damit einen Schritt vorwärts getan. Positives Handeln ist der nächste Schritt. Er lernt es, seiner Verantwortung im Predigtdienst nachzukommen, lernt es, zuverlässig zu sein und Fortschritte zu machen. In der Neuen-Welt- Gesellschaft gibt es fähige, hilfreiche Diener, die eifrig bemüht sind, ihm darin beizustehen. Es wird jede Vorkehrung getroffen, allen behilflich zu sein, einen festen Stand zu bewahren und Jehovas Segen und Anerkennung zu erhalten.
19. Was für Freundschaften sollte ein Christ pflegen, um feststehen zu können?
19 Jehova weiß, was wir tun müssen, um festzustehen. Er weist uns an, uns von der Welt getrennt zu halten, damit wir im Glauben standhalten können. Mit Leuten aus der Welt verbunden zu sein ist soweit zulässig, als es unser Evangeliumsdienst und die weltliche Arbeit mit sich bringen mögen. (Jak. 1:27; 4:4; Joh. 17:15; Eph. 4:17, 18) Wir werden jedoch ermahnt, die bösen, schädlichen Gewohnheiten, die im alten System gepflegt werden, streng zu meiden und unser Verständnis für geistige Dinge zu stärken. „Brüder, werdet keine (jungen) Kinder an Verständnisvermögen, sondern seid kleine Kinder hinsichtlich Bösem; werdet aber Vollerwachsene an Verständnisvermögen.“ (1. Kor. 14:20, NW) Selbstsüchtig und halsstarrig begehen einige schwerwiegende Fehler, was die Gefährten betrifft, die sie sich aussuchen. Aus Geselligkeitsgründen Freundschaften mit Leuten aus der Welt zu schließen und mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen ist der Standhaftigkeit eines Christen nicht förderlich. An Unachtsame seiner Tage, die sich solche unpassenden Freunde erwählten, schrieb Paulus: „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, 34, NW) Nein, laßt euch nicht irreführen und entschuldigt die Aufrechterhaltung solcher Freundschaften nicht damit, daß diese Leute euch persönlich sympathischer und in gesellschaftlicher Hinsicht annehmbarer sind oder euch finanziell mehr nützen als eure Brüder. Wenn euch die Gesellschaft solcher Personen begehrenswerter erscheint, dann ist es an der Zeit, euch selbst zu prüfen. Denkt nicht törichterweise, daß ihr persönlich stark genug seiet, so daß ihr es wagen dürftet, euren festen Stand im Glauben zu schwächen oder auf Vergleiche einzugehen. Ihr tut weit besser, in den Zusammenkünften der Versammlung und im Predigtdienst mit euren schlichten Brüdern Gemeinschaft zu pflegen.
20. Weshalb ist es schwierig, im Glauben festzustehen, doch wie werden wir diesbezüglich ermuntert?
20 Im Glauben festzustehen erfordert Kampf, da unser Gegner Satan, der Teufel, ist. Jehova hat großes Wohlgefallen daran, wenn wir Satan widerstehen und unsere Lauterkeit an der Seite unserer treuen Brüder auf der ganzen Erde bewahren. (1. Pet. 5:9, 10) Die Glaubenstreue unserer Brüder sollte uns dazu antreiben, ebenfalls hart zu arbeiten und festzustehen, indem wir in der Zukunft noch weitere Segnungen Jehovas erwarten. „Denn hierfür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben.“ (1. Tim. 4:10, NW) Unser Glück erwächst uns somit aus der Tatsache, daß wir die Verantwortung tragen, die, so wie es Jehova nun gefällt, jedem einzelnen von uns auferlegt wird, ferner daß wir uns unserer Vorrechte erfreuen und an diesem Tage der Gegenwart Jehovas in würdiger Weise und völlig wachen Sinnes wandeln. „Nur benehmt euch auf eine Weise, die der guten Botschaft von dem Christus würdig ist, damit ich, ob ich komme und euch sehe oder abwesend bin, über die euch betreffenden Dinge höre, daß ihr in e i n e m Geiste feststeht, wie e i n e Seele Seite an Seite kämpfend für den Glauben an die gute Botschaft, und daß ihr euch in keiner Hinsicht von euren Gegnern erschrecken laßt. Gerade dies ist für sie ein Beweis des Verderbens, für euch aber der Rettung; und dieses Anzeichen kommt von Gott.“ — Phil. 1:27, 28, NW.
21. Auf welche Weise können wir in Jehovas Organisation fest verankert bleiben?
21 Sind wir nicht äußerst begünstigt, daß wir in der Organisation, die Jehova aufgebaut hat, fest verankert sein dürfen? So laßt uns denn, da wir für die Botschaft des Königreiches aufgeweckt worden sind, sorgfältig darauf achten, daß wir innerhalb der Grenzen bleiben, die die Heilige Schrift unserer Tätigkeit und unserem Wandel steckt. „So achtet streng darauf, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, für euch selbst die gelegene Zeit auskaufend, weil die Tage böse sind. Deshalb steht davon ab, unvernünftig zu werden; fahrt aber fort, den Willen Jehovas zu erkennen.“ — Eph. 5:15-17, NW.
22. Worin besteht in dieser Zeit der Entscheidung der Wille Gottes für uns?
22 Jesus sagt uns, was Gottes Wille für uns in dieser Zeit der Entscheidung ist, nämlich wach zu bleiben und festzustehen: „Habt jedoch acht auf euch selbst … Bleibt also wach, zu jeder Zeit (demütig) bittend, damit ihr imstande seid, all diesen Dingen zu entgehen, die kommen sollen, und damit ihr eure Stellung vor dem Sohn des Menschen bewahrt.“ (Luk. 21:34-36, NW) Wir werden weise handeln und diesen herrlichen Weg der Rettung nicht verlassen, sondern „den Dingen, von denen wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken, damit wir nie weggetrieben werden“. (Heb. 2:1, 3, NW) Jehova hat diese auferbauenden Grundsätze festgelegt, um uns in dieser Zeit des Endes auf dem Wege der Festigkeit im Glauben zu leiten und uns geistig zu stärken. Mit seiner Hilfe und durch seine unverdiente Güte mögen wir schließlich alle zu demselben Schluß gelangen wie der Apostel: „Ich habe den rechten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.“ — 2. Tim. 4:7, NW.