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Die große Debatte wird fortgesetztDer Wachtturm 1975 | 1. Mai
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Man könnte sich deshalb fragen: Wie bezeichnet das bedeutendste aller religiösen Bücher das Ungeborene? Lediglich als ein Stück Gewebe? Die Bibel sagt: „Bevor du ... aus dem Mutterschoß hervorkamst, heiligte ich dich“ (Jer. 1:5). In Gottes Augen war Jeremia schon vor seiner Geburt am Leben. Auch der inspirierte Psalmist David sagte: „Du hieltest mich abgeschirmt im Leibe meiner Mutter. ... Deine Augen sahen selbst den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben“ (Ps. 139:13-16).
Während Wissenschaftler und Gesetzgeber weiter debattieren, haben die, die der Bibel glauben, die Antwort schon längst erhalten, und zwar von dem größten Wissenschaftler, vom Urheber des Lebens selbst (Ps. 36:9).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1975 | 1. Mai
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Fragen von Lesern
● Was meinte der Apostel Paulus mit den Worten: „Wenn aber das Vollständige gekommen ist, wird das Teilweise weggetan werden“?
Diese Worte erscheinen in einer Betrachtung, in der der vorzügliche Weg der Liebe hervorgehoben wird. Darin heißt es: „Die Liebe versagt nie. Seien es aber Gaben des Prophezeiens, sie werden weggetan werden, seien es Zungen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden. Denn wir erkennen teilweise, und wir prophezeien teilweise; wenn aber das Vollständige gekommen ist, wird das Teilweise weggetan werden. Als ich ein Unmündiger war, pflegte ich wie ein Unmündiger zu reden, wie ein Unmündiger zu denken, wie ein Unmündiger zu überlegen; nun aber, da ich ein Mann geworden bin, habe ich die Merkmale eines Unmündigen abgelegt. Denn jetzt sehen wir mit Hilfe eines metallenen Spiegels in verschwommenen Umrissen, dann aber wird es von Angesicht zu Angesicht sein. Jetzt erkenne ich teilweise, dann aber werde ich genau erkennen, so, wie ich genau erkannt worden bin“ (1. Kor. 13:8-12).
Mit diesen Worten zeigte Paulus, daß die Wundergaben des Prophezeiens, der Erkenntnis und des Zungenredens nicht von Dauer seien. Sie sollten aufhören, und sie hörten auch auf. Offenbar wurden diese Gaben nur in Gegenwart eines oder mehrerer Apostel, die direkt von Jesus Christus ausgewählt worden waren, verliehen (Apg. 2:1, 4, 14; 8:9-20; 10:44-46; 19:6). Daher hörte mit dem Tode dieser Apostel die Verleihung von Wundergaben auf.
Angesichts dessen, daß es die Wundergaben nur eine Zeitlang gab, ermunterte Paulus die Christen in Korinth, den dauerhaften und vorzüglichen Weg der Liebe zu verfolgen und nicht jene Wundergaben als das für einen Christen erstrebenswerteste Ziel zu betrachten.
Obgleich Paulus in überragendem Maße mit Wundergaben ausgestattet war, wußte er, daß er nur eine teilweise Erkenntnis besaß (1. Kor. 13:1, 2; 14:18). Er würde zu warten haben, bis „das Vollständige“ käme, um geistige Dinge völlig zu verstehen. In seinem Fall sollte dies nicht geschehen, solange er auf der Erde lebte. Nachdem er seine himmlische Belohnung erlangt hätte, würde er jedoch schließlich die Erfüllung aller biblischen Prophezeiungen sehen und zu einer vollständigen Erkenntnis des in der Bibel geoffenbarten Willens und Vorsatzes Jehovas gelangen. Demgemäß müssen sich die Worte „wenn aber das Vollständige gekommen ist“ auf die Zeit beziehen, da sowohl die Prophezeiungen der Bibel als auch Gottes Wille und Vorsatz völlig verstanden werden.
Das Kommen des „Vollständigen“ ist nicht gleichbedeutend mit dem Erlangen der himmlischen Belohnung. Die Bibel deutet nicht an, daß Jesus Christus den Gliedern seiner Braut sogleich alles offenbart, wenn sie in den Himmel kommen. Jesus selbst mußte warten, bis ihm sein Vater bestimmte Teile seines Vorsatzes bekanntgab. Als Jesus auf der Erde war, sagte er über den Tag und die Stunde des Vollzugs der Rache Gottes: „Von jenem Tage oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Mark. 13:32). Ebenso erlangen diejenigen, die unsterbliche Geistgeschöpfe in den Himmeln werden, erst dann vollständige Erkenntnis, wenn Gott zur bestimmten Zeit den vollen Umfang seines Vorsatzes offenbart. Das trifft auch auf Gottes ergebene Diener auf der Erde zu.
Wir leben heute in der Zeit, in der „das Vollständige“ kommen soll. Die unleugbaren Tatsachen, die wir in Erfüllung biblischer Prophezeiungen sehen, bestätigen, daß Jesus Christus im Jahre 1914 u. Z. königliche Gewalt über die Menschenwelt erlangt hat (Offb. 6:1-8). Mit diesem Ereignis wurde das „heilige Geheimnis“ Gottes in dem Sinne „vollendet“, daß durch dieses Ereignis das ‘Geheimnisvolle’ dieses Königreiches beseitigt wurde (Offb. 10:7; vergleiche Matthäus 13:11; Lukas 8:10; Epheser 3:3-9; Kolosser 1:26, 27; 2:2; 4:3; 1. Timotheus 3:16). Seit dieser Zeit hat Gottes Volk eine beständige Zunahme in der biblischen Erkenntnis und im Verständnis der Prophezeiungen erlebt. Das ist in Übereinstimmung mit den Worten in Daniel 12:4: „Was dich betrifft, o Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes. Viele werden [in dem Buch] umherstreifen, und die wahre Erkenntnis wird überströmend werden.“ Demgemäß bezieht sich „das Vollständige“ auf das volle Verständnis des in der Bibel geoffenbarten Vorsatzes Gottes. Da unsere heutige Zeit eine Zeit vermehrten Verständnisses des Wortes Gottes und der Erfüllung seiner Prophezeiungen ist, muß „das Vollständige“ kurz bevorstehen.
