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Sollten sich Christen heute noch mit dem „Alten Testament“ befassen?Der Wachtturm 1977 | 1. Mai
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Israel in bildhafter Sprache. Auch Jesus gebrauchte eine anschauliche Sprache, indem er viele Gleichnisse erzählte, die das geistige „Israel Gottes“ betrafen (Gal. 6:16; Matth. 13:1-33, 36-50).
„EINE GRÖSSERE BEFREIUNG“
An vielen Stellen der Christlichen Griechischen Schriften wird davon berichtet, daß sich Prophezeiungen im ersten Jahrhundert u. Z. erfüllt haben, die sich ursprünglich auf die Rückkehr des Volkes Israel aus der Babylonischen Gefangenschaft im Jahre 537 v. u. Z. bezogen. So heißt es zum Beispiel, daß sich durch die Tätigkeit Johannes’ des Täufers die Prophezeiung aus Jesaja 40:3 über „jemand in der Wildnis“ erfüllte (Matth. 3:3; Mark. 1:3; Luk. 3:4; Joh. 1:23). Als der Apostel Paulus Christen in Korinth riet, heidnische Bräuche aufzugeben, zog er Jesaja 52:11 heran, indem er schrieb: „‚Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab‘, spricht Jehova, ,und hört auf, das Unreine anzurühren‘“ (2. Kor. 6:17). Was die Erfüllung solcher Prophezeiungen betrifft, sagt der Bibelkommentator Albert Barnes:
„In den letzten Kapiteln Jesajas, von Kapitel vierzig an, wird die Rückkehr der Juden aus Babylon vorausgesagt; und jede darin erwähnte Einzelheit trat bei ihrer Rückkehr ein. Aber die Ausdrucksweise ist viel umfassender und erhabener, als es notwendig gewesen wäre, um ihre Rückkehr auszudrücken. Dadurch soll auch eine viel wichtigere und herrlichere Befreiung passend ausgedrückt werden — die Befreiung der unter dem Messias Erlösten und die Rückkehr des Volkes Gottes zu ihm sowie die weltweite Ausbreitung des Evangeliums; daher kann gesagt werden, daß sich diese Worte mit dem Kommen Jesu und der Ausbreitung des Evangeliums erfüllt haben.“
Die Christlichen Schriften beziehen solche Prophezeiungen nicht nur auf das erste Jahrhundert u. Z., sondern erweitern ihre Anwendung bis in die ferne Zukunft. Gemäß Jesaja 65:17 sagte Gott beispielsweise voraus: „Siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen.“ Diese Worte erfüllten sich im kleinen, als die Juden im Jahre 537 v. u. Z. aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückkehrten. Unter einem symbolischen „neuen Himmel“ — der Statthalterschaft Serubbabels, dem der Hohepriester Josua zur Seite stand — stellten jene repatriierten Israeliten eine „neue Erde“ dar oder eine neue Gesellschaft von Untertanen der neuen, gerechten Regierung (Hagg. 1:1, 14).
Beachten wir indes, wie christliche Bibelschreiber diese Prophezeiung anwenden: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petr. 3:13). „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen“ (Offb. 21:1). Da Christen in ein herrliches Paradies geistiger Erleuchtung gebracht worden sind, rechtfertigt die Schrift auch, daß die wunderbaren prophetischen Beschreibungen irdischer Segnungen auf die „Zeit des Endes“ des gegenwärtigen Systems der Dinge angewandt werden, obwohl sie aus Prophezeiungen stammen, die sich ursprünglich auf die Rückkehr der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft bezogen (Dan. 12:4).
Das „Alte Testament“ ist für Christen unentbehrlich. Seine vielen Grundsätze, Prophezeiungen und prophetischen Geschichtsberichte sind für die wahre Anbetung heute ebenso wichtig wie zur Zeit ihrer Niederschrift. Ja, „die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“ (2. Tim. 3:16).
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Was es bedeutet, die Genesis zu verwerfenDer Wachtturm 1977 | 1. Mai
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Was es bedeutet, die Genesis zu verwerfen
„Personen, die den Genesisbericht verwerfen, mögen sich der Tatsache nicht bewußt sein, daß sie dadurch auch das Christentum verwerfen. Wieso? Weil Adams Handlungsweise das Loskaufsopfer Jesu Christi erforderlich machte“ (Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?, Seite 34).
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