Unser geistiges Paradies bewahren
1. Wann wird das Paradies für die Erde wiederhergestellt werden, und wer wird mit Jesus im Paradiese sein?
NACH der Schlacht von Harmagedon wird das siegreiche Königreich Gottes das Paradies für die Erde wiederherstellen. Das war der Grund, warum Jesus an dem Tage, an dem er als treuer Zeuge für Gottes Königreich starb und an dem der mitfühlende Übeltäter Jesus bat, sich seiner zu erinnern, wenn er in sein Königreich komme, in Übereinstimmung mit der göttlichen Vorkehrung erwiderte: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Durch seine himmlische Macht wird Jesus Christus, der König, in dem wiederhergestellten Paradies unsichtbar gegenwärtig sein. Abel, Henoch und andere treue Männer aus der Zeit vor Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. werden in diesem irdischen Paradiese zur Auferstehung des Lebens von den Toten auferweckt werden. Somit werden sie bei Jesus im Paradiese sein. Später, wenn der Übeltäter, wie jemand, der in seinem Leben Schlechtes tat, dem Rufe des Königs zu einer „Auferstehung des Gerichts“ folgt, wird er in das irdische Paradies eingehen und erfahren, daß Jesus, mit dem er an den Pfahl gehangen hatte, als König über die „neue Erde“ herrscht. Der Übeltäter wird sich dann an Jesu hoffnungspendende Worte erinnern: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Wenn er immerdar gehorsam ist, darf er für immer mit Jesus darin bleiben. — Joh. 5:28, 29, NW.
2, 3. (a) Existierte ein Paradies, als Jesus zum Übeltäter sprach? (b) Weshalb existierte damals nicht einmal das geistige Paradies, in das Paulus entrückt wurden?
2 Als Jesus diese Worte vor 1900 Jahren sprach, gab es kein irdisches Paradies, noch existierte damals ein geistiges Paradies, zu dem Paulus später entrückt wurde, um unaussprechliche Worte zu hören, die ein Mensch damals nicht sagen durfte. — 2. Kor. 12:4.
3 Als Jesus gleich einem Verbrechersklaven an einem Marterpfahl starb und seine Apostel und weitere Jünger zerstreut wurden, machte weder etwas Irdisches noch etwas Geistiges den Anschein von paradiesischer Schönheit. Die Weltorganisation des „großen Drachen“, der ‚Urschlange, dessen, der Teufel und Satan genannt wird‘, schien über den Samen des Weibes Gottes, der an der Ferse zermalmt wurde, zu triumphieren und zu gedeihen. (Off. 12:9, NW; 1. Mose 3:15) Es war geradeso, wie Jesus zu seinen Feinden sagte, die ihn im Garten Gethsemane verhafteten: „Dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“ (Luk. 22:53) In jener dunklen Zeit erfüllten sich Jehovas folgende prophetischen Worte: „Schwert, erwache wider meinen Hirten und wider den Mann, der mein Genosse ist! spricht Jehova der Heerscharen; schlage den Hirten, und die Herde wird sich zerstreuen. Und ich werde meine Hand den Kleinen zuwenden [gegen die Kleinen wenden, RS].“ (Sach. 13:7; Matth. 26:31) Zu jener Zeit taten die Jünger Jesu etwas, was er vorausgesagt hatte, daß sie es tun würden: „Ihr [werdet] weinen und wehklagen … aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein … ihr [werdet] zerstreut sein … ein jeder in das Seinige, und mich allein lassen.“ (Joh. 16:20, 32) Die Hoffnung auf Gottes Königreich schien bis zum Tage der Auferstehung Jesu dahin zu sein; denn an jenem Tage sagten zwei seiner Jünger enttäuscht: „Wir hofften, daß dieser Mann es sei, der dazu bestimmt ist, Israel zu befreien. Doch bei alledem ist dies der dritte Tag, seitdem diese Dinge geschehen sind.“ (Luk. 24:21, NW) Ohne ein Königreich konnte es kein Paradies geben.
4. Welche Freude empfand Zion bei der Auferstehung Jesu, doch wann erst verstanden Jesu Apostel etwas vom Königreiche?
4 Aber wie wurde ihr Kummer in Freude verwandelt, und welche Herzensfreude empfanden sie, als er wieder zu ihnen kam, indem er ihnen an ihrem geheimen Versammlungsort und an anderer Stelle erschien. Selbst Gottes symbolisches Weib im Himmel, Zion, deren verheißener Same der auferweckte Jesus Christus war, frohlockte wie eine Gebärende, die, wenn sie das Kindlein hervorgebracht hat, „nicht mehr der Drangsal gedenkt, vor Freude, daß ein Mensch in die Welt geboren ist“. (Joh. 16:21, 22, NW) Trotz des Frohlockens der Apostel verstanden sie Gottes großartiges Vorhaben nicht sogleich. Als daher Jesus vierzig Tage später in den Himmel auffuhr, ohne das Königreich aufgerichtet zu haben, waren sie bestürzt. Wie er ihnen geboten hatte, warteten sie zehn Tage in Jerusalem, bis zum Pfingstfest. Dann goß Jesus Christus, der zur Rechten Gottes saß, in Erfüllung der Verheißung von Joel 2:28, 29 den heiligen Geist auf sie aus, und durch den Geist erhielten sie Offenbarungen, wurden erleuchtet und auch gezeugt und gesalbt mit heiligem Geiste. Sie wurden eine „neue Schöpfung“, wurden geistliche Söhne Gottes, geistliche Israeliten. Sie wurden Glieder der neuen „heiligen Nation“ Gottes, der Nation, der das Königreich gegeben wurde, damit sie dessen königliche Früchte hervorbrächte. — Apg. 2:1-36; 2. Kor. 5:17; 1. Pet. 2:9; Matth. 21:43.
