Die Wahrheit reden vereint
„Redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten.“ — Eph. 4:25.
1, 2. Wieso zeigen das Weltgeschehen und die Bibel, daß es den Nationen nicht gelingen wird, eine vereinte Welt herbeizuführen?
EINE vereinte Welt ist schon seit Jahren der Wunschtraum vieler gewesen. Ihre Hoffnung auf Weltfrieden ist jedesmal neu gestärkt worden, wenn wieder ein Friedensvertrag unterzeichnet, eine Abrüstungskonferenz abgehalten oder eine Weltorganisation wie der Völkerbund oder die Vereinten Nationen gegründet wurde. Das Weltgeschehen beweist jedoch unerbittlich, daß der Mensch nicht in der Lage ist, eine vereinte Welt zu schaffen. Die englische Ausgabe der Zeitschrift Trost vom 3. April 1940 faßte einen langen Zeitabschnitt der Weltgeschichte in folgenden kurzen Worten zusammen: „Ein Rückblick auf 3421 Jahre Weltgeschichte zeigt, daß es in dieser Zeit nur 268 Friedensjahre gegeben hat. In den übrigen Jahren war Krieg und wurden etwa 8000 Friedensverträge gebrochen.“ Die Geschichte lehrt uns also, daß die Nationen Verträge mit geheimen Vorbehalten abschließen und aus diplomatischen Erwägungen schmeichelhafte Worte über den Frieden reden. Auch heute reden sie nicht die Wahrheit miteinander. Daher wird es ihnen nicht gelingen, den Weltfrieden und eine vereinte Welt herbeizuführen.
2 Der Prophet Daniel, der Jahrhunderte in die Zukunft schaute, sagte die Unaufrichtigkeit, mit der sich die großen Nationenblocks begegnen würden, voraus: „Und die beiden Könige: Ihre Herzen werden auf Bosheit bedacht sein, und an e i n e m Tische werden sie Lügen reden; aber es wird nicht gelingen, denn das Ende verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit.“ (Dan. 11:27) Die Nationen können mit ihrer Diplomatie und ihren Täuschungsmanövern keine vereinte Welt schaffen. Sie gehen vielmehr einem unheilvollen Ende entgegen, weil sie die Wahrheit nicht anerkennen und auch nicht reden. Selbst die sogenannten Vereinten Nationen sind hoffnungslos entzweit. Auch sie sind nicht bereit, die große Quelle der Wahrheit anzuerkennen, die die Lösung aller Probleme der Menschheit in sich birgt.
WAS IST WAHRHEIT?
3, 4. (a) Was ist Wahrheit? (b) Was sagt Psalm 2 über die heutigen Nationen voraus? (c) Führe ein Beispiel an, das zeigt, daß die Bibel mit wissenschaftlichen Tatsachen übereinstimmt.
3 Dasselbe Buch, das die Prophezeiung Daniels über das sichere Versagen der Weltdiplomatie enthält, beantwortet uns diese Frage. In einem Gebet zu seinem Vater, dem großen Schöpfer, Jehova, sagte Jesus Christus: „Dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh. 17:17) Trotz des Widerspruchs der vielen Kritiker, Evolutionisten, Atheisten und gewisser Religionsanhänger, die die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes mit allen Mitteln in Misskredit zu bringen suchen, sind diese Worte Christi Jesu die Wahrheit. Alles, was in Gottes Wort, der Bibel, steht, ist Wahrheit. Durch dieses Buch läßt uns Gott wissen, daß er die Absicht hat, die Regierung seines Königreiches über die Erde einzusetzen, daß aber die Nationen den von ihm bestimmten König, Christus Jesus, nicht annehmen und sich auf diese Weise seinem unwiderstehlichen Willen offen widersetzen. Da die Nationen Gott den Allmächtigen bei allem, was sie tun, außer acht lassen, gehen sie ihrem sicheren Ende entgegen. „Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und wider seinen Gesalbten. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. ‚Habe doch ich meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berge!‘“ — Ps. 2:1, 2, 5, 6, Fußnote.
