Beispiele von Personen, die ihre Lauterkeit bewahrten
1. Welcher hervorragende Fall einer Weigerung, während der Zeit der Weltherrschaft des dritten Hauptes des „wilden Tieres“ dieses Tier anzubeten, ist uns bekannt?
DAS in Offenbarung 13:1-8 beschriebene „wilde Tier“, so wie es in römisch-katholischen und anderen biblischen Kommentaren erklärt wird, schließt das alte Babylon oder Chaldäa, die dritte Weltmacht, ein. In der biblischen Geschichte Babylons, welches durch das dritte Haupt des symbolischen wilden Tieres dargestellt wird, finden wir ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich vor 2500 Jahren gewisse Männer weigerten, dieses Tier anzubeten. In Daniel 3:1-30 wird uns gesagt, daß die drei Männer, die ihre Lauterkeit bewahrten, Sadrach, Mesach und Abednego (oder Sidrach, Misach und Abdenago, Allioli) hießen. Als ihre Feinde sie bei Nebukadnezar, dem Herrscher Babylons, anklagten, bezeichneten sie sie als „einige Juden“ (Me). Auf die Bitte des Propheten Daniel hin waren diese drei Juden vom Herrscher Nebukadnezar in hohe Stellungen eingesetzt worden, in denen sie die Angelegenheiten der Provinz Babylon zu verwalten hatten, während Daniel selbst im Tore des Königs als Herrscher über die ganze Provinz Babylon und zudem als Obervorsteher über alle Weisen von Babel amtete. — Dan. 2:48, 49.
2, 3. Warum verletzten die dort lebenden Juden ihren Bund mit Jehova nicht, indem sie in solch hohen Stellungen einer heidnischen, politischen Behörde dienten?
2 Wie kam es aber, daß diese Juden, die als Volk durch Mose, dessen Mittler, einen Bund mit Jehova Gott eingegangen waren, in so hohen Stellungen einer heidnischen, politischen Regierung dienten? Verletzten sie damit nicht ihren Bund mit Gott, der ihnen durch Mose die Zehn Gebote gegeben hatte? Nein. Weshalb nicht? Weil ihre jüdische Regierung, das Königreich, das seinen Sitz in Jerusalem hatte, zu jener Zeit nicht mehr bestand. Nebukadnezars Heere hatten es im Jahre 607 vor der christlichen Zeitrechnung vernichtet. Ja schon elf Jahre vor seiner Vernichtung hatte man Daniel und seine drei jüdischen Gefährten von Jerusalem in die Verbannung nach Babylon weggeführt. Somit waren diese vier Juden schon vor und auch nach der Zerstörung Jerusalems die Gefangenen und Sklaven Babylons.
3 Jehova Gott hatte sich Nebukadnezars als seines Knechtes bedient, um gewisse Gerichte an den ungehorsamen Völkern zu vollziehen, und er hatte den Priestern und der Bevölkerung von Jerusalem sagen lassen: „Dienet dem König von Babel, so werdet ihr leben!“ Dies zu tun, hatten sie sich geweigert und waren daher durch den Urteilsvollstrecker umgebracht worden. Falsche Propheten, Zedekia und Ahab, hatten den Rat gegeben, sich Nebukadnezar nicht zu unterwerfen; dafür ließ der König von Babylon diese gegnerischen Propheten im Feuer rösten. (Jer. 27:16, 17, Elb; 29:21-23, Me) Daniel, Sadrach, Mesach und Abednego dagegen leisteten Nebukadnezar als dessen Gefangene und Sklaven gehorsamen Dienst. Als es aber galt, Nebukadnezar etwas zu zollen, das er in Verletzung des höchsten Gesetzes ihres Gottes verlangte, weigerten sie sich, ihm, der damals der oberste Herrscher auf Erden war, zu gehorchen. Sie handelten wie Petrus und die anderen Apostel; sie gehorchten Gott, dem Herrscher, mehr als den Menschen. — Apg. 5:29, NW.
