Jehova als den wahren Gott verteidigen trotz babylonischer Feindseligkeit
„Jehova sprach weiter zu Satan: ‚Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, denn es gibt auf der Erde niemanden seinesgleichen, einen Mann ohne Tadel und rechtschaffen, gottesfürchtig und das Schlechte meidend?‘“ — Hiob 1:8, NW.
1, 2. (a) Welche Streitfrage besteht schon seit ferner Vergangenheit, und was schließt sie alles ein? (b) Welche auffallenden Beispiele werden in dieser Studie betrachtet, und warum?
DIE Streitfrage, wer mit Recht beansprucht, der allein wahre, höchste Gott des Universums, des Himmels und der Erde, zu sein, besteht schon seit den Tagen Adams. Angenommen, Jehova, der allmächtige Gott, nimmt diese Stellung ein, ist er dann auch in der Lage, zuverlässige Zeugen auszuwählen, die jederzeit für ihn als den höchsten Gott eintreten? Werden ihn diese Zeugen trotz Spott und Feindseligkeit beharrlich als den höchsten Gott verteidigen können? Denken wir daran, daß geschrieben steht: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und ich bin Gott.“ — Jes. 43:12.
2 Einige Zeit nach der Sintflut, in den Tagen Nimrods, begann Satan die damalige Stadt Babylon zu einer Brutstätte des Abfalls von Gott zu machen. Die falsche religiöse Denkweise, die sich dort entwickelte, breitete sich nach allen vier Himmelsrichtungen aus. In Verbindung mit dieser von Babylon ausgehenden Entwicklung berichtet die Bibel die dramatische Geschichte Hiobs, der im 17. und 16. Jahrhundert v. u. Z. lebte, eine Geschichte, die in verschiedene interessante Bilder zerfällt, die sich im Himmel und auf der Erde abspielten. In diesem Bericht sind uns einige auffallende Beispiele erhalten geblieben, die zeigen, wie die von Babylon ausgehende falsche religiöse Denkweise Menschen veranlaßt, die wahren Anbeter Jehovas Gottes anzufeinden. Diese falsche Denkweise hat Satan von jeher benutzt, um auf schlaue Weise den Abfall von Gott zu fördern und dadurch die jahrhundertealte Auseinandersetzung zwischen den Unterstützern der durch die falsche, babylonische Religion geprägten Weisheit und den Unterstützern der reinen, von dem wahren Gott, Jehova, herabkommenden Weisheit in Gang zu halten. (Jak. 3:17) Unsere Aufmerksamkeit wird nun auf diese auffallenden Beispiele für die Wirksamkeit der babylonischen Religion gelenkt, das Mittel, das Satan im Laufe der Zeit gebrauchte, um Jehova Gott zu verhöhnen, indem er die Existenz eines höchsten Gottes, der die Angelegenheiten der Menschen beeinflußt, immer wieder in Frage zog.
DAS BUCH HIOB
3. Kann das Buch Hiob als zuverlässig betrachtet werden? Begründe deine Antwort.
3 Heute, da der „Tag der Rache unseres Gottes“ (Jes. 61:2), an dem die Frage, wer der höchste Gott ist, auf eindrucksvolle Weise entschieden werden soll, immer näher kommt, versuchen zeitgenössische Bibelkritiker fortgesetzt, den Bericht über Hiob in Mißkredit zu bringen, um zu verhindern, daß die Menschen dessen Bedeutung und fortschreitende Erfüllung erkennen können. Moses sei nicht der inspirierte Schreiber dieses Buches, sagen sie, noch habe Hiob wirklich gelebt, sondern das Buch Hiob sei lediglich ein schönes Gedicht der Weisheitsliteratur, das zwischen 600 bis 400 v. u. Z. entstanden sei.a Die Bibelkritiker übersehen die vielen inneren Beweise dafür, daß sich das in diesem Buch beschriebene Geschehen innerhalb einer wohlhabenden nomadischen Gesellschaft abspielte, die nur in die Zeit der Patriarchen des 17. Jahrhunderts v. u. Z., niemals aber in das 5. Jahrhundert v. u. Z., hineinpaßte, da die Verhältnisse in den zu dieser Zeit bestehenden Stadtstaaten für Hiob, der gemäß der Bibel sehr reich war und große Herden besaß, nicht günstig gewesen wären. Alter und Zuverlässigkeit des Buches Hiob sind gut bezeugt!b Da dieses Buch zur Heiligen Schrift gehört, bildet es in diesen letzten Tagen eine gute Grundlage für ein Studium der Streitfrage, wer der wahre Gott ist.
