Weltumfassende Abrüstung durch das Königreich des Himmels
„Und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ — Jes. 2:4
1. Weshalb ist die weltumfassende Abrüstung nun im Kommen, und wer wird sich ihrer erfreuen?
DIE weltumfassende Abrüstung steht bevor. Lange vor unserem zwanzigsten Jahrhundert wurde eine Vision darüber gegeben, und vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren wurde sie in Worten vorausgesagt, die aufgezeichnet wurden und bis heute aufbewahrt geblieben sind. Wir, die heute Lebenden, sind die begünstigte Generation der Menschheit, die ihre Erfüllung erleben wird! Wir, die heute die größte und kostspieligste Rüstungslast zu tragen haben, die es in der Geschichte der Nationen je gegeben hat, sind es auch, die die größte Entlastung erfahren werden. Wir, die heute durch die Furcht vor den schrecklichsten Mitteln einer Massenvernichtung gepeinigt werden, sind es auch, denen die besänftigende Ruhe eines unverbrüchlichen Friedens zuteil werden soll. Wir, die wir heute vor dem größten Verlust an Menschenleben und der ausgedehntesten Verödung unserer Erdenheimat stehen, sollen auch in eine Zeit eintreten, da das Sterben dem Leben in vollkommener Gesundheit auf einer blühenden Erde weicht, die so schön sein wird wie des Menschen erstes Paradies. Die weltumfassende Abrüstung wird auf eindrucksvolle Weise in unseren Tagen zustande gebracht werden. Die unwiderstehlichen Kräfte, die erforderlich sind, um alle Nationen zur Abrüstung zu veranlassen, sind vorhanden und werden in unserer Zeit eine wirklich dauerhafte Abrüstung herbeiführen.
2. Wem schreiben Menschen die Ehre zu, sie zu verwirklichen, und welche Verheißung liegt in den prophetischen Worten, die sie in eine Mauer gemeißelt haben?
2 Wem wird denn die Ehre zufallen, die weltumfassende Abrüstung herbeizuführen? Die Menschen dieser Welt blicken zu Menschen empor und möchten diese Ehre Menschen oder einem menschlichen Werkzeug zuschreiben. So haben sie zum Beispiel im Herzen der Stadt New York in eine Mauer am Platz der Vereinten Nationen die prophetischen Worte eingemeißelt: „Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“a Diese Worte enthalten die Verheißung einer internationalen Abrüstung, auf die eine Zeit des Friedens und der Brüderlichkeit unter den Menschen folgen soll, in der die Erde so bebaut wird, daß sie ihren Ertrag gibt.
3. Welche Kommission wurde gebildet, um die Vereinten Nationen zu einem geehrten Werkzeug zu machen, und mit welchen Ergebnissen?
3 Wer auch immer diese herzergreifenden Worte erfüllen wird, wird sich in der Tat damit Ehre einlegen und wird den Dank aller verdienen, die ein Leben in Frieden und Brüderlichkeit lieben. Entschlossen, aus der Organisation der Vereinten Nationen dieses geehrte Werkzeug zu machen, und in Einklang mit den Bestimmungen ihrer Satzung, setzten die Vereinten Nationen eine Abrüstungskommission ein. Zwölf Jahre war diese in Tätigkeit, ohne jedoch Ergebnisse zu zeitigen. Zufolge des Druckes von seiten eines mächtigen Mitgliedes ihres Sicherheitsrates wurden schließlich die echten Abrüstungsreden aus der Abrüstungskommission der Vereinten Nationen verbannt und einem aus Vertretern von zehn Nationen gebildeten Ausschuß überlassen, der außerhalb der internationalen Organisation steht.
4. Wann kam für die UN ein ungewöhnlicher Tag, und welche neuesten Errungenschaften waren bis dahin von Menschen erzielt worden?
4 Dann kam für die Vereinten Nationen ein ungewöhnlicher Tag: Freitag, der 18. September 1959. Damals waren die interkontinentalen ballistischen Geschosse, welche Atomsprengköpfe oder Wasserstoffbomben über einen Ozean in ein Feindesland tragen können, grimmige Wirklichkeit geworden. Es wurde nicht nur von einem Atomkrieg gesprochen und darauf gerüstet, sondern man sah auch die Kriegführung mit chemischen und biologischen Waffen vor. Von Menschen hergestellte Monde, die mit gewaltigem Schub durch Raketen in ihre Kreisbahn geschossen worden waren, kreisten in großer Entfernung um die Erde. Von Menschen hergestellte Planeten kreisten sogar um die Sonne, und erst am Sonntag zuvor war eine 390 kg schwere Kugel, die von kommunistisch-sowjetischem Gebiet aus abgeschossen worden war, auf dem Mond in der Nähe des Meeres der Heiterkeit (Mare serenitatis) und des Meeres der Ruhe (Mare tranquillitatis) aufgeschlagen.
5. Was geschah an jenem Freitagnachmittag in der UN-Vollversammlung, und was waren die Ergebnisse des damals vorgeschlagenen Planes?
5 Die Atmosphäre war daher voller Spannung, als an jenem Freitagnachmittag zum erstenmal in der Geschichte das Haupt der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken im Gebäude der Vereinten Nationen vor ihrer Vollversammlung auf das Podium trat, um zu den Vertretern dieser zweiundachtzig Nationen umfassenden Organisation zu sprechen. Seine Rede berührte viele Dinge von Weltbedeutung, bevor er seinen neuen Plan über die brennende Frage unserer Tage enthüllte. Sein Vorschlag, ein für ihn neuer, lautete auf „allgemeine und vollständige Abrüstung“ für sämtliche Nationen dieser Welt. Innerhalb von vier Jahren sollten alle Nationen mit den Waffen und bewaffneten Streitkräften aufräumen und sich dem freundlichen Wettbewerb in den Künsten des Friedens zuwenden. Schon allein der Besitz moderner Waffen sei eine Gefahr! Ein einziger „Funke“ genüge, um einen Krieg mit Kernwaffen zu entfachen. Doch zufolge der „allgemeinen und vollständigen Abrüstung“, die er nun vorschlug, „würden keinerlei materielle Möglichkeiten dafür übrigbleiben, eine andere Politik als eine Friedenspolitik durchzuführen“. Somit sollten nur die Streitkräfte beibehalten werden, die notwendig sind, um über die internationale Sicherheit zu wachen.
6. Weshalb war die Versammlung durch diesen letzten russischen Vorschlag nicht wie vom Donner gerührt, und worum bat die Sowjetunion danach die Versammlung?
6 Durch diesen neuesten russischen Vorschlag, den der sowjetische Ministerpräsident selbst unterbreitete, war die UN-Vollversammlung nicht etwa wie vom Donner gerührt. Gerade am Tage zuvor war dem Donnerschlag der geplanten Rede des Premiers etwas von seiner Schlagkraft geraubt worden, als der amerikanische sowie der britische Außenminister der Vollversammlung den Plan des Westens unterbreitet hatten. Dieser Plan sah eine stufenweise Abrüstung in drei Phasen vor, die zu einer totalen Abrüstung führen würde, die der sowjetische Ministerpräsident später vorschlug. Auch müßte jeder Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel einer wirksamen Kontrolle unterworfen werden. Gegenüber dem heiklen Problem der Inspektion und Kontrolle äußerte der sowjetische Ministerpräsident wie folgt: „Damit niemand seine Verpflichtungen brechen kann, schlagen wir vor, ein internationales Kontrollorgan unter Beteiligung aller Staaten zu schaffen.“ Dieser weitreichende Vorschlag für eine „allgemeine und vollständige Abrüstung“ wurde von einigen mit viel Zweifel aufgenommen. Doch gab es andere, die empfahlen, den russischen Vorschlag ernst zu nehmen, ihn gründlich zu studieren und auf seinen Wert zu prüfen, um zu sehen, auf welche Weise er praktisch durchgeführt werden könnte und wie er sich auswirken würde. Kurz danach bat die Sowjetunion die UN-Vollversammlung, den Vorschlag ihres Ministerpräsidenten zu einer „allgemeinen und vollständigen Abrüstung“ als eine „wichtige und dringende Sache“ ins Auge zu fassen.
7, 8. (a) Welche Fragen stellen wir uns, angesichts der zwölfjährigen Stockung, heute? (b) Welche früheren Einwände gegen einen solchen Plan zeigen, daß auch jetzt seine Erfüllung unwahrscheinlich ist?
