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Bibelverbrennungen verfehlen ihren ZweckDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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neue Bibeln oder benutzen andere Bibelübersetzungen. Nötigenfalls verkündigen sie die Botschaft von der Vernichtung der sich Gott widersetzenden Welt — eine ähnliche Botschaft wie die, die Jeremia verkündigte — sogar im Untergrund. Versuche, Jehovas Zeugen heute mundtot zu machen, indem man ihre Bibeln verbrannte, sind gescheitert. Man kann auf diese Weise weder Gottes Diener von der Verbreitung biblischer Schriften abhalten noch verhindern, daß sich Jehovas Wort in der vor uns liegenden unheilvollen Zeit uneingeschränkt erfüllt. Es zeigt sich dann lediglich, daß die Gegner es verdienen, für immer vernichtet zu werden.
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Dem „König der Nationen“ dienen und überleben?Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Dem „König der Nationen“ dienen und überleben?
1. Ist anzunehmen, daß die heutigen weltlichen Herrscher ihre Handlungsweise aufgrund dessen, was die Jeremia-Klasse sagt, ändern, wenn man König Jojakim und seinen Nachfolger, Zedekia, als Beispiel nimmt?
ANGENOMMEN, weltliche Herrscher, besonders die der Christenheit, würden anerkennen, daß es eine neuzeitliche Jeremia-Klasse gibt, und sie würden sich an sie wenden, um zu erfahren, was Jehovas prophetisches Wort über ihr Geschick zu sagen hat. Würde dies bedeuten, daß sie bereit wären, ihre Handlungsweise zu ändern und einen Weg einzuschlagen, der dazu führen würde, daß sie die vorhergesagte „große Drangsal“ überleben, die über diese Welt kommen wird? NEIN! Jedenfalls nicht, wenn wir den letzten König von Jerusalem, nämlich Zedekia, den Bruder König Jojakims, als Beispiel nehmen. König Jojakim hatte Jeremia und seinen Sekretär Baruch gezwungen, in den Untergrund zu gehen. Für wie lange, wird nicht berichtet. Aber Zedekia tat Jeremia, dem treuen Zeugen Jehovas, noch Schlimmeres an. Die heutigen weltlichen Herrscher werden nicht anders handeln. Sie werden ihr unbesonnenes Verhalten ebensowenig ändern. Es stehen für sie zu viele politische Interessen auf dem Spiel. Das hat für die von ihnen regierten Völker nichts Gutes zu bedeuten (Jer. 37:2).
2. Unter welchen Umständen forderte Zedekia Jeremia auf, für die Israeliten zu beten, doch was deutete Jeremia an?
2 Versetzen wir uns in das neunte Jahr der Regierung Zedekias. Die dritte und endgültige Belagerung Jerusalems durch die Babylonier hatte begonnen. Zur Unterstützung der umzingelten Stadt rückten Streitkräfte aus Ägypten heran. Um dieser Gefahr zu begegnen, zogen sich die babylonischen Belagerer zurück. Es schien angebracht zu sein, um Jehovas Segen für die ägyptischen Entlastungstruppen zu bitten. Daher sandte König Zedekia zu Jeremia und ließ ihm sagen: „Bete bitte zu unseren Gunsten zu Jehova, unserem Gott.“ Aber Jehova hatte Jeremia angewiesen, nicht darum zu beten. Jehova hätte ein solches Gebet nicht erhört (Jer. 37:3; 11:14; 14:11, 12). Jeremia deutete daher einen Sieg der Babylonier über die ägyptischen Entlastungsstreitkräfte an, indem er König Zedekia erklärte, daß die Babylonier zurückkommen und Jerusalem einäschern würden (Jer. 37:4-10).
3. Warum ließen die Fürsten Jerusalems Jeremia in das „Haus der Fesseln“ bringen?
3 Als sich die Babylonier zurückgezogen hatten, fühlte sich Jeremia frei, Jerusalem zu verlassen und in die Priesterstadt Anathoth im Gebiet des Stammes Benjamin zu gehen. Als er am Nordtor Jerusalems, dem Tor Benjamins, festgenommen wurde, bestritt er, zu den babylonischen Feinden überlaufen zu wollen. Die Fürsten der Stadt behandelten ihn wie einen Aufrührer, einen Verräter, und ließen ihn in das „Haus der Fesseln“ bringen, wo er „viele Tage“ in Haft blieb (Jer. 37:11-16). Wie sehr doch heute die Behandlung der Jeremia-Klasse dieser Behandlung gleicht!
4. Welchen Rat gab Jeremia König Zedekia, damit dieser sich die Sache erleichtere, und warum wurde Jeremia in den „Wachthof“ überführt?