DER HIOB DER ALTEN ZEIT
4. Wer war Hiob? Wie war er mit Abraham verwandt, und in welcher Hinsicht handelte er wie Abraham?
4 Wenden wir uns nun dem Inhalt des Buches Hiob zu, um zu sehen, wie durch das Geschehen im Leben Hiobs, eines Unterstützers Jehovas, die Streitfrage, wer der wahre Gott ist, deutlich in den Vordergrund gerückt wurde. Hiob, der sehr reich war und sieben Söhne und drei Töchter hatte, war ein Nachkomme des Uz und lebte im Osten des Landes, das seinem entfernten Großonkel Abraham verheißen worden war. (1. Mose 22:20, 21; Hiob 1:1) Er diente Jehova, dem gleichen Gott, den Abraham angebetet hatte, und trat einige Zeit bevor sein entfernter Vetter Moses im 16. Jahrhundert v. u. Z. von Jehova zu den von den Ägyptern gefangengehaltenen Israeliten gesandt wurde, in den Vordergrund. Jehova konnte daher von seinem Zeugen Hiob mit Recht sagen: „Selbiger Mann war größer als alle Söhne des Ostens“ oder „als alle Orientalen“ (NW), und: „Seinesgleichen ist kein Mann auf Erden“, das heißt, der gleichzeitig mit ihm gelebt hätte. (Hiob 1:3; 2:3) Lange vor den Tagen Hiobs war sein Vorfahr Abraham aus dem von der babylonischen Religion stark beeinflußten Gebiet von Ur in Chaldäa ausgezogen. (1. Mose 11:28, 31) Abraham hatte sich von dem in seiner Heimatstadt Ur vorherrschenden Götzenkult und ihrem mit der abtrünnigen Religion Babylons verbundenen Brauchtum abgewandt. (1. Mose 15:7) Später wurden die Bezeichnungen „Chaldäer“ und „Babylonier“ sogar auf ein und dasselbe Volk angewandt. (Hes. 23:15, Lu) Abraham hatte es schon in jungen Jahren abgelehnt, etwas mit der babylonischen Religion zu tun zu haben, und hatte der Anziehungskraft der von ihr geprägten Denkweise und Gesinnung standgehalten. Um nicht an Babylons Sünden und den dadurch heraufbeschworenen Plagen teilzuhaben, war er dem Einfluß Babylons entflohen und hatte sich unter der Leitung Jehovas, des wahren Gottes, in Kanaan, dem Lande der Verheißung, niedergelassen. (Offb. 18:4) Auch Hiob ließ sich, obwohl er, wie einst sein entfernter Großonkel Abraham, im Osten lebte, wo die babylonische Religion vorherrschte, von der durch Babylon geprägten religiösen Denkweise nicht beeinflussen. Er blieb in seinem Herzen fest und trat für Jehova als den wahren und höchsten Gott ein.
VON SATAN VORGENOMMENE PRÜFUNG ZUGELASSEN
5. Beweise, daß sich die Bezeichnung „Satan“ auf eine Persönlichkeit bezieht. Wen kennzeichnet sie?
5 Wir wenden uns nun dem einleitenden Bild des Buches Hiob zu, in dem uns eine eindrucksvolle Gerichtsszene im Himmel enthüllt wird. Engel treten vor Jehova, den wahren Gott. Auch der als „Satan“ Bezeichnete ist zugegen, und dadurch wird die Streitfrage, wer der wahre Gott ist, auffallend in den Vordergrund gerückt. Besonders bemerkenswert ist, daß Jehovas großer Widersacher oder Gegner, der auch der größte Feind des Menschen ist, in Hiob 1:6 und danach als eine Persönlichkeit dargestellt und durch einen entsprechenden Titel gekennzeichnet wird. Das hebräische Zeitwort satán bedeutet „widerstehen“. Es erscheint zum erstenmal in 4. Mose 22:22, 32.c In Hiob 1:6 erscheint im hebräischen Text jedoch das Hauptwort satán in Verbindung mit dem bestimmten Artikel ha, nämlich ha-satan oder auf deutsch „der Satan“.d Der bestimmte Artikel kennzeichnet Satan als eine Person und läßt erkennen, daß die weitverbreitete Ansicht, Satan sei das Böse, der Widerstand oder die Gegnerschaft in abstraktem Sinne, nicht stimmen kann. Auf diese Weise bestätigt die Bibel, daß Satan eine bestimmte Persönlichkeit ist, die unter anderem auch durch den passenden Titel „Satan“ gekennzeichnet wird. — Siehe ferner Sacharja 3:1, 2.
6. Was kann Jehova Gott tun, und was zeigt, daß er diese Fähigkeit hat?
6 Jehova, der seine mit Edelsteinen vergleichbaren Diener prüft, kann in die Herzen von Engeln und Menschen sehen. „Ich, Jehova, erforsche das Herz ..., und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Handlungen.“ (Jer. 17:10) „Jehova wägt die Herzen.“ (Spr. 21:2) Da Jehova Gott diese Fähigkeit hat, liest er auch die Gedanken im Innersten des Herzens Satans. „Und Jehova sprach weiter zu Satan: ‚Hast du dein Herz auf meinen Knecht Hiob gerichtet, denn es gibt auf der Erde niemanden seinesgleichen, einen Mann [1.] ohne Tadel und [2.] rechtschaffen, [3.] gottesfürchtig und [4.] das Schlechte meidend?‘“ (Hiob 1:8, NW) Aus diesen Worten geht aber auch hervor, daß Jehova das Herz Hiobs genau kannte, denn alle vier von ihm erwähnten lobenswerten Eigenschaften Hiobs waren Früchte, die aus dem Schatz eines reinen Herzens hervorgebracht werden. „Ein guter Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens Gutes hervor, aber ein böser Mensch bringt aus seinem bösen Schatz Böses hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.“ — Luk. 6:45.
