Respektiert Jehovas Organisation
„Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter. Denn das Gebot ist eine Leuchte (Lampe, RS), und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ — Spr. 6:20, 23.
1. Wer sind die Kinder der Christenheit, und in welchem Zustande befinden sie sich?
DIE Kinder der Christenheit sind Kinder dieses Systems der Dinge; denn die Christenheit ist ein herrschender Teil dieses Systems. Die Kinder der Christenheit besitzen eine Lampe, die Bibel, die in Hunderten von Millionen Exemplaren in vielen Sprachen verbreitet ist. Aber für sie ist sie eine Lampe, die nicht angezündet ist. Weshalb? Weil der Vater dieses Systems der Dinge und sein liederlicher Nachkomme, die „Christenheit“, ihren Sinn für das Licht der Lampe verblendet haben. Ja noch schlimmer, sie haben ihre Kinder willentlich hinausgestoßen in die Finsternis, wo sie in einem fast hilflosen Zustande umherwandern, da ihnen das richtige Verständnis für ihre Lampe fehlt. Selbst das Licht, das sie noch haben, so verhüllt es für sie ist, wäre ihnen entrissen worden, hätte dies eine mächtigere Hand nicht verhütet. Dieses Bild bietet sich uns, wenn wir die Kinder der alten Welt in der Christenheit betrachten. — 2. Kor. 3:15; 4:4, 6.
2. In welch bedeutsamer Hinsicht sind die Kinder der Neuen-Welt-Gesellschaft von denen der Christenheit verschieden?
2 In welchem Gegensatz dazu befinden sich doch die Kinder der Neuen-Welt-Gesellschaft, Jehovas Zeugen! Auch sie besitzen eine Lampe, sogar die gleiche Lampe: Gottes geschriebenes Wort. Aber in Psalm 119:105 steht geschrieben: „Dein Wort ist Leuchte [Lampe, RS] meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ Wie kommt es denn, daß sie Licht haben, während den Kindern der Christenheit das Licht fehlt? Beide haben dieselbe Lampe, Gottes Wort, die Bibel. Worin besteht denn der Unterschied? Die Antwort lautet, daß Jehovas Zeugen mit unverhülltem Angesicht auf ihre Leuchte, das Wort des himmlischen Vaters, blicken und dazu auch ihr Licht, die Unterweisung durch seine mütterliche Organisation, annehmen. So steht es in Sprüche 6:20, 23 geschrieben: „Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter. Denn das Gebot ist eine Leuchte [Lampe, RS], und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“
3. Was wird von denen verlangt, die Licht aus der Bibel empfangen möchten?
3 Verweile einen Augenblick bei diesem Gedanken. Es werden zwei Dinge erwähnt: das Gebot des Vaters und die Belehrung oder das Gesetz der Mutter. Dann wird im Text der Sprüche erklärt, daß das Gebot des Vaters eine brennende Lampe sei, daß aber auch die Belehrung oder das Gesetz der Mutter Licht gebe. Die Welt ist voll von Bibeln, und die Bibel enthält die Gebote Gottes. Warum wissen die Leute denn nicht, welchen Weg sie gehen sollen? Weil sie auch die Belehrung oder das Gesetz der Mutter nicht besitzen, das ein Licht ist. Jehova Gott hat sein heiliges geschriebenes Wort für die ganze Menschheit vorgesehen, und es enthält allen Aufschluß, der nötig ist, damit die Menschen einen Lauf einschlagen können, der zum Leben führt. Aber Gott hat die Sache nicht so angeordnet, daß dieses Wort unabhängig sprechen oder von sich aus lebengebende Wahrheiten ausstrahlen könnte. Sein Wort sagt: „Licht ist gesät dem Gerechten.“ (Ps. 97:11) Gott gibt durch seine Organisation dieses Licht, von dem es in den Sprüchen heißt, es sei die Belehrung oder das Gesetz der Mutter. Wenn wir im Lichte der Wahrheit wandeln sollen, müssen wir nicht nur Jehova Gott als unseren Vater, sondern auch seine Organisation als unsere Mutter anerkennen.
