„Dein Wille geschehe“
„Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ — Matth. 6:10, NW.
1. Wie hat es sich im Falle mächtiger Weltmächte gezeigt, daß die Erfüllung des Gebets: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“, durch nichts verhindert werden kann?
„DEIN Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ Nichts, was Menschen oder Teufel tun mögen, wird verhindern, daß sich dieses Gebet erfüllt, das Jesus Christus vor 1900 Jahren lehrte. (Matth. 6:10, NW) Die mächtigsten Regenten der Menschheitsgeschichte mußten sich alle dem Willen des himmlischen Vaters beugen. Große Weltmächte, deren Reiche sich über weite Gebiete der Erde erstreckten, beugten sich, eine nach der anderen, dem Willen des Schöpfers der Erde, da sie zugeben mußten, daß er die stärkste Macht im Universum ist. Er existiert noch; sein Wille ist der höchste und muß zur Durchführung kommen.
2. Wie hatte sich Nebukadnezar Jehova gegenüber anscheinend überlegen gezeigt, und wie warf Jehova trotzdem diesen Anbeter falscher Götter nieder?
2 Vor mehr als 2500 Jahren mußte sich Nebukadnezar, der König des babylonischen Weltreiches, vor dem Schöpfer Himmels und der Erde beugen und mußte zugeben, daß Babels falsche Götter vor unserem Schöpfer machtlos waren. Die Geschichte berichtet, daß Nebukadnezar als dem ersten gestattet war, etwas zu tun, was kein früherer heidnischer Herrscher je getan hatte. Er zerstörte Jerusalem, die heilige Stadt der Juden, und auch ihren Tempel, den König Salomo für den Namen Gottes, des Höchsten, gebaut hatte, dessen Name Jehova ist. Doch dieser Gott, dem Nebukadnezar überlegen zu sein schien, schlug jenen stolzen weltlichen Herrscher zu Boden und zwang ihn, sich wie ein unvernünftiges Tier vor Jehova zu beugen. Während sieben Zeitperioden oder sieben Jahre hielt sich Nebukadnezar für ein wildes Tier. Er verließ seinen Thron der Weltherrschaft, um auf dem Felde auf allen vieren zu kriechen und wie ein Ochse Gras zu kauen. In diesen Zustand des Wahnsinns geriet er nicht durch Zufall, sondern es erfüllte sich dadurch ein Traum, den ihn Jehova zwölf Monate zuvor hatte haben lassen, ein Traum, den keiner der Weisen Babylons, sondern nur Jehovas Prophet Daniel zu deuten vermochte.
3. Welche Erklärung, die der Wächter vom Himmel bezüglich des Höchsten abgab, erforderte, daß der Traum Wirklichkeit wurde, und wie zeigten die prahlerischen Worte Nebukadnezars über Babylon, daß er die Warnung nicht beherzigt hatte?
3 In diesem beunruhigenden Traum sah Nebukadnezar ‚einen Wächter und Heiligen, der vom Himmel herniederstieg‘ und Anweisungen gab und dann sagte: „Durch Beschluß der Wächter ist dieser Ausspruch, und ein Befehl der Heiligen ist diese Sache: auf daß die Lebenden erkennen, daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber bestellt.“ (Dan. 4:13, 17) Der Traum mußte sich daher erfüllen, und die geschriebene, aufbewahrte Geschichte beweist die Erfüllung. So mächtig auch Nebukadnezar werden konnte, war er doch nicht imstande, die Durchführung des Willens Gottes aufzuhalten. Als er sich am stärksten fühlte, fing er an, mit seiner Reichsstadt zu prahlen, und sagte: „Ist das nicht das große Babel, welches ich zum königlichen Wohnsitz erbaut habe durch die Stärke meiner Macht und zu Ehren meiner Herrlichkeit?“ Dieses Prahlen verriet, daß er nicht genug Vernunft bekundete, die Warnung des Traums zu beachten und dem Rate Daniels zu folgen: „Darum, o König, laß dir meinen Rat gefallen und brich mit deinen Sünden durch Gerechtigkeit und mit deinen Missetaten durch Barmherzigkeit gegen Elende, wenn deine Wohlfahrt Dauer haben soll.“ — Dan. 4:27.
4. Was folgte sogleich auf die prahlerischen Worte Nebukadnezars, was allen politischen Herrschern zur Warnung dienen sollte?
4 Mögen die politischen Herrscher Großbritanniens, Amerikas, des kommunistischen Rußland und anderer mächtiger Nationen Notiz davon nehmen, was Nebukadnezar ereilte, der das über die Juden herrschende Vorbild-Königreich Jehovas vernichtet hatte. Ja mögen wir alle den Bericht lesen: „Noch war das Wort im Munde des Königs, da kam eine Stimme vom Himmel herab: Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: Das Königtum ist von dir gewichen! und man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, und man wird dir Kraut zu essen geben wie den Rindern [Ochsen, SB]; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. In demselben Augenblick wurde das Wort über Nebukadnezar vollzogen; und er wurde von den Menschen ausgestoßen, und er aß Kraut wie die Rinder, und sein Leib ward benetzt von dem Tau des Himmels, bis sein Haar wuchs gleich Adlerfedern, und seine Nägel gleich Vogelkrallen.“ — Dan. 4:28-33.