7. (a) Welche Anklage erhebt Satan ungerechterweise gegen Hiob? (b) Was beweist das alles indirekt?
7 Die einleitende Szene im Himmel nimmt ihren Fortgang. Satan beschuldigt Hiob, Jehova nur Vorteile halber, nämlich wegen seines Reichtums, anzubeten, nicht aus einem lauteren Beweggrund des Herzens oder aus Liebe zu Gott. „Der Satan antwortete Jehova und sprach: Ist es umsonst, daß Hiob Gott fürchtet? Hast du nicht selbst ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingezäunt? Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitztum hat sich ausgebreitet im Lande.e Aber strecke einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird. Da sprach Jehova zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand; nur nach ihm strecke deine Hand nicht aus. Und der Satan ging von dem Angesicht Jehovas hinweg.“ — Hiob 1:9-12.
UNTER DER HAND SATANS
8. (a) Erkläre die sinnbildliche Verwendung der Wörter Arm und Hand in der Bibel. (b) Welche Gewalt wird Satan nun unter Zulassung gewährt?
8 Die menschliche Hand und der menschliche Arm werden in der Bibel häufig sinnbildlich gebraucht, um bestimmte Gedanken zu vermitteln. Der Arm ist ein Sinnbild der Fähigkeit, Kräfte zu erzeugen, zu entwickeln oder zu sammeln. Der Arm des Menschen kann zum Beispiel die erforderliche Gewalt, Stärke oder Kraft erzeugen, um einen Gegenstand, sagen wir einen Ball, zu werfen. Die Hand dagegen stellt die angewandte Kraft oder Gewalt dar. Die Hand wendet die durch den Arm erzeugte Gewalt zu einem bestimmten Zweck an. Beim Werfen eines Balls entscheidet die Hand, wie die durch den Arm hervorgebrachte Kraft angewandt wird, das heißt wie hoch, in welche Richtung oder mit welchem Schwung der Ball geworfen wird. Jehovas Arm, das heißt die von ihm erzeugte Kraft, wird in Jesaja 51:9-11 (Me) beschrieben, während in 1. Petrus 5:6 (Lu) auf seine ordnende Hand oder seine angewandte Gewalt Bezug genommen wird. Satan schlägt nun vor, daß Jehova seine Hand oder seine Gewalt mittels Verfolgung wiederholt gegen Hiob anwende. Jehova erklärt sich bereit, seine Hand vorübergehend zurückzuziehen und zuzulassen, daß Hiob unter die Hand oder angewandte Gewalt Satans, des Widersachers, komme, die Unglück über Hiob bringen sollte.
9. (a) Wie beginnt Satan nun, seine Hand anzuwenden? (b) Was deutet in diesem Zusammenhang auf den Einfluß Babylons hin?
9 Das zweite Bild beginnt mit einer Szene, die zeigt, was nun auf der Erde geschieht. Vom unsichtbaren Reich aus bringt Satan ein Unglück nach dem anderen über Hiob. Seine Hand, seine angewandte Gewalt, ist jetzt am Werk. Satan benutzt eine Zeitlang ganze Gruppen seiner unter babylonischem Einfluß geschulten irdischen Werkzeuge, um Hiob anzufeinden. Zuerst bringen seine Helfershelfer Hiob um seinen Besitz. Sabäische Plünderer rauben dessen große Rinderherden. Nebenbei bemerkt, die Sabäer verehrten in Anlehnung an die Babylonier die Gestirne, Sonne, Mond und Sterne.f (Jes. 47:1, 13) Hiob war offensichtlich gegen die Verehrung der Sonne und des Mondes. (Hiob 31:26, 27) Durch Feuer aus der Atmosphäre werden Hiobs große Schafherden vernichtet, wodurch sein Besitz weiter zusammenschmilzt. (Eph. 2:2) Schließlich berauben ihn drei Chaldäerhorden seiner vielen Kamele, und damit hat er seinen ganzen Besitz verloren. Man beachte, daß Satan auch die Chaldäer, ein religiös beeinflußtes babylonisches Volk, gebrauchte, um Jehovas treuen Zeugen Hiob zu bekämpfen. Daß es „drei“ Horden waren, beweist, daß die Anhänger der babylonischen Religion schon damals ausgesprochene Gegner Jehovas waren, denn die Zahl Drei ist ein Sinnbild des Nachdrucks. — Hiob 1:13-17.
10, 11. (a) Wie reagierte Hiob auf die weiteren Schläge Satans? (b) Von wem geht die Verfolgung treuer Zeugen Jehovas aus, und warum wird sie zugelassen?
