Nieder mit der alten Welt, hoch die neue Welt!
„Siehe, ich bestelle dich an diesem Tage über die Nationen und über die Königreiche, um auszurotten und niederzureißen und zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und um zu pflanzen.“ — Jer. 1:10.
1. Wer würde, wie vorausgesagt, um des Namens Jesu willen von allen Nationen gehaßt werden?
„DANN wird man euch Drangsalen preisgeben und euch töten, und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen … Und diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:9-14, NW) Der Sprecher dieser Worte, um dessen Namens willen sie von allen Nationen gehaßt würden, war Jesus Christus. Jene, die von allen Nationen gehaßt würden, sind seine Jünger, seine Nachfolger, die mit seinem Namen verbunden sind und in seinem Namen predigen. Es sind wahre Christen, die sich nicht fürchten, um seines Namens willen Haß zu ertragen. Warum sollte dieser Haß gegen sie entbrennen?
2. Wann würde dieser Haß gegen sie entbrennen?
2 Das Umstandswort der Zeit, nämlich „dann“ legt die Zeit für die Erfüllung der Prophezeiung Jesu fest: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich; und es wird Nahrungsmittelknappheit und an verschiedenen Orten Erdbeben geben. All dieses ist der Anfang der Bedrängniswehen.“ Diesem Beginn der Bedrängniswehen sollten weitere, ernstere Wehen folgen, und das sollte den Anfang der Vollendung des alten Systems der Dinge kennzeichnen. — Matth. 24:7, 8, 3, NW.
3. Wann begannen die internationalen Bedrängniswehen, und welche Umwälzung begann damals?
3 Die uns gutbekannte neuzeitliche Geschichte liefert uns den Beweis dafür, daß der Beginn der Bedrängniswehen, der Beginn der Vollendung des Systems der Dinge, vierundvierzig Jahre zurückliegt und in das Jahr 1914 fällt. In jenem Jahr erklärte am 28. Juli die Monarchie Österreichs dem Königreich Serbien den Krieg. Dann folgte der erste Weltkrieg mit den vielen anderen Begleiterscheinungen, die Jesus voraussagte. In jener folgenschweren Zeit begann etwas niederzugehen und etwas anderes hochzukommen.
4. Welche Rolle spielen Jesu Nachfolger in Verbindung mit den Nationen?
4 Nach den soeben zitierten Worten Jesu müssen seine wahren echten Nachfolger unter den Nationen eine gewisse Rolle spielen. Natürlich dürfen sie nichts mit der Politik der Nationen zu tun haben, aber weil sie sich unter all den Nationen der Erde befinden, leiden sie unter ihnen, weil sie von allen Nationen gehaßt werden, und müssen überall die gute Botschaft vom Königreich allen Nationen zu einem Zeugnis predigen, wozu auch die Nationen in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika gehören.
5. Aus welchem Grunde werden Jesu Nachfolger von allen Nationen gehaßt — nur weil sie seinen Namen tragen oder weshalb?
5 Warum sollten sie von allen Nationen gehaßt werden? Bestimmt nicht nur wegen des Namens Christi, denn in Europa und auch in den Ländern Amerikas sowie in der übrigen Christenheit gibt es Hunderte von Millionen Menschen, die wohl als Christen bezeichnet, aber keineswegs gehaßt werden, ja statt dessen werden diese von den Nationen dieser Welt geliebt. Doch kann irgend jemand einen Namen annehmen. Somit muß es, außer dem bloßen Namen, noch einen anderen Grund geben, welcher Haß bei einer und allen Nationen hervorruft. Dieser ‚andere‘ Grund muß das sein, was jene Personen, die Christi Namen mit Recht tragen, in Erfüllung der Prophezeiung tun; es muß ihre Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich zu einem Zeugnis sein. Von welchem Königreich? Nun, welche politische Regierung oder welches Königreich auf Erden ist heute eine Quelle guter Botschaft? Keines! Jesus nahm in seiner Prophezeiung auch nicht auf irgendwelche dieser Reiche Bezug. Es gab nur ein Königreich, von dem er immer wieder sprach, so daß man sich darin nicht irren kann: Gottes Königreich. Dieses Reich ist heute die einzige Quelle guter Botschaft. Jesu Nachfolger von heute kennzeichnen sich als echte Christen, indem sie nur dieses Königreich predigen und bereit sind, wegen der Verkündigung dieses Reiches den Haß aller Nationen auf sich zu nehmen.