4 Die Bibel, die das Toben der heutigen Nationen und ihre Meinungsverschiedenheiten genau vorhersagt, spiegelt die Genauigkeit ihres Verfassers, Jehovas, wider. Abgesehen von den vielen Prophezeiungen, die die Wahrhaftigkeit dieses Buches beweisen, bestätigt auch die wahre Wissenschaft, daß Jehovas geschriebenes Wort über manche Dinge schon Jahrhunderte vor unseren Wissenschaftlern hundertprozentig genauen Aufschluß gegeben hat. Schon vor nahezu 2700 Jahren, als die sogenannten Gelehrten noch annahmen, die Erde sei eine Scheibe, ließ Jehova die Worte niederschreiben: „Er ist es, der da thront über dem Kreise der Erde.“ (Jes. 40:22) Der Prophet Jesaja hatte keine Reise um die Erde gemacht. Er hatte die Erde nie in einem Raumschiff umkreist und vom Weltraum aus gesehen, daß sie rund ist, aber Jehova, der in den Himmeln wohnt und der die Erde erschaffen hat, offenbarte ihm die Wahrheit über ihre Gestalt.
5. Warum lohnt es sich heute, die Bibel zu Rate zu ziehen?
5 Unser Planet mit seinen unendlich vielen Schätzen, die aus Gottes Hand hervorgingen, lehrt uns viele Wahrheiten. Er ist eine einzige große Schatzkammer zur Verherrlichung der Weisheit und des Könnens Jehovas. Törichte Menschen mögen das, was Gottes Wort über die Erde und ihre Zukunft sagt, in Frage ziehen, aber sie werden enttäuscht werden. Die Weisen dagegen hören auf den Rat Jehovas und wenden sich „von den ungöttlichen eitlen Reden und Widersprüchen der fälschlich sogenannten Kenntnis“ ab. (1. Tim. 6:20) Sie ziehen die Bibel zu Rate, um die Wahrheit über das heutige Weltgeschehen und die nahe Zukunft zu erfahren, und sie werden dafür belohnt. In Jesaja 46:9, 10 lesen wir warum: „Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, daß ich Gott bin, und sonst ist keiner, daß ich Gott bin, und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun.“ Der Sohn Gottes, Jesus Christus, der von seinem Vater dazu erzogen worden war, stets die Wahrheit zu sagen, gab über viele Einzelheiten zuverlässigen Aufschluß und sagte manches voraus, was sich in unserer Zeit erfüllen sollte. Zu seinen Jüngern sagte er: „Jetzt habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, auf daß, wenn es geschieht, ihr glaubet.“ — Joh. 14:29.
6. Welchen wertvollen Aufschluß finden wir nur in der Bibel, und was sollten wir damit tun?
6 Ob die führenden Männer der Welt die göttliche Wahrheit annehmen oder nicht, so bleibt die Tatsache doch bestehen, daß die Bibel das bedeutendste Buch ist, das es heute gibt. Sie allein zeigt den Weg zu Einheit und Leben. Der große Prophet Moses sagte am Schluß einer Rede, die er vor der ganzen Versammlung Israel hielt: „Richtet euer Herz auf alle die Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern befehlet, daß sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Denn es ist nicht ein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben; und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Lande, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen.“ (5. Mose 32:46, 47) Jesus Christus betonte die Bedeutung des Wortes Gottes, als er sagte: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Worte, das durch den Mund Gottes ausgeht‘.“ (Matth. 4:4) Der Apostel Paulus erinnerte den jungen Timotheus daran, daß Jehovas Wort ihn auf dem Weg des Lebens bewahre: „Weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Errettung durch den Glauben, der in Christo Jesu ist.“ (2. Tim. 3:15, Fußnote) Jehova reicht uns in seinem Wort, das für uns ebenso lebensnotwendig ist wie eine nie versiegende Quelle, eine Fülle von Wahrheit dar. Der Wahrheitssucher kann fortwährend daraus schöpfen und dabei lernen, wie man mit Menschen guten Willens aus allen Nationen und Völkern in Frieden und Harmonie lebt und was man tun muß, um die Zeit zu erleben, in der ewiger Frieden und Einheit herrschen und alle Bewohner der Erde unter Gottes Königreich vereint sein werden. — Jes. 12:3, 4.