10 Das ist aber noch nicht alles. Satans feindliche Hand wirkt weiter. Hiobs zehn Kinder finden in einem von Satans Arm erzeugten gewaltigen Sturm durch Satans Hand oder seine angewandte Gewalt den Tod. (Hebr. 2:14) Die Botschaften von diesen unheilvollen Ereignissen waren in der Tat harte Schläge. (Hiob 1:18-20) Obwohl Hiob nicht wußte, warum all dieses Unglück über ihn kam, blieb sein Herz unerschüttert, und er fuhr fort, Jehova als den wahren Gott zu verteidigen. In seiner tiefen Erniedrigung sagte er: „Jehova hat gegeben, und Jehova hat genommen, der Name Jehovas sei gepriesen!“ — Hiob 1:21, 22.
11 Dieses Drama zeigte ein für allemal, daß die Verfolgung der treuen Zeugen Jehovas und die Angriffe auf sie nie von der Hand Jehovas ausgehen, sondern stets von der zugelassenen Hand Satans und der mit ihm verbündeten Gegner, den von den Dämonen und besonders den von der Religion Babylons beeinflußten Menschen. Wenn Edelsteine geprüft werden, zeigt sich ihr Wert. Das ist auch der Fall, wenn das Herz treuer Zeugen Jehovas geprüft wird. (Jak. 1:2, 3) Jehova weiß, wie seine Diener geistig ermuntert werden können, und versieht sie auch mit der nötigen geistigen Speise, um ihr Herz zu stärken. Er weiß, wie ein Herz geschult werden muß, damit es dem übernatürlichen Druck Satans ebenso unerschütterlich standhalten kann, wie ihm Hiob standhielt. — 1. Kor. 10:13.
TREUE ZU JEHOVA, DEM HÖCHSTEN GOTT
12. Welches weitere Unglück kommt nun über Hiob, und warum?
12 Satans Versuch, zu beweisen, daß Hiob Jehova aus materialistischen Beweggründen ergeben sei und ihm nur Vorteile halber diene, mißlang also. Das dritte Bild versetzt uns nun wieder in den Himmel, wo Satan folgende Anschuldigung erhebt: „Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er um sein Leben [seine Seele, NW].g Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird. Und Jehova sprach zum Satan: Siehe, er ist in deiner Hand; nur schone seines Lebens.“ (Hiob 2:4-6) Diesmal verursacht Satan durch seine Hand oder seine angewandte Gewalt Leiden, um Hiob zu quälen. „Und der Satan ging von dem Angesicht Jehovas hinweg, und er schlug Hiob mit bösen Geschwüren, von seiner Fußsohle bis zu seinem Scheitel. Und er nahm einen Scherben, um sich damit zu schaben; und er saß mitten in der Asche.“ (Hiob 2:7, 8) Damit setzt nun das vierte Bild ein, die Szene auf der Erde, die zeigt, wie Satan seine herausfordernde Behauptung, durch die er den Anspruch Jehovas, der wahre Gott zu sein, in Frage zog, zu beweisen sucht, indem er Hiob, den treuen Anbeter Jehovas, durch anhaltende qualvolle Leiden bis zum Äußersten prüft.
13. Was bewirken Hiobs Prüfungen bei seiner Frau? Begründe deine Antwort.
13 Die Reihe der Prüfungen wird fortgesetzt. Hiob und seine Frau hatten damals noch nicht die Möglichkeit, geistige Dinge zu sehen, wie wir sie heute dank dem vollständigen inspirierten Bibelbericht über Hiob haben, der uns mit den ‘Augen des Herzens’ erkennen läßt, was die Ursache für die Trübsale Hiobs war. (Eph. 1:18) Obwohl Hiob vieles, was in Verbindung mit seinen Prüfungen geschah, nicht verstehen konnte, hielt er an seinem Glauben fest und hörte nicht auf, Jehova als den wahren Gott zu verteidigen. Nun erfolgt ein weiterer Schlag: Seine Frau, das Liebste und Teuerste, was er hat, wird glaubensschwach. Sie sagt zu ihm: „Hältst du noch fest an deiner Vollkommenheit [Lauterkeit, NW]? Sage dich los von Gott und stirb!h Und er [Hiob] sprach zu ihr: Du redest, wie eine der Törinnen redet. Wir sollten das Gute von Gott annehmen, und das Böse sollten wir nicht auch annehmen? Bei diesem allem sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen.“ — Hiob 2:9, 10.
DREI VON BABYLON BEEINFLUSSTE FREUNDE
14. (a) Wen gebrauchte Satan danach, um Hiob zu prüfen? (b) Welche von Babylon beeinflußte Vergangenheit scheinen die drei Freunde Hiobs gehabt zu haben?
