Freiheit finden in Jehovas sichtbarer Organisation
„Ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten.“ — Jer. 23:4.
1, 2. Worin besteht das Vorhaben Jehovas mit dem Menschen auf der Erde?
WAS nützte es dir, wenn dir eine Gratisweltreise angeboten würde, wenn du ans Bett gebunden wärest? Welche Freude könnte dir das neueste Modell eines Farbfernsehgeräts bereiten, wenn du das Augenlicht verloren hättest? Welchen Wert hätte es, wenn Gott dir ewiges Leben auf der Erde verleihen würde, wenn die gegenwärtige trostlose und beunruhigende Weltlage andauern würde?
2 Gottes Vorhaben, den Menschen zu befreien und ihm ewiges Leben auf der Erde zu verleihen, geht aus den Psalmen deutlich hervor: „Die Gerechten werden das Land [die Erde, NW] besitzen und werden darin wohnen immerdar.“ (Ps. 37:29) Der Prophet Jesaja bestätigte, daß diese Verheißung von Gott stammt, indem er von Jehova sagte, er sei „der wahre Gott, der Bildner der Erde und der Erschaffer von ihr, Er, der Eine, der sie fest errichtete, der sie nicht einfach für nichts erschuf, der sie bildete, um sogar bewohnt zu werden“. (Jes. 45:18, NW) Überrascht es dich zu hören, daß Gott den Menschen geschaffen hat, damit er für immer auf der Erde wohne? Es sollte dich nicht überraschen, wenn du das „Gebet des Herrn“ kennst, denn jedesmal, wenn du betest: „Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel“, bringst du diesen Gedanken zum Ausdruck. — Matth. 6:10, Lu.
3. Wie wird Jehova das Leben erträglicher machen?
3 Würden aber die trostlosen und beunruhigenden Verhältnisse auf der Erde ein endloses Leben nicht sehr erschweren? Wenn du betest: „Dein Reich komme“, bittest du auch um die Beseitigung dieser Verhältnisse. Wieso? Weil gemäß den Worten des Propheten Daniel „in den Tagen dieser Könige ... der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten [wird], welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen“. (Dan. 2:44) Der erhabene König dieses ewigen Königreiches offenbarte seinem Apostel Johannes vor langer Zeit, was danach geschehen wird: „Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“ — Offb. 21:3, 4.
ORGANISATION IST IM UNIVERSUM DIE REGEL
4. (a) Was lassen die Texte Jeremia 23:4 und Jesaja 32:1 in bezug auf Gottes Königreich erkennen? (b) Wann beginnt gemäß Jesaja 32:2 die durch Gottes Königreich ausgeübte gerechte Verwaltung?
4 Machen diese göttlichen Verheißungen das Königreich Gottes nicht zu einer konkreten Tatsache? Sie lassen erkennen, daß Gottes Königreich unter Christus genauso eine amtierende Regierung ist, wie es die heutigen Regierungen der Menschen sind. Sie lassen ferner erkennen, daß das Königreich eine Verwaltung haben und daß dafür gesorgt werden muß, daß seine Gesetze befolgt werden. Nach den Worten des Propheten Jeremia wird Jehova dies tun, der gesagt hat: „Ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten.“ (Jer. 23:4) Wie segensreich diese Verwaltung sein soll, bezeugte Jesaja mit den Worten: „Siehe, ein König wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“ (Jes. 32:1) Diese Prophezeiung Jesajas offenbart jedoch noch etwas anderes, nämlich, daß diese gerechte göttliche Verwaltung ihre Tätigkeit schon aufnimmt, bevor Gott die Regierungen dieses Systems der Dinge beseitigt, denn es heißt in der Prophezeiung weiter: „Und jeder von ihnen wird sein wie ein Bergungsort vor dem Winde und ein Schutz vor dem Regensturm, wie Wasserbäche in dürrer Gegend, wie der Schatten eines gewaltigen Felsens in lechzendem Lande.“ (Jes. 32:2, Fußnote) Das weist ausdrücklich auf einen wohlgeordneten Zusammenschluß von Personen hin, auf ein konzentriertes, gemeinsames Bemühen, ein Vorhaben auszuführen, und das bedeutet Organisation.
