Bedürfen Christen dieser „guten Botschaft vom Königreich“?
WIE hast du dich verhalten, als ein Zeuge Jehovas zum erstenmal an dich herantrat und erklärte, er sei gekommen, um dir die „gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen? Wenn du Mitglied einer der religiösen Organisationen der Christenheit bist, magst du so gedacht haben wie einige, die sich dazu folgendermaßen äußerten: „Warum gehen Sie nicht zu jemandem, der es nötig hat, zu jemandem, der nicht an Christus glaubt? Mein Prediger redet über das Königreich, und das macht er schon viele Jahre.“
Es ist verständlich, daß du so denkst. Andererseits denke einmal über folgende Fragen etwas nach: Bedeutet nicht allein die Tatsache, daß du Mitglied einer Religionsgemeinschaft bist, daß du etwas Gutes erwartest, was noch eintreffen soll? Sandte Gott nicht in der Vergangenheit zu verschiedenen Zeiten seinem Volk immer wieder Botschaften, die Gutes enthielten? Als Jesus zu Beginn unserer Zeitrechnung in Bethlehem geboren wurde, verkündeten die Engel dieses als gute Botschaft. (Luk. 2:10) Ungefähr dreißig Jahre danach — sechs Monate bevor Jesus im Jordan getauft wurde und seinen Dienst aufnahm — betrachtete Gott dies für eine so gute Botschaft, daß er einen besonderen Boten sandte, Johannes den Täufer, der sie den Juden verkünden sollte. (Matth. 3:1, 2) Das geschah in Erfüllung der guten Botschaft, die Gott dem Abraham gegeben hatte. (Gal. 3:8) Als Jesus gestorben war, waren seine Jünger sehr traurig, als er aber auferweckt worden war und ihnen erzählt hatte, ihm sei alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden, war das von allen Botschaften, die die Jünger bis dahin erhalten hatten, die beste. (Matth. 28:18-20; Luk. 24:50-53) Bevor Jesus jedoch starb, erzählte er seinen Jüngern etwas über eine noch bessere gute Botschaft, die in einer Zeit, welche von ihren Tagen an gerechnet erst viel später kommen sollte, auf der ganzen Erde verkündigt würde.
DIE GUTE BOTSCHAFT UNSERER TAGE WURDE ZUERST AN DIE CHRISTEN GERICHTET
Das ist der erste der beiden sehr guten Gründe, warum die gute Botschaft vom Königreich, die von Jehovas Zeugen in unseren Tagen gepredigt wird, für Christen von größerem Interesse ist als für irgend jemand anders. Sie ist tatsächlich besonders und in erster Linie an die Christen gerichtet. Jeder, der vorgibt, ein Christ zu sein, sollte wenigstens prüfen, was für eine gute Botschaft das ist, die verkündigt wird, denn sie ist für Christen unserer Tage eine besonders gute Botschaft. Wir möchten nun untersuchen, inwiefern das zutrifft.
Als Jesus auf der Erde war, begann er den Predigtdienst in Galiläa mit folgender Ankündigung: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 4:17) Johannes hatte im Jahr zuvor damit begonnen, diese Ankündigung zu verbreiten. Die Jünger Jesu übernahmen die gute Botschaft der irdischen Gegenwart Jesu, des Königs, und verkündeten sie in Gemeinschaft mit Jesus während dessen dreieinhalbjährigen Predigtdienstes weit und breit in Palästina. Er hatte ihnen jedoch erzählt, daß er von ihnen gehen müsse und daß er zur rechten Zeit wiederkommen würde, nachdem er die Königreichsmacht empfangen habe. Seine Wiederkunft beschäftigte sie sehr, denn sie wußten, daß es für sie bedeuten würde, mit ihm in seinem Königreich auf Thronen zu sitzen. Deshalb fragten sie ihn kurz vor seinem Tode: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3) In der Antwort beschreibt Jesus eine große Anzahl von Ereignissen, die stattfinden würden, um diese Zeit seiner zweiten Gegenwart zu kennzeichnen, und er sagte unter anderem: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:14.
