Weshalb frohlocken trotz persönlicher Schwierigkeiten?
1, 2. (a) Was kann von denen gesagt werden, die in Har-Magedon frohlocken können? (b) Welche Beschreibung gibt Habakuk nun davon, wie Jehova seine Macht in Verbindung mit den Wassern entfaltete?
GESEGNET sind die, die trotz der persönlichen Schwierigkeiten, die in Har-Magedon über sie kommen, frohlocken können! Habakuk zeigt schließlich den Grund für dieses Frohlocken in den weiteren Worten seines prophetischen Gebetes. Er beschreibt, wie Jehova vorgeht, wenn er zu dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, auszieht. Der Prophet sagt:
2 „Ist es gegen die Ströme, o Jehova, ist es gegen die Ströme, daß dein Zorn entbrannt ist, oder ergeht dein Zornausbruch gegen das Meer? Denn du rittest auf deinen Rossen einher; deine Wagen waren Rettung. In seiner Blöße wird dein Bogen aufgedeckt. Die Eidschwüre der Stämme sind das Gesprochene. Sela. Mit Strömen spaltetest du dann die Erde. Berge sahen dich; sie wanden sich vor Schmerzen. Ein Unwetter von Wassern zog hindurch. Die Wassertiefe gab ihren Schall von sich. In die Höhe erhob sie ihre Hände. Sonne — Mond — standen still an ihrem erhabenen Wohnsitz. Wie Licht fuhren deine eigenen Pfeile dahin. Der Blitz deines Speeres diente als heller Schein“ (Hab. 3:8-11).
3. Wie zeigte Jehova in den Jahren 1513 und 1473 v. u. Z., daß ein Meer oder ein Strom für ihn kein Hindernis ist?
3 Weder berggleiche Hindernisse noch anscheinend unüberbrückbare Schwierigkeiten wie Ströme und Meere können Jehova auf seinem Vormarsch aufhalten. Im Jahre 1513 v. u. Z. mußte das Rote Meer dies erfahren, als Jehova dessen Wasser in ostwestlicher Richtung teilte, um sein Volk, das er befreit hatte, hindurchzuführen und an den Ufern der Sinaihalbinsel in Sicherheit zu bringen. Das gleiche widerfuhr im Jahre 1473 v. u. Z. dem Jordan der gerade Hochwasser führte, als Gott, der Allmächtige, seine Fluten von Norden her abschnitt und das Flußbett trockenlegte, so daß das ganze Volk unter dem Feldherrn Josua hindurchziehen und jenseits des Flusses seinen Fuß auf das Verheißene Land setzen konnte. Angesichts dessen, wie Jehova mit Wassern verfuhr, die sich als ein Hindernis in den Weg stellten, hatte der Prophet guten Grund zu fragen, ob Gottes Zornausbruch gegen die Ströme und gegen das Meer ergehe. Ägyptens Pharao sowie dessen Reiter und Wagen wurden vom Roten Meer verschlungen, als sie es zu durchqueren versuchten. Jehova und seine himmlischen Heerscharen, die gleichsam auf Kriegsrossen einherreiten, stürzen sich in alles hinein, was ihnen wie Ströme oder wie das Meer den Weg zu versperren scheint, und preschen hindurch. Die Lenker seiner symbolischen Wagen werden nicht einem nassen Grab übergeben, sondern stürmen der Rettung, dem Sieg, entgegen.
4. Wie kann Gott mit Strömen die Erde spalten und bewirken, daß die Wassertiefe ihre „Hände“ in die Höhe erhebt?
4 Wie glaubensstärkend dies heute doch für Jehovas gesalbten Überrest der geistigen Israeliten ist, der aufgrund des durch Gottes Sohn Jesus Christus vermittelten neuen Bundes wie die Stämme des alten Israel Jehova gegenüber unter einem Eidschwur steht! Diese geistigen Israeliten wissen, daß der Schöpfer die Erde durch Sturzfluten spalten und die Feinde ertränken kann, wie es in den Tagen des Richters Barak und der Prophetin Debora geschah. Während eines Unwetters können sich Wassermassen vom Himmel herab ergießen. Gott kann aber auch bewirken, daß aus dem Erdinnern Wassermassen geysirartig aufschießen, als ob die Tiefe ihre Hände in die Höhe erhebe, um bei der Vernichtung der Feinde mitzuwirken (Hab. 3:9, 10).