4 Schwächte Jeremia seine harte Botschaft ab, als er dem König persönlich gegenüberstand? Nachdem König Zedekia ihn aus dem Haus der Gefangenhaltung zu einem privaten Gespräch an einen verborgenen Ort hatte holen lassen, erklärte er freimütig, der König werde von den Babyloniern, die Jehova als Werkzeuge gebrauche, gefangengenommen werden. Ob er sich freiwillig ergäbe oder ob sie ihn gegen seinen Willen gefangennehmen müßten, habe keinerlei Einfluß auf den endgültigen Ausgang. Jeremia wollte, daß sich der König die Sache erleichtere. Er gab ihm keine falschen Zusicherungen. Übrigens hatte Jeremia weder dem Volk noch dem König ein Unrecht zugefügt. Warum sollte er also in einem Gefängnis festgehalten werden, was seinen frühzeitigen Tod bedeutet hätte? Auf Jeremias Bitte ließ König Zedekia ihn in den „Wachthof“ überführen, wo er sich dann in einer Art militärischem Gewahrsam befand. Als Nahrung erhielt er Brot und Wasser (Jer. 37:17-21).
DIE RICHTIGE HANDLUNGSWEISE NICHT UMSTÜRZLERISCH
5. Was hinsichtlich des Babylonischen Reiches zu tun wäre für König Zedekia nur recht und billig gewesen, und warum war es den Bewohnern Jerusalems überlassen, selbst entsprechend zu handeln?
5 Zedekia war von dem Reichsherrscher Nebukadnezar als König von Jerusalem eingesetzt worden. Nachdem er Nebukadnezar acht Jahre tributpflichtig gewesen war, erhob er sich gegen ihn. Es wäre für ihn nur recht und billig gewesen, seine rebellische Haltung aufzugeben und sich friedlich dem Reich zu unterwerfen, das Jehova zur dritten Weltmacht der biblischen Geschichte hatte aufsteigen lassen. Wenn Zedekia als König dies ablehnte, sollte das Volk in seinem eigenen Interesse entsprechend handeln. Es sollte so handeln, wie Jeremia in Jerusalem erklärte:
„Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Wer in dieser Stadt wohnen bleibt, der wird durch das Schwert durch den Hunger und durch die Pest sterben. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird am Leben bleiben, und er wird seine Seele gewißlich zur Beute haben und leben.‘ Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Diese Stadt wird bestimmt in die Hand der Streitmacht des Königs von Babylon gegeben werden, und er wird sie gewißlich einnehmen‘“ (Jer. 38:2, 3).
König Zedekia hätte im Befolgen dieses Rates führend vorangehen sollen. Da er dies aber nicht tat, lag es an jedem einzelnen seiner Untertanen, im Glauben an Jehovas Anweisungen zu handeln.
6. Warum ließen die Fürsten Jeremia in die Zisterne werfen, die sich im Hof des Sohnes des Königs befand?
6 Die Fürsten Jerusalems forderten den Tod Jeremias. Sie behaupteten, er schwäche die Hände der Kriegsleute, die die Stadt verteidigen sollten, und er untergrabe die Kampfbereitschaft des Volkes. So ließen sie Jeremia ohne Zustimmung des Königs im „Wachthof“, der sich im Haus Malkijas, des „Sohnes“ Zedekias, befand, in eine Zisterne werfen. Auf dem Grund der Zisterne sank Jeremia in den Schlamm ein. Nun konnte er den Rat, den er anderen gegeben hatte, selbst nicht befolgen.
7. Wer kam nun Jeremia zu Hilfe, und weshalb?
7 Als die Lage für Jeremia aussichtslos war, kam Hilfe. Um ihn aus der schmutzigen Tiefe herauszuholen, wurden Stricke und Lumpen, die als Polster für seine Achselhöhlen dienen sollten, in die Zisterne hinabgelassen. Ein äthiopischer Eunuch namens Ebed-Melech, ein Bediensteter des Königs, hatte von der mißlichen Lage des Propheten erfahren. Da er befürchtete, Jeremia könne in der schlammigen Zisterne ums Leben kommen, wagte er es, mit dem König zu sprechen. Dieser befahl ihm, sich 30 Männer zu nehmen und Jeremia herauszuholen (Jer. 38:10-12).
8, 9. (a) Wie befreite König Zedekia in einem geheimen Gespräch Jeremia von der Versuchung, ihm etwas Falsches vorauszusagen? (b) Welchen unveränderten Rat gab Jeremia Zedekia, und welche Wahl hatte der König?
8 König Zedekia, auf dessen Befehl Jeremia gerettet worden war, ließ den Propheten zu einem weiteren geheimen Gespräch an einen Eingang des Tempels kommen. Er schwor bei Jehova, dem Lebengeber, den Propheten nicht töten zu lassen, wenn er ihm die Wahrheit Gottes sagen würde, versprach aber nicht, auf ihn zu hören. Jeremia stand nun nicht in der Gefahr, aus Todesfurcht ein falscher Prophet zu werden.
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