Erweiterung eurer Dienstvorrechte
1. (a) Was veranschaulichte Jesus kraftvoll in dem Gleichnis von den Minen, und wie? (b) Wer ist es, der Königsmacht empfing, und mit welchen Interessen hat er seine Diener betraut?
DIE Notwendigkeit, daß wir im Dienste unseres Meisters produktiv sind, wurde von Jesus in einem Gleichnis machtvoll veranschaulicht. Er erzählt von einem gewissen Mann von vornehmer Herkunft, der im Begriffe stand, in ein fernes Land zu reisen, um für sich Königsmacht zu erlangen, und der seine Diener zu sich rief und jedem eine Mine anvertraute und ihnen sagte, sie möchten damit Geschäfte machen. „Als er schließlich zurückkehrte, nachdem er die Königsmacht erlangt hatte, befahl er, daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit gewonnen hätten. Darauf erschien der erste und sagte: ‚Herr, deine Mine ist durch Handelsgeschäfte auf zehn Minen angewachsen.‘ Er antwortete ihm also: ‚Wohlgetan, du guter Sklave! Weil du dich in einer so kleinen Sache als treu erwiesen hast, empfange Autorität über zehn Städte.‘ Nun kam der zweite und sprach: ‚Herr, deine Mine hat fünf Minen eingetragen.‘ Er sprach auch zu diesem: ‚Sei auch du über fünf Städte gesetzt.‘“ Ein weiterer Sklave wies, obwohl er seine Mine nicht verloren hatte, keine Mehrung auf, und dafür wurde er als untreu beurteilt, und was er hatte, wurde ihm genommen. (Luk. 19:12-26, NW) Christus ist es, dem Jehova Königsmacht gegeben hat, und er gab das Vorrecht, als Königreichszeugen am Dienste teilzunehmen, allen seinen Nachfolgern, als er sprach: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ — Matth. 28:19, 20, NW.
2. Warum ist es wichtig, daß jeder Mehrung aufweise?
2 In diesem Gleichnis zeigt er, daß die Anerkennung nicht bloß durch das Behalten dessen erlangt wird, was uns anvertraut worden ist, sondern dadurch, daß wir damit auf eine Weise arbeiten, daß sich Mehrung zeigt. Wieso? Weil dies die rechte, gute Herzensverfassung anzeigt. Jesus erklärte es in seinem Gleichnis vom Sämann: „Der auf Boden von rechter Art gesät wurde, ist dieser, der das Wort hört und den Sinn davon erfaßt und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundert-, jener sechzig-, der andere dreißigfältig.“ (Matth. 13:23, NW) Jemand, dessen Herz sich als Boden von rechter Art erweist, ist für Gottes Wort empfänglich, und er reagiert auf die Weisungen seiner Organisation, und demzufolge segnet Gott das Werk seiner Hände mit Mehrung.
3. Was ist unsererseits notwendig, wenn wir Mehrung aufweisen möchten?
3 Um Mehrung aufzuweisen, müssen wir uns befleißigen, uns noch mehr Erkenntnis und vermehrte Geschicklichkeit anzueignen zu suchen. Wir sollten im Dienste Gottes fortschrittlich sein. Wir sollten bereit sein, mehr Verantwortung auf uns zu nehmen. Um an Erkenntnis der Wahrheit der Bibel zuzunehmen, muß jeder produktiv sein, indem er die Früchte der christlichen Eigenschaften in seinem Leben hervorbringt, und er muß die gute Botschaft verbreiten, indem er seinen Glauben öffentlich bekennt. (1. Tim. 2:3, 4; Joh. 15:8; Röm. 10:10) Niemals sollten wir uns selbstgefällig zurücklehnen, in dem Gedanken, wir hätten schon alles getan, was notwendig sei. Statt dessen sollten wir uns im Dienste anstrengen. „Bleibt wach, steht fest im Glauben, benehmt euch wie Männer, werdet stark. Laßt alle eure Angelegenheiten in Liebe geschehen.“ „Ringet danach, durch die enge Pforte einzugehen, denn viele, sage ich euch, werden hineinzukommen suchen, werden aber nicht stark genug sein.“ — 1. Kor. 16:13, 14; Luk. 13:24, NW.