WIE DIE WAHRHEIT REDEN
7. Wann redet eine Zunge die Wahrheit?
7 Die gesunde Zunge ist wie ein feuriges Pferd, voller Lebenskraft. Sie scheint nie müde zu werden, sondern ist stets in Bewegung. Sie kann Gutes oder Böses reden. Jesus sagte: „Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatze seines Herzens das Gute hervor und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“ (Luk. 6:45) Damit die Zunge ständig auferbauende Worte reden kann, muß das Herz mit Wahrheit erfüllt sein. Ein weiser Mensch ist sich dessen bewußt. Das geht auch aus Sprüche 15:28 hervor: „Das Herz des Gerechten überlegt, um zu antworten.“ Die Zunge darf nicht einem wilden Pferd gleichen, sondern muß durch ein gutes Herz gezügelt werden; dann redet sie die Wahrheit. In demselben Spruch heißt es weiter: „Der Mund der Gesetzlosen sprudelt Bosheiten.“ Um die Wahrheit reden zu können, muß man also zuerst die rechten Grundsätze kennenlernen und die Wahrheit erforschen.
8. Wieso werden jene, die die Wahrheit mit ihrem Nächsten reden, mit Menschen aus allen Nationen vereint?
8 Gute Menschen haben die Pflicht, ihren Nächsten zu helfen. „Deshalb ermuntert einander und erbauet einer den anderen, wie ihr auch tut.“ (1. Thess. 5:11) Die Erkenntnis der Wahrheit ist ein grundlegender Faktor zur Förderung der Vereinigung der Menschheit unter dem großen Schöpfer. Je mehr das Herz eines Menschen von der Wahrheit erfüllt ist, desto mehr denkt er so, wie Gott denkt. Die Wahrheit veranlaßt ihn auch, etwas zu tun, was ihm und anderen zum Nutzen gereicht. Ja, wer die Wahrheit mit seinem Nächsten redet, wird mit Menschen aus allen Nationen vereint. Diese Regel für die Förderung der Einheit ist so einfach, daß die Staatsführer noch nie daran gedacht haben, es einmal damit zu versuchen. Aber die Hunderttausende Zeugen Jehovas aus allen Nationen, die heute eine vereinte Neue-Welt-Gesellschaft bilden, sind ein Beweis dafür, daß eine Einheit nur auf diesem Weg möglich ist. Sie sind aufrichtig bemüht, einander zu helfen, wie Gott es geboten hat. „Die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus, aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße jedes einzelnen Teiles für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe. Deshalb, da ihr die Lüge abgelegt habt, redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind Glieder voneinander.“ — Eph. 4:15, 16, 25.
9. Welche bedeutende Wahrheit, die heute verkündigt wird, ist ein wichtiger Faktor für die Vereinigung der Menschen?
9 Die Welt kann heute eine ständig wachsende Gruppe von Menschen beobachten, die über die Wahrheit in Gottes Wort reden, indem sie das Königreich Gottes des Allmächtigen, das der Erde Gerechtigkeit bringen und unter dessen Herrschaft die Menschheit ewiges Leben erlangen wird, als des Menschen einzige Hoffnung verkündigen. Gott will, daß die Menschen diese Wahrheit jetzt erfahren. „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Die Wahrheit über Gottes aufgerichtetes Königreich und über all das, was er noch tun wird, vereint heute tatsächlich Menschen aus allen Völkern und Nationen zu einer Neuen-Welt-Gesellschaft. Diese Einheit benötigt die Menschheit. Wer somit die Wahrheit redet, die wirklich vereint, leistet der Menschheit einen großen Dienst.