4. Weshalb errichtete Nebukadnezar das goldene Standbild in der Ebene Dura, und was verweigert zu haben klagten die Feinde die drei Gefährten Daniels an?
4 In der Ebene Dura, in der Provinz Babylon, errichtete Nebukadnezar ein goldenes Standbild, das 27,5 m hoch und 2,75 m breit war. Ob es ein Bildnis seines Lieblingsgottes Marduk war oder nicht, wird nicht gesagt. Eines aber ist sicher: es veranschaulichte das Vorhaben des Herrschers, alle Völker seines Reiches zur gemeinsamen Anbetung zu vereinen, um sie alle als Untertanen zusammenzuhalten und sie zu bewegen, das „wilde Tier“ anzubeten. Nebukadnezar ließ sämtliche Beamten aller Provinzen des Reiches zur Einweihung des Standbildes zusammenkommen. Der Herold rief aus, daß alle niederfallen und dieses goldene Standbild vereint anbeten sollten, sobald die vielen Instrumente des Orchesters ertönen würden. Wer es nicht täte, würde in einen Feuerofen geworfen werden. Als das Orchester dann einsetzte — ob nun mit einer Nationalhymne oder nicht —, „fielen alle Völker, Völkerschaften und Sprachen nieder, indem sie das goldene Bild anbeteten, welches der König Nebukadnezar aufgerichtet hatte“. Daniels drei jüdische Gefährten, die ebenfalls zugegen waren, taten es aber nicht. Darüber beschwerten sich die Chaldäer bei Nebukadnezar. „Deinen Göttern dienen sie nicht, und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, beten sie nicht an.“
5. Was zu übertreten befahl Nebukadnezar unter Drohungen den drei jüdischen Beamten?
5 Nebukadnezar ließ die drei jüdischen Beamten zu sich rufen. Er drohte ihnen. Er gab ihnen einen Befehl, durch dessen Befolgung sie die beiden ersten der Zehn Gebote übertreten hätten, nämlich die Gebote: „Ich bin Jehova, dein Gott, der ich dich herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben [vor, AS] mir. Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, noch irgendein Gleichnis dessen, was oben im Himmel, und was unten auf der Erde, und was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen und ihnen nicht dienen; denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein eifernder Gott.“ (2. Mose 20:2-5) Wie antworteten diese drei Sklaven ihrem Sklavenhalter, dem Staatsoberhaupt, im Hinblick auf diese Gebote?
6. Wie antworteten die drei Männer dem Staatsoberhaupt?
6 Sie handelten in Lauterkeit gegenüber Jehova Gott, indem sie an den Grundsätzen festhielten, die in seinen Geboten niedergelegt waren. Sie sagten: „Nebukadnezar, wir halten es nicht für nötig, dir ein Wort darauf zu erwidern. Ob unser Gott, dem wir dienen, uns aus dem brennenden Feuerofen zu erretten vermag — und er wird uns aus deiner Hand, o König, erretten — oder ob nicht, es sei dir kund, o König, daß wir deinen Göttern nicht dienen und das goldene Bild, welches du aufgerichtet hast, nicht anbeten werden.“