5. Wie werden in Habakuk 3:11 Jehovas leuchtende Kriegswaffen beschrieben?
5 Während sich Berge wie vor Schmerzen winden, tritt Jehova als Kriegsmann mit übernatürlichen Waffen auf. Seine tödlichen gefiederten Pfeile und der Bogen, mit dem er sie abschießt, sind nicht von Menschen gemacht worden. Sie bleiben nicht wie in einer Bogenhülle oder in einem Köcher verborgen. Gewaltige Donnerschläge und zuckende Blitze gehören zu Gottes Waffenarsenal. Das Blitzen seiner tödlichen Waffen, die er gegen seine Feinde einsetzt, wird Tag und Nacht als so grelles Licht erscheinen, daß sich Sonne und Mond als Lichtspender sozusagen überflüssig vorkommen. Es wird sein, wie wenn sie ‘stillständen’ und kein Licht spendeten, sondern zuließen, daß die Leuchtkraft der strahlenden Geschosse Jehovas zur Entfaltung komme. Während dieses scheueinflößenden Schauspiels, hervorgerufen durch das Aufblitzen der vernichtenden Geschosse, wird Jehovas größere Waffe gleich einem Speer durch die Luft fliegen und durch ihr Blitzen die Helligkeit noch erhöhen. Man stelle sich vor, welchen Eindruck diese Kriegshandlung auf die Feinde Jehovas und seines Volkes machen wird!
ZU WESSEN RETTUNG DER KRIEG AUSGEFOCHTEN WIRD
6. Welche Warnung sollten die Nationen hinsichtlich derjenigen zur Kenntnis nehmen, die in Har-Magedon gerettet werden?
6 Die Nationen der Erde sollten sich nun warnen lassen. Gerade diejenigen, die sie jahrzehntelang als „Gegenstand des Hasses“ betrachtet haben, werden von Jehova in Har-Magedon gerettet werden, während sie selbst leiden werden, weil sie diejenigen gehaßt haben, die Gott liebt. Darauf weist der Prophet Habakuk hin, wenn er unter Inspiration weiter sagt: „Mit Strafankündigung durchschrittest du dann die Erde. Im Zorn droschest du dann die Nationen. Und du zogest aus zur Rettung deines Volkes, um deinen Gesalbten zu retten. Du zerschmettertest das Haupt von dem Hause des Bösen. Die Grundlage wurde bloßgelegt, ja bis zum Halse. Sela“ (Hab. 3:12, 13; Matth. 24:9).
7, 8. (a) Nach welchem großen Ereignis, das mit der Religion zu tun hat, werden sie gerettet werden? (b) Um wen auf Erden am Leben zu erhalten, wird Jehova diese Rettung bewirken, und wie wird er mit den Nationen verfahren?
7 Die Anbeter Jehovas können somit darauf vertrauen, daß ihr Gott ihnen in Har-Magedon zu Hilfe kommt. Sie werden von allen Nationen der Welt angegriffen werden. Wie die Offenbarung in den Kapiteln 17 bis 19 zeigt, geschieht dies nach der überraschenden Vernichtung der internationalen Hure, Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, zu dem auch die Christenheit gehört. Die Anbeter Jehovas, die dieses babylonische religiöse Reich verlassen haben, werden während der Vernichtung der Christenheit und des ganzen übrigen Teils Groß-Babylons am Leben erhalten werden.
8 Die religionsfeindlichen Nationen, die diese Vernichtung herbeiführen werden, werden sich dann auf den Versuch konzentrieren, die reine Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes, Jehovas, von der Erde zu vertilgen. Um dieses Bemühen der gottlosen Nationen zu vereiteln, wird Jehova ‘zur Rettung seines Volkes ausziehen’ müssen. Er wird zur „Strafankündigung“ die Erde durchschreiten und die Nationen, die eine böse Absicht verfolgen, im Zorn „dreschen“, indem er sie wie Getreide auf einer Dreschtenne unter seinen Füßen zerstampft.
