-
„Mann“ und „Mensch“ in den Hebräischen SchriftenDer Wachtturm 1963 | 15. Januar
-
-
„ENOSCH“
Das Wort enosch, das schwach oder sterblich bedeutet, läßt vor allem erkennen, daß die Schreiber der Hebräischen Schriften nicht wähnten, der Mensch sei unsterblich. Wie hätten sie auch auf den Gedanken kommen können? Ihre „Theologie“ wurzelte ja nicht im Heidentum, sondern stammte von Gott, der des Menschen Sterblichkeit eindeutig hatte erkennen lassen: er hatte Adam nicht nur vor der Todesstrafe für Sünde gewarnt, sondern ihn nach dem Sündenfall auch zum Staub zurückkehren lassen, von dem er genommen worden war. — 1. Mose 2:17; 3:19.
Da das Wort enosch stets eine unvorteilhafte Nebenbedeutung hat, wird es nie in anerkennendem Sinne gebraucht. Es erscheint daher passenderweise oft in Verbindung mit adam (Mensch), wenn der Mensch seinem unsterblichen Schöpfer, Jehova Gott, gegenübergestellt wird. Ein typisches Beispiel hierfür finden wir in Psalm 8:4 und 144:3. Moses schrieb: „Du lässest zum Staube zurückkehren den Menschen [enosch] und sprichst: Kehret zurück, ihr Menschenkinder [adam]!“ Wegen der Bosheit des Menschen sagte Gott: „Ich will den Sterblichen [enosch] kostbarer machen als gediegenes Gold, und den Menschen [adam] als Gold von Ophir.“ Auch in den nachstehenden Worten Jehovas an Jesaja erscheinen enosch und adam an der entsprechenden Stelle: „Ich, ich bin es, der euch tröstet. Wer bist du, daß du dich vor dem Menschen [enosch] fürchtest, der hinstirbt, und vor dem Menschenkinde [adam], welches wie Gras dahingegeben wird? und daß du Jehova vergissest, der dich gemacht, der die Himmel ausgespannt und die Erde gegründet hat.“ — Ps. 90:3; Jes. 13:12; 51:12, 13.
Besonders in dem Buch Hiob, das die Souveränität Gottes der Nichtigkeit des Menschen gegenüberstellt, begegnen wir dem Ausdruck enosch, schwach oder sterblich, sehr häufig: „Wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott?“ „Was ist der Mensch, daß du ihn hochhältst, und daß du dein Herz auf ihn richtest?“ „Hast du [Jehova] Augen des Fleisches, oder siehst du, wie ein Mensch sieht? sind deine Tage wie die Tage eines Menschen, oder deine Jahre wie die Tage eines Mannes?“ „Werdet ihr ihn [Gott] täuschen, wie man einen Menschen täuscht?“ „Gott ist erhabener als ein Mensch.“ — Hiob 9:2; 7:17; 10:4, 5; 13:9; 33:12.
Die Gebete Davids lassen erkennen, daß er diesen feinen Unterschied ebenfalls machte: „Stehe auf, Jehova! nicht habe der Mensch [enosch] die Oberhand.“ „Du verschaffst den Waisen und Unterdrückten doch ihr Recht; kein sterblicher Mensch darf dann mehr solche Schrecken verbreiten.“ „Der Mensch [enosch] — wie Gras sind seine Tage.“ — Ps. 9:19; 10:18, Bruns; 103:15.
Zu wissen, wie die Wörter „Mann“ und „Mensch“ in den Hebräischen Schriften gebraucht werden, stärkt unseren Glauben und hilft uns erkennen, wie Gott über den Menschen denkt. Es läßt uns unser Verhältnis zu unserem Schöpfer richtig verstehen und hilft uns, dieses Verhältnis aufrechtzuerhalten, damit wir von ihm anerkannt und gesegnet werden.
-
-
Kein Veto gegenüber den Beschlüssen GottesDer Wachtturm 1963 | 15. Januar
-
-
Kein Veto gegenüber den Beschlüssen Gottes
Niemand in der ganzen Schöpfung kann gegenüber den Beschlüssen Jehovas sein Veto einlegen: „Also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren.“ — Jes. 53:11.
-