Wer wird am Schlusszeugnis teilnehmen?
1. Welche Geschichte wiederholt sich? Wird unsere Generation dies ebenfalls finden?
MAN sagt, die Geschichte wiederhole sich. Die Geschichte der vergangenen göttlichen Warnungen und der vollzogenen Gerichte wird sich wiederholen, denn Gottes Wort sagt: „Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde, es ist aber geschrieben zur Warnung (Belehrung, Moffatt) von uns, auf welche die Enden der Weltzeiten (die Abschluss-Stunden der Welt, Moffatt) gekommen sind.“ (1. Kor. 10:11, Reinhardt) Wer kann verneinen, dass das Regnen von Wasser, Feuer und Schwefel während der Tage Noahs und Lots und die sie begleitenden Warnungen gleichgültig aufgenommen wurden von Völkern, die interesselos ihre tägliche Lebensweise beibehielten, als ob ihre Welt auf unbeschränkte Zeit ungestört so weiterdaure? Sagte nicht Jesus dasselbe, als er von seiner zweiten Gegenwart in diesen „letzten Tagen“ sprach? „Und gleichwie es in den Tagen Noahs geschah, also wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie assen, sie tranken, sie heirateten, sie wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche ging, und die Flut kam und alle umbrachte. Gleicherweise auch, wie es geschah in den Tagen Lots: sie assen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; an dem Tage aber, da Lot von Sodom ausging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte alle um. Desgleichen wird es an dem Tage sein, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird (da der Schleier vom Sohne des Menschen gelüftet wird, Weymouth).“ (Luk. 17:26-30) Christus Jesus ist seit 1914 gegenwärtig gewesen, und es ist Zeugnis gegeben worden von den Zeichen, die dies beweisen; der Schleier wird jedoch von den blinden „Augen des Verständnisses“ der Mehrheit der Menschen nicht gelüftet werden, bis seine Macht im Sturm von Harmagedon offenbart wird.
2. Was schatteten Ägypten und Babylon vor? Warum?
2 Dass jenes Ägypten, das Mose warnte und dessen Macht zerbrochen wurde, als Jehova sein Volk befreite, ein Vor- oder Sinnbild ist, beweist Offenbarung 11:8: „Ihre Leichname werden auf der Strasse der grossen Stadt liegen bleiben, die bildlich Sodoma und Ägypten heisst, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.“ (Rösch) Die ermordeten Leiber oder die „Leichname“ stellen dar, wie eine gewisse Phase von Gottes Zeugniswerk gegen Ende des Ersten Weltkrieges zum Stillstand gebracht wurde. Doch ist vor neunzehnhundert Jahren Jesus im gleichen sinnbildlichen Ägypten unseres zwanzigsten Jahrhunderts verfolgt und getötet worden. Ägypten, die erste Weltmacht, vertritt bildlich die Weltorganisation, „die gegenwärtige böse Welt“, die durch die Jahrhunderte hindurch Jehovas Volk bedrückt hat. Das Buch der Offenbarung zeigt auch, dass das Babylon, das von Gott durch Jesaja und andere gewarnt wurde, das Vorbild eines grösseren, künftigen Babylons gewesen ist, denn lange nach dem buchstäblichen Zusammenbruch Babylons sagt das 18. Kapitel den Fall „Babylons, der grossen“ voraus.
3. Was wurde durch Jerusalem und Juda vorgeschattet? Wieso treffend?
3 Jerusalem und Juda nahmen Gottes Namen wohl an, verfehlten aber bei weitem, ihm entsprechend zu leben. Welch passendes Vorbild sind sie daher von der heutigen Christenheit! Die Christenheit trägt den Namen Gottes und des Reiches Christi, hat aber, gleichwie Jerusalem zur Zeit Jeremias, die wahre Anbetung um falscher Götter willen verlassen. Sie dient sich selbst, vergöttert Geld, Macht, Geschöpfe, Statuen und Bildnisse, opfert ihre Kinder dem Kriegsgott und verspottet Jehovas Zeugen, die sie wegen ihren Vergehungen warnen, kerkert sie ein und tötet sie bisweilen. Gleichwie das treulose Jerusalem zur Zeit Jesu hat sie eine Form der Gottseligkeit, verleugnet aber Gottes Kraft. Ihre Priester und Prediger äffen die Pharisäer nach, mit ihren Gewändern und Titeln, ihrer Philosophie und Überlieferung, ihren Zeremonien und Glaubensbekenntnissen, ihrer Heuchelei und Scheinheiligkeit, ihren Worten und Werken, die sie sagen und tun, damit sie bekannt werden. Unter gerade solch parallelen Verhältnissen können Christi wahre Nachfolger in seinen Fussstapfen wandeln, indem sie ein ähnliches Werk mit ähnlichen Methoden und inmitten ähnlicher Prüfungen und bei einer ähnlichen Reaktion auf eine ähnliche Botschaft und Warnung vollführen. Ein Unterschied aber ist vorhanden: das gegenwärtige Zeugnis ist das Schlusszeugnis dieser Welt. „Dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:14.
WER WIRD AM WERKE TEILNEHMEN?
4, 5. Wer nimmt nicht am Schlusszeugnis teil? Und weshalb nicht?
