Das Herz durch Weisheit behüten
1. Was in buchstäblichem und geistigem Sinne zu behüten, ist in der heutigen Zeit wichtig?
HERZKRANKHEITEN sind heute trotz der Forschungen und Fortschritte der Medizin die häufigste Todesursache. Unter richtigen Voraussetzungen könnte das Herz ewig arbeiten und den lebenerhaltenden Blutstrom durch den Körper pumpen. Damit das Herz seine Aufgabe erfüllen kann, müssen wir es nicht nur in buchstäblichen Sinne behüten und in gutem Zustand halten, sondern, was noch viel wichtiger ist, auch in geistigem Sinne.
2. (a) In welchem Sinne behütete Salomo sein Herz nicht, indem er es nicht ausschließlich auf Jehova Gott gerichtet hielt? (b) Wie sollten wir Gott lieben, und was wird also von uns verlangt, diesbezüglich zu tun?
2 In den Sprüchen Salomos ist viel die Rede vom Herzen, und zwar in geistigem und buchstäblichen Sinne, ja es wird in den 31 Kapiteln [im Hebräischen] 94mal erwähnt. König Salomo behütete sein Herz nicht in geistigem Sinne. Er mißachtete seinen eigenen Rat: „Mein Sohn, schenke meinen Worten Aufmerksamkeit. Leihe meinen Reden dein Ohr. Mögen sie deinen Augen nicht entschwinden. Bewahre sie im Innersten deines Herzens, denn sie sind denen Leben, die sie finden, und Gesundheit für ihr ganzes Fleisch. Mehr als alles, was sonst noch zu bewahren ist, behüte dein Herz, denn aus ihm fließen die Quellen des Lebens.“ (Spr. 4:20-23, NW) König Salomo schenkte seine Zuneigung dem allein anbetungswürdigen Gott nicht bis zuletzt. Er verlor die Tatsache aus den Augen, daß der Schöpfer ein Gott ist, der ausschließliche Ergebenheit fordert. Somit war sein Herz, der Sitz der Zuneigungen, nicht ausschließlich Jehova Gott zugetan. Es kommt also sehr darauf an, wem wir unsere Zuneigung schenken. Wir werden aufgefordert, Jehova Gott mit unserem ganzen Herzen zu lieben, denn er allein ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, und er hat keinen Grund, zuzulassen, daß ein Geschöpf seine Zuneigung einem anderen schenkt. (2. Mose 20:4, 5) Was unsere Nächsten betrifft, so dürfen und müssen wir sie lieben wie uns selbst, aber wir dürfen weder unseren Nächsten noch sonst jemanden jemals zu einem Gott machen. Unsere Liebe einem rivalisierenden Gott — oder Gottheit — zu schenken, hat zur Folge, daß wir als Seelen durch die Hand Jehovas den Tod erleiden. Da er der Quell des Lebens ist, ist es sehr wichtig, daß wir unser Herz behüten. Ja, behüten wir es mehr als alles, was zu bewahren ist!
3. (a) Was bedeutet es, unsere Seele zu lieben? (b) Was bedeutet es, ‚Herz zu erwerben‘, und was sollten wir daher prüfen, um Gutes zu empfangen?
3 In Sprüche 19:8 wird vom Leben als von der „Seele“ gesprochen, wenn es dort heißt: „Wer Herz erwirbt, liebt seine Seele. Wer Unterscheidungsvermögen bewahrt, wird Gutes finden.“ Seine Seele zu lieben bedeutet, den Wunsch zu haben, ewig in Glück zu leben. Es bedeutet, Liebe zum Leben in Gottes neuer Welt zu bekunden. Damit wir unsere Seelen am Leben erhalten, besitzen wir bereits ein Herz. Was ist also hier mit dem Ausdruck „wer Herz erwirbt“ gemeint? „Herz“ bedeutet hier „gute Beweggründe“, wie das aus der Fußnote der Neuen-Welt-Übersetzung der Hebräischen Schriften (engl.) hervorgeht, denn das Herz ist nicht nur der Sitz der Zuneigungen, sondern auch der Beweggründe. Herzliche Zuneigung treibt zur Tat an. Da, wie ein Spruch besagt, „die Narrheit am Herzen des Knaben haftet“, können wir sehen, daß das Herz der Menschen schon früh dazu neigt, verkehrte Wege zu gehen und den schlechten Eingebungen zu folgen, weil es seine Zuneigung falschen Dingen schenkt. Wir müssen unsere Zuneigung edlen und erhabenen, wohltuenden und gottgefälligen Dingen schenken, damit unsere Beweggründe rein, gut und selbstlos sind. Wenn wir das tun, dann lieben wir uns in der Tat selbst, denn Gott, der unser Herz prüft und beurteilt, wird dann sehen, daß unser Herz gut ist, daß es ihn liebt und darauf bedacht ist, ihm wohlzugefallen, und er wird dafür sorgen, daß uns das ewige Leben zugänglich gemacht wird. Wir sollten daher die Beweggründe unseres Herzens sorgfältig prüfen und darauf achten, daß sie recht und gut und Gott annehmbar sind. Dann werden wir bestimmt Gutes aus seiner Hand empfangen.