Nach Jesu Tod verkündeten die Jünger nicht mehr, daß das Königreich herbeigekommen sei, denn der König weilte nicht mehr unter ihnen. Sie predigten das Königreich, das kommen sollte. Die Prediger der Christenheit haben während der vergangenen Jahrhunderte gepredigt, daß ein Königreich kommen soll. Beachte jedoch, daß Jesus von der Zeit des Endes sprach, als er sagte: „DIESE gute Botschaft vom Königreich wird ... gepredigt werden.“ Ja, die gute Botschaft des gekommenen Königs würde wieder gepredigt werden, was bedeutet, daß der König das Königreich übernommen hatte und zurückgekehrt war, um Königreichsmacht auszuüben. Mit anderen Worten, diese gute Botschaft vom Königreich würde die gute Botschaft sein, daß das Königreich schließlich in Macht aufgerichtet sei. Die gute Botschaft vom Königreich sollte zu einem Zeugnis gepredigt werden. Das sollte deshalb von Königreichszeugen ausgeführt werden, die Christen wären.
Glaubst du, daß das zutrifft? Möchtest du lieber weitere Beweise haben? Dann untersuche einmal diese Tatsache: Der Apostel Johannes setzte sich in seinem Leben mehr als sechzig Jahre lang kraftvoll für die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich ein, das in der Zukunft kommen sollte. Außerdem wurde Johannes gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung eine Vision von Begebenheiten gegeben, die in die Geschichte eingehen sollten; in der Vision wurde gezeigt, daß zur Zeit des Gerichts der Nationen unter anderem, was sich ereignen sollte, auch folgende besondere gute Botschaft gepredigt werden sollte:
„Und ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: ,Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘“ — Offb. 14:6, 7.
Bedeutete das, daß Johannes die gute Botschaft vorher nicht gepredigt hatte? Durchaus nicht. Es bedeutete, daß es eine weitere, noch bedeutungsvollere gute Botschaft gab, die in der Zukunft verkündet werden sollte.a Beachte, daß der Engel in ziemlicher Erdnähe flog, denn die Mitte des Himmels wird in der Bibel als ein Gebiet beschrieben, in dem die Vögel fliegen. (Offb. 19:17) Bedeutete das, daß die Erde durch die donnernde Stimme eines Engels buchstäblich erschüttert werden sollte? Nein, denn Gott nimmt den Nachfolgern Christi auf der Erde die Botschaft nicht weg. Christus sagte zu ihnen: „Ihr werdet Zeugen von mir sein ... bis zum entferntesten Teil der Erde.“ (Apg. 1:8) Jesus sagte jedoch, daß er Engel mitbringen würde, wenn er in seiner Herrlichkeit käme. (Matth. 25:31) In der Prophezeiung der Offenbarung zeigt er, „diese gute Botschaft“ sei so wichtig, daß er sich mächtiger Engel des Himmels bedienen würde, um das Predigtwerk bis an die Enden der Erde zu einem Zeugnis auszudehnen. Die Botschaft sollte nicht durch den Engel, der in der Mitte des Himmels flog, unmittelbar oder hörbar übermittelt werden, sondern durch Menschen auf der Erde, durch Anbeter, die Gott fürchten und ihn ehren. Daß der Engel in der Mitte des Himmels flog und, während er die Erde umkreiste, mit einer lauten übermenschlichen Stimme sprach, sollte bedeuten, daß diese Botschaft weit und breit gehört werden würde. Es würde eine gute Botschaft sein, die es wert wäre, von jedem, der auf der Erde wohnt, gehört zu werden. Die gute Botschaft würde nicht von Politikern oder irdischen Herrschern kommen, sondern vom Himmel her, und würde jeden Menschen, der auf der Erde lebt, Mann, Frau und Kind, berühren.
Die Tatsache, daß mehr als eine Million Menschen, die meistens in den zur Christenheit gerechneten Ländern leben, „diese gute Botschaft“ angenommen haben und die Aufrichtung des Königreiches, um das sie gebetet haben, verkünden, dient als Ansporn zuzuhören. Diese Menschen haben das, was verkündigt wird, genau untersucht, und die Wirkung und Kraft der guten Botschaft ist so groß, daß im Jahre 1965 1 034 268 Menschen „diese gute Botschaft“ regelmäßig verkündeten. Sie widmeten dafür 171 247 644 Stunden und führten mit Personen, die zuhörten, 770 595 Heimbibelstudien durch. Durch die Verkündigung im Jahre vorher (1964) wurden ihren Reihen 64 393 Verkündiger hinzugefügt.
