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Jehova ist meine Stärke und mein GesangDer Wachtturm 1966 | 1. Mai
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Mir war, als ob folgender meiner theokratischen Bittgesänge erhört worden wäre:
O Herr, sei uns nicht fern,
O Herr, verziehe nicht;
Befreie deine Diener durch deinen mächt’gen Arm,
Damit ein neues Lied wir singen deinem Nam’.
Erklinge, o Harfe, in Harmonie!
Herrlich ertöne deine Melodie!
Die sechs Monate Gefängnis gaben mir auch Gelegenheit, meine Englischkenntnisse zu verbessern, so daß ich nach meiner Freilassung besser ausgerüstet war, in der Übersetzungsabteilung des Zweigbüros der Gesellschaft zu dienen. Dieser Tätigkeit durfte ich mich während der ganzen letzten neunzehn Jahre widmen. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich 1920, als es in Griechenland höchstens fünfzehn Gläubige gab, Gottes Wahrheit kennenlernte, dann freue ich mich sehr zu sehen, daß es heute in diesem Land über 11 000 Königreichsverkündiger gibt! Zu meiner Freude gehören auch ich und meine treue Frau zu ihnen.
Jehova ist stets mit seinem Volk in Griechenland gewesen. Ich persönlich bin ihm dankbar für alles, was er für mich getan hat, und rühme und preise seinen Namen. Ich bin überzeugt, daß, ganz gleich, was noch über Jehovas treue Diener kommen mag, er weiterhin ihre Stärke und ihr Gesang sein wird.
(Bruder Douras, dessen Hoffnung der in Philipper 3:14 erwähnte „Preis der Berufung Gottes nach oben“ war, diente im Athener Bethel treu bis zu seinem Tod. Er starb am 15. Oktober 1965, kurz nachdem er von einer Zusammenkunft der Versammlung heimgekommen war. Wie an allen anderen, die zum himmlischen Königreich berufen wurden und ihren irdischen Lauf treu vollendeten, erfüllten sich auch an ihm die Worte: „Die Dinge, die sie getan haben, gehen zugleich mit ihnen.“ — Offb. 14:13.)
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1966 | 1. Mai
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Fragen von Lesern
● Muß ein Christ jedes Gelübde, das er Gott vor seinem Hingabegelübde abgelegt hat, halten? — R. J., USA.
Ein Gelübde sollte man nicht leichtnehmen. Das geht auch aus der Bibel hervor. In Prediger 5:4-6 lesen wir: „Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, daß er dein Fleisch sündigen mache; und sprich nicht vor dem Boten Gottes [vor dem Engel, Lu], es sei ein Versehen gewesen.“
Wenn jemand Gott etwas feierlich gelobt, dann tut er es freiwillig, nicht unter Zwang. Er sollte deshalb auch bereit sein, das Gelübde zu halten. Da ein Gelübde etwas so Schwerwiegendes ist, empfiehlt uns die Bibel, gut zu überlegen, wozu wir uns verpflichten, bevor wir etwas geloben. In Sprüche 20:25 heißt es: „Ein Fallstrick des Menschen ist es, vorschnell zu sprechen: Geheiligt! und [erst] nach den Gelübden zu überlegen.“ Man sollte also Gott nicht leichtfertig ein Gelübde ablegen, aus einer plötzlichen Gefühlswallung oder einer augenblicklichen Begeisterung heraus, sondern sollte sich vorher Gedanken darüber machen.
Das Ehegelübde ist hierfür ein gutes Beispiel. Angenommen, jemand entschließt sich zu heiraten. Er tritt freiwillig in den Ehestand. Er sollte sich die Sache vorher gründlich überlegen und sich mit den Pflichten vertraut machen, die die Ehe für ihn mit sich bringt. Wenn er dann seinem Ehegefährten vor Gott und vor menschlichen Zeugen Treue gelobt, sollte er dieses Gelübde auch halten. (Matth. 19:4-6) Ganz gleich, wer die Trauung vornimmt, so ist das Gelübde, sofern die Ehe rechtmäßig geschlossen wird, für den Betreffenden bindend und bleibt für ihn auch bindend, selbst wenn er ein Christ wird und sich Gott hingibt.
Ein Christ mag Gott jedoch schon vor seinem Hingabegelübde etwas Bestimmtes gelobt haben. Er brachte dadurch mehr zum Ausdruck als nur einen Wunsch oder einen Plan, den er bei sich gefaßt oder über den er mit einem Freund gesprochen hatte; es war ein feierliches Gelübde, das er Gott abgelegt hatte. Niemand hatte
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