4. Was meint der Unterweiser, wenn er in Sprüche 23:26 den Sohn bittet, ihm sein Herz zu geben und Gefallen zu haben an den Wegen des Unterweisers?
4 In Sprüche 23:26 sagt der Weise zu demjenigen, der er unterweist: „Mein Sohn, gib mir dein Herz, und mögen deine Augen an meinem Wegen Gefallen finden.“ Ist dies eine Einladung an den Leser der Sprüche, sich Jehova Gott völlig hinzugeben? Nein, durch diese Worte sollte jemand der unterwiesen wird, eingeladen und ermuntert werden, seinem Unterweiser ungeteilten Herzens Aufmerksamkeit zu schenken, ihm mit ganzem Herzen zuzuhören, um das, was er ihn lehrt, zu lernen. Er muß sich der Belehrung zuneigen, die ihm sein Unterweiser wie ein Vater erteilt. Sein Herz und seine Augen müssen auf den Unterweiser gerichtet sein. Seine Augen müssen an den Wegen Gefallen finden, die sein Unterweiser geht, damit in ihm der Wunsch geweckt wird, ihn nachzuahmen und ihm auf seinen Wegen zu folgen. Auch muß er sein Herz völlig auf den Unterweiser gerichtet halten, um ihn zu lieben und seine Worte und Ratschläge ernst zu nehmen, besonders das, was der Unterweiser jetzt besprechen will. Es verdient ernste Beachtung, ungeteilte Aufmerksamkeit, tiefste Wertschätzung. Um was handelt es sich denn?
5. Welchen in Sprüche 23:27-35 erwähnten Dingen soll der Schüler, der dem Unterweiser gleichsam ein Sohn ist, nach dem Willen des Unterweisers ungeteilte Aufmerksamkeit schenken?
5 Es handelt sich um das Essen, um das Trinken alkoholischer Getränke und um einen sittlichen Lebenswandel. Der Unterweiser fährt deshalb fort und sagt zu seinem Schüler wie zu einem Sohne: „Denn eine Prostituierte ist eine tiefe Grube, und eine fremde Frau [die von der Prostitution lebt] ist ein enger Brunnen. Ja, wie ein Räuber liegt sie auf der Lauer, und sie mehrt die Treulosen unter den Menschen. Wer hat Weh und Ach? Wer hat Streit? Wer hat Sorgen? Wer hat Wunden ohne Ursache? Wer hat trübe Augen? Die lange beim Weine sitzen, die einkehren, um Mischwein auszusuchen.“ Wer möchte unerwartet einen Fehltritt tun und dadurch in eine tiefe Grube geraten? Wer möchte sich Schaden zuziehen, indem er in einen engen Brunnen fällt, aus dem er nicht mehr herauskommt? Verfalle also nicht den Überredungskünsten einer unmoralischen Frau, einer Prostituierten, die für Gottes „heilige Nation“ eine Fremde ist und dich deiner Tugend und Jungfräulichkeit, deines tadellosen Rufes und guten Gewissens, deiner Unschuld und deiner Würdigkeit, mit Jehovas heiliger Versammlung Gemeinschaft zu haben, beraubt. Und wer möchte das Opfer einer Flasche oder eines Bechers mit alkoholischem Getränk werden? Wer möchte Phantasiegebilde sehen und verworren reden? Wer möchte unsicher einhergehen und schwanken wie ein Matrose auf der Spitze eines Mastes inmitten des wogenden Meeres? Wer möchte, daß seine Sinne so abgestumpft würden, daß er nicht mehr spürt, wenn er mißhandelt wird, daß er viel Zeit braucht, um wieder zur Besinnung zu kommen, und daß er trotzdem sein ungestümes Verlangen weiterhin zu befriedigen sucht? Verweile also nicht zu lange beim Alkohol, damit du nicht in Versuchung kommst, übermäßig zu trinken. Übe Selbstbeherrschung. — Spr. 23:27-35, NW.
