Nutzbringende Werke der Versammelten
1. Warum brauchen unsere Werke nicht notwendigerweise im Unglück zu enden, wie im vorausgehenden Artikel beschrieben wird, und welcher Weg ist vorgesehen worden, auf dem unser Leben immerdar nutzbringend werden kann?
MÜSSEN jedoch unsere Werke, die wir heute in dieser bösen Welt der Sünde und des Todes vollbringen, so unglücklich enden, wie dies eben beschrieben wurde, so daß wir zu Recht einen Abscheu vor der Gelegenheit, zu leben, haben? Muß unser Leben Nichtigkeit und bloß ein Haschen nach etwas sein, das man so wenig fassen kann wie den Wind? Nein, das braucht es nicht zu sein und wird es nicht sein, wenn wir uns davon abwenden, dieser alten Welt zu dienen, und dann für Gottes neue Welt wirken. Für seine neue Welt zu wirken bedeutet, Jehova Gott zu dienen, und für ihn arbeiten wir nie umsonst. Solche gottgefällige Arbeit lohnt sich, ungeachtet wie sehr wir dabei verfolgt werden und welch hartem Widerstand wir begegnen. Ohne Gott können wir nichts erreichen. Die Menschen sind unvollkommen, sind unverkennbar Sünder, stehen unter dem Urteil eines himmlischen Gerichts und sterben daher. Sie können unternehmen, was sie wollen, so hart arbeiten, wie sie wollen — wenn sie es ohne Gott tun, werden diese Umstände sie immer in ihrem Lauf behindern und sie immer zum Unglück führen. Aus eigenen Kräften können sie aus dieser Sackgasse nicht herauskommen. Jehova Gott hat jedoch einen Weg bereitet, auf dem unser Leben sinnvoll werden, einen edlen Zweck erhalten und immerdar nutzbringend gelebt werden kann. Dieser Weg führt über das Königreich seines Versammlers, Jesus Christus.
2. Welche Arbeit ist eine Gabe Gottes, und was war Gottes Vorhaben in bezug auf die Arbeit des Menschen?
2 Laßt uns im Sinn behalten, daß Arbeit, das heißt Arbeit in seinem Dienst, eine Gabe Gottes ist. Gott setzte den rechtschaffenen Menschen in den Garten Eden, damit er arbeite. Es war nicht Gottes Absicht, daß seine Arbeit nutzlos sei und durch den Tod jäh abgebrochen werde, nachdem er von dem ihm geziemenden Arbeitsplatz vertrieben worden wäre. (1. Mose 2:7, 8, 15) Es war Gottes Vorhaben, daß der Mensch bei seiner Arbeit glücklich sein, daß er die Früchte seiner Arbeit sehen und genießen und sie an seine Kinder weitergeben sollte.
3. Wozu ist jemand verpflichtet, der Gott Anbetung darbringen will, und was kommt uns zugute in Anbetracht der Gabe Gottes, die in Arbeit besteht?
3 Wenn der vollkommene, rechtschaffene Mensch gehorsam die Arbeit verrichtet, die ihm sein Schöpfer aufgetragen hat, betet er Gott an. Gott anzubeten wird nie vergeblich sein, noch bringt es Unglück, sondern es führt zu ewigem Leben unter der universellen Souveränität Gottes, Jehovas. Laßt uns auch im Sinn behalten, daß das hebräische Wort, das manchmal mit „Anbetung“ übersetzt wird, tatsächlich „Dienst“ bedeutet. (2. Kön. 10:20-23; 2. Mose 12:25) Wenn wir für Gott Dienst tun, so beten wir ihn an. Wenn wir müßig und träge sind, beten wir Gott nicht an und ahmen ihn auch nicht nach. Da der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen worden ist, muß er arbeiten, und zwar nicht vergeblich, denn Jesus, der große Versammler, sagte einst: „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend.“ (Joh. 5:17, NW) Auch Salomo sagte: „Ich sah das Werk des [wahren] Gottes, daß die Menschen das Werk nicht zu ergründen vermögen, das unter der Sonne getan worden ist. Wie sehr sich der Mensch auch abmüht, es zu erforschen, er ergründet es doch nicht. Und selbst wenn er sagen sollte, er sei weise genug, es zu kennen, würde er es doch nicht ergründen können.“ (Pred. 8:17. NW) In der neuen Welt werden die Menschen bis in alle Ewigkeit die Werke Gottes zu erforschen und völlig zu ergründen suchen, aber sie werden sie nicht zu ergründen vermögen. Wohl uns, wenn wir es zu schätzen wissen, daß Gott für uns eine nutzbringende Arbeit bereit hält, und wohl uns, wenn wir herausfinden, worin sie besteht, und wenn wir daraufhin Gottes Mitarbeiter werden. Das ist keine nichtige Gabe.
