Befreiung der Menschheit für das Leben in Gottes neuer Ordnung
„Siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde.“ — Jes. 65:17, NW.
1, 2. (a) Welche Überlegungen werden in Verbindung mit dem alten Sprichwort: „Es ist gar nichts Neues unter der Sonne“ angestellt? (b) Welche Frage erhebt sich aufgrund dieser Überlegungen?
„ES IST gar nichts Neues unter der Sonne“, sagt ein altes Sprichwort. (Pred. 1:9) Was aber, wenn es keinen Krieg mehr gäbe und nicht mehr aufgerüstet würde, wenn es keine Naturkatastrophen, keine tödlichen Unfälle, keine Hungersnöte und Seuchen mehr gäbe, ja wenn es keine drückenden Steuerlasten für den Unterhalt kostspieliger Regierungen, keine politische Unterdrückung, keine Revolutionen und keine Staatsstreiche mehr gäbe? Wäre das nicht schön? Gehen wir aber noch weiter!
2 Was wäre, wenn es keinen Standesdünkel, keine nationalen Vorurteile und keine Rassendiskriminierung mehr gäbe? Was wäre, wenn niemand mehr alt würde, wenn niemand mehr das Augenlicht, das Gehör, die Haare und die Zähne verlieren und niemand mehr gebrechlich würde, sondern wenn jeder Mensch die volle Blüte der Jugend erreichen und sie für immer bewahren würde? Was wäre, wenn niemand mehr krank würde und sterben müßte, sondern wenn statt dessen die Gräber geleert und die Friedhöfe verschwinden würden, weil die Verstorbenen ins Leben auf der Erde zurückkehren würden? Was wäre, wenn ein jeder in der unfehlbaren Wahrheit über die Religion unterwiesen würde und wir alle dieser Wahrheit entsprechend lebten? Ja, was wäre, wenn wir in Frieden miteinander lebten und die Erde einem großen Garten gliche und einer einzigen Regierung unterstände? Wäre das nicht etwas Neues für die ganze Menschheit?
3. (a) Nur unter was für einer Ordnung wären solche Zustände denkbar? (b) Kann von Ärzten und Gesundheitsexperten erwartet werden, daß sie etwas gegen den Tod tun können?
3 Ganz bestimmt! Und eine Ordnung der Dinge, unter der auf der ganzen Erde solche Verhältnisse herrschen und zwischen den Menschen solche vollkommenen Beziehungen bestehen würden, wäre in der Tat eine neue Ordnung. Allein der Gedanke an eine solche Ordnung der Dinge auf der Erde ist für Millionen Menschen heute etwas Neues. Die Geschichte zeigt, daß die Menschheit noch nie unter einer solchen Ordnung gelebt hat. Die Ordnung, die wir alle zur Genüge kennen, ist eine „alte Ordnung“: die „gegenwärtige Ordnung“. Die Menschen bewohnen die Erde schon seit Jahrtausenden, aber noch immer ist nicht die ganze Erdoberfläche bevölkert — nicht alle haben genug zu essen. Der Tod hat auf verschiedene Weise ständig seinen Tribut an Menschenleben gefordert und hat so die Menschheitsfamilie daran gehindert, sich noch schneller zu vermehren, als sie sich in den letzten zwei Jahrhunderten vermehrt hat. Der Tod ist eine altbekannte Erscheinung in dieser alten Ordnung, und die vielen Ärzte und Gesundheitsexperten, die es heute gibt, berechtigen nicht zu der Hoffnung, daß sie den Tod zunichte machen können, solange diese alte Ordnung besteht.
4, 5. (a) Wie denken viele Menschen über die gegenwärtige Ordnung? Doch welche Frage erhebt sich in Verbindung mit ihrem Wunsch? (b) Auf wen vertrauen führende Männer, und was tun sie daher im Hinblick auf die Zukunft?
4 Die Menschheit hat von dieser „gegenwärtigen Ordnung“ oder, wie viele es lieber nennen, „Unordnung“ genug. Es ist Zeit für einen Wechsel. Wer soll aber diesen Wechsel herbeiführen? Ja wer kann einen solchen Wechsel herbeiführen? Menschen hatten lange genug die Gelegenheit dazu. Aber menschliche Versuche, eine Besserung herbeizuführen, sind bisher erfolglos geblieben.