4 Wer beteiligt sich am Geben des Schlusszeugnisses vom Königreich Jehovas und vom Untergang dieser Welt in Harmagedon? Nicht die Hochgeachteten dieser Welt, denn sie sind in Gottes Augen ein Greuel. Nicht die weltlich Weisen, nicht die Einflussreichen, weder der Adel noch die hohe Gesellschaft, nicht solche, die sich selbst als Realisten, als Leute mit praktischem Sinn bezeichnen und die über das spotten, was sie als unrealistische törichte Evangeliumspredigt betrachten. Jesus sagte: „Was unter den Menschen hoch ist, ist ein Greuel vor Gott.“ Paulus schrieb: „Sehet doch nur eure Berufung an, ihr Brüder: Nicht viele Weise nach dem Fleische, nicht viele Mächtige (Einflussreiche, Eine Amerik. Übers.), nicht viele Leute von vornehmer Geburt, sondern was vor der Welt töricht ist, hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache, und was vor der Welt schwach ist, hat Gott erwählt, damit er das Starke zuschanden mache, und was vor der Welt niedriggeboren und was verachtet ist, hat Gott erwählt, das, was nichts gilt, damit er das, was gilt, zunichte mache, auf dass sich kein Fleisch vor Gott rühme.“ — Luk. 16:15; 1. Kor. 1:26-29, rev. Zürcher B.
5 Keiner, der diese Welt, sei es auf kommerziellem, politischem oder religiösem Gebiet verficht und unterstützt und sie, trotz Gottes Warnung vor ihrem baldigen Ende, am Dasein zu halten sucht, wird oder kann am Geben des Schlusszeugnisses teilhaben. Jene, die Jehova gefallen möchten, werden seine Warnung über diese Weltorganisation beachten: ‚Christus ist nicht von dieser Welt; sein Königreich ist nicht von dieser Welt; betet nicht für diese Welt; ich habe euch, Christen, aus dieser Welt, herausgenommen; liebet nicht die Welt noch die Dinge in der Welt; seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern setzt eure Zuneigung auf Dinge, die droben sind; Satan ist der Fürst dieser Welt, der Gott dieser Welt, und die ganze Welt liegt in diesem Bösen; und schliesslich verwickeln sich jene, die für Gottes Sache kämpfen, nicht in die Dinge dieser Welt, und Freunde der Welt sind Feinde Gottes.‘ (Joh. 17:9, 14, 16; 18:36; 14:30; 15:18, 19; Röm. 12:2; Kol. 3:2; 2. Kor. 4:4; 1. Joh. 2:15-17; 5:19; 2. Tim. 2:4; Jak. 4:4) Fegt nicht dieses Sperrfeuer göttlicher Aussprüche selbst die einflussreiche und geachtete orthodoxe Geistlichkeit der Christenheit aus den Reihen der wahren christlichen Evangeliumsdiener?
6. Doch wer erweist sich als Gottes Evangeliumsdiener, um was zu bezeugen?
6 Zeigt anderseits nicht das Vorangegangene, dass die nicht geachtete, schwache, bescheidene, unbedeutende, nicht einflussreiche, unweltliche Gruppe, die als Jehovas Zeugen bekannt ist, Gottes Evangeliumsdiener sind? Sie werden von der heutigen gescheiten Welt als unrealistisch, unwissend und töricht angesehen. Überdies sind sie die einzigen, welche die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich Christi predigen und die Warnung ergehen lassen, dass diese Generation von Harmagedon heimgesucht wird. Durch Hunderte von Millionen von Büchern und Broschüren in etwa achtundachtzig Sprachen und ausserdem durch Millionen von Zeitschriften, Traktaten und Tausenden von öffentlichen Vorträgen, die wöchentlich stattfinden, haben Jehovas Zeugen Zeugnis abgelegt, dass die Kriege, Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben, Streitereien und Verfolgungen, die Unruhen und Ängste, die vermehrte Pflichtvergessenheit und Unsittlichkeit in der Welt, das Versagen nationaler Regierungen und der Weltregierungen — alles nur die offenkundigen Geschehnisse sind, die auf die Zeichen passen, welche gemäss der Prophezeiung Jesu seine zweite Gegenwart begleiten und denen Harmagedon auf dem Fusse folgt. Geradeso wie zur Zeit des ersten Kommens Jesu die Erfüllung einer Menge von Prophezeiungen aus den Hebräischen Schriften ihn als den Messias bestätigte, so wird auch heute seine zweite Gegenwart auf Grund von Ereignissen kund, die die Prophezeiung erfüllen. Doch ebenso, wie die einflussreichen religiösen und politischen Führer ihn vor neunzehnhundert Jahren verwarfen, so verwerfen ihn heute die gleichen Klassen und wenden sich dieser Welt und ihren Plänen zu ihrem Fortbestehen zu. — Matth. 24; Mark. 13; Luk. 21; 2. Tim. 3:1-5; Ps. 118:22; Matth. 21:42; 1. Pet. 2:4-8.
7. Wer nimmt die Predigt-Verpflichtung an? Und was tun sie?
7 Christen, die geweiht sind, um Gottes Willen zu tun, werden die Verpflichtung, sich am Schlusszeugnis zu beteiligen, so wie es von Christus Jesus geboten ist, auf sich nehmen. (Matth. 24:14) Ihr Weihegelübde ist nicht wie das schnell vergessene Geschwätz wortreicher Toren: „Der Tor wird laut durch viele Worte. — Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, dass du nicht gelobst, als dass du gelobst und nicht bezahlst.“ (Pred. 5:3-5) Noch sind sie wie die leeren Wolken und die wehenden Winde, die in Sprüche 25:14 erwähnt sind: „Wolken und Wind, die doch keinen Regen bringen — so ist jemand, der verspricht, was er nie gibt.“ (Moffatt) Christen versammeln sich nicht bloss für einige Minuten an einem Tage der Woche in einem Gebäude mit einem Kirchturm und bezahlen einen titeltragenden Geistlichen, damit er ihnen predige. Ein jeder einzelne Christ ist ein Evangeliumsdiener und muss andern predigen. — Jak. 1:22-25.