7 Zwölf Jahre lang war nun die Sache der Abrüstung auf einem toten Geleise steckengeblieben, und die Abrüstungskommission der UN hatte keine Fortschritte erzielt. Sollen wir nun erwarten, daß die zweiundachtzig Mitgliedstaaten der UN, angespornt durch den Vorschlag des russischen Ministerpräsidenten, von Herzen auf den Kernpunkt der Sache eingehen werden? Werden sie jetzt die Interessen der ganzen Menschheit ins Auge fassen und schließlich die Streitfrage lösen, bevor irgendwie der gefürchtete „Funke“ zünden und einen weltweiten Atomkrieg entfachen würde? Glauben denn die Nationen selbst, in Anbetracht der Vorschläge des Ministerpräsidenten sowie der dringenden Notwendigkeit ihrer Verwirklichung, nun aufrichtig an eine allgemeine und vollständige Abrüstung?
8 Die Vereinten Nationen sind die Nachfolger und Erben des Völkerbundes, der nach dem ersten Weltkrieg ins Dasein gerufen worden war. Im Jahre 1927 hatte der Vertreter des kommunistischen Rußland vor der Abrüstungskonferenz des Völkerbundes eine totale Abrüstung der Nationen vorgeschlagen. Damals war die Sowjetunion eine junge, revolutionäre Herrschaft, die um ihr Dasein kämpfte und sich von den Auswirkungen des ersten Weltkrieges zu erholen suchte. Kritiker glaubten, daß der kommunistische Vertreter den Vorschlag auf totale Abrüstung in der Absicht unterbreitet habe, die stärkeren Nationen zu schwächen, weil die kommunistische Sowjetregierung selbst schwach war. Etwa fünf Jahre vergingen, und am 2. Februar 1932 tagte die Abrüstungskonferenz unter den Auspizien des Völkerbundes in Genf, Schweiz, an der Delegierte von vierundsechzig Nationen teilnahmen. Wieder unterbreitete Maxim Litwinow von Sowjetrußland einen Vorschlag auf allgemeine Abrüstung. Diese wurde aber von den verbündeten Nationen verworfen, und die Konferenz endete, ohne uns eine wirkliche Hilfe gebracht zu haben.
9. (a) Weshalb kann heute nicht dieselbe Kritik in bezug auf den Zweck des Planes geübt werden wie im Jahre 1927? (b) Auf Grund welcher Erklärung vom Jahre 1928 kommen heute alle Nationen bezüglich der Abrüstung in Verdacht?
9 In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung im Jahre 1959 erinnerte der sowjetische Ministerpräsident seine sichtbare und unsichtbare Zuhörerschaft an diese Tatsache. Doch angesichts der gegenwärtigen Macht des kommunistischen Rußland hinsichtlich der strategischen Kriegführung wäre es „widersinnig“, wenn Kritiker seinen Vorschlag zur „allgemeinen und vollständigen Abrüstung“ der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Schwäche seines Landes zuschreiben wollten. Nichtsdestoweniger erinnerten sich Personen, die an der Ehrlichkeit der Beweggründe zweifelten, welche dem Vorschlag des Ministerpräsidenten zugrunde lagen, daß Litwinows wahre Absicht seines Abrüstungsvorschlages vom Jahre 1927 im darauffolgenden Jahr durch den Kongreß der Kommunistischen Internationale enthüllt worden war. Damals wurde nämlich bekanntgegeben, daß die Abrüstungsvorschläge Litwinows nicht deshalb unterbreitet worden seien, weil die Sowjets daran geglaubt hätten, sondern lediglich, um die sogenannten Kapitalisten herauszulocken; denn solche Vorschläge mußten sie ja zurückweisen. Dadurch ergibt sich heute, im Raketen- und Raumfahrtzeitalter, die Frage, ob alle Nationen, kapitalistische wie kommunistische, auch wirklich an eine totale Abrüstung glauben.
UNÜBERWINDLICHE HINDERNISSE
10, 11. (a) Welches Hindernis bleibt — ungeachtet, was die Nationen auch glauben mögen — in bezug auf Abrüstung doch bestehen? (b) Weshalb ist es zu unserem Nutzen, wenn wir diese Tatsache nicht als reine Einbildung abtun?
10 Wollen wir eine falsche Hoffnung willkommen heißen, indem wir gewisse entscheidende Tatsachen übersehen und dann eine Enttäuschung samt ihren Folgen erleben? Nein! Dann laßt uns mutig den Tatsachen ins Auge blicken und entscheiden, was zu tun am besten ist. Ob nun die Nationen unter dem gegenwärtigen ungeheuren Druck an die Verwirklichung der totalen Abrüstung glauben oder nicht, gibt es doch gewisse übermenschliche Hindernisse, die ihr im Wege stehen. Eines dieser Hindernisse, das sich der Kontrolle aller weltlichen Nationen entzieht, ist die unsichtbare Macht, die hinter allen Nationen steht und sie alle beherrscht. Was für eine Macht ist dies? Die unsichtbare Herrschaft des Hauptfeindes der Menschheit, des Mörders des Menschengeschlechts — Satans, des Teufels.
11 Laßt uns nicht — so wie die gottlosen Nationen — diese Tatsache als reine Phantasie von der Hand weisen, als etwas, das zu kindisch wäre, um im gegenwärtigen wissenschaftlichen Zeitalter erwähnt zu werden. Der Gott des Universums, des Himmels, verwirft diese Vorstellung nicht als ein überliefertes Hirngespinst. Auch sein Sohn Jesus Christus, der vom Himmel herabkam, lehnte sie vor neunzehnhundert Jahren nicht als ein religiöses Hirngespinst verächtlich ab. Sowohl der allmächtige Gott des Himmels als auch sein Sohn Jesus Christus betrachten sie als eine Tatsache. Daher warnen sie die ganze Menschheit davor, und zwar in dem Buche, aus dem das Zitat in die Mauer am Platze der Vereinten Nationen eingraviert wurde, nämlich in der Bibel, der Heiligen Schriftb. Ob nun jemand ein Christ oder ein Jude sei oder nicht, so ist er doch, wenn er sich von Gott, dem Allmächtigen, und seinem himmlischen Sohne im voraus warnen läßt, auch im voraus gewappnet.
12. Was zu tun, würde des Menschen unsichtbarer Feind heute nicht zögern, und welchen Grund haben wir zu dieser Annahme?
12 Der unsichtbare Feind, welcher der Mörder des ganzen Menschengeschlechts wurde, machte sich vor neunzehnhundert Jahren auch des Mordes am Erretter des ganzen Menschengeschlechts, an Jesus Christus, schuldig. Er würde also auch nicht zögern, in dem universellen Krieg, der unsere Tage kennzeichnen wird, die buchstäbliche Vernichtung der ganzen Menschheit herbeizuführen. Er wünscht nicht, daß jemand auf der Erde errettet und für jene großartige Zeit bewahrt werde, in der das Sterben dem ewigen Leben auf einer paradiesischen Erde weichen wird.
13. Wie wies Jesus warnend darauf hin, daß dieser der Weltherrscher sei, und wie brandmarkt er ihn als Lügner und Totschläger?
13 Unser Erretter wies warnend darauf hin, daß Satan, der Teufel, der böse, unsichtbare Herrscher dieser Welt ist. In der Nacht, bevor Jesus Christus außerhalb der Stadt Jerusalem umgebracht wurde, sagte dieser zu seinen elf treuen Nachfolgern: „Nicht mehr viel werde ich mit euch reden, denn der Herrscher der Welt kommt. Doch besitzt er keine Macht über mich.“ „Der Herrscher dieser Welt ist gerichtet.“ (Joh. 14:30; 16:11, NW) Bei einer früheren Gelegenheit sagte Jesus zu denen, die sein Leben in Jerusalem bedrohten: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut die Werke Abrahams. Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott hörte. Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters … Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu handeln. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Joh. 8:39-44, NW) Jesus brandmarkte mit diesen Worten Satan, den Teufel, als den Totschläger oder Mörder, wegen dessen Lüge das ganze Menschengeschlecht in einen sterbenden Zustand geriet.
14, 15. (a) Was veranlaßte Satan sonst noch, und welchen ersten Schritt unternahm er in dieser Richtung? (b) Wie wurde dieser tatsächlich der Mörder des ganzen Menschengeschlechts?