5 Führende Männer in der gegenwärtigen Ordnung sind besonders angesichts der wissenschaftlichen Fortschritte des zwanzigsten Jahrhunderts nicht bereit, ihr Vertrauen auf Menschen und auf menschliches Können aufzugeben. Man plant fieberhaft auf lange Sicht. Es werden Regierungsprogramme bis zum Ende unseres Jahrhunderts aufgestellt. Man spricht bereits vom Jahr 2000 und macht sich ein optimistisches Bild von den Verhältnissen auf der Erde, die durch die Genialität des Menschen geschaffen werden sollen. Man erwartet große Veränderungen. Man hat erkannt, daß viele drastische Veränderungen nötig sind. Man hofft, zu Ruhm und Ehren zu gelangen, indem man das kulturelle Niveau heben und dadurch allen Menschen die Möglichkeit bieten will, größere Vorteile denn je zu genießen, Vorteile, die das Leben lebenswert machen. Und was geschieht bis dahin mit uns?
6. (a) Was kann von den heutigen Problemen gesagt werden? (b) Welchen Wunsch haben wir deshalb, und wann möchten wir ihn in Erfüllung gehen sehen?
6 Noch nie stand man in der ganzen Welt vor so vielen Problemen wie heute, und die Probleme werden von Tag zu Tag kritischer und schwieriger trotz der Zusicherungen und Versprechungen von Diktatoren und anderen Staatsführern, dem Volk eine bessere, eine „neue Ordnung“ zu bringen. Oberflächlich betrachtet, ist zwar schon einiges geändert worden, aber die „alte Ordnung“ ist geblieben und damit auch Kriege, Härten, Ungerechtigkeiten, Rassen- und Völkerhaß, Millionen von Hungernden, Gewalttat, Unsicherheit, Schmerzen, Krankheiten, das Altern und der Tod. Wir wünschen uns etwas anderes als das. Wir wünschen eine wirklich „neue Ordnung“. und da wir den natürlichen Wunsch haben zu leben, möchten wir, daß sie noch in unserer Generation beginnt. Dann hätten wir selbst einen bleibenden Nutzen davon. Wer kann aber diese Ordnung herbeiführen?
7, 8. (a) Auf wen sollten wir nicht vertrauen gemäß den Worten, die der Psalmist niederschrieb, als die Menschheit bereits eine auf Jahrtausende zurückgehende Erfahrung hatte? (b) Was sagte der Psalmist über die positive Seite dieser Sache?
7 Die Menschheit hatte bereits eine auf Jahrtausende zurückgehende Erfahrung, als ein inspirierter Mann die Worte niederschrieb: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken.“ In den fast dreitausend Jahren, die vergangen sind, seitdem diese Worte niedergeschrieben wurden, hat es sich bestätigt, daß dieser Rat vernünftig ist. Wenn wir aber unser Vertrauen nicht auf den Erdenmenschen — nicht einmal auf Edle, die doch besser sein sollten als der Durchschnittsmensch — setzen können, auf wen können wir dann vertrauen?
8 Man müßte annehmen, daß der erwähnte Ratgeber nicht nur die negative Seite beleuchtet und uns dann im ungewissen läßt. Vernünftigerweise müßte er diesem negativen Rat einen positiven Rat gegenüberstellen, durch den er uns sagt, auf wen, wenn nicht auf den Menschen, wir vertrauen können ohne enttäuscht zu werden. Das tut er auch mit den Worten: „Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darin ist, der Wahrhaftigkeit bewahrt auf unabsehbare Zeit, der Eine, der für die Übervorteilten Gericht übt, der Eine, der Brot gibt den Hungrigen.“ — Ps. 146:3-7, NW.
9. Was sagte Jehova zu Jeremia über die Neigung, auf Menschen zu vertrauen, und welchen Beweis liefert uns dafür die Geschichte?