FORTSCHRITTE IM FELDDIENST
4. Welches Dienstvorrecht steht denen offen, die eine Erkenntnis des Wortes Gottes gewonnen und sie angenommen haben, und wie sollten sie diese Gelegenheit ansehen?
4 Vielleicht bist du einer von denen, die die Bibel nun schon einige Monate mit Hilfe eines Zeugen Jehovas studiert haben. Deine Bemühungen sind ohne Zweifel reich belohnt worden: Du hast befriedigende Antworten aus der Bibel auf Fragen erhalten, die dich viele Jahre lang beunruhigten, und viele persönliche Probleme sind dir gelöst worden. Du hast eine zuverlässige Hoffnung in Gottes neuer Welt gefunden, die dich mit Freude erfüllt. Nachdem du die Ereignisse, die sich zur Zeit unserer Generation eingestellt haben, mit Jesu großer Prophezeiung über die Zeit des Endes der alten Welt verglichen hast, weißt du nun, daß wir in dieser Zeit leben und seit 1914 gelebt haben. Du hast aus dieser Prophezeiung auch erfahren, daß du dich am Dienst beteiligen kannst, denn Jesus sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Im Sinn behaltend, daß Gottes Wort einen jeden ermuntert, zu christlicher Reife voranzuschreiten, ist nun die Zeit gekommen, bestimmte Anstalten zu treffen, um den Dienst für Gott zu erweitern, indem wir an diesem großartigen Werk teilnehmen. (Heb. 5:12 bis 6:1) Es gibt Millionen Menschen, die das, was du gelernt hast, noch nicht kennen. Jesus sagte: „Die Ernte ist groß, doch gibt es wenig Arbeiter.“ (Matth. 9:37, NW) Wirst du zusammen mit demjenigen, der dich mündlich unterwiesen hat, am frohen Erntewerk teilnehmen? Wirst du dich anstrengen, damit deine Dienstvorrechte erweitert werden, indem du zeigst, daß die Wahrheit, die Gott dir gegeben hat, auf den „rechten Boden“ eines guten Herzens gefallen ist, daß du den Sinn davon erfaßt hast und produktiv bist in seinem Dienste? — Gal. 6:6.
5. (a) Woran sollte jeder in bezug auf den Dienst denken, der mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden ist? (b) Führe einige der Tätigkeiten an, an denen sich jeder des weiteren im Interesse der Mehrung beteiligen kann.
5 Einem jeden, der mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas verbunden ist, ob er ein Neuinteressierter oder ein erfahrener Prediger sei, sollte an der Erweiterung seiner Dienstvorrechte gelegen sein. Jeder fortschrittlich Denkende sollte sich im Dienste ein Ziel setzen, auf das er hinwirkt, ein Ziel, das in einer vernünftigen Zeitspanne erreicht werden kann und das als Trittbrett zu weiteren Fortschritten dient. Es gibt viele Dienstzweige, in denen wir uns betätigen können, und wir sollten uns fortwährend bemühen, sie in unserem regelrechten Tätigkeitsprogramm alle zu berücksichtigen. In den Versammlungen gibt es überall noch viele Gelegenheiten, unseren Dienst in diesen verschiedenen Dienstzweigen zu verbessern, und das bedeutet, daß man sich persönlich verbessern muß. Beteiligst du dich am Dienst von Haus zu Haus regelmäßig so, wie Jesus und seine Apostel es taten? (Apg. 20:20; 1. Kor. 11:1) Hast du diese Woche daran teil genommen? Jetzt ist die Zeit, da die Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich verkündigt werden muß, beteiligst du dich regelmäßig daran, die Zeitschrift zu verbreiten, die sich der Aufgabe widmet, dieses Königreich zu verkündigen, den Wachtturm, und dazu die Begleitzeitschrift Erwachet!? Viel Gutes kann durch eine regelmäßige Verbreitung dieser Zeitschriften getan werden, und jeder Verkündiger hat das Vorrecht, daran teilzunehmen. Schätzt du dieses Vorrecht? Dann gibt es auch die so wichtige Nachbesuchs- und Bibelstudientätigkeit. Ohne Zweifel wurdest du durch diesen Dienst instand gesetzt, zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu kommen, und das sollte dir helfen, die Wichtigkeit zu erkennen, regelmäßig wöchentlich an diesen Dienstzweigen teilzunehmen, um anderen auf den Weg des Lebens gelangen zu helfen. Erweitere deinen Dienst, indem du dich in all diesen Dienstzweigen betätigst. Wenn du bereits einen regelmäßigen Anteil daran nimmst, überlege, wie du deine Leistungsfähigkeit verbessern kannst, um in der Zeit, die du dem Felddienste widmest, noch mehr zu leisten. Sieh dich, während du deinen Dienst ausdehnst, nach jemandem in der Versammlung um, der der Hilfe bedarf, damit er dasselbe tun kann, hilf ihm liebreich und ermuntere ihn. In dem Maße, wie du deinen eigenen Dienst mehrst und anderen beistehst, dasselbe zu tun, wird der Lohn der Freude, der mit einem solch produktiven Lauf verbunden ist, dein Teil sein. — Matth. 25:23.
