Was tust du mit deinem Leben?
„[Die Weisheit] ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen.“ — Spr. 3:18.
1—3. (a) Warum sollten wir unser gegenwärtiges Leben schätzen? (b) Ist Gott an der Geburt jedes Kindes unmittelbar beteiligt? (c) Warum gibt Jehova anderen Leben?
SCHÄTZT du es, daß du am Leben bist? Hast du je darüber nachgedacht, welch ein kostbares Gut das Leben ist? Eltern geben es an ihre Kinder weiter, und die Kombinationen von Merkmalen und Eigenschaften, die dabei übermittelt werden, sind zufolge der Möglichkeiten, die die Anordnung der Gene bietet, von einer ungeheuren Vielfalt. Eine lange Kette von Umständen, die deine Vorfahren beeinflußte, hat dazu geführt, daß du ins Dasein gekommen bist. Du solltest dafür wirklich dankbar sein, denn hätte zum Beispiel dein Vater oder deine Mutter oder dein Großvater oder deine Großmutter einen anderen Ehegefährten gewählt, wärst du nie geboren worden. Oder wenn deine Mutter zu einer anderen Zeit empfangen hätte, dann hätte sie ein anderes Kind, nicht dich, geboren.
2 Jehova ist der Quell des Lebens und der Lebengeber. (Ps. 36:9) Er verlieh Adam und Eva, die von ihm direkt erschaffen worden waren, die Fähigkeit, Leben an ihre Kinder weiterzugeben. Der Apostel Johannes weist gemäß Johannes 1:13 darauf hin, daß Menschen nach dem „Willen des Fleisches“, nach dem Willen ihrer Eltern, geboren werden. Demnach werden sie nicht als von Gott prädestinierte Individuen hervorgebracht, und Gott ist auch nicht unmittelbar an der Empfängnis und der Geburt von Kindern beteiligt. Zeit und Umstände bestimmen die Kombinationen der Faktoren in der befruchteten Eizelle. Deshalb sollte man es sehr schätzen, daß man am Leben ist.
3 Jehova mißt dem Leben eine große Bedeutung bei. Er ist der glückliche Gott, und er möchte auch, daß andere glücklich sind. (1. Tim. 1:11) Er freut sich, wenn er sieht, daß andere sich des Lebens erfreuen. Er gibt anderen daher Leben zu einem bestimmten Zweck, und in seinen Augen ist es sehr wichtig, daß das Leben richtig verwendet wird. Wenn Menschen ihr Leben nicht an sinnlose Beschäftigungen verschwenden, sondern so leben, wie Gott es haben möchte, wird er ihnen ewiges Leben geben.
WAS ZUM LEBEN NÖTIG IST
4—6. (a) Was braucht der Mensch zum Leben außer der buchstäblichen Speise? (b) Warum braucht der Mensch geistige Kraft von Gott?
4 Zur Erhaltung des Körpers müssen wir ständig atmen, trinken und essen. Um aber am Leben zu bleiben, ist noch weit mehr nötig. Was denn? Nun, der Mensch ist die einzige irdische Schöpfung Gottes, die in Gottes Bild und Gleichnis erschaffen wurde. (1. Mose 1:26, 27) Im Gegensatz zu den „vernunftlosen Tieren“ besaß der Mensch die erhabenen Eigenschaften der Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und andere göttliche Eigenschaften. (2. Petr. 2:12) Er besaß geistige Fähigkeiten. Er konnte darüber nachdenken, warum er geschaffen worden war; er konnte Näheres über sein Verhältnis zu Gott erfahren, und je mehr er über Gott wußte, desto mehr vertieften sich die vortrefflichen Eigenschaften in ihm, die Gott ihm verliehen hatte.
5 Auch war die Fähigkeit des Menschen, eine Erkenntnis Gottes zu erwerben, um in geistiger und religiöser Hinsicht Fortschritte zu machen, unbegrenzt, und Gott hätte ihn mit diesen notwendigen Dingen aus der unermeßlichen Fülle seiner Schatzkammer in alle Ewigkeit versorgt. Auf diese Weise wäre der Mensch immer mehr von Gottes Geist und Weisheit erfüllt worden. — Röm. 11:33-36.
