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Fragen von LesernDer Wachtturm 1953 | 15. März
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und so gerecht in unseren eigenen Augen und in den Augen anderer zu erscheinen, denn wir werden durch jene Art heuchlerischer Gerechtigkeit umkommen. Wir dürfen auch nicht nach übermäßiger Weisheit trachten, um vor anderen zu glänzen, denn das würde nicht wahre Weisheit sein, sondern nur eine Weisheit in unseren eigenen Augen, die uns ins Verderben brächte. Wir werden danach streben, unser Leben zu verlängern, indem wir Gott dienen, wenn dies auch von der Welt unter Satan als böse angesehen werden mag. Wir wollen aber nicht in Gottes Augen zu wirklicher Bosheit herabsinken und von ihm vernichtet, werden. Deshalb werden wir an göttlicher Gerechtigkeit festhalten, aber dem Extrem der pharisäischen Selbstgerechtigkeit entfliehen, und wir werden die sogenannte „Bosheit“ des Dienstes Gottes nicht außer acht lassen, sondern wollen immer vor den Extremen wirklicher Bosheit fliehen. Auf diese Weise können wir Gott annehmbar dienen und zur gleichen Zeit das Extreme vermeiden; auch wollen wir nicht versuchen, gerechter zu erscheinen, als wir in Wirklichkeit sind, noch wirklich böse zu werden, nur um den Anschein als Charakter-Entwickler zu vermeiden.
● Was meint Salomo, wenn er sagt, er fand unter Tausenden einen wahren Mann, aber niemals eine wahre Frau? — J. K., New Hampshire.
Prediger 7:27-29 erklärt (AÜ): „ ‚Siehe, dieses habe ich gefunden‘, sagt Koheleth, ‚indem ich eines zum anderen fügte, um ein richtiges Urteil zu finden, welches ich wiederholt gesucht habe, aber nicht fand, einen Mann aus Tausenden habe ich gefunden, aber ein Weib unter diesen allen habe ich nicht gefunden. Nur, siehe, dieses habe ich gefunden, daß Gott den Menschen aufrichtig geschaffen hat; sie aber haben viele Ränke gesucht.‘ “ Moffatt gibt den Vers 28 wie folgt wieder: „Folgendes ist das, was ich gefunden habe, sagt der Sprecher: einen wahren Mann unter tausend, aber niemals eine wahre Frau!“
Das kann kaum so aufgefaßt werden, daß Männer besser sind als Frauen. Es kann nicht buchstäblich genommen werden, so daß es bedeuten könnte, es gäbe keine wahren Frauen, denn die Bibel spricht von treuen Frauen, und es gibt heute mehr Frauen, die Zeugen Jehovas sind, als Männer. Salomo könnte von seiner persönlichen Erfahrung gesprochen haben, denn er hatte tausend Weiber und Konkubinen, wenn man alle zusammenzählt. Es mag nicht eine einzige darunter gegeben haben, die Jehova Gott hingegeben war, obgleich er zweifellos einige Männer kannte, die Gott treu waren. Folglich mag er seine eigene unglückliche häusliche Situation im Sinne gehabt haben, als er dies schrieb.
Es gibt jedoch eine andere mögliche Bedeutung, die stichhaltiger erscheint. Tausend ist ein Vielfaches von zehn, das irdische Vollständigkeit darstellt. Deshalb mag das Tausend sich auf alle Frauen, die jemals auf Erden gelebt haben, beziehen, von denen nicht eine vollkommen war oder ist. Eva blieb nicht eine solche, bestand in der Tat niemals die Prüfung, was sie als vollkommen in Lauterkeit vor Gott gezeigt hätte. Die Jungfrau-Mutter von Jesus, Maria, war nicht vollkommen. Was die Männer anbetrifft, würden die tausend auch irdische Vollständigkeit darstellen und alle Männer, die jemals auf Erden gelebt hätten, mit einschließen. Die Situation der Männer sieht anders aus als die der Frauen.
Während es niemals eine vollkommene Frau gegeben hat, die tadellosen Gehorsam gegenüber Jehova Gott zeigte, hat es doch einen solchen Mann, nämlich Christus Jesus, gegeben. Er ist der einzig wahre, vollkommene Mann, und der einzige, der je auf Erden gelebt hat. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, daß diese große Wahrheit durch die Worte Salomos in Prediger 7:27-29 eingeschlossen ist. Der Schluß von Vers 29 kommt einer einschneidenden Quersumme gleich, die die ganze Menschheit einschließt, also mehr den Menschen als solchen, als daß hier Männer mit Frauen verglichen würden, und somit unterstützt sie mehr die zuletzt dargelegte Ansicht als die erste Möglichkeit, daß sich nämlich Salomos Worte auf seine eigenen Erfahrungen beziehen könnten.
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Bekanntgabe der Gedächtnisfeier 1953Der Wachtturm 1953 | 15. März
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Bekanntgabe der Gedächtnisfeier 1953
Das Datum zur Feier des Abendmahles des Herrn fällt im Jahre 1953 auf Montag, 30. März, nach 6 Uhr abends. Alle Personen, die sich Jehova und seinem Dienste hingegeben haben, sollten sich an jenem Abend zusammen mit den Menschen guten Willens versammeln. Wahre Christen haben die Pflicht, diese Gedächtnisfeier zu beobachten. (1. Kor. 11:20-26, NW) Sie werden sich an jenem Abend nach 6 Uhr versammeln und die Versammlung mit Lied und Gebet eröffnen. Dann wird eine Ansprache über den Sinn und die Bedeutung des Gedächtnismahles gehalten, vorzugsweise von einem fähigen Bruder, der sich Gott hingegeben hat und gesalbt ist, sofern ein solcher zur Verfügung ist. Die Sinnbilder, ungesäuertes Brot und roter Wein, werden im Laufe der Versammlung zu einer passenden Zeit dargereicht, und die Gesalbten werden davon genießen. Nach der Gedächtnisfeier können passende Bekanntmachungen für den Dienst gemacht werden; man singe ein Lied und schließe die Versammlung mit Gebet. Ein Bericht über die Gesamtzahl der an jeder Versammlung Anwesenden und die Zahl derer, die an den Sinnbildern teilnehmen, sollte der Gesellschaft gesandt werden.
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