6. (a) Welche Hilfe bietet uns die theokratische Predigtdienstschule, damit wir Fortschritte machen? (b) Auf welche Weise wird der Fleiß jedes Studierenden für alle in der Schule Anwesenden zu einem Quell des Segens?
6 Der Rat hinsichtlich des Dienstes, den Paulus dem Timotheus gab, ist für uns alle heute am Platze. Er sagte: „Sinne über diese Dinge nach, gehe darin auf, damit deine Fortschritte allen Menschen offenbar werden. Gib beständig auf dich selbst acht und auf das, was du lehrst.“ (1. Tim. 4:15, 16, NW) Die theokratische Predigtdienstschule gibt Jehovas Zeugen in allen Versammlungen ausgezeichnete Gelegenheiten, genau das zu tun, und alle mit der Versammlung Verbundenen tun gut, sich diese Vorsorge zunutze zu machen. Beweise, daß du dem Timotheus gleichst, und laß „deine Fortschritte allen Menschen offenbar werden“. Behalte den Rat im Sinn, der dir in der Predigtdienstschule gegeben wird, und bemühe dich ernstlich, nicht nur bei deiner nächsten Aufgabe, sondern in deiner täglichen Unterweisung und regelmäßig im Felddienste Fortschritte zu machen. Möge jede neue Dienstaufgabe ein Zeichen des Fortschrittes sein, den du im Dienste machst, während du den Stoff meisterst, den du unterbreitest, und die guten Eigenschaften des Sprechens und Lehrens entwickelst. Auch die Zuhörer werden davon gesegnet werden, daß du Fortschritte machst. Allerdings kennen die meisten den Stoff, den du darlegst, im allgemeinen, doch wenn du dich extra anstrengst, können sie sich die Punkte besser einprägen. Wenn du den Stoff so darlegst, wie du ihn tatsächlich einem Menschen guten Willens im Felddienste darlegst, können sie aus deinem Beispiel lernen, wie man hierüber argumentieren und die Sache jemandem verständlich machen kann, der noch sehr wenig von der Wahrheit der Bibel weiß. Die Wärme und Begeisterung deines Vertrages vertiefen die herzliche Wertschätzung für die Wahrheit auf seiten aller, die dir zuhören. Ja, durch deine gutvorbereitete, ernste Darlegung mag gerade das Verständnis eines Neuinteressierten genügend geweckt werden, so daß er auch künftig die Versammlungen besucht und weiterhin von den lebengebenden Wassern der Wahrheit trinkt. Somit sind deine Fortschritte sowohl dir selbst als auch allen, die dich beobachten, ein Quell des Segens.
NACH GRÖSSEREN VORRECHTEN STREBEN
7. Welche Gelegenheiten erweiterten Dienstes in der Versammlung stehen reifen Verkündigern offen, und wie sollten alle diese Tätigkeit betrachten?
7 Der Bedarf an reifen Verkündigern, die sich dem Dienste fleißig gewidmet haben und deren Fortschritte allen offenbar werden, also an Personen, die bereit und willens sind, eine größere Verantwortung zu übernehmen, ist groß. Wie viele gibt es in eurer Versammlung, die zufolge von Unreife jeden Monat nur wenige Stunden dem Dienste widmen und, was Mehrung betrifft, nur geringe Fortschritte machen? Sie bedürfen der Hilfe von seiten reifer Verkündiger, die bereit sind, sich zu ihnen hinzusetzen und mit ihnen zu studieren, ihnen die Predigten vorbereiten und ihre Probleme lösen zu helfen, auf die sie im Dienst von Haus zu Haus stoßen, mit ihnen zu gehen, um Nachbesuche zu machen, und ihnen behilflich zu sein, Heimbibelstudien einzurichten. Sie brauchen persönliche Unterweisung und Ermutigung. „Wir aber, die stark sind, sollten die Schwachheiten derer tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst gefallen. Ein jeder von uns gefalle seinem Nächsten in dem, was zu seiner Erbauung gut ist.“ (Röm. 15:1, 2, NW) Unternimmst du Schritte, um deinen Dienst zu erweitern und dieses Dienstvorrecht zu erhalten?