7. Was widerfuhr den drei Männern im Feuerofen, und wie anerkannte darauf Nebukadnezar ihren Gott?
7 Nebukadnezar war ein sehr ergebener Anbeter des falschen Gottes Marduk und fühlte sich durch den Widerstand der drei Juden herausgefordert. In seiner Wut ließ er sie binden und in den Feuerofen werfen, den er siebenmal mehr heizen ließ, um ihnen zu zeigen, in welch glühenden Zorn sie ihn versetzt hatten. Die Männer, die sie in den Ofen warfen, wurden selbst von den Flammen des überhitzten Ofens verzehrt. Bestimmt mußten auch die drei Anbeter Jehovas verzehrt werden! Doch dem war nicht so! Als Nebukadnezar aus einiger Entfernung in den Ofen blickte, sagte er: „Siehe, ich sehe vier Männer frei wandeln mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten ist gleich einem Sohne der Götter.“ Erschrocken rief er den drei Anbetern Jehovas, nicht dem vierten, der einem Göttersohne glich, zu: „Ihr Knechte des höchsten Gottes, gehet heraus und kommt her!“ Als sie heraustraten, sah ein jeder, der herumstand, „daß das Feuer keine Macht über ihre Leiber gehabt hatte: das Haar ihres Hauptes war nicht versengt, und ihre Leibröcke waren nicht verändert, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen“. Darauf pries Nebukadnezar, der damals mächtigste Herrscher auf Erden, ihren Gott, „der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die auf ihn vertrauten und das Wort des Königs übertraten und ihre Leiber dahingaben, um keinem Gott zu dienen, noch ihn anzubeten, als nur ihrem Gott! … weil es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag“. Damit meinte Nebukadnezar Jehova Gott, der die Zehn Gebote erlassen hatte.
8. Wessen Interessen schienen jene drei Juden zu gefährden, indem sie Stellung gegen den Herrscher und den Staatskult nahmen, doch wie hat ihre treue Standhaftigkeit Personen, die zu Gottes Volk gehören, bis auf diesen Tag berührt?
8 Weil die drei Männer ihre Lauterkeit Jehova gegenüber bewahrt hatten, befreite er sie. Sie schienen wegen ihrer kühnen, unerschütterlichen Haltung gegenüber dem Weltherrscher und dem Staatskult die Interessen aller anderen dort in Babylon in der Gefangenschaft weilenden Juden zu gefährden. Die drei jüdischen Sklaven, die als Beamte dienten, wußten das. Aber selbst wenn es den Anschein erweckte, es liege im Interesse ihrer jüdischen Nächsten, schlossen sie mit einem Herrscher, der unter ihrem Gott stand, keinen Kompromiß. Sie liebten Gott mehr als sich selbst und ihre Nächsten. Ihre treue Standhaftigkeit veranlaßte in Wirklichkeit ihre jüdischen Nächsten, Gott über alles andere zu lieben. Sie stärkte alle anderen jüdischen Sklaven und Nächsten und auch alle wahren Christen bis in unsere Tage hinein in ihrem Bestreben, vor ihrem Gott, Jehova, ihre Lauterkeit zu bewahren und nicht irgendein Bild anzubeten, das ein politischer Herrscher aufstellt und anzubeten befiehlt. Das schließt auch die Anbetung des symbolischen wilden Tieres und seines Bildes ein.
9. Wie wissen wir aus der Schrift, wessen Zeugen Daniel und seine drei Gefährten waren?
9 Daniel und die drei anderen jüdischen Sklaven, die als Beamte Nebukadnezars dienten, waren zweifellos jene, die in Hebräer 11:33, 34 (NW) als Glaubensmänner besonders erwähnt werden, die „Löwenrachen verstopften und der Gewalt des Feuers Einhalt geboten“. In Hebräer 11:1, 2 (NW) lesen wir: „Der Glaube … gereichte den Menschen der alten Zeiten zum Zeugnis.“ Nachdem in Kapitel 11 viele jener glaubenstreuen Männer und Frauen der alten Zeit, denen ihr Glaube ‚zum Zeugnis gereichte‘, mit Namen genannt worden sind, wird den Christen in Hebräer 12:1 (NW) gesagt: „Da wir nun eine so große Wolke von Zeugen um uns haben …“ Wessen Zeugen waren Daniel, Sadrach, Mesach und Abednego? Jehovas Zeugen! Sie folgten seiner in Jesaja 43:10-12 aufgezeichneten Aufforderung: „Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova … und ich bin Gott.“
10. Wessen Beispiel müssen wir also heute folgen, und wen sollten wir uns besonders zum Vorbild nehmen?
10 Wir alle, die wir uns als Christen Gott hingegeben haben, sind so wie die Apostel von einer großen Wolke von Zeugen umgeben. Dem Beispiel dieser Zeugen müssen wir folgen, indem wir besonders auf den größten aller Zeugen Jehovas, auf Jesus Christus, „den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens“, blicken. (Heb. 12:1, 2, NW) Jesus Christus hat das „wilde Tier“ nicht angebetet.