6 So, wie der Mensch beschaffen war, benötigte er ständig geistige Kraft von Jehova, um am Leben zu bleiben. Er benötigte die geistige Verbindung mit Gott. Selbst ein vollkommener Mensch könnte ohne geistige Speise nicht leben, auch wenn alle seine materiellen Bedürfnisse befriedigt würden. Wenn ein Mensch geistige Speise in sich aufnimmt, so versorgt Gott ihn auch mit den materiellen Dingen, wie er Adam und Eva damit versorgte. — 1. Mose 1:29; 2:9; Matth. 6:33.
7. Welchen falschen Weg schlug Adam ein, und veranlaßte dies Gott, sein Vorhaben mit der Menschheit aufzugeben?
7 Bibelleser wissen, daß Adam sein vertrautes Verhältnis zu Gott nicht aufrechterhielt, indem er gehorsam geblieben wäre und weiterhin an Weisheit zugenommen und sein Interesse an geistigen Dingen gefördert hätte, sondern daß er die Verbindung mit Gott abbrach und dadurch Sünde und Tod über die Menschheit brachte. (Röm. 5:12) Gott gab aber sein Vorhaben mit der Menschheit nicht auf. Er wird für gehorsame Menschen das tun, was er sich vorgenommen hat. Aus diesem Grund hat er die Bibel schreiben lassen, und aus diesem Grund hat er zum Nutzen aller, die ihm dienen möchten, seinen Sohn als Opfer gesandt. — Röm. 5:8.
DIE SPRÜCHE ENTHALTEN LEBENSREGELN
8—10. Wieso kannte Salomo, der den größten Teil des Bibelbuches Sprüche geschrieben hat, das Leben so gut, und wie umfangreich waren seine Kenntnisse?
8 Im Bibelbuch der Sprüche finden wir die wichtigsten Lebensregeln. Salomo, der König von Israel, von dem die meisten dieser Sprüche stammen, kannte das Leben von allen Seiten. Er hatte Zeit und Gelegenheit, das Leben zu beobachten, und er sann und forschte viel nach. Wir dürfen auch nicht übersehen, daß Gott, der alles durch seine Weisheit erschaffen hat, Salomo Weisheit verlieh, damit er alle diese Dinge verstehen konnte. — Spr. 3:19, 20; 1. Kö. 3:11-14.
9 Obwohl Salomos Königreich nur ein kleines Gebiet im Nahen Osten umfaßte, war er wegen seiner Weisheit weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt, denn es wurde von ihm gesagt:
„Und Salomos Weisheit war größer als die Weisheit aller Orientalen und als alle Weisheit Ägyptens. ... Und er konnte dreitausend Sprüche reden, und seine Lieder beliefen sich auf tausendundfünf. Und er pflegte über die Bäume zu reden, von der Zeder, die auf dem Libanon ist, bis zum Ysop, der an der Mauer herauskommt, und er pflegte über das Vieh zu reden und über die fliegenden Tiere und über das sich regende Getier und über die Fische. Und man kam fortwährend aus allen Völkern, um Salomos Weisheit zu hören, ja von allen Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten.“ — 1. Kö. 4:30-34.
10 Salomo redete aber nicht nur über diese Schöpfungen Gottes; er wußte auch genau darüber Bescheid: über ihr Wachstum, ihre Gewohnheiten, ihre Lebensweise und ihren Platz unter Gottes Schöpfungswerken. Aus dem Buch der Sprüche und dem Buch Prediger geht ferner hervor, daß er eine gute Menschenkenntnis hatte und die Wünsche und Neigungen des Menschen genau kannte. Salomo wußte, daß der Mensch weise oder töricht handeln kann, und er kannte auch die entsprechenden Folgen.