9 Ist vielleicht jemand unter uns geneigt, über diesen inspirierten Rat höhnisch zu lächeln? Er wäre nicht allein. Weitaus die meisten Menschen haben diesen Rat nicht beachtet, nicht einmal die, die ihn gekannt haben. Ist ihnen das zum Nutzen oder Segen gewesen? Die Geschichte liefert den Beweis. Sie bestätigt die Worte, die der Schöpfer des Menschen zu seinem Propheten Jeremia sprach: „Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arme macht, und dessen Herz von Jehova weicht! Und er wird sein wie ein Entblößter in der Steppe und nicht sehen, daß Gutes kommt; und an dürren Örtern in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen und unbewohnten Lande.“ (Jer. 17:5, 6) Ein Fluch ist das Gegenteil von einem Segen, und die Tatsachen sprechen dafür, daß es den Menschen nicht zum Segen gewesen ist, daß sie auf Menschen vertraut haben statt auf Gott.
10. (a) Wie handeln selbstsichere Menschen heute in bezug auf ihre Verpflichtungen gegenüber Gott? (b) Wie konnte Gott daher ihnen gegenüber handeln, und warum?
10 Selbstsichere, auf ihre Errungenschaften stolze Menschen tun so, als ob sie Gott nichts schulden würden. Sie fühlen sich ihm gegenüber nicht verantwortlich und lassen seine veröffentlichten Gesetze außer acht. Selbst wenn sie seine Existenz nicht offen leugnen oder gar sagen: „Gott ist tot“, handeln sie mindestens so, als ob er nicht existierte und sich um die Angelegenheiten der Menschen nicht kümmerte. Im Grunde genommen haben sie aber alles ihm zu verdanken, und er, der Schöpfer, schuldet ihnen nichts. Alles, was der Mensch hat, alles, dessen er sich erfreut, hat er Gott zu verdanken. Besonders dem rebellischen Menschen von heute, der Gott undankbar den Rücken kehrt und sich nicht verpflichtet fühlt, ihm, dem Quell des Lebens und dem Urheber der gerechten Gesetze für das Leben, zu gehorchen, schuldet Gott nichts. Er könnte die Menschheit die bitteren Früchte ihrer selbstgewählten Handlungsweise ernten lassen. Ja er könnte zulassen, daß sie ausstirbt oder sich vorher durch die Anwendung ihrer modernen Kampfmittel selbst vernichtet.
11, 12. (a) Was sagte der weiseste König der alten Zeit über den Anfang des Menschen, und wieso entspricht dies den Tatsachen? (b) In welchem Fall wäre eine „neue Ordnung“ nicht notwendig gewesen, und was wissen wir heute über die Pläne, die die Menschen in der Vergangenheit aussuchten?
11 Der weiseste König der alten Zeit sagte in einer Betrachtung der Geschichte der Menschheit von ihrem Anfang bis zum elften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung: „Nur dies habe ich gefunden, daß der wahre Gott den Menschen rechtschaffen gemacht hat, sie selbst aber haben viele Pläne ausgesucht.“ (Pred. 7:29, NW) Der wahre Gott erschuf das erste Menschenpaar rechtschaffen und mit einem vollkommenen Organismus, einem vollkommenen Herzen, einem vollkommenen Sinn und einem vollkommenen Sittlichkeitsempfinden. Er gab den beiden einen herrlichen Garten als Wohnstätte, der genügend Nahrung lieferte, um sie vollkommen gesund und ewig am Leben zu erhalten.
12 Wenn sie ihren freien Willen richtig gebraucht hätten und rechtschaffen geblieben wären, wenn sie ihre Kinder zu rechtschaffenen Menschen erzogen und ihre paradiesische Heimat allmählich weiter ausgedehnt hätten, bis sie sich schließlich über den ganzen Erdball erstreckt hätte, wäre dann heute eine „neue Ordnung“ notwendig? Nein, denn dann beständen die vollkommenen paradiesischen Verhältnisse auf der Erde heute noch, und der Mensch brauchte nicht in den Zustand zurückgebracht zu werden, in dem er sich befand, als Gott ihn erschaffen hatte. Als aber das erste Menschenpaar auf seinen vollkommenen Gehorsam gegenüber seinem Schöpfer und Gesetzgeber geprüft wurde, suchte es seine eigenen Pläne aus. (1. Mose 1:26 bis 5:5) Heute, nach etwa sechstausend Jahren, wissen wir alle, wie sich dies ausgewirkt hat.