4. Zu wem hin müssen wir heute versammelt werden, welchen Schritt müssen wir danach tun, und wie sollten wir ihn tun?
4 Salomo schrieb das Buch Qo·helɇth, des Versammlers, um uns von den nichtigen, wertlosen Werken, den toten Werken dieser Welt, die unglücklich enden, abzuhalten. Heute müssen wir, um von der „unglücklichen Beschäftigung“ loszukommen, die Gott den Menschensöhnen in dieser verurteilten alten Welt gegeben hat, von dem größeren Salomo, dem herrschenden König Jesus Christus, versammelt werden, und zwar dadurch, daß wir auf seine Stimme, seine Weisheit, hören, die in Gottes geschriebenen Wort zum Ausdruck kommt. Durch ihn müssen wir zu Jehova Gott kommen und uns ihm im Glauben und in Liebe völlig hingeben. Wir müssen sorgfältig erwägen, was dieser Schritt bedeutet und was wir nun als Folge dieser Hingabe sein und tun müssen. Wir sollten Gott gegenüber nicht vorschnell ein Hingabegelübde ablegen, sollten aber auch nicht unnötig lange warten, bis wir geloben, ihm zu dienen und seinen Willen immerdar zu tun. Haben wir dieses feierliche, unwiderrufliche Gelübde aber einmal abgelegt, sollten wir es auch halten, es also nicht umsonst geleistet haben, damit wir nicht unglücklich enden. Es sollte uns damit ernst sein, wenn wir Jehova Gott durch Jesus Christus ungeteilte Hingabe geloben. Es sollen nicht bloß viele Worte sein, die vorschnell und in Torheit gesprochen werden, ohne daß das Herz dabei ist.
5. Was sagt Salomo, was den Gebrauch des Mundes zu einem Gelübde betrifft, und wie sollte jemand hinsichtlich eines Gelübdes Gottesfurcht bekunden?
5 „Sei nicht vorschnell mit deinem Munde; und dein Herz überstürze sich nicht, ein Wort vor dem [wahren] Gott vorzubringen. Denn der [wahre] Gott ist in den Himmeln, du aber bist auf der Erde. Darum mache wenig Worte [versprich nicht mehr, als du zu halten gedenkst]. Denn bestimmt kommt ein Traum wegen allzu vieler Geschäftigkeit [in dieser Welt] und die Stimme eines Toren wegen allzu vieler [vorschnell, gefühlsmäßig und ohne Verständnis gesprochener] Worte. Wenn du vor Gott ein Gelübde ablegst, so säume nicht, es zu bezahlen, denn er hat an [geschwätzigen] Toren kein Wohlgefallen. Was du gelobst, bezahle. Es ist besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Laß nicht zu, daß dein Mund dein Fleisch zur Sünde verleitet, noch sprich vor dem Engel, es sei ein Versehen gewesen. Warum sollte der [wahre] Gott wegen deiner Stimme [bei einem Gelübde] erzürnen und das Werk deiner Hände vernichten? Denn als Folge einer Fülle von Beschäftigung gibt es Träume, und wo viele Worte gemacht werden [bei einem vorschnellen Gelübde], gibt es Nichtigkeiten. Fürchte aber den [wahren] Gott selbst.“ — Pred. 5:2-7, NW.
6. Warum sollten Personen, die sich von dem Versammler haben einsammeln lassen, indem sie vor Gott ein Gelübde ablegten, sich anderen nicht entfremden oder sich absondern?
