Stets freudig in Jehovas Dienst
„Freuet euch in Jehova und frohlocket, ihr Gerechten, und jubelt, alle ihr von Herzen Aufrichtigen!“ — Ps. 32:11.
1. (a) Unter anderem in welcher Hinsicht ist Jehova unvergleichlich? (b) Was hat Jehova für die Menschheit getan, und wie?
JEHOVAS liebende Güte ist unvergleichlich! Seine „Wundertaten an den Menschenkindern“ rufen bei gerechtigkeitsliebenden Personen innige Dankbarkeit hervor und veranlassen sie, seinen einzigartigen Namen und sein Vorhaben bekanntzumachen. (Ps. 107:21, 22) Jehova, der lebendige Gott, übertrifft alle anderen Götter an Größe und Weisheit. Ist er nicht unser Schöpfer, unser Lebengeber? Hat nicht Jehova den Menschen erschaffen, damit dieser ihm in einem Paradies der Wonne ewig diene? Und war nicht er es, der, nachdem unsere undankbaren Ureltern das Menschengeschlecht in Sünde und Tod gestürzt hatten, in seiner unverdienten Güte durch Christus auf wunderbare Weise für unsere Erlösung von der Macht des Todes gesorgt hat? Welch eine Freude ist es, heute das „Zeichen“ zu sehen, das anzeigt, daß dieser auferstandene Sohn Gottes im Königreich der Himmel zu herrschen begonnen hat und sich nun darauf vorbereitet, alles Böse von der Erde zu beseitigen! Sehr bald wird in dem wiederhergestellten Paradies alles, was Odem hat, Jehova erneut lobpreisen. — Jes. 42:8; 1. Mose 2:7-9; Joh. 11:25, 26; Hebr. 1:1-3, 13.
2. Was hätten die Menschen schon immer in erster Linie tun sollen?
2 Welch eine unvergleichliche Freude bringt Jehovas Dienst mit sich! Dieser Dienst ist auch eine Voraussetzung, die alle erfüllen müssen, die die ewigwährenden Segnungen seiner neuen Ordnung genießen möchten. Ja Jehova zu dienen ist schon immer die wichtigste Forderung an die Menschen gewesen. Die Israeliten der alten Zeit wurden aufgefordert, ‘Jehova zu dienen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele’. (5. Mose 11:13) Die Glieder der neugegründeten Christenversammlung dienten täglich „mit großer Freude und Aufrichtigkeit des Herzens“. (Apg. 2:46) Und der Prophet Jesaja, der die von Gott geschaffene neue Ordnung erwartete, fordert uns auf, ‘uns immerdar zu freuen’ und Gott „freudig“ und „frohlockend“ zu dienen. — Jes. 65:17, 18, NW.
3. In welcher Lage befindet sich Babylon die Große heute im Gegensatz zu den wahren Christen?
3 Freut sich die Menschheit heute? Was sehen wir, wenn wir die Weltlage und die Verhältnisse in den einzelnen Ländern betrachten? Die „Bedrängniswehen“, die Jesus als Zeichen für das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge vorhersagte, nehmen von Tag zu Tag schlimmere Formen an. (Matth. 24:3-12) Kirchenführer der Christenheit müssen feststellen, daß ihre in Babylon wurzelnden Einrichtungen und Lehren den Angriffen von rebellischen Gläubigen nicht standhalten. Protestantische Geistliche beklagen sich über leere Kirchen, und Papst Paul VI. sagte, die Krise innerhalb der Priesterschaft bereite ihm „viel Kummer und Herzeleid“. Genau das sagte Jehova voraus mit den Worten: „Ihr ... werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Kummer des Geistes.“ Gottes Volk, Christen, die sich an die Bibel halten, „essen“ sich dagegen satt an einer Fülle von geistiger Speise, sie „trinken“ die lebengebenden biblischen Wahrheiten und „jubeln vor Freude des Herzens“. Sie werden gestärkt, damit sie Jehova freudig dienen und seine Rettung auf der ganzen Erde bekanntmachen können, „denn er hat hervorragend gehandelt“. — Jes. 65:13, 14; 12:2-5, NW.