WARUM DIE NEUE ORDNUNG MIT SICHERHEIT KOMMT
13. Wer kann eine wirklich neue Ordnung herbeiführen, und ist er dazu verpflichtet?
13 Diese schlechte Planung hat sich für die Menschheit so nachteilig ausgewirkt, daß sie den Schaden unmöglich selbst wiedergutmachen kann. Es ist heute später, als man denkt. Wenn die Menschheit deshalb weiter auf unvollkommene, sterbliche Menschen vertraut und von ihnen eine neue Ordnung erwartet, in der es all die Nöte und Schwierigkeiten der gegenwärtigen Ordnung nicht mehr gibt, so wird sie nun bald eine verhängnisvolle Enttäuschung erleben! Nur der Schöpfer, Gott, der Allmächtige, kann eine neue Ordnung herbeiführen. Wird er es tun? Er ist nicht dazu verpflichtet, obwohl der Mensch nicht auf eigenen Wunsch oder von sich aus auf die Erde gekommen ist. Warum aber ist Gott nicht verpflichtet? Weil der Mensch Gott verlassen hat. Er widersetzt sich seinem Schöpfer und Gesetzgeber und geht seine eigenen Wege. Nach seinen Gedanken, seinen Plänen und seinen Bemühungen zu urteilen, wünscht er Gottes neue Ordnung gar nicht. Wieso nicht? Er ist nicht bereit, die Voraussetzungen für eine solche neue Ordnung zu erfüllen.
14. Um welche Frage geht es also nun, und wo erhalten wir darauf eine zuverlässige Antwort?
14 Es geht somit nun um die große Frage: Ist Gott, der Allmächtige, bereit, die so dringend benötigte neue Ordnung herbeizuführen, und hat er sich dies fest vorgenommen? Wo finden wir die zuverlässige, maßgebende Antwort auf diese Frage? Nirgendwo anders als in Gottes geschriebenem Wort, der Bibel!
15, 16. (a) Was sagte Gott durch seinen Propheten Jesaja über sein Vorhaben, dies zu tun? (b) Wie zeigt der Apostel Johannes, ob Gott seinen Sinn diesbezüglich geändert hat oder nicht, und warum wurde Johannes beauftragt, dies niederzuschreiben?
15 Hören wir, was Gott im achten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zu seinem Propheten Jesaja sagte: „Siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen. Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe.“ (Jes. 65:17, 18, NW) „Ja“, mag nun jemand sagen, „diese Worte wurden aber doch schon vor 2 700 Jahren gesprochen und niedergeschrieben; das ist doch längst überholt und nicht mehr zeitgemäß.“ Hören wir nun aber, was der christliche Apostel Johannes über eine Offenbarung berichtet, die Gott ihm mehr als achthundert Jahre später gab. Er schreibt: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den darauf Sitzenden. Vor ihm entflohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. ... Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ (Offb. 20:11 bis 21:1) Demnach hatte Gott auch nach mehr als achthundert Jahren seinen Sinn nicht geändert. Des weiteren schrieb Johannes:
16 „Und der auf dem Throne Sitzende sprach: ,Siehe, ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagte er: ,Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ — Offb. 21:5.
17. Worin besteht also heute, nach neunzehnhundert Jahren, die gute Botschaft in diesem Zusammenhang?
17 Folglich könnte sich dieser Gott auf seinem himmlischen Thron selbst nicht treu bleiben und gleichzeitig seinen Sinn in bezug auf sein angekündigtes Vorhaben ändern, nämlich eine neue Ordnung zu schaffen, neue Himmel und eine neue Erde, wo es die dem Meer gleichende Menschheit nicht mehr gibt, die sich wegen der Sünde ihrer Ureltern Gott entfremdet hat. Obwohl Gott der Menschheit also nichts schuldet, ist er bereit, eine solch wünschenswerte neue Ordnung herbeizuführen, und er hat seinen Sinn immer noch nicht geändert, wiewohl inzwischen wieder neunzehnhundert Jahre vergangen sind. Ist das nicht eine gute Botschaft?
