In unserem Leben den Blick auf Gottes neue Ordnung gerichtet halten
„Kämpfe den vortrefflichen Kampf des Glaubens, ergreife fest das ewige Leben, wozu du berufen worden bist.“ — 1. Tim. 6:12.
1. Warum wäre es töricht, jetzt zu beginnen, für die Genüsse dieser Welt zu leben?
WIE uns der vorangegangene Artikel gezeigt hat, wäre es sehr töricht und unvernünftig, jetzt zu beginnen, für weltliche Freunde oder für den Alkoholgenuß zu leben oder auf Gelegenheiten auszusein, mit der Unsittlichkeit zu spielen oder der unerlaubten Befriedigung des Fleisches durch Hurerei und Ehebruch nachzugehen. Warum Jehova mißfallen, wenn wir ihn doch durch unseren Wandel ehren und den Teufel zum Lügner stempeln können? Warum durch Zügellosigkeit die Gesundheit schädigen und uns vielleicht sogar eine abscheuliche Krankheit zuziehen, die zu einem frühen Tod führen könnte, wenn wir doch unsere körperliche und geistige Gesundheit durch ein sittenreines Leben fördern können? Warum wegen einiger Augenblicke des unerlaubten Genusses sinnlicher Befriedigung das Risiko auf sich nehmen, aus der Christenversammlung ausgeschlossen und schließlich sogar für immer vom Leben abgeschnitten zu werden, wenn wir doch die Aussicht haben, für die Bewahrung unserer Lauterkeit mit ewigem Leben in Gottes neuer Ordnung belohnt zu werden?
2. Welcher biblische Grundsatz entscheidet, wohin unser Leben führt, und was müssen wir tun, wenn wir in Gottes neuer Ordnung leben möchten?
2 Ja, warum? Es gibt wirklich keinen vernünftigen Grund, warum wir dies tun sollten, ganz gleich, von welchem Gesichtspunkt aus wir es betrachten. Es kommt nur darauf an, was wir wollen. Die Bibel zeigt dies unmißverständlich: Wir ernten, was wir säen. Wenn wir für das Fleisch säen, werden wir nicht nur den Kummer und die Sorgen ernten, die die augenblickliche sinnliche Befriedigung mit sich bringt, sondern schließlich auch den Tod. Wenn wir dagegen im Hinblick auf den Geist säen, genießen wir jetzt die Vorteile, die ein sittenreines Leben mit sich bringt, und haben ewiges Leben in Aussicht. (Gal. 6:7, 8) Es erhebt sich daher für einen jeden von uns die Frage: „Wofür lebe ich?“ Wenn wir in Gottes neuer Ordnung leben möchten, müssen wir jetzt dafür leben.
3. Wie beschreibt Paulus einige, die damals den christlichen Weg verlassen haben?
3 Nach Philipper 3:17-19 ermunterte Paulus seine Mitchristen, ihn und andere, die durch ihren Wandel ihre Treue bewiesen, nachzuahmen, fügte dann aber warnend hinzu: „Denn es gibt viele, ich pflegte sie oft zu erwähnen, erwähne sie jetzt aber auch weinend, die als die Feinde des Marterpfahles des Christus wandeln, und ihr Ende ist Vernichtung, und ihr Gott ist ihr Bauch, und ihre Herrlichkeit besteht in ihrer Schande, und ihr Sinn steht nach Dingen auf der Erde.“
4. Worauf sollten wir unsere Gedanken richten, wenn wir in Gottes neuer Ordnung leben möchten?
4 Es geht also um die Frage: Womit beschäftigen wir unseren Sinn? Woran ist unser Herz interessiert? Wonach streben wir? Wir sollten realistisch sein. Wie wir in 1. Timotheus 6:19 lesen, gebot Paulus denen, die irdische Interessen verfolgten und der Befriedigung sinnlicher Begierden lebten, „sichere Schätze [zu] sammeln als vortreffliche Grundlage für die Zukunft, damit sie das wirkliche Leben fest ergreifen“ würden. Ja, wir sollten das wirkliche Leben fest ergreifen. Das heißt, wir sollten für Gottes neue Ordnung, nicht für die Befriedigung der Begierden des Fleisches leben. In Römer 8:6 heißt es treffend: „Denn das Sinnen des Fleisches bedeutet Tod, das Sinnen des Geistes aber bedeutet Leben und Frieden.“
