In einer gesetzlosen Welt predigen
„Wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten. Wer aber bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden. Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:12-14).
1. In welchem Maße nimmt heute in der Welt die Gesetzlosigkeit überhand? (2. Tim. 3:1-5).
IST heute eine Zunahme der Gesetzlosigkeit zu beobachten? Die Mißachtung von Recht und Ordnung nimmt in vielen Ländern der Erde überhand. In den meisten Großstädten steigt die Zahl der Verbrechen sprunghaft an. Auf der Straße ist man seines Lebens nicht mehr sicher. In den letzten Jahren sind etliche Regierungen durch Revolutionen gestürzt worden. Viele Staaten sind bis an die Zähne bewaffnet, um sich gegen Aufstände von innen und Bedrohungen von außen zu schützen. Selbst die kommunistische Welt gerät in Schwierigkeiten, weil man mehr auf die nationalistischen Interessen bedacht ist als auf die sozialistische „Einheit“.
2. Inwiefern hat sich die Gesetzlosigkeit in vielen Sekten der Christenheit ausgebreitet?
2 Was ist von der Christenheit zu sagen? Wie Jesus für unsere Zeit vorhersagte, hat sich die „zunehmende Gesetzlosigkeit“ auf viele ihrer Sekten verheerend ausgewirkt. Die Bibel, die für gebührenden Respekt vor Recht und Ordnung eintritt, gilt heute für viele als „überholt“. Zahlreiche Kirchen gehen mit der permissiven Gesellschaft von heute konform und drücken gegenüber der Unsittlichkeit, der Homosexualität und der Korruption ein Auge zu. Dementsprechend bringen sie eine Ernte von Scheinchristen hervor, Personen, die „Gottes Königreich nicht ererben“ werden (Matth. 24:12; 1. Kor. 6:9, 10).
3. Inwiefern haben gesetzlose Personen sogar versucht, in die Christenversammlung einzudringen, und was sagte Jesus über solche Personen vorher?
3 Gesetzlose Personen, die bestreiten, daß wir in der Zeit der „verheißenen Gegenwart“ unseres Herrn leben, versuchen sogar, in die wahre Christenversammlung einzudringen. Sie verspotten die Ältesten und bestreiten, daß der Herr den „treuen und verständigen Sklaven“ eingesetzt hat, damit er sich der Königreichsinteressen auf der Erde annehme (2. Petr. 3:3, 4; Matth. 24:45-47). Vor Personen dieser Art warnte Jesus gemäß Matthäus 7:15-23 mit den Worten: „Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie raubgierige Wölfe. ... [An jenem Tag] will ich ihnen ... bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weichet von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit.“
4. Wozu sollten wir bereit sein, und wie können wir das beweisen?
4 Im Hinblick auf Personen, die wirklich „schafähnlich“ sind, sagte Jesus indes: „Wer ... bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“ Wie können wir beweisen, daß wir ausharren? Dadurch, daß wir uns daran beteiligen, Jesu weitere Worte zu erfüllen: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:13, 14). Wegen unseres Ausharrens im Verkündigen der „guten Botschaft vom Königreich“ mögen wir gerettet werden.
5. (a) Inwiefern kann gesagt werden, daß wir bei unserer Tätigkeit nicht allein sind? (b) Wer wird heute gerichtet, und von wem?
5 Wir sind in diesem Werk nicht allein, denn in Jesu Prophezeiung über den „Abschluß des Systems der Dinge“ heißt es weiter: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen.“ Unsichtbar vom Himmel aus leitet er ein Werk des Gerichts, durch das er die Menschen der Nationen voneinander trennt, „so, wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt“. Dieses Trennungswerk findet seinen Höhepunkt zur Zeit der „großen Drangsal“, in der die widerspenstigen „Böcke“ „in die ewige Abschneidung weggehen“, während die gehorsamen „Schafe“ eingeladen werden, das Königreich zu ererben, das der Vater „von der Grundlegung der Welt an“ für sie bereitet hat (Matth. 24:3, 21; 25:31-46).
6. (a) Wie geben sich die „Schafe“ und die „Böcke“ zu erkennen? (b) Wodurch ist schon oft bewiesen worden, daß unser Dienst von Haus zu Haus von Engeln geleitet wird?