14 Im 17. Jahrhundert v. u. Z. standen schon sämtliche Völker in und um Palästina unter dem Einfluß der von Babylon geprägten religiösen Denkweise. Gewisse Anhaltspunkte lassen erkennen, daß auch die sogenannten Freunde Hiobs der abtrünnigen Religion Babylons verfallen waren. Diese falschen Freunde waren bereit, sich von Satan gebrauchen zu lassen, um einen besonderen Druck auf Hiob auszuüben. Damit Hiob durch seine Leiden bis ins Innerste seines Herzens getroffen werde, lenkte Satan diese drei unter babylonischem Einfluß stehenden Werkzeuge so, daß sie ihr philosophisches Wissen anwandten, um Hiob geistig zu schwächen und seine Treue zu Jehova zu erschüttern. Daß drei solche angeblichen Tröster auftraten, zeigt, daß Satan bei seinem heimtückischen Angriff bis zum Äußersten ging. Der erste dieser falschen Freunde war Eliphas, der Temaniter. Diese Bezeichnung deutet an, daß Eliphas ein Nachkomme Abrahams über dessen abtrünnigen Enkel Esau war. (1. Mose 36:2, 10, 11) Die von der wahren Religion Abrahams abgefallenen Temaniter waren wegen ihrer Weisheit berühmt. (Jer. 49:7) Bildad, der Schuchiter, war der zweite falsche Freund. Er war ebenfalls ein Nachkomme Abrahams, stammte aber von Schuach, dem sechsten Sohn, den Abraham von Ketura, seiner zweiten Frau, erhalten hatte. (1. Mose 25:2) Auch Bildad hatte sich von der wahren Religion Abrahams abgewandt. Sein Name, Bildad, bedeutet „Sohn des Streites“. Er bedeutet aber auch „Bel hat geliebt“, und diese Bedeutung könnte auf eine durch Babylon stark beeinflußte elterliche Erziehung hinweisen, denn Bel war der Titel Marduks oder Merodaks, des Hauptgottes der Babylonier. (Jer. 50:2)i Der dritte dieser drei leidigen „Tröster“ war Zophar, der Naamathiter. Seine Reden verrieten, daß er ebenfalls von der wahren Religion Abrahams abgefallen war. Die Septuaginta bezeichnet ihn als „Sophar, König der Minäer“, eines arabischen Volkes, und die Araber gelten im allgemeinen als Nachkommen Abrahams.
15. Was scheinen die sieben Tage des Schweigens anzudeuten, und warum?
15 Die drei „Freunde“ eröffneten ihr „Tröstungsprogramm“ mit einer Schweigeperiode von sieben Tagen und sieben Nächten, während der sie bei Hiob saßen. (Hiob 2:13) Wiewohl die Nachkommen Abrahams in Verbindung mit den Trauerfeierlichkeiten beim Begräbnis Jakobs sieben Tage eine schwere Klage hielten (1. Mose 50:10), gibt es keinen Beweis dafür, daß es bei den Israeliten üblich gewesen wäre, irgendwann ein siebentägiges Schweigen einzuhalten. Das siebentägige Schweigen scheint eher einer babylonischen Sitte zu entsprechen, die gepflegt wurde, um die unsichtbaren Mächte, Satan und die Dämonen, um Rat zu befragen.j Mindestens am Ende der sieben Tage zeigte es sich, daß diese drei angeblichen Freunde den Plan Satans, Hiob als Verteidiger Jehovas, des höchsten Gottes, zu schwächen, unterstützten.
TITEL FÜR GOTT
16. Ermittle, wie die hebräischen Wörter für Gott gebraucht wurden: (a) von den Heiden, (b) von den wahren Anbetern Jehovas?
16 Prüfen wir nun einige weitere Beweise, die zeigen, daß die drei falschen Freunde Hiobs eine mit dem Sibboleth der abtrünnigen Religion Babylons gekennzeichnete Weisheit zum Ausdruck brachten, statt daß sie Hiob mit der unverfälschten Weisheit getröstet hätten, die mit dem Schibboleth der wahren Religion gekennzeichnet war. (Ri. 12:6) Mit anderen Worten, ihre von Babylon beeinflußte Weisheit hörte sich sehr gut an und war der göttlichen Weisheit sehr ähnlich, klang aber doch nicht so ganz echt. Da mit diesem Geschehen die grundlegende Streitfrage, wer der höchste Gott ist, verbunden war, gilt es zu beachten, daß die drei angeblich Monotheisten oder Anhänger des Eingottglaubens waren. Diese drei von der wahren Religion abgefallenen Nachkommen Abrahams gebrauchten die Bezeichnungen „Allmächtiger“ (schaddái) und „Gott“ (el; oder elóah, die Singularform, oder elohím, die auf Vorzüglichkeit hinweisende pluralische Form), wie das auch ihr Vorvater Abraham getan hatte und wie es auch Hiob tat. (1. Mose 17:1; Hiob 4:17; 6:4; 8:3; 11:7) Doch nun kommt der ausschlaggebende Punkt! Die Menschen nannten seit dem Aufkommen des Götzendienstes in den Tagen des Enos auch ihre Götzen Gott (el oder elohim). Im Palästinischen Targum wird zu 1. Mose 4:26 folgendes gesagt: „Das war die Generation, in deren Tagen sie begannen abzuirren und sich Götzen zu machen, und sie benannten ihre Götzen mit dem Namen vom Worte des Herrn.“k Die nach der Flut der Tage Noahs lebenden von Babylon beeinflußten Heiden gebrauchten für ihre falschen Götter ebenfalls die auf Vorzüglichkeit hinweisende pluralische Form elohim, Gott (zum Beispiel für den Gott Dagon [Ri. 16:23, 24], für den Gott Kamos und den Gott Milkom [1. Kö. 11:33] sowie für den Gott Baal-Sebub [2. Kö. 1:2, 3, 16]). Man beachte, daß gemäß den geschichtlichen Aufzeichnungen Noahs über die Tage Henochs die wahren Anbeter Gottes nach dem Aufkommen des Götzendienstes jedoch häufig den bestimmten Artikel ha vor el oder elohim setzten, um Jehova, „den wahren Gott“, von den falschen Göttern zu unterscheiden, die ebenfalls als el oder elohim, aber nie als ha-el oder ha-elohim bezeichnet wurden.l — 1. Mose 5:22; 2. Kö. 1:6, 9.