11. Warum können wir Salomos Worte in unserem Leben vertrauensvoll anwenden?
11 Gott wollte, daß das, was Salomo redete und niederschrieb, zu unserem Nutzen sei. Er leitete ihn deshalb durch seinen Geist, und so kommt in den Worten Salomos weit mehr zum Ausdruck als nur Menschenweisheit. Sie sind zu Recht als inspirierte Worte in die Bibel, Gottes Wort der Wahrheit, aufgenommen worden.
12. Unter welcher Bedingung schenkt Gott dem Menschen seine Gunst und ewiges Leben?
12 Unter welcher Bedingung kann der Mensch in ein gutes Verhältnis zu Jehova Gott gelangen und die Hoffnung auf ewiges Leben haben? Salomo antwortet: „Gerechtigkeit und Gericht auszuführen ist bei Jehova vorzüglicher als Schlachtopfer.“ (Spr. 21:3) Gott verlangt vom Menschen nichts Unmögliches. Durch seinen Propheten Micha bestätigte er Salomos Worte, indem er sagte: „Er hat dir mitgeteilt, o Erdenmensch, was gut ist. Und was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“ Wie kann man dies tun? — Micha 6:8.
13, 14. Zu welchem Schluß kam Salomo hinsichtlich des Lebens, und warum?
13 Vielleicht beobachtest du die Welt und das Leben, das die meisten Menschen heute führen. Was du siehst, ist Hoffnungslosigkeit, Unrecht und Sinnlosigkeit. Viele hart arbeitende Menschen befinden sich gleichsam in einer „Tretmühle“, und keiner weiß heute, was morgen geschieht. Selbst die Reichen und die Mächtigen der Erde können nicht verhindern, daß sie alt werden und sterben. König Salomo beobachtete dies und sagte:
„Ich haßte das Leben, weil die Arbeit, die unter der Sonne getan worden ist, von meinem Standpunkt aus unglücklich war, denn alles war Nichtigkeit und ein Haschen nach Wind. Und ich, ja ich haßte all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete unter der Sonne, die ich für den Menschen zurückließe, der nach mir da wäre. Und wer ist da, der weiß, ob er sich als weise oder töricht erweisen wird? Doch wird er die Herrschaft übernehmen über all meine harte Arbeit, an der ich hart arbeitete und bei der ich Weisheit bekundete unter der Sonne. Auch das ist Nichtigkeit.“ — Pred. 2:17-19.
14 Salomo haßte nicht das Leben an sich, sondern das Leben, das unter dem gegenwärtigen System der Dinge geführt wird. Jesus Christus, der größer war als Salomo, zeigte, daß dieses System der Dinge von Satan, dem Teufel, beherrscht wird. Am Ende seines Lebens, in dem er durch seine Treue zu Gott „die Welt besiegt“ hatte, sagte er: „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ Er sagte auch, der Herrscher dieser Welt komme ihm nicht bei. Nun wird dieses System der Dinge samt seinem Herrscher bald vernichtet werden. — Joh. 16:33; 12:31; 14:30; 2. Kor. 4:4; Offb. 11:18; 12:9.
15, 16. Was muß man als erstes tun, um auf den Pfad des Lebens zu gelangen?
15 Wie ist es uns denn möglich, so zu leben, daß wir dem Einfluß des „Herrschers dieser Welt“ entgehen und Gott gefallen, ja daß wir schließlich unter einer gerechten neuen Ordnung auf der Erde leben können, nachdem der Herrscher dieser Welt oder dieses Systems der Dinge aus seiner unsichtbaren Machtstellung entfernt sein wird?
16 Wenden wir uns wiederum den weisen Worten Salomos zu. Er antwortet: „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Erkenntnis.“ (Spr. 1:7) Jehova zu fürchten heißt, ihn allem voranzustellen, seine Wege und seine Grundsätze kennenzulernen und ihm mehr zu gehorchen als irgend jemand anders. Diese Einstellung hilft einem Menschen, sich seiner geistigen Bedürfnisse bewußt zu werden, das heißt zu erkennen, daß er geistige Speise von Gott benötigt, um zu leben. (Matth. 5:3) Danach spricht Salomo davon, daß man Jehovas Weisheit suchen sollte: „Wenn du danach fortwährend wie nach Silber suchst und du wie nach verborgenen Schätzen ständig danach forschst, dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen, und du wirst die wahre Erkenntnis Gottes finden.“ — Spr. 2:3-5.