14 Satan veranlaßte auch den ersten, gewaltsamen Mord auf Erden. Wie denn? Vor etwa sechstausend Jahren kam der Mensch auf der Erde ins Dasein. Er benötigte keine Waffen, nicht einmal gegen all die vielen verschiedenen Tiere, die ihn in seiner schönen Heimat im Freien, im Garten Eden, umgaben. Gott, der Schöpfer, unterrichtete diesen ersten Menschen, Adam, davon, daß er den Tod für immer vermeiden könne, wenn er dem Gebot Gottes, seines himmlischen Vaters, vollkommenen Gehorsam entgegenbringe. Alle Tiere pflanzten ihre eigene Familienart fort. Damit nun Adam, der erste Mensch, die Erde mit ‚Menschen nach dem Bilde und Gleichnis Gottes‘ füllen konnte, schuf Gott das Weib und gab sie Adam zur Gattin. In Frieden lebten beide beisammen und pflegten und hegten ihre paradiesische Heimat. Unsichtbar trat nun ein Gegner und Verleumder ihres Gottes und himmlischen Vaters auf den Plan, um gegen Gott, den Schöpfer, Krieg zu führen und sich die Menschheit zu unterwerfen. Um die Menschen für sich gefangenzunehmen, nannte er Gott einen Lügner und verleitete Adams Weib, Eva, dieser Lüge zu glauben und Gottes Gesetz bezüglich des Gartens Eden zu übertreten.
15 Satan bediente sich danach Evas, um auf Adam einen Druck auszuüben, damit er sich gegen Gott auflehne und ihm ungehorsam werde. Sogleich schlug Adam und Eva das Gewissen, und sie begannen sich zu fürchten. Sie verloren den Frieden mit Gott, und Satan, der unsichtbare Teufel, war die Ursache davon. Nun brachte Gott Adam und Eva mit Satan, dem Teufel, zusammen ins Gericht. Gott verurteilte diesen neu auf den Plan getretenen Gegner und Verleumder zur Vernichtung, doch sollte die Urteilsvollstreckung viel später erfolgen. Gott verurteilte auch die Ureltern des Menschengeschlechts zum Tode. Weil Satan, der Teufel, diese Verurteilung über die Menschheit gebracht hatte, wurde er der erste Totschläger, der Mörder des ganzen Menschengeschlechts. — 1. Mose 2:7 bis 3:24.
16. Was sagte Gott zur selben Zeit auch in bezug auf Satan voraus?
16 Zur gleichen Zeit kündigte Gott, der Herr, dem Teufel, also Satan, den Kampf an und zeigte auch, wer das Menschengeschlecht von dessen unsichtbarer Herrschaft befreien würde. Als ob Satan nur eine Schlange auf dem Erdboden gewesen wäre, sagte Gott zu ihm: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ (1. Mose 3:15, NW) Demgemäß sollte dem Samen des „Weibes“ Gottes etwas widerfahren, das einer Fersenwunde gleichkäme, doch würde er sich erholen und Satan, den Teufel, wie eine Schlange vernichten, deren Kopf zermalmt wird.
17. Wie sagt ein Bibelschreiber, daß derjenige, welcher die große Schlange zermalmen würde, Jesus Christus sein werde?
17 Daß Jesus Christus, Gottes Sohn, der dreiunddreißigeinhalb Jahre Mensch auf Erden gewesen war, dies tun würde, sagte der Bibelschreiber in folgenden Worten: „Wir sehen Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt worden ist, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt, weil er den Tod erlitten hat, damit er durch Gottes unverdiente Güte für jedermann den Tod schmecke. Da nun die ‚jungen Kinder‘ an Blut und Fleisch teilhaben, hat auch er in ähnlicher Weise an denselben Dingen teilgenommen, damit er durch seinen Tod den vernichte, der das Mittel hat, den Tod zu verursachen, nämlich den Teufel, und alle befreie, die aus Todesfurcht ihr Leben lang der Sklaverei unterworfen waren.“ (Heb. 2:9, 14, 15, NW) Somit wird Satan, der Teufel, der heute das Mittel hat, durch Kernwaffen und giftige chemische und biologische Kampfmittel den Tod zu verursachen, von jemandem vernichtet werden, der höher ist als die Vereinten Nationen, von dem großen Samen des „Weibes“, von Jesus Christus.
18, 19. (a) Wer wurde der erste Totschläger auf der Erde und weshalb? (b) Wessen Sohn zu sein offenbarte er also, wie dies Johannes erklärte?
18 Weil Adam und Eva, unsere Ureltern, Gottes Gesetz übertraten und sich auf die Seite Satans, des Teufels, stellten, wurden sie aus ihrer paradiesischen Heimat hinaus auf die ungepflegte Erde getrieben, wo sie als verurteilte Sünder sterben sollten. Der erste Sohn, der ihnen geboren wurde, als sie unter dem Todesurteil standen, wurde Kain genannt. Der Name des nächstfolgenden Sohnes war Abel. Kain wuchs auf und dachte offenbar, er werde als der Erstgeborene des Weibessamens der großen Schlange den Kopf zermalmen. Er suchte sich als der verheißene Sohn Gottes aufzuspielen, indem er Gott gegenüber eine gewisse Form der Anbetung ausübte. Aber Gott zog die Form der Anbetung, die Abel, der jüngere Sohn, pflegte, vor. Gott hieß Kain, umzukehren und Gutes zu tun und über die Sünde zu herrschen. Aber Kain gehorchte der göttlichen Anweisung nicht. Aus Eifersucht und Haß behandelte er Abel, als ob dieser der Same der Schlange wäre, ja Kain erschlug den Abel und wurde so der erste Totschläger auf Erden. (1. Mose 4:1-12, Me) Dadurch bewies Kain, daß er nicht ein Sohn Gottes, sondern ein Sohn des Teufels war, denn der Teufel steckte hinter ihm. Über diese Tatsache schreibt Johannes, ein Jünger Jesu Christi, die Worte:
19 „Die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels werden durch folgendes offenbar … Denn dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, daß wir einander lieben sollten; nicht wie Kain, der aus dem Bösen stammte und seinen Bruder hinmordete. Und weswegen mordete er ihn hin? Weil seine eigenen Werke böse waren, die seines Bruders aber waren gerecht.“ — 1. Joh. 3:10-12, NW.
20. Wessen gewalttätige Gesinnung bekundete Lamech, wessen Gesinnung aber Noah, und welche Folgen hatte dies für beide?
20 Lamech, der fünfte Nachkomme in der Geschlechtslinie, die vom Totschläger Kain herkam, bekundete den gleichen gewalttätigen Geist wie sein Urgroßvater, wenn er zu seinen zwei Frauen folgende Worte sprach: „Einen Mann erschlage ich für meine Wunde und einen Jüngling für meine Strieme! Wenn Kain siebenfältig gerächt wird, so Lamech siebenundsiebenzigfältig.“ (1. Mose 4:17-24, Fußnote) Kein Wunder, daß mit der Zeit ‚die Erde mit Gewalttat erfüllt wurde‘. Aus diesem Grunde befand Gott es für gut, eine weltweite Flut über jene gewalttätige, glaubenslose Generation kommen zu lassen. Noah und seine Angehörigen, die nicht Nachkommen Kains waren, nahmen an diesen Gewalttaten und am Ruinieren der Erde nicht teil. Der Bibelbericht lautet: „Noah wandelte mit dem Gott.“ Diese friedsame Handlungsweise wurde belohnt. Noah und die Seinen wurden vor der katastrophalen Flut im voraus gewarnt und davon unterrichtet, auf welche Weise sie diese überleben konnten. Alle Nachkommen des mörderischen Kain wurden weggerafft. (1. Mose 6:9 bis 9:2, NW) Doch leben heute viele Menschen, die Kains Geist haben. Deshalb ist die Erde nun mit Gewalttat erfüllt.
NIMROD, DER MÄCHTIGE JÄGER
21. Wer wurde schon bald nach der Flut als ein „Sohn des Teufels“ erweckt, und warum wurde Assyrien als sein Land bekannt?