5, 6. Was war damals für jene Jünger entstanden und in Erfüllung welcher Prophezeiung Joels?
5 Ein geistiges Paradies war nun erstanden, und sie waren in dasselbe eingegangen. Ihr geistiger Zustand entsprach nicht dem von Heuschrecken heimgesuchten Lande, das der Prophet Joel beschrieb: „Vor ihm [ihnen] ist das Land wie der Garten Eden, und nach ihm [ihnen] eine öde Wüste.“ Im Gegenteil, durch den verherrlichten Jesus Christus hatte Jehova Gott die weiteren Worte erfüllt, die er durch denselben Propheten Joel gesprochen hatte:
6 „Fürchte dich nicht, Erde; frohlocke und freue dich! denn Jehova tut Großes. Fürchtet euch nicht, ihr Tiere des Feldes! denn es grünen die Auen der Steppe; denn der Baum trägt seine Frucht, der Feigenbaum und der Weinstock geben ihren Ertrag. Und ihr, Kinder Zions, frohlocket und freuet euch in Jehova, eurem Gott! … ich werde euch die Jahre erstatten, welche die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben — mein großes Heer, das ich unter euch gesandt habe. Und ihr werdet essen, essen und satt werden, und werdet den Namen Jehovas, eures Gottes, preisen, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nimmermehr beschämt werden. Und ihr werdet wissen, daß ich in Israels Mitte bin.“ — Joel 2:3, 21-27.
7. (a) In welches Paradies gelangte Saulus von Tarsus bei seiner Bekehrung? (b) In welches Paradies wurde er entrückt, wo er unaussprechliche Worte hörte?
7 Im Laufe der Zeit, als Saulus von Tarsus vom Judaismus zum Christentum bekehrt und der Apostel Paulus wurde, wurde er aus dem unfruchtbaren Judentum herausgeführt, das einem von Gott verlassenen Lande glich, welches überrannt und all seiner Vegetation beraubt worden war, und in das christliche, geistige Paradies geführt, in die strahlende Schönheit der apostolischen Zeit. Augenscheinlich war er der Mann, der, ob in einem menschlichen Leibe oder außerhalb desselben, durch ein Wunder instand gesetzt wurde, mehr zu sehen als das damals erblühende geistige Paradies der Christenversammlung auf Erden. Durch eine übernatürliche Vision und Offenbarung wurde Paulus befähigt, mit prophetischer Vorschau den paradiesischen Zustand Zions, des Weibes Gottes, zu einer künftigen Zeit zu sehen, zu der Gottes Königreich tatsächlich in den Himmeln aufgerichtet sein würde. Dies wäre die Zeit nach 1914.
8. Auf welche Weise blühte das Paradies des wahren Christentums in seinem ersten Jahrhundert?
8 Das geistige Paradies des wahren Christentums im ersten Jahrhundert desselben dauerte während der Tage der zwölf Apostel des Lammes an. Die Früchte des heiligen Geistes waren unter den christlichen, geistlichen Kindern Gottes in Fülle vorhanden. Symbolisch gesprochen, war die Versammlung in dem ersten Jahrhundert „Gottes Feld zur Bebauung“. Es ließ die liebende Aufmerksamkeit des großen Weingärtners, Jehovas, nicht unerwidert. Der symbolische Weinstock, dessen Hauptstamm Jesus war und dessen Zweige alle seine geistgezeugten Jünger bildeten, verherrlichte den himmlischen Vater, indem er viel Frucht trug und dadurch bewies, daß diese „Zweige“ wirklich Jesu Jünger waren. Die einzige, wahre christliche Nation brachte in reichem Maße die Früchte des Königreiches Gottes hervor. Geistiger Wohlstand herrschte. — 1. Kor. 3:9; Joh. 15:1-8; Matth. 21:43, NW.
9, 10. (a) Wieso blieb jenes geistige Paradies Gottes auf Erden nicht bestehen? (b) Welche Warnung ließ Paulus an die ersten Christen ergehen, indem er als Illustration das Paradies heranzog?
9 Dieses geistige Paradies Gottes auf Erden war aber nicht von Dauer. Die Mehrzahl jener, die behaupteten, Christen zu sein, nahmen keinen „harten Kampf für den Glauben“ auf, „der ein für allemal den Heiligen überliefert wurde“. Sie gedachten nicht „der von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus zuvor gesprochenen Worte, wie sie euch zu sagen pflegten: ‚In der letzten Zeit wird es Spötter geben, die gemäß ihren eigenen Begierden zu ungöttlichen Dingen schreiten.‘ Diese sind es, die Spaltungen verursachen, animalische Menschen ohne geistliche Gesinnung. Ihr aber, Geliebte, indem ihr euch selbst in eurem heiligsten Glauben erbaut und in heiligem Geiste betet: erhaltet euch selbst in Gottes Liebe, während ihr auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus wartet, ewiges Leben in Aussicht.“ (Judas 3, 17-21, NW) Allmählich kam der große religiöse Abfall, den der Apostel Paulus vorausgesagt hatte. Dann mußte der „Mensch der Gesetzlosigkeit“, der „Sohn des Verderbens“, geoffenbart werden. — 2. Thess. 2:3, 6-12.