EIN STUDIUM DER BIBEL WIRD DEIN LEBEN ÄNDERN
17. Welche Fragen sollte man sich allen Ernstes stellen, wenn man Leben erlangen möchte?
17 Die Sache ist ganz einfach. Es bedeutet, daß du, wenn du Leben erlangen möchtest, die Bibel studieren mußt. Gewiß, wir haben alle viel zu tun. Merken wir uns aber, daß wir den Wunsch haben sollten, nach Weisheit zu suchen wie nach einem Schatz, und daß wir wie ein Schatzgräber bereit sein sollten, Zeit und Kraft zu opfern, um danach zu graben. Frage dich daher: „Was tue ich mit meinem Leben? Verwende ich meine Zeit ausschließlich für Dinge, die mein Bedürfnis nach einer geistigen Verbindung mit Gott nicht befriedigen?“ Sollte dies der Fall sein und solltest du sagen, du hättest für das Bibelstudium „keine Zeit“, dann sagst du im Grunde genommen, du seist am Leben nicht interessiert. Niemand kann deine Zeit für dich einteilen; du mußt sie dir selbst nehmen. Dann können dir andere helfen. — Eph. 5:15, 16.
18. Warum ist es nicht schwer, eine Erkenntnis der Bibel zu erwerben?
18 Wenn du beginnst, dir die Weisheit aus der Bibel zu eigen zu machen, wirst du feststellen, daß die Bibel sehr einfach und unkompliziert ist. „Für den Verständigen ist Erkenntnis etwas Leichtes“, heißt es in den Sprüchen (14:6). Das stimmt. Nachdem du eine Zeitlang studiert hast, beginnst du, neue Kenntnisse mit dem bereits Gelernten in Verbindung zu bringen. Die biblische Wahrheit ist so logisch und so zusammenhängend, daß man sehr schnell erkennen kann, wie die einzelnen „Teile“ zusammengehören, und so beginnt man, das Vorhaben Jehovas zu verstehen. „Du [wirst] Gerechtigkeit und Recht und Geradheit verstehen, die ganze Bahn des Guten“, sagt Salomo. — Spr. 2:9.
19. Inwiefern ist einem die Erkenntnis, die man durch ein Verständnis der Bibel erlangt, eine Hilfe?
19 Wenn du das Studium der Bibel fortsetzt, fällt es dir allmählich leichter, Zeit für gute Dinge zu finden: Deine neuerworbene Weisheit lenkt dich auch von unnützen Dingen ab. Gemeine Redensarten und schlechte Witze gehören nicht mehr zu deinem Wortschatz. Du bist auch in „kleinen“ Dingen nicht mehr unehrlich. Vieles, was du dir früher wünschtest, hat nun in deinen Augen keinen wirklichen, bleibenden Wert mehr. Salomo brachte diese Wahrheit mit den Worten zum Ausdruck: „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt und Erkenntnis selbst deiner eigenen Seele lieblich wird, wird Denkvermögen selbst stets über dich wachen, ja Unterscheidungsvermögen wird dich behüten, um dich von dem schlechten Wege zu befreien, von dem Mann, der verkehrte Dinge redet, von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln.“ — Spr. 2:10-13.
20. Welche weitere Hilfe, abgesehen von einer Erkenntnis der Bibel, erhält man in Verbindung mit dem Studium noch?
20 Während du dich bemühst, diese schlechten Gewohnheiten abzulegen, beginnt sich in dir der Wunsch zu regen, mit Menschen Umgang zu haben, die gute, auferbauende Gespräche führen. Der Umgang mit solchen Menschen macht dir wirklich Freude. Vielleicht studiert jemand mit dir die Bibel. Er und andere, die den gleichen Glauben haben, werden dir eine große Hilfe sein und dich vor manchen Dingen bewahren, denn das Wort ist zutreffend: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen.“ Das hier mit „unvernünftig“ wiedergegebene hebräische Wort hat nicht nur den Sinn von „töricht“ oder „unwissend“, sondern auch von „gottlos“, der sittlichen Wahrheit gegenüber unempfindlich. — Spr. 13:20; vergleiche Sprüche 10:23; 13:19; 14:8.