5. Inwiefern waren Nebukadnezars erste Weltherrschaft sowie die Rückkehr zu seiner Herrschaft gänzlich von Jehova Gott abhängig?
5 Keiner der Irrenärzte konnte den König von Babylon von seinem Wahn, ein Tier zu sein, heilen. Die Sache mußte ihren Lauf nehmen bis zu der Zeit, die Gott, der Allerhöchste, dafür bestimmt hatte, nämlich „sieben Zeiten“ oder sieben Jahre lang. Jehova Gott hatte diesen damals höchsten irdischen Herrscher erniedrigt, und nur Jehova, der Allerhöchste, konnte ihn auf den Thron Babylons zurückbringen. Aus reiner Barmherzigkeit Jehovas blieb ihm diese Stellung als Herrscher bewahrt, so wie Daniel es ihm versichert hatte, als er sprach: „Dein Königtum bleibt dir erhalten, sobald du anerkennst, daß dem Himmel die Herrschaft gebührt.“ (AB) Der mächtigste und höchste König jener Zeit konnte nichts tun, es sei denn, was er tat, diente dem Vorhaben des Gottes des Himmels, und deshalb ließ Gott es geschehen. Der Erbauer eines Weltreiches, der so viele Nationen und sogar das Königreich Juda besiegt hatte, konnte den Thron der babylonischen Weltmacht nicht einnehmen, es sei denn, Gott gab ihm denselben, indem er gestattete, wieder zur Herrschaft zu gelangen, und indem er ihm wieder Verstand genug gab, damit er die Herrschaft über sein Reich wieder aufnehmen konnte.
6. Wie anerkannte Nebukadnezar Jehovas Willen, Werke und Wege und zeigte dadurch, daß er seine Lektion gelernt hatte?
6 Zog Nebukadnezar die Lehre daraus, die er nach Jehovas Willen daraus ziehen sollte und die auch wir alle heute beachten müssen? Der König von Babylon selbst hat seinen Bericht aufgeschrieben, und er ist für uns aufbewahrt worden. Er lautet: „Am Ende der Tage [der sieben „Zeiten“ oder Jahre] erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder; und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist, und dessen Königtum von Geschlecht zu Geschlecht währt. Und alle Bewohner der Erde werden wie nichts geachtet, und nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du? Zur selben Zeit kam mir mein Verstand wieder, und zur Ehre meines Königtums kamen meine Herrlichkeit und mein Glanz mir wieder; und meine Räte und meine Gewaltigen suchten mich auf, und ich wurde wieder in mein Königtum eingesetzt, und ausnehmende Größe wurde mir hinzugefügt. Nun rühme ich, Nebukadnezar, und erhebe und verherrliche den König des Himmels, dessen Werke allesamt Wahrheit, und dessen Wege Recht sind, und der zu erniedrigen vermag, die in Hoffart [Hochmut, Me] wandeln.“ — Dan. 4:34-37, Fußnote.
7. Auf welche einzig richtige Weise sprach Nebukadnezar von seinem Erlebnis, und auf welche einzig richtige Einstellung kam es an?
7 Im Lichte seines Traumes gesehen, der von Jehova Gott kam, und angesichts der Deutung Daniels, deren Genauigkeit sich durch die späteren Ereignisse erwies, konnte sich Nebukadnezar über sein Erlebnis nur auf diese eine Weise äußern, die Gott ehrte. Es kam auf die einzig richtige Einstellung an, daß er nämlich dem Ehre zollte, dem sie gebührt: Jehova, dem Höchsten, auch wenn dieser der Gott Daniels war.
8. In welcher Beziehung stand Nebukadnezars damaliges Erlebnis zu der Kennzeichnung des Beginns der kritischen Zeit, in der sich die weltlichen Nationen heute befinden?
8 Die große, wichtige Frage, die jetzt aufsteigt, lautet: Welche Haltung nehmen heute die Herrscher im Ost- und Westblock der Nationen sowie in den neutralen Ländern ein? Seit dem Jahre 1914 und dem Ende des ersten Weltkrieges leben die Nationen in einer kritischen Zeit. Der Grund dafür kann ziemlich gut aus den Erfahrungen Nebukadnezars ersehen werden. Inwiefern? Damals erlebte Nebukadnezar persönlich „sieben Zeiten“ oder sieben buchstäbliche Jahre tierischen Wahnsinns. Aber mit ihm begannen für die Nationen dieser Welt auch „sieben Zeiten“ von größerer Bedeutung, und zwar von seiner Zeit an bis heute. Diese Zeiten nannte Jesus Christus „die bestimmten Zeiten der Nationen“. Er sprach von diesen „bestimmten Zeiten“ in Verbindung mit der Zerstörung der jüdischen Hauptstadt Jerusalem. Jesus prophezeite: „Jerusalem wird solange von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ (Luk. 21:24, NW) Diese „sieben Zeiten“ der Nationen dauern viel länger als die sieben Zeiten des einen Mannes, Nebukadnezars. Gemäß der Zeitrechnung Jehovas dauerten sie 360mal die sieben Jahre Nebukadnezars, also 2520 Jahre. Sie begannen im Jahre 607 v. Chr., als Nebukadnezar Jerusalem und Jehovas Tempel niederwarf und als das Land Juda verwüstet wurde. Jene „sieben Zeiten“ endeten früh im Herbst des Jahres 1914 n. Chr., kurz nach dem Anfang des ersten Weltkrieges.
