Christen benötigen genaue Erkenntnis
„Dies ist recht und annehmbar in den Augen unseres Erretters, Gottes, dessen Wille es ist, daß Menschen aller Arten gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ — 1. Tim. 2:3, 4, NW.
1. Warum ist Erkenntnis von rechter Art für Christen so wichtig?
EIN inspirierter Spruch, der vor langer Zeit im Worte Gottes aufgezeichnet worden ist, heißt: „Daß die Seele ohne Erkenntnis ist, ist nicht gut.“ (Spr. 19:2, NW) Heute, in dieser Zeit des Endes der bösen Welt, ist es besonders wichtig, daß man sich unter Gottes Leitung stellt. Wer Gott gefallen möchte, muß wissen, was Gott von ihm getan haben will. Nur wenn er die erforderliche Erkenntnis gewinnt, wird er fähig sein, für seine Füße gerade Bahn zu machen, indem er den pflichtvergessenen Lauf der Welt meidet und sich an die Verheißung eines ewigen Lebens in Gottes neuer Welt hält.
2. (a) Welche Vorkehrungen hat Gott getroffen, um des Menschen Bedürfnis nach Erkenntnis zu befriedigen? (b) Welchen ernsten Wunsch sollte in dieser Hinsicht jeder, der mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden ist, haben und weshalb?
2 Jehova Gott hat alle Vorkehrungen getroffen, um des Menschen Bedürfnis nach richtiger Erkenntnis zu befriedigen. „Wenn es irgendeinem von euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe, und es wird ihm gegeben werden.“ Erkenntnis über ihn selbst und über sein Vorhaben hat er in seinem inspirierten Wort, der Bibel, in Fülle zugänglich gemacht. Und liebreich hat er durch seine Organisation die Aufmerksamkeit gottesfürchtiger Menschen auf die Erfüllung von Prophezeiungen gelenkt, die für unsere Tage geschrieben wurden, um darauf hinzuweisen, was Gottes Wille für uns ist, und zu zeigen, wie diesem göttlichen Willen entsprochen werden kann. Ein jeder, der sich jetzt oder später mit Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft verbindet, sollte den ernsten Wunsch hegen, etwas zu lernen und sich eine genaue Erkenntnis des göttlichen Willens anzueignen. Solche, die das tun, werden sich als Personen erweisen, die zu den „vielen Völkern“ gehören, die jetzt sagen: „Kommt, ihr Leute, und laßt uns zum Berge Jehovas hinaufziehen, zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege belehren, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“ Die Gemeinschaft mit der Neuen-Welt-Gesellschaft ist wichtig, genügt aber nicht. Jeder muß über den göttlichen Willen unterrichtet werden und ihn dann tun. — Jak. 1:5; Jes. 2:3, NW.
3. Was ist Gottes Wille, uns betreffend, und wie können wir den richtigen Respekt für sein Wort, die Bibel, bekunden?
3 Der Apostel Paulus drückte sich sehr deutlich aus, wenn er, den Willen Gottes uns betreffend, sagte: „Dies ist recht und annehmbar in den Augen unseres Erretters, Gottes, dessen Wille es ist, daß Menschen aller Arten gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ Wer das Studium des Wortes Gottes vernachlässigt oder schnell über das Geschriebene hinwegliest, ohne den Sinn davon zu erfassen, zeigt Mangel an Respekt für dessen Autor. Wer sich so verhält, entspricht dem göttlichen Willen nicht, der verlangt, daß wir „zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit“ kommen. Es ist wichtig, „zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit“ zu kommen. Es ist wichtig, ‚Weisheit zu erwerben, und mit allem, was man erworben hat, Verständnis zu erwerben‘. So ausgerüstet, hat man eine gute Grundlage, um im Glauben auszuharren, und ist in der Lage, an seinem Glauben auch andere teilhaben zu lassen. — 1. Tim. 2:3, 4; Spr. 4:7, NW.
WIE VERHÄLT ES SICH IN DER CHRISTENHEIT?
4. Zu welcher Denk- und Handlungsweise werden die Menschen veranlaßt, wenn sie sich den Religionsorganisationen der Christenheit zuwenden, und in welcher Hinsicht lassen diese Organisationen ihre Mitglieder im Stich?