4. Inwiefern mußten die Israeliten Vater und Mutter ehren? Und in welchem Ausmaß müssen Christen es heute tun?
4 Es gibt Personen, die sich Christen nennen und die behaupten, Gott zum Vater zu haben, und sich rühmen, mit Gott allein wandeln zu können, da er ihre Schritte persönlich lenke. Solche Personen verlassen nicht nur die Belehrung oder das Gesetz der Mutter, sondern sie werfen Gottes Weib gewissermaßen auf die Straße. Das Licht der göttlichen Wahrheit scheint ihnen nicht. In der Nation Israel machte Jehova den Gehorsam gegenüber Eltern zur Pflicht. „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ — so lautete das fünfte der Zehn Gebote. (2. Mose 20:2-17; 5. Mose 5:16, NW) Der Lohn für Gehorsam war langes Leben, die Strafe für Ungehorsam Tod. „Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn haben sollte, der auf die Stimme seines Vaters oder die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie weisen ihn zurecht, aber er hört nicht auf sie … [so sollen] alle Männer seiner Stadt ihn (mit Steinen) steinigen, und er soll sterben.“ (5. Mose 21:18-21, NW) Ehre und Gehorsam mußten nicht nur den Eltern nach dem Fleische erwiesen werden, sondern rechtmäßigerweise auch den älteren, einflußreichen Männern in Israel. Eine Schar jugendlicher Missetäter ließ es an dem gebührenden Respekt gegenüber Elisa, dem Propheten Jehovas, fehlen und zog sich damit das gerechte Urteil und dessen schnellen Vollzug zu. (2. Kön. 2:24) Auch heute fordert Gott von seinen Kindern Gehorsam, Ehre und Respekt. Diese müssen nicht nur dem lebendigen Gott selbst, sondern auch seiner weibesgleichen Organisation dargebracht werden.
KENNZEICHNUNG DER MUTTERORGANISATION
5. Wie identifiziert Paulus die wahre Mutter der Christen?
5 Die eigentliche Mutter der Christen ist nicht eine irdische Organisation und kann es auch nicht sein. Um dies zu zeigen, vergleicht Paulus die Lage der Juden nach dem Fleische mit der der geistlichen Juden oder Christen und sagt dann: „Das Jerusalem droben ist frei, und es [sie] ist unsere Mutter.“ (Gal. 4:26, NW) Darauf zitiert er einen Teil einer Prophezeiung aus dem Buche Jesaja. Wenn wir diese Prophezeiung im Buche Jesaja, Kapitel 54, nachlesen, ersehen wir aus dem Zusammenhang, wer jene ist, die „unsere Mutter“ genannt wird. Im 5. und 6. Verse heißt es: „Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann — Jehova der Heerscharen ist sein Name —, und der Heilige Israels ist dein Erlöser … Denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib ruft dich Jehova.“ Auf diese Weise kennzeichnet Paulus das Weib Jehovas als dessen unsichtbare universelle Organisation, die Mutter Christi und seiner Miterben.
6. (a) Welches Verhältnis besteht zwischen dem „Jerusalem droben“ und der Neuen-Welt-Gesellschaft, wie dies Jesaja 66:8 anzeigt? (b) In welches weitere Verhältnis sollen sie gebracht werden?