5. Warum gibt es Personen, die gegen eine Organisation sind? Warum ist eine solche Denkweise jedoch kurzsichtig?
5 Es gibt jedoch Personen, die der Meinung sind, sich den Regeln oder Vorschriften einer Organisation anzupassen sei eine Unterdrückung der Individualität des Menschen. Andere, die ähnlich denken, sagen, Gott handle mit ihnen persönlich, indem er jedem für sich helfe, die Bibel zu verstehen. Die Beachtung des Sittengesetzes ist für unser Wohl genauso notwendig wie die Beachtung der Naturgesetze. Wer von den Individualisten würde sich zum Beispiel weigern, dem Gesetz Gottes über das Essen und Trinken nicht zu entsprechen aus Furcht, er könnte dadurch seine Individualität einbüßen? Menschen können Hungerstreiks durchführen, um gegen gewisse soziale oder politische Übelstände zu protestieren, aber ohne Nahrung kommen sie nicht aus. Alle Menschen haben die gleichen körperlichen Bedürfnisse, und alle sind diesen Gesetzen unterworfen. Wir können nicht einfach tun und lassen, was wir wollen.
6. Warum benötigen wir eine theokratische Organisation, und welcher Umstand läßt uns diese Tatsache besonders erkennen?
6 Wäre es also vernünftig anzunehmen, daß das Sittengesetz nicht für alle gleich bindend sei? In Wirklichkeit sind Gesetz, Ordnung und Organisation für Gottes lebende, vernunftbegabte Geschöpfe sogar noch wichtiger als für die unbelebte, unbeseelte Schöpfung. Pflanzen wachsen nicht von sich aus, und die Sterne können ihre Bahn nicht selbst bestimmen. Sie werden von Gottes Naturgesetzen beherrscht, denen sie nicht widerstehen können. Darum herrscht in der ganzen Sternenwelt Harmonie und Ordnung. Der Mensch hat jedoch einen freien Willen und kann, wenn er es wünscht, beliebig handeln. Würden das jedoch alle Menschen tun, so wäre Anarchie die Folge. Zu sagen, wir brauchten keine Organisation oder Gott handle mit jedem einzelnen für sich, hieße also die Ordnung des Universums, in der alles aufeinander abgestimmt ist, und die Vorkehrung, die Jehova zur Befriedigung der physischen Bedürfnisse aller getroffen hat, zu leugnen. Gerade da wir einen freien Willen haben, sollten wir erkennen, daß wir eine Organisation benötigen, und zwar eine theokratische Organisation, das heißt eine Organisation, die von Gott, von oben nach unten, geleitet wird.
DIE BIBEL — EIN ORGANISATORISCHES BUCH
7. Was zeigt, daß Jehova mit der Nation Israel als mit einer theokratischen Organisation handelte?
7 Die Bibel selbst ist ein organisatorisches Buch. Die ersten, von Gottes Finger selbst geschriebenen Worte, die Zehn Gebote, sollten die Grundlage der theokratischen Verwaltung der nationalen Regierung bilden, die die Nachkommen Jakobs oder Israels unter Moses, ihrem Mittler, als auserwähltes Volk erhalten sollten. (2. Mose 19:3-8; 31:18) Die Kinder Israel waren vorher Sklaven in Ägypten gewesen. Moses hatte sich bereits von Ägyptens Joch befreit, indem er nach Midian geflohen war, wo er sich vierzig Jahre aufhielt. Dann wies ihn Jehova an, nach Ägypten zurückzukehren, um die Israeliten als ein vereintes Volk zu vertreten. Jehova traf daraufhin für alle die gleiche Vorkehrung, und alle, die daraus Nutzen ziehen wollten, mußten genau dasselbe tun. Sie mußten alle ein Tier auswählen, ein einjähriges männliches Lamm (oder eine Ziege), und mußten dessen Blut an die Türpfosten ihres Hauses sprengen. Dann mußte jede Familie das Fleisch des Tieres braten und essen. Um Mitternacht mußten dann alle geschlossen, denselben Anweisungen gehorchend, Ägypten verlassen, und so wurden alle gemeinsam befreit. (2. Mose 12:1-13, 21-39) Jehova führte sie alle zum Berg Sinai in der Wüste, wo er ihnen sein Gesetz gab und sie zu einer theokratischen Nation organisierte.