11. Inwiefern handelte Jesus in der Versuchung nicht gleich dem „wilden Tier“, und welchen Grundsatz erklärte er dann später als unsere Wegleitung?
11 Gleich nachdem Jesus im Wasser getauft worden war, wurde er durch die Einwirkung des Geistes Gottes, der auf ihn gekommen war und mit dem er gesalbt wurde, in die Wüste geführt. Dort wurde er von Satan, dem Teufel, auf die Probe gestellt. Satan war der symbolische Drache, der veranlaßt hatte, daß das „wilde Tier“ aus dem Meere heraufstieg, und der dem „wilden Tiere seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ gab. (Off. 13:1, 2, NW) Als Jesus von diesem Drachen versucht wurde, handelte er nicht wie das „wilde Tier“, sondern verhielt sich in Übereinstimmung mit Gottes Vorhaben, das Reich Gottes, das Königreich der Himmel, betreffend. Um Jesus zu versuchen, zeigte ihm der Teufel „in einem Augenblick alle Königreiche der bewohnten Erde“ und sagte: „Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben worden, und wem immer ich sie zu geben wünsche, dem gebe ich sie. Wenn du daher einen Akt der Anbetung vor mir verrichtest, wird alles dein sein.“ Statt nach den Königreichen dieser alten Welt zu greifen wie das „wilde Tier“, das einsichtslos handelt, beharrte Jesus auf dem Grundsatz, Jehova anzubeten, und hielt sich zu Gottes Königreich der Himmel. Als der Führer des Christentums antwortete Jesus dem „Gott dieses Systems der Dinge“ unzweideutig und führte den besonderen Grundsatz an, durch den er sich in seinem Verhalten leiten läßt und durch den auch wir uns in unserem Verhalten leiten lassen müssen, wenn wir Christen sind: „Jehova, deinen Gott, sollst du anbeten, und ihm allein sollst du heiligen Dienst leisten.“ — Luk. 4:5-8; 5. Mose 6:13, NW.
12. Nach welchem Königreich trachtete Jesus?
12 Das ist der Grund, weshalb Jesus sich nicht in die Politik einmischte und keine weltlichen politischen Ziele verfolgte. Sein Königreich war nicht gleichen Ursprungs wie das Reich Cäsars oder das Reich des symbolischen wilden Tieres. (Joh. 18:36) Jesus stellte kein Heer auf, um das damalige Volk Israel von Cäsars Steuerzwang oder von dessen Macht zu befreien oder um einen politischen Staat auf Erden aufzurichten. Er sagte die Vernichtung des natürlichen Israel voraus und tat nichts, um zu verhindern, daß es durch die Heere des römischen Cäsars beim Sturz Jerusalems und seines Tempels im Jahre 70 zerstört wurde. Warum? Weil ihm am geistlichen Israel gelegen war. Das Königreich, nach dem er trachtete, war das geistige Reich der Himmel, das Königreich, das er predigte und das in dieser Zeit des Endes der alten Welt zu predigen er seinen wahren Nachfolgern geboten hat. — Matth. 24:14, NW.
13. Was bedeutete der „Thron Jehovas“, auf dem Jesus zu sitzen begehrte?
13 Der „Thron Jehovas“, auf dem Jesus als gesalbter Herrscher zu sitzen begehrte, war nicht der Thron, auf dem König David gesessen und den König Nebukadnezar im Jahre 607 vor der christlichen Zeitrechnung gestürzt hatte, sondern es war Jehovas wirklicher Thron in den höchsten Himmeln, wo der Platz, den Jesus zur Rechten Jehovas einnehmen sollte, für ihn freigehalten wurde. — Ps. 110:1, 2; Heb. 10:12, 13.