4 Es ist in den vergangenen Jahren viel über den Fortschritt bezüglich der Religion gesagt worden. Ohne Zweifel sind viele Menschen zufolge der Weltverhältnisse sehr niedergedrückt gewesen und haben sich den Religionssystemen zugewandt, um dort Trost zu finden. Finden sie dort aber diese Hoffnung? Werden sie auf Gottes Königreich als des Menschen Hoffnung hingewiesen, und wird ihnen eine gesunde, schriftgemäße Grundlage für diesen Glauben vermittelt, oder sagt man ihnen statt dessen, daß die Vereinten Nationen des Menschen „letzte, beste Hoffnung“ seien? Werden in den Kirchen ihre geistigen Bedürfnisse befriedigt? Oder werden dort eher ihre geselligen Bedürfnisse befriedigt, wie dies ein Artikel in der Saturday Evening Post vom 4. Oktober 1958 andeutete, in dem es hieß: Die Kirchen „sind nicht nur Tempel, sondern auch Versammlungsstätten mannigfacher Art mit Sonntagsschulen, Sälen für Spiele und Tanzveranstaltungen, Räumen für gesellige Anlässe mit Empfangszimmern für Verabredungen und Hi-Fi-Tonanlagen. In einigen gibt es Kegelbahnen, ein Tischtennis und Tennisplätze im Freien. In den meisten gibt es Küchen, die geselligen Zusammenkünften dienen“? Wie viele derjenigen, die mit den Religionssystemen der Christenheit verbunden sind, wissen und glauben wirklich, welche Hoffnung für die Menschheit besteht? Sind sie so ausgerüstet, wie der Apostel Petrus es ihnen anrät: „Heiligt den Christus als den Herrn in euern Herzen, allezeit bereit zu einer Verteidigung vor jedermann, der von euch einen Grund für die Hoffnung verlangt, die in euch ist, doch tut dies mit Milde und tiefem Respekt“? — 1. Pet. 3:15, NW.
5. Wie werden die Mitgliederzahlen der Religionsorganisationen der Christenheit ermittelt?
5 Es ist interessant, kurz die Mitgliederzahlen der Kirchen ins Auge zu fassen. Die Grundlage zur Zählung ihrer Glieder ist sehr verschieden, aber die Zählung gründet sich nicht darauf, ob die einzelnen den Fußstapfen Christi Jesu nachfolgen und seinem Gebot, seine Zeugen zu sein, gehorchen. (Apg. 1:8) In der römisch-katholischen Kirche wird jemand als ein Kirchenmitglied gerechnet, wenn er als Kleinkind getauft worden ist. Das Kleinkind selbst hat nichts dazu zu sagen, sondern wird einfach als ein Mitglied gerechnet. Andere Kirchen mögen die Kinder erst als Mitglieder rechnen, wenn sie konfirmiert worden sind. Da das Alter, in dem sie konfirmiert werden oder kommunizieren, verschieden sein mag, da Kinder im Alter von etwa 15 Jahren konfirmiert werden oder im Alter von fünf oder sechs Jahren bis zum Alter von etwa fünfzehn Jahren kommunizieren, kann es geschehen, daß ein Kind Dinge wie das Vaterunser, die Zehn Gebote und die Antworten, die auf Fragen in dem kirchlichen Katechismus zu finden sind, nicht weiß. Somit wird es Mitglied einer Kirche, ohne daß man es als notwendig erachtet, daß es in den Fußstapfen Christi Jesu wandelt, um ein Mitglied der Kirche zu bleiben. Wenn das nicht der Fall wäre, wären die Gefängnisse z. B. in den Vereinigten Staaten nicht mit Kriminellen gefüllt, von denen 85 Prozent bekennen, Mitglieder einer Religionsorganisation zu sein.
6. Was wirft viel Licht auf die Bedeutung der Mitgliederzahlen der katholischen Kirche, wenn wir diese Zahlen näher betrachten?
