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Vom heidnischen Rom zur ChristenheitErwachet! 1972 | 8. September
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übten die römischen Bischöfe aus. Nachdem Alarich, der Gotenkönig, im Jahre 410 u. Z. Rom geplündert hatte, ging Innozenz I., Bischof von Rom, im Wiederaufbau der Stadt führend voran. Gleichzeitig bestand er darauf, daß alle Bischöfe des Westreiches ihn als oberste Autorität für Lehre und Kirchenzucht anerkannten.
Leo I. ging noch weiter. Er kann eigentlich als erster Papst bezeichnet werden, denn Kaiser Valentinian III. übertrug ihm die Jurisdiktion über alle Bischöfe des Westreiches.
Im Jahre 476 u. Z. setzte Odoaker, ein germanischer Heerführer, den weströmischen Kaiser Romulus Augustulus ab und ließ den Thron unbesetzt. Damit hörte nach 500jährigem Bestehen das Römische Reich, wenigstens der westliche Teil davon, zu bestehen auf.
Rom war das mächtigste der alten Weltreiche. Es war auch gebietsmäßig das größte. In der Bibel wird es als ein Tier beschrieben, das „furchteinflößend und schrecklich und ungewöhnlich stark“ sei. Auch wird gesagt: „Es hatte große Zähne aus Eisen.“ (Dan. 7:4-14; 2:36-44) Warum verfiel Rom allmählich, und warum ging es schließlich unter? Ein Historiker schreibt, sein Verfall sei „das größte Problem der Geschichte“.
Der Verfall und Untergang Roms ist jedoch für Personen, die mit den biblischen Grundsätzen vertraut sind, kein Problem. Jesus sagte: „Jedes Haus, das gegen sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen.“ (Matth. 12:25) Entzweiung und innere Zwistigkeiten beschleunigten mit Sicherheit den Verfall und Untergang dieses Reiches. Die Bibel sagt auch: „Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten.“ — Gal. 6:7.
Wir lesen in dem Werk Medieval History (Geschichte des Mittelalters) von N. F. Cantor: „Das Leben in der römischen Welt hatte einige sehr häßliche Seiten, die die Kenner des klassischen Altertums gewöhnlich gerne übersehen: eine ungeheure Sklavenbevölkerung, riesige städtische Elendsviertel und grenzenlose Armut; ferner wurde in weiten Kreisen Homosexualität gepflegt.“ Dazu kommen noch maßlose Ausschweifung und Habsucht, üppige Schwelgereien, grausame Brutalität, abstoßende religiöse Praktiken und eine ungeheure politische Korruption. Ist es da verwunderlich, daß Rom unterging?
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Was einem Methodistenpfarrer auffielErwachet! 1972 | 8. September
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Was einem Methodistenpfarrer auffiel
UNTER den 1 649 Delegierten eines Kongresses der Zeugen Jehovas, der im Januar 1971 in Taylor (Texas) stattfand, befand sich auch ein Methodistenpfarrer des Ortes. Er hörte sich den öffentlichen biblischen Vortrag an und beobachtete auch, wie sich die Glieder der achtzehn Versammlungen, die auf diesem Kongreß anwesend waren, benahmen und worüber sie sich unterhielten. In der Ausgabe des von diesem Methodistenpfarrer veröffentlichten Nachrichtenbriefes, die in der darauffolgenden Woche erschien, konnte man über seine auf dem Kongreß der Zeugen Jehovas gemachten Beobachtungen folgendes lesen:
„Viele ihrer Gebete und Gespräche drehten sich um Themen des Wortes Gottes, also um Dinge, die nie veralten! Der Name Jehova wurde hochgeachtet und geehrt. Diese Zeugen Jehovas sind merkwürdige Menschen! Sie stehen für etwas ein. Sie haben eine ganz bestimmte Disziplin. Sie erforschen das Wort Gottes systematisch und regelmäßig. Sie beschäftigen ihre Kinder mit Dingen, die von Belang sind. Unter ihnen herrscht eine heitere Atmosphäre und eine Freude, die anziehend und wohltuend wirkt. Ihre Ernsthaftigkeit verdient Beachtung und Respekt. Sie wissen, was sie glauben! Sie wissen, an wen sie glauben! Und wenn sie eine Tagung veranstalten wollen, haben sie Mühe, eine Tagungsstätte zu finden, die für sie groß genug ist. Wenn andere Religionsgemeinschaften tagen, beschäftigen sie sich mit Dingen, die mit der Religion überhaupt nichts zu tun haben, und finden es schwierig, einen Saal zu finden, der für ihre Tagung klein genug ist! Meinst du, wir sophistischen Religionsanhänger könnten von diesen Leuten etwas Wertvolles lernen? Oder glauben wir, das, was wir erreichen können, bereits erreicht zu haben?“
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