Entscheide dich heute für den richtigen Weg
1, 2. (a) Wie wird die Welt gemäß der Bibel in naher Zukunft in religiöser Hinsicht aussehen? (b) Warum ist es heute dringend notwendig, eine Entscheidung zu treffen?
ES IST allgemein bekannt, daß der weitaus größte Teil der Menschheit heute nicht den Gott der Bibel anbetet, und so war es schon immer. Die Religionsgemeinschaften der Christenheit geben vor, diesen Gott anzubeten, und auch einige andere mögen dies behaupten, indem sie die Bibel zumindest teilweise anerkennen. Doch von welcher Art wird die Welt dann sein, wenn die Anhänger dieser Religionsgemeinschaften vernichtet sein werden oder man sie gezwungen haben wird, ihre Form der Anbetung aufzugeben? Wird sie sich sehr von der heutigen unterscheiden? Es wird eine Welt sein, wie sie die Bibel für die nahe Zukunft voraussagt: eine religionslose Welt, die von kurzem Bestand sein wird.
2 Diese Welt wird jedoch offener, als es je zuvor geschah, den „Gott dieses Systems der Dinge“ anbeten, bei dem es sich, wie die Schrift zeigt, um Satan, den Teufel, den großen Widersacher Jehovas, handelt (2. Kor. 4:4). Jesus Christus nannte ihn den „Herrscher dieser Welt“ (Joh. 12:31; 16:11). Wie wird sich jemand, der heute über einen derartigen Gedanken entsetzt ist, verhalten, wenn binnen kurzem die ganze Welt gezwungen werden wird, diesen falschen „Gott“ anzubeten? Was wird er aufgrund seiner religiösen Überzeugung tun? Es ist nicht nur vernünftig, sondern auch dringend, heute eine entsprechende Entscheidung zu treffen.
3. Wie lange im voraus traf Jehova seine Entscheidung, bevor er sie an den Nationen wahr machte?
3 In Joel 3:14 wird vorhergesagt: „Mengen, Mengen sind in der Tiefebene der Entscheidung, denn nahe ist der Tag Jehovas in der Tiefebene der Entscheidung.“ In der Übersetzung von Dr. Joseph Franz von Allioli lautet Joel 3:14: „Völker über Völker (seh ich) im Tale des Schlachtens; denn nahe ist der Tag des Herrn im Tale des Schlachtens.“ Die Luther-Bibel (1964) spricht vom „Tal der Entscheidung“ (4:14). Der Prophet Joel schrieb sein Buch ungefähr im Jahre 820 v. u. Z., das war, über 200 Jahre bevor Jehova seine „Entscheidung“ im Vorbild an den Nationen der alten Zeit wahr machte.
4. (a) Welches gute Beispiel gab uns Jehova in dieser Hinsicht? (b) Inwiefern gab uns Baruch, der Sohn Nerijas, ein gutes Beispiel?
4 Jehova gab uns ein gutes Beispiel. Er traf seine Entscheidung im voraus und gab sie öffentlich bekannt. Heute, in einer nicht weniger kritischen Zeit, muß jeder von uns vor der herannahenden Weltkatastrophe eine persönliche Entscheidung treffen. Wer denkt, er könne die Handlungsweise, der er beharrlich gefolgt ist, dann noch plötzlich ändern, die richtige Entscheidung treffen und so dem Unheil entrinnen, erliegt einer gefährlichen Selbsttäuschung. Baruch, der Sohn Nerijas, gab uns ein gutes Beispiel. Er entschied sich 18 Jahre vor dem internationalen Unglück, über das er im Jahre 625 v. u. Z. im voraus unterrichtet wurde, für die richtige Handlungsweise. Das Jahr 625 v. u. Z. war das vierte Regierungsjahr König Jojakims. Dieser Sohn Josias war der drittletzte König, der in der zum Untergang verurteilten Stadt Jerusalem residierte. Er bestieg den Thron im Jahre 628 v. u. Z., nachdem sein jüngerer Bruder, Jehoachas, von Pharao Necho entthront und nach Ägypten weggeführt worden war.