17, 18. Zeige anhand einer Gegenüberstellung, wie die Wörter für Gott und Jehova verwandt wurden: (a) von Abraham und Hiob, (b) von den drei Freunden. Wie berührt das die Streitfrage, wer der wahre Gott ist?
17 Abraham hielt sich ebenfalls an diese aus den Tagen Henochs stammende Sitte, indem auch er für Jehova die fein unterscheidende Bezeichnung ha-elohim gebrauchte. (Siehe 1. Mose 17:18; 20:6, 17 und 22:9.) Im Interesse aller, die die Heilige Schrift gründlich erforschen, sind in der in Englisch erschienenen Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift die im hebräischen Text gebrauchten Bezeichnungen ha-el und ha-elohim sozusagen erhalten geblieben, indem sie durchweg mit dem Ausdruck „der [wahre] Gott“ genau wiedergegeben wurden. Auch Hiob verteidigt in seinen Reden Jehova als den wahren Gott, indem er gelegentlich die Bezeichnungen ha-el und ha-elohim verwendet, um ihn von den heidnischen Göttern zu unterscheiden. (Siehe Hiob 2:10; 13:8; 21:14; 31:28, NW.) Bildad und Zophar dagegen gebrauchten die bei den Anhängern der babylonischen Religion übliche Bezeichnung el oder elohim für Gott. Selbst Eliphas, der angeblich das Altherkömmliche befürwortete (Hiob 15:10), gebrauchte ha-el, „der wahre Gott“, nur einmal (siehe Hiob 22:17, NW), und zwar bezog er sich damit gewissermaßen verächtlich auf diejenigen, die für Jehova als den wahren Gott eintraten. — Hiob 22:15.
18 In Anlehnung an eine weitere babylonische Sitte, nämlich die, den Namen der Gottheit geheimzuhalten, verwandten die drei falschen Tröster den göttlichen Namen Jehova kein einziges Mal, während Hiob ihn fünfmal erwähnte. (Hiob 1:21; 12:9; 28:28, NW) In 1. Mose, Kapitel 12 bis 24, dem Bericht über Abraham, ihren Vorvater, kommt der Name Jehova etwa siebzigmal vor. Hiob spricht auch als einziger von Jehova ehrfürchtig als von dem „Heiligen“. — Hiob 6:10.
SPIRITISTISCHES ERLEBNIS
19. Erkläre, was das spiritistische Erlebnis Eliphas beweist.
19 Ein weiterer treffender Beweis für den Einfluß der babylonischen Religion ist die Verbindung mit Geistern oder Dämonen. Diese Geister oder Dämonen konnten sich nicht wie die treuen Engel, die zu Abraham gekommen waren, verkörpern. (1. Mose 18:1-8) Sie mußten also indirekt zu Wahrsagerei und Weissagung Zuflucht nehmen. „Bei der durch Eingebung oder der natürlich wirkenden Weissagung steht der Weissagende angeblich unmittelbar unter dem Einfluß eines Geistes oder Gottes, der ihm die Fähigkeit verleiht, die Zukunft zu sehen und das Gesehene durch Orakel kundzutun ... Es läßt sich nachweisen, daß bei den alten Babyloniern und Ägyptern die Ansicht vorherrschte, die Menschen würden nicht nur durch Orakel, sondern auch durch allerlei Vorzeichen Aufschluß über die Gedanken der Götter erhalten.“a Man beachte, daß sich Eliphas in seiner ersten Rede zur Unterstützung seiner Beweisführung auf ein spiritistisches Erlebnis berief, das mit babylonischer Wahrsagung verglichen werden könnte. (Hiob 4:15-17) Abraham und Hiob hatten nie ein solches unter dämonischem Einfluß entstandenes Erlebnis, das sie veranlaßt hätte, zu leugnen, daß Jehova, der sie führte und leitete, der wahre Gott ist.