9, 10. Wer ist der „Gesalbte“, zu dessen Rettung Jehova auszieht?
9 Der „Gesalbte“, zu dessen Rettung Jehova auszieht, ist nicht sein verherrlichter Sohn, Jesus, der Messias oder Gesalbte. Aus Offenbarung 17:14 und 19:11-16 geht hervor, daß Jesus Christus nicht aus der Hand der irdischen Nationen errettet werden muß, sondern daß er die himmlischen Engelheere im Kampf gegen die Nationen anführt, die Jehovas „Volk“ an dem symbolischen Ort Har-Magedon angreifen. Dieses „Volk“ ist der Überrest der geistgesalbten Jünger Jesu Christi, und aus diesen geistgezeugten, gesalbten Gliedern des geistigen Israel besteht der „Gesalbte“ Jehovas, der in Har-Magedon gerettet wird. Über dieses geistige Israel wird in Psalm 28:8, 9 prophetisch gesagt:
10 „Jehova ist Stärke seinem Volke, und er ist eine Feste der großartigen Rettung seines Gesalbten. Rette bitte dein Volk, und segne dein Erbe; und hüte sie und trage sie auf unabsehbare Zeit.“ (Siehe auch 1. Johannes 2:20, 27; 2. Korinther 1:21.)
11. Wer wird auf der Erde außer dem „Gesalbten“ in Har-Magedon noch gerettet werden?
11 Außer dem „Gesalbten“ Jehovas wird in Har-Magedon eine „große Volksmenge“ gerettet werden, die mit ihm Gott anbetet. Auch sie wird aus Babylon, dem Weltreich der falschen Religion, geflohen sein, bevor es vernichtet wird. Die Glieder dieser „großen Volksmenge“ sind keine geistigen Israeliten und gehören nicht zu dem „Gesalbten“ Jehovas, aber sie beteiligen sich mit dem „Gesalbten“ an der Anbetung und am Dienste Jehovas in seinem geistigen Tempel. Die Offenbarung (7:9-15) gibt uns die Zusicherung, daß sie die „große Drangsal“ überleben werden.
12. Was wird jedoch dem „Hause des Bösen“ widerfahren?
12 In krassem Gegensatz zur Rettung des „Gesalbten“ und der „großen Volksmenge“ steht die vollständige Verwüstung, die dem „Hause des Bösen“ widerfahren wird. Wie ein Haus, dessen Grundlage bloßgelegt, das vom Dach bis auf die Grundmauern zerstört wird, so wird das böse System der Dinge, das unter dem unsichtbaren Einfluß Satans, des Teufels, zustande gekommen ist, zertrümmert werden. Die Häupter dieses internationalen „Hauses“ werden zerschlagen oder zerschmettert werden, und diejenigen, die zum unteren Teil dieses weltweiten Gebäudes gehören, werden gleichsam bis auf den Grund vernichtet werden; nicht einmal die „Grundlage“, die im Boden verborgen ist, wird als ein Fundament zurückbleiben, auf dem ein neues Gebäude erstehen könnte. Die Grundlage wird bloßgelegt, das heißt, ihr zerrütteter Zustand wird aufgedeckt werden. Das „Haus des Bösen“ wird von der Erde verschwinden.
13, 14. (a) Wen meinte Habakuk, als er sagte, die Nationen würden anstürmen, um „mich“ zu zerstreuen? (b) Wer ist der „Niedergedrückte“, den die Nationen in übermütiger Lustigkeit in einem Versteck zu verzehren hoffen?
13 Die nationalistischgesinnten Feinde des „Gesalbten“ Jehovas werden auf dem Schlachtfeld von Har-Magedon in selbstmörderische Verwirrung gestürzt. Der Prophet Habakuk hatte eine prophetische Vision davon und sagte in seinem Gebet zu Jehova, dem Kriegsmann: „Mit seinen eigenen Stäben durchbohrtest du das Haupt seiner Krieger, als sie anstürmten, um mich zu zerstreuen. Ihre übermütige Lustigkeit war wie von denen, die darauf erpicht sind, einen Niedergedrückten im Versteck zu verzehren. Durch das Meer tratest du mit deinen Rossen, durch den Schwall ausgedehnter Wasser“ (Hab. 3:14, 15).