21 Nicht lange nach der großen Flut erweckte Satan, der Teufel, einen anderen „Sohn des Teufels“ in der Person Nimrods, des Königs von Babel oder Babylon. Nimrod nahm zu Waffen Zuflucht, und zwar nicht nur gegen wildlebende Tiere, sondern auch gegen Mitmenschen. Nicht ohne Grund gibt man heute Jägern den Namen Nimrod. Der erste Nimrod war ein Urenkel Noahs. Über diesen ehrgeizigen, aggressiven Nimrod sagt der Bibelbericht: „Dieser begann ein Mächtiger auf der Erde zu werden. Er offenbarte sich als ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova [Gott]. Deshalb sagt man: ‚Gerade wie Nimrod, ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.‘ Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel und Erech und Akkad und Kalne im Lande Sinear. Von diesem Lande zog er nach Assyrien aus und begann, Ninive zu bauen.“ (1. Mose 10:8-11, NW) Das Land Assyrien wurde als „das Land Nimrods“ bekannt. Es war die Heimat einer kriegerischen Nation, welche die zweite Weltmacht der biblischen Geschichte wurde und Ägypten aus seiner Vormachtstellung verdrängte. (Micha 5:4, 5) Assyrien bedrohte in den Tagen des treuen Königs Hiskia und des Propheten Jesaja sogar die heilige Stadt Jerusalem. Aus diesem Grunde erlebte die assyrische Weltmacht durch die Hand Jehovas, des Gottes Hiskias und Jesajas, durch ein Wunder eine militärische Niederlage. — Jes. 36:1 bis 37:38.
22. Wen haben die weltlichen Nationen bis heute nachgeahmt, und von wem sind sie beherrscht worden, wie dies ihr Lauf beweist?
22 Bis in dieses Jahr hinein haben die Nationen und besonders die Weltmächte, die einander von Assyrien an folgten, das Beispiel Nimrods nachgeahmt. Sie haben zur Militärmacht Zuflucht genommen; sie haben sich für den Krieg gerüstet. Das beweist, daß sie von jenem Unsichtbaren beeinflußt und beherrscht worden sind, den Jesus Christus den „Herrscher der Welt“ nannte. Als Jesus, der Sohn Gottes, vor neunzehnhundert Jahren hier auf Erden weilte, wurde ihm Gelegenheit geboten, die Herrschaft über die sechste Weltmacht der biblischen Geschichte, das militaristische Römische Reich, sowie alle anderen Nationen und Königreiche dieser Welt zu übernehmen.
23. Wie wurde Jesus die Gelegenheit geboten, die Weltherrschaft zu übernehmen, doch welche Wahl traf er?
23 Wer bot Jesus diese Gelegenheit zur Weltherrschaft an? Der unsichtbare „Herrscher der Welt“, Satan, der Teufel, und zwar bei der Versuchung Jesu in der Wüste, ehe er sein Werk der Verkündigung und des Heilens begann. Nachdem Satan ihm „in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde“ gezeigt hatte, sagte er zu Jesus: „Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem immer ich sie zu geben wünsche, dem gebe ich sie. Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ Jesus verneinte nicht, daß Satan solch weltliche Gewalt und Herrlichkeit verleihen könnte, aber er befahl Satan, wegzugehen, weil er Jehova, Gott, weiterhin anbeten und ihm dienen wollte. (Luk. 4:5-8, NW) Jesus weigerte sich, sich mit irgendwelchen Weltmächten Satans zu verbinden.
24, 25. (a) Wie wurde bis zum Ende des ersten Jahrhunderts in bestimmter Weise erklärt, daß Satan immer noch die Nationen beherrschte? (b) Welche Erklärung wurde als Beweis hierfür durch die Beschreibung des Krieges im Himmel und dessen Ausgang gegeben?
24 Von den Tagen an, da Jesus auf Erden weilte, bis heute ist Satan, der Teufel, unablässig die unsichtbare Macht gewesen, die hinter den weltlichen Nationen gesteckt hat, und hat sie verblendet. Mehr als zwanzig Jahre nach der Zeit, da Jesus versucht worden war, schrieb der christliche Apostel Paulus die Worte: „Wenn nun die gute Botschaft, die wir kundtun, tatsächlich verhüllt ist, so ist sie bei denen verhüllt, die zugrunde gehen, bei denen der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat, damit der Lichtglanz der glorreichen guten Botschaft bezüglich des Christus, welcher das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“ (2. Kor. 4:3, 4, NW) Viel später, das heißt gegen Ende des ersten Jahrhunderts, um das Jahr 96 n. Chr., sagte Johannes, daß Satan, der Teufel, immer noch die Nationen beherrschte. „Der Eine, von Gott Geborene, gibt auf ihn acht, und der Böse bemächtigt sich seiner nicht. Wir wissen, daß wir aus Gott sind, doch die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen [dessen, der böse ist].“ (1. Joh. 5:18, 19, NW) Um dieselbe Zeit hatte Johannes auch eine prophetische Vision von unserem zwanzigsten Jahrhundert, von der Zeit, in der zwischen dem „Gott dieses Systems der Dinge“ und dem verheißenen Samen des Weibes Gottes ein Kampf im Himmel ausgefochten werden sollte. Diesen unsichtbaren Kampf im zwanzigsten Jahrhundert und seinen Ausgang schildernd, schreibt Johannes:
25 „Hinabgeworfen wurde also der große Drache, die Urschlange, er, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; zur Erde wurde er hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ‚Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen; denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden … Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ — Off. 12:7-12, NW.
26. Was also steht der vollen Abrüstung der Nationen als übermenschliches Hindernis im Wege?
26 Sind wirklich Weh und Leid über die Erde und das Meer gekommen, selbst nachdem der erste Weltkrieg im Jahre 1918 geendet hatte? Die Bibel gibt uns Antwort auf die Frage, wer daran schuld ist. Haben wir nun — da der ergrimmte Herrscher der Welt weiß, daß ihm nur noch eine kurze Frist verbleibt, bis der, der ihn besiegt, ihm den Kopf zermalmt — Grund zu glauben, daß er eine weltumfassende Abrüstung im Interesse der Rettung, des Friedens und der Wohlfahrt der Menschen Tatsache werden läßt? Nein, und das nicht einmal, wenn die Nationen dem Aufruf eines amerikanischen Staatsmannes, ‚unfehlbar ihr Ziel, die weltumfassende Abrüstung, zu verfolgen‘, nachzukommen suchen. (New York Times, 23. September 1959) Keine Abrüstungskonferenz der Vereinten Nationen wird imstande sein, dieses übermenschliche Hindernis, das der allgemeinen und vollständigen, kontrollierten Abrüstung der Nationen im Wege steht, zu beseitigen, nämlich Satan, den Teufel!
MANGEL AN RECHTEN BEWEGGRÜNDEN
27. Was für ein weiteres Hindernis gibt es, und wie gab der amerikanische Außenminister seiner Befürchtung wegen des Mangels an dem, was notwendig ist, Ausdruck?
27 Ein weiteres Hindernis für den Erfolg der internationalen Bemühungen um die totale Abrüstung sind die falschen Beweggründe, von denen sich die Nationen treiben lassen. Ihre Beweggründe entspringen eigennütziger Furcht, also nicht der Liebe zur Gerechtigkeit. Sie haben nicht das rechte sittliche Empfinden. Die Befürchtung, daß die richtige sittliche Leitung fehle, wurde vom amerikanischen Außenminister in einer Rede bei einem Essen zum Ausdruck gebracht, das vier Tage nach der Rede über die Abrüstung stattfand, die der sowjetische Ministerpräsident vor der UN-Vollversammlung gehalten hatte. Er sagte: „Diese Angelegenheit der Kontrolle wird ein sehr sorgfältiges Studium erfordern. Die zweite Angelegenheit, die ein sehr sorgfältiges Studium erfordern wird, eine Sache, die in seiner Rede überhaupt nicht erwähnt wurde, ist folgende: Angenommen, man könne in allen Ländern der Erde den von ihm beschriebenen Zustand erreichen, das heißt, daß man nur solche Streitkräfte hätte und nur so gerüstet wäre, wie es für die internationale Sicherheit erforderlich ist. Was für eine andere Kraft — wenn es überhaupt eine gibt — wird es dann aber, außer der moralischen Kraft, geben, durch die der Friede zwischen jenen Nationen aufrechterhalten werden soll, die unbedingt miteinander Krieg führen wollen, selbst wenn sie mit dem Messer aufeinander losgehen müßten?“ — New York Times, 23. September 1959.
28. Welches sittliche Empfinden legt selbst die Christenheit nicht an den Tag, und wie ist sie vorgegangen, um die Menschen zur Übertretung des sechsten Gebotes zu verleiten?