DER ZWEITE GRUND, WARUM CHRISTEN ZUHÖREN SOLLTEN
Es gibt einen zweiten wichtigen Grund, warum alle Menschen, die einer der Religionen der Christenheit angehören, dieser guten Botschaft vom Königreich, die gepredigt wird, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit schenken sollten. Der Grund dafür besteht darin, daß es eine Gerichtsbotschaft gibt, die mit der guten Botschaft verbunden ist, denn der in der Mitte des Himmels fliegende Engel sagt mit lauter Stimme weiter: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ — Offb. 14:7.
Nun, das Wort „Gericht“ ist ein Ausdruck, den die meisten Menschen mit schrecklichen Begleiterscheinungen in Verbindung bringen, aber hier bedeutet er wirklich eine gute Botschaft. Warum? Weil die Stunde des Gerichts Jehovas Gottes, die jetzt da ist, bedeutet, daß er, der höchste Richter, alle Angelegenheiten mit vollkommener Gerechtigkeit in Ordnung bringen wird, indem er seine universelle Souveränität und seinen heiligen Namen rechtfertigt und seine treuen Diener aus der Knechtschaft und Sklaverei der bedrückenden Organisation des Teufels befreit. Das Vollziehen seiner Gerichte wird tatsächlich für die Krankheiten und die Ungerechtigkeit der Menschen das „Universalheilmittel“ sein.
Der nächste Vers der Offenbarung berichtet uns weiter, welcher Teil der bedrückenden Organisation dieser Welt zuerst gerichtet wird. Wenn du erkennst, was das für ein Teil ist, hast du gewiß einen Grund, dich zu freuen, denn dieser Teil ist das verwerflichste Werkzeug gewesen, das Satan benutzt hat. Dieser Teil ist von Anfang an der Hauptfeind der Anbetung Gottes gewesen. Dieser Teil ist doppelt so hinterlistig gewesen wie die anderen Teile der bedrückenden Organisation dieser Welt, da seine Kennzeichen einfach in ein Geheimnis gehüllt gewesen sind und er dadurch in der Lage gewesen ist, viele aufrichtige, gewissenhafte Menschen ich den Dienst seines verwerflichen Vorhabens zu stellen. Dieser Teil hat mit der falschen Anbetungsform und verkehrten religiösen Bräuchen zu tun, was ihn zu dem gefährlichsten und zerstörendsten Teil macht, weil die dadurch veranlaßten Dinge sich unmittelbar auf die Sittenbegriffe, die Lebensweise und sogar auf die Hoffnung auf das zukünftige Leben seiner Unterstützer auswirken. O wie wohltuend ist es, dieses trügerische Werkzeug des Teufels entlarvt und gerichtet zu sehen! Johannes, der seine Vision beschreibt, sagt weiter:
„Und ein anderer, ein zweiter Engel, folgte und sprach: ,Sie ist gefallen! Babylon, die große, ist gefallen, sie, die alle Nationen veranlaßt hat, von dem Leidenschaft erregenden Wein ihrer Hurerei zu trinken.‘“ — Offb. 14:8.
Zu der Zeit, in der die Offenbarung geschrieben wurde (ungefähr um das Jahr 96 u. Z.), war Babylon schon jahrhundertelang keine Weltmacht mehr. Was von der Stadt übriggeblieben war, sank schließlich in Trümmer. Es war eine gute Botschaft gewesen, als das alte Babylon im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung vernichtet wurde. Zu der Zeit, da Babylon bestand, war sein Name gleichbedeutend geworden mit Feindschaft gegen den höchsten Gott und gleichbedeutend mit dem, was grausam ist und bedrückt. Aber in unseren Tagen gibt es etwas weitaus Schlimmeres — Babylon die Große. Gewiß sollten wir darüber Erkundigungen einziehen, wer sie ist.
Babylon die Große ist nach einer Stadt benannt, aber sie ist nur eine symbolische Stadt, ähnlich wie die Stadt, die Offenbarung 11:8 als „die große Stadt“ beschreibt, „die in geistigem Sinne Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr an den Pfahl geschlagen wurde“. Was ist das für eine Stadt, dieses geistige Babylon die Große?