6. Wieso kann gesagt werden, daß es einem Menschen, der mit einer Frau Ehebruch begeht, an Herz gebricht, und welche Folgen hat das für ihn in der Versammlung?
6 Wer Ehebruch begeht, hat weder gute Beweggründe gegenüber Gott noch gegenüber der betreffenden Person, mit der er die unsittliche Handlung begeht. „Wer mit einem Weibe Ehebruch begeht, dem gebricht es an Herz; wer dies tut, bringt seine Seele ins Verderben. Plagen und Schande wird er finden, und seine Schmach wird nicht ausgetilgt werden.“ (Spr. 6:32, 33, NW) Er bringt dadurch nicht nur Schmach auf sich, sondern auch auf Gottes Versammlung. Deshalb muß ihm die Gemeinschaft entzogen oder er muß ausgeschlossen werden. Und wenn er auch wieder aufgenommen wird, nachdem er bereut und einen anderen Weg eingeschlagen hat, haftet ihm sein schlechter Ruf doch an und stempelt ihn zu einem unwürdigen Beispiel für die Herde Gottes. Wer zur Hurerei neigt oder Beziehungen mit einer Prostituierten unterhält, hat keine guten Beweggründe. Er nähert sich so vorsätzlich einer unsittlichen Person und ist bereit, sich verführen zu lassen.
7. Welchen diesbezüglichen Fall beschreibt uns König Salomo, so wie er ihn von seinem Fenster aus beobachtete?
7 Der aufmerksame König Salomo beschreibt folgenden Fall, den er von seinem Fenster aus beobachtete: „Es war interessant für mich, unter den Söhnen einen zu bemerken, dem es an Herz gebrach, der auf der Straße einherging, in der Nähe ihrer Ecke, und er schritt den Weg entlang, ihrem Hause zu … Und siehe! ein Weib kam ihm entgegen im Kleide einer Prostituierten und mit arglistigem Herzen.“ (Spr. 7:6-10, NW) Die unsittliche Frau spürt, daß der Mann, der sich auf den Weg zu ihr begeben hat und sich so ihren Verlockungen aussetzt, keine guten Beweggründe hat. „Und sie hat sich an den Eingang ihres Hauses gesetzt, auf einem Sitz [an] den hochgelegenen Stellen der Stadt, um denen zuzurufen, die des Weges vorübergehen, die auf ihren Pfaden geradeaus wandeln: ‚Wer immer unerfahren ist, der wende sich hierher, und wem es an Herz gebricht.‘“ — Spr. 9:14-16, NW.
8. (a) Was müssen wir also unserem wahren Unterweiser gegenüber richtigerweise tun? (b) Wer außer der unsittlichen Frau ruft noch denjenigen etwas zu, denen es an Herz gebricht, und weshalb sollten wir mit der letztgenannten am Festmahl teilnehmen?