9. Welche Weltmächte beherrschten die Erde sowohl vor als auch während der „bestimmten Zeiten der Nationen“?
9 Vor Nebukadnezar hatten zwei politische Weltmächte viel mit dem Volke Jehovas zu schaffen gehabt, nämlich Ägypten, die erste Weltmacht der biblischen Geschichte, und Assyrien, die zweite Weltmacht. Babylon wurde somit die dritte Weltmacht. Andere folgten ihr. Während der „bestimmten Zeiten der Nationen“, die von 607 v. Chr. bis 1914 n. Chr. liefen, beherrschten fünf Weltmächte nacheinander unsere Erde — so zeigen es die blutbefleckten Blätter der Geschichte —, nämlich Babylon, dann Medo-Persien als die vierte Weltmacht, Griechenland als die fünfte Weltmacht, Rom als die sechste Weltmacht und darauf das englische Weltreich zusammen mit den Vereinigten Staaten von Amerika als die siebente Weltmacht.
10, 11. (a) Nach welchen Vergleichen auszuschauen, ist heute, seit 1914, dem Ende der symbolischen sieben Zeiten, die richtige Zeit gekommen? (b) Womit müssen alle, die die Geschichte nachprüfen, einiggehen, wenn sie Nebukadnezar mit allen weltlichen Nationen vergleichen?
10 Da bis zum Jahre 1914 sieben symbolische Zeiten über die Nationen und Weltmächte dahingegangen sind, war für uns die richtige Zeit gekommen, nach Vergleichen auszuschauen, wenn es solche gäbe. Wir haben die Äußerungen Nebukadnezars am Ende seiner „sieben Zeiten“ gehört, die er zufolge seiner geistigen Wiederherstellung und der Wiedereinnahme des Thrones Babylons machte. Nun — gibt es denn seit 1914 irgend etwas Ähnliches? Lassen sich die Äußerungen der Herrscher der weltlichen Nationen, besonders derjenigen der Christenheit, mit jenen vergleichen, die der wiederhergestellte Nebukadnezar machte?
11 In e i n e m Punkte müssen alle ehrlicher Prüfer der Weltgeschichte übereinstimmen, nämlich daß sich während der 2520 Jahre seit der durch Nebukadnezar herbeigeführten Vernichtung Jerusalems bis zum Jahre 1914 n. Chr., alle Nationen, die Christenheit inbegriffen, ebenso benommen haben wie Nebukadnezar während seiner „sieben Zeiten“ des Wahnsinns, das heißt wie unvernünftige Tiere, indem sie weder Jehova Gott anerkennen noch seinen Willen, wie dieser in den heiligen Schriften der Bibel niedergelegt ist, in Betracht ziehen. Hatten sie denn bis zum Ende ihrer „sieben Zeiten“ von 2520 Jahren etwas gelernt?
12. Was zeigt, ob am Ende der „sieben Zeiten“ im Jahre 1914 die Nationen gleichwie Nebukadnezar zur Vernunft gegenüber Gott gekommen waren?
12 Kamen die Nationen wie Nebukadnezar zur Vernunft, und erkannten sie die Wahrheit der Worte von Psalm 83:18, „daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde“? Die Ereignisse vom Jahre 1914 geben uns die Antwort darauf. Am Ende der „sieben Zeiten“, um den 1. Oktober 1914, waren die Nationen der Christenheit in das wahnsinnige, tierische Unterfangen des ersten Weltkrieges verwickelt.
13. (a) Was hätten bis zu jener Zeit die Nationen, die sich zum Christentum bekennen, getan haben sollen? (b) Was zeigt, ob sie bis zu jenem Zeitpunkt hätten wissen sollen, daß Gott sein Königreich im Jahre 1914 zur Geburt brachte?