4. Wie und warum sollten wir unsere Wertschätzung für Jehovas Vorkehrung zum Ausdruck bringen?
4 Alle, die im kommenden System der Dinge ewig leben möchten, müssen Jehova freudig dienen. (Mark. 10:28-30) Man kann diesen Dienst nicht aufgeben, ohne etwas zu verlieren oder Schaden zu erleiden. Die wunderbare, liebevolle Vorkehrung, die Jehova durch seinen Sohn für die Menschheit getroffen hat, verlangt von einem jeden aufrichtige Dankbarkeit. (Röm. 11:33-36) Diese tiefe Dankbarkeit kann man nur bekunden, indem man Jehova so dient, wie er es verlangt: indem man die gute Botschaft vom Königreich bekanntmacht. Schon vor der gegenwärtigen kritischen „Zeit des Endes“ äußerte der Apostel Paulus diesen Gedanken, indem er sagte: „Eine Notwendigkeit ist mir auferlegt. Tatsächlich, wehe mir, wenn ich die gute Botschaft nicht verkündigte!“ — 1. Kor. 9:16.
UNTERWORFEN UND DENNOCH FREUDIG
5. Was schließt die Hingabe an Jehova alles ein?
5 Personen, die Jehova wirklich lieben und das, was er getan hat, schätzengelernt haben, geben sich ihm hin. Welch ein Vorrecht, sich dem Höchsten des ganzen Universums, dem liebenden Gott, hinzugeben! (Neh. 9:5, 6) Eigentlich haben wir alles Gute von Jehova bekommen. Ist es daher nicht angebracht, ja sollten wir uns nicht verpflichtet fühlen, ihm aus dieser Fülle etwas zurückzugeben? (Hiob 41:2; Ps. 116:12, 13; Jak. 1:17) Durch unsere Hingabe unterwerfen wir uns dem Schöpfer, wir unterstellen uns seiner Leitung. Wie damals Josua, der Jehova „in Aufrichtigkeit und in Wahrheit“ diente, können Gott hingegebene Familienhäupter auch heute sagen: „Ich aber und mein Haus, wir wollen Jehova dienen!“ — Josua 24:14, 15, Fußnote.
6. Ist es eine drückende Last, Jehova unterworfen zu sein? Begründe deine Antwort.
6 Ist es eine drückende Last, Gott unterworfen zu sein? Keineswegs! Die Unterordnung unter Jehova und unter sein Gesetz bringt nichts als Segen und Freude mit sich. Alles, was um uns herum lebt, die ganze irdische Schöpfung Gottes, gedeiht unter seinem Gesetz. In Jesu Bergpredigt lesen wir die Aufforderung: „Lernt eine Lektion von den Lilien des Feldes, wie sie wachsen; sie mühen sich nicht ab, noch spinnen sie; doch sage ich euch, daß nicht einmal Salomo in all seiner Herrlichkeit wie eine von ihnen bekleidet war.“ (Matth. 6:28, 29) Wenn die Lilien des Feldes, die den für sie bestimmten Gesetzen entsprechend wachsen, schon von atemberaubender Schönheit sein können, wieviel schöner muß dann in den Augen Jehovas die sittliche Reinheit der Menschen sein, die sich an seine gerechten Gesetze und Grundsätze halten! So wie es für alles Lebendige auf der Erde keine Last, sondern ein Segen ist, den Naturgesetzen unterworfen zu sein, ist auch das Sklavenverhältnis, das ein Christ eingeht, wenn er sich seinem Schöpfer hingibt, etwas, was nichts als Freude und Befriedigung und schließlich ewiges Leben mit sich bringt. — Ps. 104:24; 145:16, 17.
7. (a) Wie werden alle die Gott untertan sind, belohnt? (b) Welche Gefahren mögen es erfordern, daß man positiv handelt?
7 Menschen, die Gott untertan sind, finden das Leben nicht nur schön, sondern auch sinn- und zweckvoll. Gottes Willen zu tun, ihm Tag für Tag zu dienen, bringt eine unvergleichliche Freude mit sich. Es gibt einem das befriedigende Gefühl, Gottes Segen zu haben. (Spr. 10:22) Doch wie verschmutzte Luft oder verseuchter Boden das Wachstum einer herrlichen Blume des Feldes beeinträchtigen können, so können auch der Geist oder die „Luft“ Satans, unmoralische Gedanken, der schädliche Einfluß des Materialismus und ein ausschweifendes Leben das Wachstum eines Christen behindern. Diese Arten der Verunreinigung bereiten weder dem Menschen noch seinem Schöpfer Freude. Wenn die Giftstoffe nicht beseitigt und durch eine gesunde Nahrung ersetzt werden, wird die kranke Pflanze welken und absterben. — Offb. 16:17; Jud. 12; 2. Tim. 1:13, 14.