6. Wem sind Jesu Nachfolger gemäß seiner Prophezeiung, sie betreffend, ganz ähnlich und warum das?
6 Nichts leuchtet daher mehr ein als das, was Jesus Christus voraussagte, nämlich, daß seine Nachfolger, die allen Nationen Zeugnis geben würden, aufsehenerregende Dinge über das Ende der alten und den Beginn der neuen Welt zu sagen oder zu predigen hätten. Deshalb würden sie einen Sturm internationaler Proteste heraufbeschwören und sich den Haß aller alten Nationen zuziehen. In dieser Hinsicht gleichen sie ganz dem ehemaligen Propheten Jeremia, der mehr als sechshundert Jahre vor Jesus Christus lebte und predigte. Als Jesus auf Erden weilte, hielten ihn viele Juden irrigerweise für den Propheten Jeremia. (Matth. 16:13, 14) Jesus zitierte Dinge aus Jeremias Prophezeiungen, und Jeremia hatte Dinge vorausgesagt, die Jesus Christus betrafen, sowie wichtige Dinge, die Jesu Nachfolger betrafen. In der Tat schattete Jeremia den Überrest, d. h. die übriggebliebenen geweihten, gesalbten Nachfolger Jesu, vor, die während dieser Zeit, da das Alte zu Ende geht und das Neue anbricht, auf der Erde leben.
7. Was sollte in dem religiösen Gebiet geschehen, als Jeremia zu predigen begann, und weshalb ist es jetzt notwendig, auf den Überrest zu hören, der durch Jeremia vorgeschattet wurde?
7 Die Zeit, in der Jeremia lebte, bestimmte weitgehend seine vorbildliche Stellung und deren heutige Erfüllung. Er begann in einer Zeit zu prophezeien, in der etwas Herzzerreißendes, etwas beinahe Unglaubliches geschehen sollte. Tatsächlich mußte Jeremia ankündigen, daß die heilige Stadt Jerusalem vernichtet und der Tempel, der der Anbetung Jehovas Gottes geweiht war, geplündert und niedergebrannt werden sollte. Nachdem im Jahre 647 v. Chr., also im dreizehnten Jahre der Herrschaft des guten Königs Josia in Jerusalem, Jeremia als Zeuge Jehovas zu prophezeien begonnen hatte, verstrichen gerade vierzig Jahre bis zum Jahre 607 v. Chr., als der gewaltige religiöse Schock kam, indem die Heere Babylons unter dem siegreichen König Nebukadnezar den vom weisen Salomo erbauten Tempel zerstörten. Heute werden mehr und mehr Stimmen laut, welche Furcht in bezug auf die organisierte Religion der Christenheit zum Ausdruck bringen. Was soll aus ihr werden? Um eine Antwort zu erhalten, sollten die Menschen auf die deutliche Verkündigung des Überrests achten, der durch Jeremia vorgeschattet worden ist, denn dieser hilft den Menschen verstehen, wie sich Jeremias Prophezeiungen heute erfüllen.
8, 9. (a) Wie und durch wen wurde Jeremia zu einem Propheten gemacht? (b) Wann war es für Jeremia an der Zeit, sich mit Gottes Wort zu befassen, und weshalb sollte er sich vor den Gesichtern älterer Männer nicht fürchten?