6 Wie geben sich die „Schafe“ und die „Böcke“ zu erkennen? Sie werden durch ein Zeugniswerk offenbar, das die geistgesalbten „Brüder“ des Königs und ihre Gefährten auf der Erde durchführen, ein Werk, das „bis zum entferntesten Teil der Erde“ ausgedehnt worden ist (Apg. 1:8). Es besteht hauptsächlich in einem weltweiten Predigtfeldzug von Haus zu Haus. Diese Tätigkeit löst Dankbarkeit für geistige Dinge aus, was aus den Worten des Königs an die Klasse der „Schafe“ zu erkennen ist: „Ich war ein Fremder, und ihr nahmt mich gastfreundlich auf“ (Matth. 25:35). Daß sie seine „Brüder“ aufnehmen, rechnet er ihnen so an, als nähmen sie ihn auf. Diese Handlungsweise steht im Gegensatz zu derjenigen widerspenstiger Personen, die geistigen Dingen keine Beachtung schenken. Dieses Trennungswerk wird tatsächlich unter der Leitung von Engeln durchgeführt (Matth. 25:31, 32). Und im Zusammenhang damit unterstützen Engel auch die Verkündigung der „guten Botschaft“, denn es kam schon oft vor, daß eine aufrichtige Person Gott um Hilfe bat, und kurze Zeit danach stand ein Zeuge Jehovas an ihrer Tür. Schon oft wurden Zeugen Jehovas durch ungewöhnliche Umstände so gelenkt, daß sie gerade dann an einer bestimmten Tür vorsprachen, als geistiger Beistand am dringendsten benötigt wurde. Da wir wissen, daß uns unzählige Engel unterstützen, sollten wir nicht aufhören, durch eifriges Predigen von Haus zu Haus nach würdigen Personen zu suchen.
DEM BEISPIEL AUS DEM ERSTEN JAHRHUNDERT FOLGEN
7. (a) Was zeigt, daß die ersten Christen emsig damit beschäftigt waren, „öffentlich und von Haus zu Haus“ Zeugnis zu geben? (b) Welcher weitere Vergleich könnte zwischen den Christen des ersten Jahrhunderts und heutigen Christen gezogen werden?
7 Die ersten Christen unterschieden nicht zwischen einer Geistlichkeit und einer Laienschaft. Wer an den Herrn Jesus Christus glaubte, ging nicht einfach in eine Kirche. Jene Christen waren Männer und Frauen der Tat, und sie waren emsig damit beschäftigt, „öffentlich und von Haus zu Haus“ Zeugnis abzulegen (Apg. 20:20). Sie erfüllten Jerusalem geradezu mit ihrer Lehre und predigten die gute Botschaft „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist“ (Apg. 5:28; Kol. 1:23). Sie hatten Gelingen, weil, wie der Historiker E. Arnold in seinem Buch The Early Christians (Die Urchristen) bemerkt, „selbst die einfachsten Glieder ihrer Gemeinden Boten waren, die die ihnen anvertraute Wahrheit verbreiteten“. Heute muß es sich genauso verhalten, denn folgende Worte des Apostels Paulus gelten allen gläubigen Christen: „Mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung.“ Und die Folge ist wiederum, daß viele die „gute Botschaft“ hören, denn „in der Tat, ‚ihr Schall ist zur ganzen Erde ausgegangen und ihre Reden bis zu den äußersten Enden der bewohnten Erde‘“ (Röm. 10:10, 18).
8. Welch deutlicher Unterschied ist zwischen den Kirchen der Christenheit und dem wahren Christentum zu erkennen?
8 Wie sehr unterscheidet sich doch die prophetische Botschaft wahrer Christen von den förmlichen Zeremonien der Christenheit! Der Historiker H. G. Wells schreibt in seinem Werk Die Weltgeschichte über diesen Unterschied folgendes:
„Wir müssen den Leser nochmals auf die tiefgehenden Unterschiede zwischen dem voll entwickelten Christentum von Nizäa [325 u. Z.] und der Lehre Jesu von Nazareth aufmerksam machen. ... Vollkommen klar ist, daß die Lehre Jesu von Nazareth eine prophetische Lehre war, von jenem Typus, den die hebräischen Propheten geprägt hatten. ... Ihre Organisation war eine Gemeinde von Predigern, ihre Haupttätigkeit bestand im Predigen. Das voll entwickelte Christentum des vierten Jahrhunderts war ... hauptsächlich eine Priesterreligion von jenem Typus, den die Welt schon seit Jahrtausenden kannte. ... Die Organisation von Diakonen, Priestern und Bischöfen war in raschem Wachsen begriffen“ (Kursivschrift von uns).