10 Dies führte zu dem Verlust des geistigen Paradieses für jene, die wohl mit ihrem Munde behaupteten, Christen zu sein, aber nicht entsprechend lebten. Mit gutem Grund zog dann der Apostel Paulus, als er die Christen vor den falschen Aposteln warnte, die durch Täuschung diesen Abfall verursachen würden, das Eden-Paradies als eine Illustration heran. Er sagte: „Ich fürchte aber, daß, etwa wie die Schlange Eva durch ihre List verführt hatte, euer Sinn verderbt und abgezogen werde von der Aufrichtigkeit und der Keuschheit, die ihr dem Christus schuldet.“ — 2. Kor. 11:3, 13-15, NW.
11. (a) Wer führte den Verlust des ursprünglichen irdischen Paradieses und auch des geistigen Paradieses der Christen herbei? (b) Wo muß die Christenheit von heute umkommen und weshalb?
11 Indem der Teufel in Eden die Schlange benutzte, verursachte er vor 6000 Jahren für Adam und Eva und uns alle, die wir von ihnen abstammen, den Verlust des ursprünglichen Paradieses auf Erden. Ähnlicherweise führte Satan, der Teufel, die „Urschlange“, nachdem die „zwölf Apostel des Lammes“, die hemmend gewirkt hatten, durch den Tod aus dem Wege geräumt waren, den Verlust des geistigen Paradieses der Christen herbei. In der heutigen Christenheit und bei ihren mehr als 820 Millionen Anhängern, die sich in über tausend religiösen Sekten zusammengefunden haben, zeigen sich die Auswirkungen ihrer zwei Weltkriege, und die Christenheit ist gewiß kein Paradies. Obwohl ein paradiesischer Zustand in apostolischer Zeit vorausging, ist sie heute eine religiöse „öde Wüste“, die verheert worden ist durch symbolische Heuschrecken, das „große Heer“ Jehovas. Wir finden dort nicht die Früchte des Reiches Gottes, sondern sie ist mit den Früchten der materialistischen Nationen dieser Welt überladen. Die Christenheit ist geistig am Verhungern, denn Gott hat „einen Hunger in das Land“ gesandt, „nicht einen Hunger nach Brot und nicht einen Durst nach Wasser, sondern die Worte Jehovas zu hören“, genau wie es vorhergesagt worden war. (Amos 8:11-13) Wie Adam, Eva und Kain außerhalb des Gartens Eden starben, muß die Christenheit außerhalb eines geistigen Paradieses umkommen.
WIEDERHERSTELLUNG DES GEISTIGEN PARADIESES
12. Wie sollte Jehova das geistige Paradies der geistlichen Söhne Zions auf Erden wiederherstellen, und welcher Wiederherstellung sollte dies vorausgehen?
12 Jehovas Wort sagte voraus, daß er unter seinen geistlichen Söhnen Zions, seiner weibesgleichen Organisation, auf Erden das geistige Paradies wiederherstellen werde. Das würde er durch sein Königreich tun, wenn es zu seiner unveränderlich festgesetzten Zeit, im Jahre 1914, aufgerichtet wäre. Ungefähr vierzig Jahre vor 1914 begann Jehova zur Erneuerung dieses geistigen Paradieses einen Überrest der geistlichen Kinder Zions zuzubereiten. Schon in der Ausgabe vom Juli 1883 sagte die Zeitschrift Zions’s Watch Tower in dem Artikel „Der Dieb“ auf Seite 4: „Wenn der Herr sein Königreich aufgerichtet hat, wird man des Diebes gedenken, und er wird im Paradiese sein … In Christus oder seinethalben sollen alle lebendiggemacht werden und das Vorrecht erhalten, zu jenem edengleichen Zustand zurückkehren, der durch die Sünde des ersten Menschen verlorenging und für den Menschen durch das gerechte Opfer Christi zurückgekauft wurde.“ Das geistige Paradies mußte indes für den Überrest der geistlichen Kinder Zions wiederhergestellt werden, bevor das irdische Paradies für die Menschheit wiederhergestellt werden kann.
13. Bis zu welchem Jahre herrschte ein gewisses Maß geistiger Wohlfahrt, und auf welche Weise wurden Jehovas Zeugen den Jüngern Jesu von der Zeit gleich, als dieser tot im Grabe lag?
13 Bis zum Jahre 1914 erfreute sich dieser Überrest des geistigen Samens Zions, des Weibes Gottes, eines zunehmenden Maßes geistiger Wohlfahrt. Aber dann kam der erste Weltkrieg. In Verbindung damit ruinierten die religiösen, politischen und militärischen Mächte der Christenheit diese geistige Wohlfahrt der Zeugen Jehovas beinahe. Diese wurden den „zwei Zeugen“ gleich, von denen es in Offenbarung 11:3 heißt, daß sie in Sacktuch prophezeiten und schließlich in dieser alten Welt eines öffentlichen Todes sterben würden, besonders in der Christenheit, wo sie am tätigsten gewesen wären. Es erging ihnen so, wie es den Aposteln und den anderen Jüngern Jesu während der Zeit ergangen war, als der Herr Jesus Christus tot in der Gruft lag.
14, 15. (a) Welcher öden Lage in alter Zeit wurde ihr irdischer Zustand gleich? (b) Welche Worte Hesekiels waren in alter Zeit für jene, die sie angingen, von großer Wichtigkeit?