14. Wen müssen wir daher lieben und nachahmen, wenn wir Jehova mit allem, was wir sind und haben, lieben, und warum?
14 Wenn uns geboten wird, Jehova mit ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Sinn zu lieben, dann müssen wir auch Jehovas lebendes Ebenbild, Jesus Christus, lieben. (Heb. 1:2, 3; Kol. 1:15; Joh. 14:9) Christen müssen daher Jesus Christus als ihren Führer nachahmen. Ihn nachzuahmen muß im Leben seiner Gott hingegebenen Nachfolger ein richtunggebender Grundsatz sein. Wir müssen ein Volk sein, das die rechte Anbetung pflegt. Nur als ein solches Volk werden wir befreit und errettet werden.
NEUE-WELT-GEMEINSCHAFT
15. (a) Was sagte David in Psalm 26, um zu beweisen, daß er gemäß dem Grundsatz, Jehova anzubeten, gewandelt war? (b) Was konnte er somit vor Jehova erflehen?
15 David sagte als Beweis dafür, daß er sich an den Grundsatz gehalten habe, Jehova anzubeten, und als Königreichsvertreter Jehovas gewandelt sei, die Worte: „Ich bin in deiner Wahrheit gewandelt. Denn ich habe bei Menschen der Unwahrheit nicht gesessen, und bei Menschen, die verbergen, was sie sind, trete ich nicht ein. Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt, und bei den Bösen sitze ich nicht. Ich werde meine Hände in Unschuld waschen, und ich will um deinen Altar schreiten, o Jehova, um laut hörbar Danksagung vernehmen zu lassen und von allen deinen wunderbaren Werken zu erzählen. Raffe meine Seele nicht mit Sündern hin, noch mein Leben mit Menschen, an denen Blutschuld haftet, an deren Händen loses Benehmen und deren Rechte mit Bestechung gefüllt ist.“ (Ps. 26:3-7, 9, 10, NW) König David wünschte nicht, zeit seines Lebens mit solchen Personen verbunden zu sein, ja er wünschte nicht einmal, im Tode mit ihnen vereint zu sein, seien es nun Herrscher, politische Beamte oder einfache Bürger. Da er diesen Wunsch im Herzen hegte, mied er solche Menschen sein Leben lang und hielt sich von Unwahrheit und Heuchelei, von Blutschuld und losem Benehmen und auch von der Annahme und der Forderung von Bestechungsgeschenken fern. Demzufolge konnte er Gott anflehen, er möchte seine Seele und sein Leben nicht mit den sündigen, blutbefleckten Menschen wegraffen. Er wünschte, vor der Vernichtung bewahrt zu werden, die Gott über solche Sünder und blutbefleckte Menschen bringt. Obwohl das theokratische Königreich Israel, dessen Herrscher er war, sich mitten in der damaligen Welt, im Nahen Osten, befand, wünschte König David doch nicht, daß sein Königreich ein Teil dieser Welt war.
16. Wessen Gemeinschaft müssen wir als Nachfolger des größeren David also meiden, und dies welchem von Jesus dargelegtem Grundsatz entsprechend?