8. Was ist die rechte Ansicht über Dienstaufgaben in der Dienstversammlung, mit denen man betraut werden mag?
8 Während du Fortschritte machst, magst du finden, daß du das Vorrecht erhältst, die Aufsicht über einen Programmteil der Dienstversammlung zu erhalten. Viele werden regelmäßig gebeten, solche Programmpunkte zu übernehmen. Wie solltest du dies ansehen? Paulus gibt die Antwort: „Wer vorsteht, tue es mit wirklichem Ernst.“ (Röm. 12:8, NW) Wenn du dieses Vorrecht erhältst — selbst wenn es jede Woche sein sollte —, dann verschiebe die Vorbereitung darauf nicht auf die letzte Minute, um dann rasch etwas zusammenzubrauen, einfach nur, um die zugeteilte Zeit auszufüllen. Man hat dich damit betraut, der Versammlung des Volkes Gottes geistige Speise und Ratschläge von seinem Tisch auszuteilen; behandle dies daher niemals als etwas Gewöhnliches. (Mal. 1:12) Studiere deine Dienstaufgabe sorgfältig im voraus. Sinne darüber nach, wie du den Stoff auf eine Weise behandeln könntest, daß er direkt den Umständen entspricht, in denen sich die Glieder der Versammlung befinden. Du hast deinen Dienst nicht nur erhalten, damit du Aufschlüsse unterbreitest, sondern auch, damit du gewisse Punkte auf eine Weise vermittelst, daß alle deren Wert erkennen, sich an sie erinnern und sie verwenden können. Deine Leistungsfähigkeit wird sich in ihrer Leistungsfähigkeit im Felddienste widerspiegeln und dann auch im Leben derer, denen sie selbst dienen.
9. Welche Dienstgelegenheiten haben sich uns zufolge der vermehrten Zahl der Versammlungen erschlossen?
9 Die Produktivität im Felddienste hat zu einer überraschenden Zunahme der Zahl der Versammlungen geführt, und auch dies eröffnet Gelegenheiten zu erweitertem Dienst. Bedenke nur: Während der letzten zwei Jahre sind 3130 neue Versammlungen des Volkes Jehovas in der weiten Welt gebildet worden. Das bedeutet, daß während dieser Zeit 3130 neue Versammlungsaufseher benötigt wurden, außerdem über 21 000 Dienstamtgehilfen und mehr als 160 Kreis- und Bezirksdiener, die sie in regelmäßigen Abständen besuchen sollen. Und das ist noch nicht alles. In nahezu jeder Versammlung gibt es Gelegenheiten zur Erweiterung der Dienstvorrechte, die reife Brüder haben, indem sie Dienerpflichten übernehmen; denn viele von denen, die jetzt in diesen Stellungen sind, bekleiden zwei bis drei Dienstplätze.
10. (a) Wie strebt man nach dem Amt eines Aufsehers? (b) Warum ist es richtig, so zu handeln?