6 Gemäß den Zahlen, die im World Almanac von 1955/56 enthalten sind, hatte die römisch-katholische Kirche in ihren Mitgliederzahlen der ganzen Welt eine Zunahme von 2,8 Prozent zu verzeichnen, wodurch sich ihre Gesamtmitgliederzahl auf 484 077 000 belief. Natürlich ist darin auch das Ergebnis zufolge des natürlichen Bevölkerungszuwachses inbegriffen, der für dieselbe Zeitspanne mit 1,7 Prozent für die ganze Welt angegeben wird. Wie viele der übrigen sind Katholiken geworden, weil sie diese Religion selbst gewählt haben? Das zu sagen wäre schwierig, aber die folgenden Tatsachen werfen Licht auf die Frage, in welchem Ausmaß die Organisation tatsächlich zugenommen hat. Wie in der Zeitschrift Time berichtet wird, zeigt der katholische Bischof Stephen S. Woznicki von Saginaw, Michigan, daß große Scharen der katholischen Bevölkerung keine aktiven Mitglieder dieser Kirche sind. Ferner sagte er: „Es ist ein großer Fortschritt in dem physischen Zustand der Diözesen zu verzeichnen, aber der geistige Zustand ist eine ganz andere Frage.“ Und in der 20th Century Encyclopedia [Enzyklopädie der Religionskunde des 20. Jahrhunderts] heißt es in deren Kommentaren über Spanien, wo die katholische Kirche Staatskirche ist: „Gemäß kanonischem Recht gehört jeder Getaufte der römisch-katholischen Kirche an, selbst wenn er nachher von ihr abweicht.“ Das zeigt sich unfehlbar zum Beispiel in Italien. Bei den italienischen Wahlen, die vor einigen Jahren stattfanden, erhielt die kommunistische Partei mit ihren Verbündeten 35 Prozent der Stimmen, obwohl die katholischen Wähler unterrichtet worden waren, daß es verkehrt sei, für die kommunistische Partei zu stimmen. Gemäß dem katholischen Register vom 29. September 1957 war das Land aber immer noch zu 99,5 Prozent katholisch.
7. (a) Welche Tatsachen helfen einem, in bezug auf die Mitgliederzahlen der protestantischen Kirchen den wahren Zustand dieser Organisationen zu erkennen? (b) Was sagt die Prophezeiung in Sacharja 8:23 für unsere Tage voraus, und erfüllt sie sich an der Christenheit?
7 Was ist von den protestantischen Kirchen zu sagen? Im 1959 Yearbook of American Churches [Jahrbuch 1959 der amerikanischen Kirchen], das von dem Nationalen Rat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika herausgegeben wird, geht hervor, daß es dort im Jahre 1956 60 148 980 Protestanten gab und im Jahre 1957 59 823 777. Der Verlust wird damit erklärt, daß eine Gruppe, die im Jahre 1956 inbegriffen war, im Jahre 1957 keine Zahlen gemeldet habe, und es wird erwähnt, daß es richtiger sei, eine Zunahme von 2,1 Prozent anzunehmen. Zur rechten Einschätzung der Bedeutung dieser Erklärung sind folgende Punkte von Interesse. Gemäß den Zahlen bezüglich der Mitglieder der anglikanischen Kirche, die im Buche The Church of England [die anglikanische Kirche] enthalten sind, wird geschätzt, daß bei den Abendmahlsfeiern zu Ostern weniger als 8 Prozent anwesend sind. Unter Bezugnahme auf Amerika zitiert die Zeitschrift Times die Worte von Dr. Liston Pope, des Dekans des Yale-Theologieseminars: „Es gibt in Amerika keine große religiöse Erweckung, und wahrscheinlich wird es eine solche auch nicht in dem angenommenen Sinne geben … Zu dieser Zeit, da die Religion am nötigsten wäre, scheint sie nur indirekten und eher minimen Einfluß auf die Angelegenheiten der Menschen auszuüben.“ Über den Wert von Statistiken, aus denen große Mitgliederzahlen hervorgehen, sagt das World Christian Handbook [Handbuch der christlichen Welt]: „In gewissen Gebieten werden von den betreffenden Regierungen Volkszählungen in religiöser Hinsicht vorgenommen … Ihre Zahlen sind von denen ganz verschieden, die die Kirchen selbst angeben, und diese Differenzen bringen die Kirchen etwas in Verlegenheit. Zum Glück (oder auch nicht) sind solche Zahlen bei Volkszählungen nicht auf weltweiter Basis erhältlich.“ Das Buch berichtet ferner: „In den meisten Ländern bilden die Christen eine geringe Minderheit, und sehr wahrscheinlich wird diese noch kleiner, weil die Kirchen der Welt im allgemeinen nicht in demselben Maße zunehmen wie die Bevölkerung.“ Offensichtlich erfüllen sich die Worte folgender Prophezeiung nicht an der Christenheit: „In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ — Sach. 8:23.
DAS WACHSTUM DER NEUEN-WELT-GESELLSCHAFT
8. (a) Wer sind heutzutage Gottes Diener auf Erden, und welches Werk führen sie durch? (b) Wie lautet Jehovas Richterspruch gegen die falschen Hirten und weshalb? (c) Wem gehören die „Schafe“ in Wirklichkeit?