10. Wovon macht die Wahrheit die Menschen frei?
10 Menschen, die die Wahrheit hören und erkennen, werden wirklich frei. Sie fürchten sich nicht. Sie hassen auch nicht, weder Bekannte noch Unbekannte. Die Worte Christi Jesu bewahrheiten sich tatsächlich: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Joh. 8:32) Die Erkenntnis der göttlichen Wahrheit macht die Menschen von verkehrten Ansichten und ungesunden politischen Ideologien frei. Sie hilft ihnen, die drückenden Fesseln der Traditionen abzuwerfen. Die Wahrheit ist ein Licht, das ihnen den Weg aus dem Dunkel der falschen Religion erleuchtet.
11. Warum sollte man die Wahrheit reden, obwohl sie nicht immer gern gehört wird?
11 Obwohl die Wahrheit nicht immer gern gehört wird, sollte sie dennoch gesagt werden, denn sie bewirkt viel Gutes. Millionen Menschen suchen heute nach der Wahrheit über Gottes aufgerichtetes Königreich und das ewige Leben. Diese Wahrheit zu verwässern hieße der Menschheit einen schlechten Dienst leisten. Sie muß deutlich und freundlich dargelegt werden. Menschen, die hörende Ohren haben und die Wahrheit suchen, nehmen sie an und wünschen, noch mehr darüber zu hören. Die göttliche Wahrheit macht jedes Gespräch zu etwas Besonderem. Das war schon in den Tagen Christi Jesu so, denn die Diener der Hohenpriester sagten zum Beispiel: „Niemals hat ein Mensch so geredet wie dieser Mensch.“ (Joh. 7:46) Wer wie Christus Jesus nach der Wahrheit lebt und wie er die Wahrheit redet, sticht durch seine Sprache von anderen ab. — Apg. 4:13.
12, 13. (a) Wozu verpflichtet Gott jene, die die Wahrheit kennen? (b) Warum ist es heute unbedingt erforderlich, zu predigen und zu lehren? (c) Wer hat heute offensichtlich den Geist Jehovas?
12 Heute wird jeder eingeladen, die Wahrheit über Jehovas König und sein Königreich zu reden. Gott will, daß Menschen in aller Welt von seinen Werken hören und seinen Willen tun lernen. Christus Jesus gebot: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Wenn wir es nicht tun, dann findet Gott andere, die es tun, dankbare, ihm treu ergebene Christen. Dieses Werk wird heute getan; das bestätigt die Geschichte des Volkes Jehovas deutlich. Hunderttausende von Zeugen verkündigen heute die Wahrheit in der ganzen Welt. Auf diese Weise breitet sich die Wahrheit aus wie erfrischende Wasser in dürrem Land. Heute, am Tage der Rettung, ergeht der Ruf: „Der Geist und die Braut sagen: Komm! Und wer es hört, spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; wer da will, nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ — Offb. 22:17.
13 Gott gibt seinen Dienern seinen Geist, der ihnen hilft, das gewaltige Werk zu verrichten. Sie gehorchen dem Auftrag: „Der Geist des Herrn, Jehovas, ist auf mir, weil Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung Jehovas und den Tag der Rache unseres Gottes, und zu trösten alle Trauernden.“ (Jes. 61:1, 2) Die Wahrheit läßt uns erkennen, daß der Tag der Rache Jehovas nahe ist und sie deshalb nun in der ganzen Welt unbedingt eifrig erforscht und verkündigt werden sollte. „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, überführe, tadle, ermahne mit aller Langmut und Lehrkunst.“ (2. Tim. 4:2, NW) Da wir heute in unruhvollen Zeiten leben, ist das Predigen der Wahrheit das Wichtigste, was es zu tun gibt. Die Botschaft muß unbedingt verkündigt werden, weil es gilt, Menschenleben zu retten. Für den, der morgen vielleicht stirbt, ist es wichtig, heute noch die Botschaft zu hören. Predigen heißt auch lehren, denn nicht alle, die die Wahrheit hören, sind sogleich bereit, sie anzunehmen. Viele erheben Einwände, aber ein Prediger, der „das Schwert des Geistes“ richtig schwingt, überwindet die Einwände, auch wenn er vielleicht mehrere Besuche machen muß, um die geistigen Steine des Anstoßes aus dem Weg zu räumen. Je mehr Wahrheit jemand in seinem „Vorratshaus“ aufgespeichert hat, desto besser kann seine Zunge von den guten Dingen reden und Menschen mit einem guten Herzen belehren. „Die Lippen des Gerechten weiden viele, aber die Narren sterben durch Mangel an Verstand [Herz, NW].“ — Spr. 10:21.