6 Welches Verhältnis besteht denn zwischen diesem himmlischen Weibe und der sichtbaren theokratischen Organisation der Neuen-Welt-Gesellschaft? Und wem gebührt unser Respekt? Wieder wenden wir uns der Prophezeiung Jesajas zu, um die Antwort zu finden. In Kapitel 66, Vers 7, wird die Geburt des männlichen Kindes, der Königreichsherrschaft mit Christus Jesus, beschrieben, in der Christus Jesus, die Hauptperson der Kinder Zions, der himmlische König ist. Diese Geburt erfolgte im Jahre 1914. Dann wird im achten Verse gesagt: „Kann ein Land an e i n e m Tage zur Welt gebracht, oder eine Nation mit e i n e m Male geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“ Hier wird die Geburt weiterer Kinder vorausgesagt, die aber diesmal auf Erden erfolgt. Dies ist im Jahre 1919 geschehen. Das Land, das geboren worden ist, ist der wiederhergestellte irdische Zustand des gesalbten Überrestes Jehovas in einer Neuen-Welt-Gesellschaft, ein Zustand, in dem er frei ist, Jehova Anbetung und organisierten theokratischen Dienst darzubringen. Die neue Nation ist der Überrest des geistigen Israel, der aus Babylon befreit wurde und nun unter dem aufgerichteten, neugeborenen Königreiche steht. Die Glieder dieser Nation bewohnen das theokratische Land auf Erden, das heißt den befreiten, wiederhergestellten Zustand, in dem sich der Überrest der Miterben Christi befindet. Da aber diese Kinder des ‚Zions droben‘ eine himmlische Bestimmung haben, indem sie nämlich mit Christus regieren sollen, werden sie auch zu einem Teil der Universalorganisation, die Gottes Weib ist, und werden, mit Christus zusammen, die Hauptstadt dieser Organisation bilden. Somit ist Gottes Weib, das Zion oder Jerusalem droben, seine universelle Organisation, und ihre 144 001 Glieder oder Kinder bilden schließlich die Hauptstadt, die mit der Regierung eines männlichen Kindes verglichen wird; doch alle diese bilden den Hauptteil derselben Universalorganisation. Diese Kinder — Christus Jesus und die 144 000 — sind die Einzelpersonen, die die Hauptstadt, die königliche Organisation, Christi „Braut“, das neue Jerusalem, ausmachen. Doch bilden die 144 000 geistgezeugten Kinder Gottes mit Christus Jesus, ihrem Haupte, und all den unsichtbaren heiligen Engeln, den Geistgeschöpfen, die Universalorganisation Gottes — das heißt sein Weib. Wie im alten Jerusalem Kinder geboren wurden, die die Bewohner dieser Stadt wurden, so werden Zions 144 000 geistige Kinder hervorgebracht, um Glieder der Universalorganisation zu werden und mit Jesus Christus zugleich ihre Hauptstadt zu bilden.
7. Woran kann man die wahre Tochterorganisation erkennen, und was zeigt, daß einige falsche Behauptungen erheben?
7 Die „Braut“ Christi ist sehr eng mit der Mutterorganisation verbunden; daher muß sie bestimmt in jeder Hinsicht ihrer Mutter gleichen, gleichwie ihr auch die Christen, die noch im Fleische auf Erden und mit Christus verlobt sind, gleichen müssen. Diese dienen als ihre Vertreter und müssen daher leicht daran zu erkennen sein, daß sie sich Gottes Anforderungen anpassen, die er an seinen sichtbaren Mitteilungskanal stellt. Es tritt somit ganz klar hervor, daß die sogenannten Kirchenorganisationen der Christenheit nicht Zions wirkliche Tochterorganisation sein können. Sie gleichen der himmlischen Weibesorganisation Gottes in keiner Hinsicht. Zufolge ihres Abfalls von der wahren Anbetung sind ihre „Kirchen“-Systeme nicht apostolisch, also nicht echt, sondern sind im Aufbau voneinander verschieden — einige folgen dem hierarchischen Muster, andere dem demokratischen oder kongregationalen und wieder andere wählen die synodale Art eines Kirchenregimentes. Für alle diese Systeme liegt keine Autorisation vor; sie pflegen Selbstsucht, und ihr Streben ist auf sich selbst gerichtet. Weil alle diese nachgeahmten Organisationen in Wirklichkeit nicht Kinder der „Mutter“ der wahren Christen sind, widersetzen sie sich in boshafter Weise dieser „Mutter“ und erweisen sich dadurch als solche, die gegen Gott und seinen König, Jesus Christus, kämpfen, der das Haupt der Universalorganisation Jehovas ist. — Psalm 2.