8 Trotz des Versagens der Christenheit hat Jehova Gott seine Zeugen auf Erden, und sie nehmen an dem wichtigsten Erziehungs- und Bildungswerk teil, das heute durchgeführt wird und das sein Sohn, Christus Jesus, vorausgesagt hat: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Die Geistlichkeit der Christenheit mag protestieren, daß Jehovas Zeugen in ihre Weiden eindringen und ihre Schafe wegholen. Jehova Gott aber sieht die Sache anders an. Zu den falschen Hirten, die bewirkt haben, daß ihre Herden den Namen Gottes, nämlich Jehova, vergessen, und die deren Vertrauen auf menschliche Regierungen, statt auf Gottes Königreich hingelenkt und sie nicht unterrichtet und dazu ausgerüstet haben, als Nachahmer Christi Jesu eine öffentliche Erklärung ihres Glaubens abzulegen, sondern sie um ihres eigenen selbstischen Vorteils willen für sich behielten, sagt Jehova: „Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe von ihrer Hand fordern und machen, daß sie aufhören, die Schafe zu weiden, damit die Hirten nicht mehr sich selbst weiden; ich werde meine Schafe von ihrem Munde erretten, daß sie ihnen nicht mehr zur Speise seien.“ (Hes. 34:10) Die „Schafe“ gehören Jehova, und er sammelt sie in seine Neue-Welt-Gesellschaft ein.
9. Wodurch hat die Zahl der Zeugen Jehovas zugenommen?
9 Wenn man das gewaltige Wachstum der Neuen-Welt-Gesellschaft beobachtet, kann man nicht anders, als sich der Verantwortung bewußt zu werden, die dadurch Jehovas Zeugen erwächst. Während der wenigen vergangenen Jahre haben Hunderttausende von Neuinteressierten ihre alte Lebensweise aufgegeben und sich mit Jehovas Zeugen verbunden. Es ist interessant, festzustellen, daß diese Zunahme dadurch eingetreten ist, daß Erwachsene, die selbst denken und überlegen, Stellung für Wahrheit und Gerechtigkeit beziehen. Sie sind nicht durch die Kindertaufe oder eine andere sinnlose Zeremonie zu Gliedern dieser Organisation geworden. Jene Personen, die die Reihen der mit Zeugen Jehovas Verbundenen mehren, sind durch eigenes Denken und Wollen zu ihrem Entschluß gekommen.
10. Wie viele Neue haben am Verkündigungswerk zusammen mit Jehovas Zeugen im Jahre 1958 teilgenommen und weshalb?
10 In dem vergangenen Jahr, 1958, haben sich 81 425 weitere Personen mit Jehovas Zeugen verbunden und haben die Dinge gepredigt, die sie gehört und gelernt haben. Sie waren über die neue Lebensweise, die ihnen Gottes Wort vorzeichnet, so begeistert, daß sie auch anderen davon zu erzählen wünschten. Bei einem so großen Zustrom in die Neue-Welt-Gesellschaft erwächst aber allen anderen Gliedern dieser Gesellschaft die Verantwortung, dafür zu sorgen, daß den Neuen eine genaue Erkenntnis der Wahrheit zuteil wird. Diese Neuinteressierten schätzen das Königreich und lieben es. Sie erkennen die Möglichkeit, durch Christus Jesus, ihren Herrn, ewiges Leben als Preis zu empfangen. Sie haben erkannt, daß Jehova Gott, ihrem Lebengeber, ausschließliche Ergebenheit gezollt werden sollte und daß man nicht zwei Herren, Gott und dem Teufel, dienen kann.
11. (a) Was brauchen diese Neuen, damit sie weiterhin in der Organisation bleiben können, und wie erhalten sie das? (b) Welchen treffenden Rat gab Petrus diesbezüglich?