13 Bis zu jener Zeit hätten die Nationen, die sich zum Christentum bekannten, ihrem Bekenntnis gemäß leben sollen. Sie hätten ein besseres Benehmen an den Tag legen sollen als der heidnische Nebukadnezar und hätten Jehova Gott als Souverän des Universums und einzigen, rechtmäßigen Herrscher der Erde anerkennen sollen. Ja, konnte es denn sein, daß sie nicht wußten, daß im Herbst 1914 die Heidenzeiten oder „die bestimmten Zeiten der Nationen“ abgelaufen waren? Nein; sie hätten wissen sollen, daß Jehova beim Ablauf dieser „Zeiten“, um den 1. Oktober 1914, sein verheißenes Königreich im Himmel zur Geburt bringen würde, indem er seinen gesalbten Sohn, Jesus Christus, auf den Königreichsthron setzte, damit er inmitten seiner Feinde herrsche. Dies hätten sie wissen sollen, nicht nur weil die Bibel in Millionen von Exemplaren und in vielen Sprachen vorhanden war und weil es Hunderttausende von Geistlichen gab, die dafür bezahlt wurden, die Bibel zu erklären, sondern weil der gesalbte Überrest der Zeugen Jehovas seit dem Jahre 1877 das Kommen dieser Ereignisse für das Jahr 1914 angekündigt hatte.
14. Wieso hätte die Christenheit in Anbetracht der im Dezember 1913 im Wachtturm veröffentlichten Darlegung sowie auf Grund der kostenlosen Vorführung des Photodramas der Schöpfung die lebenswichtigen Tatsachen wissen können?
14 In seiner Ausgabe vom Dezember 1913 veröffentlichte der Wachtturm in dem Leitartikel, betitelt: „Das Ende der Zeiten der Nationen“, im 2. Abschnitt folgendes: „Ohne dogmatisieren zu wollen, erwarten wir gewisse Ereignisse: (1.) Das Aufhören der Zeiten der Nationen — der Oberherrschaft der Nationen in der Welt — und (2.) die Aufrichtung des Messianischen Königreiches in der Welt. Die Königreiche der Erde werden zu bestehen aufhören, und ‚der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten‘. (Daniel 2:44) Die Bibel sagt nicht, daß die Drangsal in einer Stunde, oder an einem Tage, oder in einem Jahr kommen werde. Sie deutet aber an, daß die Katastrophe, die über unsere Zivilisation hereinbricht, eine plötzliche sein wird.“ Dies wurde in Englisch, Französisch, Deutsch, Schwedisch und Dänisch veröffentlicht. Ferner zeigte das berühmte 8stündige „Photodrama der Schöpfung“ durch Bild und Wort dasselbe. Man begann im Januar 1914, es in der Christenheit vorzuführen, und bis Oktober 1914 wurde es der Öffentlichkeit in Nordamerika, Großbritannien, Deutschland, der Schweiz, Finnland, Schweden, Dänemark, Australien und Neuseeland bei freiem Eintritt gezeigt. Bestimmt hätte die Christenheit die Zeit erkennen sollen!
15. Wie haben die Nationen bis auf den heutigen Tag, also volle vierundvierzig Jahre nach 1914, gezeigt, ob sie vernünftigerweise das gelernt haben, was Nebukadnezar lernte?
15 Bis zu diesem Tage, also vierundzwanzig Jahre seit 1914, dem Ende der Heidenzeiten, sind die Nationen und ihre Herrscher nicht zur christlichen Vernunft gekommen, um das zu lernen, was Nebukadnezar lernte, nämlich, daß „der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will, und den Niedrigsten der Menschen darüber bestellt“. In krassem Gegensatz dazu rüstet man sich für eine internationale Abschlachtung, und zwar mit Waffen, deren Gewalt grauenhaft ist, indem durch eine einzige Explosion die Menschen in Massen umkommen und überdies Luft, Land und Wasser verseucht werden können.
16. Warum haben die weltlichen Herrscher keine Entschuldigung, und weshalb gibt es unter den Nationen keinen Frieden?
16 Die politischen Herrscher und modernen Wissenschaftler bringen die ganze menschliche Gesellschaft samt ihrer im Laufe vieler Jahrhunderte entwickelten Zivilisation in die größte Gefahr, die je bestanden hat. Die weltlichen Herrscher, besonders jene der Christenheit, können nicht entschuldigt werden. Sie hatten Gelegenheit, aus Gottes weitverbreitetem Wort, der Bibel, und durch seine Zeugen auf Erden zu vernehmen, was König Nebukadnezar „allen Völkern, Völkerschaften und Sprachen, die auf der ganzen Erde wohnen“, am Ende seiner „sieben Zeiten“ erklärte, nämlich folgendes: „Friede euch in Fülle! Es hat mir gefallen, die Zeichen und Wunder kundzutun, welche der höchste Gott an mir getan hat. Wie groß sind seine Zeichen, und wie mächtig seine Wunder! Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht [von Generation zu Generation, RS]!“ (Dan. 4:1-3) Weil die Nationen diese Wahrheit außer acht gelassen haben, haben sie heute keinen Frieden!
17. Wovon hängt die ewige Weiterexistenz des Menschengeschlechts ab, und was müssen wir, um zu zeigen, daß wir bei Vernunft sind, in bezug auf das ‚Königtum über die Menschheit‘ begreifen?