14 Ihr irdischer Zustand wurde in religiöser Hinsicht gleich dem Lande Juda, als es samt Jerusalem verödet und sein Tempel in Trümmer lag, während Tausende von Überlebenden hauptsächlich in das götzendienerische Land Babylon verbannt worden waren. Unter jenen Verhältnissen in alter Zeit hatte das Wort Jehovas große Bedeutung, das durch den Propheten Hesekiel erging, der schon als Verbannter in Babylon weilte, bevor die Vernichtung Jerusalems und seines Tempels und die Verödung des ganzen Landes Juda Tatsache wurde:
15 „Ich werde meinen großen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, spricht der Herr Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. — Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen. Und ich werde meinen Geist in euer Inneres geben, und ich werde machen, daß ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechte bewahret und tut. Nicht um euretwillen tue ich es, spricht der Herr, Jehova, das sei euch kund; schämet euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel! — So spricht der Herr, Jehova: An dem Tage, da ich euch reinigen werde von allen euren Missetaten, da will ich die Stätte bewohnt machen, und die Trümmer sollen aufgebaut werden. Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daß es eine Wüste war vor den Augen jedes Vorüberziehenden. Und man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und zerstörten Städte sind befestigt und bewohnt. Und die Nationen, welche rings um euch her übrigbleiben werden, werden wissen, daß ich, Jehova, das Zerstörte aufbaue, das Verwüstete bepflanze. Ich, Jehova, habe geredet und werde es tun.“ — Hes. 36:23, 24, 27, 32-36.
16. Wie erfüllte sich jene Prophezeiung tatsächlich am alten Volke Israel, und welches Ereignis wurde dadurch mit Gewißheit bestätigt?
16 Jene Prophezeiung erfüllte sich in der Tat an dem ehemaligen natürlichen Volke Israel, und das gibt die Gewißheit, daß sie sich in vollständiger, endgültiger Weise an dem geistlichen Israel in unseren Tagen erfüllen wird. Damals bevollmächtigte Jehova den persischen König Kores den Großen, das mächtige Babylon zu stürzen. Er leitet Kores beim Erlaß einer Verfügung, durch welche die Juden frei wurden, damit sie in ihr verödetes Heimatland zurückkehren und den Tempel für Jehova wiederaufbauen konnten. Genau am Ende der 70jährigen Verödung wurde das Land Juda von Jehovas Volk wieder eingenommen. Israel wurde als Nation wiedergeboren, der Tempelaltar wurde wiederaufgebaut, und Jehovas Anbetung wurde dort wiederaufgenommen. Im nächsten Jahre wurde der Grund des Tempels gelegt. Nach Jahren der Befehdung durch die Feinde Jehovas wurde dieser Tempel im sechsten Jahre der Herrschaft des persischen Königs Darius I. vollendet. Weil sich in den Nachbarländern immer noch Feinde befanden, die weitere Drohungen aussprachen, wurde es notwendig, Jerusalem zu befestigen. König Artaxerxes sandte als Statthalter seinen jüdischen Mundschenken Nehemia nach Juda, damit er die Mauer der Stadt Jerusalem wiederaufbaue. Das geschah. Eine bemerkenswerte Veränderung ging im Lande Juda vor sich. Während dort siebzig Jahre lang eine furchtbare Verödung geherrscht hatte, wurde es nun gleich dem Garten Eden, wie der „Garten Jehovas“.
17. Welche Bekanntgabe erging im Jahre 1914 im Himmel, doch was geschah mit dem irdischen Zustand des geistlichen Überrests Jehovas?
17 Ebenso ist es in unserer Zeit geschehen: Jehova hat den Samen seines Weibes, nämlich Jesus Christus, hervorgebracht, indem er ihn zum König der himmlischen Regierung machte, die im Jahre 1914 geboren worden ist. Im Himmel erging die Ankündigung: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn [Jehovas] und seines Christus geworden, und er wird als König in alle Ewigkeit herrschen.“ Auf Erden jedoch tobten die Nationen der Christenheit. Sie verwandelten den irdischen Zustand des geistlichen Überrests der Zeugen Jehovas in eine Einöde, die jener im alten Juda und Jerusalem glich. Der Neubelebung der Anbetung Jehovas auf Erden wurde Einhalt geboten, und sie stand in Gefahr, vollständig unterdrückt zu werden. — Off. 11:15-18, 3-10, NW.
18, 19. (a) Was wurde auf Erden notwendig, als Gottes Königreich im Himmel aufgerichtet worden war? (b) Inwiefern handelte der König Jesus Christus wie ein moderner Kores, und welche Neuorganisation ging dann auf Erden vor sich?
18 Dies konnte Jehova aber nicht zulassen und dabei sein eigenes prophetisches Wort erfüllen. Sein Königreich, das Reich dessen, der größer ist als Kores der Große, war an der Macht und in Tätigkeit. Die Herrschaft seines Königreiches und die Verödung des geistigen Besitztums seines Volkes auf Erden zu ein und derselben Zeit stimmten nicht miteinander überein. Das aufgerichtete Königreich mußte unter allen Nationen, die seinen Namen lästerten, bekanntgemacht werden. Es mußte für seinen Überrest ein geistiges Paradies auf Erden geben, damit dieser eine richtige Grundlage und einen würdigen Hintergrund hatte, um den König und das Königreich bekanntzumachen.
19 Im Jahre 1919 war der Krieg im Himmel vorbei. Durch ihn war Satan samt seinen Dämonen aus dem Himmel hinaus- und auf die Erde hinabgeworfen worden. Somit erfüllte Jehovas siegreicher König, Jesus Christus, die Rolle eines neuzeitlichen Kores des Großen. Er befreite den Überrest der Zeugen Jehovas aus ihrer babylonischen Gefangenschaft, stellte dessen annehmbares Verhältnis mit Gott wieder her und gab ihm Arbeit in einem aufbauenden Tempeldienst, die Mut erforderte. Im gleichen Jahre wurden der Präsident der Watch Tower Society und deren Sekretär und Kassierer sowie sechs weitere geweihte Mitchristen aus der ungerechten Gefangenschaft befreit, in die eine kriegstolle Welt sie gebracht hatte. Schon nach sechs Monaten, das heißt vom 1. bis 8. September 1919, hielt der geistliche Überrest seine erste internationale Versammlung in Cedar Point, Ohio (USA), ab. Das Werk wurde neu organisiert, und Jehovas Zeugen proklamierten das „Goldene Zeitalter“, das Zeitalter des Paradieses, des künftigen irdischen Paradieses.