DAS HERVORSTECHENDE MERKMAL BABYLONS
Um zu verstehen, was Babylon ist, ist es notwendig für uns, daß wir einen kurzen Rückblick halten. Von Anfang an, als Babylon gegründet worden war, stellte es den Abfall von der Anbetung Jehovas und von der Ergebenheit ihm als Gott gegenüber dar, denn Babylon war von dem Rebellen Nimrod errichtet worden, der in der Bibel als „Nimrod, ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“, gebrandmarkt wird. Die Einwohner nannten diese heidnische Stadt „Gottespforte“. Jehova nannte die Stadt jedoch Babel, was „Verwirrung“ bedeutet, weil er die Sprache derer, die die Stadt und deren Turm errichteten, verwirrte. (1. Mose 10:8-10, NW; 11:5-9) Von dieser Zeit an war Babylon immer gegen das auserwählte Volk Gottes. In den Tagen Nebukadnezars erreichte es den Höhepunkt seiner Macht und nahm begeistert die Gelegenheit wahr, die Dynastie des Königs David, die in Jerusalem herrschte, zu besiegen. Babylon hatte anscheinend „wie eine große Schlange“ oder ein Drache die auserwählte Nation Israel „verschlungen“. (Jer. 51:34, NW) Das Vorhaben Babylons bestand darin, Israel unterdrückt zu halten.
Welches Merkmal sticht besonders hervor, wenn wir an die ehemalige Stadt Babylon denken? An welche Kennzeichen werden wir sofort erinnert? Nun, Babylon war natürlich von politischer und militärischer Bedeutung, war eine wichtige Handelsstadt und materialistisch eingestellt. Aber etwas, das seine anderen Merkmale bei weitem in den Schatten stellt und wofür es in der Geschichte am besten bekannt geworden ist, ist seine Religiosität. Selbst in Assyrien, das sehr religiös war, führte man bis ins einzelne gehende Aufzeichnungen, in denen man sogar Namen und politische Entscheidungen der Könige Judas und Israels häufig mit dem historischen Hintergrund in Verbindung brachte; aber Keilschriftdokumente, die im Nahen Osten ausgegraben wurden, lassen erkennen, daß man in Babylon hauptsächlich auf die Religion Nachdruck legte, denn in den Aufzeichnungen unter der Dynastie Nebukadnezars erwähnt man außer religiösen Ereignissen und Bemerkungen über die Bautätigkeit jener Zeit wenig anderes und ignoriert, was mit dem Königreich Juda geschah. Ein altes Keilschriftdokument gibt uns einen Einblick, wie religiös dieses alte Babylon war:
Im ganzen gibt es in Babylon 53 Tempel der großen Götter, 55 Kapellen des Marduk, 300 Kapellen für die Erdgottheiten, 600 für die Himmelsgottheiten, 180 Altäre für die Göttin Ishtar, 180 für die Götter Nergal und Adad und 12 andere Altäre für die verschiedenen Götter.
Über den größten König Babylons, Nebukadnezar, schreibt die Encyclopædia Britannicab folgendes: „Aus seinen Inschriften schließen wir, daß Nebukadnezar ein Mann von besonders religiösem Charakter war.“ Auch seine Nachfolger waren religiös.
Was den Einfluß der babylonischen Religion auf das Volk Babylons betrifft, lassen die Berichte der Geschichte erkennen, daß Babel ein „Land der geschnitzten Bilder“ (Jer. 50:38) war, daß seine Priester nahezu jede Tätigkeit im Leben der Babylonier beherrschten und daß das Volk keine wichtige Tätigkeit unternehmen konnte, ohne vorher die babylonischen Priester und Zauberer gefragt zu haben.
Sogar ein großer Teil des Geschäftslebens Babels wurde von der Religion vollständig beherrscht, denn die babylonischen Priester setzten all die Opfertiere und all die religiösen „Zehnten“, die das Volk Tag für Tag auf den Altären darbrachte, insbesondere die leichtverderblichen Dinge, sobald sie es konnten, in Geld um. Wie in der Heimatstadt Abrahams, in Ur in Chaldäa, hatten die Tempelverwaltungen ihre erforderlichen Magazine und eigenen Verkaufslager. Sie waren sehr darauf bedacht, ihre religiösen Einkünfte anzulegen, und betrieben zu diesem Zweck ihre eigenen Banken.c Erkennst du ähnliches in den Religionen unserer Tage?