8 Wenn wir also weise sein wollen, müssen wir unser Herz auf unseren Unterweiser richten, der uns vor diesen bedeutsamen Dingen warnt. Unser großer Unterweiser ist Jehova Gott, und wir sollten seinen Worten ungeteilten Herzens Beachtung schenken und unseren Blick nicht davon abwenden. Nicht nur die unsittliche Frau ruft jenen zu, denen es an Herz oder an guten Beweggründen gebricht, sondern auch die Weisheit, die Jehova gibt, läßt ihre Stimme erschallen und fordert jene auf, sich gute Beweggründe, die rechte Triebkraft, zu eigen zu machen. Die wahre, von Gott kommende Weisheit hat jenen, die ihr Gehör schenken, ein Festmahl bereitet. Sie „hat ihre Dienerinnen ausgesandt, um auf den Höhen der Stadt auszurufen: ‚Wer unerfahren ist, der wende sich hierher. Wem es an Herz gebricht, mit dem will ich sprechen. Kommt, nährt euch von meinem Brote und trinkt von dem Weine, den ich gemischt habe. Verlaßt die Unerfahrenen und bleibt am Leben und geht geradeaus auf dem Wege des Verständnisses.‘“ (Spr. 9:1-6, NW) An dem Mahle teilzunehmen, das die Weisheit bereitet, die von Gott kommt, bringt keinen Schaden, keine Schmach und keinen Kummer, sondern trägt nur zu unserem Fortschritt bei und hilft uns, rechte Beweggründe in unser Herz zu pflanzen. Nehmen wir also die Zucht der Weisheit demütig an, denn so wählen wir statt des Todes ewiges Leben in Ehre und Glück. „Wer der Zucht aus dem Wege geht, verwirft seine eigene Seele; wer aber auf Zurechtweisungen hört, erwirbt Herz [gute Beweggründe, Fußn.]. Die Furcht Jehovas ist eine Erziehung zur Weisheit, und der Ehre geht Demut voraus.“ — Spr. 15:32, 33, NW.
WIE DIE WEISHEIT UNS HEUTE RUFT
9, 10. (a) Was ist erforderlich, um heute und in Zukunft zu leben, und durch wen also läßt Jehova seine Stimme erschallen? (b) Was ruft sie gemäß Sprüche 1:20-33 aus?
9 Es erfordert Erkenntnis, Weisheit und Verständnis, um heute und in Zukunft zu leben. Niemand weiß dies besser als Jehova Gott, der unsere heutige Zeit kommen sah und sie auch vorhersagte. Wie nie zuvor veranlaßt er deshalb seine Weisheit heute, zu rufen und zu warnen. „Die wahre Weisheit schreit unablässig und laut auf der Straße. Auf den öffentlichen Plätzen läßt sie fortwährend ihre Stimme erschallen. Sie ruft am oberen Ende lärmender Straßen. An den Eingängen der Stadttore hält sie ihre Rede:
10 ‚Wie lange, ihr Unerfahrenen, werdet ihr Unerfahrenheit lieben und müßt ihr Spötter an offenem Spott Gefallen haben und werdet ihr Toren Erkenntnis hassen? Kehrt zu meiner Zurechtweisung um! Dann werde ich meinen Geist für euch hervorströmen lassen; ich werde euch meine Worte kundtun. Weil ich gerufen habe, ihr mich aber fortgesetzt abweist, weil ich meine Hand ausgestreckt habe, aber niemand darauf achtet und ihr fortfahrt, alle meine Ratschläge außer acht zu lassen, und ihr meine Zurechtweisung nicht angenommen habt, so werde auch ich bei eurem Unglück lachen, werde spotten, wenn das, was ihr fürchtet, kommt, wenn das, was ihr fürchtet, wie ein Unwetter kommt und euer Unglück wie ein Sturmwind hereinbricht, wenn Bedrängnis und schwere Zeiten über euch kommen. Dann werden sie unaufhörlich nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie werden mich unablässig suchen, mich aber nicht finden, aus dem Grunde, weil sie Erkenntnis haßten und die Furcht Jehovas nicht erwählten. Meinen Rat nahmen sie nicht an; alle meine Zurechtweisungen mißachteten sie. So werden sie von der Frucht ihres Weges essen und sich von ihren Ratschlägen satt essen. Denn die Abtrünnigkeit der Unerfahrenen wird sie töten und der Leichtsinn der Toren sie umbringen. Wer aber auf mich hört, wird in Sicherheit wohnen und nicht beunruhigt sein wegen des Schreckens des Unheils.‘“ — Spr. 1:20-33, NW.