20. In was trat der Überrest dann ein, und womit begann er die Erdoberfläche zu füllen und wie?
20 Damals erkannten die geistlichen Überrestglieder kaum, daß sie in Erfüllung der unverbrüchlichen Verheißungen Jehovas in ein geistiges Paradies eintraten. Jehova goß seinen Geist in größerem Maße auf sie aus. Durch seinen Geist ermächtigte er sie nicht nur zu einem kühnen Werk, sondern er offenbarte ihnen auch ihren Auftrag. Welchen Auftrag? „Die gute Botschaft [muß] zuerst unter allen Nationen gepredigt werden.“ (Mark. 13:10) Übersprudelnd vor Begeisterung, wie sie eine befreite, wiederhergestellte geistige Nation haben mußte, schritten die Überrestglieder der Zeugen Jehovas mit Eifer an das Schlußwerk, das dem universellen Krieg von Harmagedon vorausgehen sollte. Reiche Früchte des heiligen Geistes wurden ihr Teil. Sie brachten die Früchte des Königreiches hervor, das heißt die Tätigkeit und das Werk, durch das die gute Botschaft von Gottes Königreich der neuen Welt gepredigt wurde. Sie begannen, die Fläche der ganzen Erde mit diesen Früchten zu füllen. An immer mehr Orten wurden Versammlungen gegründet und gleich festen Städten errichtet, gleich Befestigungen, die im irdischen Paradiese nach Harmagedon nicht benötigt werden. Ihre geistige Wiederherstellung und ihre Wohlfahrt riefen die Verwunderung der Nationen der Christenheit hervor.
21. Wie wurde der Gefühlszustand des geistlichen Überrests dadurch berührt, und welche Prophezeiung Jesajas erfüllte sich somit an den Überrestgliedern?
21 Dieser sichtbare Beweis der neuerlichen Gunsterweisung, brachte dem geistlichen Überrest der Kinder Zions auf Erden unaussprechlichen Trost. Für sie war es eine wunderbare Erfahrung, die Erfüllung der folgenden göttlichen Verheißung zu erleben: „Jehova wird Zion gewißlich trösten. Er wird bestimmt all ihre Trümmerstätten trösten, und er wird ihre Wüste wie Eden und ihre Steppe wie den Garten Jehovas machen. Jubel und Frohlocken werden in ihr gefunden werden, Danksagung und die Stimme des Gesangs. Dann werden die Erkauften Jehovas zurückkehren und müssen nach Zion kommen mit Jubel, und Freude bis in unabsehbare Zeit wird über ihrem Haupte sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen. Kummer und Seufzen werden bestimmt entfliehen. Ich — ich selbst bin es, der euch tröstet.“ — Jes. 51:3, 11, 12, NW.
22, 23. Was erklärt daher das überströmende Glück der Zeugen Jehovas von heute, und wie malte Jesaja die Lage in Kapitel 35 in prophetischen Worte aus?
22 Der blühende Zustand des geistigen Paradieses erklärt das überströmende Glück der Zeugen Jehovas, die zu seiner Neuen-Welt-Gesellschaft gehören. Die Großartigkeit dieses geistigen Gartens Jehovas wird in prophetischen Worten beschrieben, deren Redewendungen sich auf das wiederhergestellte Land Juda beziehen: „Die Wüste und das dürre Land werden sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und aufblühen wie eine Narzisse. Sie wird in voller Blüte stehen und frohlocken, ja, frohlockend und jubelnd; die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, ja frohlockend und jubelnd; die Pracht des Karmel und Sarons: sehen werden sie die Herrlichkeit Jehovas, die Pracht unseres Gottes. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch, und aufjauchzen wird die Zunge des Stummen. Denn es brechen Wasser hervor in der Wüste, und Bäche in der Steppe; und die Kimmung wird zum Teiche, und das dürre Land zu Wasserquellen; an der Wohnstätte der Schakale, wo sie lagern, wird Gras nebst Rohr und Papyrusschilf sein.“
23 „Und daselbst wird eine Straße sein und ein Weg, und er wird der heilige Weg genannt werden; kein Unreiner wird darüber hinziehen, sondern er wird für sie sein. Wer auf dem Wege wandelt — selbst Einfältige werden nicht irregehen [und die Toren selbst werden sich nicht darauf verirren, NW]. Daselbst wird kein Löwe sein, und kein reißendes Tier wird ihn ersteigen noch daselbst gefunden werden; und die Erlösten werden darauf wandeln. Und die Befreiten Jehovas werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen.“ — Jes. 35:1, 2, 5-10, Fußnote.
24, 25. (a) Wer hat sich hinter den wiederhergestellten Überrest gestellt, und welche Merkmale der Organisation haben diese angelockt? (b) Welche Verwandlung hinsichtlich seines irdischen Zustandes sagte Jesaja voraus?