10 Paulus lobt jene, die einen solchen Dienst erstreben, mit den Worten: „Wenn jemand ein Aufseheramt erstrebt, dann wünscht er sich Arbeit von rechter Art.“ (1. Tim. 3:1, NW) Sie suchen keine Ehrenstellung, sie suchen sich Arbeit, Arbeit von rechter Art. Sie wünschen, in Jehovas Dienst noch mehr zu tun und ihren christlichen Brüdern einen noch größeren Dienst zu leisten. Wie wir schon in dem Gleichnis von den Minen gesehen haben, zeigt der, welcher nach dem Amt eines Aufsehers strebt, sich dadurch würdig, mit einer größeren Verantwortung betraut zu werden, daß er sich als treu erweist und auf Mehrung hinwirkt, indem er sich der ihm anvertrauten Interessen gut annimmt und sie mehrt. Wenn er im Dienst von Haus zu Haus fleißig arbeitet und sich Geschicklichkeit erwirbt, Nachbesuche macht, fortschrittliche Heimbibelstudien durchführt, in allen Dienstzweigen regelmäßig tätig ist, jede Dienstaufgabe für eine Zusammenkunft der Versammlung in auferbauender Weise behandelt und in allem, was er tut, Früchte des Geistes Gottes zeitigt, dann offenbart sein treuer Lauf, daß er sich dazu eignet, als Aufseher gebraucht zu werden. Solche Brüder werden nicht dadurch Aufseher, daß ein prominenter Bruder auf sie aufmerksam wird, sondern weil sie die Anerkennung Gottes gewonnen haben. Da sie sich in kleinen Dingen als treu erweisen, werden sie von Gott mit größeren Verantwortlichkeiten gesegnet. (Ps. 75:5-7; Luk. 16:10) Verfolgst du einen solchen Lauf der Treue, indem du die Königreichsinteressen zu wahren suchst, die deiner Obhut anvertraut worden sind?
11. Was treibt jemand an, den Pionierdienst aufzunehmen, und welche Anordnung ermöglicht es vielen, an diesem Dienste teilzunehmen?
11 Tausende von fortschrittlichgesinnten Dienern der Neuen-Welt-Gesellschaft, die wissen, daß nichts, was zu dieser alten Welt gehört, sich in seinem Wert mit Gottes Dienst vergleichen läßt, haben ihre Angelegenheiten so organisiert, daß sie der tatsächlichen Predigt- und Lehrtätigkeit als Vollzeit-Pionierverkündiger mehr Zeit widmen können. Zehntausende weiterer haben ihr Auge auf die Erweiterung ihrer Dienstvorrechte gerichtet, obwohl die Pflichten, die sie haben, es ihnen unmöglich machen, den allgemeinen Pionierdienst aufzunehmen. Durch sorgfältige Planung gelingt es ihnen, die gelegene Zeit so auszukaufen, daß sie zwei Wochen oder einen Monat oder noch mehr jährlich für den Ferienpionierdienst zur Verfügung haben. Ihr Herz ist im Dienste Jehovas, und beständig sehen sie sich nach Gelegenheiten um, damit sie einen noch volleren Anteil an diesem Dienste nehmen können. Sie prüfen fortwährend, ob sie den Lauf wahren Glaubens verfolgen, und sie fühlen sich getrieben, sich anzustrengen, um die Gelegenheiten so auszunutzen, daß ihr Dienst dadurch erweitert wird. — Eph. 5:15, 16; 2. Kor. 13:5.
12. Warum ziehen Einzelpersonen und ganze Familien um, um dort zu dienen, wo der Bedarf an Königreichszeugen groß ist?
12 Andere Personen starken Herzens, ja ganze Familien, haben ihre Zelte abgebrochen und sind in neue Orte gezogen, ja sogar in fremde Länder, wo großer Bedarf an Königreichszeugen herrscht. Warum? Das geschieht nicht etwa, weil sie weder Familienpflichten noch andere Verantwortlichkeiten oder weil sie eine Menge Geld hätten und nicht wüßten, wie sie es sonstwie gebrauchen könnten. Vielmehr erkennen sie, was Gottes Wille für unsere Zeit ist. Sie haben den Glauben, daß dieses Zeugniswerk, das jetzt getan wird, in unseren Tagen das wichtigste Werk ist, das es gibt. Da sie von anderen Orten her den Ruf nach Hilfe hörten, ist es ihnen ergangen wie einst Paulus und seinen Gefährten, als Paulus eine Vision von einem mazedonischen Mann hatte, der ihn anflehte und sagte: „Komm nach Mazedonien herüber und hilf uns!“ „Sobald er nun die Vision gehabt hatte“, so heißt es im Bericht weiter, „suchten wir nach Mazedonien abzureisen, weil wir folgerten, daß Gott uns aufgefordert habe, ihnen die gute Botschaft zu verkündigen.“ (Apg. 16:9, 10, NW) So haben auch heute jene, die dem Ruf gefolgt sind, das Empfinden, daß Gott sie dazu aufgefordert hat und daß er es ist, der ihnen diese offene Tür des Dienstes gezeigt hat, und wie Jesaja erwidern sie: „Hier bin ich, sende mich.“ (Jes. 6:8) Ihr Glaube wird reich belohnt, während sie denen, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, beistehen, den Dienst des wahren Gottes, der mit ihnen ist, aufzunehmen.