8. Wie sind die Hebräischen Schriften mit ihren Anweisungen ein für Christen gültiges Buch geworden?
8 Das ganze Gesetz (oder die Thora), das Moses unter Jehovas Inspiration niederschrieb, war für diese theokratische Organisation Israels bestimmt. Auch alle übrigen Bücher, die heute die Hebräischen Schriften oder das sogenannte „Alte Testament“ ausmachen, waren für sie bestimmt. Doch über fünfzehnhundert Jahre später schrieb Paulus, der selbst ein Israelit und ein Apostel Jesu Christi war, über diese Bücher, die drei Viertel unserer Bibel ausmachen, folgendes: „Denn alles, was vorzeiten geschrieben wurde, ist zu unserer Unterweisung geschrieben worden, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben können.“ (Röm. 15:4) Damit wollte Paulus sagen, daß die Bibel und ihre Anweisungen für die theokratische Organisation Israels nun auch ein für die Organisation der Christenversammlung gültiges Buch geworden sei.
9. Wieso kann gesagt werden, die Bibel sei ein organisatorisches Buch für die Christenversammlung?
9 Der Kanon der Bücher des Wortes Gottes wurde dann erweitert, indem die Christlichen Griechischen Schriften hinzugefügt wurden, und so wurde die Bibel vervollständigt. Doch jedes der neu hinzugefügten Bücher war an die Christenversammlung oder an ein Glied der Christenversammlung gerichtet und zu deren Nutzen geschrieben worden. Folglich ist die Bibel ein organisatorisches Buch und gehört der Christenversammlung als Organisation, nicht irgendwelchen Einzelpersonen, sie mögen noch so aufrichtig glauben, sie könnten sie auslegen. Aus diesem Grunde kann die Bibel getrennt von der sichtbaren Organisation Jehovas, nicht richtig verstanden werden.
DIE CHRISTENVERSAMMLUNG ALS ORGANISATION
10. Wann und wie wurde die Christenversammlung gegründet?
10 Jesus gründete die Christenversammlung nicht, solange er auf der Erde war. Er wählte damals jedoch zwölf Apostel aus. Judas, der Jesus verriet, wurde nach dessen Rückkehr zu seinem himmlischen Vater durch einen anderen Nachfolger ersetzt. Diese „Apostel des Lammes“ begannen als Grundsteine und Säulen der Versammlung zu dienen, als sie gegründet wurde. (Offb. 21:14) Das geschah zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z., denn damals wurde in Jerusalem die erste aus Christen bestehende Versammlung gegründet. Hundertzwanzig Jünger Jesu hatten sich einmütig und mit demselben Ziel im Auge versammelt als Jehovas Geist auf sie ausgegossen wurde, und solange die Apostel lebten, ging der Christenversammlung diese Einheit im Denken nicht verloren. — Apg. 1:12-15; 2:1-4.
11, 12. (a) Welche verkehrte Ansicht haben manche Leute über die Christenversammlung? (b) Wie zeigen Paulus und Petrus, daß die Versammlung ein Ganzes sein muß?
11 Obwohl ihre einzelnen Glieder voneinander getrennt leben und sie als Versammlungen gruppenweise zusammenkommen, bildet die Christenversammlung auch heute ein einheitliches Ganzes wie die Nation Israel, die eine theokratische Vorbildnation war. Paulus sagte: „Da ist e i n Leib und e i n Geist, so wie ihr in der e i n e n Hoffnung berufen worden seid, zu der ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe; e i n Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.“ (Eph. 4:3-6; Gal. 6:16; siehe ferner 1. Petrus 2:5.) Das läßt sich keinesfalls mit der Vorstellung derer vereinbaren, die glauben, die einzelnen Glieder der Kirche Christi seien in den verschiedenen sich widersprechenden Sekten der Christenheit verstreut, die die Bibel nach eigenem Gutdünken auslegen. Wie könnten sie als „heilige Priesterschaft“ gemeinsam einem bestimmten Zweck dienen, wenn sie nicht miteinander verbunden wären?
12 Wie könnten überdies die Glieder der Versammlung in Übereinstimmung mit der oben angeführten Prophezeiung aus Jesaja 32:1, 2 als „ein Bergungsort vor dem Winde“ dienen und diejenigen, die sie belehren, vor dem Wind, das heißt vor Irrlehren, schützen, wenn sie sich, was die göttliche Wahrheit betrifft, selbst nicht einig sind? Paulus mißbilligte eine solche Unverbundenheit und Disharmonie, denn er ermahnte die Korinther Versammlung mit den Worten: „Nun ermahne ich euch, Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß keine Spaltungen unter euch seien, sondern daß ihr im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang eng vereint sein mögt. Denn mir ist über euch, meine Brüder, durch die Hausgenossen der Chloe enthüllt worden, daß Streitigkeiten unter euch bestehen. Was ich meine, ist dies, daß jeder von euch sagt: ,Ich gehöre zu Paulus‘, ,Ich aber zu Apollos‘, ,Ich aber zu Kephas‘, ,Ich aber zu Christus.‘ Besteht der Christus geteilt?“ — 1. Kor. 1:10-13.