8. Warum ist es gut, Gottes Gesetze zu respektieren?
8 Wissenschaftler müssen, so ungern sie es tun mögen, immer wieder zugeben, daß der Mensch an die von Gott geschaffenen Naturgesetze gebunden ist. Wer die durch diese Gesetze gezogenen Grenzen überschreitet, bringt sich in Gefahr. Als es um das Leben der drei Astronauten in dem beschädigten Raumschiff Apollo 13 ging, kämpften diese und ihre Helfer auf der Erde verzweifelt, um das Raumschiff im Rahmen der Gesetze des Schöpfers so zu manövrieren, daß es sicher zur Erde zurückkehren konnte. Im Grunde genommen lag die Schwierigkeit in erster Linie darin, daß sie sich über die ausdrückliche Bestimmung des großen Gesetzgebers: „Die Himmel sind die Himmel Jehovas, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben“ hinweggesetzt hatten. Gott hingegebene Christen respektieren Gottes Naturgesetze und sein Sittengesetz. — Ps. 115:16.
ANDERE THEOKRATISCHE BINDUNGEN
9. Worin unterscheidet sich die Hingabe an Gott bei den Gliedern der Christenversammlung von derjenigen bei den Israeliten der alten Zeit?
9 Im Jahre 1513 v. u. Z. gelangte die ganze Nation Israel durch ihre Hingabe an Jehova in ein Sklavenverhältnis. Jeder Israelit gehörte demzufolge von Geburt zu dieser Gott hingegebenen Nation. Mit den unter dem neuen Bund stehenden geistigen Israeliten verhält es sich jedoch insofern anders, als bei ihnen jeder einzelne in bezug auf Wertschätzung und eine genaue Erkenntnis wachsen muß bis zu dem Zeitpunkt, wo er sich Jehova hingibt. — Eph. 3:14-19.
10. Zeige anhand eines Beispiels, wie wir heute aus den Grundsätzen, die bei den Israeliten gültig waren, Nutzen ziehen können.
10 Die Grundsätze, die für die Israeliten der alten Zeit gültig waren, sind aber auch für uns sehr lehrreich, und sie können weitgehend auch auf die heutige Christenversammlung angewandt werden. Kinder müssen zum Beispiel auch heute ihren Eltern untertan sein, und Eltern können sich das, was den Israeliten über die Kindererziehung geboten wurde, auch heute zu Herzen nehmen. Wann sollte mit der Erziehung begonnen werden? Nun, wann begann man damit in Israel? Aus dem Bericht geht hervor, daß die „Kleinen“ schon im zarten Alter dabei waren, wenn sich Gottes Volk versammelte. (5. Mose 29:10-13; 31:12; 2. Chron. 20:13) Dieser Grundsatz wurde auch von den ersten Christen übernommen. Timotheus kannte die heiligen Schriften, weil er von Lois und Eunike darin unterwiesen worden war. Von wann an? Von fünf Jahren an? Von drei oder von einem Jahr an? Nein, schon von frühester Kindheit an. — 2. Tim. 1:5; 3:15; siehe ferner Lukas 1:80; 2:40-52.
11. Warum ist es gut, mit der Erziehung der Kinder schon im zarten Alter zu beginnen?
11 Warum sollte den Kindern, wenn sie noch klein sind, das, was ihnen unter der theokratischen Ordnung zusteht, vorenthalten werden? Wer mit seinen Kindern nicht schon im zarten Kindesalter über unseren wunderbaren Gott zu sprechen beginnt, spielt mit dem Feuer. Kinder, die von frühester Kindheit zu den christlichen Zusammenkünften mitgenommen werden, betrachten diese später als einen Bestandteil des christlichen Lebens. — Spr. 4:1-13.
12. (a) Was sagt die Bibel über die Züchtigung von Kindern? (b) Wie können Eltern liebevoll auf andere Personen Rücksicht nehmen?