5. Inwiefern können wir von Moses lernen, was es heißt, für die neue Ordnung zu leben?
5 Von Moses können wir lernen, was es heißt, in unserem Leben den Blick auf Gottes neue Ordnung gerichtet zu halten. Er erwählte es sich, „eher mit dem Volke Gottes schlecht behandelt zu werden, als den zeitweiligen Genuß der Sünde zu haben, weil er die Schmach des Christus für größeren Reichtum achtete als die Schätze Ägyptens; denn er hielt seinen Blick auf die Belohnung gerichtet“. (Hebr. 11:25, 26) Lehnen wir wie Moses den „zeitweiligen Genuß der Sünde“ ab, und halten wir wie er unseren „Blick“ auf die uns in Gottes neuer Ordnung in Aussicht stehende „Belohnung“ gerichtet, obwohl wir deswegen manchmal verachtet und in Verruf gebracht werden? Und obwohl wir uns in Zucht nehmen und unsere irdischen Wünsche zurückstellen müssen? Ja obwohl wir alles daransetzen müssen, geistig stark zu bleiben?
6. Geht uns Christen dadurch, daß wir die Gepflogenheiten dieser Welt aufgegeben haben, etwas Wertvolles verloren?
6 Da wir als Christen die Gepflogenheiten dieser Welt aufgegeben haben, sind wir bei ihr nicht beliebt. Außenstehende mögen sagen, wir würden unnötig Verzicht und Selbstverleugnung üben. Geht uns dadurch aber tatsächlich etwas Wertvolles verloren? Nein, in Wirklichkeit gewinnen wir alles. Wir verzichten auf nichts, was wir benötigen, um wirklich glücklich zu sein. Wer ein christliches Leben führt, ist nicht traurig und unglücklich. Unserem himmlischen Vater zu gefallen bereitet uns die größte Freude. Außerdem ersparen wir uns dadurch, daß wir Jehova dienen, den Kummer und Schmerz, den Ungehorsam mit sich bringt. Warum auf Abenteuer und Nervenkitzel aussein, wenn man danach doch nur Gewissensbisse hat und doch genau weiß, daß solche Dinge nicht wirklich glücklich machen und nur den Tod nach sich ziehen? Vielleicht müssen wir sogar schon zu unseren Lebzeiten mit vielen bitteren Erfahrungen dafür bezahlen.
7. Wieso hilft uns der Glaube an die göttlichen Verheißungen, für Gottes neue Ordnung zu leben?
7 Was läßt sich denn überhaupt mit dem Leben in Gottes neuer Ordnung vergleichen? Vorläufig können wir nur ab und zu im Geiste einen Blick in die Zukunft tun und uns vorstellen, wie das Leben in der neuen Ordnung sein wird, aber dadurch entwickelt sich in uns ein Verlangen, dort zu sein. Siehst du dich im Glauben tatsächlich dort? Wenn ja, dann wirst du den Begierden des Fleisches viel besser widerstehen können. Du möchtest dir dann deine Aussicht, wirklich dort zu sein, durch nichts gefährden lassen. Vergiß nicht, daß der Glaube als „der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“, erklärt wird. Denke auch daran, daß man nicht nur glauben muß, daß es einen Gott gibt, sondern auch, „daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“. (Hebr. 11:1, 6) Unsere Hoffnung, in Gottes neuer Ordnung zu leben, sollte in uns so tief verankert sein, daß wir uns im Geiste bereits dort sehen. Das heißt nicht, daß wir überheblich wären, sondern wir haben einfach die feste, unerschütterliche Hoffnung, durch Jehovas unverdiente Güte dort zu sein. Fragen wir uns daher nochmals: Was wollen wir? Wofür leben wir? Das Leben für Gottes neue Ordnung ist nicht zu vergleichen mit dem inhaltlosen Leben, dem Flitterkram und Nervenkitzel dieser Welt.