8. Wie und von wem wird die Tochterorganisation als die Kirche Gottes hervorgebracht, und wie wird sie Gottes Kanal?
8 Die Kirche Gottes, die Tochter Zions, wird nicht von Menschen gebildet oder entwickelt. Paulus erklärte deutlich: „Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel. Und Gott hat die Betreffenden in der Versammlung eingesetzt: erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer“ und so weiter in der ganzen sichtbaren Einrichtung. (1. Kor. 12:18, 28, NW) Dann zeigt Paulus in seinem Briefe an die Epheser, daß der Kanal Gottes von denen gebaut und stark gemacht wird, die Christus als „Gaben an Menschen“ gegeben hat, und Paulus fügt folgende Worte hinzu, um die Sache zu erläutern und zu zeigen, wie dies geschieht: „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für den Aufbau des Leibes des Christus.“ (Eph. 4:8, 11, 12, NW) Aus diesen Worten geht hervor, daß alle Glieder in der Christenversammlung Prediger sein sollen. Dieser Schar von Predigern, diesem „treuen und verständigen Sklaven“, werden nach Jesu Worten alle Interessen seines Königreiches anvertraut. Ein solcher Aufbau entspricht der theokratischen Organisation im Himmel, und heute, seit dem Jahre 1919 und seitdem der Überrest der Kinder Zions hervorgebracht worden ist, erfüllen sich die Worte Jesajas: „Siehe, ein König [Jesus Christus] wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“ — Jes. 32:1.
9. Durch welche verheißene Wiederherstellung des göttlichen Kanals werden die Behauptungen der Christenheit, Gottes Kinder zu sein, als falsch nachgewiesen und daher ausgeschaltet?
9 Da der sichtbare Kanal Gottes in Gerechtigkeit eingerichtet worden ist, muß er gemäß denselben hohen Grundsätzen bewahrt werden. Es wurde für diese Organisation Heilung und Wiederherstellung aus dem Zustand des erniedrigenden Abfalls vorausgesagt, in den die Namenchristen nach dem Tode der Apostel gesunken waren: „Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern [deiner Regierung, AÜ], und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten [deinem Herrscher, AÜ].“ (Jes. 60:17) Das ist die theokratische Ordnung, die Jesus unter seinen Jüngern einsetzte und die, wie er es zeigte, ungeachtet der Ansicht von Einzelpersonen, bewahrt werden muß. Seine Entschlossenheit, die Organisation rein und in einem Zustande zu bewahren, in dem sie rechten Grundsätzen ergeben blieb, zeigte sich in der Maßnahme, die er ergriff, als er einem der ursprünglichen zwölf Apostel die Gemeinschaft entzog. Es ist also ganz klar, daß die Stellung, die jemand in Gottes Organisation innehat, kein Schutz ist. Diese Tatsache zeigt uns, daß viele falsche Behauptungen, welche geistige Ehebrecher und böse Führer der illegitimen „Tochter“-Organisationen der Christenheit erheben, durchaus nicht stichhaltig sind. Diese Organisationen stehen außerhalb der Organisation Gottes, und es gibt in ihnen überhaupt kein Licht.
DAS LICHT WERTSCHÄTZEN
10. Was ist der Quell wahren Lichtes, das auf die Bibel scheint, und wie wird gezeigt, wem unser Respekt gebührt?
10 Die Belehrung oder das Gesetz unserer Mutter ist also nicht das Licht von einer irdischen Organisation, das als „unfehlbare Auslegung“ hervorstrahlen würde, wie die römisch-katholische Hierarchie es von dem ihrigen behauptet. Das Licht muß vom Throne des wahren Gottes herkommen, und es wird durch seinen Sohn ausgesandt, durch den Erstgeborenen der Kinder Zions, den König der Hauptstadt, und der rechte Kanal auf Erden ist die Nation seiner Miterben, die sich heute im wiederhergestellten theokratischen Zustand befinden und den Kern dieser Organisation oder dieses Landes bilden. Dies zeigt, wie wichtig die Erklärung Jesu bezüglich der „Schafe“ und der „Böcke“ ist, die wir in seinem Gleichnis in Matthäus 25:31-46 finden. Da die für den Himmel bestimmten Kinder Zions Christi Brüder auf Erden sind, konnte Jesus zu den Schafen, die ihnen Wohlwollen erweisen, treffend sagen: „Wahrlich, ich sage euch: insoweit ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“ (NW) Mit welch tiefem Respekt also müssen wir nicht nur Gottes Weib im Himmel betrachten, sondern auch ihre Kinder auf Erden, die sie vertreten! Unser Geschick liegt in unseren eigenen Händen. Ob wir „Schafe“ oder „Böcke“ werden, hängt von unserer eigenen Handlungsweise gegenüber Jehovas Organisation ab.