WIE DAS ZEUGNIS GEGEBEN WIRD
8. Was für ein stummes Mittel ist ebenfalls zum Predigen benutzt worden?
8 Christen machen wirksamen Gebrauch von gedruckten Bibeln und biblischen Hilfsmitteln. Dies ist nicht neu. Mose überreichte Gebote, die auf Steintafeln geschrieben waren. Josua schrieb auf Altäre von Stein. Jeremia schrieb ein Zeugnis an die Gefangenen in Babylon, und Baruk schrieb gewisse Prophezeiungen Jeremias in einer Rolle nieder, die dem König Jojakim überbracht wurde. Eine Hand von Gott schrieb eine Untergangsbotschaft auf die Palastwand des Königs Belsazar. Apostel und andere Urchristen schrieben Briefe, und Paulus war es besonders an einigen Pergamenten gelegen. (2. Mose 31:18; Jos. 8:32; Jer. 29:1; 36:1-32; Dan. 5:5, 25-28; 2. Tim. 4:13) Dies sind nur einige wenige von den vielen Beispielen, wo man das Schreiben zum Predigen benutzte, ausser den geschriebenen Rollen, die schliesslich die sechsundsechzig Bücher der Bibel selbst ausmachten.
9. Gereichten solche zur Ermüdung des Fleisches oder nicht? Weshalb?
9 Heute bringen Druckerpressen, die auf Hochtouren laufen, einen endlosen Strom von Lesestoff heraus, wodurch Salomos Warnung vor dem endlosen Büchermachen, deren Studium das Fleisch ermüdet, treffender, „zugespitzter“ ist denn je. Doch der König Salomo schloss einen gewissen Stoff von seiner Warnung aus, wenn er sagte: „Die Worte der Weisen sind wie Treibstacheln, und wie eingeschlagene Nägel die gesammelten Sprüche: sie sind gegeben von e i n e m Hirten (Lehrer, van Ess).“ (Pred. 12:12, 11) In alten Zeiten wurden Treibstacheln, lange Stöcke mit Eisenspitzen gebraucht, um Ochsen nach der rechten Richtung zu lenken. Weise Worte aus der Bibel oder gestützt auf die Bibel halten wahre Christen auf dem Vormarsch des Königreichsdienstes und gestatten ihnen nicht, zu zögern oder zurückzuhalten oder auf falsche Pfade abzuschweifen, ohne dass ihnen das Gewissen schlägt und sie schuldig spricht. (Apg. 26:14) Schriftgemässe Ermahnung ist scharf, ja zugespitzt. Alle sechsundsechzig Bücher der Bibel, die von dem einen Lehrer Jehova Gott inspiriert und unter der Leitung seines Geistes gesammelt wurden, enthalten „gespitzte“ Wahrheiten, die tief in den Sinn eines Menschen hineingetrieben werden müssen. Wie Nägel, die in ein Brett geschlagen sind, werden sie nicht herausgezogen, sondern man kann sich vertrauensvoll daran halten, da sie uns als sicherer Anker dienen, der uns davor bewahrt, von den wehenden Winden weltlicher Propaganda hin- und hergepeitscht und zerschlagen zu werden. (Jak. 1:6-8) Folglich gereichen die Bibel und zuverlässige biblische Hilfsmittel, wie Jehovas Zeugen sie verbreiten, nicht zur Ermüdung. Statt dass sie das Fleisch ermüden, wird dieses, wenn ihr Rat befolgt wird, zur Frische der frühen Jugend zurückkehren! — Hiob 33:25.
10. Wie wird dieses verbreitet? Warum passenderweise?
10 Durch bedeutende Literaturlieferungen wird Jehovas Zeugen heute geholfen, das Schlusszeugnis zu geben. Dies ist weit mehr, als treue Menschen der alten Zeit und die Urchristen besassen, die die Warnungen in den vergangenen biblischen Zeiten erschallen liessen. Doch da ihnen mehr gegeben ist, wird auch mehr verlangt, nämlich ein weltweites Zeugnis unter all den über den ganzen Erdball hin verstreuten Nationen. (Luk. 12:48; Mark. 13:10) Von Haus zu Haus gehen sie und verbreiten Bibeln und biblische Schriften. Jesus predigte nach dieser Methode und schulte seine Nachfolger, sich an den Türen der Leute recht zu benehmen. (Matth. 10:7-15) „Und sie hörten nicht auf, . . . Haus für Haus zu lehren und das Evangelium von Jesus dem Christus zu predigen.“ „Wie ich nichts von dem, was heilsam ist, zurückgehalten habe, dass ich es euch nicht verkündigt und euch öffentlich und von Haus zu Haus gelehrt hätte.“ Selbst drüben in Babylon waren schon Jahrhunderte vor dem Kommen Christi die Türeingänge als geeignete Orte zur Besprechung der Botschaft Gottes betrachtet worden. — Apg. 5:42; 20:20, rev. Z. B., Hes. 33:30.