17 Wenn aber auch die Nationen in ihrem Wahnsinn verharren, haben doch die Menschen, die wie Nebukadnezar zur Vernunft gekommen sind, nun Verstand genug, um folgende lebenswichtige Wahrheit zu erkennen: daß die ewige Weiterexistenz des Menschengeschlechts nicht von der militärischen Verteidigung abhängt, die stark genug ist, um den Feind in Schach zu halten und ihm seine Angriffe mit gleichen oder größeren Vernichtungsmaßnahmen zurückzuzahlen, sondern daß sie davon abhängt, ob man das ewige Königreich Gottes, des Höchsten, und seine von Generation zu Generation dauernde Herrschaft anerkennt. Sein Königreich und seine Herrschaft beschränken sich nicht auf die unsichtbaren Himmel. Sie schließen auch die sichtbare Erde und all den Weltraum um sie ein. Alle Menschen, die am Leben bleiben möchten, müssen die Tatsache erkennen, daß der Höchste auch über das Königreich der Menschen herrscht, daß er höher ist als das Reich der Menschen und daß er, als der Höchste, dieses Königreich über die Menschheit verleiht, wem er will. Um zu zeigen, daß wir zur Vernunft gekommen sind, müssen wir auch genau feststellen, wem Gott, der Höchste, das Königreich über die Menschheit verleihen will, denn es soll dem „Niedrigsten der Menschen“ gegeben werden. Was immer dann die Welt des Feindes tut oder worauf sie sich vorbereitet, wird nicht von Belang sein, denn niemand auf der Erde kann der Hand Jehovas wehren, noch herausfordernd zu ihm sagen: „Was tust du?“
18. Was läßt bezüglich des Gedankens, wem das Königtum über die Menschen verliehen wird, ein Blick auf die Weltgeschichte vom biblischen Standpunkt aus erkennen, und wie veranschaulichte Nebukadnezars Fall selbst diese Tatsache?
18 Wenn wir vom Standpunkt der Bibel aus einen Blick in die Weltgeschichte werfen, erkennen wir die Wahrheit der Worte des „Wächters“, des „Heiligen“, der vom Himmel herniederkam und sagte, daß der höchste Gott, Jehova, das Königreich gibt, wem er will, und nicht dem, den das Volk oder den ein Diktator haben will. Gott benutzte Nebukadnezar, den König von Babylon, als seinen Scharfrichter, um über die untreue Nation des ehemaligen Volkes Israel die gebührende Strafe zu bringen. So belohnte Gott Nebukadnezar, indem er ihn den Weltherrscher werden ließ, mit dessen Herrschaft „die bestimmten Zeiten der Nationen“ begannen. Der Prophet Daniel unterrichtete Nebukadnezar davon, als er den Sinn des Standbildes mit dem „Haupt von Gold“ deutete, das Nebukadnezar in einem Traume sah, beim Erwachen jedoch wieder vergaß. Daniel sagte: „Du, o König, du König der Könige, dem der Gott des Himmels das Königtum, die Macht und die Gewalt und die Ehre gegeben hat; und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt — du bist das Haupt von Gold.“ — Dan. 2:36-38
19. Was ließ Jehova in Übereinstimmung mit diesen Worten Hesekiel zu Zedekia, dem König, sagen, um zu zeigen, daß der Höchste selbst das Königtum über die Menschen gibt, wem er will?
19 In Übereinstimmung mit diesen Worten ließ Jehova sein Vorbild-Königreich Juda durch Nebukadnezar stürzen. Deswegen sagte Jehova zum König Zedekia, der auf dem Vorbild-„Thron Jehovas“ in Jerusalem saß: „Hinweg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein [das bleibt nicht so, wie es jetzt ist, Me]. Das Niedrige [Nichtjüdische] werde erhöht und das Hohe [Jüdische] erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein [nicht mehr jemandem gehören, Leeser] — bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ (Hes. 21:31, 32) Dieses geschieht gemäß Gottes eigenem Willen.
ÄNDERUNG DER ZEITEN UND ZEITPUNKTE
20. Wie änderte Jehova, laut Daniels Worten über Nebukadnezars vergessenen Traum, die Zeiten und Zeitpunkte im Jahre 607 v. Chr.?
20 Genau wie Daniel es sagte, nachdem Jehova Gott ihm den vergessenen Traum Nebukadnezars und dessen Sinn enthüllt hatte, traten die Änderungen ein. „Daniel hob an und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn Weisheit und Macht, sie sind sein. Und er ändert Zeiten und Zeitpunkte, setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen Weisheit und Verstand den Verständigen; er offenbart das Tiefe und das Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.“ (Dan. 2:20-22) Im Jahre 607 v. Chr. änderte er die Zeiten und Zeitpunkte. Er änderte die Zeiten, so daß ein Wechsel von dem Vorbild-Königreich Gottes auf Erden zu den Zeiten der Vorherrschaft der nichtjüdischen Weltmächte eintrat, den „bestimmten Zeiten der Nationen“. Er änderte die „Zeitpunkte“ oder die festgelegten Zeitabschnitte. Im Herbst des Jahres 607 v. Chr. begann er mit dieser Veränderung. Während der 2520 nachfolgenden Jahre wurden die „heidnischen“ oder nichtjüdischen Weltmächte bei ihrem Vorgehen durch ein vorbildliches Königreich, das David in Jerusalem ausgeübt hätte, gestört. Kein Nachfolger des Königs David saß auf dem „Throne Jehovas“ in Jerusalem, um das zu tun.