DURCH UNSERE WORTE UND UNSER LEBEN
14. Welche schlechten Gewohnheiten der Welt meiden die Diener Jehovas?
14 Gottes Weg ist der rechte Weg. Jehova lehrt seine Diener, auferbauende Worte zu gebrauchen, um die Wahrheit zu reden und anderen zu helfen. Wenn man die Wahrheit jeden Tag redet, fällt es einem leichter, sie immer zu reden. Wir sollten in jeder Lebenslage die Wahrheit reden. Die Diplomaten der Welt sind für Diener Gottes kein nachahmenswertes Beispiel. Jesus sagte: „In eurer Rede sei ... das Ja ein Ja, das Nein ein Nein; was dem hinzugefügt wird, stammt von dem Bösen.“ (Matth. 5:37, Alb) Dieser Grundsatz läßt keine Schmeichelei, keine unaufrichtige Gastfreundschaft und kein unaufrichtiges Lob zu. Wer etwas verspricht und dann nicht hält, trägt nicht zur Förderung der Einheit bei. Auch der fördert die Einheit nicht, der seinem Nächsten ins Gesicht schöntut und ihn hinter seinem Rücken schlecht macht. Lügen führen zu Entzweiung und zum Tod. Unehrlichkeit und Unaufrichtigkeit im Geschäfts- oder im Familienleben sind für gerechtigkeitsliebende Menschen, die Gott dienen, nicht statthaft. Gott lehrt uns nicht lügen; er haßt Lügner. „Wer den Gesetzlosen rechtfertigt, und wer den Gerechten verdammt, sie alle beide sind Jehova ein Greuel.“ (Spr. 17:15; 4:24; 3:29; 6:16-19; 11:1) Die Welt hat durch ihre schlechten Gewohnheiten Argwohn, Mißtrauen und Unaufrichtigkeit gefördert. Der Staat unterhält einen ganzen Apparat von Inspektoren und Beobachtern, um Betrug und Unehrlichkeit weitgehendst zu unterdrücken. Dennoch genießt die heutige Welt, von ihren Kleinsten bis zu ihren Größten, keinen besonders guten Ruf bei Gott.
15. (a) Wieso ist die durch die Wahrheit bewirkte Einheit in der Familie grundlegend für die Schaffung einer Einheit in jeder Volksgemeinschaft? (b) Wie wird durch die Wahrheit die Einheit in den Versammlungen gewahrt?
15 Der wahre Diener Jehovas Gottes verkündigt die Wahrheit nicht nur durch Worte, sondern auch durch seinen Wandel. Er sucht auch seine Kenntnisse in der Wahrheit ständig zu vermehren. Gott hat dafür gesorgt, daß die Wahrheit schon im Familienkreis ausgebreitet werden kann, und der weise Vater steht seiner Familie gut vor und achtet darauf, daß die Einheit der Familie dadurch erhalten bleibt, daß alle die göttliche Wahrheit reden. (1. Tim. 3:4; 5. Mose 6:7) Wenn die Eltern die Kinder richtig in Zucht nehmen und nicht zulassen, daß sie stets ihren Willen durchsetzen, dann herrscht Einheit in der Familie. Die Kinder müssen lernen, deshalb sollte eine bestimmte Zeit für das Studium der Wahrheit im Kreise der Familie verwandt werden. Die Eltern sollten außerdem dafür sorgen, daß die Kinder mit anderen zusammenkommen, um noch mehr über die Wahrheit zu lernen. Zu diesem Zweck hat Gott die theokratische Versammlung geschaffen. Je zahlreicher die Diener Gottes auf der Erde, desto zahlreicher die Versammlungen. In einer solchen Versammlung hat man viele Möglichkeiten, die Wahrheit zu reden und einander zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anzuspornen, ganz besonders aber dadurch, daß man eine öffentliche Erklärung über die Wahrheit ablegt. „Laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Hebr. 10:24, 25, NW) Aus diesen Worten ersieht man, auf welche Weise die Wahrheit Einheit bewirkt. Jeder einzelne lernt die Wahrheit kennen und erfüllt sein Herz damit. Die Wahrheit vereint die einzelnen Glieder einer Familie. Vereinte Familien schließen sich zusammen und bilden eine Versammlung. Für sie alle bildet Gottes Wahrheit den Mittelpunkt. Selbst ein geselliges Beisammensein wird für sie durch auferbauende Gespräche über die Wahrheit zum Segen. Die Versammlungsorganisation sorgt dafür, daß denen, die ihr Herz vielleicht nicht genügend mit der Wahrheit erfüllt haben, geholfen wird. Ein Besuch bei jemandem, der abgetrieben zu werden droht, mag ihm helfen und ihn wieder mit der Versammlung vereinen.