8 Wer hat ihn zu einem Propheten gemacht, der eine solche Autorität zu haben behauptet? Nun, wer machte Jeremia zu einem Propheten? Wohl war Jeremia der Sohn eines jüdischen Priesters, der in der Stadt Anathoth, nördlich von Jerusalem, wohnte. Aber dieser Tatsache zufolge wurde er nicht automatisch ein Prophet. Auch machte er sich nicht selbst zu einem Propheten. Das war gar nicht möglich, weil er bereits vor seiner Geburt zum Propheten ausersehen worden war. Dennoch konnte er sich aus freien Stücken einverstanden erklären und sich der Aufgabe unterziehen, als ein Prophet zu dienen, als er von der Berufung hörte, die für ihn vorgesehen war. Jeremia sagt uns selbst, wie und durch wen er zum Amte eines Propheten berufen wurde: „Und das Wort Jehovas geschah zu mir also: Ehe ich dich im Mutterleibe bildete, habe ich dich erkannt, und ehe du aus dem Mutterschoße hervorkamst, habe ich dich geheiligt: zum Propheten an die Nationen habe ich dich bestellt. Und ich sprach: Ach, Herr, Jehova! siehe, ich weiß nicht zu reden, denn ich bin [nur] ein Knabe. Da sprach Jehova zu mir: Sage nicht: Ich bin [nur] ein Knabe; denn zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht Jehova.“ (Jer. 1:4-8, Fußnote) Offensichtlich wurde Jeremia dazu geboren, ein bestimmtes Werk zu tun. Die Frage war nun: Würde er sich für dieses Werk als tauglich erweisen? Wäre er willens, es zu unternehmen? Sein Gefühl, dem Auftrage nicht gewachsen zu sein, entschied die Angelegenheiten nicht.
9 Jeremia widerstand nicht, noch lehnte er sich dagegen auf, daß ihm Arbeit vorgeschrieben wurde. Indem er weiter zeigt, wie Gott ihn zu einem Propheten machte, sagt er uns: „Und Jehova streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an, und Jehova sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich bestelle dich an diesem Tage über die Nationen und über die Königreiche, um auszurotten und niederzureißen und zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und um zu pflanzen.“ (Jer. 1:9, 10) Wenn Jeremia auch nur ein Knabe, sei es an Jahren oder in seinen eigenen Augen, war, war dies doch kein wirkliches Hindernis. Schon wenn man jung ist, soll man es sich zum Ziel setzen, sich im Werke Gottes zu betätigen. Außerdem war es im Falle Jeremias keine Arbeit von kurzer Dauer. In seinem Falle war es Arbeit von Verantwortung, die er während einer Zeit von vierzig Jahren und noch länger zu tun hatte. Wollte er sie vollständig durchführen, so mußte er rechtzeitig damit beginnen, nämlich, als er noch jung, ja in Wirklichkeit ein Knabe war und den größten Teil seines Lebens noch vor sich hatte. Somit schob Jehova Jeremias Befürchtung, er sei zu jung, mit folgenden Worten beiseite: „Sage nicht: ‚Ich bin nur ein Knabe.‘“ (NW) Da für junge Menschen die Vorschrift bestand, Älteren Respekt zu erweisen, war es für einen Jungen ungewöhnlich, gegenüber älteren Männern eine strenge Sprache zu führen. Aber Jehova war älter als irgendeiner der Ältesten Israels. Somit sagte er zu dem „Knaben“ Jeremia: „Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht Jehova.“ Die entscheidende Frage war somit: War Jeremia zum Dienst bereit?
10, 11. (a) Für welches Werk war die „Vollendung des Systems der Dinge“ die richtige Zeit? (b) Welcher Frage von höchster Wichtigkeit standen sich im Jahre 1919 alle gegenüber, die sich als Christen ausgaben?
10 Im Jahre 1914 begann sich Jesu Prophezeiung zu erfüllen. Dieses Jahr kennzeichnet den Anfang der „Vollendung“ oder des „Gesamtendes des Systems der Dinge“ für diese Welt. Hunderte von Millionen Menschen beanspruchten, Nachfolger Jesu zu sein, die meisten davon in der Christenheit. Die Vollendung des Systems der Dinge war die Zeit, da ein großes Werk getan werden mußte, ein Werk, das von Anfang der Zeit der Vollendung an bis zu ihrem „vollendeten Ende“ zu tun war. Es war ein Werk, das auf der ganzen bewohnten Erde geschehen mußte, ein Werk des Zeugnisgebens von Gottes Königreich, der Verbreitung der guten Botschaft unter allen Nationen. Mehr als vier Jahre lang, bis nahezu zum Ende des Jahres 1918, nahm der erste Weltkrieg die Zeit und Aufmerksamkeit von über dreißig Nationen in Anspruch. Selbst die Religionssysteme der Christenheit stürzten sich an der Seite ihrer Nationen in den Krieg. Bestimmt hatten sie keine Zeit, Gottes Königreich damals als gute Botschaft zu predigen. Sie versuchten vielmehr, die politischen, militärischen und richterlichen Behörden zu bewegen, die öffentliche Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas zu beschneiden und fast ganz zum Stillstand zu bringen. Diese Tätigkeit bestand darin, die Bedeutung der Weltzustände und die Zeiten und Ereignisse zu erklären. Dann kam das Jahr 1919, und in Erfüllung der Worte Jesu sollte das Zeugniswerk unter den Nationen weiterhin durchgeführt werden. Es stand allen Menschen, die den Anspruch erhoben, Jesus nachzufolgen und ihm zu gehorchen, bevor. In jenem ersten Nachkriegsjahr, in dem Entscheidungen getroffen wurden und Arbeit in Angriff zu nehmen war, lautete die wichtigste Frage für die Christenheit und für alle, die sich Christen nannten, nicht: Sollen alle Nationen in einer Friedensliga zusammenkommen?, sondern: Wer wird Jehovas Prophet unter den Nationen sein, der ihnen alles sagt, was Jehova gebieten würde? Wer wird der neuzeitliche Jeremia sein?