BABYLONS KAMPF UND SEIN NEUER GEGNER
Zur Zeit, als Nimrod das religiöse Babel gründete, war es gegen wahre Anbeter Gottes. Später, als die Sprachen verwirrt wurden und das Volk Babylons verstreut wurde, trug es seine falsche Religion in andere Teile der Erde. Folglich mußte es überall, wo die wahre Anbetung ausgeübt wurde, Anbeter der falschen Religion Babylons geben, die der wahren Anbetung widerstanden. Als Babylon im Jahre 539 v. u. Z. in die Hände der Meder und Perser fiel, blieb seine Religion bestehen. Als es die Juden in Gefangenschaft nahm, hatte es versucht, sie weiterhin zu „verschlingen“, wurde aber gezwungen, sie freizulassen. Seine Religion unternahm jedoch große Anstrengungen und hatte Erfolg, die jüdische Religion zu beeinflussen und zu verderben, so daß Jesus, als er auf die Erde kam, erbitterter Widerstand geleistet und er zu Tode gebracht wurde. Nun aber wandte sich die Religion Babylons beim Christentum gegen etwas Neues, obwohl das Christentum in Verbindung mit den Juden oder unter den Juden seinen Anfang nahm. Babylons Religion wandte sich gegen den Glauben der Apostel Christi. Sie hatte gegen das irdische Zion gekämpft, nahm aber jetzt den Kampf gegen das geistige Zion auf, das durch die christlichen Zeugen Jehovas repräsentiert wurde. Würde sie in diesem Kampf Erfolg haben?
Die ganze Zeit hindurch hat Satan, der Teufel, die falsche Religion Babylons als Werkzeug benutzt, um gegen Gottes Volk zu kämpfen, und wir können sicher sein, daß dieser listige Widersacher Jehovas nun in seinem Kampf noch abscheulicher vorgehen würde als jemals zuvor. In unserem nachstehenden Artikel werden wir besprechen, wie er mit Hilfe der falschen Religion Babylons Pläne schmiedete für die verräterischste, boshafteste, teuflischste Verschwörung, die man sich überhaupt vorstellen kann und die je aufgedeckt wurde. Wir werden erkennen, wie viele durch die Verschwörung getäuscht und irregeführt worden sind, wie der Glaube wahrer Christen bis zum äußersten geprüft und wie über alle Völker der Erde große Bedrängnis gebracht worden ist. So ist denn die Botschaft unserer Tage, daß eine Zeit des Gerichts herbeigekommen ist, gewiß eine gute Botschaft, etwas, worüber man sich freuen sollte. Alle benötigen deshalb „diese gute Botschaft vom Königreich“, besonders Christen, denn nur durch das in Macht aufgerichtete Königreich in den Händen Jesu Christi kann das Gericht über die Religion Babylons herbeigeführt werden. Wenn du nicht ganz über die Tatsache unterrichtet bist, daß Christus das Königreich erhalten hat und unsichtbar in Königreichsmacht zurückgekehrt ist, und wenn du das Ausmaß nicht kennst, in dem Satan die Religion Babylons benutzt hat, um sogar die Christenheit und ihre Religionen zu beeinflussen, solltest du dieser guten Botschaft vom Königreich deine Aufmerksamkeit schenken. Du wirst dich über den nachstehenden Artikel und die später erscheinenden Ausgaben dieser Zeitschrift freuen und es schätzen, daß dort u. a. diese Verschwörung besprochen und aufgedeckt und gezeigt wird, wie Gott Babylon die Große bloßgestellt und ihre Geheimnisse enthüllt hat in diesen Tagen, in denen sie gerichtet und verschwinden wird, was zur großen Befreiung und zum Segen aller wahren Christen führt, die die wahre Anbetung Jehovas Gottes hochhalten.
[Fußnoten]
a Weitere Einzelheiten hierüber und wie es dazu kam, daß im Jahre 1920 u. Z. zum erstenmal verstanden wurde, daß die in Matthäus 24:14 erwähnte „gute Botschaft vom Königreich“ von dem in den Himmeln in Macht aufgerichteten Königreich handelt, das bald die Angelegenheiten der Erde vollständig überwachen wird, sind in dem gebundenen Buch „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht!, veröffentlicht von der Watch Tower Bible & Tract Society (in Deutsch 1965), Seiten 458—464, zu finden.
b Band 19, Seite 332a (Ausgabe 1911).
c Und die Bibel hat doch recht, von W. Keller, Seiten 289, 291, Ausgabe 1955, Düsseldorf. Siehe auch die Ergänzung zu Young’s Concordance, Ausgabe 1879, Seiten 33, 34.