11 Alle diese Anfänger bedürfen der Hilfe, was weitere Erkenntnis betrifft. Wenn alle diese neuen Verkündiger des Königreiches in Jehovas theokratischer Organisation bleiben und seinen Namen fortwährend preisen sollen, muß ihnen Hilfe dargereicht werden. Paulus wünschte diese Hilfe zu leisten und tat es auch. Deshalb erklärte er: „Werdet meine Nachahmer, wie ich Christi [Nachahmer bin].“ (1. Kor. 11:1, NW) Dies ist eine ernste Aufgabe für alle, die seit Jahren Zeugen Jehovas gewesen sind, denn es obliegt ihnen die Verantwortung, dafür zu sorgen, daß alle 798 326 Personen, die jetzt mit der Organisation verbunden sind, zur Reife heranwachsen und starke wetterfeste Christen werden. Alle, die sich in der Organisation befinden, sollten gleich empfinden wie Petrus, der sagte: „Sicherlich, wenn sie, nachdem sie den Befleckungen der Welt durch eine genaue Erkenntnis des Herrn und Erretters Jesus Christus entflohen sind, wiederum in gerade diese Dinge verwickelt und davon überwältigt werden, so sind die letzten Zustände für sie schlimmer geworden als die ersten. Denn es wäre besser für sie gewesen, den Pfad der Gerechtigkeit nicht genau erkannt zu haben, als — nachdem sie ihn genau erkannt hatten — sich von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot abzuwenden. Es ist ihnen ergangen nach dem wahren Sprichwort: ‚Der Hund ist zu seinem eigenen Gespei zurückgekehrt und die gebadete Sau zum Morast, in dem sie sich wälzt.‘“ — 2. Pet. 2:20-22, NW.
12. Warum sagte Petrus, er schreibe an jene, die die Wahrheit angenommen hatten, und welchen guten Rat erteilte er?
12 Petrus bot den ersten Christen dadurch Hilfe, daß er ihnen Gottes Wort erklärte und ihnen zeigte, welchen Lauf sie einschlagen sollten. Christen von heute müssen genau dasselbe tun. Denen schreibend, die die Wahrheit angenommen hatten, sagte Petrus: „Geliebte, diesen zweiten Brief schreibe ich euch nun, in welchem, wie in meinem ersten, ich durch Erinnerung euch zum klaren Denken aufwecke, damit ihr der Worte gedenkt, die zuvor von den heiligen Propheten gesprochen wurden, und des durch eure Apostel mitgeteilten Gebotes des Herrn und Erretters.“ (2. Pet. 3:1, 2, NW) Sie bedurften der genauen Erkenntnis, und Petrus war bemüht, ihnen behilflich zu sein, sie zu erlangen. Er warnte sie vor einer falschen Denkweise und prägte ihnen die richtige Wertschätzung für ihren Dienst ein. Petrus äußerte denselben Gedanken, der in Offenbarung 16:15, in unserem Jahrestext, zu finden ist und der die Notwendigkeit hervorhebt, beständig zu wachen, da wir sonst entkleidet, also nackt ausgezogen, werden, weil wir an dem Posten unserer christlichen Pflichten eingeschlafen wären; er sagte: „Da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm ohne Flecken und ohne Makel und im Frieden erfunden zu werden … seid auf der Hut, damit ihr nicht durch den Irrtum derer, die dem Gesetz trotzen, mit fortgerissen werdet und aus eurer eigenen Festigkeit fallt.“ (2. Pet. 3:14, 17, NW) Wie notwendig ist es also, daß ein jeder vor der Schlacht von Harmagedon auf der Hut und wach bleibt! Alle Neuen müssen ebenso wach bleiben wie die in der Wahrheit Älteren. Ein jeder muß seine äußeren Predigtdienstkleider bewahren.
13. Was bedeutet es für jene, die schon Zeugen Jehovas sind, daß nun eine große Menge anderer Schafe in die Organisation kommt?
13 Wer seine dienstamtlichen Kleider nicht bewahrt, der zeigt, daß er zu den Befleckungen der alten Welt, von der er errettet wurde, zurückgekehrt ist. Bestimmt wünscht jemand, der eine genaue Erkenntnis der Wahrheit besitzt, auf keinen Fall, daß er selbst oder ein anderer in diesen Zustand zurückgleitet. Während Jehovas Zeugen der Endschlacht und der Zeit der vollständigen Rechtfertigung des Namens Jehovas immer näher rücken, frohlocken sie von Herzen wegen der großen Menge „anderer Schafe“, die in die Organisation hereinkommen. Ihr Kommen bedeutet aber vermehrte und anstrengendere Arbeit für alle jene, die bereits Zeugen Jehovas sind. Diesen Neuen muß nämlich gute geistige Speise dargereicht werden. Sie müssen eine genaue Erkenntnis der Wahrheit erhalten. Daher sollte ein jeder, der sich Jehova Gott hingegeben hat, die Verantwortung wahrnehmen, die der ganzen Organisation der Zeugen Jehovas zufällt, das heißt einander und besonders den 81 425 Personen beistehen, die während des vergangenen Jahres neu in die Organisation gekommen sind.