● Worauf bezieht sich die Prophezeiung aus Jesaja 21:11, 12, wo es heißt: „Der prophetische Spruch wider Duma: Da ist einer, der mir aus Seïr zuruft: ,Wächter, wie steht es mit der Nacht? Wächter, wie steht es mit der Nacht?‘ Der Wächter sprach: ,Der Morgen muß kommen und auch die Nacht. Wenn ihr euch erkundigen wollt, erkundigt euch. Kommt wieder!‘“?
Diese Prophezeiung ist offensichtlich ein Ausspruch gegen Edom. Das Wort „Duma“ bezieht sich anscheinend nicht auf eine Stadt oder einen Ort mit diesem Namen. Es kann sich kaum auf das ismaelitische Duma (nach einem Sohn Ismaels benannt [1. Mose 25:14]) beziehen, das auf halbem Wege zwischen Palästina und Südbabylonien lag, und auch nicht auf das in der einsamen Berggegend gelegene judäische Duma (Josua 15:52). Die Tatsache, daß unmittelbar danach auf Seïr Bezug genommen wird, deutet ebenfalls an, daß die Prophezeiung gegen jenes Land gerichtet war. Zunächst wohnten die Choriter in Seïr, doch die Söhne Esaus enteigneten sie, und später gab man dem Land sowohl den Namen Edom als auch den Namen Seïr (1. Mose 14:6; 5. Mose 2:12).
Sowohl Jesaja als auch Jeremia prophezeiten die völlige Verödung Edoms (Seïrs), des Feindes Jehovas und seines Volkes (Jes. 34:5, 9-15; Jer. 49:7-22). „Duma“ bedeutet „Schweigen“ und wird in Psalm 94:17 und 115:17 so wiedergegeben. Das Wort „Duma“, durch das auf Edom Bezug genommen wird, läßt darauf schließen, daß Edom zum Schweigen gebracht werden sollte, was Tod oder Nichtexistenz bedeutete.
Die Prophezeiung zeigt gleichsam in einer Vision oder auf symbolische Weise, daß sich in Edom jemand Sorgen um das Geschick Edoms machte. Es scheint, als ob die Frage: „Wächter, wie steht es mit der Nacht?“ von jemandem gestellt würde, der sehnlich darauf wartet, daß eine lange Nacht der Krankheit oder Drangsal ende, und dem Wächter auf der Mauer gewissermaßen zuruft: Wie weit ist die Nacht fortgeschritten? Wieviel davon ist bereits vorüber? Wann kommt der Morgen?“ Die Prophezeiung scheint zunächst auf die Nacht des Gerichts hinzuweisen, die unter der assyrischen Weltmacht über Edom hereinbrach. Die Antwort des Wächters: „Der Morgen muß kommen und auch die Nacht“ bedeutet anscheinend, daß es gleichsam einen Lichtblick wie am Morgen geben, die Nacht aber wieder schnell hereinbrechen werde, was auch geschah, als das assyrische Weltreich fiel und durch das babylonische Weltreich abgelöst wurde, das, wie Jeremia vorhergesagt hatte, an Edom ein strenges Gericht vollzog (Jer. 25:17, 21; 27:2-8). Dann kam Edom nacheinander unter die Herrschaft Persiens, Griechenlands und Roms.
Zur Zeit des römischen Weltreiches gab es unter der Herrschaft der Herodäer sozusagen einen ziemlich hellen Schein, als ob der „Morgen“ angebrochen war, doch auch dieser Lichtblick schwand dahin; die Nacht kam. Und das Ende der Herodäer gilt allgemein auch als das Ende der Edomiter. Edom wurde ein „Duma“, ein Ort, an dem Schweigen herrscht; damit hörten die Edomiter als Volk auf zu bestehen.
Einige Kommentatoren glauben, die Worte des Wächters: „Wenn ihr euch erkundigen wollt, erkundigt euch. Kommt wieder!“ bedeuteten, daß der Prophet kein Ende der Nächte für Edom absehen konnte, daß sich aber der Fragende später erneut erkundigen könnte, falls über das genaue Geschick Edoms mehr geoffenbart werden sollte. Andere sagen, diese Worte bedeuteten, daß die Edomiter reumütig zu Gott zurückkommen und ihren boshaften Widerstand gegen Jehova und sein Volk aufgeben müßten, um eine günstige Antwort von Gott zu erhalten. Sie müßten ebenso von ihren bösen Wegen umkehren und Gottes Gebote halten, wie es später von den Israeliten verlangt wurde, bevor Jehova den reumütigen Überrest aus der Verbannung in Babylon nach Jerusalem zurückführte (Jes. 55:7). Sonst wäre kein Ende der Nächte Edoms in Aussicht; es stände ihm schließlich todähnliches Schweigen bevor.
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Können die Toten den Lebenden helfen?Der Wachtturm 1975 | 1. Mai
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Können die Toten den Lebenden helfen?
Sterben die Menschen beim Tode nur scheinbar? Lebt irgendein Teil des Menschen nach dem Tod weiter? Ist es daher möglich, Hilfe von den Toten zu erhalten?
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