13. Welche Ansicht sollten wir hinsichtlich der gegenwärtigen Gelegenheiten zur Mehrung unseres Dienstes haben, und welche Aussicht auf die Zukunft?
13 Ungeachtet dessen, wo wir in Jehovas Organisation dienen, gibt es für uns eine Gelegenheit, so zu handeln wie die treuen Sklaven im Gleichnis Jesu und die uns anvertrauten Minen, die Königreichsinteressen, zu mehren. Ein starker Glaube an Gott, Liebe zu denen, die dem Schöpfer gegenüber guten Willens sind, indem sie den nahenden Tag, an dem Jehova die böse Welt vernichten wird, „fest im Sinn behalten“, und die freudige Erwartung der Segnungen der neuen Welt spornen uns zu einem solch treuen Laufe an. (2. Pet. 3:11-13) Wir blicken nicht einer Zeit entgegen, da wir vom Dienste des Meisters entbunden werden. Wir schauen Harmagedon nicht als einer Zeit entgegen, in der unser Dienst für Gott ein Ende hätte. Wenn eine Dienstaufgabe treulich erfüllt worden ist, entläßt Gott eine solche Person nicht aus seinem Dienste, noch pensioniert er sie davon. Unsere Freude liegt darin, daß wir Jehova emsigen Dienst darbringen, und jene, die sich heute als treu erweisen, werden mit erweiterten Gelegenheiten gesegnet werden, ihrem Schöpfer in der neuen Welt zu dienen. Wie Jesus es in dem Gleichnis von den Talenten gezeigt hat, sagt der Meister zu dem, der sich dem ihm anvertrauten Gut gegenüber als treu erwiesen hat: „Wohlgetan, guter und treuer Sklave! Du bist über wenigem treu gewesen. Ich will dich über vieles setzen. Geh ein in die Freude deines Herrn.“ — Matth. 25:23, NW.
DIENST FÜR DIE NEUE WELT ALS ZIEL
14, 15. Welche erweiterten Aussichten auf Dienst haben jene der gesalbten Leibesglieder Christi, die sich heute als treu erweisen?
14 Stell dir nur das großartige Werk vor, das denen bevorsteht, die heute ihren Glauben beweisen! Jene, die mit Gottes Geist gesalbt worden sind und ihre Berufung und Erwählung festmachen, werden im himmlischen Königreich bei Christus Dienstaufgaben erhalten. Herrliche neue Tätigkeitsfelder werden sich ihnen auftun, denn „sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre hindurch mit ihm herrschen“, und zwar als Glieder des Neuen Jerusalem, der Hauptorganisation des ganzen Universums Gottes. (Off. 20:6, NW) Diesen Gesalbten, die Gott von ganzem Herzen gedient und den Lauf des Friedens mit Gott und seinem Sohn und ihren christlichen Brüdern verfolgt haben und trotz heftiger Verfolgung festgestanden haben, gelten die Verheißungen: „Glücklich sind die, die reinen Herzens sind, da sie Gott sehen werden. Glücklich sind die Friedfertigen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden. Glücklich sind jene, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.“ — Matth. 5:8-10, NW.
15 Durch sein inspiriertes Wort hat Jehova sie wissen lassen, daß auf sie wunderbare Dinge warten. Davon spricht der Apostel Paulus, wenn er sagt: „Ich höre nicht auf, euch in meinen Gebeten zu erwähnen, damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe, in der genauen Erkenntnis seiner selbst, damit ihr, erleuchtet an den Augen eures Herzens, wisset, welches die Hoffnung ist, zu der er euch berufen hat, und welches der Reichtum der Herrlichkeit ist, den er als Erbe für die Heiligen aufbehält, und welches die überschwengliche Größe seiner Macht an uns, den Glaubenden, ist. Sie ist gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, mit der er im Falle des Christus gewirkt hat, als er ihn von den Toten auferweckte und ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, weit über jede Regierung und Autorität und Macht und Herrschaft, über jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem kommenden. Auch brachte er alle Dinge unter seine Füße und machte ihn zum Haupt über alle Dinge für die Versammlung, die sein Leib ist, die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt.“ (Eph. 1:16-23, NW) Ihre Hoffnung auf einen solch wunderbaren Dienst im Himmel ist ein „Anker für die Seele“ und befähigt sie, treu in dem Dienste Gottes auszuharren, den Gott ihnen heute gibt, und die Hoffnung, die ihnen vorgesetzt wird, fest zu ergreifen. — Heb. 6:19.