14 Wenn Habakuk sagt, der internationale Angriff werde im Sturm vorgetragen, um „mich zu zerstreuen“, spricht er stellvertretend für Jehovas „Gesalbten“, für Gottes Volk, das der Rettung aus der Hand der Angreifer bedarf. Wie Räuber, die in einem Versteck auf ein Opfer lauern, so werden sich auch die Nationen, die sich kampfbereit zum Krieg von Har-Magedon versammelt haben, auf Jehovas „Gesalbten“ und auf die „große Volksmenge“, die mit ihm in der Gottesanbetung verbunden ist, stürzen, um sie zu vernichten, wie sie das religiöse Groß-Babylon vernichtet haben. Der „Niedergedrückte“, den die Nationen der Welt in übermütiger Lustigkeit in ihrem „Versteck“ zu verzehren hoffen, ist Jehovas „Gesalbter“, den sie in ihrem Haß gegen Jehovas Anbeter stets niedergedrückt haben. Doch ihr Versteck ist vor Jehova Gott nicht verborgen.
15. (a) Wie wird das Haupt der Krieger des Bösen von Jehova „mit seinen eigenen Stäben“ durchbohrt? (b) Auf welche Weise führt Jehova die vollständige Vernichtung der feindlichen Streitkräfte herbei?
15 Jehova kann nicht überrascht werden. Er wird seinen niedergedrückten „Gesalbten“ und dessen loyale Gefährten nicht den Feinden, die im Hinterhalt liegen, ausliefern. Sobald die gottfeindlichen Nationen heranstürmen, um diejenigen zu zerstreuen, die die wahre, reine Religion ausüben, wird Gott, der Allmächtige, bewirken, daß die angreifenden Nationen ihre Waffen gegen sich selbst wenden und sich gegenseitig bekämpfen (Sach. 14:13; 2. Chron. 20:22-24). Doch Gott, der Allmächtige, wird nicht nur die internationalen Feinde veranlassen, mit ihren Kriegswaffen, ihren „Stäben“, das Haupt ihrer eigenen Krieger zu durchbohren. Er wird sich auch übermenschlicher Streitkräfte, die unter seinem Befehl stehen, bedienen, um eine vollständige Vernichtung herbeizuführen. Mit den „Rossen“ seines himmlischen Heeres unter der Führung Jesu Christi wird er siegreich durch die dem tosenden „Meer“ und einem „Schwall ausgedehnter Wasser“ gleichenden Feinde vorstoßen. Die Glieder seines Volkes werden daher in Har-Magedon nicht überwältigt und nicht vernichtet werden. Sie werden Augenzeugen des glorreichen Sieges Jehovas sein!
RUHIG AUF DEN „TAG DER BEDRÄNGNIS“ WARTEN
16. Wie werden wir angesichts dessen, was Har-Magedon für die Menschen bedeuten wird, berührt, wie dies durch den Eindruck gezeigt wird, den der „Bericht“ auf Habakuk selbst machte?
16 Während wir heute dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Har-Magedon, entgegensehen, denken wir auch daran, wie sich dieser Krieg auf die Lebensbedingungen der Menschen auswirken wird, besonders auf die Lebensbedingungen derer, die von den verzweifelten Nationen angegriffen werden. Die Gewißheit, daß Schwierigkeiten über uns kommen werden, nimmt immer mehr zu und stimmt uns sehr ernst. Beachten wir, wie sehr der Prophet Habakuk schon allein durch die prophetische Vision, die er von dieser denkwürdigen Zeit hatte, beeindruckt war, denn er sagt: „Ich hörte es, und mein Leib begann zu beben; bei dem Schall zitterten meine Lippen; Fäulnis begann in meine Gebeine zu dringen; und in meinem Zustand erbebte ich, daß ich ruhig warten sollte auf den Tag der Bedrängnis, auf sein Herankommen für das Volk, daß er es überfalle“ (Hab. 3:16).