Das Prophezeien wahrer Christen von heute besteht im Verkündigen der kostbaren guten Botschaft vom aufgerichteten Königreich, einer Botschaft, die ‘zuerst unter allen Nationen gepredigt werden muß’, bevor das Ende kommt (Mark. 13:10).
9. Welcher Dienst von Haus zu Haus, der 1919 begann, wird bis heute erfolgreich fortgesetzt?
9 Das Predigen der „guten Botschaft“ in der Neuzeit erhielt einen weiteren Impuls, als am 5. September 1919 auf dem Kongreß in Cedar Point (Ohio, USA) die Herausgabe einer neuen Zeitschrift, The Golden Age (Das Goldene Zeitalter), angekündigt wurde. Heute trägt diese Zeitschrift den biblischen Namen Awake! (Erwachet!) (Röm. 13:11). Sie wurde Gegenstand einer besonderen Tätigkeit, die von der Watch Tower Society bei diesem Kongreß angekündigt wurde:
„Die Tätigkeit mit dem GOLDEN AGE ist eine Werbeaktion von Haus zu Haus mit der Königreichsbotschaft, die dazu dient, den Tag der Rache unseres Gottes zu verkündigen und die Trauernden zu trösten.“
Bis heute erweist sich die Tätigkeit von Haus zu Haus mit den Zeitschriften Erwachet! und Der Wachtturm als eine der wertvollsten Methoden, um die Menschen regelmäßig mit der „guten Botschaft“ zu erreichen.
10. Welcher Aufruf zur Tat erging 1922, und inwiefern war die Tätigkeit von Haus zu Haus damit verbunden?
10 Der Haus-zu-Haus-Dienst der Zeugen Jehovas erfuhr einen weiteren Auftrieb durch den zweiten Kongreß in Cedar Point, der im Jahre 1922 stattfand und auf dem folgender denkwürdige Aufruf erging:
„Geht mutig vorwärts in dem Kampfe, bis jede Spur Babylons [verschwunden] ist! Verkündet die Botschaft weit und breit! Die Welt muß es wissen, daß Jehova Gott ist und daß Jesus Christus König der Könige und Herr der Herren ist! Dies ist der Tag aller Tage. Siehe, der König regiert! Ihr seid seine öffentlichen Verkündiger. Deshalb verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“
Auf diesem Kongreß war ein Tag für gruppenweises Zeugnisgeben von Haus zu Haus vorgesehen, und wie berichtet wurde, verbreiteten die Königreichsverkündiger 10 000 Bücher. Seitdem hat der Predigtdienst von Haus zu Haus, der bei Kongressen durchgeführt wurde, den Versammelten besondere Freude bereitet.
EIN „HEUSCHRECKENHEER“ RÜCKT VOR
11. (a) Womit war das Heer von Zeugen in seinem Predigtwerk von Haus zu Haus biblisch zu vergleichen? (b) Wie wirkte sich diese Tätigkeit der „Heuschrecken“ 1. auf die Geistlichkeit und 2. auf aufrichtiggesinnte Personen aus?
11 Die tatkräftige Zeugnistätigkeit von Haus zu Haus, die in den 20er und 30er Jahren in der Christenheit durchgeführt wurde, war mit einer Heuschreckenplage zu vergleichen. In Offenbarung 9:7-10 lesen wir: „Die Gestalten der Heuschrecken glichen zur Schlacht gerüsteten Pferden ... Und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen. Auch haben sie Schwänze und Stacheln wie Skorpione.“ Ein „mächtiges“ Heer eifriger Zeugen schwärmte durch die Städte der Christenheit und stellte Irrlehren und heuchlerische religiöse Bräuche bloß. Das stachelte die Geistlichkeit oft zu aktivem Widerstand auf. Der „Heuschreckenschwarm“ verkündete nicht nur den herannahenden Tag, an dem Jehova an allen Verleumdern seines Namens Rache üben wird, sondern tröstete auch aufrichtiggesinnte Personen mit der frohen Nachricht, daß unter Gottes Souveränität die Erde wieder zu einem Paradies werden soll (Jes. 61:2).