WAS STEHT MENSCHLICHEN BEMÜHUNGEN IM WEG?
18. Was muß zuerst dasein, bevor es eine „neue Erde“ geben kann?
18 Beachten wir, daß Gott nicht nur verheißt, eine „neue Erde“ zu schaffen, sondern auch „neue Himmel“. Das zeigt sehr gut, daß Gott genau weiß, was die sterbende Menschheit am dringendsten benötigt, um eine neue Ordnung zu erhalten. Bevor eine „neue Erde“ möglich ist, müssen „neue Himmel“ dasein! Eine neue Sonne, ein neuer Mond und neue Sterne am sichtbaren Himmelsgewölbe? Nein! Diese sichtbaren, materiellen Himmelskörper, vernunftlose Gebilde, haben keinen Einfluß auf die menschliche Ordnung der Dinge, wie das die Astrologen in den Tagen des alten Babylon lehrten. Mit dem Ausdruck „neue Himmel“ meint Jehova Gott neue unsichtbare intelligente Geistgeschöpfe, die die Menschheit vom Himmel aus beherrschen.
19. Wie wiesen der Prophet Daniel und auch Jesus Christus auf diese Bedeutung des Ausdrucks „neue Himmel“ hin?
19 In diesem Sinne gebrauchte auch der Prophet Daniel das Wort „Himmel“, als er den Traum deutete, den der König des alten Babylon von einem großen Baum gehabt hatte. Daniel sagte: „Es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. Und daß man gesagt hat, den Wurzelstock des Baumes zu lassen — dein Königtum wird dir wieder werden, sobald du erkannt haben wirst, daß die Himmel herrschen.“ (Dan. 4:25, 26) Dieser Gedanke von einer unsichtbaren, von intelligenten himmlischen Geschöpfen ausgeübten Herrschaft über die Menschheit war auch in den von Jesus Christus verkündeten Worten enthalten: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ — Matth. 4:17.
20, 21. (a) Worauf deutet der Ausdruck „neue Himmel“ hin, und wieso erklärt dies, daß es dem Menschen unmöglich ist, die gegenwärtige Lage zu verbessern? (b) Inwiefern täuschen sich weltweise Personen in dieser Hinsicht?
20 Wenn Gott „neue Himmel“ verheißt, dann müssen heute alte „Himmel“ die Menschheit beherrschen und die gegenwärtige Ordnung der Dinge unsichtbar lenken. Diese symbolischen alten Himmel sind ein übermenschliches Hindernis für alle aufrichtigen menschlichen Bemühungen, die gegenwärtige Ordnung zu verbessern und die Menschheit durch erfolgreiche Reformen vor der Selbstvernichtung zu retten. Diese alten „Himmel“ sind für die Menschheit ein unsichtbarer Feind, dem es, wie die Geschichte bestätigt, gelungen ist, selbstbewußte Männer und Frauen bei jeder Gelegenheit zu überlisten.
21 Weltweise Personen in unserem Zeitalter der Wissenschaft und des Intellektualismus glauben nicht, daß es einen solchen unsichtbaren, übermenschlichen, intelligenten Feind auf geistiger Stufe gibt. Doch dieser Feind weiß, daß die größten Narren die sind, die sich selbst täuschen. Wir sind indes keine Narren, wenn wir fragen: Wer ist dieser Feind, der durch die alten „Himmel“ dargestellt wird?
22, 23. Mit welchen Worten erklärte jemand, der vom Himmel gekommen war und wieder dorthin zurückkehrte, den Menschen, wer dieser Feind ist?