13. Wie sieht es in der Christenheit aus, und wen macht Jehova für diesen Zustand verantwortlich?
13 Wie sieht es jedoch heute aus? In den neunzehnhundert Jahren, die seit der Gründung der sichtbaren theokratischen Organisation, im ersten Jahrhundert, vergangen sind, hat die Christenversammlung tiefgreifende Veränderungen und verschiedene Spaltungen erlebt. Die Herde Gottes ist zerstreut worden und heute gibt es in der Christenheit Hunderte von Sekten, die denjenigen entsprechen, vor denen Paulus die Korinther Versammlung warnte. Sind dadurch die theokratische Ordnung und die Brüderlichkeit innerhalb der Christenversammlung gefördert worden? Im Gegenteil, die religiöse Desorganisation der Christenheit hat zu Verfolgung und zu grausamen Religionskriegen geführt. Den abtrünnigen Priestern Israels, die ein prophetisches Vorbild der verwerflichen Führer der Christenheit waren, ließ Jehova durch Jeremia sagen: „Wehe den Hirten, welche die Schafe meiner Weide zu Grunde richten und zerstreuen! spricht Jehova. Darum spricht Jehova, der Gott Israels, also über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie vertrieben, und habt nicht nach ihnen gesehen.“ (Jer. 23:1, 2, 11, 12) Jehova läßt diese falschen Hirten nicht straflos ausgehen.
DIE THEOKRATISCHE ORDNUNG WIEDERHERGESTELLT
14, 15. (a) Wie ist die theokratische Ordnung in der Christenversammlung wiederhergestellt worden? (b) Wozu hat diese Wiederherstellung geführt? (c) Was sollten sich alle, die sich Christen nennen, einmal ernstlich fragen?
14 Doch was geschah nun mit den zerstreuten Schafen? Wenn die theokratische Ordnung in der Christenversammlung wiederhergestellt werden sollte, dann mußte eine Rückkehr zu den Anweisungen der Apostel erfolgen. Die weiteren Worte der Prophezeiung Jeremias mußten sich erfüllen: „Und ich werde den Überrest meiner Schafe sammeln aus all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe; und ich werde sie auf ihre Triften zurückbringen, daß sie fruchtbar seien und sich mehren. Und ich werde Hirten über sie erwecken, die sie weiden werden; und sie sollen sich nicht mehr fürchten und nicht erschrecken noch vermißt werden, spricht Jehova.“ (Jer. 23:3, 4) Dank Jehova und seinem Vorhaben ist dies geschehen, und zwar nicht durch ein ökumenisches Konzil der römisch-katholischen Kirche oder durch eine religiöse Einigungsbestrebung, sondern dadurch, daß die menschlichen Überlieferungen gründlich bloßgestellt und Menschen veranlaßt wurden, sich von dem verderblichen Einfluß des Sektierertums vollständig abzuwenden. Es ist dadurch geschehen, daß sich Menschen zusammengeschlossen haben, die gewillt sind, die Methoden und Anweisungen der Apostel zu befolgen.
15 Heute ist Jehovas sichtbare theokratische Organisation wiederhergestellt. „Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich dem David einen gerechten Sproß erwecken werde, und er wird als König regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, und Israel in Sicherheit wohnen.“ (Jer. 23:5, 6) Unter der Leitung Christi Jesu, des von Jehova inthronisierten himmlischen Königs, ist die Christenversammlung auf der Erde wieder nach apostolischem Muster organisiert worden und wirkt auch wieder nach apostolischem Muster, allerdings den Bedürfnissen unserer Zeit entsprechend. Das hat die Einheit, die Harmonie und den Frieden unter den wahren Christen gefördert und ihre Leistungsfähigkeit erhöht. Folgt die Organisation, von der du dich in geistiger Hinsicht leiten läßt, diesem theokratischen Vorbild? Denke einmal ernsthaft über folgende Fragen nach:
16, 17. Welche Gepflogenheiten der Versammlung in den Tagen der Apostel helfen uns heute, Jehovas sichtbare Organisation zu erkennen?