11. Wovor fürchten sich die Menschen heute, doch was wird über sie kommen, wie dies der Weisheit Gottes bekannt ist?
11 Heute fürchten sich die Menschen vor einer Weltkatastrophe, die sie durch die Anwendung ihrer modernen Mittel der Kriegführung selbst auslösen könnten. Jesus beschrieb in seiner Prophezeiung, in der er die Zeichen vorhersagte, die beweisen, daß wir in die „Zeit des Endes“ dieser Welt eingetreten sind, die furchterregenden Zustände von heute wie folgt: „Den Menschen werden die Sinne schwinden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen.“ (Luk. 21:25, 26, NW) Die Weisheit Gottes weiß jedoch, daß die Weltkatastrophe nicht nur durch die vernichtende Hand von Menschen und Teufeln, sondern durch den gerechten Krieg Gottes, des Allmächtigen, gegen Satans himmlische und irdische Weltorganisation herbeigeführt wird. Sie weiß auch, daß diese Katastrophe weit schlimmer sein wird, als es sich die von Furcht erfüllten Menschen in ihren Herzen auszudenken vermögen.
12. Wo läßt heute die Weisheit Gottes ihre Stimme erschallen, und wie tut sie es?
12 Aus diesem Grunde läßt Gottes Weisheit jetzt, also bevor es zu spät ist, ihre Stimme erschallen, und dadurch kommt Gottes Liebe und Barmherzigkeit zum Ausdruck. Sie bezieht dort ihren Standort, wo sie am meisten Menschen erreichen und eine möglichst weitreichende Warnung ergehen lassen kann — auf Bürgersteigen und öffentlichen Plätzen, an verkehrsreichen Straßenkreuzungen und den Eingängen der modernen Verkehrsbetriebe und öffentlichen Einrichtungen der Großstädte. Doch wie geschieht dies? Indem diese göttliche Eigenschaft, also die von Gott kommende Weisheit, in jenen verkörpert wird, die sich Jehova, dem höchsten Gott, hingegeben und sich eine Erkenntnis über ihn und sein Vorhaben angeeignet haben, die mit seiner Weisheit erfüllt wurden und in Übereinstimmung mit dem Rate seines Wortes und seines organisierten Volkes handeln. Sie haben Jesus Christus, die verkörperte Weisheit Gottes, nachgeahmt, indem sie in der Vergangenheit Gottes geschriebene Botschaft „öffentlich und von Haus zu Haus“ verkündigten und dies heute noch tun. (Apg. 20:20, ZB) Sie haben ihre Anbetung Gottes, Jehovas, nicht nur darauf beschränkt, sich in ihren Königreichssälen zu versammeln, sondern sind von diesen Dienstzentren aus mit einer Botschaft in den Händen ausgezogen. Sie haben die Menschen in ihren Wohnungen und auf den Straßen und Plätzen des öffentlichen Verkehrs zu erreichen gesucht. Furchtlos haben sie ihre Stimme erhoben und ihre Hände mit der Königreichsbotschaft ausgestreckt, haben die Menschen zu dem geistigen Festmahl eingeladen und sie ermahnt, an den einzigen Zufluchtsort zu fliehen, der vor dem heranbrausenden Sturm des universellen Krieges von Harmagedon Schutz bieten wird.
13. Wer hat auf den immer stärker werdenden Ruf der Weisheit reagiert, doch wie handelt die Mehrheit der Erdbewohner?
13 Seit dem Jahre 1919, als sich Jehovas Zeugen von den Folgen ihres desorganisierten Zustandes erholten, in den sie während des ersten Weltkrieges geraten waren, ließ Gottes Weisheit, die sich durch diese Zeugen kundtat, ihre Stimme durch immer mehr Verkündiger des Königreiches Gottes und des Tages seiner Rache hören; sie konnte in immer mehr Ländern vernommen werden, ertönte stets intensiver und drang bei den Menschen immer tiefer ein. Hunderttausende haben der Stimme der Weisheit Gehör geschenkt, und der Geist der Weisheit ist auf sie übergeströmt, im ihnen Gottes Wort zu erschließen und sie zu beleben, so daß auch sie sich an der weiteren Verkündigung seines Wortes beteiligt haben. Doch die meisten Erdbewohner weigern sich weiterhin, zu hören und die hilfreiche Hand der Weisheit zu ergreifen. Sie befinden sich bereits in großer Bedrängnis, und die Zeiten werden für sie immer schlimmer. Sie schreien nach Weisheit, um der immer schwieriger werdenden Lage Herr zu werden, aber Gottes Weisheit weigert sich, irgendwelche Kompromisse mit der Weisheit dieser Welt einzugehen. Sie spotten über die Warnung, die besagt, daß Harmagedon Gottes Krieg ist, und zeigen dadurch, daß sie die Furcht Jehovas, den Beginn der Erkenntnis und der Weisheit, nicht kennen. Unerfahren bezüglich der vernichtenden Gerichte, die in der Heiligen Schrift beschrieben sind, und wie unvernünftige Tiere töricht in ihren Leichtsinn verharrend, weigern sie sich, die Weisheit dieser Welt zugunsten der göttlichen Weisheit aufzugeben und dem Rate Gottes zu folgen. Auf diese Weise fallen sie immer mehr von Gott ab.