28 Es muß eine „moralische Kraft“ geben, die auf dem Verständnis dessen beruht, was falsch ist, und der Erkenntnis der Sündhaftigkeit des Tötens und Mordens der Mitmenschen. Nur eine solch moralische Kraft wäre stark genug, den Frieden auch zwischen jenen Nationen aufrechtzuerhalten, welche auf Kernwaffen sowie auf chemische, biologische und andere herkömmliche Waffen — ausgenommen das Messer — verzichtet haben. Keine Nationen, nicht einmal jene der Christenheit, besitzen dieses sittliche Empfinden, das mit dem Gesetz Gottes, des Schöpfers, in Übereinstimmung ist. Selbst die Nationen der Christenheit leben nicht gemäß dem sechsten der von Gott gegebenen Zehn Gebote: „Du sollst nicht töten“ (Elb), oder: „Du sollst nicht morden“ (PB, NW). (2. Mose 20:13) Selbst die Christenheit ist so vorgegangen, wie es in der Wochenzeitung I. F. Stone’s Weekly von Washington, D. C., unter dem Datum des 21. September 1959 beschrieben worden ist: „Ungeachtet all seiner Liebe zum Krieg, schreckt der Mensch doch davor zurück, Brudermord zu begehen. Vor jedem Krieg wird es notwendig, den Feind als Unhold hinzustellen. Der Feind muß sowohl als etwas geschildert werden, das tief unter dem Menschen steht, so daß es keine Sünde mehr bedeutet, ihn umzubringen, wie auch als etwas Übermenschliches, so daß schon der reine Selbsterhaltungstrieb gebietet, ihn zu töten.“ — Seite 4, Abs. 2.
29. Was zeigt Paulus in Römer 13, woraus dies hervorgeht?
29 Was verrät das? Der christliche Apostel Paulus sagt, daß es Mangel an Liebe zum Nächsten wie auch zum Geber der Zehn Gebote verrät. Hier folgen die Worte des Paulus: „Wer seinen Mitmenschen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gesetzessammlung: ‚Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht morden; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren‘, und was es immer an anderen Geboten gibt, ist in diesem Worte zusammengefaßt, nämlich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Die Liebe tut dem Nächsten nichts Übles; daher ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ — Röm. 13:8-10, NW.
30. Warum ist der Beweggrund der Nationen, dessentwegen sie sich von einem dritten Weltkrieg fernhalten, falsch?
30 Weder aus Liebe zu Gott und dem Nächsten noch aus Furcht vor dem Geber der Zehn Gebote, sondern aus Furcht vor den teuflischen Zerstörungswaffen, die man gegenseitig anwenden könnte, schrecken heute die Nationen vor einem dritten Weltkrieg zurück. Sie haben Angst vor den furchtbaren Folgen eines Weltkrieges mit Kernwaffen. Der Friede in der Welt, wie er heute besteht, ist ein aus Furcht geborener Friede, also kein Friede, der dem sittlichen Empfinden für die Richtigkeit des göttlichen Gesetzes hinsichtlich der Vernichtung von Menschenleben entspringt. Somit wird den Nationen aus falschen Beweggründen eine allgemeine und vollständige Abrüstung vorgeschlagen. Der Beweggrund dazu ist nicht Liebe zu Gott, weder auf seiten der religiösen Nationen der Christenheit noch auf seiten der atheistischen Nationen des Kommunismus. Er entspringt nicht dem Herzenswunsch, die Gebote des großen Gebers des Lebens zu halten, sondern einer qualvollen Furcht vor den katastrophalen Möglichkeiten eines Krieges im Weltraumzeitalter. Auf diese Furcht wurde in der Rede des atheistischen Ministerpräsidenten der Sowjetunion hingewiesen, als er seinen Vorschlag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung machte.
31. Was also glauben sie wahrscheinlich nicht, und was erhebt sich wie ein Bremsblock vor der wahren Abrüstung?
31 Überdies glaubt wahrscheinlich keine der Nationen von heute, seien es die kapitalistischen oder die kommunistischen, wirklich daran, daß eine weltumfassende Abrüstung möglich sei, wie dies der Kongreß der Kommunistischen Internationale im Jahre 1928 zugab. Sie denken nicht, daß die Abrüstung möglich und praktisch durchführbar sei. Die Nationen trauen einander in einer so umfassenden Angelegenheit, wie diese es ist, nicht. Sie hegen Verdacht und treten daher für ein System der Kontrolle und Inspektion ein. Kleinere, lokale Kriege lassen sie allerdings auf der Erde noch zu. Wie ein großer Bremsklotz steht somit der Mangel an den notwendigen rechten Beweggründen der wahren Abrüstung im Wege.
32. (a) Was würde den Nationen dennoch bevorstehen, auch wenn sie abrüsteten, bis sie „Friede und Sicherheit“ rufen könnten? (b) Was müssen die Nationen tun, doch welches Gebet wird sich an ihnen erfüllen?
32 Angenommen aber, die Nationen würden wegen der Dringlichkeit der Lage ihr Rüstungspotential auf die Stärke einer bloßen Polizeimacht reduzieren, die für die innere Sicherheit eines Landes notwendig wäre, oder sie würden eine internationale Polizeimacht schaffen, so daß die Nationen „Friede und Sicherheit!“ rufen könnten. Was dann? Das würde sie nicht vor dem furchtbarsten Unglück der ganzen Menschheitsgeschichte retten. Warum nicht? Weil die Nationen in der allerwichtigsten Beziehung nicht abgerüstet hätten. Deswegen werden sie weiterhin mit der schlimmsten Katastrophe rechnen müssen, nicht mit einem Weltkrieg, in dem Kernwaffen angewandt werden, sondern mit dem universellen Krieg mit dem allmächtigen Gott des Himmels. Was die Nationen ernstlich studieren und in die Tat umsetzen müssen, ist die totale Abrüstung gegenüber dem Gott, den sie übersehen und dessen geoffenbartes, bekanntgegebenes Vorhaben sie unter dem verblendenden Einfluß des unsichtbaren Weltherrschers, Satans, des Teufels, mit Verachtung behandelt haben. Folgendes prophetische Gebet des inspirierten Psalmisten wird daher bestimmt erhört werden: „Fülle ihr Angesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Jehova, suchen! Laß sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer und mit Scham bedeckt werden und umkommen, damit sie [die Menschen] erkennen, daß du allein, dessen Name JEHOVA ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ — Ps. 83:16-18.
33. Womit sollten die Nationen, in Übereinstimmung mit Gamaliels gesetzlichem Rat, aufhören?
33 Die Nationen sollten nicht nur aufhören, unter sich zu streiten, sondern sie alle sollten auch aufhören, gegen Jehova, Gott, und sein himmlisches Königreich zu kämpfen, das von seinen heutigen Zeugen auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt wird. Diese Predigttätigkeit bedeutet die Erfüllung der Prophezeiung Jesu über die „Zeit des Endes“ dieser alten Welt: „Dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Folglich sollten die Nationen dem gesetzlichen Rat eines Richters vom höchsten Gericht, des jüdischen Pharisäers namens Gamaliel, folgen, der zu den Juden, welche die Apostel Jesu Christi bekämpften und verfolgten, die Worte sprach: „Und jetzt sage ich euch: Stehet ab von diesen Menschen und lasset sie (denn wenn dieser Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, so wird es zu Grunde gehen; wenn es aber aus Gott ist, so werdet ihr sie nicht zu Grunde richten können), damit ihr nicht gar als solche erfunden werdet, die wider Gott streiten.“ — Apg. 5:38, 39.
34. Was wird Satan seine Nationen nicht tun lassen, und was also muß ihnen widerfahren?
34 Die biblischen Prophezeiungen zeigen uns indes warnend an, daß der böse Gott dieser Welt, Satan, der Teufel, auf Erden niemals zulassen wird, daß seine Nationen gegenüber Jehova Gott abrüsten und friedliche Beziehungen mit ihm aufnehmen werden. Demzufolge muß, ebenso wie in den Tagen Noahs, Unglück über die heutige, gewalttätige Welt hereinbrechen.
DAS WAHRE MITTEL ZUR WIRKLICHEN ABRÜSTUNG
35. Weshalb sind menschliche Anstrengungen zum Fehlschlag verurteilt, doch welcher ermunternde Aufschluß vertreibt die Hoffnungslosigkeit?