16 Dies zeigt uns den Grundsatz an, von dem wir uns leiten lassen müssen, wir, die wir dem größeren David, nämlich Jesus Christus, nachfolgen, der Davids Sohn nach dem Fleische war, jetzt aber Davids Herr gemäß dem (Leben im) Geiste ist, dessen er sich im Himmel erfreut. Wenn wir den Anspruch erheben, seine Nachfolger zu sein, dürfen wir uns nicht mit der alten Welt verbinden, in der es jetzt eine Menge Menschen gleich jenen gibt, die David mied. Da wir so wie andere Menschen Personen von Fleisch und Blut sind, müssen wir in dieser Welt leben, die sich in ihrer „Zeit des Endes“ befindet. Wir können aber nicht zu dieser alten Welt gehören und gleichzeitig zu Gottes neuer Welt, die wir verkündigen. Jesus selbst erklärte diesen Grundsatz mit den Worten: „Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so würde die Welt das Ihrige lieben. Weil ihr aber kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“ Diesem Grundsatz entsprechend, betete Jesus zu Gott, indem er sprach: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, aber die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, ebenso wie ich kein Teil der Welt bin. Ich bitte dich, sie nicht aus der Welt herauszunehmen, sondern im Hinblick auf den Bösen über sie zu wachen.“ — Joh. 15:19; 17:14, 15, NW.
17. Was könnten wir, unter dem Schutze Gottes stehend, nicht tun, wenn wir aus dieser Welt herausgenommen würden?
17 Würden wir aus dieser Welt weggenommen, so könnten wir weder Zeugen Jehovas, Gottes, noch Zeugen Jesu, des gesalbten Königs Gottes, sein, der seit dem Jahre 1914 regiert. Deswegen sind wir nicht aus dieser Welt herausgenommen worden, sondern es ist uns gestattet worden, in ihr zu bleiben, um Zeugnis für Gottes Königreich abzulegen. Jesus hat indes für uns gebetet, daß sein himmlischer Vater wegen des Bösen, wegen Satans, des Teufels, der jetzt aus dem Himmel hinaus- und auf die Erde hinabgeworfen worden ist, über uns wachen möge.
18. In welcher universellen Streitfrage dürfen wir uns nicht neutral verhalten, und wie zeigen wir, daß wir gemäß dem in Römer 10:9, 10 dargelegten Grundsatz nicht neutral sind?
18 Weil vor der ganzen vernunftbegabten Schöpfung bewiesen werden muß, daß Jehova Gott der universelle Souverän ist, ist die Lehre vom Königreich Gottes, dem Reiche der Himmel, die hervorragendste Lehre in seinem geschriebenen Wort, der Heiligen Schrift. Allen Gott hingegebenen Christen ist geboten worden, dieses Königreich als die beste Botschaft, die es überhaupt gibt, zu predigen. Der Streit tobt nun zwischen Gottes Königreich, das im Jahre 1914 in den Himmeln aufgerichtet worden ist, und den Reichen der alten Welt. In dieser universellen Streitfrage können wir uns nicht neutral verhalten. Freilich müssen wir dem Cäsar Steuern zahlen, indem wir ihm auch in dieser Zeit des Endes das zollen, was ihm gehört. Doch zuerst, zuletzt und jederzeit müssen wir für Gottes Königreich, das von Christus regiert wird, eintreten. Wir müssen öffentlich bekanntgeben, daß wir für dieses Reich Stellung bezogen haben, indem wir es den Cäsarmächten und allen anderen predigen. Keine politischen Behörden der zum Untergang verurteilten Welt sind davon ausgeschlossen, das Zeugnis vom Königreich zu hören. (Matth. 24:14) Wenn wir auch von ganzem Herzen glauben, daß der auferstandene Christus heute König ist, müssen wir doch eine öffentliche Erklärung unseres Glaubens ablegen, wenn wir gerettet oder befreit zu werden wünschen. Das ist der unveränderliche Grundsatz, der in Römer 10:9, 10 niedergelegt ist.