17. (a) Wozu wurde Habakuk in seinem Zustand des Erbebens, hervorgerufen durch den „Bericht“, veranlaßt, und warum? (b) Wie sollten der Überrest und die „große Volksmenge“ heute auf den „Bericht“ reagieren?
17 Allein über das nachzudenken, was der „Tag der Bedrängnis“ (wie er in dem Bericht in Habakuk 3:2-15 beschrieben wird), nüchtern betrachtet, bedeuten würde, erweckte in dem Propheten das Gefühl, einem Zusammenbruch nahe zu sein. Seine Knochen schienen zu zerfallen und seinem Körper keinen Halt mehr zu geben, so daß er kaum noch auf den Füßen stehen konnte; sein ganzer Körper erbebte; seine Lippen brachten kein Wort mehr hervor, sondern zitterten nur. Er bebte tatsächlich schon, bevor der furchterregende „Tag der Bedrängnis“ herankam. Wählte er aber den Selbstmord als Ausweg aus seinem Zustand, oder griff er zu Drogen, um seine Sinne gegenüber der Wirklichkeit abzutöten? Nein! Sein Erbeben war von Gott durch den inspirierten Bericht, der ihm als Propheten gegeben worden war, herbeigeführt worden. Sein Erbeben berührte ihn in der rechten Weise und bewirkte bei ihm das Richtige, denn er erkannte, wie er sagte, „daß ich ruhig warten sollte auf den Tag der Bedrängnis“. Genauso sollten heute auch der Überrest der geistigen Israeliten und die „große Volksmenge“, seine treuen Gefährten, reagieren, während sie die Beweise dafür sehen, daß der furchterregende „Tag der Bedrängnis“ innerhalb dieser Generation immer näher rückt. Sie sollten ruhig bleiben und warten.
18, 19. (a) Für wen ist der „Tag der Bedrängnis“ bestimmt? (b) Als was wird dieser Tag der Bedrängnis dargestellt, und wie wird er sich für das „Volk“ auswirken?
18 Sie sollten beachten, daß Habakuk nicht sagt, der „Tag der Bedrängnis“ sei für Jehovas Volk, für seinen „Gesalbten“, bestimmt. Habakuk erklärte, er selbst werde ruhig warten auf den „Tag der Bedrängnis“, der von Jehova „für das Volk“ (oder wörtlich „für ein Volk“) kommen sollte. In den Hebräischen Schriften wird der Ausdruck „Volk“ oft auf ein Heer angewandt, so zum Beispiel in der Prophezeiung Daniels (9:26). Das „Volk“, für das der „Tag der Bedrängnis“ bestimmt ist, ist daher das feindliche Heer der Nationen, das Jehovas „Gesalbten“ in Har-Magedon angreift. Für dieses gottfeindliche Heer oder „Volk“ wird jener „Tag der Bedrängnis“ anbrechen.
19 Während das bewaffnete feindliche „Volk“ beabsichtigt, Jehovas „Gesalbten“ an dem „Ort“ Har-Magedon zu überfallen, wird es von dem „Tag der Bedrängnis“, den Jehova herbeiführen wird, selbst wie von einem Räuber überfallen. Daher wird der „Tag der Bedrängnis“ als ein Mann dargestellt, der „für das Volk“ oder Heer der Feinde herankommt, „daß er es überfalle“ (Hab. 3:16). Nach der Elberfelder Bibel lautet dieser Text: „Daß ich ruhig erwarten soll den Tag der Drangsal, wenn derjenige gegen das Volk heranzieht, der es angreifen wird“ (Fußnote). Das wird für das „Volk“, die Feinde, Vernichtung bedeuten.
20. (a) Welche Verhältnisse bringt ein Krieg stets mit sich, ganz besonders für wen? (b) Welche schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse schildert Habakuk deshalb, und spricht er davon als von etwas, was lediglich möglich ist, oder als von etwas, was mit größter Wahrscheinlichkeit geschehen wird?