16, 17. Welche Dienstvorrechte warten auf jene, die mit Leben in dem irdischen Gebiet des Königreiches gesegnet werden?
16 Dann gibt es eine große Menge anderer, die jetzt Seite an Seite mit den gesalbten Brüdern des Königs dienen, auf denen Gottes Geist der Segnung ebenfalls ruht. Zu ihnen sagt Christus: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, ererbet das Königreich, das von Grundlegung der Welt an für euch bereitet ist.“ (Matth. 25:34, NW) Sie blicken dem Dienst im irdischen Gebiet des Königreiches entgegen, und welche entzückenden Aussichten haben auch sie!
17 Jene, die sich jetzt als treue Aufseher in der Neuen-Welt-Gesellschaft erweisen, werden sich ohne Zweifel nach Harmagedon weiterhin gewisser Stellungen fürstlichen Dienstes erfreuen. Es wird viel Arbeit zu tun geben, und sie wird auf ordentliche Weise getan werden. (Jes. 32:1, 2; 1. Kor. 14:33) Nachdem Gott in seinem Krieg von Harmagedon sein Gericht an den Bösen vollzogen haben wird, wird von den irdischen Untertanen des Königs ein weltweites Säuberungsprogramm durchgeführt werden müssen, das alles, was auf diesem Erdball je geschehen ist, weit in den Schatten stellen wird. Zahllose verstorbene Menschen werden begraben werden müssen. (Hes. 39:11-16) Heimstätten werden gebaut werden. Die paradiesischen Zustände werden bis zu den Enden der Erde ausgedehnt werden. Das wird keine Zeit sein für unregelmäßige Arbeiter, auch nicht für solche, die nur das tun möchten, was sie notwendigerweise tun müssen, um gerade noch durchzuschlüpfen. Die Lebenden, die an diesem Dienste teilhaben, werden jene sein, die Gott mit ihrem ganzen Herzen und ihrer ganzen Macht und mit all ihrer Lebenskraft lieben. Sie sind es, die sich heute in ihrem Dienste als treu erweisen und die dann mit noch mehr Dienstgelegenheiten gesegnet werden. Da den Harmagedon-Überlebenden Kinder geboren werden und da die Menschen, die im Gedächtnis Gottes aufbewahrt sind, von den Toten auferweckt werden, wird ein gewaltiges Erziehungsprogramm auszuführen sein. (Off. 20:12) Von der heute erworbenen Lehrfähigkeit wird dann weiterhin guter Gebrauch gemacht werden können, wenn Neuankommenden geholfen werden muß, sich eine genaue Kenntnis und tiefe Wertschätzung, den Willen Gottes betreffend, anzueignen. Unter der Verwaltung des Königreiches des Himmels wird diese Erde zu paradiesischer Lieblichkeit und ihre gehorsamen Bewohner werden zur Vollkommenheit gebracht werden. Alle diese Erdbewohner werden von ganzem Herzen an der Anbetung Jehovas teilnehmen.
18. Welche richtige Ansicht sollten wir über unseren jetzigen und unseren künftigen Dienst hegen, der uns von Gott gegeben wird?
18 Das ist der Wille Gottes, und deshalb beten alle Christen und sagen: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matth. 6:9, 10, NW) Mit ernstem Verlangen nach dieser Zeit dienen sie jetzt Gott, damit sie den Segen empfangen können, Dienstaufgaben zu erhalten, die sie völlig befriedigen werden und die ihnen Jehova dann geben wird und die kein Ende nehmen werden! Für sie ist der Dienst für Gott keine bedrückende Last. Sie betrachten es nicht als eine unangenehme Aussicht, daß sie größere Verantwortlichkeiten übernehmen sollen. Sie finden die größte Freude und Befriedigung darin, Gottes Willen zu tun, und mit eifriger Erwartung trachten sie nach einer Erweiterung ihrer Dienstvorrechte.