11 Jeremia prophezeite vierzig Jahre lang während der Zeit des Endes des Königreiches Juda. Wer also würde auf Grund seiner Botschaft in dieser Zeit des Endes den Nationen dieser Welt prophezeien?
12. (a) Wie können wir die Antwort auf die Frage finden? (b) Was muß die vielfache Antwort sein, die wir durch all das erhalten, was wir betrachteten?
12 Damals, vor ungefähr vierzig Jahren, entstand diese Frage. Heute können wir fragen: Wie ist sie beantwortet worden? Tatsachen, nicht religiöser Stolz, Ruhmsucht oder selbstersonnene Behauptungen geben die Antwort. Lassen wir also die Tatsachen für sich sprechen. Betrachten wir die Geschichte der Religionssysteme der Christenheit, der katholischen wie der protestantischen — vom Judentum ganz zu schweigen. Ja noch mehr — betrachten wir auch das, was diese Religionssysteme heute tun. Betrachten wir darauf die Geschichte der einen religiösen Organisation, der alle Religionssysteme der Christenheit und das Judentum während des ersten Weltkrieges und auch seither heftigen Widerstand entgegenbrachten. Jedermann weiß, daß diese bekämpfte Organisation von Christen Jehovas Zeugen sind. Zieht die Berichte der Zeitungen oder Zeitschriften sowie die Polizei- und Gerichtsprotokolle in Betracht, ja befragt die Wohnungsinhaber, die Millionen Menschen, die von Jehovas Zeugen besucht worden sind, abgesehen von ihren eigenen Jahresberichten und den Jahrbüchern der Zeugen Jehovas. Befragt alle diese, was Jehovas Zeugen seit dem Jahre 1919 bis zum heutigen Tage getan haben. Die vielfache Antwort wird sein, daß sie auf jede erdenkliche Weise und unter Benutzung aller Nachrichtenmittel gepredigt haben. Sie haben sich darauf spezialisiert, nur das eine zu predigen: die gute Botschaft von Gottes Königreich. So wie Jesus es geboten hat, haben sie diese gepredigt, und zwar „allen Nationen“, auch den Nationen hinter dem Eisernen Vorhang, „zu einem Zeugnis“.
13, 14. (a) Welcher Tatbestand beantwortet die gestellte Frage? (b) Warum sind Jehovas Zeugen, was die Antwort betrifft, heute dankbar, und weshalb sind sie glücklich geworden?
13 Ausschlaggebend für die Antwort auf diese Frage ist nicht, ob die gesamte Geistlichkeit, die römisch-katholische wie die protestantische, zugibt, daß Jehovas Zeugen Gottes Prophet unter den Nationen waren und noch sind, sondern, wer Gottes Willen erkannt hat, den Christen in dieser Zeit des Weltendes tun sollen, und wer sich anerboten hat, ihn zu tun. Wer hat sich mit dem Werke befaßt, das Gott für diesen Tag des Gerichts der Nationen verordnet hat? Wer ist dem Rufe zur Arbeit gefolgt, und zwar bis zu diesem Jahre? Wen hat Gott tatsächlich als seinen Propheten gebraucht?