14, 15. (a) Welches Wachstum hat sich während des vergangenen Jahrzehnts in der Neuen-Welt-Gesellschaft gezeigt? (b) In welcher Hinsicht brauchen die Neuen besonders Hilfe?
14 Diese große Verantwortung ist nicht etwas Neues. Die große Volksmenge hat sich bereits Jahr für Jahr bemerkbar gemacht, wie wir dies aus folgender Tabelle ersehen.
DAS WACHSTUM DER NEUEN-WELT-GESELLSCHAFT
1948 bis 1958
Dienst- Durchschnittl. Zunahme Zunahme in Verkündiger
jahr Verkündiger- gegenüber Prozenten Höchstzahl
zahl dem Vorjahr
1948 230 532 49 461 27 260 756
1949 279 421 48 889 21 317 877
1950 328 572 49 151 18 373 430
1951 384 694 56 122 17 442 380
1952 426 704 42 010 11 456 265
1953 468 106 41 402 10 519 982
1954 525 924 57 818 12 580 498
1955 570 694 44 770 8,5 642 929
1956 591 556 20 862 3,6 640 347
1957 653 273 61 717 10 716 901
1958 717 088 63 815 9,8 798 326
15 Während des vergangenen Jahrzehnts ist die Einsammlung der „anderen Schafe“ unablässig vorangeschritten, und Jahr für Jahr sind mehr Menschen eingesammelt worden, nämlich von 40 000 bis zu über 60 000 im Jahr. Wenn wir die durchschnittliche jährliche Zunahme derer, die die gute Botschaft des Königreiches verkündigen, in Betracht ziehen, ist offenbar, daß die Zunahme rapid erfolgt ist. Nun, im letzten Jahr, 1958, betrug der Unterschied zwischen der durchschnittlichen Verkündigerzahl und der Höchstzahl über 81 000. Dadurch erwächst der Organisation Jehovas eine noch größere Verantwortung. Da wir wissen, daß in dieser Zeit des Endes das große Werk der Verkündigung und des Lehrens unbedingt durchgeführt werden muß, ist es unser Wunsch, daß alle diese und noch viele weitere Menschen, die Gerechtigkeit lieben, zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen und im Dienstjahr 1959 und auch in den folgenden Jahren regelmäßig jeden Monat am Predigtdienst teilnehmen. Das bedeutet, daß die Herangereiften in der Versammlung ihnen Hilfe bieten müssen. Bist du bereit, so zu handeln wie der Apostel Paulus, indem du deinem christlichen Bruder hilfreich die Hand bietest und ihn ermutigst, „zur Reife voranzudrängen“? (Heb. 6:1, NW) Diese Neuen müssen gute Gewohnheiten entwickeln, sowohl was das private Bibelstudium als auch was das Studium mit der Versammlung betrifft, und sie müssen an Wertschätzung für ihr Vorrecht des Dienstes als Zeugen Gottes weiterhin zunehmen. Diese neuen, aktiven Personen sind nun unsere Nächsten geworden, und wir müssen zu unseren Nächsten Liebe bekunden wie zu uns selbst, indem wir ihnen beistehen, zu einem vollen Verständnis der gerechten Grundsätze Jehovas und auch darüber, wie man in den Fußstapfen Christi Jesu wandeln muß, zu gelangen.
16. (a) Wie viele weitere Neue beteiligten sich im letzten Jahr regelmäßig an der Verkündigung der guten Botschaft, und wie viele wurden getauft? (b) Wie viele von denen, die sich bereits am Predigtwerk beteiligen, müssen noch Fortschritte machen, was die Wassertaufe betrifft, doch was ist in erster Linie notwendig?
16 Wenn du die Tabelle überblickst, die das Wachstum der Neuen-Welt-Gesellschaft anzeigt, wirst du sehen, daß 63 815 Personen mehr als im Vorjahr monatlich regelmäßig am Verkündigen der guten Botschaft teilnahmen; die Zahl jener, die sich dieses Jahr im Wasser taufen ließen, um ihren Schritt der Hingabe an Jehova Gott zu symbolisieren, belief sich auf insgesamt 62 666. Hier finden wir also einen Unterschied von nur 1149 Personen, wenn wir annehmen, daß jene die Getauften waren, die regelmäßige Verkündiger wurden. Das bedeutet, daß in der von uns erreichten Verkündigerhöchstzahl der ganzen Welt insgesamt immer noch über 82 000 Personen inbegriffen sind, die noch zu einem vollen Verständnis des Wortes Gottes kommen und getauft werden müssen. Bevor sie aber getauft werden, sollten sie das Wort Gottes und auch die Handlungsweise kennenlernen, der sie richtigerweise folgen müssen. Sie sollten erfassen, welch hohen Maßstab Gott an Christen anlegt. Diese Belehrung ist allen zugänglich, aber den reifen Christen obliegt die Verantwortung, dafür zu sorgen, daß sie solche Belehrung empfangen und darüber vor ihrer Taufe etwas lesen, also nicht erst nachher, denn oft ist dies dann zu spät.