11. Wie handeln sie, nachdem sie Schriften abgegeben haben? Nach wessen Beispiel?
11 „Denn wir treiben nicht Handel mit dem Wort Gottes“ (Fussnote) oder nach Einer Amerik. Übers.: „Ich hausiere nicht mit Gottes Botschaft.“ (2. Kor. 2:17) Gleichwie Paulus können Jehovas Zeugen dies heute sagen, weil sie mit dem Abgeben von Schriften in den Wohnungen der Menschen ihre Arbeit nicht als beendet ansehen. Bücherhausierer haben ihre Arbeit mit dem Verbreiten ihrer Waren vollendet, nicht so aber ein Evangeliumsdiener, der biblische Hilfsmittel abgibt. Wenn er sein „Schwert des Geistes“ schwingt, gibt er nicht bloss einen Hieb, indem er ein Buch abgibt, und steckt darauf sein Wahrheitsschwert in die Scheide, sondern tut ganze Arbeit, indem er „durchsticht“ zu einem Heimbibelstudium. Er ist eifrig bemüht, jene wieder zu besuchen, die bereit sind, ihn hinsichtlich dieser lebenswichtigen Themen nochmals anzuhören. (Apg. 15:36; 17:32) Bei solchen Rückbesuchen hält er kostenlos Bibelstudien ab. Jesus lehrte in den Häusern und machte Rückbesuche in Privatwohnungen, wo immer ein besonderes Interesse vorhanden war. (Luk. 10:38-42; Joh. 12:1-3) Das tut er weiter bis auf diesen Tag, nicht persönlich, sondern vertreten durch seine Fussstapfennachfolger: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut, zu dem werde ich eingehen und das Abendbrot mit ihm essen, und er mit mir.“ — Off. 3:20.
12. An welchen öffentlichen Stätten bieten sie die Botschaft mit Recht ebenfalls an?
12 Auf belebten Strassen beziehen christliche Evangeliumsdiener strategische Stellungen und reichen das Wort des Lebens Vorübergehenden dar. Die Strassen und öffentlichen Plätze sind schon vor alters als Stätten gebraucht worden, wo Gottes Weisheit kundgetan wird: „Die Weisheit schreit draussen, sie lässt auf den Strassen ihre Stimme erschallen. Sie ruft an der Ecke lärmender Plätze; an den Eingängen der Tore, in der Stadt redet sie ihre Worte.“ Ferner: „Ruft nicht die Weisheit, und lässt nicht die Einsicht ihre Stimme erschallen? Oben auf den Erhöhungen am Wege, da, wo Pfade zusammenstossen, hat sie sich aufgestellt. Zur Seite der Tore, wo die Stadt sich auftut, am Eingang der Pforten schreit sie.“ (Spr. 1:20, 21; 8:1-3) Von Christus Jesus sagte das Volk: „Auf unseren Strassen hast du gelehrt.“ (Luk. 13:26) Auf öffentlichen Plätzen oder Marktplätzen predigte Paulus den Anwesenden. — Apg. 17:17.
13. Welchen Schriftbeweis bringen wir vor für die Plätze, wo wir predigen?
13 Wenn also Personen, die an den orthodox-religiösen Brauch der sonntäglichen Predigten in einem Kirchengebäude gewöhnt sind, wissen möchten, warum wir uns dieser Methode nicht anpassen, so können wir auf die vorhergehenden Schrifttexte hinweisen, um zu zeigen, dass wir uns unserm Vorbild, Christus Jesus, anpassen. Dazu können wir sagen: „Der Höchste wohnt nicht in Tempeln, von Händen gemacht.“ (Apg. 7:48, Schlachter) Dessenungeachtet können wir zeigen, dass so, wie Jesus und seine Apostel den Tempel und die Synagogen benutzten, Jehovas Zeugen Königreichssäle benutzen, um christliche Versammlungen mit Einschluss öffentlicher Vorträge abzuhalten. Ferner führen sie Vorträge im Freien, in Parkanlagen und sonstwo durch, wie dies Christus Jesus vor neunzehnhundert Jahren getan hat.
IST JEMAND AUSGENOMMEN?
14. Wie und in welchem Ausmasse predigen einige unter verschiedenen Verhältnissen?
14 „Predige das Wort, halte darauf in gelegener und ungelegener Zeit.“ (2. Tim. 4:2) Dies tun alle treuen Zeugen Jehovas. Einige können die ganze Zeit dem Predigtwerke widmen; andere können es nur während eines Teils ihrer Zeit tun, da sie noch etwas weltliche Arbeit zur Beschaffung ihres Lebensunterhaltes verrichten müssen. Es gibt Verhältnisse, welche die Tätigkeit einiger beschränken; doch alle können Gelegenheiten finden, um am Schlusszeugnis teilzunehmen. Körperliche Leiden mögen einige behindern, doch selbst solche können predigen, indem sie ihren Nachbarn, Freunden, Leuten, die an ihre Türe kommen, oder durch das Telephon mündlich Zeugnis geben oder auch durch Briefeschreiben und indem sie Literatur durch die Post versenden. In der Tat, was für Umstände könnten einen treuen Zeugen vollständig aus dem Dienste Jehovas vertreiben?
15, 16. Gibt es solche, die zu alt oder zu jung sind zum Predigen? Was zeigt dies?
15 Ist jemand zu jung, um zu dienen? Paulus schrieb den 1. Thessalonicher-Brief im Jahre 50 n. Chr. und bezog sich darin auf Timotheus als einen „Diener Gottes“. Dieser muss ein Junge gewesen sein, der noch nicht zwanzig Jahre zählte, denn mehr als zehn Jahre später war er immer noch jung, und Paulus sagte ihm: „Niemand verachte deine Jugend.“ (1. Thess. 3:2, Luther; 1. Tim. 4:12) Im Alter von zwölf Jahren predigte Jesus und überraschte die Zuhörer durch seine Weisheit. (Luk. 2:42, 46, 47) Jeremia war noch ein Kind, als er Jerusalem vor seinem Sturz zu warnen begann. (Jer. 1:5, 6) Und weisst du, dass Samuel Jehova in der Stiftshütte diente und prophezeite, nachdem er entwöhnt worden war? (1. Sam. 2:11, 18; 3:1-21) Bist du jünger als er?