14 Der vorliegende Tatsachenbericht der Geschichte offenbart die Niederlage der Christenheit. Jehovas Zeugen erkennen heute mit tiefer Dankbarkeit die deutlichen Tatsachen, aus denen hervorgeht, daß es Gott wohlgefallen hat, sich ihrer zu bedienen. Sie bekennen, daß die ganze Predigttätigkeit und das ganze biblische Erziehungswerk, das sie bis heute in 175 Ländern und auf Inseln des Meeres durchgeführt haben, nicht mit Hilfe eines Kriegsheeres, noch mit Menschenmacht, sondern durch Gottes Geist, durch seine unsichtbare, wirksame Kraft vollbracht worden sind. (Sach. 4:6) Das ist geschehen, weil Jehova seine mächtige Hand ausgestreckt und ihre Lippen berührt und seine Worte in ihren Mund gelegt hat. Es hat sich gezeigt, daß er sie beauftragt hat, ‚über die Nationen und über die Königreiche zu sein‘. Glücklich sind alle, die erkannt haben, worin das Werk Gottes Jehovas, für die Gegenwart besteht, und sich freiwillig bereit erklärt haben, es durchzuführen.
ZWEI ARTEN VON GOTTGEFÄLLIGER ARBEIT
15. (a) Was wurde im voraus bestimmt? (b) Wie also müssen Christen ihren Behauptungen entsprechend leben, und welche „Christen“ haben das getan?
15 Für die Durchführung des Werkes Gottes sind keine Einzelpersonen im voraus bestimmt worden, wie es bei Jeremia der Fall war. Das Werk an sich war das, was im voraus bestimmt worden war. Die Christenheit mag verfehlen, das im voraus verordnete Werk zu tun, aber es wird dennoch getan werden. Wir müssen mit dem Werk in Harmonie sein und dürfen nicht selbst entscheiden, worin Gottes Werk in dieser Zeit bestehen sollte, um dann für das, wozu wir uns entscheiden, Gottes Segen zu erbitten. Wenn wir so handeln, handeln wir gesetzlos gegen Gott, ungeachtet, wie laut und beharrlich wir auch behaupten mögen, Christen zu sein. Gott läßt an Christen das Angebot ergehen, das von ihm verordnete Werk zu tun, da sie behaupten, sich Gott durch Christus hingegeben zu haben, um Gottes Willen zu tun. Somit läßt Gott Christen ihrem Bekenntnis entsprechend leben, wenn das ihr Wunsch ist, indem er die Arbeit, die er für Christen, die heute leben, verordnet hat, annimmt. Die einzelnen Glieder des Überrests der geweihten, gesalbten Zeugen Jehovas, deren Namen keine Rolle spielen, haben sich des Vorrechts erfreut, aus der Gefangenschaft, in der sie sich in der Zeit des ersten Weltkrieges befanden, befreit worden zu sein und ihrem Hingabegelübde gemäß zu leben, das sie Gott gegeben hatten, indem sie sich dem vorausbestimmten Werke widmen. Hunderttausende von Menschen haben seither die günstigen Gelegenheiten der Tätigkeit in diesem großen Werke erkannt und haben sich der gesalbten Jeremiaklasse darin freudig angeschlossen.
16. Warum ist das Werk der Zeugen Jehovas, obwohl sie an Zahl so gering sind, von weltweiter Wichtigkeit, und was zu tun, sind sie beauftragt, wie es durch Jeremia dargestellt wird?
16 Jehovas Zeugen mögen an Zahl verhältnismäßig gering sein. Sie üben weder politischen Einfluß aus, noch haben sie irgendwelche politischen Bindungen. Trotzdem ist ihr Werk von weltweiter Bedeutung, weil es von Gott verordnet worden ist. Es wurde durch das Werk Jeremias vorgeschattet und umrissen, das ebenfalls von weltumfassender Bedeutung war. Jehovas Zeugen verhalten sich gegenüber den politischen, ideologischen und militärischen Konflikten dieser Welt völlig neutral, doch stehen sie unter Gottes Gebot, Jehovas Botschaft hinsichtlich der Nationen und Königreiche dieser Welt zu predigen. Wie einst Jeremia es darstellte, sind auch sie beauftragt, „auszurotten und niederzureißen und zu zerstören und abzubrechen, um zu bauen und um zu pflanzen“.