14. Wohin wird dieser Weg sie führen, was wird dann die Weisheit tun können, und welcher Spruch wird sich an ihnen erfüllen?
14 Dieser Weg führt sie zu einem plötzlichen Tode, ja zu einer Vernichtung ohne jede Hoffnung auf eine Auferstehung aus den Toten, die unter der Herrschaft des Reiches Gottes stattfinden wird. Wenn Gottes Krieg so unvermittelt wie ein Dieb über sie hereinbricht und sie ihr Ende durch Gottes gerechte Hand eilends herannahen sehen, werden sie schreien. Doch dann ist es an der Weisheit, sie auszulachen und zu verspotten, und sie werden dann erkennen müssen, daß sie nicht sehr gescheit waren, sondern sich als stumpfsinnige Narren erwiesen haben. An ihnen werden sich folgende Sprüche erfüllen: „Die Schätze des Bösen bringen keinen Nutzen, aber Gerechtigkeit wird vom Tode erretten. Wovor dem Gesetzlosen graut, das wird ihm zustoßen, aber was die Gerechten begehren, wird gewährt werden. Wie wenn der Sturmwind daherfährt, so verschwindet der Gesetzlose … Der Gerechte aber wird nicht zum Wanken gebracht werden bis auf unabsehbare Zeit; die Gesetzlosen dagegen werden die Erde nicht für immer bewohnen.“ (Spr. 10:2, 24, 25,3 9, NW) „Das Roß ist es, daß für den Tag der Schlacht gerüstet wird, aber die Rettung steht bei Jehova.“ (Spr. 21:31, NW) „Wertvolle Dinge werden am Tage des Grimmes nichts nützen, aber Gerechtigkeit wird vom Tode erretten.“ (Spr. 11:4, NW) „Das Haus des Bösen wird vernichtet werden, aber das Zelt der Rechtschaffenen wird aufblühen.“ — Spr. 14:11, NW.
15. Wem gegenüber haben wir unsere Verantwortung besonders seit dem Jahre 1925 erkannt, und wie haben wir also gezeigt, daß wir den Worten in Sprüche 24:11,12 gehorchen müssen?
15 Besonders seitdem die Zeugen Jehovas im Jahre 1925 erkannten, daß die Schlacht von Harmagedon nicht eine Zeit internationaler Anarchie auf Erden, sondern der Krieg Jehovas gegen die ganze Organisation Satans, ihren dämonischen und menschlichen Teil, ist, sind sie sich ihrer großen Verantwortung der Menschheit gegenüber bewußt, der nun ewige Vernichtung in diesem universellen Kriege droht. Indem wir die göttliche Botschaft trotz weltweiten Hasses und Verfolgung gewissenhaft verkündigen, kommen wir den Worten in Sprüche 24:11, 12 (NW) nach: „Befreie die, die zum Tode geschleppt werden und die zur Schlachtbank wanken, wenn du verschont werden möchtest. Falls du sagen solltest: ‚Siehe! wir kannten diesen einen nicht‘, wird nicht er, der die Herzen beurteilt, es wahrnehmen und er, der deine Seele beobachtet, es wissen und dem Erdensohn bestimmt nach seinem Tun vergelten?“ Da wir erkannt haben, daß wir zu seinen Wächtern gemacht worden sind, müssen wir wie von einem Wachtturm aus laut rufen und die Botschaft gleichsam von den Hausdächern aus predigen, denn wir wollen nicht, daß wir uns wegen Furchtsamkeit, Nachlässigkeit oder selbstsüchtiger Gleichgültigkeit an dem Blute derer schuldig machen, die in Harmagedon umkommen werden. (Hes. 33:1-7; Matth. 10:26, 27) Die Glieder des gesalbten Überrests der Nachfolger Christi, der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, denken nicht mehr nur daran, selbst errettet zu werden und in den Himmel zu kommen. Sie nehmen sich der „großen Menge“ der „anderen Schafe“ des Rechten Hirten an und sind daran interessiert, daß diese in Harmagedon verschont werden, damit sie in die neue Welt eingehen können.