16 Einige mögen hohes Alter vorschützen als einen Grund, um in den Ruhestand zu treten. Aaron wurde zum Priester ordiniert, als er 83 Jahre zählte, und Mose war 80 Jahre alt, als er eingeführt wurde in den Dienst als Mittler zwischen Jehova und Israel. In dieser Eigenschaft schattete er Christus Jesus vor und diente bis ins Alter von 120 Jahren, bis zu seinem Tode. (2. Mose 7:7; 28:1-4; 5. Mose 34:7) Als Paulus zufolge seiner Treue zu Gott erstmals in Rom Gefangener war, gab er sich selbst den Namen „Paulus, der Alte“. Doch nach seiner Freilassung predigte er noch einige Jahre weiter. (Philem. 9) Und der Apostel Johannes war ungefähr hundert Jahre alt, als er das Seinige beitrug, das den Kanon der Bibel vervollständigte. Bist du über hundert Jahre alt?
17. Dürfen Körpergebrechen das Predigen ganz unterbinden? Warum?
17 Schlechte Gesundheit behindert den Dienst, doch sollte dadurch jemandes Predigttätigkeit ganz unterbunden werden? Man rufe sich den Fall Hiob in Erinnerung. Nachdem er den Verlust seiner Kinder und materiellen Güter erlitten hatte, befiel ihn eine eklige Krankheit. Elefantiasis oder der schwarze Aussatz! Durch diese Geschwürkrankheit bedeckt sich die Haut mit dunklen Schuppen, und die Beine schwellen an, bis sie zwei- oder dreimal so gross sind als sonst und sie wie plumpe Elefantenfüsse erscheinen, von woher die Namen schwarzer Aussatz und Elefantiasis kommen. Hiobs Körpertätigkeit war sehr beschränkt, und er litt sehr. Und doch, als die drei Besucher zu ihm kamen, gab er ihnen eifrig Zeugnis und bewahrte seine Lauterkeit. (Hiob 2:7, 8, 11; 3:1) Selbst der junge Timotheus litt unter Magenbeschwerden und hatte „häufig Krankheitsanfälle“, und Paulus tat seinen Dienst trotz eines bitteren „Körperleidens“. (1. Tim. 5:23, rev. Zürcher B. und Menge; 2. Kor. 12:7, Eine Amerik. Übers.) Heute gibt es Zeugen, die trotz grosser körperlicher Hemmnisse predigen, wie es zum Beispiel Gelähmtheit, Blindheit, Taubheit und Stummheit sind.
18. Sollte jemand zu beschäftigt sein, um zu predigen? Warum diese Antwort?
18 Zu beschäftigt, um predigen zu können? Gibt es, gleichwie zur Zeit Jesu, Personen, die als Ausrede vorbringen, sie hätten Äcker, Vieh oder ein Weib, das ihre Zeit beanspruche und ihnen für die neue Welt keine Zeit übriglasse? (Luk. 14:17-20) Gestatten sie, dass dornige Verwicklungen in diese Welt mit ihren Sorgen und Reichtümern das Predigen des Evangeliums ersticken? (Matth. 13:7, 22) Finden nicht die meisten Leute etwas Zeit für weniger wichtige Dinge, zum Beispiel für weltliche Arbeit? zum Einkaufen von Nahrung? zum Lesen der Zeitung? zum Abhören des Radios? zum Besuchen von Freunden? zum Entspannen durch irgendwelche Erholung? und vielleicht gar zum Schlafen an einigen Sonntagmorgen? Die letzte Frage erinnert uns an den Text — vielleicht zu träge? Sprüche 6:6-11 sagt: „Bis wann willst du liegen, du Fauler? wann willst du von deinem Schlafe aufstehen? Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen: und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann.“ Doch vielleicht sind solche zu müde, um ewig zu leben, und ziehen vor, für immer im Tode zu schlafen, ungestört durch schmetternde Weckeruhren oder Auferstehungen!
19. Sollte jemand durch Menschenfurcht oder Unfähigkeit daran verhindert sein? Weshalb?
19 Andere mögen sich aus Schüchternheit oder Furcht zurückhalten. Jeremia überwand dieses Hindernis. (Jer. 1:6-9, 17-19) Vollkommene Liebe zu Gott treibt die umstrickende Menschenfurcht aus. (1. Joh. 4:18; Spr. 29:25) Fühlst du dich unfähig, im Königreichsdienste zu reden? Sowohl Jeremia wie Mose dachten anfänglich gleich, doch betrachte das aufrüttelnde mündliche Zeugnis, das sie gaben, nachdem sie diese falsche Furcht überwunden hatten! (2. Mose 4:10-12) Auch braucht man sich nicht durch Furcht vor Fragen, die schwer zu beantworten sind, von der Teilnahme am Schlusszeugnis fernhalten zu lassen. Durch eine theologische Schulung in einem Religionsseminar wird man heute so wenig zum Dienste Jehovas ausgerüstet wie zur Zeit Jesu, als er und die Apostel solch Geschulte zuschanden machten. Privates Studium der Bibel und Gruppenstudium mit andern Zeugen und dazu Jehovas Geist verleihen die Fähigkeit, im Antworten hinter niemandem zurückzustehen. „Deine Gebote machen mich weiser als meine Feinde; ich bin niemals ohne sie. Ich habe mehr Einsicht als alle diese Orakel, denn ich sinne nach über deine Vorschriften! Ich weiss mehr als diese Weisen, denn ich erfülle dein Geheiss.“ (Ps. 119:98-100, Moffatt) Man beachte, wie der junge Elihu den Geist Jehovas als etwas für die Weisheit Unerlässliches preist: „Jung bin ich an Jahren, ihr aber seid alt; darum war ich zaghaft und fürchtete mich, mein Wissen euch zu offenbaren. Ich dachte: Das Alter mag reden und die Menge der Jahre Weisheit lehren. Aber der Geist erleuchtet die Menschen, und der Hauch des Allmächtigen macht sie verständig. Die Hochbetagten sind nicht immer weise.“ — Hiob 32:6-9, rev. Zürcher B.