6 Wenn man dadurch, daß man Gott ein Gelübde abgelegt hat, zu Jesus Christus hin, also zum regierenden König, versammelt worden ist, sollte man bei allen seinen versammelten Anbetern bleiben. Ein Mensch, der ein solches Gelübde abgelegt hat, sollte sich nicht von der Versammlung absondern oder sich ihr entfremden. Sprüche 18:1 (NW) warnt uns: „Wer sich absondert, trachtet nach dem eigenen, selbstsüchtigen Verlangen; alle praktische Weisheit schlägt er in den Wind.“ Er sucht egoistische Vorwände, um sein Fernbleiben zu entschuldigen und sich zu rechtfertigen, aber dadurch handelt er unweise, denn er erschwert es sich selbst, sein Gelübde zu bezahlen, ja er handelt seinem Gelübde, Gottes Willen zu tun, sogar zuwider. Er beraubt sich der Hilfe, die Gott nur durch sein versammeltes Volk darreicht, und wird bestimmt unglücklich enden.
7. Was sagten die beiden Versammler über die Gemeinschaftspflege, und weshalb können es sich Personen, die Gott ein Gelübde abgelegt haben, nicht leisten, den Zusammenkünften der Versammlung fernzubleiben?
7 Der große Versammler sagte: „Wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammelt haben, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matth. 18:20, NW) Der Versammler der alten Zeit, Salomo, sprach: „Zwei sind besser daran als einer, weil sie eine gute Belohnung für ihre [gemeinsame] Mühe erhalten; denn wenn einer fallen sollte, so kann der andere seinen Gefährten aufrichten. Aber wie wird es mit dem Einzelgänger sein, der fällt, wenn kein zweiter da ist, um ihn aufzurichten? Auch wenn sich zwei zusammen niederlegen, so werden sie bestimmt warm werden, aber wie kann sich ein einzelner warm halten? Und wenn jemand einen, der allein ist, überwältigen könnte: zwei zusammen könnten ihm standhalten. Und eine dreifache Schnur kann nicht so leicht zerrissen werden.“ (Pred. 4:9-12, NW) Alle Menschen, die zu Jehovas geistigem Tempel versammelt worden sind, um ihn anzubeten, haben dasselbe gelobt. Sie alle zusammen müssen ihr Gelübde bezahlen, indem sie einander liebevoll beistehen, damit keiner von Satan, dem Teufel, und seiner Welt überwältigt werde. Sie können es sich daher nicht leisten, von den Zusammenkünften fernzubleiben. Sie müssen ihr Gefühl der Zusammengehörigkeit und das Bewußtsein stärken, daß sie alle voneinander abhängig sind und einander benötigen.
DIE ZEIT FÜR DIE KÖNIGREICHSTÄTIGKEIT
8. Was sagte unser Versammler darüber, daß wir zu ihm kommen sollten, und welche Gründe gibt uns Salomo dafür an, daß wir den Befehlen des Königs nachkommen?
8 Der herrschende König Jesus Christus, der uns versammelt, wenn wir Jehova ein Gelübde ablegen, hat gesagt: „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich sandte, ihn zieht.“ (Joh. 6:44, NW) Jehova zieht uns zu seinem gesalbten König, damit wir in seinen Fußstapfen nachfolgen und ihm dienen. Wenn wir Jehova ein Gelübde ablegen, leisten wir vor ihm einen Eid, das Königreich seines Gesalbten zu unterstützen, denn sein König ist der Führer, den er für uns vorgesehen hat. Wenn wir unser Gelübde erfüllen wollen, müssen wir den Anweisungen des gesalbten Königs Jehovas gehorchen. Der Versammler spricht: „Ich [sage]: ‚Beachte den Befehl des Königs, und zwar mit Rücksicht auf den Eid Gottes. Beeile dich nicht, von ihm wegzugehen. Laß dich nicht in eine böse Sache ein, denn er wird alles tun, was ihm gefällt, weil das Wort des Königs ein Machtgebot ist; und wer darf zu ihm sagen: „Was tust du?“‘ Wer das Gebot hält, dem wird kein Unglück widerfahren, und das weise Herz wird die Zeit und das Gericht kennen. Denn für jede Angelegenheit gibt es eine Zeit und ein Gericht, denn Unglück lastet schwer auf der Menschheit.“ — Pred. 8:2-6, NW.