16. Was haben die bereits eingesammelten anderen Schafe ihrerseits getan, und was sind sie demzufolge selbst geworden?
16 Die „anderen Schafe“, die vom Rechten Hirten bereits eingesammelt worden sind, sind selbst auch an der Errettung weiterer solcher „Schafe“ interessiert, die verloren oder in die Irre gegangen waren, und sie haben sich dem Überrest in dem Werke des Jagens und Einsammelns dieser Schafe angeschlossen. Sie sind ebenfalls Zeugen Jehovas geworden und kennen den Spruch (14:25) gut: „Ein wahrhaftiger Zeuge befreit Seelen, ein trügerischer aber bringt nur Lügen vor.“ So verkündigen sie denn Gottes Wahrheit, und zwar ungeachtet des Protestes und des Widerstandes von seiten derer in der Christenheit, die auf Täuschung ausgehen.
17. Zu welchem Ergebnis in geistigem Sinne führt die Bearbeitung des Feldes der Menschheit, und woran teilzuhaben ist unser aller Freude?
17 Das Bemühen, anderen zur Rettung zu verhelfen, führt zu unserer eigenen Errettung. Unsere Bearbeitung des Ackers oder Feldes der Menschheit bringt eine erfreuliche, sich lohnende Ernte von Erretteten ein. „Wer seinen Boden bebaut, wird selbst mit Brot gesättigt werden, wer aber wertlosen Dingen nachjagt, dem gebricht es an Herz [an guten Beweggründen].“ (Spr. 12:11, NW, Fußn.) „Der gepflügte Boden der Minderbemittelten [trägt] reichliche Nahrung, aber da ist einer, der aus Mangel an Rechtlichkeit weggerafft wird.“ (Spr. 13:23, NW) „Bei jeder mühevollen Arbeit ergibt sich ein Vorteil, aber Lippenworte allein [führen] zu Mangel.“ (Spr. 14:23, NW) Es erfordert Mühe, nicht nur Worte. (Spr. 3:27, 28) Wir müssen zu den Menschen hingehen und sie einladen, zum Wasser des Lebens zu kommen, und müssen ihnen geistige Speise anbieten. „Die großmütige Seele wird selbst gut genährt sein, und wer [andere] reichlich tränkt, wird auch selber reichlich getränkt werden. Wer Getreide zurückhält, den werden die Leute verwünschen; aber Segen kommt auf das Haupt dessen, der es kaufen läßt.“ Wir müssen also fortfahren, den Menschen die gedruckte Botschaft zu überbringen, wobei wir einen Beitrag entgegennehmen, damit weitere Schriften veröffentlicht werden und noch mehr Menschen die Botschaft erfahren können. (Spr. 11:25, 26, NW) Auf diese Weise nehmen wir jetzt alle an dem von der Weisheit bereiteten Mahle teil, um „am Leben zu bleiben“. — Spr. 9:1-6, NW.
18. Was wird die Schlacht von Harmagedon überdauern, und was ist ratsam, jetzt zu erlangen, und weshalb?
18 Die göttliche Weisheit wird die Schlacht von Harmagedon überdauern. Personen, die jetzt, also vor Harmagedon, Weisheit erlangen und sich durch ein Verständnis von ihr leiten lassen, werden diese Schlacht ebenfalls überleben und das Vorrecht haben, in Jehovas neuer Welt von der Weisheit Gebrauch zu machen. „Denn die Rechtschaffenen werden auf der Erde wohnen, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben. Die Bösen dagegen werden von der Erde vertilgt und die Treulosen von ihr weggerissen werden.“ (Spr. 2:21, 22, NW) Wie ratsam ist es daher, jetzt Weisheit zu erlangen! „Glücklich ist der Mensch, der auf mich hört, indem er Tag für Tag an meinen Türen wacht, an den Pfosten meiner Tore Wache hält. Denn wer mich findet, wird bestimmt Leben finden, und er erlangt Jehovas Wohlwollen.“ — Spr. 8:34, 35, NW.