Fragen von Lesern
● Ist die „Glut durch einer Wolke Schatten“ (Jes. 25:5) ein Hinweis auf die vernichtende Hitze und die Wolke, wovon die Explosion einer Atombombe begleitet ist? — M. E., Illinois.
Die Antwort auf diese Frage ist ein entschiedenes Nein! Wer versucht, dieses biblische Wort, das der Amerikanischen Standard Bibel [in Deutsch der Elberfelder B.] entnommen ist, auf diese Weise anzuwenden, der reißt es aus seinem Zusammenhang heraus. Man beachte, wie der Text von Jesaja 25:5 in seinem Zusammenhang lautet: „Wie die Glut in einem dürren Lande beugtest du [Jehova] der Fremden Ungestüm; wie die Glut durch einer Wolke Schatten wurde gedämpft der Gewalttätigen Siegesgesang.“ Worauf lenkt Jesajas Prophezeiung hier die Aufmerksamkeit? Nicht auf die Hitze, die unter der pilzförmigen Wolke nach einer Atomexplosion entsteht, sondern sie zeigt, wie Jehova Gott in dieser „Zeit des Endes“ die Hitze der Prüfung und Verfolgung für seine Zeugen durch die Wolke seiner Gegenwart und seines Schutzes mildert. An einem heißen Tage verschafft eine Wolke durch ihren Schatten willkommene Linderung; sie kühlt die Hitze ab. Jehova tut dasselbe durch seine „Wolke“.
Es ist hier am Platze, das anzuführen, was der Watchtower vom 15. Oktober 1943 über Jesaja 25:5 zu sagen hatte: „Durch die Wolke seiner Gegenwart bei ihnen, die ihnen göttliche Anerkennung und Segnungen für ihre unter Druck bewiesene Treue bringt, hat er sie beschattet und bewirkt, daß die Hitze des religiösen Grimmes erträglich wurde. Der im Tempel anwesende Sohn Gottes [Jesus Christus] befindet sich im feurigen Ofen bei ihnen. (Dan. 3:19-25) Ihr Verständnis, daß die an erster Stelle stehende Streitfrage der Universalherrschaft Gottes mit der Bewahrung ihrer Lauterkeit ihm gegenüber verknüpft ist, verleiht ihnen die Fähigkeit, dem beständig wider sie ertönenden Lärmhorn des religiösen, politischen, richterlichen und kommerziellen Komplotts unerschütterlich standzuhalten. Die geräuschvolle Kundgebung, mit der die babylonischen Tyrannen ihren Kriegsfeldzug gegen das Zeugniswerk Jehovas beginnen, wird niedergerungen, bis es in einem Gemurmel bitterer Enttäuschung endet, wenn ihr Kampf gegen Gott zunichte wird. Treffend sagte die Prophezeiung [Jesaja 25:5]: ‚Der Zweig der Schrecklichen soll heruntergebracht werden‘ (KJ), oder besser wiedergegeben: ‚Den Triumphgesang der Tyrannen unterdrücktest du‘ (ZB), ‚der Siegesgesang der Gewaltigen ist gedämpft worden‘ (Me).“
● Von denen sprechend, die unwürdig am Abendmahl des Herrn teilnehmen, hieß es im Wachtturm vom 1. März 1956, S. 155, ¶ 18: „So möge er denn Nutzen ziehen aus dem zurechtweisenden, disziplinarischen Gericht, das Jehova ihm zuteil werden läßt. Möge er beurteilen, was er selbst ist, und umkehren. Wenn er falsch gehandelt hat, sollte er dennoch dem Gebot gehorchen und das Abendmahl des Herrn essen, doch so, daß er den geopferten Leib des Herrn unterscheidet und um Vergebung für seine Sünde bittet. Dann möge diese Feier ihn stärken, den Fußstapfen Christi im kommenden Jahr genauer zu folgen.“ Bedeutet dies, daß eine Person, der die Gemeinschaft entzogen wurde, beim Abendmahl des Herrn am Brot und Wein teilhaben sollte? — M. P., Deutschland.
Dies bezieht sich nicht auf Personen, denen die Gemeinschaft entzogen worden ist, sondern nur auf jene, die im Leibe Christi bleiben, aber noch der Sünde unterworfen sind und daher Sünde begehen, wofür das Opfer Christi die Grundlage der Vergebung bildet. Eine Person, der die Gemeinschaft entzogen ist, ist kein Glied der Versammlung Jehovas und darf von denen, die bei der Feier des Abendmahles des Herrn dienen, nicht mit den Symbolen bedient werden. Jesus reichte Judas nicht die Symbole, sondern sandte ihn aus dem Hause, bevor er das Abendmahl des Herrn einsetzte. — Joh. 13:21-31; Matth. 26:20-25; Mark. 14:10-21.
Wenn jemand, dem die Gemeinschaft entzogen wurde, am Abendmahl des Herrn teilzunehmen wünscht, sollte er wahre Reue bekunden, indem er zum Dienstkomitee der Versammlung hingeht, von dem ihm die Gemeinschaft entzogen worden ist, und sich prüfen läßt in bezug auf die Aufrichtigkeit seiner Reue und auf seine Bereitschaft, sich den Bedingungen einer Bewährung zu unterziehen. Wenn er dem Dienstkomitee Genüge leistet, so kann es ihn wieder in die Gemeinschaft zurücknehmen und ihm eine Zeit der Bewährung festsetzen, und es wird die Versammlung davon unterrichten. Wenn er sich während seiner Bewährungszeit und bis zur Feier des Abendmahles des Herrn gut benimmt, so mag man ihm bei der Feier die Symbole darreichen mit der aufrichtigen Wertschätzung für Gottes Vergebung, die durch das erfolgt, was die Symbole darstellen. Dann sollte seine Teilnahme am Abendmahl des Herrn ihn stärken, damit er sich während des Rests seiner Bewährungsfrist weiterhin richtig verhalte, und dies auch nachher, nachdem sie geendet hat und er wieder vollständig in die Gemeinschaft aufgenommen worden und nicht mehr durch die Einschränkung der Bewährungszeit behindert ist.