12 Was aber, wenn die Eltern die Wahrheit erst kennenlernen, wenn die Kinder schon größer sind? In diesem Fall mögen Schwierigkeiten auftreten. Eltern, die ihre Kinder lieben, sollten aber unverzüglich damit beginnen, sie nach den theokratischen Richtlinien zu erziehen. (Spr. 22:6; 23:13, 14) Wie die Gesetze des Instinkts die Bärenmutter veranlassen, ihrem ungezogenen Jungen eine Tracht Prügel zu geben, so sollten sich menschliche Eltern aufgrund der Gesetze, die Gott in seinem Wort niedergelegt hat, veranlaßt fühlen, ihre Kinder in Zucht zu nehmen — nicht im Zorn oder indem sie ständig an ihnen herumnörgeln, sondern vernünftig und mit Liebe. (Eph. 6:4) Bis die Zucht bei den „Kleinen“ richtig wirkt, könnten die Eltern liebevoll auf andere Personen Rücksicht nehmen, indem sie im Königreichssaal an einem Ort Platz nehmen, wo ungezogene Kinder am wenigsten stören.
13. Von welchem Nutzen ist die Erziehung zu Hause, und wie kann man sie den Kindern geben?
13 Die erfolgreichste Erziehung ist die tägliche Erziehung zu Hause. Hier haben liebevolle Eltern die beste Gelegenheit, ihren Kindern Respekt vor Gesetzen und Grundsätzen einzuflößen, mit ihnen vernünftig zu reden, ihre Fragen zu beantworten und ihnen Liebe zur eigenen Familie und Respekt vor der theokratischen Ordnung innerhalb der weltumspannenden Familie Jehovas einzupflanzen. (5. Mose 11:18, 19; 32:45, 46) Kleine Kinder können dazu erzogen werden, fünf Minuten, eine Viertelstunde oder eine halbe Stunde still zu sitzen und zuzuhören, während der Vater oder die Mutter sie anhand biblischer Hilfsmittel liebevoll über interessante Begebenheiten aus der biblischen Geschichte oder über biblische Grundsätze belehrt, ihnen diese Dinge gleichsam in ihr kleines Herz „hinabtönt“. (Gal. 6:6; Ps. 78:4) Der Wachtturm brachte in letzter Zeit Artikel, die besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt waren. Viele Eltern haben von diesen Artikeln guten Gebrauch gemacht, um bei ihren Kindern die Wertschätzung für geistige Dinge zu fördern. Das setzt natürlich voraus, daß die Eltern keine Mühe scheuen. Sie müssen planen und sich Zeit nehmen. Doch Eltern, die sich der Erziehung ihrer Kinder täglich widmen, tragen zur Stärkung der Familienbande bei. Ihre Kinder werden sie lieben, da sie in ihnen Kameraden sehen, und sie werden die Opfer, die die Eltern für sie bringen, schätzen. Sie fühlen sich angespornt, sich ebenfalls nützlich zu machen, und so entwickeln sie sich in moralischer, geistiger und theokratischer Hinsicht so weit, daß sie sich von sich aus Jehova Gott hingeben. — 5. Mose 29:29.
14. Wie können wertvolle Bande gestärkt werden?
14 Die durch unsere Hingabe an Jehova entstandene Bindung verpflichtet uns auch zur Achtung vor Familienbanden, vor dem Band der Ehe und dem Band der Liebe, das die Christenversammlung zusammenhält. (Eph. 5:33; 6:1-4; Kol. 3:14) Was Diener Gottes doch alles gemeinsam tun können! Eine Familie kann täglich gemeinsam den für den betreffenden Tag bestimmten Bibeltext betrachten und kann dadurch ebenso gesegnet werden wie die größte Familie: die Bethelfamilie in Brooklyn mit ihren über 1 500 Gliedern. Bei Mahlzeiten oder zu einer anderen Zeit könnte man im Familienkreis über interessante biblische Fragen oder über Berichte, die vor kurzem in den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! erschienen sind, sprechen oder Erfahrungen aus dem Predigtdienst austauschen. Man könnte gemeinsam einem Hobby nachgehen oder mit der ganzen Familie hin und wieder einen Ausflug machen. Sind die eigenen Familienangehörigen noch nicht bereit, das Wort Jehovas zu studieren, so könnte man vieles davon mit seinen christlichen Brüdern und Schwestern zusammen tun. — Matth. 19:29; Röm. 12:13.