16 Glauben die Führer der Organisation, der du angehörst, daß die Bibel Gottes inspiriertes Wort ist, daß sie eine Offenbarung seines Vorhabens und ein Buch ist, das uns zeigt, wie wir handeln sollten? Jesus glaubte es, und er lehrte seine Jünger, dies ebenfalls zu glauben. (Joh. 8:31, 32; 17:17; Ps. 119:105) Führt die Organisation, zu der du aufblickst, regelmäßig Versammlungen durch, bei denen Gottes Wort studiert wird? Den Christen des ersten Jahrhunderts wurde diese Hilfe geboten. (Hebr. 10:25; Matth. 18:20; Röm. 16:5) Beharrt sie darauf, daß in bezug auf Lehre und Anschauung innerhalb der Versammlung vollständige Einheit herrscht? Die ersten Jünger Jesu taten dies. (1. Kor. 1:10-13; Jak. 3:16, 17) Werden Diener auf theokratischem Wege in ihr Amt eingesetzt? In der frühchristlichen Versammlung war dies so üblich. (Apg. 6:1-6; 14:23; 20:28) Räumen alle Mitglieder der Organisation, mit der du verbunden bist, den Königreichsinteressen den ersten Platz in ihrem Leben ein? Jesus lehrte seine Jünger, dies zu tun. (Matth. 6:33) Haben sie ihr Vorrecht und ihre Pflicht, von Haus zu Haus zu predigen, erkannt? Die Glieder der Versammlung in den Tagen der Apostel taten dies. (Matth. 28:19, 20; Apg. 5:42; 20:20; 1. Kor. 9:16) Predigen sie die gute Botschaft von Gottes Königreich? Jesus sagte, seine Nachfolger würden dies tun. (Matth. 24:14) Weigern sie sich, in bezug auf die Königreichsbotschaft Kompromisse zu schließen, wenn sie auf Widerstand stoßen? Die frühchristliche Versammlung tat dies. (Apg. 4:19, 20; 5:29-32) Nehmen alle die Ratschläge an, die ihnen durch die leitende Körperschaft ihrer Organisation zugehen? Die ersten Christen taten dies, denn sie wußten, daß sie dadurch zur Festigung der Versammlung beitrugen. (Apg. 2:42; 16:4, 5; Hebr. 13:17) Sind die Männer, die mit der Leitung der Organisation betraut sind, eifrig bemüht, die Organisation rein zu erhalten? Die Apostel Jesu waren in dieser Hinsicht nie nachlässig. (1. Kor. 5:1-5, 13; 1. Tim. 5:19-21) Beweisen die Glieder der Versammlung, der du angehörst, echte Liebe? Jesus sagte, diese Liebe sei ein Merkmal der wahren Versammlung. — Joh. 13:35.
17 Betrachten wir die Sache noch von einem anderen Gesichtspunkt aus. Macht die Organisation, die du unterstützt, einen Unterschied zwischen „Geistlichen“ und „Laien“? Unter den ersten Christen wußte man nichts von einem solchen Unterschied. (Matth. 23:8-12; 20:25-28; 1. Petr. 5:2, 3) Beruht die finanzielle Unterstützung der Organisation, der du angehörst, ausschließlich auf einer freiwilligen Grundlage? In der frühchristlichen Versammlung wurden nie Kollekten eingesammelt. (Apg. 11:29, 30; 2. Kor. 9:5-7) Mischt sich die Organisation, mit der du verbunden bist, in weltliche Angelegenheiten ein? Jesus und seine Apostel weigerten sich, ein Teil dieser Welt zu werden. (Joh. 17:16, 17; Jak. 4:4) Bewerben sich Mitglieder dieser Organisation um politische Ämter, oder streben sie politische Reformen an? Die Glieder der frühchristlichen Versammlung hatten eine zuverlässigere Hoffnung: die Hoffnung auf Gottes Königreich. (2. Petr. 3:13, 14) Herrschen in der Organisation, der du angehörst, Vorurteile gegen Angehörige anderer Nationen oder Rassen? In den Versammlungen des ersten Jahrhunderts kannte man so etwas nicht. (Gal. 3:28; Offb. 7:9) Werden Unterschiede gemacht? Die ersten Christen hielten sich an den Grundsatz: „Bei Gott gibt es keine Parteilichkeit.“ Sie wußten, daß es Gottes Wille ist, „daß alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“. — Röm. 2:11; 1. Tim. 2:4; Jak. 2:1-4.