DER MENSCH GESCHAFFEN, UM SICH DES LEBENS ZU ERFREUEN
8. Warum kann gesagt werden, Gott habe den Menschen geschaffen, damit dieser sich des Lebens erfreue?
8 Jehova schuf den Menschen und dessen Gehilfin, die Frau, nicht für ein hartes, freudloses Leben. Im Gegenteil, Adam und Eva sowie alle ihre Nachkommen sollten sich des Lebens erfreuen, und dieses Vorhaben Gottes wird sich erfüllen, wenn unter seinem Königreich die ganze Erde zu einem Paradies gemacht wird. Denke einmal einen Augenblick über die wunderbaren Verhältnisse nach, die im Garten Eden herrschten, und über die vielen schönen Dinge, an denen sich die ersten beiden Menschen erfreuen und satt sehen konnten. Ihr Körper war so geschaffen, daß er vom Nervensystem übermittelte Sinnesempfindungen wahrnehmen konnte. Die Pflanzen, die der Erdboden hervorbrachte, trugen eine Fülle von Früchten, die ganz verschieden schmeckten und dufteten, und Zunge und Nase der beiden Menschen waren so geschaffen, daß sie deren Geschmack und Duft wahrnehmen konnten. Sich satt zu essen bedeutete für sie nicht, sich einfach dreimal täglich den Magen zu füllen, sondern war für sie ein Genuß. Ihr Ohr konnte die wohlklingenden Laute, die in ihrer Umgebung erzeugt wurden, aufnehmen, auch die Laute der Sprache ihrer Mitmenschen, die diese mit Hilfe ihrer Sprechorgane hervorbrachten. Das Auge konnte all das Schöne und die ganze Farbenpracht um sie herum wahrnehmen. Jehova wollte, daß der Mensch die unermeßliche Schönheit seiner Schöpfung sehen und ihre Zweckmäßigkeit erkennen konnte.
9. Warum brauchte der Mensch nicht über die ihm gesetzten Grenzen hinauszugehen, um seine Bedürfnisse zu befriedigen?
9 Um die Freude des Menschen noch zu erhöhen, verlieh ihm Jehova die Fähigkeit der Empfindung, indem er ihn mit einem feinausgebildeten Tastsinn ausrüstete. Ja, Jehova hatte alles so gemacht, daß die Sinne und Bedürfnisse der Menschen in ihrer wechselseitigen Beziehung und in ihrer Beziehung zu ihrer übrigen Umgebung völlig befriedigt werden konnten. Es gab nichts, was Enttäuschungen oder das Gefühl des Nichtbefriedigtseins hätte hervorrufen können, noch wären diese Sinne die Ursache perverser Handlungen geworden. Die Fortpflanzung durch die geschlechtliche Vereinigung innerhalb der Ehegemeinschaft sollte Mann und Frau beglücken und sie einander körperlich und seelisch näherbringen. Jehova gab dem Menschen ein Gehirn, mit dem er logisch denken konnte; er konnte wahrnehmen, überlegen und Schlüsse ziehen. Der Mensch war ein sittliches Geschöpf. Da ihm Gottes Eigenschaften innewohnten, war er wirklich im Bilde Gottes, seines Schöpfers, erschaffen worden. — 1. Mose 1:26-31; 2:7-15.
10. Was hat Gott mit der Erde vor, obwohl das erste Menschenpaar sich das Recht, im Paradies zu leben, verscherzte?
10 Heute herrschen längst nicht mehr die vollkommenen Zustände und Bedingungen, die herrschten, als das erste Menschenpaar erschaffen wurde; wir dürfen aber nicht vergessen, daß Jehova Gott sein Vorhaben mit der Erde nicht geändert hat, nur weil sich einige seiner geistigen und seiner irdischen Söhne gegen seine Souveränität aufgelehnt haben. Durch seinen Sohn Jesus Christus hat er dafür gesorgt, daß das Paradies auf der Erde wiederhergestellt wird und daß alle Nachkommen Adams, die keine unverbesserlichen Sünder sind, sondern gehorchen, darin leben können. Jesus sagte: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben könnten.“ — Joh. 10:10.
DIE NEUE ORDNUNG MIT DEM AUGE DES GLAUBENS SEHEN
11. Was wird in Gottes neuer Ordnung dadurch möglich, daß die Menschen nicht mehr unvollkommen sind und nicht mehr sterben müssen?