5, 6. (a) Wieso war es ein kritisches Jahr, in dem Jeremia von Jehova eine Botschaft für Baruch erhielt? (b) Was empfand Baruch damals gemäß Jeremia 45:1-3?
5 Nachdem Jojakim drei Jahre in Abhängigkeit von Ägypten regiert hatte, erhielt der Prophet und Priester Jeremia von Jehova eine Botschaft für Baruch, seinen Sekretär. Das war im vierten Jahr König Jojakims. Es war ein kritisches Jahr, denn in diesem Jahr (625 v. u. Z.) wurde Nebukadnezar, der Sohn Nabopolassars, König von Babylon. Der König von Jerusalem mußte jetzt mit dem Herrscher Babylons, dem Herrscher der dritten Weltmacht und Eroberer des Assyrischen Reiches, rechnen. Lesen wir nun Jeremia 45:1-3:
6 „Das Wort, das Jeremia, der Prophet, zu Baruch, dem Sohn Nerijas, redete, als er diese Worte aus dem Munde Jeremias in ein Buch schrieb, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, als er sprach: ,Dies ist, was Jehova, der Gott Israels, dich betreffend gesprochen hat, o Baruch: „Du hast gesagt: ,Nun, wehe mir, denn Jehova hat Kummer zu meinem Schmerz hinzugefügt! Ich bin ermattet wegen meines Seufzens, und keinen Ruheort habe ich gefunden.‘“‘“
7. Was mag Baruch empfunden haben, als er die sich verschlechternde Lage Jerusalems beobachtete, und wie mögen sich Jeremias wiederholte Unglücksbotschaften auf ihn ausgewirkt haben?
7 Wie lange Baruch schon als Sekretär Jeremias gedient hatte, wissen wir nicht, doch er hatte zumindest weitere 18 Jahre als Gefährte des Propheten vor sich. Welchen „Schmerz“ er angesichts der sich verschlechternden Lage des Königreiches Juda empfunden haben mag, läßt sich ebenfalls nicht sagen; doch nun mußte er außerdem noch die Unglücksbotschaft aufzeichnen, die Jeremia ihm diktierte. Vielleicht empfand er wie der Prophet, als dieser das Buch „Klagelieder“ schrieb, nachdem Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. von Nebukadnezar, dem König von Babylon, zerstört worden war. Daß Jeremia ständig und wiederholt Unglück prophezeite, mag Baruch ermüdet haben.
8. Was wollte Jehova gemäß den Worten, die er an Baruch richtete, tun, und was suchte Baruch für sich?
8 Baruch hatte keine Aussicht auf einen „Ruheort“. Jehova bemerkte Baruchs Herzensneigung und wies Jeremia an, zu ihm zu sagen: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Siehe! Was ich aufgebaut habe, reiße ich nieder, und was ich gepflanzt habe, reiße ich aus, ja, das ganze Land selbst. Aber was dich betrifft, du suchst für dich ständig nach großen Dingen. Suche nicht weiter‘“ (Jer. 45:4, 5).
9, 10. Warum hatte Jehova Grund, sein Mißfallen darüber auszudrücken, daß Baruch zu jener Zeit nach „großen Dingen“ für sich suchte?
9 Baruch wußte, nach welchen „großen Dingen“ er für sich suchte, obgleich Jehova sie ihm gegenüber nicht erwähnte. Offensichtlich hieß Jehova sie nicht gut. Baruch sollte daher nicht weiter danach suchen. Warum nicht?
10 Der Grund hatte mit Jehovas unmittelbarem Vorhaben zu tun. In jenem Jahr hatte er Nebukadnezar als König von Babylon erweckt, und er beabsichtigte, durch ihn sein Urteil an Baruchs Volk vollstrecken zu lassen. Besonders seit den Tagen König Davids (1077 bis 1037 v. u. Z.) hatte Jehova das Königtum Israels aufgebaut, doch nun wollte er diese königliche Regierung durch Nebukadnezar niederreißen, und sie sollte für 2 520 Jahre, nämlich bis zum Jahre 1914 u. Z., nicht in Tätigkeit sein. Im Jahre 1473 v. u. Z. hatte Jehova das Volk Israel im Verheißenen Land ‘gepflanzt’, aber jetzt, nach über 800 Jahren, war er im Begriff, es ‘auszureißen’. Siebzig Jahre lang sollte das Land des Königreiches Juda ohne Bewohner und Haustiere sein, und das Volk sollte sich im Land Nebukadnezars im Exil befinden. War es für einen Mann, der den von Jeremia verkündeten Vorsatz Jehovas kannte, angesichts solcher Ereignisse angebracht, nach „großen Dingen“ persönlicher Art für sich zu suchen? Keineswegs.