24 Der losgekaufte geistliche Überrest ist zu Zion, zu Jehovas theokratischer Organisation, zurückgekehrt. Hunderttausende haben sich hinter sie gestellt, die diesen Gott des Überrests anzubeten wünschen, diesen Schöpfer einer Organisation, die mit bewunderungswürdigen, paradiesischen Dingen erfüllt ist. Es ist eine Organisation, die von Freudenrufen und Lobpreisung für den bewunderungswürdigen Gott widerhallt. Es ist eine Organisation, die geistig gesund, stark und aktiv ist, eine Organisation, die frei ist von dem, was in Gottes Augen Torheit ist, frei von gottesleugnenden Toren, frei von der Furcht vor irgendeiner grimmigen Bestialität unter ihren Gliedern. Sie wandelt auf dem Wege der Heiligkeit, wobei sie sich von der Gemeinschaft mit der unheiligen Welt fernhält und sich nicht von ihr besudeln läßt. Geistige Unfruchtbarkeit ist nicht in ihr zu finden, noch die mageren, schädlichen Pflanzungen, die auf einem verfluchten Boden wachsen.
25 Jehova sagte: „Denn mit Freuden sollt ihr ausziehen und in Frieden geleitet werden; die Berge und Hügel werden vor euch her in Jubel ausbrechen und alle Bäume des Gefildes in die Hände klatschen; statt des Dorngestrüpps werden Zypressen emporwachsen, und statt der Nesseln Myrten sprießen; und das wird für den Herrn [Jehova] zum Ruhme dienen, zu einem ewigen Denkzeichen, das nicht ausgetilgt wird.“ — Jes. 55:12, 13, Me.
26. Wofür ist dieses Wachstum der Bäume im geistigen Paradiese ein Zeichen, und was ist hinsichtlich dessen Austilgung zu sagen?
26 Dieses Wachstum der „Bäume der Gerechtigkeit“, denen wahre Christen gleichen, geht in unserem irdischen Besitz vor sich, das einst durch babylonische Feinde verwüstet wurde. Es ist Jehova zum Ruhme geworden nach dessen Namen diese geistigen Bäume genannt worden sind. Dieses Wachstum solch stattlicher, fruchttragender, schöner Bäume im geistigen Paradiese muß als ein unfehlbares Zeichen dienen. Es ist ein Zeichen des Königreiches, nämlich daß Gottes Königreich herrscht und diejenigen mit Segnungen überschüttet, die sich ihm schon jetzt, vor der Schlacht von Harmagedon, unterwerfen. Ja, dieses wiederhergestellte geistige Paradies, das vor Harmagedon blüht, ist inmitten aller feindlichen Nationen ein Zeichen dafür, daß Jehova Gott seine große Macht angetreten und als König durch seinen gesalbten, inthronisierten Sohn Jesus Christus zu herrschen begonnen hat. Dieses Zeichen, so erklärt es Jehova, wird ‚nicht ausgetilgt‘ werden. Wie stärkend ist doch diese Verheißung für uns alle!
27. Welche Verantwortung obliegt denn dem Überrest, und welches Vorrechtes bezüglich des Paradieses wird er sich würdig erweisen, indem er ihr nachkommt?
27 Gott hat Vertrauen zu uns. Wir tragen die Verantwortung, mit Hilfe des Geistes zu tun, was wir können, um dafür zu sorgen, daß dieses Zeichen nicht ausgetilgt wird, damit sein Wille auf Erden geschehe. Dies müssen wir tun, indem wir unser geistiges Paradies gemäß Gottes Willen bewahren. Nur wenn die Überrestglieder das tun, werden sie sich als würdig erweisen, „von dem Baume des Lebens zu essen … der im Paradiese Gottes steht“. — Off. 2:7, NW.
28. Auf welche Weise wurde den geistgezeugten Christen, die vor 1918 starben, das Recht gewährt, von dem Baume des Lebens im Paradiese Gottes zu essen, und was bedeutet es in Wirklichkeit für jene, die davon essen?
28 Nach der Aufrichtung des himmlischen Königreiches im Jahre 1914 und seit dem Jahre 1918, dem Kommen Jehovas und seines Boten des Bundes, Christi Jesu, zum geistigen Tempel, sind die verstorbenen Apostel und andere geistgezeugte Christen auferweckt worden, die vor diesen Ereignissen in Treue gestorben waren. Jesus ist dazu gebraucht worden, jene, die die Welt überwunden haben, aus den Toten aufzuerwecken. (Joh. 6:54-57) Daher gewährte Jesus diesen siegenden Christen, „von dem Baume des Lebens“ im himmlischen Paradiese Gottes zu essen. Bei ihrer Auferstehung wurden sie mit Unsterblichkeit und Unverweslichkeit bekleidet. Der große Quell dieser Unsterblichkeit und Unverweslichkeit ist Jehova Gott. Deshalb sind sie durch Jesus Christus, der „der Weg“ ist, zu dem großen sinnbildlichen „Baume des Lebens“, zu Jehova gekommen und haben von ihm den Lohn, nämlich himmlische Unsterblichkeit und Unverweslichkeit, erhalten. Wenn Adam im Garten Eden treu geblieben wäre und hätte von dem irdischen Baume des Lebens in der Mitte des Gartens essen dürfen, so hätte das für ihn bedeutet, daß ihm von Gott das Recht auf ewiges menschliches Leben zuteil geworden wäre, zusammen mit der Gewähr, daß dieses Recht beschützt und bewahrt würde. So auch hinsichtlich des Essens vom himmlischen Baume des Lebens, der im Paradiese Gottes steht; es bedeutet, an dem himmlischen Lohne teilzuhaben, an geistiger Unsterblichkeit und Unverweslichkeit, die von der einzigen Quelle des „Lebens und der Unverweslichkeit“, von Jehova, dem „König der Ewigkeit, dem unvergänglichen, unsichtbaren, dem alleinigen Gott“ herrühren. — 1. Kor. 15:50-54; 1. Tim. 1:17, NW; 2. Tim. 1:10.