35 Die größten Hindernisse, die einer totalen Abrüstung im Wege stehen, können nicht von Menschen beseitigt werden. Alle internationalen Bemühungen, mit oder ohne Hilfe der Vereinten Nationen, sind daher zum Fehlschlag verurteilt. Glücklicherweise läßt uns aber Gottes Wort, die Heilige Schrift, nicht ohne Hoffnung. Es erleuchtet, muntert auf und gibt uns folgenden zuverlässigen Aufschluß: Die universelle Abrüstung, auf die eine neue Welt der Gerechtigkeit ohne Krieg folgt, wird durch das Königreich des Himmels, das Königreich des Gottes des Himmels, herbeigeführt werden.
36. Wem soll nach Jesu Worten das Königreich des Himmels gehören, und wie zeigten er und seine Jünger, was dessen Werke sein werden?
36 Vor neunzehnhundert Jahren sagte sein Sohn Jesus Christus in seiner Bergpredigt: „Glückselig die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen. Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ (Matth. 5:3, 9, 10) Nachdem er Satans Angebot der Königreiche der Welt und ihrer Herrlichkeit zurückgewiesen hatte, „zog Jesus“, um die Worte aus der Bibel anzuführen, „in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede [Art von] Krankheit und jedes Gebrechen unter dem Volke“. Auch sandte er seine zwölf Apostel aus, zu predigen, und sagte zu ihnen: „Indem ihr aber hingehet, prediget und sprechet: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen. Heilet Kranke, [wecket Tote auf,] reiniget Aussätzige, treibet Dämonen aus; umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet.“ (Matth. 4:23; 10:7, 8) Jesus und seine Jünger zeigten, worin die Werke des Königreiches des Himmels bestehen werden.
37. Weshalb war die ehemalige Nation Israel bewaffnet, doch warum hat die Christenheit nicht den Beistand, der dem ehemaligen Volke Israel einst zuteil wurde?
37 Allerdings gehörten Jesus und seine Apostel zur jüdischen Nation, die in alten Zeiten zu Kriegswaffen gegriffen hatte. Damals aber hatte sich Jehova Gott seiner erwählten Nation Israel als seines Urteilsvollstreckers bedient, um seine Feinde auf Erden zu vernichten. Aus diesem Grunde heißt es im Bibelbericht: „Jehova, der Gott Israels, stritt für Israel.“ (Jos. 10:14, 42; 23:3; 2. Chron. 20:29) Aber seit den Tagen, in denen Jesus auf Erden weilte, hat Jehova, Gott, nie mehr für das irdische Volk Israel gestritten. Auch hat Jehova, Gott, niemals für die Christenheit gestritten, und er kämpft heute nicht für die Christenheit gegen den gottlosen Kommunismus. Weshalb nicht? Weil die Christenheit nicht die sichtbare Organisation Gottes, Jehovas, ist, auch wenn sie den Namen seines Sohnes Jesus Christus annimmt und im neuen Bund mit Jehova, Gott, zu stehen beansprucht. Die Tatsachen zeigen, daß sie in dem Bunde der Vereinten Nationen steht, in dem die brennende Frage der allgemeinen und vollständigen Abrüstung noch debattiert werden soll. Obwohl die Christenheit die Republik Israel wiederaufrichten half, gehört sie selbst nicht zu dem geistigen Israel Gottes. — Gal. 6:16.
38. Von welcher Nation wurde Jesus Christus das Haupt, und wie übte er das aus, was er in der Bergpredigt lehrte?
38 Als Jesus Christus gestorben und bestattet war, war er kein Jude oder Israelit mehr nach dem Fleische. Am dritten Tage nach seinem Tod weckte Jehova, Gott, ihn zu unsterblichem Leben in den Himmeln auf. Dann wurde Jesus Christus das Haupt und der Anführer des geistigen Volkes Israel. Die Christenheit hat niemals eine wirkliche Abrüstung durchgeführt, aber Jesus Christus hat dies bei dem geistigen Volke Israel, das ausschließlich aus seinen wahren Nachfolgern besteht, getan. Als er an seine Feinde verraten wurde, zog sein Apostel Petrus das Schwert und schlug einem Juden ein Ohr ab. Jesus hieß Petrus aber das Schwert einstecken und heilte die Ohrwunde des Mannes. (Matth. 26:51-56; Joh. 18:10, 11) Jesus handelte also nach den Grundsätzen, die er seine Apostel in seiner Bergpredigt gelehrt hatte. — Matth. 5:9, 21-48; Luk. 6:27-36.
39. Welchen schriftlichen Rat, diese Sache betreffend, gab Petrus danach?
39 Danach griff Petrus niemals wieder zum Schwert. Statt dessen schrieb er, daß Jesus ungerechterweise gelitten und seinen Nachfolgern ein Beispiel hinterlassen habe, das sie nachahmen sollten, wenn sie ungerechterweise leiden müßten. Folglich fügte Petrus hinzu: „Möge niemand von euch leiden als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in Dinge anderer Leute einmischt. Doch wenn er als Christ leidet, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott weiterhin in diesem Namen.“ — 1. Pet. 2:21-25; 4:15, 16, NW.
40. (a) Was sagte Paulus über den Kampf, den er und Timotheus führten? (b) Wie beschrieb er den ephesischen Christen den Kampf sowie die Waffenrüstung, die man dafür braucht?
40 Der jüdische Pharisäer Saulus von Tarsus beteiligte sich einst daran, Christen zu töten. Doch nachdem er zurechtgewiesen worden war und der Apostel Paulus wurde, hörte er damit auf. Er sagte zu dem jungen Timotheus: „Nimm teil an den Trübsalen als ein guter Kriegsmann Jesu Christi.“ (2. Tim. 2:3) Als gute Streiter Jesu Christi sagten Paulus und Timotheus zu den christlichen Heiligen in Korinth: „Denn obwohl wir im Fleische wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleische; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern göttlich, mächtig zur Zerstörung von Festungen; indem wir Vernunftschlüsse zerstören und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und jeden Gedanken gefangen nehmen unter den Gehorsam des Christus.“ (2. Kor. 1:1; 10:3-5) Den Christen in Ephesus beschrieb Paulus die Art des Krieges, den sie kämpfen, und die Waffen, die sie dabei benutzen sollten, indem er sprach: „Ziehet an die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermöget wider die Listen des Teufels. Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern. Deshalb nehmet die ganze Waffenrüstung Gottes.“ Woraus besteht diese Waffenrüstung? Aus dem Gürtel der Wahrheit, dem „Brustharnisch der Gerechtigkeit“, den Schuhen der „Bereitschaft des Evangeliums des Friedens“, dem „Schild des Glaubens“, ‚dem Helm der Rettung und dem Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist, sowie dem unablässigen Gebet‘. (Eph. 6:11-18) Mit solchen geistigen Waffen könnten sie gegen den falschen Gott dieser Welt und seine übermenschlichen Dämonen kämpfen.
41. Welche kirchlichen Funktionen, die heute ausgeübt werden, erfüllten Petrus und Paulus nicht, und welcher Waffe bedienten sie sich?
41 In Übereinstimmung damit dienten die Apostel Petrus und Paulus nie als Feldprediger in den bewaffneten Streitmächten dieser Welt. Niemals segneten sie die Waffen, noch besprengten sie die bewaffneten Truppen dieser Welt mit Weihwasser. Petrus und Paulus benutzten das geschriebene Wort Gottes, das ‚schärfer ist als jedes zweischneidige Schwert‘. (Heb. 4:12) Sie sind unsere wirklichen Vorbilder.
GOG VON MAGOG GEGEN DIE ABRÜSTUNG
42. Wen ahmen wahre Christen heute nach, und wie wird also die universelle Abrüstung kommen?
42 Gehorsame, wahre Christen befolgen heute das Gebot Jesu, das in Matthäus 24:14 enthalten ist, und predigen die gute Botschaft von Gottes Königreich allen Nationen zu einem Zeugnis. Sie ahmen Petrus und Paulus nach und kämpfen nur mit geistigen Waffen. Wie wird denn die universelle Abrüstung durch das himmlische Königreich, das Königreich Gottes, Tatsache werden? Nicht dadurch, daß nationale Regierungen bekehrt werden, damit sie Petrus und Paulus nachahmen, sondern dadurch, daß dieses Königreich den universellen Krieg auskämpft, den Krieg gegen Gog von Magog, der im 38. und 39. Kapitel der Prophezeiung Hesekiels, des Propheten Jehovas, vorausgesagt wird. Dieser Prophezeiung gemäß ist Gog von Magog gegen die Abrüstung der weltlichen Nationen und wird sie in ihrem Schlußkampf gegen Jehova, Gott, und sein aufgerichtetes Königreich anführen. The Encyclopædia Britannica (11. Auflage von 1910/1911, Bd. 12, S. 190) sagt von Gog: „Ein hebräischer Name, der sich in Hesekiel 38 und 39 und in Offenbarung 20 vorfindet und eine antitheokratische Macht verrät, die sich in der Welt unmittelbar vor dem jüngsten Gericht kundgeben wird … Magog ist vielleicht eine zusammengezogene Form von Mat-gog, wobei mat das gewöhnliche assyrische Wort für ‚Land‘ ist.“
43. Wer soll Gog von Magog sein, wie eine kürzlich angestellte Nachforschung ergeben hat, und wie bringt er die Schlußwehen über Erde und Meer?