21. Wie zeigte Jehova seine Fähigkeit, Änderungen im Falle Nebukadnezars selbst herbeizuführen sowie im Falle seiner Dynastie und auch im Falle der babylonischen Weltherrschaft?
21 Ein weiteres Beispiel der Fähigkeit Jehovas, Änderungen vorzunehmen, finden wir darin, daß er Nebukadnezar für „sieben Zeiten“ oder sieben buchstäbliche Jahre des Thrones Babylons enthob. Später, zu seiner festgelegten Zeit, enthob er die Dynastie der chaldäischen Herrscher von der Linie Nebukadnezars des Thrones Babylons. Damals, im Jahre 539 v. Chr., ließ er das babylonische Weltreich durch den Mann stürzen, den er mehr als 185 Jahre zuvor mit Namen vorausgesagt hatte, nämlich durch den persischen König Kores den Großen. Durch den Propheten Jesaja hatte er gesagt: „So spricht Jehova zu seinem Gesalbten, zu Kores, dessen Rechte ich ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen … Um Jakobs, meines Knechtes, und Israels, meines Auserwählten, willen rief ich dich bei deinem Namen, ich gab dir einen Beinamen (in dem Sinne von: Ehrennamen, Fußnote), und du kanntest mich nicht.“ (Jes. 45:1, 4) So änderten sich die Zeiten, indem die Herrschaft Babylons von der Herrschaft Persiens abgelöst wurde.
22. Wie nahm Jehova Änderungen hinsichtlich der verbannten Juden und der Verödung Judas gerade zur richtigen Zeit vor, und wie zeigte der Erlaß des Kores die Verantwortung, die Jehova in der Sache übernahm?
22 Damit Kores der Große den Interessen des Volkes Daniels dienen und Gottes Urteil über Babylon vollstrecken konnte, manövrierte ihn Jehova so, daß er die Stellung des Herrschers im Perserreich einnahm. Genau im siebzigsten Jahre nach der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels veranlaßte Jehova Kores, einen Erlaß herauszugeben, der besagte, daß die gefangenen Juden von Babylon freigegeben werden und nach ihrem Heimatland zurückkehren sollten, um Jerusalem und den Tempel wiederaufzubauen. Die Zeiten der Verödung Jerusalems und der Gefangenschaft Israels in Babylon änderten sich dadurch nach Gottes Willen, und dies zu seinem Zeitpunkt oder zu seiner festgelegten Zeit. (Jes. 44:28; 45:13; Jer. 25:12-14; 2. Chron. 36:22, 23) Der Erlaß hinsichtlich des Tempels offenbarte, daß Jehova die Verantwortung dafür übernahm, wenn es darin hieß: „Dies hat Kores [Cyrus], der König von Persien, gesagt: ‚Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott der Himmel, mir gegeben; und er selbst hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen in Jerusalem, das in Juda liegt. Wer von euch aus seinem ganzen Volke ist, möge erfahren, daß sein Gott mit ihm ist. So möge er denn hinaufziehen nach Jerusalem, das in Juda liegt, und das Haus Jehovas, des Gottes Israels, wiederaufbauen — er ist der [wahre] Gott.‘“ (Esra 1:1-3, NW) Somit wurde Kores für den Dienst, den er Jehova Gott leistete, belohnt.
23. Gemäß wessen Willen sollten weitere Änderungen der Zeiten und Zeitpunkte eintreten und warum dies?
23 Es waren aber noch weitere Änderungen der „Zeiten und Zeitpunkte“ fällig; außerdem sollten Könige abgesetzt und eingesetzt werden. Dies sollte, was die Zeit betraf, nicht nach dem Willen von Menschen geschehen, sondern nach dem Willen Gottes; denn er ließ diese Änderungen in den Angelegenheiten der Menschen eintreten, ja er sagte sie voraus. Somit mußte sich seine göttliche Voraussicht als richtig erweisen.
24. Wie prophezeite Jehova allein im Buche Daniel den Wechsel der Weltherrschaft zur sechsten Weltmacht, und welche bemerkenswerte Geburt während der Zeit der sechsten Weltmacht zeigt an, daß die Änderung zu der von Jehova gekennzeichneten Zeit eingetreten war?