9. Wie hat Jehova alles wohl geordnet zu seiner Zeit, sowohl was sein Königreich als auch was dessen Verkündigung betrifft?
9 Treffend sagt der Versammler: „Für alles gibt es eine bestimmte Zeit, ja eine Zeit für jede Angelegenheit unter den Himmeln. Ich habe die Beschäftigung gesehen, die Gott den Menschensöhnen übertragen hat, mit der sie sich zu befassen haben. Alles hat er ordentlich und gut gemacht zu seiner Zeit.“ (Pred. 3:1, 10, 11, NW) Jehova bestimmte ein gewisses Jahr, in dem die sieben „Zeiten der Nationen“ enden sollten; so kam denn im Jahre 1914 die von ihm festgelegte Zeit, in der er seinen gesalbten König die Königreichsherrschaft antreten ließ. Später, wieder zu seiner bestimmten Zeit, nämlich im Frühling des Jahres 1918, kam er, begleitet von seinem königlichen Boten, Jesus Christus, zu seinem geistigen Tempel, um Gericht zu halten. Gemäß der göttlichen Zeitordnung war danach das Versammeln seiner Schafe fällig, die zur „kleinen Herde“ gehören, und darauf das der „großen Volksmenge“. Damals war die bestimmte Zeit gekommen, in der die Schafe ein Schlußwerk verrichten sollten, das heißt, sie sollten weltweit sein aufgerichtetes Königreich ankündigen und die ganze Menschheit vor dem Ende dieser alten Welt warnen. In seiner Prophezeiung über das Ende der Welt gebot uns Jesus Christus, der nun König ist, dieses Königreich zu verkündigen, indem er erklärte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ — Matth. 24:14, NW.
10. Wie bekunden wir Weisheit in bezug auf den Befehl des Königs und unser Gelübde sowie in bezug auf unsere Weigerung, Jehovas König herauszufordern?
10 Der Versammler heißt uns, Weisheit an den Tag zu legen und diesen Befehl Jesu Christi, des Königs, zu beachten, und zwar besonders mit Rücksicht auf den Eid, den wir Gott in Verbindung mit unserem Gelübde, seinen Willen zu tun, abgelegt haben. Wir haben unser Wort gegeben; wir wagen nicht, uns als Meineidige zu erweisen; wir dürfen unser Gelübde nicht brechen. Durch das Gelübde, das wir Gott, dem Höchsten, geschworen haben, haben wir uns verpflichtet, den Befehl seines Königs, der auf dem Throne Jehovas sitzt, auszuführen. Wir dürfen seinem König nicht den Rücken kehren und ihn verleugnen, indem wir unsere Königreichspflichten vernachlässigen. Das zu tun wäre eine böse Sache. Wir können uns nicht den Herrschern dieser Welt anschließen, die Jehovas König mit den Worten herausfordern: „Was tust du?“ Weder sie noch wir können den König daran hindern, alles zu tun, „was ihm gefällt“; und in der gegenwärtigen Zeit gefällt es ihm, diese gute Botschaft von Gottes Königreich überall und allen Arten von Menschen predigen zu lassen. Das Wort des Königs ist ein Machtgebot. Trotz der Kampfansage durch Satans ganze Welt wird es ausgeführt werden und wird bereits ausgeführt.
11. Was werden wir sehen und erkennen, wenn wir, die Versammelten, weisen Herzens sind, und was werden wir daher tun, um nicht von den unglückseligen Dingen dieser Welt ereilt zu werden?
11 Obwohl gewisse sogenannte Christen sich nicht an der Verkündigung des Königreiches beteiligen wollen, weil dies Anstrengungen und Verfolgungen mit sich bringt, wird die Verkündigung der guten Botschaft weder verlangsamt noch ganz aufhören. Sie wird ohne jene weitergehen, die sich zurückhalten, denn die Verkündigung geschieht im Gehorsam gegenüber dem Befehl des Königs — und sein Befehl ist „ein Machtgebot“. Wenn wir, die Versammelten, weisen Herzens sind, werden wir erkennen, daß Gott die Verkündigung des Königreiches gut angeordnet hat für die „Zeit des Endes“, die Zeit vor der Schlacht von Harmagedon. Wir werden verstehen, daß die Gegenwart die dafür von ihm festgesetzte Zeit ist und daß sein Gericht über alle Angelegenheiten der Menschen und auch über unser Tun im Gange ist. Es ist unser Wunsch, ein günstiges Urteil zu empfangen. Wir werden daher seine Gebote, die er durch seinen König erlassen hat, befolgen. Wenn wir das tun, werden wir nicht von den unglückseligen Dingen ereilt, die jetzt alle Menschen dieser Welt hemmen und verwirren und in Harmagedon ihr katastrophales Ende finden werden.