11. Was zeigen wir dadurch an, daß wir jemanden in der Versammlung übersehen, dem gewisse Eigenschaften zu fehlen scheinen, doch welche ist die richtige Einstellung solchen gegenüber?
11 Mit Gottes Volk verbunden, gibt es heute Menschen, die wenig von den materiellen Gütern der Welt besitzen. Auch gibt es Personen, die vielleicht nicht so fließend sprechen können oder die der Eigenschaft zu ermangeln scheinen, die die Welt oft als „gute Umgangsformen“ bezeichnet. Solche Personen in der Versammlung unbeachtet zu lassen oder, was noch schlimmer ist, verächtlich auf sie herabzublicken ist ein Zeichen dafür, daß der Respekt vor der ganzen Organisation fehlt. Paulus fragt: „Verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämt solche, die nichts haben?“ (1. Kor. 11:22, NW) Wieviel mehr tritt die Einheit und Liebe der Brüder in der Neuen-Welt-Gesellschaft hervor, wenn Personen, die ein Übermaß an solchen Gaben zu haben scheinen, die Freundschaft mit denen pflegen, denen es daran zu mangeln scheint! Dies sollte nicht im Geiste der Herablassung geschehen, als ob jemand alles gebe und der andere nichts, denn oft ist es so, daß Personen, die anscheinend an materiellen Gütern arm sind, an geistigen Werken, an Werken des Glaubens, reich sind. Viele solcher haben Prüfungen und Versuchungen bestanden, wodurch sie dem Herzen Jehovas lieb geworden sind. Solche mögen in der Tat dem treuen Philipper gleichen, von dem Paulus schrieb: „Heißt ihn in gewohnter Weise im Herrn, mit aller Freude willkommen, und solche Männer seien euch weiterhin teuer, denn um des Werkes des Herrn willen kam er dem Tode sehr nahe, indem er seine Seele Gefahren aussetzte.“ (Phil. 2:29, 30, NW) Auch wenn sie nicht Erfahrungen wie diese gemacht haben, sind ihm alle Glieder in Jehovas Organisation teuer, und eines von ihnen geringschätzig zu behandeln ist soviel als Jehova selbst Geringschätzung entgegenzubringen oder seine Weisheit in Frage zu ziehen, wenn er doch diesen Diener dazu beruft, an den Segnungen teilzuhaben, mit denen er alle, die er liebt, überschüttet.
12. Wie bekunden einige, die die Organisation nicht respektieren, ihre Unzufriedenheit über Gottes Kanal?
12 Einige, die mit Gottes sichtbarer Organisation verbunden sind, sind nicht zufrieden mit dem Licht, das ihnen durch Gottes Kanal mit Bezug auf sein Wort zugeht. Sie neigen zu Privatauslegungen oder versuchen sogar Dinge in den Wachtturm „hineinzulesen“, die nie beabsichtigt waren, und verbreiten sie dann als Wahrheit. Oder sie kommen zu einer gewissen Überzeugung, von der sie behaupten, sie stütze sich auf die Schrift, zum Beispiel in bezug auf die Ernährungsweise, über Chronologie und dergleichen, und dann suchen sie Zions treue Kinder zu ihren Ansichten zu bekehren. Durch ihren Lauf sagen sie gleichsam, daß die Art, wie Jehova etwas tut, nicht recht oder nicht ausreichend sei und daß Der Wachtturm für unsere Zeit nicht genüge.