DER STERBLICHE MENSCH UND DIE AUFERSTEHUNGSHOFFNUNG
20. Was zeigt, daß Hiob genau wußte, was der Mensch ist, und wie bringt er seine Hoffnung auf die Zukunft zum Ausdruck?
20 In seinen Gegenargumenten verwendet Hiob mehrmals den Ausdruck „sterblicher Mensch“ (hebräisch: enósch). Für ihn war der Mensch eine lebendige Seele. Er verwarf die babylonische Ansicht, daß der Mensch eine unsterbliche Seele habe. Hiob glaubte, daß der Mensch sterblich und, wenn gestorben, tot ist. (Hiob 7:1, 17; 9:2; 10:4, 5; 13:9; 14:1, 2; 28:13, NW) Er zeigte auch, daß der Mensch, wenn er stirbt, verscheidet oder den Geist aufgibt. (Hiob 10:18; 14:10; 27:5; 29:18) Da Hiob hierüber die richtige Ansicht hatte, ließ er auch durchblicken, daß er an die Auferstehung glaubte und hoffte, als Mensch wieder zu irdischem Leben zurückzukehren. (Hiob 14:13, 14) Interessanterweise sagten seine drei falschen Freunde nichts über die Auferstehung.
BABYLONISCHE PHILOSOPHIE
21. Führe einige Aussprüche der drei falschen Freunde an, die zeigen, wie feindlich sie Hiob gesinnt waren.
21 Die drei „Freunde“ treten — wenn auch in religiöser Hinsicht etwas voneinander abweichend — für die babylonische materialistische Philosophie ein, daß nur die Weisen Gedeihen haben, Übeltäter dagegen vom Unglück betroffen werden. (Hiob 4:7, 8) Lügnerisch behaupten sie, Jehova vertraue seinen Dienern nicht. (Hiob 4:18) Sie fordern Hiob auf, das Herkömmliche zu beachten und sich an die Überlieferungen früherer Generationen zu halten. (Hiob 8:8, 9) Ihrer Meinung nach sollte man die Religion möglichst einfach gestalten und nicht zu weit in die Tiefe der Erkenntnis Gottes eindringen. (Hiob 11:7) Sie werfen Hiob (einem Zeugen Jehovas) vor, er bilde sich ein, mehr zu wissen als die frommen Weisen der Vergangenheit. (Hiob 15:9, 10) Sie sind darüber empört, daß sie im Vergleich zu Hiob, der unerschütterlich an seiner Lauterkeit gegenüber dem wahren Gott festhält, als unrein gelten sollen. (Hiob 18:3, Lu) Sie sagen zu ihm dem Sinne nach: „Du nimmst deine Religion viel zu ernst, Hiob, und willst vor Gott gerecht dastehen.“ (Hiob 22:2-4) Dem Anschein nach ist Hiob ein Missetäter und muß deshalb von Gott verurteilt werden. (Hiob 22:5-10, SB) Schließlich behaupten diese von Babylon beeinflußten Weisen ganz offen, Hiob, der sich selbst als ein „sterblicher Mensch“ bezeichnet (Hiob 7:1, 17, NW), könne vor Gott niemals gerecht und rein sein. — Hiob 25:4.
HIOB GEHT IN SICH
22. Wodurch wurde Hiob gezwungen, in sich zu gehen, und was sagte er?
22 Durch diese drei langwierigen, von einer materialistischen Philosophie ausgehenden Argumentationen zwang dieses ruchlose Trio Hiob zu einer Selbstprüfung, die ihn veranlaßte, sich selbst zu rechtfertigen und immer wieder seine eigene Gerechtigkeit zu betonen, statt daß er in den Vordergrund stellte, daß der wahre Gott diesen Fall, bei dem es darum ging, zu beweisen, wer der höchste Gott ist, mit Recht führte. Diese schmerzliche Prüfung ging im Innersten des Herzens Hiobs vor sich und gab ihm zu vielen Fragen und Entgegnungen Anlaß. „Habe ich gesündigt, was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt gesetzt, daß ich mir selbst zur Last geworden bin?“ (Hiob 7:20) „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt.“ (Hiob 19:25) „O daß ich einen hätte, der auf mich hörte — hier ist meine Unterschrift; der Allmächtige antworte mir!“ (Hiob 31:35) Ja, durch diesen langwierigen Kampf, den Satans irdische Helfershelfer unter dessen zugelassener Hand führten, wurde Hiobs Herz durch und durch geprüft, aber es erwies sich als lauter und rein, voller Hoffnung und Gottvertrauen.
ELIHUS URTEIL
23. (a) Welches Urteil fällte Elihu über das langwierige religiöse Streitgespräch? (b) Wie griff Jehova ein, und wie reagierte Hiob?