20 Ein Krieg bringt für die Beteiligten stets unangenehme Verhältnisse mit sich, besonders für die Angegriffenen. Aus diesem Grund ist damit zu rechnen, daß der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der Krieg von Har-Magedon, für die Anbeter Jehovas Schwierigkeiten mit sich bringt, weil sie dem vereinten Angriff ihrer Feinde ausgesetzt sein werden. Der Prophet Habakuk sprach von solchen Schwierigkeiten nicht als von etwas, was möglicherweise eintreten könnte, als er sagte: „Mag der Feigenbaum selbst nicht blühen, und mag kein Ertrag an den Weinstöcken sein, mag das Werk des Olivenbaums sich tatsächlich als Fehlschlag erweisen, und mögen die Terrassen selbst wirklich keine Speise hervorbringen, mag das Kleinvieh in der Tat von der Hürde abgetrennt sein, und mag es kein Großvieh in den Gehegen geben: Dennoch, was mich betrifft, will ich frohlocken in Jehova selbst; ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung“ (Hab. 3:17, 18). Habakuk sprach davon als von etwas, was mit größter Wahrscheinlichkeit geschehen wird.
21. Für wen sah Habakuk solche außerordentlichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten voraus, und als Folge wovon?
21 Habakuk sah voraus, daß es für den „Gesalbten“ Jehovas aufgrund des internationalen Versuchs, die Anbeter Jehovas zu zerstreuen, zu außerordentlichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten kommen würde. Es würde den Anschein haben, als ob es für die Glieder dieser Klasse nichts gäbe, womit sie sich am Leben erhalten könnten. Ihr Weiterleben würde in Frage gestellt sein.
22. (a) Womit wird Jehova seinen Prophezeiungen entsprechend während der „großen Drangsal“ gegen seine Feinde vorgehen? (b) Weshalb können seine Anbeter nicht erwarten, bevorzugt zu werden und von den auf der ganzen Erde herrschenden Mißständen verschont zu bleiben?
22 Ja, heute schon, in dieser „Zeit des Endes“, in der Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben und internationale Kriege ihren Tribut von den Bewohnern der Erde fordern, bringt das Leben zufolge der wirtschaftlichen und anderen Verhältnisse für immer mehr Menschen bereits vor dem Ausbruch der „großen Drangsal“ Schwierigkeiten mit sich. Und während der „großen Drangsal“ selbst wird Jehova Gott seinen Prophezeiungen entsprechend mit Seuchen sowie mit Erdbeben und anderen Elementarkräften gegen seine Feinde vorgehen, gegen die sie weder mit Kernwaffen noch mit wirtschaftlichen und medizinischen Programmen etwas ausrichten können. Wer wird sich den Auswirkungen gänzlich entziehen können? Der geistgesalbte Überrest der geistigen Israeliten und die mit ihm verbundene „große Volksmenge“ sind zwar „kein Teil der Welt“, so, wie Jesus „kein Teil der Welt“ war, aber sie sind „in der Welt“ und können den Auswirkungen der Weltverhältnisse nicht entgehen. Überdies dürfen sie als „Gegenstand des Hasses“ aller Nationen und Völker nicht erwarten, bevorzugt zu werden und von den auf der ganzen Erde herrschenden Mißständen verschont zu bleiben (Joh. 15:19; 17:11).
23. Welche Veränderung wird bei den „obrigkeitlichen Gewalten“, bei ‘Gottes Dienerinnen’ zum Guten, vor sich gehen, und wie wird sich das auf Jehovas Zeugen auswirken?