12. (a) Warum ist es in den „letzten Tagen“ nicht an der Zeit, gleichgültig zu sein? (b) Wie können Joels Worte über das „Heuschreckenheer“ auf die Tätigkeit der Zeugen Jehovas angewandt werden?
12 Da wir in den „letzten Tagen“ leben, ist es nicht an der Zeit, gleichgültig zu sein (2. Tim. 3:1). Gottes Prophet Joel erklärt: „Der Tag Jehovas kommt, denn er ist nahe!“ (Joel 2:1). Wenngleich dieser Tag für Anhänger der falschen Religion ein Tag des Dunkels und der Angst ist, so können sich doch alle, die Gott lieben, über ihr Verständnis freuen, das dem ‘Licht der Morgenröte gleicht, das über die Berge ausgebreitet ist’ (Joel 2:2a). Wie ein „Heuschreckenheer“ verkündigten sie die Königreichsbotschaft von Haus zu Haus. Gottes Prophet beschreibt ihre eifrige Tätigkeit in folgenden eindrucksvollen Worten:
„Da ist ein zahlreiches und mächtiges Volk; eines gleich ihm ist nicht ins Dasein gebracht worden von der unabsehbaren Vergangenheit an, und nach ihm wird keines wieder sein bis in die Jahre von Generation zu Generation. Vor ihm her hat Feuer verzehrt, und hinter ihm verzehrt eine Flamme. Wie der Garten Eden ist das Land vor ihm; hinter ihm aber ist es eine öde Wildnis, und es hat sich auch erwiesen, daß nichts davon entrinnt“ (Joel 2:2b, 3).
Es hat tatsächlich nie zuvor ein geistiges Heer gegeben wie diese gesalbten Zeugen Jehovas. Sie haben die Erde durchzogen, haben den Irrtum der babylonischen Religionsorganisationen bloßgestellt und jedes edengleiche Aussehen des Tätigkeitsbereichs dieser Organisationen völlig verwüstet, aber sie haben all denen, die die „gute Botschaft“ annahmen, Trost gebracht. Durch Joel sagt Jehova Gott über diese Zeugenschar:
„Wie starke Männer laufen sie. Wie Kriegsmänner ersteigen sie eine Mauer. ... Die Häuser ersteigen sie. Durch die Fenster gehen sie hinein wie der Dieb. ... Und Jehova selbst wird gewißlich seine Stimme vor seiner Streitmacht her erschallen lassen, denn sein Lager ist sehr zahlreich. Denn er, der sein Wort ausführt, ist mächtig; denn der Tag Jehovas ist groß und sehr furchteinflößend, und wer kann ihn aushalten?“ (Joel 2:7-11).
Unter dem Schutz der Myriaden von Engeln haben diese geistigen „Heuschrecken“ ihre Besuche von Haus zu Haus durchgeführt. Die Menschen im allgemeinen haben ihnen gern zugehört, während der ‘furchteinflößende Tag Jehovas’ näher rückte. (Siehe das Buch Religion, Kap. 6 und 7, 1940 und die Ausgaben des Wachtturms vom 15. Juli bis 15. August 1939 unter „Der Untergang der Religion“.)
13. Was für „Pferde“ dienen heute dem „Heuschreckenheer“ als Werkzeuge, und zu welchem großartigen Zeugniswerk von Haus zu Haus hat dies geführt?
