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Das Schicksal der Religion, wenn die UNO sie angreiftErwachet! 1977 | 8. Januar
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4. 230 Words Toward Religious Freedom, Homer A. Jack, S. 10.
5. U.N. Document E/CN.4/L.1338, S. 4.
6. Ebd., E/CN.4/L.1327, S. 2.
7. Ebd., E/CN.4/SR.1369, S. 7.
8. Ebd., S. 8.
9. Ebd., A/C.3/L 2006 bis 2014.
10. Ebd.
11. Homer A. Jack in dem bereits zitierten Werk.
12. New York Times, 24. Januar 1976, S. 27.
13. The Express (Easton, Pa.), 3. April 1976, S. 5.
14. Oregon Journal, 29. November 1975, S. 4.
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Die hungrige HeuschreckeErwachet! 1977 | 8. Januar
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Die hungrige Heuschrecke
„WIE der Garten Eden ist das Land vor ihm; hinter ihm aber ist es eine öde Wildnis, und es hat sich auch erwiesen, daß nichts davon entrinnt“ (Joel 2:3). Diese Worte schrieb Joel, ein hebräischer Prophet des Altertums, als er die Folgen einer Heuschreckeninvasion beschrieb.
Ein großer Schwarm Wüstenschrecken kann Quadratkilometer um Quadratkilometer blühendes Getreide in einen traurigen Anblick verwandeln und dadurch Hungersnot verursachen. Die tägliche Futterration einer einzigen Heuschrecke wiegt soviel wie sie selbst. Wenn man berücksichtigt, daß ein großer Schwarm aus Milliarden von Heuschrecken bestehen kann, dann kann man sich vorstellen, welch enorme Menge von Pflanzen er vertilgt. Ein Schwarm von schätzungsweise 40 Milliarden Heuschrecken, der eine Fläche von ungefähr tausend Quadratkilometern bedeckt, kann täglich bis zu 80 000 Tonnen Nahrung verschlingen!
Im Jahre 1958 fiel in Somalia, dem östlichsten Land Afrikas, ein Schwarm von einer solchen Größe ein. Dieser gewaltige Schwarm war indes nicht der größte, von dem berichtet wird. Im Jahre 1889 bedeckte ein Schwarm am Roten Meer eine Fläche von schätzungsweise 5 000 Quadratkilometern.
In der Bibel findet man über die Heuschreckenplage eine Beschreibung, die keine Übertreibung ist: „Wie mit dem Geräusch von Wagen auf den Gipfeln der Berge hüpfen sie unablässig, wie mit dem Geräusch eines flammenden Feuers, das Stoppeln verzehrt. Es ist wie ein mächtiges Volk, in Schlachtordnung aufgestellt. Seinetwegen werden sich Völker winden vor Schmerzen. Was alle Angesichter betrifft, sie werden gewißlich vor Erregung erglühen. In die Stadt stürmen sie. Auf die Mauer rennen sie. Die Häuser ersteigen sie. Durch die Fenster gehen sie hinein wie der Dieb. Davor erbebt das Land, die Himmel haben gewankt. Selbst Sonne und Mond haben sich verfinstert, und die Sterne, sie haben ihren Glanz zurückgezogen“ (Joel 2:5, 6, 9, 10).
Das Geräusch eines herannahenden Heuschreckenschwarmes kann man schon in einer Entfernung von ungefähr zehn Kilometern hören. Die Heuschreckenarmee geht wie eine hochorganisierte Kampftruppe vor und zerstört restlos jede Vegetation, der sie auf ihrem Vormarsch begegnet. Die Kiefer der Heuschrecken machen auch nicht vor Leinen, Wolle, Seide und Leder halt. Wenn sie in Häuser eindringen, verschonen sie nicht einmal den Lack auf den Möbeln.
Manche Farmer werfen in ihrer Verzweiflung mit Steinen und Konservendosen nach den Heuschrecken und schlagen mit Stöcken und Ruten auf sie ein. Letzten Endes müssen sie freilich einsehen, daß alles zwecklos ist. Es sind einfach zu viele Heuschrecken. Die Invasion geht weiter. Sie sind so zahlreich, daß sie wie eine Wolke oder wie ein Schneesturm den Horizont verdunkeln.
Glücklicherweise treten nicht jedes Jahr solche Wüstenschreckenschwärme, die alles der Vernichtung weihen, in großer Stärke auf. Woher kommt das?
In erster Linie ist das Wetter ausschlaggebend. In niederschlagsarmen Jahren, in denen in Wüstengebieten nur begrenzte Vegetation vorzufinden ist, schlüpfen die Heuschrecken nicht in großer Zahl und kommen dann auch nicht in Schwärmen zusammen. Sie ähneln grünen Grashüpfern. Aber wenn es in der Wüste wiederholt Regenfälle gegeben hat, schlüpfen die Heuschrecken in Unmengen und verändern sich zur Wanderform. Ihre grüne Farbe verschwindet, sie werden gelb, schwarz und rot.
Die Änderung im Verhalten und in der Farbe tritt ein, wenn die Heuschrecken einander berühren. Das wurde durch wissenschaftliche Versuche bestätigt. Eine Wüstenschrecke, die in einem Behälter eingesperrt ist, in dem der Berührungseffekt durch kleine sich bewegende Fäden nachgeahmt wird, verändert sich allmählich in der Farbe.
Moderne Methoden, die die Heuschrecken unter Kontrolle halten sollen, insbesondere die Besprühung vom Flugzeug aus, haben das Ausmaß von Heuschreckenplagen eingeschränkt. Aber sie verhindern nicht, daß sich die Heuschrecken in großer Zahl vermehren. Das einzige, was wirklich eine Heuschreckenplage verhindern kann, ist eine Naturkatastrophe — die Dürre.
Bedeutet das, daß der Mensch immer dazu gezwungen sein wird, gegen die hungrige Heuschrecke vorzugehen? Nein. Wieso nicht? Weil der Schöpfer, Jehova Gott, sich vorgenommen hat, die Erde in eine Wohnstätte zu verwandeln, die frei von den Problemen ist, die die Lebensfreude des Menschen beeinträchtigt haben (Offb. 21:3-5). Die Heuschrecken haben als Bestandteil seiner Schöpfung ihren Platz auf der Erde, und in seiner neuen Ordnung werden sie an ihrem Platz bleiben und nicht zu einer zerstörerischen Plage werden.
Vor Jahrhunderten bewies Jehova Gott, daß er über die Heuschrecken Gewalt hat. Er brachte eine große Heuschreckenplage über die Ägypter, die die Israeliten in Sklaverei hielten, und setzte dieser Plage auch ein Ende, indem er den gesamten Schwarm ins Meer trieb (2. Mose 10:12-19).
Die hungrige Heuschrecke kann uns auf ihre Weise die Winzigkeit des Menschen und die Größe Gottes erkennen helfen. Nur der Schöpfer kann dafür sorgen, daß dieses Insekt eines Tages dem Menschen nutzen und nicht mehr ein Problem bilden wird, mit dem er zu kämpfen hat.
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