22 Jemand, der vom Himmel herabkam und mehr als dreiunddreißig Jahre als Mensch auf der Erde lebte, bevor er wieder in den unsichtbaren, geistigen Bereich des Himmels zurückkehrte, sagt uns, wer dieser Feind ist. Als einmal siebzig Männer, die er ausgesandt hatte, um das Evangelium vom Königreich zu verkündigen, zu ihm zurückkehrten, berichteten sie ihm: „Herr, selbst die Dämonen unterwerfen sich uns durch die Benutzung deines Namens.“ Welche Antwort gab Jesus Christus diesen mit Freude erfüllten Evangeliumsverkündigern? Folgende: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen.“ (Luk. 10:1-18) In einem Gleichnis, das er am Ende seiner Prophezeiung über den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge anführte, sagte er voraus, wann er zu den bockartigen Menschen sagen werde: „Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist.“ (Matth. 24:3; 25:31-33, 41) Als Jesus Christus mit seinen treuen Aposteln über seinen bevorstehenden Verrat und seinen gewaltsamen Tod an einem Hinrichtungspfahl sprach, sagte er:
23 „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ „Der Herrscher der Welt kommt. Und er kann mir nicht beikommen.“ (Joh. 12:31; 14:30) „Siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten.“ — Luk. 22:31.
24. Was erfahren wir also von Jesus über die „Himmel“, die heute die Menschheit beherrschen, und wen beten gemäß den Worten des Apostels Paulus die meisten Menschen an?
24 Kein Geringerer als Jesus Christus selbst, der sich auf diesem Gebiet auskennt, sagt uns also, daß Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel die symbolischen alten Himmel oder die gegenwärtigen übermenschlichen „Himmel“ bilden, von denen die Menschheit in der gegenwärtigen alten Ordnung beherrscht und beeinflußt wird. Statt den wahren Gott, der „neue Himmel und eine neue Erde“ verheißen hat, beten die meisten Menschen den Teufel und seine Dämonen an. Der Teufel versteht es, seine Machenschaften und Täuschungsmanöver vor den Menschen auf hinterlistige und schlaue Weise zu verheimlichen, denn der christliche Apostel Paulus schreibt: „Der Gott dieses Systems der Dinge [hat] den Sinn der Ungläubigen verblendet ..., damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“ (2. Kor. 4:4) Mit diesen Worten beschrieb der Apostel Paulus Satan, den falschen Gott.
25. Wer veranlaßte Adam und Eva, Pläne auszusuchen, die dem Willen Gottes zuwider waren?
25 Jesus Christus zeigte ferner, daß Satan, der Teufel, der Unsichtbare ist, der den rechtschaffenen Adam und die rechtschaffene Eva veranlaßte, Pläne auszusuchen, die dem Willen Gottes zuwider waren. Auf diese Weise brachte Satan den Tod und die Unvollkommenheit über uns alle.
26. Wie wurde Satan „ein Totschläger“, wie Jesus ihn nannte?
26 Jesus sagte einmal zu gewissen Personen unter seinen Zuhörern, die ihn zu töten beabsichtigten: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Joh. 8:44) Im Garten Eden, der ursprünglichen Wohnstätte des Menschen, stellte Satan, der Teufel, Jehova Gott als Lügner hin. Eva, die erste Frau, glaubte ihm, und Adam, ihr Mann, trat danach auf ihre Seite und schloß sich ihr in ihrem Ungehorsam gegenüber Gott an. Jehova verkündete deshalb das Todesurteil über unsere Ureltern. Da Satan, der Teufel, dies alles verursachte, wurde er, wie Jesus sagte, „ein Totschläger“. Er erschlug gewissermaßen auch uns, denn wir haben von dem sündigen Adam und der sündigen Eva den Zustand ererbt, der zum Tode führt. — 1. Mose 2:7 bis 5:5.
27, 28. (a) Wogegen kämpfen selbst führende Männer der Welt vergeblich, oder wen können Armeen und Revolutionäre nicht aus dem Sattel heben? (b) Wie vermittelte Paulus den Ephesern eine gewisse Vorstellung davon, wogegen wir alles kämpfen müssen?