16. (a) Welche Kraft wirkt der Schaffung einer Einheit in Volksgemeinschaften und Nationen entgegen? (b) Wie wird aber dennoch eine vereinte Welt zustande kommen?
16 Leider werden aber nicht alle Menschen die Wahrheit des Wortes Gottes annehmen, ihre Herzen damit erfüllen und auch mit anderen darüber reden. Täten sie das, so würde die Einheit von den einzelnen auf die Familie, von der Familie auf die Versammlung und von der Versammlung auf ganze Volksgemeinschaften und Nationen übergehen. Ein böser Einfluß, Satan, der Teufel, der Vater der Lügen, wirkt dem jedoch entgegen. (Joh. 8:44) Er sucht unermüdlich, unter den Menschen Streit zu stiften. Er hat ihre Sinne verblendet und sie gelehrt, selbstsüchtig, eifersüchtig und gewalttätig zu sein. Habsucht und Machtgier haben sie gelehrt, Lügen zu reden. Satans böser Einfluß muß verschwinden, und durch Gottes Macht wird er in naher Zukunft auch verschwinden. Die Vernichtung Satans, des Teufels, und all seiner bösen Untertanen wird allen Lügen, aller Diplomatie und aller Heuchelei ein Ende machen. Wenn alle Menschen miteinander die Wahrheit reden, werden Freude und Frieden einkehren auf der Erde. — 2. Kor. 4:4; Offb. 20:1-3.
17. Welchen Segen genießen jene, die heute mit anderen die Wahrheit reden?
17 Die Wahrheit zu reden macht aber heute schon glücklich. Es macht frei von Bitterkeit, Tadelsucht und Neid. Die Welt beobachtet allgemein, daß die vereinte Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas glücklich ist, und Jehovas Zeugen haben auch allen Grund, glücklich zu sein, denn sie wissen, wohin sie gehen und was ihnen die Zukunft bringt. Gottes Wort der Wahrheit leuchtet ihnen auf dem Weg des Lebens. „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ (Ps. 119:105) Die Wahrheit lenkt die Gedanken der Menschen auf geistige Dinge und vermittelt ihnen ein Bild von der Zukunft und den Königreichssegnungen. Die Gunst des großen Lebengebers wird denen zuteil, die ihn heute fürchten und heute die Wahrheit miteinander reden. „Da unterredeten sich miteinander, die Jehova fürchten, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm geschrieben für die, welche Jehova fürchten, und welche seinen Namen achten. Und sie werden mir, spricht Jehova der Heerscharen, zum Eigentum sein an dem Tage, den ich machen werde; und ich werde ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schont, der ihm dient. Und ihr werdet wiederum den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem Gesetzlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.“ (Mal. 3:16-18) Schließe dich Jehovas Zeugen an, und rede wie sie die Wahrheit. Das wird dir und denen, die auf dich hören, zur Rettung gereichen. — 1. Tim. 4:16.