43 Indes hat eine kürzliche Erforschung der Bibel ergeben, daß Gog von Magog ein prophetisches Symbol des falschen Gottes dieser Welt, Satans, des Teufels, ist, und zwar zu der Zeit, da er seinen Schlußangriff auf die christlichen Zeugen des himmlischen Königreiches Gottes macht. Dieser symbolische Gog von Magog ist nach der Geburt des Reiches Gottes im Himmelc nun von dort auf die Erde herabgeworfen worden und bringt jetzt Weh und Leid über Erde und Meer. Die Schlußwehen bringt er über die Nationen, wenn er sie zu einem Totalangriff gegen das Königreich des Himmels, das durch Christus regierte Reich Gottes, führt, das die Nationen seit dem Jahre 1914 fortgesetzt verschmäht haben. Das haben sie durch den Zorn und die Wut zweier Weltkriege und die Verfolgung jener Christen gezeigt, die das Gebot Jesu befolgten, indem sie die gute Botschaft vom Königreich allen Nationen, kommunistischen wie nichtkommunistischen, zu einem Zeugnis verkündigt haben. (Off. 11:15-18) Diese Königreichszeugen sind es logischerweise, die von den Anbetern fleischlicher Waffen oder des Militarismus angegriffen werden. Daniels Prophezeiung über dieselbe Zeit zeigt, daß der symbolische König des Nordens und der König des Südens bei diesem Angriff in hervorragender Weise mitbeteiligt sein werden. — Dan. 11:36 bis 12:1.
44. Wer hat die Rolle des Königs des Nordens und des Königs des Südens übernommen?
44 Eine kürzlich angestellte Erforschung der Bibel im Lichte der Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts hat gezeigt, daß die anglo-amerikanische Doppelweltmacht in die Fußstapfen des symbolischen „Königs des Südens“ getreten ist, während seit 1945, dem Sturz des Naziführers Adolf Hitler und seiner Achsenmächte, die russisch-kommunistisch-politische Macht in die Fußstapfen des „Königs des Nordens“ getreten ist. Die zwei politischen, wirtschaftlichen und militärischen Rivalen, der König des Nordens und der König des Südens, mögen während ihrer friedlichen Koexistenz wohl einen kalten Krieg gegeneinander führen, doch sind sie unter Gog von Magog gegen das regierende Königreich des Himmels, gegen Gottes Reich, geeint.
45. Weshalb könnte — in Anbetracht von Daniel 11:37-39 — der Abrüstungsvorschlag des Königs des Nordens nicht totale Abrüstung bedeuten?
45 Über den Militarismus und das Rüstungsprogramm des symbolischen „Königs des Nordens“ wird in Daniel 11:37-39 prophetisch gesagt: „Er wird sich über alles erheben. Und an dessen Statt wird er den Gott der Festungen ehren: den Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er ehren mit Gold und mit Silber und mit Edelsteinen und mit Kleinodien [Annehmlichkeiten, AS]. Und er wird gegen die starken Festungen so verfahren mit dem fremden Gott [mit Hilfe des fremden Gottes, AS] …“ In Anbetracht dieser Beschreibung des neuzeitlichen „Königs des Nordens“ könnte sein Vorschlag zur allgemeinen und vollständigen Abrüstung aller Nationen niemals die totale Abrüstung gegenüber Jehova, Gott, und Jesus Christus und dem geistlichen Israel bedeuten. Somit macht er beim Angriff unter Gog mit.
46. Gegen welches Volk und welches Land wird sich Gogs Angriff richten, wie Hesekiel es sagt?
46 Hesekiels Prophezeiung enthüllt, daß dieser Angriff unter Gog von Magog ein vereinter, internationaler Angriff auf das wiederhergestellte Volk Gottes, Jehovas, sein wird. Daher sagt Jehova durch seinen Propheten Hesekiel zu Gog von Magog: „Am Ende der Jahre sollst du in das Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt, das aus vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels … du wirst wider mein Volk Israel heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken. Am Ende der Tage wird es geschehen, daß ich dich heranbringen werde wider mein Land, auf daß die Nationen mich kennen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilige. Und es wird geschehen an selbigem Tage, an dem Tage, wenn Gog in das Land Israel kommt, spricht der Herr, Jehova, da wird mein Grimm in meiner Nase aufsteigen.“ (Hes. 38:8, 16, 18; 39:1, 2) Bezieht sich dies denn auf die Juden oder die Israeliten, die nach Palästina zurückgekehrt sind und die demokratische Republik Israel aufgerichtet haben? Bestimmt nicht! Weshalb nicht?
47, 48. Warum bezieht sich Hesekiel nicht auf die Juden oder Israeliten, die die Republik Israel über sich aufgerichtet haben?
47 Weil das Volk der Republik Israel nicht das geistige Volk Israel ist, dessen Führer und König der Sohn Gottes, Jesus Christus, ist. Die Republik Israel ist ein Mitglied der Vereinten Nationen, die das Königreich des Himmels nicht anerkennen. Auch paßt die Beschreibung, die Jehova, Gott, durch Hesekiel über sein „am Ende der Tage“ lebendes Volk gibt, nicht auf die Republik Israel. Gottes beschreibende Worte lauten: „Es ist herausgeführt aus den Völkern, und sie wohnen in Sicherheit allesamt.“ Das veranlaßt Gog zu den Worten: „Ich will hinaufziehen in das Land der offenen Städte, will über die kommen, welche in Ruhe sind, in Sicherheit wohnen, die allesamt ohne Mauern wohnen und Riegel und Tore nicht haben.“ (Hes. 38:8, 11) Diese Beschreibung des friedlichen, unbewaffneten Volkes, das auf Jehova vertraut, paßt nicht auf den Zustand der militaristischen Republik Israel, der seit dem Jahre 1948 bis in unsere Tage bestanden hat. Alle Geschichtsschreiber wissen, daß Israel mit neuzeitlichen Kriegswaffen gekämpft hat, um seine Republik aufzurichten und sich zu behaupten, ferner, daß seine Truppen die Sinaihalbinsel während der Suezkanalkrise des Jahres 1956 überrannten und daß es bis auf diesen Tag eine schwerbewaffnete Streitmacht unterhält, die es vor Überraschungsangriffen seiner feindlichen Nachbarn schützen soll. Und es hat sogar einen Waffenlieferungsvertrag mit Westdeutschland abgeschlossen, wodurch es ihm Waffen und Munition liefern kann, die in Israel hergestellt werden.
48 Ebenso wie die Christenheit, steht die Republik Israel nicht in dem neuen, von Jehova, Gott, verheißenen Bunde, der durch das Opferblut Jesu Christi rechtsgültig geworden ist. Israel steht im Bunde mit den Vereinten Nationen, die zur militärischen Polizeimacht Zuflucht nehmen. — Jer. 31:31-34; Matth. 26:26-29; Luk. 22:14-20; Heb. 8:6-13; 13:20.
DIE BEFREIUNG DES UNBEWAFFNETEN GEISTLICHEN ISRAEL
49. Auf wen ist also die Prophezeiung vom Angriff Gogs anwendbar, und was ist dementsprechend das angegriffene „Land Israel“?