11. Was hing für Baruch von der richtigen Entscheidung ab?
11 Deshalb forderte Jehova ihn auf, nicht weiter nach solchen Dingen zu suchen. Was wäre aber, wenn Baruch weiter nach eigennützigen Dingen suchen würde? Wäre seine Herzenseinstellung dann im Einklang mit der Botschaft, die er aufzeichnen und verkünden sollte? Nein. Es würde bestimmt zu einer Art Bruch zwischen ihm und Jeremia, dem Propheten Jehovas, kommen. Wenn Baruch in seinem Herzen mit Jeremia und seiner Botschaft im Einklang bleiben wollte, mußte er sein eigennütziges Streben aufgeben. Es würden zwar noch 18 Jahre bis zu dem vorhergesagten Unglück vergehen, doch Baruch mußte sich jetzt entscheiden. Sein Leben, seine „Seele“, hing davon ab, daß er die richtige Entscheidung traf und daran festhielt. Das war für ihn eine Notwendigkeit, wenn er seine Bindungen aufrechterhalten wollte.
12. Warum ist es für uns heute wie im Falle Baruchs ratsam, in dieser Welt nicht nach „großen Dingen“ für uns zu suchen?
12 Die kritische Situation, in der sich Baruch befand, gleicht derjenigen, in der wir uns als unterrichtete Personen heute befinden, besonders seit dem Jahr 1914, denn seit jener Zeit predigen Jehovas Zeugen, daß die Christenheit, das neuzeitliche Gegenstück des untreuen Jerusalem, von dem jetzt regierenden himmlischen König Jesus Christus, dem größeren Nebukadnezar, vernichtet werden wird. Für jemand, der in einem Bundesverhältnis mit Gott steht, wäre es also keineswegs ratsam, in diesem zugrundegehenden System zu einer so schwierigen Zeit wie der heutigen nach „großen Dingen“ für sich zu suchen. Er würde dadurch verraten, daß er sich nicht völlig bewußt ist, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben. Er ließe erkennen, daß er nicht glaubt und nicht darauf vertraut, daß die von der Jeremia-Klasse verkündete Botschaft bezüglich des zum Untergang verurteilten alten Systems der Dinge richtig und zeitgemäß ist. Sein Leben, seine „Seele“, steht heute auf dem Spiel. Jehova ist im Begriff, sein Werk des Niederreißens und Ausreißens von Jesus Christus, einem Bevollmächtigten, der mächtiger ist als Nebukadnezar, ausführen zu lassen. Wollen wir mit der Christenheit, dem neuzeitlichen Gegenstück des abtrünnigen Jerusalem, hingerichtet werden? Wenn nicht, dann müssen wir uns heute, solange noch Zeit ist, für das entscheiden, wozu Jehova den Sekretär Jeremias, Baruch, aufforderte, nämlich in dieser Welt nicht mehr nach „großen Dingen“ zu suchen.
13. Woran sollten wir uns heute zusammen mit der Jeremia-Klasse beteiligen?
13 Möge jeder einzelne von uns im Einklang mit der Botschaft leben, die von der Jeremia-Klasse verkündigt wird. Lassen wir von selbstsüchtigem Streben ab, und hängen wir unser Herz nicht an die vergänglichen Dinge dieses zum Untergang verurteilten Systems. Wir müssen mit der Jeremia-Klasse mutig vor dem herannahenden „Tag der Rache“ Jehovas warnen. Unser Herz darf heute nicht geteilt sein (Jes. 61:1, 2).