29. Wie erfüllte sich Jesaja 66:8 am Überrest auf Erden, nachdem treue Christen zum himmlischen Paradiese Gottes auferstanden waren?
29 Kurze Zeit nach der Auferweckung jener verstorbenen treuen Christen zum himmlischen „Paradiese Gottes“ wurde der treue Überrest geistiger Israeliten aus dem symbolischen Babylon befreit und in ein geistiges Paradies versetzt. In ihnen wurde die Grundlage der „neuen Erde“ gelegt; ein theokratisches „Land“ wurde hervorgebracht, und es wurde zu einem geistigen Paradiese aufgebaut. (Jes. 66:8) In dieses ist bereits eine „große Volksmenge“ schafähnlicher Anhänger des geistigen Volkes Israel gebracht worden.
WIE ES BEWAHRT WIRD
30. Was wünschen wir mit Bezug auf dieses geistige Paradies zu tun, und was erfordert dies, gleichwie einst bei Adam in Eden?
30 Dieses geistige Paradies strahlt die Herrlichkeit Gottes wider und gibt Zeugnis für die Aufrichtung seines Königreiches. In liebender Wertschätzung gegenüber Gott und mit wahrhaftiger Freude über dieses geistige Paradies hegen wir den aufrichtigen Wunsch, es zu bewahren. Doch wie? Wir erinnern uns, daß Adam in den ursprünglichen Garten Eden oder das Paradies der Wonne gesetzt wurde, „damit er ihn bebaue und pflege“. (1. Mose 2:15, NW) So wie er jenes Paradies im Gehorsam gegenüber Gottes Willen zu bewahren hatte, müssen wir den geistigen „Garten Jehovas“ von heute bewahren. Dies bedeutet Arbeit, um geistige Schönheit und Ordnung zu erzielen. Wir müssen uns daran erinnern, daß dieses geistige Paradies ein heiliger Ort ist, denn es ist der Ort der Heiligtumsklasse Jehovas, ein Bau, in dem „Gott durch den Geist wohnt“. (Eph. 2:19-22, NW) Er muß heilig und rein gehalten werden, indem wir in Heiligkeit und Reinheit leben, denn sein Schöpfer und Eigentümer ist heilig.
31. Was muß an die erste Stelle gesetzt werden, wie dies einst der Überrest Israels und ihre Gefährten veranschaulichten, und was also müssen wir abwerfen, damit die Menschen aller Nationen zum Berge Gottes hinströmen?
31 Auch müssen wir die Tempelinteressen, das heißt die Interessen der Anbetung Jehovas, an die erste Stelle setzen. Ohne sie kann kein Segen eines geistigen Wohlstandes andauern. Diese Tatsache wurde im Falle des Überrests Israels und seiner Gefährten vor langer Zeit veranschaulicht. Im Jahre 537 v. Chr. wurden die Glieder jenes Überrests aus der babylonischen Gefangenschaft freigelassen, und zwar ausdrücklich zu dem Zweck, daß sie nach Jerusalem zurückkehren und den Tempel Jehovas wiederaufbauen sollten. Als sie den Eingriffen der Feinde nachgaben und den Bau des Tempels vernachlässigten, hörte der Gott des Tempels auf, sie zu segnen, so wie der Prophet Haggai sie darauf hinwies. (Hag. 1:1-11; 2:15-19) Hinweg denn mit aller Furcht vor weltlichen Gegnern! Hinweg mit dem selbstsüchtigen, tierischen Materialismus! Möge die Furcht vor dem Gott des Tempels an diesem Orte seines Heiligtums herrschen! Dann werden alle Nationen von allen Enden der Erde her weiterhin „zum Berge Jehovas hinaufziehen, zum Hause des Gottes Jakobs [Israels]“. (Jes. 2:2, 3, NW) Dann wird er fortfahren, uns zu segnen!
32. Inwiefern müssen die Bäume im geistigen Paradiese den Bäumen im Garten Eden gleichen, und was muß die große Menge anderer Bewohner des Paradieses ebenfalls tun?
32 Das Paradies in Eden war nicht nur mit Bäumen bepflanzt, die den Menschen einen schönen Anblick boten, sondern auch mit Bäumen, die Früchte trugen als leibliche Nahrung für den Menschen. Der große Wald von geistigen Bäumen, die im Paradiese der Neuen-Welt-Gesellschaft stehen, muß nicht nur in geistiger Hinsicht schön sein, sondern er muß auch produktiv sein, indem er lebenerhaltende Früchte trägt. Die Überrestglieder, die Zweige in dem Weinstock des Christus bilden, müssen mit ihm in Einheit bleiben und fortfahren, viel Frucht zu tragen, damit unser himmlischer Vater verherrlicht werde. (Joh. 15:1-8) Als die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ müssen sie zur rechten Zeit geistige Speise austeilen. (Matth. 24:45-47) Die „große Volksmenge“, gebildet aus den weiteren Bewohnern des geistigen Paradieses, muß zu reifen Pflanzungen Jehovas heranwachsen und Frucht tragen zum Preise Gottes, indem sie die geistige Speise an andere weitergibt. In der Kraft der geistigen Speise tun wir den Willen Gottes auf Erden. Das allumfassende Werk, das wir nach seinem Willen durchführen sollen, besteht für uns darin, die gute Botschaft seines Königreiches stets und überall zu predigen. — Matth. 24:14.
