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„Weisheit ist bei den Bescheidenen“Der Wachtturm 1962 | 15. Juni
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wollen, weder durch unsere Worte noch durch unsere Handlungen aufkommen. Im Gegenteil, wir sind bescheiden in der Wahl unserer Kleidung, unseres Wagens und unserer Wohnung. Wir brüsten uns nicht mit unseren Leistungen im Geschäftsleben, im Sport, in der Kunst oder im christlichen Predigtdienst. In den Sprüchen wird uns gesagt: „Das Forschen nach Ruhm ist nicht rühmlich.“ „Es rühme dich ein anderer und nicht dein Mund, ein Fremder und nicht deine Lippen.“ Der Bescheidene posaunt seine guten Werke nicht aus, sondern läßt seine Rechte nicht wissen, was seine Linke tut. — Spr. 25:27, van Eß; 27:2; Matth. 6:1-6.
Bescheidenheit hilft uns sogar, ehrgeizige Rivalen zu besänftigen. Das erlebte Gideon, als die Ephraimiter mit ihm Streit suchten. Er beschwichtigte sie, indem er zu ihnen sagte: „In eure Hand hat Gott die Fürsten von Midian … gegeben, und was habe ich tun können im Vergleich mit euch?“ Gideons Bescheidenheit machte sich bezahlt, denn „ihr Zorn [ließ] von ihm ab, als er dieses Wort redete“. — Richt. 8:1-3.
BESCHEIDENHEIT EIN SCHUTZ
Bescheiden sein heißt auch weise sein, weil Bescheidenheit ein Schutz ist. Die Bescheidenheit schützt uns vor den Schlingen des Teufels. Wäre Jesus nicht bescheiden gewesen, dann wäre er den Versuchungen Satans wahrscheinlich erlegen. In der nachapostolischen Zeit gelang es Satan, viele von der christlichen Versammlung in sein Netz zu locken, weil sie nicht bescheiden waren.
Bescheidenheit schützt uns auch vor weltlichen Versuchungen. Gideon und Jesus ließen nicht zu, daß sie das Volk zum König machte. Wären sie nicht so bescheiden gewesen, hätten sie bestimmt nachgegeben. Bescheidenheit schützt uns ferner vor der Gefahr, die als „die Begierde der Augen und die augenfällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben besitzt“, bezeichnet wird. — 1. Joh. 2:16, NW.
Bescheidenheit schützt uns auch vor unseren Schwächen. Sie bewahrt uns vor Mißerfolgen oder Enttäuschungen, die wir erleben könnten, wenn wir unsere Hoffnungen und Ziele zu hoch stecken. Die beiden Jünger, die Jesus baten, in seinem Königreich zu seiner Rechten und zu seiner Linken sitzen zu dürfen, wurden enttäuscht, denn sie mußten sich von Jesus sagen lassen: „Ihr wisset nicht, um was ihr bittet.“ — Mark. 10:38.
Bescheidenheit bewahrt uns davor, uns von öffentlichem Lob oder Tadel zu sehr beeindrucken zu lassen. Sie erleichtert es Kindern, sich ihren Eltern, den Frauen, sich ihren Männer, und den Gliedern der Versammlung, sich ihrem Aufseher unterzuordnen. Wer bescheiden ist, rühmt sich nicht des morgigen Tages. Er bringt sich auch nicht unnötigerweise in Verlegenheit, indem er sich vielleicht anmaßt, bei einem Gastmahl den ersten Platz einzunehmen, und ihn dann einer geehrteren Person abtreten muß. — Luk. 14:8-10.
Man kann also zu Recht sagen: „Weisheit ist bei den Bescheidenen“, und Gottes Wort gibt uns manchen guten Rat über die Bescheidenheit. Die Bescheidenheit macht uns zu Menschen, die von ihrem Schöpfer besser gebraucht werden können, sie hilft uns, mit unseren Mitmenschen besser auszukommen, sie schützt uns vor den Verlockungen Satans, der Welt und des Fleisches und bewahrt uns vor unnötigen Enttäuschungen, Mißerfolgen und peinlichen Situationen. Mache dir daher Freunde durch Bescheidenheit. Sei bescheiden!
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EmpfehlungDer Wachtturm 1962 | 15. Juni
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Ein Zeuge Jehovas aus Ohio berichtete folgendes Erlebnis: „Eines Tages sagte der Abteilungsleiter des Betriebes, in dem ich arbeite, zu meinen Mitarbeitern über mich: ‚Bill B. … ist der einzige zuverlässige Arbeiter in meiner Abteilung, der einzige, dem ich vertrauen kann.‘ Bei einer späteren Gelegenheit, nachdem er erfahren hatte, daß ich ein Zeuge Jehovas bin, sprach er zu den Arbeitern über Ordentlichkeit, Ehrlichkeit und die Leistung des vollen Arbeitspensums. Zum Schluß sagte er: ‚Vielleicht solltet ihr alle zu Bill B.s Religion übertreten, dann würdet ihr vielleicht alle mehr leisten.‘“
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