MIT DER ORGANISATION STUDIEREN UND PREDIGEN
20, 21. a) Wieviel Glauben brauchen wir, um predigen zu können? b) Wie können wir den nicht zu unterdrückenden Drang zum Predigen entwickeln? Welche Beispiele zeigen dies?
20 Zu predigen erfordert Glauben, doch nicht viel. So klein wie ein Senfkörnlein, wird er schon einen Berg versetzen. Weniger als selbst so etwas Kleines sollte uns in den Felddienst treiben, denn wir sind soviel kleiner als Berge! Niemand sollte von andern oder von sich selbst zum aktiven Zeugnisgeben getrieben werden müssen. Was aber, wenn man sich zum Predigen nicht getrieben fühlt? Man studiere. Man sinne nach über Gottes Gesetz Tag und Nacht. Man spreche über die Schrift an den Versammlungen der christlichen Gemeinde, horche auf die Kommentare der andern, nehme die Wahrheit durch Auge und Ohr auf, bis sie Sinn und Herz erfüllt, bis sie hochquillt in unserm Innern und im Felddienst aus unserm Munde übersprudelt. Das wird von selbst geschehen, denn wir sprechen von dem, was uns Herz und Sinn erfüllt. „Aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“ (Luk. 6:45) Einige schwatzen, tragen Klatsch weiter, geben Familienschwierigkeiten preis, erzählen eingehend von ihren Leiden und beschreiben ihre Operationen, oder sie nörgeln, murren oder zanken. Davon ist ihr Sinn erfüllt. Wir möchten uns von dem entlasten, was unsern Sinn beschäftigt. Nehmen wir daher die Wahrheit in unsern Sinn auf und entlasten uns davon in unserm Zeugnisgebiet!
21 Wenn wir unsern Sinn mit der göttlichen Wahrheit ernähren und unsere Herzen damit erfüllen, werden wir davon erzählen oder bersten; wir müssen sie von unseren Lippen fliessen lassen, damit uns leichter werde. Elihu empfand gerade dies, als er ungeduldig dastand und die falschen, lästerlichen Äusserungen der drei „Tröster“ Hiobs mitanhörte. Als sie mit Reden innehielten, sprach Elihu gerade heraus: „Antworten will auch ich mein Teil, auch ich will mein Wissen offenbaren. Denn ich bin voll von Worten, mich drängt der Geist, der in mir ist. Siehe, mein Leib ist wie Wein, der keine Luft hat, und wie neue Schläuche will er bersten. Drum muss ich reden, dass mir leichter werde, muss meine Lippen auftun und antworten.“ (Hiob 32:17-20, rev. Zürcher B.) Stumm zu bleiben wird qualvoller sein als die Verfolgung, die ein öffentliches Zeugnisgeben mit sich bringen mag, wie Jeremia dies entdeckte: „Ich bin zum Gelächter geworden den ganzen Tag, jeder spottet meiner. Denn so oft ich rede, muss ich schreien, Gewalttat und Zerstörung rufen; denn das Wort Jehovas ist mir zur Verhöhnung und zum Spott geworden den ganzen Tag. Und spreche ich: Ich will ihn nicht mehr erwähnen, noch in seinem Namen reden, so ist es in meinem Herzen wie brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich werde müde, es auszuhalten, und vermag es nicht.“ — Jer. 20:7-9.
22. Wie muss das Predigen des Evangeliums geleitet sein? Aus welchem Grunde?
22 Niemand möge sich abmühen, die Wahrheit für sich zu behalten, sondern man entledige sich nichtiger Gründe und Entschuldigungen, die einen im Königreichsdienste behindern und die mit sich herumzutragen einen mehr ermüden und in grössere Gewissenskonflikte bringen, als man sie im Zeugniswerke hätte. Lass deinen Eifer jetzt, da er durch die Erkenntnis zur brennenden Flamme entfacht ist, durch andere Verkündiger in der Organisation in die rechte Richtung leiten. Leite ihn hinüber in das Werk des taktvollen und organisierten Predigens des Evangeliums. Jehovas sichtbare Organisation kann dich gebrauchen, doch kann sie auch ohne dich auskommen. Du aber kannst nicht ohne sie auskommen. Wer keine Frucht trägt, wird schliesslich entfernt und wird niemals vermisst, da neue zugefügt werden. Entfernte Zweige welken und sterben bald, da sie vom zirkulierenden, lebengebenden Saft abgeschnitten sind. Desgleichen, wenn eine Hand oder ein Fuss vom Menschenleib abgehauen ist, geht das abgetrennte Glied zugrunde, oder wenn es in verkrampfter Stellung untätig bleibt, schläft es ein, wird starr und verliert seine Fähigkeit, sich zu bewegen. Das Blut, worin das Leben ist, zirkuliert nicht in solchen Teilen und kann daher keine neue Nahrung bringen und verbrauchte Stoffe wegschaffen. So verhält es sich mit Jehovas sichtbarer Organisation. Alle müssen sich miteinander verbinden, müssen die lebengebende geistige Nahrung erlangen, die Gott unter seinem Volke durch die Organisation zirkulieren lässt; sie müssen die neuen Wahrheiten aufnehmen, wodurch alte Ideen fallengelassen werden, ferner die mahnenden Ratschläge, welche absonderliche persönliche Ideen daniederhalten, und all dies erhält uns frisch und stark und tätig, indem wir Auge in Auge sehen und Schulter an Schulter kämpfen. Werde kein verwelkter Zweig, kein gelähmter Fuss! Schneide dich nicht selbst von der Organisation ab, wodurch du geistigen Selbstmord begingest. — Joh. 15:1-8.