17. Wie haben Jehovas Zeugen den ihnen von Gott erteilten Auftrag durch ihre Tätigkeit während der vergangenen vierzig Jahre erfüllt?
17 Das ist das Werk, das Jehovas Zeugen während der vergangenen vierzig Jahre getan haben. Dabei haben sie sich nicht in die Politik eingemischt, haben nie umstürzlerisch gewirkt, noch ihre Hand gegen irgendwelche Einrichtungen oder politischen Gefüge irgendeiner Nation dieser Welt erhoben. Wie haben sie denn Jehovas Auftrag, der an sie ergangen ist, erfüllt? Die richtige Antwort erhalten wir wiederum, wenn wir die weitere Frage aufwerfen: Wie hat Jeremia, unser Vorbild, seinen Auftrag erfüllt? Er tat es, indem er die Gerichte, die richterlichen Entscheidungen und die Vorsätze Jehovas kundtat, die, wenn Jehova Gott sie mit seinem eigenen Namen unterzeichnet, so gut wie ausgeführt sind. So ruft er „die nicht vorhandenen Dinge, als ob sie vorhanden wären“. (Röm. 4:17, NW) Keiner seiner Richtersprüche und keiner seiner Vorsätze ist je unerfüllt geblieben.
18. Mit wem vergleicht sich Jehova und zeigt dadurch, daß er unanfechtbar ist, und welche Entscheidung kann er also mit Bezug auf die Nationen treffen oder umstoßen?
18 Jehova Gott bildete den Menschen aus dem Staube der Erde. So ist es denn zutreffend, daß er sich mit einem großen Töpfer oder Bildner von Gefäßen vergleicht, der die oberste Macht über die Erzeugnisse seiner Hände behält. Als dieser Schöpfer ist er unanfechtbar. Daher bewirkt es nichts Gutes, ihn mit der Frage herauszufordern, was er denn tue oder wie er seinen Willen äußere. Er sagt: „Wie der Ton in der Hand des Töpfers, also seid ihr in meiner Hand, Haus Israel. Einmal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es auszureißen und abzubrechen und zu zerstören; kehrt aber jenes Volk, über welches ich geredet habe, von seiner Bosheit um, so lasse ich mich des Übels gereuen [so tut mir das Unglück leid, NW], das ich ihm zu tun gedachte. Und ein anderes Mal rede ich über ein Volk und über ein Königreich, es zu bauen und zu pflanzen; tut es aber, was böse ist in meinen Augen, so daß es auf meine Stimme nicht hört, so lasse ich mich des Guten gereuen [so tut mir das Gute leid, NW], das ich ihm zu erweisen gesagt hatte.“ — Jer. 18:5-10.
19. Wie und gegenüber welchen Nationen veranschaulichte Jehova in alter Zeit seine Macht als Welttöpfer, und weshalb also sollten heutige Nationen Jehovas Wort nicht verachten, wenn es auch durch seine neuzeitlichen Zeugen kommt?
19 Vor langer Zeit veranschaulichte Jehova Gott seine Macht als Welttöpfer, durch die er Nationen ins Dasein kommen ließ und wieder zerbrach. Die Ruinen einstiger Weltmächte und Königreiche, diejenigen von Israel und Juda, von Babylon, Edom, Moab, Ammon und von anderen ehemaligen politischen Mächten, stehen als warnende Beispiele dafür da, wie er mächtige Reiche, große Städte und Macht ausübende Bevölkerungen und ihre Einrichtungen entwurzeln, zerstören und niederreißen kann. In jedem Falle vollzog er seine Gerichte an der Nation oder der Weltmacht, die sich gegen ihn vergangen und gegen ihn gekämpft hatte. Stets hatte er seinen erwählten Urteilsvollstrecker bereit, um sein Wort in die Tat umzusetzen, es sozusagen jenen gegenüber lebendig werden zu lassen, die sich gegen ihn vergingen und gegen ihn kämpften. „Ist mein Wort nicht also — wie Feuer, spricht Jehova, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?“ (Jer. 23:29) Die heutigen Nationen sollten Jehovas Wort nicht verachten, auch wenn es durch die international gehaßte Körperschaft von Christen kommt, die als Jehovas Zeugen bekannt sind. Was sie den Nationen sagen und predigen, ist nicht ihre eigene Meinung, sondern ist dem geschriebenen Worte Gottes entnommen. „Wer also“, so sagt Paulus, „Mißachtung bekundet, mißachtet nicht einen Menschen, sondern Gott, der seinen heiligen Geist in euch gibt.“ — 1. Thess. 4:8, NW.