15. Wie sollten wir die Bindung betrachten, die durch unsere Hingabe an Gott entsteht?
15 Ist die durch unsere Hingabe an Gott entstandene Bindung also eine drückende Last? Im Gegenteil, sie bereitet uns fortwährend Freude, erfrischt uns und gibt uns eine Befriedigung, die andere Menschen nicht verspüren. — Matth. 11:28-30.
KÖNIGREICHSINTERESSEN
16. Woran sollten wir hauptsächlich interessiert sein, und warum?
16 Welche Interessen haben wir? Sollte nicht Jehova, unser Gott, den ersten Platz in unserem Leben einnehmen? Es sollte unser Wunsch sein, diesen liebenden Gott zu kennen, damit wir ihn nachahmen können. Einen Abglanz seiner wunderbaren Eigenschaften finden wir bei seinem Sohn, bei Jesus Christus, der seinen himmlischen Vater kundgemacht hat, als er auf Erden war. (Joh. 1:14, 18; 8:19; 15:15; 17:3-6) Sollten wir weniger bemüht sein, den Namen Jehovas zu verherrlichen, als unser Vorbild? Jesus Christus sagte: „Meine Speise ist die, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ (Joh. 4:34) Das sollte auch unsere Speise sein und das, woran wir hauptsächlich interessiert sind. Wenn unser Interesse vor allem Jehova und seiner Anbetung gilt und wenn wir die Wahrheit lieben, dann freuen wir uns, unserem Gott ausschließlich ergeben zu sein. — 5. Mose 6:4-7; Mark. 12:28-30.
17, 18. (a) Womit müssen die Interessen derer, die Jehova lieben, übereinstimmen? (b) Welcher Gegensatz ist zwischen denen zu beobachten, die Gottes sittliche Grundsätze lieben, und denen, die sie außer acht lassen? (c) Wie können wir Frieden mit Gott haben?
17 Die Interessen eines Christen müssen Jehovas gerechtem Sittenmaßstab entsprechen. „Die ihr Jehova liebet, hasset das Böse“, sagt der Psalmist. (97:10) Jehova duldet Böses nicht. Das zeigte sich deutlich in den Tagen Mose, als Israel sich an den Baal-Peor hängte und begann, Unzucht zu treiben. Jehova tötete damals durch eine Plage 24 000 Israeliten, und erst als der rechtschaffene Pinehas eine Lanze nahm und den unmoralischen Simri und dessen midianitische „Freundin“ durchstach, wurde der Plage gewehrt. Der Priester Pinehas haßte, was Jehova haßte, und handelte entsprechend. Heute verhalten sich viele Priester anders. Das bestätigen Pressemeldungen immer wieder. So war zum Beispiel in einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur (AFP) vom 5. Juni 1970 von „einer äußerst verständnisvollen Begegnung“ die Rede, die zwischen der holländischen Gesellschaft der Homosexuellen und einem Kardinal, dem katholischen Primas der Niederlande, stattfand und bei der sich das Gespräch hauptsächlich um den „kirchlichen Segen“ für Homosexuelle gedreht haben soll. Wie könnte jemand, der Gott und Gerechtigkeit liebt, sich mit Homosexuellen zusammensetzen, sich mit ihnen sogar auf Verhandlungen einlassen! — Gal. 5:19-21; Röm. 1:24-27, 32.
18 Heute rollt eine Lawine der Unmoral, hervorgerufen durch Kommunikationsmittel und durch das Vergnügungsgewerbe, über die ganze Menschheit. Wir brauchen aber nicht wie die Welt diese vergiftete Speise zu uns zu nehmen. Das wäre gefährlich! Treten wir wie Pinehas eifrig für einen reinen Sittenmaßstab ein! Mögen wir weiterhin mit Gott Frieden haben, indem wir unseren Sinn mit den reinen Gedanken seines Wortes nähren und ihm dienen. — Phil. 4:8, 9.
19. Welche Gesinnung haben Christen im Gegensatz zur Welt?
19 Die Welt ist heute im allgemeinen stolz und selbstsicher; man lehnt sich auf und stellt Forderungen. (2. Tim. 3:1-13) Welch ein Gegensatz zu den Anbetern Jehovas, die sich an Jesus ein Beispiel nehmen und sich in der Demut und im Gehorsam üben! „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottes Gestalt existierte, keine gewalttätige Besitzergreifung in Betracht zog, um nämlich Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl.“ (Phil. 2:5-8) Welch ein vortreffliches Beispiel für alle, die die Interessen des Königreiches Jehovas allem voranstellen! — Matth. 6:33.