21. Wie sollte man reagieren, wenn man von Mitchristen zurechtgewiesen wird?
21 Von Zeit zu Zeit mögen dich deine neuen christlichen Freunde liebevoll auf etwas aufmerksam machen, was dir helfen wird, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Angewohnheit, die du hast, oder um etwas, was in der Welt allgemein üblich ist. Sie weisen dich vielleicht auf einige entsprechende Bibeltexte hin. Statt dich verletzt zu fühlen oder beleidigt zu sein, solltest du daran denken, daß du wie alle Christen aus einer Welt gekommen bist, die Gott nicht kennt, aus einer Welt, die es gewohnt ist, Dinge zu tun, die Gott mißfallen. Du stehst im Begriff, ‘deinen Sinn neuzugestalten’. (Röm. 12:2) Du lernst Gottes Gesetz kennen, von dem der Weise sagt: „Denn das Gebot ist eine Leuchte, und das Gesetz ist ein Licht, und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ — Spr. 6:23.
JEHOVA HILFT DEN GEHORSAMEN
22. Wie wird in den Sprüchen die Wichtigkeit der Zucht betont?
22 Gott möchte, daß wir ihm gehorchen, wie ein Sohn einem guten Vater gehorcht, und so, wie ein hebräischer Vater in alter Zeit seinen Sohn belehrte, sagt Gott auch zu uns: „Die Zucht Jehovas, o mein Sohn, verwirf nicht; und seine Zurechtweisung widere dich nicht an, denn wen Jehova liebt, den weist er zurecht, ja wie ein Vater einen Sohn, an dem er Gefallen findet.“ (Spr. 3:11, 12) Da du ein gehorsamer Sohn sein möchtest, bist du für jeden Hinweis dankbar; du freust dich, daß jemand so viel Interesse an dir hat, daß er dir sagt, was du verkehrt machst. Es ist viel besser, man wird gleich am Anfang auf eine falsche Handlungsweise hingewiesen, als daß man tun und lassen kann, was man will, denn der weise inspirierte Sprücheschreiber sagt: „Seine eigenen Vergehungen werden den Bösen fangen, und in den Stricken seiner eigenen Sünde wird er gefaßt werden. Er wird es sein, der sterben wird, weil keine Zucht da ist und weil er in der Fülle seiner Torheit irregeht.“ — Spr. 5:22, 23.
23. Warum ist das Gebet unerläßlich, um mit den Problemen des Lebens fertig zu werden?
23 Jeder, der den Weg eines Christen einschlägt, stößt auf Schwierigkeiten, sei es in Verbindung mit seinen Angehörigen, seinen Arbeitskollegen oder seinen Freunden. Du kannst aber aus folgendem weisen Rat Trost schöpfen: „Wälze deine Werke auf Jehova selbst, und deine Pläne werden befestigt werden.“ (Spr. 16:3) Du kannst deine Schwierigkeiten Jehova im Gebet darlegen in der Gewißheit, daß er dich erhören wird: „Das Gebet der Rechtschaffenen ist ihm wohlgefällig“, und „das Gebet der Gerechten hört er“. (Spr. 15:8, 29) Jehova wird dich stärken und wird die Pläne, die du gefaßt hast, um ihm annehmbar zu dienen, „befestigen“. — Pred. 4:9-12.