19. Wie haben Petrus und noch früher Joel denselben Grundsatz dargelegt?
19 Vor neunzehnhundert Jahren legte der Apostel Petrus am Pfingsttage denselben Grundsatz mit folgenden Worten dar: „… ehe der große und glanzvolle Tag Jehovas kommt … wird irgend jemand, der den Namen Jehovas anruft, errettet werden.“ (Apg. 2:20, 21, NW) Im Buche des Propheten Joel, in Joel 2:31, 32, aus dem Petrus zitierte, wurde der gleiche Grundsatz schon früher, nämlich Hunderte von Jahren vor der Zeit des Petrus, dargelegt. Wir können heute unsere Lauterkeit nur dadurch bewahren, daß wir diesem Grundsatz entsprechend handeln, das heißt Jehovas Namen anrufen oder ihn öffentlich bekanntmachen.
20. Welches Haus zog David vor, um in Übereinstimmung mit demselben Grundsatz zu handeln, und zu wessen Segen gereichten seine Psalmen?
20 Vor langer Zeit handelte König David nach diesem Grundsatz, und zwar zu einer Zeit, da er dafür betete, daß er nicht mit den Bösen hingerichtet, sondern erlöst werden und die Gunst Gottes, Jehovas, erlangen möge. Das war der Grund, weshalb er Jehovas Haus der Anbetung der Gemeinschaft und Verbindung mit den Bösen vorzog. Er sprach: „Jehova, ich habe die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit geliebt.“ Die Anbetung im Hause Gottes bot ihm die Gelegenheit, Gottes Opferaltar zu umschreiten, um laut hörbar Danksagung vernehmen zu lassen und um alle wunderbaren Werke Jehovas bekanntzumachen. Mit diesem Ziel vor Augen beschloß David den 26. Psalm mit den Worten: „Inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova preisen (segnen).“ (Ps. 26:8, 12, NW) Die von David abgelegte öffentliche Erklärung, die er dann auch schriftlich in den Psalmen niederlegte, wirkte sich zu seiner eigenen Rettung aus, der Rettung in Gottes neuer Welt, und gereicht ferner zur Rettung der Christen, die Davids Psalmen lesen.
21. Was wird getan, um uns zu veranlassen, unsere Pflicht zu versäumen und das Recht, die gute Botschaft zu predigen, nicht zu wahren, und warum nahm Paulus in seinem Fall nicht zur Bestechung Zuflucht?
21 Als Christen, die sich Gott hingegeben haben, dürfen wir unsere Pflicht, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, nie versäumen und müssen unser Recht darauf wahren, wie Christus es geboten hat. Er und seine Jünger haben uns davor gewarnt, daß die politischen und religiösen Mächte dieser Welt uns das uns von Gott verliehene Recht, zu predigen, wegnehmen möchten, um die Botschaft zu unterdrücken, wenn nicht gar uns selbst zu töten und unsere Stimmen zum Schweigen zu bringen. Dieses Recht betreffend, ging der Apostel Paulus keine Kompromisse ein. Religiöse Leute, darunter auch Männer, die vorgaben, Gott, den Herrn, anzubeten, hetzten in Philippi, in Thessalonich, in Beröa und schließlich auch in Jerusalem zum Widerstand gegen Paulus auf. Paulus ging durchaus keinen Kompromiß ein, wenn er sich schließlich auf den Cäsar berief, um der Einmischung von seiten religiöser Leute ein Ende zu setzen und das Recht, das Königreich Gottes zu predigen, gesetzlich zu verankern. Warum legte Paulus denn Berufung ein? Um den Kampf bis zum äußersten durchzufechten, indem er seinen Fall bis vor das höchste Gericht des Römischen Reiches brachte, wobei er vom Feinde nicht erwartete, daß er ihm entgegenkomme, ihm aber auch selbst nicht entgegenkam. Übrigens ermächtigten die Gesetze Cäsars die Religionsanhänger jener Tage nicht, in die Tätigkeit des Predigens des Reiches Gottes störend einzugreifen. Auch lauteten Gottes Gesetze alle zugunsten dieser Predigttätigkeit. Deswegen benutzte Paulus in seinem Kampf alle Waffen, die zu benutzen er ein Recht besaß. Auch im Interesse seiner eigenen Person bediente sich Paulus keiner unehrlichen Mittel, denn dadurch wäre die Streitfrage unentschieden geblieben, da sie nicht gesetzmäßig entschieden worden wäre. Deshalb weigerte er sich, den Landpfleger Felix zugunsten seiner Freilassung aus dem Gefängnis zu bestechen. — Apg. 24:26, 27, NW.