11 Vollkommene Gesundheit und wahres Glück in Gottes neuer Ordnung — welch unbeschreibliches Geschenk! Nie mehr wird die Sünde in uns gegen Herz und Sinn streiten. Statt dessen werden wir unsere physischen und geistigen Fähigkeiten vollkommen beherrschen. Gott wird dafür sorgen, daß jedes normale, natürliche Bedürfnis des Menschen befriedigt wird. Körperkraft, geistige Beweglichkeit und Widerstandskraft werden nicht mehr nachlassen. Die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen eines ganzen Lebens werden nicht mehr vom Tod verschlungen, indem die „goldene Schale“, das Gehirn, zerschlagen wird und wieder zum Staub zurückkehrt und der Mensch nicht mehr ist. (Pred. 12:6) Welche Freude wird es sein, statt Menschen sterben zu sehen, unsere lieben Verstorbenen, die Gott im Gedächtnis behalten hat, aus den Gräbern zurückkehren zu sehen und willkommen zu heißen! Ja, Milliarden Menschen werden auferstehen. Welche Freude, sie über Gottes Vorhaben zu belehren, während sie von ihren Erfahrungen in der fernen Vergangenheit erzählen! Wolltest du das Vorrecht, dann mit diesen Menschen — zu denen auch Abel und alle Treuen der alten Zeit gehören werden — zusammen zu sein, jetzt gegen die Freundschaft mit Weltmenschen eintauschen? Bestimmt nicht!
12, 13. Welche Vorkehrung hat Jehova bereits getroffen, und welche Segnungen sind von Gottes neuer Ordnung zu erwarten?
12 Es wird eine Lust sein, unseren Gott in seiner neuen Ordnung in Geist und Wahrheit anzubeten und ihm zu dienen, jeden Tag etwas über ihn zu lernen, seinem Namen zu lobsingen, seine Schöpfung zu bewundern und zu sehen, wie sich sein Vorhaben erfüllt und wie sich die Befolgung seiner Grundsätze zum Guten auswirkt. Er wird uns belehren, und wir werden nie ausgelernt haben. Durch seinen Sohn Christus Jesus hat er zum Segen der ganzen Menschheit bereits eine vollkommene Regierung gebildet. Unter dieser Regierung wird unser Hunger und Durst nach Gerechtigkeit gestillt werden. Unrecht und Ungerechtigkeit wird es nicht mehr geben. (Jes. 9:6, 7) Es wird eine Freude sein, nicht nur jeden Tag im Entwickeln unserer Geisteskräfte und unserer Fähigkeiten einen Schritt weiterzukommen, sondern sie auch dazu zu gebrauchen, unsere Erde zu vervollkommnen und sie in eine paradiesische Wohnstätte umzuwandeln.
13 Ja, die Erde wird den Menschenkindern zum Erbteil gegeben. Vom Osten bis zum Westen, vom Norden bis zum Süden, ja so weit das Auge reicht, wird die Erde dann ein einziges großes Paradies sein. Ihre Ebenen, ihre Täler, ihre Hügel, ihre Berge und sogar das Meer werden vom Menschen beaufsichtigt werden. Es wird eine Wonne sein, unsere Hände und unsere geistigen Fähigkeiten zu gebrauchen, um die Erde unter Gottes Leitung zu der herrlichen Wohnstätte zu machen, die der Schöpfer für den Menschen vorgesehen hat. Möchtest du diese beglückende Aussicht gegen ein nächtliches Trinkgelage eintauschen? Wie töricht wäre dies!
14, 15. Welche wunderbaren Vorrechte wird der Mensch in Verbindung mit der Pflanzen- und Tierwelt auf der Erde genießen?
14 Und was wir dann alles tun können! Versuche, es dir einmal vorzustellen. Welch schöne Aufgabe wird es sein, sich um die Pflanzen und Tiere zu kümmern, wie Gott es dem Menschen ursprünglich geboten hatte! Die vielfältige Pflanzenwelt wird die Menschen mit der besten Nahrung, mit Fasern zur Herstellung von Stoffen, mit Baumaterial und anderen nützlichen Erzeugnissen versorgen. Es wird unendlich viele interessante Dinge über das Pflanzenleben der ganzen Erde zu lernen geben. Ist es nicht faszinierend zu beobachten, wie Pflanzen wachsen, wie verschieden sie sich vermehren, ja wie die Bestäubung vor sich geht? Wir staunen darüber, wie Jehova sie alle gemacht hat.
15 Und welch ein Vergnügen wird es sein, die Tiere zu betreuen, sie genau zu beobachten, mit ihnen zusammen zu arbeiten oder sich an ihnen zu erfreuen! Es ist ganz natürlich, daß wir Freude an den Tieren haben; schon von Kind auf lieben wir sie. Heute besuchen wir Zoos und Tiergärten, um die Tiere zu betrachten; doch dann werden wir sie in ihrer natürlichen Umgebung sehen können. Wir werden ihre Gewohnheiten kennenlernen. Wir werden sie nicht mißhandeln oder mißbrauchen. Wir werden ihnen beim Spielen zusehen und beobachten, wie sie ihre Höhlen oder Nester bauen und wie sie ihre Jungen aufziehen, und wir werden über diese Werke Jehovas, des großen Schöpfers, staunen.