WORAN MAN DIE THEOKRATISCHE ORGANISATION ERKENNEN KANN
18. Auf welches Merkmal der wahren sichtbaren Organisation wies Jesus hin, und welche Belohnung verhieß er?
18 Die Glieder der apostolischen Organisation erfüllten diese Bedingungen, die der Christenversammlung auferlegt worden waren, nicht nur zum Schein. Sie betrachteten ihre Stellung in dem von Jehova erwählten sichtbaren „Kanal“ als heilig und ließen nicht zu, daß ihr Ansehen bei Gott irgendwie gefährdet wurde. Sie hatten keine Furcht vor dieser Welt. (Matth. 10:26-28) Sie waren nur an der Sicherheit und am Wohl der Herde Gottes interessiert. Jesus machte auf dieses Kennzeichen der wahren sichtbaren Organisation in Verbindung mit einer eingehenden prophetischen Schilderung der gegenwärtigen Zeit des Endes aufmerksam. Er sagte: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft also tun findet. Wahrlich ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen.“ — Matth. 24:45-47.
19. Was müssen alle, die Jehovas sichtbare Organisation anerkennen, ebenfalls anerkennen?
19 Es gibt heute genügend Beweise dafür, daß Jesus Christus im Jahre 1914 u. Z. im Himmel auf den Thron erhoben wurde und im Jahre 1918 u. Z., als das Gericht beim Hause Gottes anfing, mit Jehova zu dessen Tempel kam.a (1. Petr. 4:17) Nachdem Jehova die zu diesem Haus Gehörenden, die noch auf der Erde lebten, gereinigt hatte, goß er seinen Geist auf sie aus und übertrug ihnen die Aufgabe, als sein einziger sichtbarer Kanal zu dienen, durch den allein die biblische Belehrung kommen sollte. Alle, die Jehovas sichtbare theokratische Organisation anerkennen, müssen diesen eingesetzten „treuen und verständigen Sklaven“ anerkennen und sich ihm unterstellen.
20, 21. Wer ist heute mit der Aufgabe betraut, Jehovas König zu vertreten, und welche Tatsachen empfehlen sie?
20 Diejenigen, die mit diesem wunderbaren Vorrecht und mit dieser Aufgabe betraut sind, werden seit dem Jahre 1931 Jehovas Zeugen genannt. Seit den 1870er Jahren haben sie sich als Gruppe immer mehr von den Sekten der Christenheit abgesondert. Seit dem Jahre 1879 hat diese Gruppe als Gesamtheit die Zeitschrift Zions Watch Tower (Zions Wacht-Turm) benutzt, um den Angehörigen dieser „kleinen Herde“ wahrer Christen regelmäßig geistige Speise zukommen zu lassen. (Luk. 12:32) Im Jahre 1884 gründete sie eine als Rechtsinstrument dienende Korporation, die Zion’s Watch Tower Tract Society, heute als Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania bekannt. Nach den schweren Prüfungen, die die Klasse dieses „treuen und verständigen Sklaven“ im Ersten Weltkrieg durchmachen mußte, war sie im Jahre 1919 keine Anfängerorganisation mehr. Die Apostel waren zwar nicht mehr in ihrer Mitte, aber sie war im Besitz der schriftlichen Anweisungen, die diese hinterlassen hatten und die in Jehovas großes Urkundenbuch aufgenommen worden waren. Darüber hinaus konnten die neuzeitlichen Glieder der neunzehnhundert Jahre alten Christenversammlung auf das gute Beispiel zurückblicken, das ihnen die vielen Christen gegeben hatten, die seit den Tagen der Apostel gelebt hatten: Sie hatten Treue und Lauterkeit bewiesen, Verfolgungen langmütig und geduldig ertragen, ihren Glauben an die kostbare Verheißung Jehovas bewahrt und auf die Führung ihres unsichtbaren Herrn und Königs, Jesu Christi, vertraut und waren dem jahrhundertealten Auftrag, auf der ganzen Erde Zeugen zu sein, nachgekommen. — Apg. 1:6-8.
21 In diesem geistig reifen Zustand eignen sich die Glieder dieser Klasse wirklich gut als Hirten, „die sie weiden werden; und sie sollen nicht erschrecken, noch vermißt werden“, denn ein „König [wird] regieren und verständig handeln und Recht und Gerechtigkeit üben im Lande“. Suche Freiheit und Sicherheit in ihrer Mitte. Lies den folgenden Artikel, und du wirst erfahren, wie du dies tun kannst.
[Fußnote]
a Siehe das Buch Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, Kapitel 6, unter der Überschrift „Adonai kommt zu seinem Tempel“, herausgegeben von der Watch Tower Bible & Tract Society im Jahre 1958.