14, 15. (a) Was sollte Baruch als Lohn für seinen Gehorsam zur „Beute“ haben? (b) Traf dies ein?
14 Welchen Lohn erhalten wir dafür? Er kommt in den Worten zum Ausdruck, die Jeremia an Baruch richten sollte: „‚Denn siehe, ich bringe Unglück über alles Fleisch‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich will dir deine Seele zur Beute geben an allen Orten, wohin du gehen magst‘“ (Jer. 45:5b).
15 Im Falle Baruchs geschah das wirklich, was beweist, daß er ohne Zögern die richtige Entscheidung getroffen hatte. Das wird in einem früheren Kapitel, in Jeremia 43:5-7, bestätigt. Die Aufzeichnungen handeln vom Geschehen nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. Es wird berichtet, daß die furchtsamen Juden, die überlebt hatten, auf ihrer Flucht aus dem Land Juda nach Ägypten „Jeremia, den Propheten, und Baruch, den Sohn Nerijas“, mitnahmen. „Und sie kamen schließlich in das Land Ägypten, denn sie gehorchten der Stimme Jehovas nicht; und sie kamen allmählich bis nach Tachpanches“ in Nordägypten. Doch auch nach diesem Zeitpunkt diente Jeremia den ungehorsamen Juden weiter als Prophet (Jer. 43:8 bis 44:30).
16. Was konnte Baruch, falls er so lange lebte, bis der König von Babylon Ägypten besiegte, von dem Eroberer erwarten?
16 Nicht mehr lange konnten jene eigensinnigen Juden verhindern, vom babylonischen Weltreich beherrscht zu werden, denn schließlich gelang es Nebukadnezar, Ägypten seinem Reich einzuverleiben. Sollten Jeremia und Baruch die Einnahme durch die Babylonier erlebt haben, so fielen sie dem Zorn Nebukadnezars nicht zum Opfer. Der König hatte Grund, ihrer wohlwollend zu gedenken. Baruch sollte seine „Seele“ weiterhin zur Beute haben, wodurch sich Jehovas Verheißung aus Jeremia 45:5 als wahr erweisen würde. Nun konnte er völlig begreifen, daß es weise und richtig gewesen war, von der unpassenden Handlungsweise abzulassen und nicht mehr nach „großen Dingen“ für sich zu suchen.
17. Was können wir aus dem Beispiel, das uns Baruch durch sein gehorsames Verhalten gab, lernen?
17 Was können wir aus der Art und Weise, wie sich Baruch gegenüber der Zurechtweisung Jehovas verhielt, lernen? Daß wir — auch wenn wir noch so eng mit der Jeremia-Klasse verbunden sind — nur dann Gottes Anerkennung erlangen, wenn wir heute, in den letzten Tagen der Christenheit, nicht nach „großen Dingen“ für uns selbst streben. Unsere „Seele“, d. h. unser Leben, unsere Person, ist viel mehr wert als die „großen Dinge“, die mit der gegenwärtigen bösen Welt dem Untergang geweiht sind. Wir mögen dabei nur mit dem nackten Leben davonkommen. Dann mit der Anerkennung Gottes als „Seele“ am Leben zu sein ist bei weitem kostbarer als der zeitweilige Genuß irgendwelcher vergänglicher Dinge der Christenheit oder der gesamten organisierten Religion.
DAS „SCHWERT“ GEBRAUCHEN, UM NICHT VERFLUCHT ZU WERDEN
18, 19. Wieso war Jehovas „Tag der Rache“ mit dem Unglück, das über Juda und Jerusalem gekommen war, noch nicht vorüber?