16. Auf welchen Wissensgebieten werden sich die Menschen dann Kenntnisse aneignen können, und was müssen wir tun, um an diesem Erbe teilzuhaben?
16 Während du dein Erbteil bearbeitest wird auch dein Nachbar, dein Nächster, dies tun. Ja jeder Bewohner der Erde wird dein Nächster sein, und es werden sich dir viele Gelegenheiten bieten, deinen Nächsten zu lieben wie dich selbst. Alles wird aus Liebe getan werden, und darum wird man, statt sich gegenseitig Schaden zuzufügen, sich gegenseitig Gutes tun. Im neuen System der Dinge wird so viel Gutes getan werden, daß es nie langweilig werden wird. Niemand wird arbeitsscheu sein. Während wir andere lehren, werden wir selbst unendlich viel Neues lernen und uns darüber freuen. (Jes. 11:9) Denke an die vielen Wissensgebiete. Fortgeschrittene Kenntnisse in Physik und Chemie werden es dem Menschen ermöglichen, die Reichtümer der Erde auszubeuten, ohne den Verschmutzungs- und Müllbeseitigungsproblemen der heutigen Generation begegnen zu müssen. Architekten, Planer und Baufachleute werden ihre Talente richtig nutzen können. Man wird auch Zeit haben, seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der sogenannten schönen Künste zu verbessern und sich daran zu erfreuen: an schöner Musik, die nicht von Unmoral, babylonischer Religion oder Mythologie beeinflußt ist, sowie an Gemälden oder Bildhauerwerken, die nicht das Produkt eines überspannten Gehirns sind, sondern etwas Sinnvolles darstellen und eine künstlerische Leistung sind. Wer von uns wollte sich das alles verscherzen, nur um sich eine Nacht dem unerlaubten Geschlechtsverkehr oder dem Spiel mit der Unsittlichkeit hinzugeben? Einige haben dies getan. Ein treuer Diener Gottes ist jedoch darauf bedacht, dies nicht zu tun. Er weiß, daß Jehova Gott sich nicht verspotten läßt und daß man, wenn man in Gottes neuer Ordnung leben möchte, das Böse hassen und das, was gut und gerecht ist, lieben muß.
17, 18. (a) Warum dürfen wir, während wir nach dem Leben in Gottes neuer Ordnung streben, in unserer Wachsamkeit keinen Augenblick nachlassen? (b) Was meinte Jesus mit dem Rat, es sei besser, einen Körperteil auszureißen und wegzuwerfen, wenn er einen straucheln mache?
17 Wir müssen unsere Liebe zu Jehova und unsere Ergebenheit ihm gegenüber jederzeit beweisen, ganz gleich, was der Teufel gegen uns unternehmen mag, und ungeachtet der Schwachheiten unseres Fleisches. Wir müssen auf dem schmalen und eingeengten Weg, der zum ewigen Leben führt, bleiben. Wir dürfen keinen Augenblick davon abweichen und uns auf den breiten Weg begeben, auf dem Millionen in den Tod gehen. — Matth. 7:13, 14.
18 Was würde es ausmachen, wenn wir, um ewiges Leben in der neuen Ordnung zu erlangen, sinnbildlich gesprochen, ein Auge ausreißen oder eine Hand abhauen müßten, weil sie uns straucheln machen könnten? Jesus sagte warnend, daß jeder Verheiratete, der fortwährend eine Frau ansehe, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen in Wirklichkeit bereits Ehebruch mit ihr begangen habe. Darauf sagte er, man solle ein Auge, das einen straucheln mache, ausreißen oder eine Hand, die einen straucheln mache, abhauen. Es sei besser, man tue dies und gelange gewissermaßen ohne diese anstößigen Glieder ins neue System, als daß sie die Ursache dafür wären, daß der ganze Leib in die Gehenna geworfen und für immer vernichtet würde. Richtet sich unser Auge auf unsittliche Handlungen und Gedankengänge? Haben wir eine Vorliebe für pornographische Bücher und Filme, oder betrachten wir jemand vom anderen Geschlecht mit unsittlichen Gedanken? Dann müßten wir drastische Änderungen vornehmen, die man mit dem Ausreißen und Wegwerfen eines Auges vergleichen könnte. Greift unsere Hand hin und wieder an eine falsche Stelle und tut etwas, was nicht erlaubt ist? In einer solchen Versuchung sollte sie unbrauchbar gemacht werden, wie wenn sie von einem Chirurgen vom Körper abgetrennt worden wäre. — Matth. 5:27-30.