HÜTE DICH VOR WELTLICHEN INTERESSEN
20, 21. (a) Warum ist es nutzlos, ja sogar gefährlich, weltliche Interessen zu verfolgen? (b) Welches erstrebenswerte Ziel kann man erreichen, und wie?
20 Wofür leben die Menschen heute? Um Gott zu gefallen oder um sich selbst zu gefallen? Sind nicht die meisten bestrebt, in ihrem kurzen Leben soviel wie möglich für sich selbst herauszuholen? Einige raffen Geld zusammen, weil sie das Geld lieben. Andere häufen Güter an. Wieder andere richten sich moralisch und körperlich zugrunde, weil sie den „Nervenkitzel“ lieben, und eine weitere Klasse strebt nach gesellschaftlichem Ansehen oder einer hohen Stellung. Wie kurzsichtig! Einer der reichsten Männer der Geschichte, der weise König Salomo, sagte: „Und ich wandte mich hin zu allen meinen Werken, die meine Hände gemacht, und zu der Mühe, womit ich wirkend mich abgemüht hatte: und siehe, das alles war Eitelkeit und ein Haschen nach Wind; und es gibt keinen Gewinn unter der Sonne.“ (Pred. 2:11) Mühst du dich auch so vergeblich ab? Oder strebst du nach einer bleibenden Stätte in Gottes neuem System der Dinge?
21 Lockt dich die Welt mit ihrer augenfälligen Schaustellung materieller Dinge? Wenn ja, dann befindest du dich in Gefahr, denn ein irregeleitetes Verlangen ‘gebiert, wenn es befruchtet ist, Sünde’. Man kann sich in weltliche Interessen so sehr verstricken, daß man schließlich in Sünde verfällt. „Die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt den Tod hervor.“ Wer dagegen Jehova in seinem Herzen den ersten Platz einräumt und den Willen Gottes tut, „bleibt immerdar“. — Jak. 1:14, 15; 1. Joh. 2:15-17.
22. Wie sollten wir Wertschätzung für das Opfer Jesu bekunden?
22 Durch das kostbare Blut Jesu sind Jehovas ergebene Zeugen von der Sünde frei gemacht worden, um Sklaven der Gerechtigkeit zu werden. Wir sollten daher standhaft bleiben und keine Sklaven weltlicher Interessen mehr werden. — Röm. 6:17, 18; Gal. 5:1.
JEHOVA MIT DEM „HERZEN“ DIENEN
23, 24. (a) Wie können wir Jehova erfreuen? (b) Warum haben in ferner Vergangenheit und auch später viele in dieser Hinsicht versagt?
23 Bloßer Lippendienst entspricht nicht den Forderungen Jehovas. Jesus erinnerte seine religiösen Zeitgenossen an diese Tatsache und wandte auf sie Jesaja 29:13 an: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir.“ (Matth. 15:8) Jehova freut sich über den einem dankbaren Herzen entspringenden Gehorsam. Wir müssen Jehova, unseren Gott, mit unserem ganzen Herzen und mit allen unseren Fähigkeiten lieben. (Mark. 12:29, 30) Wir müssen jahraus, jahrein freudig ausharren und ihm unerschütterlich dienen. Als Josua den Israeliten den eindeutigen Entschluß seines Hauses, Jehova zu dienen, bekanntgab, antwortete ihm das ganze Volk: „Es ist für uns undenkbar, Jehova zu verlassen, um anderen Göttern zu dienen. ... Auch wir, wir werden Jehova dienen, denn er ist unser Gott.“ — Josua 24:15-18, NW.