13. (a) Auf welche Weise suchen einige die Organisation zu „leiten“? (b) Was sollte der Standpunkt gegenüber Dienern, ungeachtet ihres buchstäblichen Alters oder der Jahre, die sie in der Wahrheit sind, richtigerweise sein?
13 Dann gibt es auch Personen, die sich Autorität anmaßen oder sich bemühen, die Organisation zu „leiten“. Einige gehen auf sehr feine Weise vor. Sie suchen das Dienstkomitee einer Versammlung zu beeinflussen, indem sie eine Art „Versammlungsmeinung“ erzeugen. Das tun sie durch kleinere Privatfeldzüge, indem sie ihre persönlichen Meinungen so lange vorbringen, bis andere davon angesteckt sind. Dann und wann entstehen Schwierigkeiten wegen geringfügiger Dinge. Der Versuch, auf Brüder, die verantwortliche Stellungen bekleiden, einen Druck auszuüben oder persönliche Interessen oder Meinungen zu fördern, ist eine Art „Vorzimmer-Politik“, die unter den Dienern Gottes, welche nach der Denkweise der neuen Welt handeln, keinen Platz hat. (Röm. 16:17, 18) Ein Kind, das ein Haus zu beherrschen sucht, wird als „unlenksam“ betrachtet und muß diszipliniert werden, und Kritiker, die geneigt sind, eigene Ideen den von den Dienern in der Versammlung geäußerten vorzuziehen, sollten sich, auch wenn sie älter sein mögen und länger im Dienste Gottes gestanden haben, demütig fragen: „In welchem Vergleich steht das Alter irgend jemandes von uns mit demjenigen unserer ‚Mutter‘ oder der Ewigkeit unseres Vaters?“ Diener in der Versammlung befinden sich, ungeachtet ihres Alters, in ihrer Stellung, weil sie durch Jehovas Organisation in theokratischer Weise dazu ernannt worden sind, und sie werden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben durch die Erfahrungen und die Autorität der leitenden Körperschaft und folglich von der gesamten Organisation Jehovas gestützt. Während dieser Gedanke den Diener erkennen läßt, welch ernste Verantwortung er trägt, sollte er gleichzeitig einem, der sich beklagt, erkennen helfen, daß er diesem amtlichen Vertreter der „Mutter“-Organisation widersteht. Aus diesem Grunde ermahnt uns Petrus: „Ihr Jüngeren, seid den Älteren untertan. Gürtet euch aber alle mit der Demut des Sinnes, einer dem anderen gegenüber.“ — 1. Pet. 5:5, NW.
14. Warum ist es nicht angebracht, daß sich jedes Glied der Versammlung um die Probleme ihrer Leitung kümmert?
14 Sich zu weigern, so zu handeln, ist dasselbe, wie wenn man zu den Dienern der Versammlung sagte: „Laßt es genug sein! denn die ganze Versammlung, alle miteinander sind heilig, und Jehova ist in ihrer Mitte! Warum also solltet ihr euch über die Versammlung (Gemeinde) Jehovas erheben?“ (4. Mose 16:3, NW) Diesem Wege folgten Korah, Dathan und Abiram, als sie Mose und Aaron widerstanden, und das führte zu unglückseligen Folgen für sie. Allerdings ist Jehova inmitten seines Volkes und überschüttet alle mit reichem Segen, wenn sie den ihnen von Gott erteilten Auftrag treu erfüllen. Gleichzeitig hat er seine theokratische Organisation aufgebaut und seinen König auf den Thron erhoben, der ihre Angelegenheiten auf ordnungsmäßige Weise leitet, so daß jene, die als „Fürsten“ eingesetzt sind, um für die Versammlung Entscheidungen zu treffen, diese Verantwortung auf sich nehmen können. Wird Jehova oder sein König sich dazu drängen lassen, einer anderen Einrichtung seinen Segen zu geben? Die Versammlung wird nicht so gelassen werden, wie sie es in Israel war, als „jeder tat, was recht war in seinen Augen“, worauf die Nation auf viele verhängnisvolle Abwege geriet. Wie dankbar können wir sein, daß Jehova uns so beschützt hat! Möge also ein jeder von uns den uns von Gott gegebenen Auftrag, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen, annehmen und die Leitung der Versammlungsangelegenheiten denen überlassen, denen diese Verantwortung übertragen worden ist.