13 Der Prophet Joel sah in der Vision, wie dieses „Heuschreckenheer“ gleich „Rossen“, die zur Schlacht gerüstet sind, rannte und ein Geräusch verursachte wie das von vielen Wagen (Joel 2:4-6). Diese auf der ganzen Erde tätigen Verkündiger des Königreiches bilden tatsächlich ein großes Heer, während sie einen geistigen Krieg führen, indem sie „von Haus zu Haus“ predigen. Und in der Vision des Johannes werden Reitpferde dargestellt, die „Reiterheere“ bilden, deren Zahl sich auf „zwei Myriaden mal Myriaden“, also 200 000 000, beläuft (Offb. 9:16-19). Diese „Pferde“ haben sich als mächtige Werkzeuge erwiesen, mit deren Hilfe Jehovas Gerichte verkündigt worden sind. Sie sind gut mit den Millionen und aber Millionen von Bibeln, Büchern und Zeitschriften zu vergleichen, die die „Heuschreckenschar“ im Laufe der Jahre bei ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus verbreitet hat. (Siehe das Buch „Dann ist das Geheimnis Gottes vollendet“, Kap. 17.) Allein im Jahre 1978 hat sie zusammen mit der in Offenbarung 7:9-17 erwähnten „großen Volksmenge“ von Haus zu Haus 216 709 937 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! verbreitet. Durch die Predigttätigkeit dieses „Heuschreckenheers“ wird bestimmt ein großartiges Zeugnis gegeben.
VERFOLGUNG ÜBERWUNDEN
14. Wie kann Joel 2:7 auf die Tätigkeit der Zeugen Jehovas unter Verbot angewandt werden?
14 Feinde der Wahrheit haben versucht, diese Predigttätigkeit zu unterbinden. In vielen Ländern haben nationalistische Herrscher ein Verbot über das Werk der „Heuschrecken“ ausgesprochen. Sie haben versucht, dem Predigen des Königreiches eine „Mauer“ in den Weg zu stellen. Aber „wie Kriegsmänner“ erklimmen die „Heuschrecken“ solche Mauern. In einigen Ländern, in denen das Werk verboten ist, haben sich interessierte Einheimische den Zeugen angeschlossen und ihnen gezeigt, wo ihres Wissens freundliche Menschen wohnen. Manchmal geben sie nur in ein oder zwei Wohnungen eines Blocks Zeugnis und fahren dann in einem anderen Häuserblock damit fort. Oft gebrauchen sie in ihrem Zeugniswerk lediglich die Bibel. In anderen Ländern führen die Zeugen ihr Werk recht wirkungsvoll auf informelle Weise durch, während sie den Tag herbeisehnen, an dem die Fesseln der ihnen auferlegten Einschränkungen gesprengt werden, so daß sie wieder frei von Haus zu Haus gehen können.
15. Was erklärte das Oberste Bundesgericht der USA zugunsten unseres Predigens von Haus zu Haus?
15 Während des Zweiten Weltkriegs taten Geistliche in den Vereinigten Staaten ihr möglichstes, um die Haus-zu-Haus-Tätigkeit der Zeugen Jehovas verbieten zu lassen. Doch das Oberste Bundesgericht der Vereinigten Staaten entschied bei vielen Gelegenheiten, daß das Predigen von Haus zu Haus durch das in der Verfassung garantierte Recht der freien Religionsausübung und der Rede- und Pressefreiheit gestützt wurde. Das Oberste Bundesgericht der USA lenkte in seinem Mehrheitsentscheid im Falle Murdock gegen Commonwealth of Pennsylvania im Mai 1943 die Aufmerksamkeit auf die biblische Grundlage der Tätigkeit der Zeugen Jehovas, indem es feststellte:
„Sie beanspruchen, dem Beispiel des Paulus zu folgen, indem sie ,öffentlich und von Haus zu Haus‘ lehren. Apostelgeschichte 20:20. Sie nehmen das Gebot der Heiligen Schrift wörtlich: ,Geht in alle Welt, und predigt das Evangelium jeder Kreatur.‘ Markus 16:15. ... Dieser Form des Evangelisierens bedient sich heute eine Vielzahl verschiedener Religionsgemeinschaften, deren Kolporteure das Evangelium in Tausende und aber Tausende von Wohnungen tragen und durch persönliche Besuche Anhänger für ihren Glauben suchen. Es ist mehr als Predigen, es ist mehr als die Verteilung religiöser Schriften. Es ist eine Kombination aus beidem.“
Ja, dem „Heuschreckenheer“ und seinen Gefährten ist es gelungen, gesetzliche Mauern zu übersteigen, die die Feinde gegen ihre Tätigkeit von Haus zu Haus aufzurichten versuchten.
AUF DER GANZEN ERDE „VON HAUS ZU HAUS“
16. (a) Welche Tätigkeit führen Engel im weltweiten Feld durch? (b) Warum sind die „Predigt“methoden der Missionare der Christenheit fehlgeschlagen?