24 „Undenkbar“, sagten sie. Später gingen aber ihre Nachkommen trotzdem anderen Göttern nach. Warum? Weil sie zuließen, daß ihre Liebe zu Jehova allmählich erlosch. Ihr Dienst hatte nicht mehr die richtige Kraft. Sie hörten auf, täglich über Gottes Wort nachzusinnen, und machten keine Fortschritte mehr. Sie gaben ihren Glauben und ihre geistige Gesinnung auf. Sie begannen wie die Welt zu denken und verhärteten ihr Gewissen, so daß sie nicht mehr zwischen Recht und Unrecht unterscheiden konnten. Hätten sie Jehova weiterhin mit ganzem Herzen gedient, so wären sie von all dem Unglück, das schließlich über sie kam, verschont geblieben. — 5. Mose 4:3-10; Josua 1:7-9; Hebr. 10:36-39; 1. Tim. 4:1, 2.
25. Was für Kinder Jehovas sollten wir werden?
25 Das sollte Jehovas Dienern heute zur Warnung dienen. Wie wichtig ist es, Jehova unablässig und mit Freuden zu dienen! Wie wichtig ist es, regelmäßig zu studieren und mit anderen zusammenzukommen, um geistig gesinnt zu bleiben und die Freude zu bewahren! Wie wichtig ist es, das unvergleichliche Vorrecht, Jehova als Zeuge zu dienen, einem kostbaren Schatz gleich freudig zu hüten! Denken wir stets daran, daß es Jehova, der die Erde geschaffen hat und dem sie auch gehört, erfreut, wenn wir seiner Stimme aus Liebe gehorchen. — 2. Mose 19:5; 1. Petr. 1:13-16.
26. Wie sollten wir (a) zu Gottes Königreich, (b) gegenüber der Welt und ihren Nationen und (c) zur Verkündigung des Wortes Gottes eingestellt sein?
26 Gottes Königreich sollte den Mittelpunkt unserer Hoffnungen, unseres Handelns und unseres täglichen Lebens bilden. Es gibt für uns keine lohnenderen Interessen als die Königreichsinteressen. Wir beten täglich darum, daß das Königreich komme, verbunden mit der herrlichen Offenbarung der Macht Christi, und daß Gottes Wille, wie im Himmel, so auch auf der Erde geschehe. (Matth. 6:9, 10; 2. Thess. 1:6-8) Wir wollen mit der Schlechtigkeit der Welt nichts zu tun haben und lassen uns wegen der Sorgen der Staatsführer und der Ratlosigkeit der Nationen nicht beunruhigen. Die Nationen sind gegen Jehova und gegen Jesus, seinen Gesalbten. Sie werden binnen kurzem zerschmettert werden. (Luk. 21:25, 26; Ps. 2:2-9) Die Menschheit nähert sich mit Riesenschritten einer Drangsal, die als die „große Drangsal“ bezeichnet wird, „wie es seit Anfang der Welt bis jetzt noch keine gegeben hat, nein, noch je wieder geben wird“. Während die „Bedrängniswehen“ zunehmen, sollten wir wie die Christen des ersten Jahrhunderts zu Jehova beten, er möge uns helfen, fortgesetzt freimütig sein Wort zu verkündigen. — Matth. 24:7, 8, 21; Apg. 4:24-30.
27. Wie können wir das Ziel, ewiges Leben, erreichen?
27 Wie wollen wir unser Leben gestalten? Bestimmt wollen wir nicht nach den in der Welt geltenden Sittenmaßstäben leben, die in letzter Zeit immer mehr gelockert wurden, so daß man sie mit Treibsand vergleichen könnte, in dem der Unvorsichtige umkommt. Wir wollen uns auch weder von der im Verfall begriffenen Religion dieser Welt und deren korrupter Politik noch von deren Ideologien und Haßgefühlen, noch von deren Frustration und Verwirrung beeinflussen lassen. Nein, wir wollen das wirkliche Leben leben. Dann müssen wir aber wie Jehova Gerechtigkeit lieben und Gesetzlosigkeit hassen und müssen eine „vortreffliche Grundlage für die Zukunft“ schaffen. (Ps. 11:7; Spr. 6:16-18; 1. Tim. 6:17-19) Wir müssen ferner in unserer Liebe noch mehr überströmen, müssen biblische Erkenntnis in uns aufnehmen und im Dienste Gottes „erfüllt sein ... mit der Frucht der Gerechtigkeit“. (Phil. 1:9-11) Mögen wir unseren Blick auf das ewige Leben gerichtet halten und Jehova zusammen mit Christus Jesus und allen anderen treuen Zeugen weiterhin „mit ungeteiltem Herzen und mit williger Seele“ dienen. — 1. Chron. 28:9.