24. Auf welche Verpflichtung wird in Sprüche 24:27 hingewiesen?
24 Früher warst du wahrscheinlich in erster Linie um die materiellen Bedürfnisse deiner Familie besorgt. Doch jetzt bist du dir auch ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt. Die Bibel bringt eine ausgeglichene Ansicht zum Ausdruck, indem sie sagt: „Bereite deine Arbeit draußen, und mache sie dir auf dem Felde zurecht. Danach sollst du auch deine Hausgemeinschaft aufbauen.“ (Spr. 24:27) Wie damals der hebräische Landwirt sein Feld für die Aussaat und für die Ernte bestellte, so beschaffst du durch deine weltliche Beschäftigung die materiellen Dinge für deine Familie. Doch das ist nicht alles, wozu du verpflichtet bist. Die Verpflichtung, „deine Hausgemeinschaft“ in geistiger Hinsicht „aufzubauen“, ist ebensowichtig. Du wirst auch feststellen, daß die Erfüllung dieser Pflicht viel mehr Freude bereitet und viel lohnender ist als die weltliche Arbeit, denn du wirst dadurch nicht nur dich selbst retten, sondern auch die, die du am meisten liebst. (Vergleiche 1. Timotheus 4:15, 16.)
25. Wie wirkt es sich aus, wenn man ‘Jehova mit seinen wertvollen Dingen ehrt’?
25 Du lernst auch die eigentliche Bedeutung des Spruches kennen: „Ehre Jehova mit deinen wertvollen Dingen und mit den Erstlingen deines ganzen Ertrages.“ Wie die Israeliten, so bringen auch Christen Jehova auf allen Lebensgebieten ihr Bestes dar. „Dann“, sagt die göttliche Weisheit, „werden deine Vorratslager mit Überfluß gefüllt werden und deine eigenen Kelterkufen werden von neuem Wein überfließen.“ (Spr. 3:9, 10) Damit ist nicht in erster Linie materieller Reichtum gemeint — wiewohl Gott seinem Volk versichert, daß es mit den lebensnotwendigen Dingen versorgt werde —, sondern damit ist vor allem geistiger Reichtum und die damit verbundene Freude und Sicherheit gemeint. „Wann immer du dich niederlegst, wirst du keinen Schrecken empfinden, und du wirst dich gewißlich niederlegen, und dein Schlaf soll angenehm sein. Du wirst dich nicht zu fürchten brauchen vor irgendeinem plötzlichen Schrecknis noch vor dem Sturm über die Bösen, weil er kommt. Denn Jehova selbst wird sich in Wirklichkeit als deine Zuversicht erweisen, und er wird deinen Fuß bestimmt vor dem Fang bewahren.“ — Spr. 3:24-26.
26. Was lernt man über den Gebrauch der Zunge, wenn man Weisheit von Gott erlangt?
26 Wenn du diesen Weg einschlägst, bringst du in deinem Leben die Früchte des Geistes Gottes hervor. (Gal. 5:22, 23) Du lernst, gern über gute Dinge zu sprechen: über Gottes Vorhaben. Du entwickelst den Wunsch, anderen zu helfen, und du sprichst über diese Dinge mit anderen, die von Gottes wunderbaren Vorkehrungen noch nichts wissen. Es ist so, wie es in den Sprüchen heißt: „Die Zunge der Weisen tut Gutes mit Erkenntnis, aber der Mund der Unvernünftigen sprudelt Torheit hervor.“ (Spr. 15:2) Du lernst, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, indem du dich nicht in fremde Angelegenheiten mischst, denn du weißt, daß die Worte zutreffen: „Wer seinen Mund behütet, bewahrt seine Seele. Wer seine Lippen aufsperrt — dem wird es zum Verderben.“ Und: „Ein falsches Wort ist das, was der Gerechte haßt.“ Du beginnst zu erkennen, daß, ‘wer langsam zum Zorn ist, Fülle von Unterscheidungsvermögen hat’. — Spr. 13:3, 5; 14:29; 16:32.
EIN LEBENSWEG AUF DEM MAN GLÜCKLICH WIRD
27. Welche Änderung in bezug auf die Ansicht über die Zukunft geht bei einem Menschen vor sich, der Weisheit von Gott erlangt, und welche Vorteile bringt es mit sich?