24 Allein im Buche Daniel sagte Jehova in mindestens vier Prophezeiungen voraus, daß die Dynastie des Perserreiches, der vierten Weltmacht, enden und daß das mazedonische oder das griechische Reich als die fünfte Weltmacht der Geschichte an die Macht gelangen würde. Dies sollte in den Tagen des bekannten griechisch sprechenden Königs, Alexander des Großen, geschehen, der durch das ganze Perserreich eilends einen Feldzug durchführen und dieses Reich annektieren würde. Das geteilte Reich, das nach dem Tode dieses mazedonischen Weltherrschers folgen sollte, sollte im Laufe der Zeit von dem Römischen Reiche, der sechsten Weltmacht, verschlungen werden. Auch dies sollte zu der von Jehova für einen Wechsel bestimmten Zeit erfolgen, und zwar sowohl was eine Änderung des Zustandes seines eigenen Volkes, als auch was eine Änderung für Weltherrscher betraf. Deshalb sollte an dem Zeitpunkt, an dem die römische Weltmacht eine Verordnung erlassen würde, die die Mutter Jesu veranlaßte, sich nach Bethlehem, dem Geburtsort Davids, zu begeben, die Prophezeiung hinsichtlich der menschlichen Geburt des Sohnes Gottes dort erfüllt werden. (Micha 5:1; Matth. 2:1-6; Luk. 2:1-20) All dies hebt wunderbar die untrügliche Voraussicht und den sich stets erfüllenden Willen Jehovas, Gottes, hervor.
25. Welchen weiteren großen Wechsel der Weltherrschaft prophezeite Jehovas Engel dem Daniel, und welche überaus wichtige Entscheidung würde diese Weltmacht daher zu treffen haben?
25 In anschaulicher Weise sagte Jehovas Engel indes Daniel eine weitere große Änderung voraus, den Wechsel vom Römischen Reich zum größten Weltreich, das auf Erden bestanden hat, dem Britischen Reich, zusammen mit seinem engen Bundesgenossen, den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese beiden politischen Mächte zusammen bilden die siebente Weltmacht. Diese Weltmacht, eine sogenannte christliche Weltmacht, sollte es sein, die im Jahre 1914 die Welt beherrschen würde. Somit hatte sie eine höchst wichtige Entscheidung hinsichtlich des Königreiches Gottes zu treffen, das in jenem ereignisreichen Jahr in den Himmeln aufgerichtet wurde.
26. Was sah Jehova für die „Zeit des Endes“ hinsichtlich der weltumfassenden Entwicklung der Dinge voraus?
26 Gott sah noch weiter voraus, direkt in die „Zeit des Endes“ hinein, und sah die Bildung einer internationalen Friedensorganisation, des Völkerbundes, ferner sein Ableben und auch seine Wiedergeburt in den Vereinten Nationen voraus. Jehovas Engel sagte dem Daniel auch die Zunahme des Weltkommunismus in solchem Machtgrade voraus, daß er sowohl die große siebente Weltmacht als auch die achte Weltmacht, die Vereinten Nationen von heute, herausfordern würde.
27. Ungeachtet, wie groß und umfassend die Veränderungen auf der Weltbühne gewesen sein mögen, geschahen sie alle in Einklang womit, wie dies Daniels Kommentar über Nebukadnezars Traum zeigt?
27 Alle diese Verschiebungen auf dem Weltschauplatz, die sich durch die Jahrhunderte hindurch bis zu dem gegenwärtigen Stand der Dinge auf der Weltbühne ergeben haben, erforderten große, ausgedehnte Änderungen. Doch sie alle traten gemäß dem Vorauswissen Gottes, des Höchsten, zu seinen eigenen Zeiten und Zeitpunkten ein, insofern er sie alle vorausgesehen hatte. Er ließ nichts geschehen, was sein Vorhaben vereitelt hätte. Tausende von Jahren zuvor waren diese Dinge für den menschlichen Sinn in Dunkel gehüllt. Selbst bezüglich der Prophezeiungen, die Daniel zusammen mit einer teilweisen Erklärung erhalten hatte, sagte er: „Ich hörte es, aber ich verstand es nicht.“ (Dan. 12:8) Gestützt auf das aber, was Jehova Gott Daniel durch die dramatische Erklärung des Traumes Nebukadnezars enthüllte, indem er ein Bild mit einem Haupt von Gold sah, konnte Daniel einigermaßen in die Tiefe der göttlichen Vorschau eindringen. Daher sagte er: „Er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht [über diese Dinge]“; „er offenbart [seinem Volke] das Tiefe und das Verborgene [Geheime, Me]“.
28. Wie sagte Daniel den gewaltigsten und großartigsten Wechsel auf Erden voraus, wodurch gezeigt wird, daß Jehova die höchste Herrschaft innehat und die Herrschaft verleiht, wem er will?
28 Der gewaltigste Wechsel, der je eingetreten ist, hebt die Wahrheit der Worte, daß ‚der Höchste über das Königreich der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will‘, auf den Sockel. Daniel wurde dazu inspiriert, vorauszusagen, daß Jehova Gott zu der von ihm bestimmten Zeit und zu seinem Zeitpunkt den größten, großartigsten Wechsel auf Erden herbeiführen werde, als er sprach: „In den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft [Souveränität, RS] keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ — Dan. 2:44.