12. (a) Nach wessen Zeit sollten wir uns richten und wie? (b) Wofür sollten wir nicht Entschuldigungen vorzubringen suchen und weshalb nicht?
12 Die Gegenwart ist die Zeit aller Zeiten. In Harmonie mit unserem Gelübde wollen wir uns jetzt nach der Zeit Gottes richten. Überzeugen wir uns selbst davon, daß jetzt seine Zeit gekommen ist, in der die königliche Botschaft der Rettung gepredigt werden muß, und vergewissern wir uns, daß wir das für unsere Zeit bestimmte Werk verrichten. Dann werden wir das Werk tun, das allein nutzbringend ist. Wenn wir in dieser überaus wichtigen Zeit das falsche Werk tun, werden wir unglücklich enden. Es würde bedeuten, uns für die „höchste Nichtigkeit“ einzusetzen. Alles, außer diesem Werk, das uns Gott für die heutige Zeit aufgetragen hat, „ist Nichtigkeit“, denn ein Mensch wird keinen Nutzen davon haben, trotz all seiner Mühe, die er jetzt dafür aufwendet. (Pred. 1:2, 3, NW) Laßt uns daher „Gottes Gabe“, sein Werk, das er uns jetzt zu tun anbietet, annehmen. Wir wollen nicht nach Ausreden suchen, um diese „Gabe Gottes“ nicht anwenden zu müssen, indem wir nach dem äußeren Schein urteilen, gemäß dem die Zeit ungünstig wäre. „Wer auf den Wind achtet, wird keinen Samen säen, und wer nach den Wolken sieht, wird nicht ernten.“ (Pred. 11:4, NW) Die Lage mag noch so ungünstig erscheinen, unsere Losung soll dennoch lauten: Voran mit dem Werk! „Am Morgen säe deinen Samen und bis zum Abend laß deine Hand nicht ruhen, denn du weißt nicht, wo etwas gelingen wird, ob hier oder da, oder ob beides gleich gut gerät.“ (Pred. 11:6, NW) Wir dürfen keine Zeit vergeuden! Mögen wir uns angesichts dieser großartigsten Gelegenheit, Gott zu dienen, nicht als träge erweisen.
13. Warum sollten wir unsere Kraft restlos für den Königreichsdienst einsetzen, und welche Warnung des Versammlers ergeht diesbezüglich passenderweise an junge Leute?
13 Möge niemand seine Kraft für eine unglückliche Beschäftigung vergeuden. Dafür ist die Zeit vor Harmagedon, in der wir unsere Kraft im Königreichsdienst brauchen können, zu beschränkt. Möchten wir unsere ganze Kraft für den Königreichsdienst einsetzen. Junge Menschen haben in dieser Hinsicht eine besondere Gelegenheit. Wenn sie ihre Jugend mit nichtigen, unglückseligen Werken vergeuden, wird Gott sie zur bestimmten Zeit dafür richten. Der Versammler sagt warnend: „Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und laß dein Herz in den Tagen deiner Jünglingszeit guter Dinge sein, und wandle auf den Wegen deines Herzens und gehe dem nach, was deine Augen schauen. Doch wisse, daß der [wahre Gott] dich um dies alles ins Gericht bringen wird. Entferne daher den Unmut aus deinem Herzen, und halte dir Unglück vom Leibe, denn die Jugend und die Vollkraft des Lebens sind Nichtigkeiten.“ — Pred. 11:9, 10, NW.