20, 21. (a) Welche Bedeutung legten Jehovas Zeugen dem Jahre 1914 n. Chr. bei und seit wann? (b) Was war das „Neue“ und was das „Alte“, und was erklären Jehovas Zeugen hinsichtlich der Vereinten Nationen?
20 Bereits im Jahre 1877 brachten Jehovas Zeugen, die mit der Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania verbunden sind, in gedruckter Form zum Ausdruck, daß das Jahr 1914 das in Gottes Wort, der Bibel, als das Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ gekennzeichnete Datum ist. Das bedeutete, daß im Jahre 1914 etwas Neues beginnen und etwas Altes enden oder in diese Zeit seines Endes eintreten mußte.
21 Dieses Neue war Gottes Königreich der Himmel. Gebete für die Aufrichtung dieses Reiches waren nahezu 1900 Jahre zu Gott emporgestiegen. Das Alte war diese „Welt“, nicht diese Erde, die während des Internationalen Geophysikalischen Jahres von sechzig Nationen auf wissenschaftliche Weise studiert wurde, sondern das vom Teufel besessene, von Menschen gemachte System der Dinge auf dem Erdenrund. Seit dem Jahre 1914, dem Jahre, auf das Jehovas Zeugen lange im voraus hingewiesen hatten, ist diese alte Welt nie mehr dieselbe gewesen. Die Bedrängnis und die Ratlosigkeit haben auf ihr ständig zugenommen. Im Jahre 1919 gründeten die Nationen, die aus dem ersten Weltkrieg als Sieger hervorgegangen waren, einen internationalen Bund, um die Welt zusammenzuhalten und den internationalen Frieden zu fördern und aufrechtzuerhalten. Jehovas Zeugen kennzeichneten ihn als etwas, das in Gottes Augen ein Greuel ist, und sagten, daß Gottes Wort den Völkerbund zum Untergang verurteile. Im Jahre 1939 ging er auch tatsächlich unter, nicht etwa, weil Jehovas Zeugen ihn umgestoßen hätten — der Naziführer Hitler und die Achsenmächte, die hinter ihm standen, taten das —, sondern weil Jehovas unfehlbares Wort dies anzeigte. Sein Wort, das er durch seine Zeugen auf Erden verkündigen ließ, erfüllte sich. Was den Nachfolger des Völkerbundes betrifft, nämlich die Vereinten Nationen, geben Jehovas Zeugen kühn Gottes Wort bezüglich dieser internationalen Friedensorganisation bekannt, so wie Gott es geboten hat. Und Jehovas Wort sagt: Nieder mit ihr! Somit ist diese Organisation dazu verurteilt, sich dem Völkerbund beizugesellen.
22. Womit wird der Umstand verglichen, daß Glieder der Vereinten Nationen auf das hören müssen, was Jehovas Zeugen verkündigen, doch worin besteht Gottes diesbezüglicher Befehl an seine Zeugen?
22 Die mehr als achtzig Mitglieder der Vereinten Nationen werden diese Bekanntmachung aus dem Worte Gottes, Jehovas, nicht willkommen heißen. Sie hören zu müssen, besonders, wenn sie aus dem Munde und aus den Schriften der Zeugen Jehovas kommt, mag ihnen so vorkommen, als müßten sie Rauschwein trinken. Dennoch wird der Jeremiaklasse von heute geboten, dafür zu sorgen, daß die Nationen diese warnende Botschaft aus Jehovas inspiriertem Worte hören. ‚Rotte aus, reiße nieder, zerstöre und brich ab‘, sagte Jehova zu Jeremia. Daher müssen wir heute, solange die alte Welt besteht, weithin diese bittere Botschaft predigen und müssen den Nationen diese Warnung zu „trinken“ geben, bis Gott selbst sie das Wirkliche trinken läßt. Er sagt; „Und sprich zu ihnen: So spricht Jehova der Heerscharen, der Gott Israels: Trinket, und werdet berauscht und speiet, und fallet und stehet nicht wieder auf wegen des Schwertes, das ich unter euch sende. Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen, um zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: Also spricht Jehova der Heerscharen: Ihr s o l l t trinken. Denn siehe, bei der Stadt, welche nach meinem Namen genannt ist, beginne ich, Übles zu tun, und i h r solltet etwa ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde, spricht Jehova der Heerscharen.“ — Jer. 25:27-29.