18 Baruch und Jeremia waren wegen der Zerstörung Jerusalems und der Entvölkerung des Landes bekümmert. Aber die heidnischen Völker in unmittelbarer Nachbarschaft freuten sich sehr darüber, daß dem Bundesvolk Jehovas ein derartiges Unglück widerfahren war (Ps. 83:6 bis 8; 137:7). Ägypten war natürlich ganz und gar nicht darüber erfreut, denn es war froh gewesen, Juda und Jerusalem als Abhängige und Verbündete zu haben. Außerdem hatte das Königreich Juda als eine Pufferzone zwischen Ägypten und der Weltmacht Babylon gedient, die eine Bedrohung darstellte. Doch Ägypten hatte sich hinsichtlich des Landes Juda und seiner Hauptstadt Jerusalem, in der Könige aus der Linie Davids auf dem „Thron Jehovas“ gesessen hatten, einen unehrenhaften Ruf erworben. Jehova übersah nicht, welch gemeinen Haß die Nationen auf sein Bundesvolk hatten, denn seine Anbetung war davon betroffen.
19 Jehovas „Tag der Rache“ war deshalb noch nicht vorüber, als er den König von Babylon als Werkzeug beim Sturz des Königreiches Juda benutzt hatte. Der Unglücksbecher, den ganz Juda und Jerusalem getrunken hatten, mußte auch noch jenen böswilligen Nationen gereicht werden, die Jehova haßten und gestürzt werden sollten.
20. (a) Wozu inspirierte Jehova Jeremia hinsichtlich jener bösen Nationen? (b) Mit Bezug auf wen wurden die Worte aus Jeremia 48:10 geäußert? Verdienten die Betreffenden den Fluch?
20 Jehova inspirierte Jeremia daher dazu, seine Prophezeiung mit der Vorhersage des Sturzes solch böser Nationen wie Ägypten, Philistäa, Moab, Ammon, Edom, Kedar und Elam abzuschließen (Jer. 46:1 bis 49:39; 25:15-33). Es war Jehovas Vorsatz, das „Schwert“ der Urteilsvollstreckung von den Babyloniern unter König Nebukadnezar gegen diese Nationen, die sich dem wahren Gott widersetzten, schwingen zu lassen. Deshalb inspirierte Jehova Jeremia dazu, hinsichtlich dieser Streitkräfte, die als Urteilsvollstrecker dienen sollten, zu sagen: „Verflucht sei, wer den Auftrag Jehovas nachlässig ausführt; und verflucht sei, wer sein Schwert vom Blut zurückhält!“ (Jer. 48:10). Weder die Babylonier noch ihr König Nebukadnezar kamen unter diesen Fluch, der sie getroffen hätte, wenn sie ihren von Gott stammenden „Auftrag“ nicht gründlich ausgeführt hätten.
21. (a) Wurden Jeremia und Baruch „verflucht“, weil sie kein metallenes „Schwert“ schwangen? (b) Werden Jehovas Zeugen diejenigen sein, die die Christenheit beseitigen, oder wer wird es sein?
21 Wie steht es aber mit uns heute? Könnten wir unter einen ähnlichen Fluch kommen, wenn wir unseren Auftrag vernachlässigen würden und hinsichtlich des „Schwertes“ zurückhaltend wären? Wir wissen natürlich, daß weder Jeremia noch Baruch ein metallenes Schwert gegen die feindlichen Nationen schwang. Damit waren sie nicht beauftragt worden. Diesen Auftrag hatten die Babylonier unter ihrem neuinthronisierten Reichsherrscher Nebukadnezar erhalten. Die Glieder der Jeremia-Klasse von heute werden als Zeugen Jehovas nicht gewaltsam gegen die Christenheit — das Gegenbild der abtrünnigen Stadt Jerusalem und ihres Landes — vorgehen. Die ehemaligen politischen Gefährten der Christenheit und andere gottlose Elemente werden sie ebenso mit Freude schonungslos beseitigen, wie sich die damaligen Nationen darüber freuten, die Stadt Jerusalem und ihr Königreich als Nachbarn loszuwerden (Offb. 17:12 bis 18).
22. Wer wird die Hoffnungen derer, die die gesamte organisierte Religion vernichtet haben werden, nicht teilen, und wie werden sie zu den neuen Herrschermächten eingestellt sein?