49 Die Prüfung der Religionsorganisationen der ganzen Erde zeigt, daß jene, die die Prophezeiung vom Angriff Gogs angeht, die Gott völlig hingegebenen, getauften Christen sind, nämlich die geistlichen Israeliten, die als Zeugen Jehovas Gottes heiligen Namen tragen. Gleichwie es Jesus Christus bezüglich der „Zeit des Endes“ dieser alten Welt voraussagte, werden Jehovas Zeugen in allen Nationen gehaßt und verfolgt, ja selbst unter den religiösen Nationen der Christenheit. Was daher in Jehovas Prophezeiung „die Berge Israels“ und „das Land Israels“ genannt wird, ist nicht der kleine Teil des Nahen Ostens, den die Republik Israel einnimmt, sondern es ist die gegenwärtige theokratische Position, die Jehovas Zeugen auf Erden einnehmen. Aus allen Nationen, Sprachen, Farben und Kulturen sind sie eingesammelt worden, damit sie diese Stellung einnehmen. Hier beten sie Jehova gemäß seinem neuen Bund an und dienen als Untertanen und Zeugen des himmlischen Königreiches, also des Reiches Gottes, das durch seinen Christus regiert wird.
50. Von wem erwarten die Glieder dieses Volkes Schutz, und wie sind sie nun ein praktisches Beispiel totaler Abrüstung geworden?
50 Obwohl sie in einer feindseligen Welt leben, in der sie gehaßt werden, haben diese Zeugen Jehovas buchstäblich abgerüstet, und sie vertrauen darauf, daß ihr Gott, Jehova sie schützt. Sie haben nicht abgewartet, bis die internationale Organisation der Vereinten Nationen die Worte erfüllen würde, die an der Mauer am Platz der Vereinten Nationen in der Stadt New York zu lesen sind und folgendes Zitat des Propheten Jesaja, Kapitel zwei, Vers vier, enthalten: „Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ Schon seit dem ersten Weltkrieg haben Jehovas Zeugen diese Worte des Propheten Jehovas unter sich in die Tat umgesetzt. Sie haben erkannt, daß sich die Erfüllung dieser inspirierten Worte auf sie bezieht, und dies nicht erst nach dem internationalen Angriff, den Gog von Magog auf sie unternimmt, sondern heute, seitdem das Königreich des Himmels im Jahre 1914 aufgerichtet worden ist, ja heute, in dieser „Zeit des Endes“ dieser Welt, da deren Nationen nach neuester Art bewaffnet sind. Daher haben im Jahre 1958 Hunderttausende von Zeugen Jehovas anläßlich ihres internationalen Kongresses in der Stadt New York und bei allgemeinen Versammlungen außerhalb der Vereinigten Staaten in neunzig anderen Städten öffentlich eine Resolution angenommen, in der sie vor Gott und Menschen gelobten, sich an die obige Prophezeiung Jesajas zu halten. Außerdem verteilten sie in der ganzen Welt mehr als zweiundsiebzig Millionen gedruckte Exemplare dieser Resolution in dreiundfünfzig Sprachen. Sie sind ein praktisches Beispiel für eine heute erfolgende totale Abrüstung!
51. Wer wird, gemäß ihrer Erwartung — wenn sie so angegriffen werden —, für das geistliche Israel kämpfen, und wie wird dann das Königreich des Himmels eine universelle Abrüstung durchführen?
51 Jehovas Zeugen sind nun gewarnt und erwarten den Angriff Gogs von Magog mit seinen Streitkräften dämonischer und menschlicher Herkunft. Sie erwarten aber auch, daß Jehova, Gott, und Jesus Christus für das geistliche Israel kämpfen. „Und ich werde nach allen meinen Bergen hin das Schwert über ihn [gegen Gog] herbeirufen, spricht der Herr, Jehova; das Schwert des einen wird wider den anderen sein. Und ich werde Gericht an ihm üben durch die Pest und durch Blut, und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich regnen lassen auf ihn und auf seine Haufen und auf die vielen Völker, die mit ihm sind. Und ich werde mich groß und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den Augen vieler Nationen. Und sie werden wissen, daß ich Jehova bin.“ „Ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werfen … [ich] werde Gog eine Grabstätte geben in Israel.“ (Hes. 38:21-23; 39:3, 11) Auf diese Weise wird das Königreich des Himmels eine universelle Abrüstung zu Jehovas Ehre herbeiführen.
52. Welche Worte, die Jesus zu Petrus sprach, werden sich dann erfüllen, und wer also wird am Leben bleiben?
52 In diesem universellen Krieg werden sich die Worte Jesu, die er an seinen Apostel Petrus richtete, bewahrheiten: „Alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.“ (Matth. 26:52) Jene aber, die bei den Worten aus Jesaja 2:4 bleiben und von Gog von Magog angegriffen werden, werden den universellen Krieg überleben, gleichwie Noah und die Seinen die Sintflut überlebten.
53. Was werden die Überlebenden mit den Überbleibseln der Kriegsausrüstung tun, und was zeigt die Tatsache, daß dafür eine lange Zeit gebraucht wird?
53 Alle Überbleibsel der heutigen militärischen Kriegsrüstungen werden durch die geistlichen Israeliten vernichtet werden, die Jehova, Gott, durch den universellen Krieg hindurch am Leben erhalten wird. Über die Tätigkeit, die nach diesem Krieg auf Erden folgt, sagt er: „Und die Bewohner der Städte Israels [des geistlichen Israel, das am Leben bleibt] werden hinausgehen und werden Feuer machen und heizen mit Waffen und Tartschen und Schilden, mit Bogen und Pfeilen und mit Handstäben und Lanzen; und sie werden Feuer damit machen sieben Jahre lang. Und sie werden kein Holz vom Felde holen noch aus den Wäldern hauen, sondern werden Feuer machen mit den Waffen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre Plünderer plündern, spricht der Herr, Jehova.“ (Hes. 39:3, 9, 10) An der Zeit gemessen, die notwendig ist, um alle Waffen zu verbrennen, muß die Menge der Kriegswaffen der Nationen, die Gog von Magog anführt, ungeheuer sein. Aber all ihre Rüstungsmacht wird ihnen gegenüber Gott, dem Allmächtigen, gegenüber Jehova der Heerscharen und seinem Christus nichts nützen!
54. Weshalb wird die Erde nie mehr unter dem Getöse eines internationalen Krieges erdröhnen, und weshalb wird selbst die Furcht vor wilden Tieren dahinschwinden?
54 Welche Freude wird der Sieg, den Jehova der Heerscharen über die bewaffnete Macht dieser alten Welt erringt, dann auslösen! Nie wieder wird die von Gott erschaffene, schöne Erde unter dem Getöse eines internationalen Krieges erdröhnen, den Menschen führen, welche Gottes Zehn Gebote übertreten. Jehovas neue Welt wird nur mit jenen Erdbewohnern beginnen, die in der Furcht Jehovas — und um Jesus Christus nachzuahmen — mit der totalen Abrüstung bereits bei sich begonnen haben. Dann wird man keine bestialischen Nationen mehr zu fürchten haben. Selbst die Furcht, von buchstäblichen wilden Tieren belästigt zu werden, wird gebannt sein, denn von dem irdischen Gebiet des Königreiches des Himmels sagt Jehova, Gott, durch seinen Propheten Jesaja: „Man wird nicht übeltun, noch verderbt handeln auf meinem ganzen heiligen Gebirge; denn die Erde wird voll sein der Erkenntnis Jehovas, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ (Jes. 11:6-11) Auch wird es auf der Erde keine Nimrods mehr geben!
55. Wer wird dann kein Gott mehr sein, der seinen Einfluß im Interesse der Aufrüstung geltend machen würde, und welche Beweggründe werden die Menschheit zu einer dauernden Abrüstung veranlassen?
55 Nie mehr wird Satan, der Teufel, die symbolische Schlange und der Drache, als der falsche Gott diese Erde unsichtbar beherrschen und die Aufrüstung fördern. Die gehorsamen Menschen werden in der Furcht vor dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova, wandeln. Sein Sohn, Jesus Christus, wird ihr himmlischer König sein, der Same des Weibes Gottes, der der Schlange den Kopf zermalmt. Alle, die ewiges Leben auf Erden unter dem Königreich des Himmels erlangen, werden sich durch Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten dazu treiben lassen, bei der weltumfassenden Abrüstung zu bleiben, um im Paradies auf Erden ewig in Frieden beisammen zu wohnen.
[Fußnoten]
a Das englische Zitat an dieser Mauer ist der Prophezeiung des Buches Jesaja, Kapitel zwei, Vers vier, der King-James-Bibel, d. h. der englischen Autorisierten Übersetzung der Heiligen Schrift, entnommen.
b Siehe S. 232, Abschnitt 2, und dessen Fußnote.
c Siehe S. 238, 239, Abschnitte 24, 25.