22. Welchem Vorhaben widmete sich Paulus in diesem Zusammenhang?
22 Als römischer Bürger ehrte Paulus die Königreichsbotschaft dadurch, daß er bei der damals bestehenden, höchsten, irdischen richterlichen Instanz Berufung einlegte, nämlich beim Cäsar, dem Paulus als Christ Steuern zahlte. (Apg. 25:10-12) Paulus widmete sich vollständig der ‚Verteidigung und gesetzlichen Verankerung des Rechts, die gute Botschaft zu predigen‘. (Phil. 1:7, NW) Diese Handlungsweise führte zur Erfüllung der Prophezeiung Jesu, die in Matthäus 10:18 geschrieben steht.
23. Auf welche Weise gehen also Jehovas Zeugen gleich Paulus dort vor, wo sie nicht verboten sind, und dort, wo sie verboten sind, und von wem erwarten sie Rettung?
23 Wir anerkennen heute die Richtigkeit des Grundsatzes, dem der christliche Apostel Paulus folgte. Wo keine Verbote gegen Jehovas Zeugen bestehen, wenden wir uns als steuerzahlende Bürger an den neuzeitlichen Cäsar, damit er den Feinden der Königreichspredigttätigkeit auf Grund der Gesetze, die er selbst erlassen hat, Einhalt gebiete. Wo aber Verbote bestehen, können sich Jehovas Zeugen, die unter dem Verbot stehen, innerhalb ihres Gebietes nicht an den Cäsar wenden. Dennoch kommen sie dem Gebot Jehovas, sein Königreich zu predigen, das an seine Zeugen ergeht, nach und gehorchen Gott, dem Herrscher, mehr als dem Verbot, das Menschen erlassen haben, die gegen Gott kämpfen und in diesen Tagen oder spätestens im universellen Krieg von Harmagedon umkommen werden. (Jes. 51:12) Rettung zu ewigem Leben in Gottes neuer Welt wird kommen, doch nicht durch den Cäsar, der binnen kurzem untergehen wird, sondern durch Jehova Gott und durch Jesus Christus, seinen regierenden König.
24. Wie werden wir also in Übereinstimmung mit den von David im 26. Psalm dargelegten Worten handeln, und wie werden daher unsere Gebete erhört werden?
24 Ebenso wie König David lieben wir, der Überrest derer, die Gottes Königreich ererben, und auch die große Menge seiner Gefährten, die dem Reiche Gottes gegenüber guten Willens sind, die Wohnung des Hauses Jehovas und den Wohnort seiner Herrlichkeit. Dort werden wir fortfahren, Gott Anbetung darzubringen, indem wir uns in Liebe an die Grundsätze halten, die er in seinem geschriebenen Worte niedergelegt hat, um uns in unserem christlichen Wandel zu führen und zu leiten. Hier, inmitten der versammelten Scharen seiner Anbeter, werden wir Jehova jetzt und immerdar lobpreisen. Bis zum Ende dieser alten Welt werden wir weiterhin gewissenhaft in unserer Lauterkeit, so wie die Schrift sie definiert, vor Gott wandeln. Wenn wir das tun, werden ihm unsere Gebete annehmbar sein, und er wird uns durch Christus erlösen. Während er die Seele und das Leben der Sünder und der blutbefleckten Menschen dieser Welt dahinrafft, wird er uns inmitten ihres katastrophalen Endes bewahren. Als Belohner all derer, die ihn ernstlich suchen, wird er uns retten und uns in die verheißene neue Welt führen, in eine Welt gottgemäßer Grundsätze und der Lauterkeit.