22 Was wird aber nach der Vernichtung der Christenheit und der übrigen Teile des Weltreiches der falschen Religion auf dem irdischen Schauplatz zurückbleiben? Religionslose politische Mächte, die die Herrschaft über die Einrichtungen der menschlichen Gesellschaft übernehmen werden. Sie werden mit großen Hoffnungen auf Erfolg und einem Gefühl der Erleichterung ans Werk gehen, weil ihnen die organisierte Religion nichts mehr vorschreiben kann. (Vergleiche Hesekiel, Kapitel 23.) Aber die Jeremia-Klasse und ihre gottesfürchtigen Gefährten werden diese Hoffnungen, die dem Willen Gottes widersprechen, nicht teilen, wenngleich sie den neuen Herrschermächten, den neuen „obrigkeitlichen Gewalten“, bedingt untertan sein werden (Röm. 13:1, 2).
23. Was wird im letzten Teil des „Tages der Rache Jehovas“ geschehen?
23 Der „Tag der Rache Jehovas“ wird dann bereits begonnen haben. Aber er wird mit der Vernichtung der organisierten Religion, des Weltreiches der falschen Religion, nicht zu Ende sein. Er wird so lange dauern, bis Jehova an allen Gegnern seiner universellen Souveränität „Rache“ genommen hat. Allerdings wird man zunächst versuchen, die Jeremia-Klasse und ihre loyalen Gefährten uneingeschränkt dem gottlosen System der Dinge gleichzuschalten, wie auch Jochanan und seine Anhänger Jeremia und Baruch verhafteten und sie zwangen, mit nach Ägypten zu ziehen. Die herrschenden Mächte werden aber dabei keinen Erfolg haben und deshalb einen Großangriff auf die kompromißlosen Anbeter Jehovas starten. Als internationale Scharen unter Gog vom Lande Magog werden sie versuchen, in das geistige Paradies des Überrestes und seiner Gefährten, die unzertrennlich mit ihm verbunden sind, einzudringen. Da sie auf diese Weise absolute Weltherrschaft beanspruchen, beweisen sie, daß Jehova zu Recht an ihnen Rache nimmt (Hes. 38:1 bis 39:20).
24. Wer wird dann einen Gegenangriff starten? Werden sie nachlässig und zurückhaltend sein und daher einen „Fluch“ verdienen?
24 Was wird geschehen? Aus Offenbarung 19:11-21 geht hervor, daß Jesus Christus — ein Eroberer, der größer ist als König Nebukadnezar — mit den himmlischen Heerscharen zum Gegenangriff übergehen wird. Sie werden ihren von Jehova stammenden Auftrag nicht nachlässig ausführen und daher nicht verflucht werden. Sie verdienen keinen Fluch, denn sie werden das Hinrichtungs„schwert“ nicht vom Feindesblut zurückhalten (Jer. 48:10). Sie werden für Jehova an den angreifenden Nationen Rache üben. Jehova wird ihnen deshalb einen glorreichen Sieg verleihen, durch den er auf ewig gerechtfertigt sein wird.
25. Was müssen Jehovas Zeugen tun, um das nachzuahmen, was Jeremia tat, nachdem er in das Land geschleppt worden war, gegen das er prophezeit hatte?
25 Seit 1914 leben wir in der „Zeit des Endes“ (Dan. 12:4). Die Jeremia-Klasse und ihre Gott hingegebenen Gefährten müssen daher die Aufmerksamkeit der Welt auf das drohende „Schwert“ lenken, durch das Jehova in der bevorstehenden „großen Drangsal“ das Urteil vollstrecken wird (Matth. 24:21). Sie müssen Jeremia nachahmen, der — nachdem er aus dem Land Juda weggeschleppt worden war — auf das „Schwert“ König Nebukadnezars aufmerksam machte, das Ägypten, das Land, in das er gebracht worden war, sowie Philistäa, Moab, Ammon, Edom und andere feindliche Länder bedrohte. Sie stehen heute, vor dem Beginn der „großen Drangsal“, unter dem göttlichen Gebot, „den Tag der Rache seitens unseres Gottes“, der über die organisierte Religion und alle weltlichen Nationen kommen wird, anzukündigen (Jer. 46:1 bis 49:39). Ihr „Auftrag“ besteht darin, die Warnung auszurufen: „Jehova hat einen Tag der Rache, ein Jahr der Vergeltungen für den Rechtsfall um Zion“ (Jes. 34:8).