23. Für welche Behauptung wird Jehova die Christenheit zur Rechenschaft ziehen, und weshalb werden der kommunistische Block und außerhalb stehende Nationen der Strafe, die sie durch Jehovas Hinrichtungsschwert erreicht, nicht entgehen?
23 Die untreue Nation Israel der Tage Jeremias nachahmend, behauptet die unchristliche Christenheit unseres zwanzigsten Jahrhunderts, daß sie nach Gottes Namen genannt sei und ihn vertrete. Jehova Gott wird von der Christenheit Rechenschaft dafür fordern, daß sie nicht seinem Namen gemäß lebt. In dem universellen Krieg von Harmagedon, der immer näher rückt, wird Jehova seinen Urteilsvollstrecker, Jesus Christus, damit beauftragen, sein vernichtendes Schwert über die heuchlerische Religionsorganisation zu schwingen. Möge aber weder der kommunistische Block der östlichen Nationen noch mögen die nichtchristlichen Nationen außerhalb desselben Schadenfreude über die kommende Vernichtung des sogenannten christlichen Westblocks oder insbesondere der Christenheit empfinden. Wenn Jehova die Christenheit, die sich anmaßt, seinen Namen zu tragen und vor der Welt an Stelle Gottes dazustehen, der Strafe für würdig erachtet, glauben dann vielleicht das kommunistische Rußland und seine Satelliten sowie die nichtchristlichen Nationen der Welt, sie kämen ohne Strafe davon? Haben sie etwa Jehova Gott mehr geliebt als die Christenheit? Haben sie nicht Jehova Gott und seine Zeugen befehdet und bekämpft? Sind sie vielleicht schuldlos, und haben sie nicht schnöde gehandelt und sich nicht gegen Ihn versündigt? Doch! Darum sagt Jehova, daß sie nicht frei ausgehen werden, denn sein Hinrichtungsschwert wird a l l e Bewohner der Erde treffen. Deshalb sind sie auch von Jehovas Zeugen gebührend gewarnt worden.
24. Worin bestand Jehovas Botschaft, die er durch Jeremia ergehen ließ, hinsichtlich des Unglücks und dessen Nachwirkungen, und was veranschaulichte Nebukadnezars Eroberungszug durch den Mittleren und Nahen Osten bis hinab nach Ägypten?
24 Höret dies: „So spricht Jehova der Heerscharen: Siehe, Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein gewaltiger Sturm macht sich auf von dem äußersten Ende der Erde. Und die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.“ Und sich darauf an die politischen Herrscher wendend, die gestützt werden von den religiösen Führern sowie den Fürsten des Großgeschäfts, der Industrie und der Finanz, sagt er: „Heulet, ihr Hirten, und schreiet! und wälzet euch in der Asche, ihr Herrlichen [Majestäten, NW] der Herde! denn eure Tage sind erfüllt, um geschlachtet zu werden; und ich zerstreue euch [denn eure Tage für die Schlachtung und für eure Taten der Zerstreuung sind erfüllt, NW], daß ihr hinfallen werdet wie ein kostbares Gefäß. Und die Zuflucht ist den Hirten verloren, und das Entrinnen den Herrlichen der Herde. Horch! Geschrei der Hirten, und Heulen der Herrlichen der Herde; denn Jehova verwüstet ihre Weide.“ (Jer. 25:32-36) Was vor langer Zeit geschah, als Nebukadnezar, der König der babylonischen Weltmacht, durch den Mittleren und Nahen Osten bis hinab nach Ägypten fegte, ist eine kleine, menschliche Darstellung dessen, was Jehovas mächtiger Urteilsvollstrecker, Jesus Christus, tun wird, wenn er über die ganze Erde dahinfegt, von Nation zu Nation, und das alte, weltliche „System der Dinge“ vernichtet. — Jer. 25:8-11.