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Ein Rätsel und seine tröstliche LösungDer Wachtturm 1979 | 15. Juli
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fortbestehen. Doch sie übersehen, daß sie nur Erdenmenschen und aus Staub sind. Wenngleich egoistische Menschen wegen ihres Reichtums in Ehren gehalten werden, können sie doch nicht ewig auf der Erde leben. Alle Versuche, ihren Namen lebendig zu erhalten, sind zum Scheitern verurteilt. Sie sind nicht besser daran als vernunftlose Tiere, die umkommen.
Gesetzlose Menschen finden trotz ihres Wohlstands ein Ende, das sich nicht von dem der Tiere unterscheidet, die entweder zu Nahrungszwecken getötet werden oder weil man sich vor ihren Raubzügen schützen will. Nichts in ihrem Leben erhebt solche Menschen über die niedrige animalische Schöpfung, da sie den Schöpfer, den ewigen Gott, völlig außer acht lassen. Es zeugt somit von Unvernunft ihrerseits, wenn sie meinen, ihren Namen verewigen zu können. Alle, die sich die Philosophie oder das „Mundwerk“ solch egoistischer Menschen zu eigen machen, sind ebenfalls unvernünftig und werden genauso unrühmlich enden. Sie müssen in den Scheol hinab und werden vom Tod gehütet oder dorthin geführt.
Wie steht es aber mit denen, die auf Jehova vertrauen? Diese treuen Diener Gottes werden „am Morgen“ die Oberhand gewinnen. Das wird zu Beginn eines neuen Tages sein, nachdem sie aus Betrübnis und Unterdrückung befreit worden sind.
Während sich gerechte Personen dann der Gunst Gottes erfreuen, werden die Bösen, obgleich sie Reichtum und Macht besaßen, im Staub vermodern. So wird ‘ihre Gestalt verfallen’. Statt eine palastartige Wohnung zu haben, werden sie in den Tiefen des Scheols verwesen.
Die „Rechtschaffenen“, der Überrest der Königreichserben und die „große Volksmenge“, werden den Krieg von Har-Magedon überleben und die verheißene Befreiung erfahren, während die Gesetzlosen vernichtet sein werden. Während der Tausendjahrherrschaft Christi werden alle Toten, die sich im Scheol befinden, auferstehen.
Der Psalmist aus dem Hause Levi vergleicht sein Geschick mit dem charakterlosen Menschen und sagt weiter:
„Indes wird Gott selbst meine Seele aus der Hand des Scheols erlösen, denn er wird mich aufnehmen. ... Fürchte dich nicht, weil ein Mann Reichtum erlangt, weil seines Hauses Herrlichkeit sich mehrt, denn bei seinem Tod kann er gar nichts mitnehmen; seine Herrlichkeit wird nicht mit ihm selbst hinabfahren. Denn zu seinen Lebzeiten segnete er seine eigene Seele ständig (und man wird dich lobpreisen, weil du dir selbst Gutes tust); seine Seele kommt schließlich nur so weit wie die Generation seiner Vorväter. Nie mehr werden sie das Licht sehen. Der Erdenmensch, der keinen Verstand hat, ist tatsächlich, obwohl in Ehren, mit den Tieren zu vergleichen, die vernichtet worden sind“ (Ps. 49:15-20).
Wie der Psalmist machen wir richtigerweise das Tun des Willens Gottes zum Mittelpunkt unseres Lebens. Da dieser Levit völlig auf seinen Gott vertraute, konnte er überzeugt sein, daß ihn Jehova vom Scheol erlösen und ihn nicht eines vorzeitigen Todes sterben lassen würde. Er würde daher nicht vom Scheol, sondern von Jehova, seinem Befreier, aufgenommen werden. Wenn Jehova unser Gott ist, haben wir keinen Grund, uns vor einem bösen Menschen zu fürchten oder ihn zu beneiden. Sein Reichtum mag sich mehren, und sein Haus und seine anderen Besitztümer mögen immer herrlicher werden. Vielleicht hat er sich in seinem Leben zu der Stellung und zu dem Reichtum, den er sich schaffen konnte, selbst gratuliert. Auch die Menschen im allgemeinen mögen ihn gelobt haben, weil es ihm in materieller Hinsicht gutging, und sie mögen sich seinen Wünschen gefügt haben.
Im Grunde erreicht er jedoch nicht mehr als seine Vorväter, denn auch er wird sterben. Seine Welt ist somit nur Finsternis, nicht Licht. Ein Erdenmensch, der geistige Dinge nicht versteht oder schätzt und in seinem Leben keinen Raum für den Schöpfer macht, gleicht daher — ungeachtet, wie sehr er in diesem System der Dinge geehrt werden mag — einem Tier, das unfähig ist, den Schöpfer anzubeten. Ein wohlhabender, egoistischer Mensch lebt und stirbt folglich wie ein Tier.
Die Lösung des Rätsels über die Furcht vor der Unterdrückung durch Böse sollte uns gewiß erkennen helfen, was wir in unserem Leben weiterhin an die erste Stelle setzen sollten. Etwas Materielles ist nicht von Bestand. Wenn wir uns eine ewige Zukunft wünschen, müssen wir auf den ewigen Gott vertrauen, der sogar die Toten ins Leben zurückrufen kann.
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Eine drastische VeränderungDer Wachtturm 1979 | 15. Juli
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Eine drastische Veränderung
IN DEN Tagen des Propheten Jesaja waren die Frauen Jerusalems sehr hochmütig; sie kleideten sich auffällig und trugen Schmuck in verschwenderischer Fülle. Wenn sie heiraten wollten, gab es immer genug Männer, die für sie als Ehemänner in Frage kamen (Jes. 3:16-24). Jehova kündigte jedoch durch Jesaja an, daß eine drastische Veränderung bevorstand: „Durch das Schwert werden deine eigenen Männer fallen und deine Macht durch Krieg“ (Jes. 3:25). Das würde sich auf die Frauen Jerusalems wie folgt auswirken: „Sieben Frauen werden an jenem Tage tatsächlich e i n e n Mann ergreifen, indem sie sprechen: ,Wir werden unser eigenes Brot essen und unsere eigenen Überwürfe tragen; nur laß uns nach deinem Namen genannt werden, um unsere Schmach wegzunehmen‘“ (Jes. 4:1).
Es würde also so wenig heiratsfähige Männer geben, daß sieben Frauen von sich aus den erstbesten Mann fragen würden, ob er sie heiraten wolle. Alles, was sie wünschten, war, unter seinem Namen bekannt zu werden und von der Schmach befreit zu werden, ohne Ehemann zu sein. Gemäß dem mosaischen Gesetz mußte ein Mann für den Unterhalt und für die Kleidung seiner Frau sorgen (2. Mose 21:10). Weil sich aber diese Frauen in einer solch verzweifelten Lage befinden würden, wären sie bereit, den Mann von seinen gesetzlichen Pflichten zu befreien. Sie wollten dann ‘ihr eigenes Brot essen und ihre eigenen Überwürfe tragen’.
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