23 Schließlich ergriff Elihu, der neutrale Beobachter, das Wort und fällte das richtige Urteil über die beiden Parteien, die nun zum Schluß ihrer Ausführungen gekommen waren und von denen die eine die wahre und die andere die angebliche Weisheit vertrat. „Er wurde zornig auf Hiob, weil er sich für gerechter hielt als Gott. Er geriet auch in Zorn über seine drei Freunde, weil sie keine Antwort mehr fanden und damit Gott ins Unrecht setzten [für böse erklärten, NW].“ (Hiob 32:2, 3, Br) Was die Streitfrage, wer der wahre Gott ist, betraf, hatten die drei falschen Tröster völlig versagt, während Hiob, obwohl er durch seine Person etwas abgelenkt worden war, seine Lauterkeit gegenüber dem wahren Gott nie aufgegeben hatte. Nun endet das Drama mit der gewaltigen Demonstration der Weisheit des wahren Gottes, indem Gott persönlich aus dem Sturm spricht. Bei dieser Gelegenheit bewies Jehova auf überwältigende Weise, daß er der wahre Gott ist, indem er auf die Wunder der Schöpfung und auf gewisse Naturvorgänge auf der Erde hinwies, die zu wunderbar sind, als daß der menschliche Geist sie erfassen könnte. (Hiob, Kapitel 38 bis 41) Auf diese erstaunliche Fülle himmlischer Weisheit reagiert Hiobs reines Herz unverzüglich. „Ich weiß“, sagt er, „daß du alles vermagst, und kein Vorhaben dir verwehrt werden kann. Darum verabscheue ich mich und bereue in Staub und Asche.“ — Hiob 42:2, 6.
24, 25. (a) Welches Urteil fällte Jehova über die beiden Parteien, die an der Auseinandersetzung um die Frage, wer der wahre Gott ist, beteiligt waren? (b) Wie endet das Hiobdrama? (c) Welche Frage erhebt sich nun, und in welchem Sinne wird sie beantwortet werden?
24 Dann bestätigt Jehova den Tadel, den Elihu den drei Freunden erteilt hat, mit den Worten: „Mein Zorn ist entbrannt wider dich [Eliphas] und wider deine beiden Freunde; denn nicht geziemend [wahrhaftig, NW] habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob. Und nun nehmet euch sieben Farren und sieben Widder, und gehet zu meinem Knechte Hiob und opfert ein Brandopfer für euch. Und Hiob, mein Knecht, möge für euch bitten; denn ihn will ich annehmen, damit ich nicht an euch tue nach eurer Torheit; denn nicht geziemend [wahrhaftig, NW] habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.“ (Hiob 42:7, 8) Jehova selbst stellte somit die abtrünnige Religion dieser von Babylon beeinflußten Weisen bloß, indem er zweimal von ihnen sagte, sie hätten „nicht wahrhaftig“ geredet. Es hatte sich gezeigt, daß ihre sogenannte Weisheit Torheit war. Satan hatte in dem Kampf, den er durch die von ihm aufgeworfene Streitfrage heraufbeschworen hatte, eine schmähliche Niederlage erlitten. Die drei „Freunde“ mußten sich erniedrigen, mußten ihre Gesinnung ändern und sich den Priesterdiensten Hiobs unterziehen und die wahre Religion annehmen. Was Hiob selbst betrifft, so „wendete [Jehova] die Gefangenschaft Hiobs“ und mehrte den irdischen Reichtum, den dieser ursprünglich verloren hatte, um das Doppelte. Und noch in seinem hohen Alter schenkte ihm seine betagte Frau sieben Söhne und drei schöne Töchter. — Hiob 42:10-15.
25 Jehova erwies sich also ohne Zweifel als der wahre Gott, der in der Lage ist, zuverlässige Zeugen auszuwählen, die ihn auf der Erde als den höchsten Gott verteidigen. Hiob ging damals gerechtfertigt aus dem Kampf hervor. Hat aber dieses Drama auch eine prophetische Erfüllung oder Anwendung, die für später lebende, der wahren Weisheit ergebene Menschen von Interesse sein sollte? Beweise im bejahenden Sinne werden in den folgenden Artikeln dargelegt werden.
[Fußnoten]
a Harper’s Bible Dictionary, S. 337.
b Weitere Beweise für die Echtheit dieses Buches und Einzelheiten, die zeigen, daß Moses dessen Schreiber ist, sind in dem Buch „All Scripture Is Inspired of God and Beneficial“ (1963), S. 95, 96, zu finden.
c Siehe ferner 1. Samuel 29:4; 2. Samuel 19:22; 1. Könige 11:14, 23, 25; Psalm 109:6.
e All das beweist indirekt, daß Jehova seine wahren Diener durch seine schützende Macht behütet und an ihnen wie ein Vater interessiert ist.
f Harper’s Bible Dictionary, S. 631.
g Mit anderen Worten, Satan behauptet, daß im Innersten des Herzens Hiobs doch noch eine gewisse Selbstsucht vorhanden sei.
h Man beachte, daß sie, obwohl im Glauben schwach geworden, Hiob weder rügte noch ihn verließ.
i International Standard Bible Encyclopaedia, Band 1, S. 473.
j Book of Job, Emily Hambler, S. 12.
k Zum Predigtdienst befähigt, S. 270.
l NW (1961), Anhang, S. 1450—1452.
a International Standard Bible Encyclopaedia, Band 2, S. 860