27 Wenn du diesen neugefundenen Lebensweg weiterverfolgst, siehst du der Zukunft freudig und zuversichtlich entgegen. „Glücklich ist, wer auf Jehova vertraut“, sagte Salomo. (Spr. 16:20) Deine Freude ist keine oberflächliche Freude wie die Freude der Welt, sondern sie wurzelt tief in deinem Herzen, denn du bist vom Licht der Wahrheit erfüllt. „Das Leuchten der Augen erfreut das Herz.“ (Spr. 15:30) Deine Freunde stellen fest, daß sich dein Gesichtsausdruck verändert hat. Deine Gesundheit wird sogar günstig beeinflußt, denn Ärzte stimmen den Sprüchen zu: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus.“ Und: „Ein Herz, das freudig ist, tut Gutes als Heiler.“ (Spr. 14:30; 17:22) Selbst in Schwierigkeiten bist du nicht von der hoffnungslosen Traurigkeit erfüllt, von der die Welt im allgemeinen erfüllt ist. (Vergleiche 1. Thessalonicher 4:13.) Jehovas Zeugen finden als Diener Gottes die Worte bestätigt: „Wer guten Herzens ist, hält beständig Festmahl.“ (Spr. 15:15) Etwa dreimal im Jahr erleben sie in Verbindung mit ihren Kongressen eine besonders schöne Zeit, ein „Festmahl“, das ihnen Gelegenheit gibt, biblische Erkenntnis in sich aufzunehmen, sich einer guten Gesellschaft zu erfreuen und zu reisen.
28. Erkläre Sprüche 19:17: „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und Er wird ihm sein Tun vergelten.“
28 Du kommst in der Christenversammlung mit vielen Menschen zusammen, die geistige „Brüder“ und „Schwestern“ sind. Der Apostel Paulus sagte, es gäbe unter ihnen „nicht viele, die dem Fleische nach Weise sind, ... nicht viele Mächtige, nicht viele von vornehmer Geburt“. (1. Kor. 1:26-29) Doch ob reich oder arm, sie sind wie Jesus von Herzen demütig. Du findest in der Welt zudem noch weitere, die über die zunehmende Bedrängnis auf der Erde traurig sind. Sie gehören ebenfalls zu den Demütigen oder Geringen. Jehova sieht es, wenn du ihnen Gutes tust. Der weise Sprücheschreiber sagt: „Wer dem Geringen Gunst erweist, leiht Jehova, und Er wird ihm sein Tun vergelten.“ (Spr. 19:17) Der Geringe hat vielleicht nicht die Möglichkeit, es dir irgendwie zu vergelten, aber Jehova fühlt sich verpflichtet, dir das Gute, das du getan hast, zu vergelten, und er tut es reichlich.
29. Worüber sollte man sich in Verbindung mit der Frage: „Was tue ich mit meinem Leben?“ Gedanken machen?
29 Was tust du also mit deinem Leben, oder welches Ziel hoffst du in deinem Leben zu erreichen? Schätzt du dein gegenwärtiges Leben, und bist du bereit, vernünftige Anstrengungen zu machen, um Gottes Vorkehrungen und Voraussetzungen zum Erlangen von ewigem Leben kennenzulernen? Wenn ja, bist du bereit, den richtigen Weg weiterzuverfolgen und deine geistige Gesinnung zu bewahren, indem du die Bibel studierst und dich regelmäßig mit Gottes Dienern versammelst, die die gute Botschaft von seinem Königreich verkündigen? Bist du bereit, dich Jehova Gott hinzugeben und dann ungeteilten Herzens diesem Entschluß entsprechend zu leben? Wenn ja, dann wirst du nicht nur von Jehova Gott und seinem Sohn geliebt werden, sondern auch von allen, die Gott dienen, und sie werden dir helfen, auf dem Pfad, der zu ewigem Leben führt, zu bleiben.
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Salomos Sprüche enthalten die wichtigsten Lebensregeln; aufgrund der ihm von Gott verliehenen Weisheit sprach er über die Lebensweise gewisser Tiere, über besondere Merkmale verschiedener Pflanzen und über die weise und die unvernünftige Handlungsweise der Menschen.
[Bilder auf Seite 683]
Das persönliche Studium des Wortes Gottes ist für Erwachsene ...
... und für Kinder wichtig