16 Als Jesus seinen Jüngern eines seiner Gleichnisse erklärte, sagte er: „Das Feld ist die Welt ... Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel“ (Matth. 13:38, 39). Auch der Apostel Johannes sah in einer Vision, daß in der „Zeit des Endes“ Engel tätig wären, und schrieb:
„Ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: ,Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den Einen an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘ Und ein anderer, ein zweiter Engel, folgte und sprach: ‚Sie ist gefallen! Babylon, die große, ist gefallen, sie, die alle Nationen veranlaßt hat, von dem Wein der Wut ihrer Hurerei zu trinken!‘“ (Offb. 14:6-8).
Wie sollten alle Völker die ewige gute Botschaft von Gottes Königreichsherrschaft und von dem bevorstehenden Sturz und der Vernichtung des Weltreiches der falschen Religion erfahren? Etwa dadurch, daß man wie die Vertreter der Christenheit in sogenannte heidnische Länder geht, daß man Schulen, Krankenhäuser und Erholungszentren baut und den „Reischristen“, die sich einfinden, gelegentlich predigt? Nein, denn mit solchen Methoden kommt man nicht ans Ziel. Die Tatsachen zeigen, daß diese Methoden fehlschlagen. Außerdem haben die Kirchen der Christenheit dadurch, daß sie jahrhundertelang Waffenschmuggel und Kolonialkriege unterstützt haben, in vielen nichtchristlichen Ländern der Erde an Ansehen stark eingebüßt.
17. Welcher Methoden haben sich die Missionare der Zeugen Jehovas bedient, und mit welchem Ergebnis?
17 Die Engel des Himmels haben in den vergangenen Jahrzehnten eine ganz andere Missionartätigkeit geleitet. Seit 1943 unterhalten Jehovas Zeugen die Wachtturm-Bibelschule Gilead (ursprünglich in South Lansing [New York, USA]) ausdrücklich zu dem Zweck, Missionare für das weltweite Feld auszubilden. Und diese Missionare sind ausgesandt worden, um „öffentlich und von Haus zu Haus“ zu predigen, Heimbibelstudien zu leiten und interessierte Personen mit neuen Versammlungen in Verbindung zu bringen. War dieses öffentliche Predigen „von Haus zu Haus“ erfolgreich? Gewiß. Im Jahre 1943 dienten in 54 Ländern und Territorien der Erde 126 329 Zeugen Jehovas, die mit 6 310 Versammlungen verbunden waren. Im Jahre 1978, also 35 Jahre später, waren in 205 Ländern 2 182 341 Zeugen tätig, die in 42 255 Versammlungen organisiert waren.
18. (a) Ist das Predigen von Haus zu Haus heute wichtig? Begründe deine Antwort. (b) Welche Ansicht sollten Jehovas Diener über ihre Rolle in Verbindung mit dem Gerichtswerk haben? (c) Was müssen wir tun, um schließlich glücklich zu sein?
18 Wie ‘die Stunde des Gerichts’ Gottes näher rückt, so muß auch die Tätigkeit von Haus zu Haus, die ihr in der Heimat oder als Missionare im Ausland durchführt, ihrem Abschluß zustreben (Offb. 14:7). Wenn auch viele Personen heute eine ‘bockähnliche’ Haltung zeigen mögen, so warten in eurem Gebiet doch immer noch „Schafe“. Während ihr eure Tätigkeit von Haus zu Haus mutig fortsetzt, werden Engel dafür sorgen, daß ihr zu diesen „Schafen“ geleitet werdet. Christus Jesus, der inthronisierte König, ist der Richter. Wir sind lediglich demütige Diener, die das Vorrecht haben, in Verbindung mit seinem Gerichtswerk eine Rolle zu spielen, und das können wir, indem wir ‘öffentlich und von Haus zu Haus gründlich Zeugnis ablegen und lehren’ (Apg. 20:20, 21). Sehr bald werden die gesetzlosen Städte der Christenheit und der ganzen Erde „tatsächlich in Trümmer zusammenbrechen, um ohne Bewohner zu sein“. Dann werden all diejenigen glücklich sein, die auf den Aufruf, Jehova zu dienen, geantwortet haben: „Hier bin ich! Sende mich“ (Jes. 6:8-11).