DIE VÖLKER GESCHIEDEN
23. Welches Geschick erwartet die Spötter und die Gleichgültigen?
23 Überlass den Selbstmordlauf der alten, ungerechten Welt. Lass sie höhnen und spotten und zu uns dasselbe sagen wie die Bewohner Jerusalems zu Jeremia: ‚Gott hat kein Interesse an unserer Erde. Er hat sie verlassen. Er wird weder Gutes noch Böses tun. Und selbst wenn Harmagedon eines Tages kommen sollte, wird es doch nicht zu unsern Lebzeiten, nicht während unserer Generation kommen.‘ Das warnende Zeugnis wird gleichgültig beiseitegeschoben von Millionen, die uns wohl nicht gewalttätig verfolgen mögen, sondern bloss verfehlen, dem Zeugnis gemäss zu handeln. Diese Gleichgültigkeit genügt, um sie als „Böcke“ zu klassieren. (Matth. 25:41-46) Die Selbstgefälligen, Gleichgültigen oder jene, deren angeblich höhere Intelligenz ihnen im Wege ist, die Warnung zu beachten, so dass sie sie mit der leichtfertigen Ausrede abweisen, dass betrogene einfältige Tröpfe schon zur Zeit ihres Vaters oder Grossvaters vor dem Ende der Welt gewarnt hätten und die sagen, dass alles so weitergehe wie in vergangenen Zeiten, sollten daran denken, dass die Spötter in den Zeiten Noahs, Lots und Jeremias ähnlich gefolgert hatten. Der Apostel Petrus warnte vor solch überlegenen Spöttern in den „letzten Tagen“. — 2. Pet. 3:3-7.
24, 25. Welche Klasse von Untätigen ist mit uns verbunden? Welches Geschick wartet ihrer?
24 Es gibt noch eine andere Klasse, die sich während diesen Tagen des Schlusszeugnisses offenbart. Die zu ihr gehören, kennen das Zeugniswerk der Zeugen Jehovas. Sie glauben, dass Jehovas Zeugen die beste Religion haben, und dass ihre Veröffentlichungen die harmonischste Erklärung der Bibel darbieten. Besonders lieblich und beglückend finden sie die Wahrheiten von den gesegneten Zuständen des Lebens in Jehovas neuer Welt, und sie kommen und lauschen wie einem schönen Liede. Sie besuchen stets die Versammlung, wenn ihre Lieblingsredner auf dem Programm sind, und selten fehlen sie bei Kongressen, niemals bei der Gedächtnisfeier. Doch handeln sie nicht gemäss dem, was sie hören, und eifrige Zeugen werden von ihnen wahrscheinlich als Extremisten und Fanatiker angesehen. Laut Hesekiel 33:31-33 werden sie zu spät zur Vernunft kommen:
25 „Sie kommen scharenweise (wie das Kommen eines Volkes, Fussnote) zu dir und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie tun sie nicht; sondern sie tun, was ihrem Munde angenehm ist (mit dem Munde bekunden sie viel Liebe, engl. B.), ihr Herz geht ihrem Gewinne nach. Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht. Wenn es aber kommt — siehe, es kommt! — so werden sie wissen, dass ein Prophet in ihrer Mitte war.“ Christus Jesus bezeichnete diese Klasse als töricht, wenn er sagte: „Und jeder, der diese meine Worte hört und sie nicht tut, der wird einem törichten Manne verglichen werden, der sein Haus auf den Sand baute; und der Platzregen fiel hernieder, und die Ströme kamen, und die Winde wehten und stiessen an jenes Haus; und es fiel, und sein Fall war gross.“ — Matth. 7:26, 27.
26. Welche „andern“ werden durch unser Predigen ins Freie geführt? In welcher Zahl?
26 Wenn aber das Schlusszeugnis auch bewirkt, dass Spötter und Verfolger sich rühren und dass Lässigen, Selbstsüchtigen und Törichten die Ohren darob jucken, ruft es doch auch eine mit Schafen verglichene Klasse von Gerechtigkeitsliebenden auf den Plan. Sie hören die Botschaft nicht nur, sondern beherzigen sie. Sie sehen die Zeichen, welche die zweite Gegenwart Christi beweisen, glauben der Warnung vor dem nahenden Harmagedon und nehmen die Ermahnung, die Umgarnung der alten Welt zu fliehen, zu Herzen. Jesaja sagte diesen wunderbaren Zuwachs und die Einsammlung als ein Ergebnis der Ausstrahlung des Lichts der Wahrheit über die ganze Erde voraus. Gleich der Meeresfülle würden sie bekehrt werden; wie Tauben, die den Himmel verdunkeln, weil sie in Massen daherfliegen, kommen sie zum einzigen Licht der Organisation Jehovas. Die Tore der Organisation sind beständig offen und werden weder Tag noch Nacht geschlossen. Obwohl die falsche Religion, die Politik, der Handel, der Militarismus, die Dämonen und der Teufel selbst die Tore zuzuschlagen suchen, werden sie niemals, auch nicht für einen Augenblick, geschlossen, sondern werden offen bleiben, damit das Licht ausstrahle und die „andern Schafe“ des Herrn Eingang finden! Ein Kleiner wird zu einem Tausend, ein Geringer zu einer starken Nation, und Jehova wird dies eilends ausführen, während seine Evangeliumsdiener das Schlusszeugnis geben. — Jes. 60:1-22.