23 Was aber, wenn die Nationen an Babylon der Großen Rache geübt haben und sich zu einem Generalangriff auf die Anbeter Jehovas, die überlebt haben, zusammenrotten, um sie zu „zerstreuen“ und zu „verzehren“? Die „obrigkeitlichen Gewalten“ werden dann für Jehovas christliche Zeugen keine ‘Dienerinnen Gottes’ zum Guten mehr sein (Röm. 13:1-4). Ihre Einrichtungen, durch die sie der Öffentlichkeit im allgemeinen dienen, werden zusammenbrechen oder zerstört werden. Abgesehen davon, daß sie dann nicht mehr als ‘Gottes Dienerinnen’ amten, werden sie sogar darangehen, gegen Jehova Gott zu kämpfen, indem sie vereint sein Volk angreifen. Dadurch werden sie den Krieg von Har-Magedon heraufbeschwören. Natürlich müssen Jehovas christliche Zeugen damit rechnen, daß ihre wirtschaftlichen Verhältnisse, ihre Lebensbedingungen und ihre persönliche Freiheit sehr stark eingeschränkt werden. Vernichtung steht ihnen dann drohend vor Augen. Ungeheure Schwierigkeiten türmen sich vor ihnen auf.
24. Welche Fragen in bezug auf das Verhalten der Zeugen Jehovas in jener Zeit erheben sich, und welche prophetische Antwort gibt Habakuk darauf?
24 Werden sie vor Furcht in Panik geraten? Werden sie, den angreifenden Feinden nachgeben, ihren Glauben verleugnen und aufhören, als Jehovas christliche Zeugen tätig zu sein? Werden sie jede Hoffnung verlieren und im Sumpf der Verzweiflung versinken und geistig sterben? Habakuk, der prophetisch für sie spricht, antwortet darauf mit Nein! Trotz all dieser Schwierigkeiten, die sich für sie wegen ihrer Treue gegenüber dem einen lebendigen und wahren Gott ergeben, werden Jehovas christliche Zeugen ausrufen: „Dennoch, was mich betrifft, will ich frohlocken in Jehova selbst; ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung“ (Hab. 3:18).
25. Wie wird sich Jehova dann als ein Retter erweisen, und wer wird auf der Erde von der Rechtfertigung seiner Souveränität Zeuge sein?
25 Ihr Gott, Jehova, ist ein Gott der Rettung, und er wird sie retten. Er wird sich als ihr Retter und Befreier erweisen. Dann, wenn es für sie am schlimmsten zu sein scheint und ihnen die sichere Vernichtung droht, wird für ihre Verfolger und Angreifer der „Tag der Bedrängnis“ anbrechen. Wie ein Räuber wird er jäh über sie herfallen, denn dann wird Jehova mit seinen Engeln, die unter der Leitung Jesu Christi stehen, ausziehen und seine treuen Zeugen auf der Erde retten. Wenn diese mit ansehen, wie er die irdischen Feinde vernichtet und seine universelle Souveränität rechtfertigt, werden sie in einem weiteren Sinne Zeugen Jehovas werden.
26. (a) Sich wie zu verhalten ist angesichts der abschließenden Worte Habakuks für Jehovas Zeugen jetzt nicht an der Zeit? (b) Was tun sie, so daß von ihnen gesagt werden kann, Jehova habe ihnen Füße von Hindinnen verliehen?
26 Für Jehovas christliche Zeugen ist es jetzt, da sie beobachten, wie die mit Har-Magedon verbundenen Schwierigkeiten Gestalt annehmen und immer näher rücken, nicht an der Zeit nachzulassen. Sie können vielmehr mit den triumphierenden Schlußworten des Propheten Habakuk ihre Stimme erschallen lassen und ausrufen: „Jehova, der Souveräne Herr, ist meine leistungsfähige Kraft, und er wird meine Füße denen der Hindinnen gleichmachen, und auf meine Höhen wird er mich treten lassen“ (Hab. 3:19). Da sie frohlocken und sich in Jehova freuen, sind sie geistig gestärkt und stürmen sichere Höhen hinauf, indem sie ihre unverbrüchliche Lauterkeit gegenüber dem Souveränen Herrn Jehova bewahren. Dort werden sie weiterhin als Nachfolger Jesu Christi, des regierenden Königs, in dessen Fußstapfen wandeln. Wie Hindinnen werden sie, nachdem sie alle Schwierigkeiten von Har-Magedon überlebt haben, angesichts der Segnungen der gerechten neuen Ordnung Gottes vor Freude springen.