15. Welches Beispiel in bezug auf Jehovas Organisation geben uns die Zweigstellen in der ganzen Welt?
15 Wenn die Einheit der Organisation bewahrt werden soll, ist es wichtig, daß die leitende Körperschaft anerkannt und wegen der Stellung, die sie unter Gottes Volk heute einnimmt, respektiert wird. Diesem Laufe folgen die Zweigorganisationen in der ganzen Welt. Statt kleine, unabhängige, eigene Organisationen aufrechtzuerhalten, bringen sie wichtige Angelegenheiten in bezug auf die Verfahrensweise der leitenden Körperschaft zur Entscheidung vor, ebenso wie es der Apostel Paulus in der wichtigen Frage der Beschneidung tat und wie es die verschiedenen treuen Gehilfen Moses in der Versammlung Israels taten. — Apg. 15:2; 2. Mose 18:26.
16. Wieso besteht der wahre Respekt vor Jehovas Organisation nicht darin, daß man blindlings Menschen folgt?
16 Das bedeutet nicht, daß wir blindlings Menschen nachfolgten, wovor Jesus warnte. Als er sagte: „Wenn aber der Blinde den Blinden leitet, so werden beide in die Grube fallen“, bezog er sich auf den untreuen Lauf falscher Religionisten. (Matth. 15:14, KJ) Er bezog sich auf jene Leichtgläubigen in Israel, die ihre blinden Führer, ohne eine andere Empfehlung als deren Eigenlob zu haben, annahmen. Gleichzeitig verurteilte er die blinden Anhänger derer, die in der Christenheit noch auftreten würden und die die Erfordernisse nicht wahrnähmen, welche an führende Männer gestellt sind, und solchen, ungeachtet ihrer Werke, nachfolgen würden. Daraus ersehen wir, daß alle, die sich in Jehovas Organisation befinden, in der theokratischen Tätigkeit erzogen und für verantwortliche Stellungen geschult werden müssen. Dem ist so, weil Gottes Organisation eine theokratische Gesellschaft von Predigern und nicht eine Hierarchie ist. Wenn eines der Dienstämter frei wird, wird es nicht durch jemanden besetzt, der von außerhalb der Versammlung als ein dazu besonders Geschulter hereingebracht würde, sondern durch jemanden, der die erforderlichen Eigenschaften entwickelt hat, während er als regelmäßiger Versammlungsverkündiger wirkte, und der sich im Tragen von Verantwortlichkeiten bereits als treu erwiesen hat. Aus diesem Grunde lernt jedes Glied der Organisation die theokratische Verfahrensweise kennen und sucht die Stellung eines Aufsehers nicht dadurch zu erlangen, daß es sich ehrgeizig darum bemüht, die Stellung eines Bruders zu erhalten, der diesen Dienst treu erfüllt, sondern indem es sich bemüht, durch geistliche Anstrengungen die Eigenschaften zu erwerben, die es befähigen, einer solchen Verantwortung mit Erfolg nachzukommen, wenn sie ihm zufallen sollte. — Jak. 3:1; 1. Tim. 3:1-13.
17. Weshalb ist die richtige Unterwürfigkeit für den theokratischen Diener so wichtig?
17 Eines der hervorragenden Erfordernisse, die an wahre Aufseher gestellt werden, ist Demut. So gereicht es denn zu unserer persönlichen wie auch zur vereinten theokratischen Förderung, wenn wir befolgen, was Petrus schrieb: „Um des Herrn willen unterwerft euch jeder menschlichen Schöpfung: ob nun einem König [d. h. Christus Jesus] als Oberherrn oder den Regenten [d. h. seinen sichtbaren Vertretern, den „Fürsten“] als denjenigen, die von ihm zur Bestrafung der Übeltäter entsandt werden, aber denen, die Gutes tun, Lob spenden.“ — 1. Pet. 2:13, 14, NW.