27 Staatsführer, Gesetzgeber, Richter, Ärzte und Wissenschaftler können das Todesurteil, unter dem wir alle wegen der ererbten Sünde und Unvollkommenheit immer noch stehen, trotz allem, was sie zu tun vermögen, nicht aufheben. Sie können uns nicht in den Garten Eden zurückbringen, aus dem unsere Ureltern vertrieben wurden, weil sie sich gegen Gott, den Schöpfer, aufgelehnt hatten. Auch von militärischer Seite oder von sozialen Revolutionären der Welt mag alles mögliche unternommen werden, doch die dämonischen alten „Himmel“, die sich der Menschheit bemächtigt haben, können sie nicht aus dem Sattel heben. Sie kämpfen in diesem Fall nicht gegen Menschen, sondern gegen übermenschliche, unsichtbare Mächte. Wir erhalten eine gewisse Vorstellung davon, wogegen die Menschheit alles kämpfen muß, wenn wir folgende Worte lesen, die der Apostel Paulus an die Christenversammlung in Ephesus in Asien schrieb:
28 „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt, denn wir führen nicht einen Kampf gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ — Eph. 6:11, 12.
29. Was versuchten Jesus und seine Apostel nicht zu tun, obwohl sie Dämonen austrieben, und welche Situation besteht daher heute noch?
29 Sowohl der Apostel Paulus als auch Jesus Christus selbst und seine anderen Apostel trieben aus Besessenen Dämonen aus und befreiten so die armen Menschen davon. Aber weder Jesus noch seine Apostel versuchten damals, diese unsichtbaren alten „Himmel“, bestehend aus Dämonenregierungen, Gewalten, Weltbeherrschern dieser Finsternis und bösen Geistermächten in den himmlischen Örtern, zu beseitigen. Vor neunzehnhundert Jahren war die Zeit für eine solche Befreiung der Menschheit noch nicht gekommen. Demzufolge beherrschen diese bösen Dämonen-„Himmel“ die Menschheit und die Verhältnisse auf der Erde heute noch. Die Menschheitsfamilie verspürt die schrecklichen Auswirkungen dieser unsichtbaren Herrschaft immer noch und ist dagegen völlig machtlos.
30. Von wem müssen wir einen Befreier erwarten, und von wem dürfen wir ihn nicht erwarten, wenn wir nicht „verflucht“ werden möchten?
30 Die Menschheit benötigt somit dringend jemand, der sie von diesen verderblichen dämonischen Himmeln befreit. Jehova Gott hat den benötigten Befreier erweckt! Jehovas festgesetzte Zeit für die ersehnte Befreiung ist nahe! Wir dürfen nicht erwarten, daß dieser Befreier aus den „Edlen“ der Menschen oder aus den Erdenmenschen kommt. Würden wir das tun, so würden wir „verflucht“! Die Umstände zwingen uns, ihn von Jehova zu erwarten. Wer ist dieser Befreier?
31. Was wird Jehovas Auserwählter tun können, und warum ist das eine wichtige Voraussetzung für eine neue Ordnung?
31 Es ist derjenige, den Jehova Gott erwählt hat und der diese alten dämonischen „Himmel“ beseitigen kann. Es kann keine neue Ordnung für die Menschheit geben, bevor die bösen „Himmel“, die die gegenwärtige alte Ordnung beherrschen, beseitigt sind. Ohne „neue Himmel“ kann es keine neue Ordnung für die Menschheit geben. Das ist eine wichtige, ja die wichtigste Voraussetzung. Jehova Gott hat verheißen, daß er „neue Himmel“ schaffen werde.
32. Inwiefern werden die „neuen Himmel“ das Gegengewicht zu den ‘Himmeln, die jetzt sind’, bilden, und wer ist derjenige, der in den „neuen Himmeln“ die wichtigste, bedeutendste Stellung einnimmt?
32 Wie die bösen ‘Himmel, die jetzt sind’, aus übernatürlichen, unsichtbaren Geistgeschöpfen bestehen, so müssen auch die neuen Himmel aus übermenschlichen, unsichtbaren Geistgeschöpfen bestehen. Der Apostel Petrus spornte seine Mitchristen an, weiterhin auf Gott zu warten und auf ihn zu vertrauen, indem er ihnen schrieb: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (2. Petr. 3:13) Gott hat denjenigen, der in diesen „neuen Himmeln“ die höchste, die wichtigste und maßgebendste Stellung einnehmen wird, seinen treuen Sohn, den Herrn Jesus Christus, bereits erweckt. Gepriesen sei dieser Befreier!