17. Welche Änderungen muß jemand in seiner Lebensweise vornehmen, bevor er getauft wird, und wie verhält es sich, wenn er sich taufen läßt, bevor er diese Änderungen vorgenommen hat?
17 Jehova will eine reine, friedevolle, gesunde Organisation haben, Leute, die ihm völlig ergeben sind und die ihre Verantwortlichkeiten als Diener Gottes erkennen. Wenn jemand den Befleckungen der Welt nicht entflohen ist, sondern immer noch deren falsche Bräuche pflegt, dann liegt er noch im gleichen Schlafe wie die Christenheit. Nimmt jemand die Verantwortlichkeiten eines Christen auf sich, so muß er wach bleiben. Nur Personen, die rein und wach und sich ihrer Verantwortlichkeiten lebhaft bewußt sind, kommen für die Taufe als Jehovas Zeugen in Betracht. Sonst wäre ihre Hingabe an Jehova Gott nicht echt. Sie würde heuchlerisch erfolgen, und das ist bei Gott, der heilig ist, nicht annehmbar.
18. Welche Dinge sollte jemand lernen, und auf welche Weise sollte er seine Aufrichtigkeit bekunden, ehe er sich zur Taufe einfindet?
18 Bevor sich also jemand selbst zur Taufe darstellt, um seinen Schritt der Hingabe zu symbolisieren, sollte er mehr studiert haben als nur die Verheißungen, die Gottes neue Welt der Gerechtigkeit betreffen. Er mag sich Leben wünschen; ist er jedoch willens, Jehovas gerechten Anforderungen zu entsprechen? Ist er ganz davon überzeugt, daß die Bibel das Wort Gottes ist? Weiß er, was sie über Trunkenheit, über die richtigen Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die Absonderung von der alten Welt sagt? Hat er lange genug studiert, um den Unterschied zwischen der wahren Religion und falschen Lehren zu erkennen? Will er wirklich ein Diener Gottes sein, der den Fußstapfen Christi Jesu nachfolgt, indem er öffentlich und in den Wohnungen anderer Menschen das Königreich verkündigt? Ist es für ihn nur eine vorübergehende Liebhaberei, oder bekundet er seine Aufrichtigkeit dadurch, daß er in dem Werke mitmacht und die Zusammenkünfte der Versammlung besucht, wo er Schulung zum Dienste erhält? Er sollte völlig verstehen, was er tut, bevor er sich taufen läßt.
19, 20. (a) Wieviel Unterweisung erhielten der äthiopische Eunuch und jene, die zu Pfingsten getauft wurden, vor ihrer Taufe, und inwiefern ist die Sachlage heute anders? (b) Was sollte jemand deutlich erkennen, bevor er zur Taufe schreitet?