29—31. Weshalb könnte mit dem „Niedrigsten der Menschen“, der über das Königtum der Menschen gesetzt ist, weder die anglo-amerikanische Weltmacht noch der Weltkommunismus gemeint sein?
29 Vor über 2500 Jahren sagte Daniel diesen wunderbaren Wechsel voraus. Heute leben wir direkt in dieser Zeit. In unseren Tagen setzt Jehova über das Königreich der Menschen jemanden ein, der der „Niedrigste der Menschen“ genannt wird. Wer ist dieser „Niedrigste der Menschen“?
30 In unseren Tagen besteht ein heftiger Kampf zwischen der Demokratie und dem Kommunismus. Die Demokratie ist die Herrschaft des niederen, gewöhnlichen Volkes. Dennoch könnte der „Niedrigste der Menschen“ niemals der mächtige Vorkämpfer für die Demokratie, zum Beispiel die anglo-amerikanische Weltmacht, sein. Diese siebente Weltmacht der Geschichte wird in Jehovas Prophezeiung davon ausgeschaltet, der „Niedrigste der Menschen“ zu sein, denn es heißt darin: „Er wird Worte reden gegen den Höchsten und wird die Heiligen des Höchsten aufzureiben suchen, und wird darauf sinnen, die Zeiten und das Gesetz zu ändern … [Diese Weltmacht] erhob sich sogar bis zu dem Fürsten des Heeres [des Himmels]; und das beständige Brandopfer wurde ihm weggenommen, und die Stätte seines Heiligtums wurde niedergeworfen.“ — Dan. 7:25; 8:11, RS.
31 Andrerseits wird behauptet, der russische Kommunismus sei die Herrschaft des Proletariats, der besitzlosen Klasse. Doch niemals könnte der „Niedrigste der Menschen“ das System des ungöttlichen Weltkommunismus sein. Diese politische Bewegung ausschaltend, die beharrlich auf Weltherrschaft abzielt, sagt der Engel Gottes, Jehovas: „Er wird sich erheben und sich groß machen über jeden Gott und wird erstaunliche Dinge reden gegen den Gott der Götter … er wird sich großmachen über alle. Und statt dieser wird er den Gott der Festungen ehren, einen Gott, den seine Väter nicht gekannt haben, wird er mit Gold und Silber, mit kostbaren Steinen und wertvollen Gaben ehren. Er wird mit den stärksten Festungen mit der Hilfe eines fremden Gottes verfahren; jenen, die ihn anerkennen, wird er große Ehre erweisen.“ (Dan. 11:36-39, RS) Diese prophetischen Beschreibungen sagten keine Demut oder Niedriggesinntheit des Geistes voraus, weder bei der anglo-amerikanischen Weltmacht noch bei dem, der sie heute herausfordert, dem Kommunismus.
32, 33. Wer ist in Wahrheit der „Niedrigste der Menschen“, und wie wurde diese Tatsache bewiesen?
32 Jener, der in Wahrheit der „Niedrigste der Menschen“ ist, ist ohnegleichen. Er ist nicht etwa ein erniedrigter oder degradierter Mensch, obwohl er so „niedriggesinnt“, also demütig, ist. Kein anderes Geschöpf im Himmel oder auf Erden könnte sich selbst im Interesse der Verherrlichung Gottes oder des ewigen Wohls der Menschen so tief erniedrigen, wie dieser es tat. Warum nicht? Weil er, bevor er zeigte, welch demütigen Sinnes er ist, im Himmel als ein Geistgeschöpf in Gestalt Gottes existierte. Er war der erstgeborene Sohn Gottes, durch den alle anderen Geschöpfe im Himmel und auf Erden ins Dasein gebracht wurden.
33 Trotz der Tatsache, daß er unter allen Geschöpfen Gottes, Jehovas, das erste war, dachte er nicht daran, sich Gottes Stellung widerrechtlich anzueignen oder vorzugeben, er sei Gott gleich. Er versuchte nicht, sich selbst zum Fürsten des Heeres des Himmels aufzuschwingen, noch sprach er „erstaunliche Dinge gegen den Gott der Götter“, Jehova. Im Gegenteil, die Heilige Schrift sagt: „Er entäußerte sich selbst, nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das: als er sich in seiner Beschaffenheit als Mensch erkannte, demütigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl.“ (Phil. 2:5-8, NW) Er sprach ehrlich über sich selbst, als er die sich abmühenden, schwerbeladenen Menschen einlud, zu ihm zu kommen und Ruhe zu finden. Weit davon entfernt, von herrischer, despotischer Art zu sein, sagte Jesus: „Ich bin mildgesinnt und von Herzen demütig (niedriggesinnt).“ (Matth. 11:28, 29, NW) In tiefer Untertänigkeit gegenüber dem Willen seines Gottes und himmlischen Vaters lehrte er seine Jünger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ — Matth. 6:9, 10, NW.