19. Inwiefern gab uns Paulus im Wettlauf um das ewige Leben ein gutes Beispiel?
19 Paulus drückt dies in 1. Korinther 9:24-27 auf andere Weise aus: „Wißt ihr nicht, daß die Läufer in einem Wettlauf alle laufen, aber nur e i n e r den Preis empfängt? Lauft auf eine Weise, daß ihr ihn erlangen könnt. Außerdem übt jeder, der an einem Wettkampf teilnimmt, in allen Dingen Selbstbeherrschung. Nun tun sie es natürlich, um eine vergängliche Krone zu erhalten, wir aber eine unvergängliche. Daher laufe ich nicht aufs ungewisse; ich führe meine Schläge so, daß ich nicht die Luft schlage, sondern ich zerschlage meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich mich nicht, nachdem ich anderen gepredigt habe, selbst irgendwie als unbewährt erweise.“
20. Was hilft uns, unser Ziel, das Leben in Gottes neuer Ordnung, anzustreben?
20 Wenn wir wirklich nach dem Leben in Gottes neuer Ordnung streben, müssen wir unsere Aufrichtigkeit beweisen, indem wir uns jetzt bemühen, Gottes Gesetz kennenzulernen und es zu befolgen. Wir können Gott nicht täuschen, und es wäre auch nicht gut, wenn wir uns selbst täuschen würden. Wir dürfen nichts zum Schein tun. Wir müssen auf uns selbst und auf unseren Umgang achten. Wir sollten mit Menschen befreundet sein, die wie wir in der neuen Ordnung leben möchten. Wir sollten unsere Aufrichtigkeit durch eifriges Predigen der guten Botschaft beweisen, ferner durch unser persönliches Studium und durch den Besuch der Zusammenkünfte. Ja wir sollten im Dienste Gottes völlig aufgehen, denn dann geraten wir nicht in die Versuchung, unsere Kräfte zur Befriedigung irgendwelcher Begierden des Fleisches zu verwenden, und wir lassen auch keine solchen Absichten in unserem Herzen aufkommen. Wir leben dann wirklich für Gottes neue Ordnung. — Kol. 3:23-25.
BEHARRLICHKEIT UND STANDHAFTIGKEIT NOTWENDIG
21, 22. (a) Warum müssen wir unbedingt ausharren, wenn wir unser Ziel erreichen möchten? (b) Warum sollten wir uns durch die vielen Hindernisse, die auftauchen mögen, nicht entmutigen lassen? Wer wird uns helfen?
21 Natürlich ist die neue Ordnung noch nicht da, aber wir wissen, daß sie sehr nahe ist. Wir wissen auch, daß wir in sehr schwierigen Zeiten leben. Wir müssen heute einen harten Kampf führen, aber diesen Kampf müssen wir auch morgen führen. Mit anderen Worten, wir müssen beharrlich sein. Jesus sagte: „Durch euer Ausharren werdet ihr eure Seele erwerben.“ Jakobus tröstet uns mit den Worten: „Glücklich ist der Mann, der die Prüfung erduldet, denn nachdem er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Jehova denen verheißen hat, die ihn beständig lieben.“ — Luk. 21:19; Jak. 1:12.