19 Vielleicht mag die Frage auftauchen: Wieviel Schulung und Unterweisung hatten denn die dreitausend Personen im voraus erhalten, die am Pfingsttage Petrus zuhörten und noch am gleichen Tage getauft wurden? Was ist von dem Äthiopier zu sagen, der ein Beamter im Dienste der Königin Kandace war und getauft wurde, nachdem nur ein kurzes Gespräch auf der Fahrt im Wagen stattgefunden hatte? Empfingen diese die richtige Unterweisung, bevor sie getauft wurden? Diese Frage muß bejaht werden. Man vergesse nicht, daß sie alle Juden oder Proselyten der von den Juden gepflegten Religion waren. Als solche waren sie im Worte Gottes unterwiesen worden, weil sie zuhörten, wenn es regelmäßig in ihren Synagogen vorgelesen wurde. In der Tat, die zu Pfingsten Getauften weilten als Teilnehmer einer Feier in Jerusalem, die in dem Gesetz vorgeschrieben war, das Gott durch Mose den Juden gegeben hatte. Jesus selbst sagte: „Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt. Alles daher, was sie euch sagen, tut und beobachtet, aber tut nicht gemäß ihren Taten, denn sie sagen es, aber tun es nicht.“ (Matth. 23:2, 3, NW) Somit kannten sie den Inhalt der heiligen Schriften, die damals zur Verfügung standen, aber sie mußten noch etwas anderes kennenlernen, bevor sie getauft wurden, nämlich daß Christus Jesus der Sohn Gottes, der Messias, war, durch den Jehova die Vorkehrung zur Rettung getroffen hatte. Da sie die Beweise davon hörten und sich von der Wahrhaftigkeit dieser Dinge überzeugt hatten, erkannten sie, daß sie nicht mehr zu einer Organisation gehören konnten, die das nicht glaubte, und was noch schlimmer ist, die am Tode des Sohnes Gottes schuld war. Sie bereuten die Schuld, die auf ihnen ruhte, weil sie zu dem Religionssystem gehörten, dessen Führer und Anhänger verlangt hatten, daß Jesus an den Pfahl gehängt werde. Rückhaltlos bekundeten sie ihren Glauben an Christus Jesus und waren bereit, anderen davon zu erzählen.
20 In dieser Zeit des Endes sind jedoch die meisten Anhänger der Religionssysteme der Christenheit in der Bibel nicht richtig unterwiesen worden. Vorgenommene Erhebungen zeigen, daß nur wenige von ihnen die vier Evangelien beim Namen nennen konnten, geschweige denn, daß sie wußten, was darin geschrieben steht. Sie bedürfen dringend einer sorgfältigen Unterweisung, selbst in den Grundwahrheiten, und ehe sie diese Dinge kennengelernt haben, können sie den Schritt der Hingabe nicht tun. Sie sollten klar erkennen, was sie tun, daß sie sich nämlich nicht einfach einer Kirche anschließen, sondern daß sie in ein heiliges Verhältnis mit Jehova Gott eintreten, daß sie Lehrer der Wahrheit sein werden und daß sie, ungeachtet der Folgen, fortgesetzt in ihrer Lauterkeit wandeln müssen. Sie sollten in bezug auf die Bedeutung der christlichen Taufe hell wach und auch entschlossen sein, mit Gottes Hilfe ihrer Bedeutung entsprechend zu leben, bevor sie diesen Schritt überhaupt tun.
21. Wie können wir jenen beistehen, die sich der Neuen-Welt-Gesellschaft zugesellen möchten, damit sie bis zu dem Punkte der Taufe Fortschritte machen und dann weiterhin zur Reife voranschreiten?
21 Auf allen Gott hingegebenen Personen, die eine genaue Erkenntnis der Wahrheit besitzen, ruht die Verantwortung, den Menschen, die sich von den Befleckungen der Welt nicht ganz gereinigt haben, aber mit der Neuen-Welt-Gesellschaft Schritt halten möchten, beizustehen, sich zu reinigen und die „neue Persönlichkeit“ anzuziehen, „die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf“. (Kol. 3:10, NW) Mögen sie völlig erkennen, welche Anforderungen Jehova an sie stellt. Eine reife Person sollte ihnen persönlich Anleitung zum Studium der Bücher „Gott bleibt wahrhaftig“ und „Dies bedeutet ewigen Leben“ geben. Auch sollten sie den Inhalt der (zum Teil erst in Englisch erschienenen) neuesten Bücher „Your Will Be Done on Earth“ [„Dein Wille geschehe auf Erden“, siehe Fortsetzungen im Wachtturm], From Paradise Lost to Paradise Regained [Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies] erhalten. Selbst nachdem sie den Schritt der Hingabe getan haben, sollte jemand mit ihnen weiterstudieren, um ihnen zu helfen, die Belehrung zu empfangen, die für ihren weiteren Fortschritt der Reife entgegen so wichtig ist. „Laßt uns denn in der Tat, solange wir noch Zeit haben, die dafür günstig ist, allen gegenüber Gutes wirken, besonders aber gegenüber unseren Glaubensverwandten.“ (Gal. 6:10, NW) Während wir ihnen fortgesetzt Hilfe leisten, werden wir die Freude erleben, zu sehen, wie sie ihre Verantwortung als christliche Zeugen auf sich nehmen und fähige Lehrer der Wahrheit werden. Sie werden weitere Dienstvorrechte ergreifen, während sie zuerst nach dem Königreich und nach Gottes Gerechtigkeit trachten.