14. (a) Was zu tun empfiehlt der Versammler jungen Leuten, damit sie sich von Unglück fernhalten und ihre Jugend und die Vollkraft ihres Lebens nicht vergeblich gebrauchen? (b) Weshalb werden die meisten Kinder, die heute leben, keine Gelegenheit haben, nach einer vergeudeten Jugend ein hohes Alter zu erreichen?
14 Wie können junge Menschen Unglück von sich fernhalten, sich Herzenskummer ersparen und die Jugendjahre und den Lenz des Lebens nicht ungenutzt vorübergehen lassen? Der Versammler antwortet: „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit, ehe die unglücklichen Tage kommen oder die Jahre sich einstellen, von denen du sagen wirst: ‚Sie gefallen mir nicht‘ … ehe die silberne Schnur beseitigt und die goldene Schale zermalmt wird und der Krug an der Quelle zerschlagen sein wird und das Schöpfrad der Zisterne zertrümmert worden ist. Dann kehrt der Staub zur Erde zurück als das, was er gewesen, und der Geist kehrt zu dem [wahren Gott] zurück, der ihn gegeben hat.“ (Pred. 12:1-7, NW) Es ist eine unglückliche Tatsache, daß die meisten jungen Leute von heute nicht einmal die Gelegenheit erhalten werden, ihre Jugend und die Vollkraft ihres Lebens zu vergeuden und das unglückliche Greisenalter zu erreichen, in dem das Leben für sie etwas Nichtiges wäre. Gemäß der göttlichen Zeitordnung wird das große Unglück des universellen Krieges von Harmagedon sie in ihren jungen Jahren, während sie in der Vollkraft ihres Lebens stehen, dahinraffen, weil sie ihres großen Schöpfers nicht gedenken, indem sie ihm durch nutzbringende Werke dienen würden.
15. Warum brauchen wir selbst keine Versuche in Verbindung mit Dingen dieser Welt anzustellen, und was werden wir vermeiden, wenn wir die inspirierten Worte Salomos beachten?
15 Wir haben uns nun mit dem beschäftigt, was der Versammler gesagt hat. Wir sind darüber aufgeklärt worden, was „höchste Nichtigkeit“ und was die „unglückliche Beschäftigung“ ist. Wir haben es nicht nötig, selbst Versuche anzustellen, um uns durch eigene Erfahrung davon zu überzeugen. Salomo, dem alle Mittel und Möglichkeiten eines Königs zur Verfügung standen, hat die erforderlichen Erfahrungen gesammelt, und er läßt und das Ergebnis seiner Erfahrungen wissen. Wir werden das vermeiden, was „höchste Nichtigkeit“ ist, und uns Unglück ersparen, wenn wir uns seine inspirierten, weisen Worte zu Herzen nehmen.
16. (a) Was sollte nun unsere Schlußfolgerung aus dem Gesagten sein, und wie sollten wir auf Grund unserer richtigen Schlußfolgerung handeln? (b) Wie werden unsere nutzbringenden Werke bewertet werden?
16 Zu welcher rechten Schlußfolgerung sollten wir in Anbetracht alles dessen gelangen, was wir von ihm über all diese nutzbringenden Dinge gehört haben, und wie sollten wir dementsprechend handeln? Gemäß seinen Worten lautet die Antwort wie folgt: „Die Schlußfolgerung aus dem Gesagten — nachdem alles gehört worden ist — lautet: Fürchte den [wahren] Gott und halte seine Gebote, denn das ist der ganze Mensch [seine ganze Pflicht]. Denn der [wahre] Gott selbst wird jedes Werk, sei es gut oder böse, in das Gericht bringen, das über alles Verborgene ergeht.“ (Pred. 12:13, 14, NW) Wir können nichts vor ihm verbergen und können nicht verhindern, daß etwas von ihm gerichtet wird. Unsere Pflicht ist uns also klar vor Augen geführt worden. Mögen wir in unserem Privatleben, dem verborgenen Leben, und in unserem Leben, daß wir vor allen Menschen führen, beweisen, daß wir Gott fürchten, indem wir seine Gebote halten. Dann werden unsere Werke nutzbringend sein und werden von Gott günstig beurteilt werden, so daß wir zusammen mit seiner gesegneten Versammlung in seiner kommenden gerechten Welt ewiges Leben erlangen. — Pred. 8:12, 13.