26, 27. Welche Worte die Jehova an Hesekiel als einen Wächter richtete, muß die Jeremia-Klasse heute beherzigen?
26 Heute treffen Jesu prophetische Worte aus Lukas 21:22 zu: „Dies sind Tage, in denen nach dem Recht verfahren wird, damit alles erfüllt werde, was geschrieben steht.“ Jetzt ist die Zeit, in der sich die Jeremia-Klasse besonders das zu Herzen nehmen sollte, was Jehova zu Hesekiel sagte, als dieser Prophet im Jahre 613 v. u. Z., sieben Jahre bevor Jeremia unfreiwillig nach Ägypten gebracht wurde, in Babylon zu prophezeien begann:
27 „‚Was nun den Wächter betrifft, falls er das Schwert kommen sieht und er tatsächlich nicht ins Horn stößt und das Volk selbst überhaupt keine Warnung erhält, und ein Schwert kommt und nimmt von ihnen eine Seele weg: Wegen ihrer eigenen Vergehung soll sie selbst weggenommen werden, doch ihr Blut werde ich von der Hand des Wächters selbst zurückfordern.‘ Was nun dich betrifft, o Menschensohn, zu einem Wächter habe ich dich für das Haus Israel gemacht, und aus meinem Munde sollst du das Wort hören und sie von mir aus warnen. Wenn ich zu einem Bösen spreche: ,O Böser, du wirst bestimmt sterben!‘, du aber nicht tatsächlich freiheraus redest, um den Bösen vor seinem Wege zu warnen, wird er selbst als Böser in seiner eigenen Vergehung sterben, aber sein Blut werde ich von deiner eigenen Hand zurückfordern. Was aber dich betrifft, falls du tatsächlich einen Bösen vor seinem Wege warnst, damit er davon umkehre, er aber tatsächlich nicht von seinem Wege umkehrt, wird er selbst in seiner eigenen Vergehung sterben, während du selbst bestimmt deine eigene Seele befreien wirst“ (Hes. 33:6-9; vergleiche Hesekiel 9:2-10).
28. Was wünschen die Glieder der Jeremia-Klasse und ihre Gefährten in dieser Hinsicht nicht, doch was könnte geschehen, und was würde das für sie bedeuten?
28 Die Jeremia-Klasse von heute und ihre hilfsbereiten Gefährten möchten keine Blutschuld auf sich laden. Doch diese Möglichkeit bestünde. Wenn sie sich aus Menschenfurcht davon zurückhalten ließen, alle Völker vor dem „Schwert“ des „Tages der Rache“ Jehovas zu warnen, und so ihrem Auftrag nicht nachkämen, würden sie Gottes Fluch verdienen. Das würde für sie bedeuten, daß sie wegen ihrer Pflichtvergessenheit nicht überleben würden.
29. Wofür müssen sich Personen, die ewig leben möchten, heute entscheiden, um nach der Vernichtung der falschen Religion nicht den Weg der gleichgültigen Menschen zu gehen?
29 Wenn die gesamte organisierte Religion in der mit Riesenschritten nahenden „großen Drangsal“ durch das „Schwert“ der göttlichen Rache fällt, werden die Menschen, die nicht auf die Jeremia-Klasse, den „Wächter“ Jehovas, gehört haben, bei den zum Untergang verurteilten politischen Elementen Zuflucht suchen, was zu ihrer sicheren Vernichtung im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, im Krieg von Har-Magedon, führen wird (Offb. 16:14, 16). Wer nicht mit ihnen in diese Richtung gehen möchte, muß sich heute für den richtigen Weg entscheiden, solange dieser noch offen ist. Jeder, der sich auf diesem Weg befindet, und seinen Kurs nicht ändert, kann ewiges Leben erlangen.
(Der letzte Artikel dieser Serie über die Prophezeiung Jeremias wird später veröffentlicht werden.)
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An Gottes „Tag der Rache“ ist es nicht an der Zeit, nach „großen Dingen“ für sich zu suchen.
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Erweisen wir uns hinsichtlich des „Auftrages Jehovas“ nie als nachlässig!