NIMM TEIL AM ZEUGNIS UND AM SIEG!
27. Wie handeln diese und wie lange?
27 Diese herbeikommenden Menschen, die Gerechtigkeit lieben, kommen nicht zu Jehovas sichtbarer Organisation, um habsüchtig geistige Speise aufzunehmen, damit sie selbst fett werden oder damit die gefälligen Wahrheiten von den Königreichssegnungen ihre Ohren kitzeln. Nein, sie lassen sich nicht durch solch selbstsüchtige Beweggründe leiten, sondern erachten es als einen grösseren Segen, die Wahrheit an andere weiterzugeben, als es war, sie zuerst selbst zu empfangen. Sie gehen in gleichem Schritt und Tritt mit andern Zeugen Jehovas, nehmen ihre Plätze in deren Reihen ein, marschieren mit dem gegenbildlichen Heuschreckenheer, verkündigen weit und breit die Botschaft, welche die üppigen Weiden versengt, wo die Geistlichkeit ihr Heu gemacht hat, ja versengen sie so gründlich, wie die Brandfackeln der Schakale, welche Simson in das stehende Getreide der treulosen Philister losgelassen hatte, jenes Getreide verbrannten. Nur haben heute die gesalbten Zeugen und ihre Gefährten guten Willens keine Schakale, welche die Brandfackel der Wahrheit weitertragen, aber sie vereinen ihre Stimmen, um die Lautstärke des wachsenden Zeugnisrufes anschwellen zu lassen, und fahren damit fort, bis das Schlusszeugnis allen Nationen gegeben ist, bis das Ende kommt, bis „die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist.“ — Apg. 20:35; Joel 2:1-11; Jer. 25:36; Richt. 15:4, 5; Jes. 6:11.
28. Welche Erfahrungen machen wir jetzt, weil wir die Wahrheit predigen?
28 Dann werden der gehorsamen Menschheit endlose Segnungen in einer neuen Welt warten; doch um diese Segnungen zu ernten, müssen wir nun den Samen der Wahrheit aussäen. Wenn wir das treulich tun, werden wir uns Verfolgungen zuziehen. Die Menschen werden wie Löwen auf Gottes Zeugen lauern, werden Flammen sprühen wider sie, werden den Pöbel zu Angriffen auf sie anfeuern. Die Feinde sind versengt durch die Untergangsbotschaft und in Flammen zufolge der feurigen Gerichte. Daher brandmarken sie die Zeugen in der öffentlichen Presse und von der Kanzel und gebrauchen Zähne und Zungen als Speere und Schwerter, um den guten Ruf der Zeugen zu erstechen, indem sie sie beschimpfen und beschmieren. So hat David es gesagt: „Mitten unter Löwen ist meine Seele, unter Flammensprühenden liege ich, unter Menschenkindern, deren Zähne Speere und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.“ (Ps. 57:4) Doch Jehova liefert eine göttliche Waffenrüstung, woran die feurigen Pfeile des Bösen abprallen, und da, wo Menschenmacht und -kraft versagt, verleiht sein Geist den Sieg! — Eph. 6:10-17; Sach. 4:6.
29. Wie lange geht es noch, und weshalb jetzt oder nie predigen?
29 Welch herrlicher Schatz, jetzt am Geben des Schlusszeugnisses teilzuhaben, damit man sich auch an den Früchten des Sieges weiden könne! Die Zeit ist kurz — selbst Satan weiss es. (Off. 12:12) Die Zeit wird nicht dahinschleichen, wenn sie im eifrigen Wirken verbracht wird. Ja, die Bibel sagt, dass ‚Jakob sieben Jahre um Rahel diente; und sie waren in seinen Augen wie einzelne Tage, weil er sie so liebte‘. Und wenn sich auch die Zeit über seine Erwartungen hinauszog, verging sie trotzdem schnell. (1. Mose 29:20, 27, 28) Zufolge der Liebe, die wir zu Gott, zu seinem König und Königreichswerke haben, wird uns die Zeit, die uns von Harmagedon trennt, wie ein schnell verfliessender Strom von lieblichen Tagen erscheinen. Wenn diese Tage vorbei sind, wird der Bericht über das Schlusszeugnis aufgezeichnet werden, und es wird Geschichte sein, die sich nicht wiederholt. (Nah. 1:9; Matth. 24:21) Diese alte Welt ist auf der Waage gewogen und zu leicht erfunden worden; ihre Tage sind gezählt; ihre Stunden sind gezählt, da Gott ihre letzte Stunde kennt. (Matth. 24:36) Und damit sind auch unsere Stunden zum Predigen des Evangeliums gezählt. Der Teufel benutzt die noch verbleibende kurze Zeit wie ein wilder, rasender, brüllender Löwe, der seine Herausforderung zu beweisen sucht. Wir sollten unsere Zeit so eifrig zum Guten ausnutzen, wie er sie zum Bösen benutzt. Vorbei dann die Zeit zum Erbringen des Beweises, dass er ein Lügner ist, sowie zur Teilnahme am Schlusszeugnis, denn die grosse, göttliche Zeitenuhr schlägt, und Harmagedons schicksalsschwerer Stundenschlag erdröhnt! So nimm denn teil am Schlusszeugnis — jetzt oder nie!