22 Manchmal mögen wir denken, es sei unmöglich. Es mag so aussehen, als ob wir von den Schwierigkeiten überwältigt würden. Wir sind Versuchungen, Anfeindungen, Schwierigkeiten, Krankheiten und den vielen Problemen ausgesetzt, denen unvollkommene Menschen im allgemeinen gegenüberstehen, und manchmal mag es den Anschein haben, als ob alles auf einmal auf uns eindringen würde, und wir mögen denken, wir würden niemals damit fertig werden. Vom menschlichen Standpunkt aus mögen wir uns in einer hilflosen, hoffnungslosen Lage befinden. Beachten wir aber, was Jesus zu seinen Aposteln sagte, als ihnen klar wurde, daß es sehr schwierig, ja anscheinend unmöglich sein würde, in Gottes Königreich einzugehen: „Da wurden sie über die Maßen betroffen und sprachen zu ihm: ,Wer kann denn tatsächlich gerettet werden?‘ Jesus blickte sie direkt an und sagte: ,Bei Menschen ist es unmöglich, nicht aber bei Gott, denn bei Gott sind alle Dinge möglich.‘“
23. (a) Was sagte Jesus über die Belohnung derer, die seinen Fußstapfen genau folgen? (b) Was müssen wir tun, damit Gott uns hilft?
23 Darauf fühlte sich Petrus veranlaßt zu sagen: „‚Siehe! Wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.‘ Jesus sprach: ,Wahrlich, ich sage euch: Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Felder um meinetwillen und um der guten Botschaft willen verlassen, der nicht jetzt, in dieser Zeitperiode, hundertfach empfängt: Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Felder, unter Verfolgungen, und in dem kommenden System der Dinge ewiges Leben.‘“ (Mark. 10:26-30) Ja, bei Menschen ist es unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Mit seiner Hilfe werden wir in seine neue Ordnung gelangen können. Wir können ewiges Leben ernten, wir müssen nur wollen. Gott zwingt uns nicht; er lenkt uns nicht, wenn wir nicht wollen, und er segnet uns auch nicht, wenn wir dazu neigen, unrecht zu tun. Wir müssen in die rechte Richtung gehen, damit wir von seinem Geist angetrieben werden. Wenn wir auf dem Weg, der zum Leben führt, bleiben möchten, müssen wir unablässig Gottes Wort studieren, damit wir wissen, wie wir unsere Schritte lenken müssen. In Psalm 119:144 lesen wir die ermahnenden Worte: „Die Gerechtigkeit deiner Mahnungen währt auf unabsehbare Zeit. Laß mich Verständnis haben, damit ich am Leben bleibe.“ Wir können Jehova ebenso fest vertrauen wie David, der nach Psalm 16:8 sagte: „Ich habe Jehova beständig vor mich gestellt. Weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht zum Wanken gebracht werden.“
24. Wofür dürfen wir jetzt nicht leben, wenn wir in Gottes neuer Ordnung leben möchten?
24 Wir wollen den Wettlauf um das Leben in Gottes neuer Ordnung nicht verlieren. Wir wollen nicht gleichsam unser Erstgeburtsrecht für ein Linsengericht verkaufen. (Hebr. 12:16, 17) Wofür leben wir? Für weltliche Freunde? Keiner von ihnen kann uns helfen, Leben zu erlangen; sie können uns aber in den Tod führen. Leben wir für den Alkoholgenuß? Der Alkohol, Drogen und andere Reizmittel können uns zwar helfen, der Wirklichkeit des Alltags zu entfliehen, nicht aber der Wirklichkeit von Harmagedon. Sind wir auf Gelegenheiten aus, mit der Unsittlichkeit zu spielen oder Hurerei oder Ehebruch zu begehen? Vergessen wir nicht, daß die Hure die verführerischen Worte spricht: „Gestohlene Wasser selbst sind süß“, doch der Sprücheschreiber fügt abschließend hinzu: „Aber er [der ihren Lockungen erliegt] hat nicht erkannt, daß die im Tode Kraftlosen dort sind.“ — Spr. 9:13-18.
25. Warum ist es wichtig, jetzt für Gottes neue Ordnung zu leben?
25 Es ist also ganz klar, daß wir nicht für die Dinge leben können, die von Gott verurteilt werden, wenn wir das „wirkliche Leben“ fest ergreifen möchten. Wir müssen jetzt für Gottes neue Ordnung leben, wenn wir dann in Gottes neuer Ordnung leben und die ewigwährenden Segnungen genießen möchten, die Jehova, unser Gott, denen in Aussicht stellt, die ihn wirklich lieben. Ja, achte streng darauf, jetzt so zu leben, als ob dein künftiges Leben von deinem jetzigen Leben abhinge — denn es hängt tatsächlich davon ab!
[Bild auf Seite 269]
Wenn du deine Gedanken auf das Leben in Gottes neuer Ordnung gerichtet hältst, wird dir das helfen, den Begierden des Fleisches zu widerstehen und das ewige Leben fest zu ergreifen.