33. Was müssen wir — so wie Adam und Eva — in bezug auf das Ausmaß des geistigen Paradieses tun, und was müssen wir in Verbindung mit dem Bevölkern desselben tun?
33 Adam und Eva wurden angewiesen, die ganze Erde zum Paradiese zu machen, indem sie sich die ganze übrige Erde unterwerfen sollten. Ähnlich ist es heute: Die Bewohner des geistigen Paradieses stehen unter dem Befehl, das Paradies erdenweit zu einem Zeugnis auszudehnen, indem sie als Überbringer der guten Botschaft und als wahre „Ackerbauer“, als Förderer paradiesischer Geistlichgesinntheit, dort dienen, wo Hilfe dringend not tut. Adam und Eva wurden auch angewiesen, das erdenweite Paradies zu füllen, es mit heiligen Geschöpfen, wie sie selbst waren, zu bevölkern. Ebenso müssen wir heute das geistige Paradies nicht nur erdenweit ausbreiten, sondern es auch mit Zeugen Jehovas bevölkern. Wir müssen für Gott arbeiten, damit noch mehr seiner predigenden Zeugen erweckt werden.
34, 35. (a) Was zeigten — hinsichtlich der Bevölkerung des Paradieses — die Anwesendenzahlen im Jahre 1919? (b) Was geschah nachher, bis zum Jahre 1932, dem Jahre der Säuberung hinsichtlich der Bevölkerung?
34 Welch wunderbare Zunahme ist doch in der Zahl der Bevölkerung des geistigen Paradieses bis jetzt zu verzeichnen! Vor langem, nämlich am 26. März 1919, wurden die Beamten der Watch Tower Society aus ihrer buchstäblichen Gefangenschaft freigelassen und konnten damit beginnen, auf ein geistiges Paradies für Jehovas Zeugen hinzuwirken. Am Sonntag, dem 13. April, also achtzehn Tage später, gab es nur etwa 17 961 Personen auf der ganzen Erde, die sich versammelten, um das jährliche Abendmahl des Herrn zu feiern. Weniger als fünf Monate später, vom 1. bis 7. September, wurde die erste Hauptversammlung in Cedar Point gehalten, bei der nahezu 300 Personen getauft wurden. Ungefähr 7000 besuchten den öffentlichen Vortrag, den der damalige Präsident der Gesellschaft hielt. Am 5. September kündigte er bei dieser Hauptversammlung eine neue Veröffentlichung, die Zeitschrift The Golden Age [Das Goldene Zeitalter], an. „Gleich einer Stimme in der Wüste der Verwirrung hat sie die Aufgabe, das nahende Goldene Zeitalter anzukündigen“, so hieß es in dem Eingangsartikel ihrer ersten (englischen) Ausgabe vom 1. Oktober 1919.
35 Von da an nahm die Bevölkerung des geistigen Paradieses von Jahr zu Jahr zu, und zwar zuerst durch die Einsammlung der übrigen Glieder des geistlichen Überrests aus vielen Ländern. (Matth. 24:31) Das Jahrbuch der Gesellschaft, das seit dem Jahre 1927 erschienen ist, hat das Wachstum der Bevölkerung angezeigt. Allen neu Hinzugekommenen wurde die Aufgabe zuteil, im Felde mitzuarbeiten und das geistige Paradies zu hegen und zu pflegen. Besonders vom Jahre 1932 an wurden jene hinausgetan, die in dem Widerstand gegen unser Werk der Einsammlung führend gewesen waren, indem mit dem demokratischen System der Wahl von „Ältesten“ Schluß gemacht wurde. Im Interesse eines theokratischen Paradieses erfolgte eine Reinigung der Heiligtumsklasse Jehovas.
36, 37. (a) Wie ist das Werk des Bevölkerns seit jenem Jahre vorangeschritten, und welches Gebot des Rechten Hirten ist diesbezüglich immer noch in Kraft? (b) Wie wird in Offenbarung, Kapitel 22, dieses geistige Paradies beschrieben, und welche huldvolle Einladung ergeht weiterhin daraus?
36 Seither ist das Werk des Bevölkerns des geistigen Paradieses mit einer großen Menge der „anderen Schafe“ des Rechten Hirten in großartigem Maße vorangegangen, indem beachtenswerte Zunahmen erzielt wurden. Bis April des Jahres 1958 wuchs die Bevölkerung auf 798 326 Personen an. Alle diese arbeiten fleißig im „Garten Jehovas“. Den ‚Ersehnten‘ aus allen Nationen wird Hilfe geboten, zu Jehovas Haus zu gelangen, um es mit weiterer Herrlichkeit zu füllen. (Joh. 10:16; Hag. 2:7) Das Gebot des Rechten Hirten ist immer noch in Kraft: „Gehet daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen, indem ihr sie tauft.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Diesem Gebot gehorsam, müssen wir auf das erdenweite Wachstum der internationalen Bevölkerung des Paradieses hinwirken.
37 In schöner symbolischer Sprache beschreibt Offenbarung 22:1-3 das nun bestehende geistige Paradies, auf dem kein Fluch ruht. Aus ihm ergeht fortwährend die huldvolle Einladung des ‚Geistes und der Braut‘, die sagen: „Komm!“ „Ja, möge jeder, der [es] hört, sagen: ‚Komm!‘ Und jeder, den es dürstet, der komme, jeder, der es wünscht, empfange Wasser des Lebens umsonst.“ (Off. 22:17, NW) Mögen sie zu dem geistigen Paradiese kommen und von dem „Strom von Wasser des Lebens“ trinken, der klar ist „wie Kristall“; mögen sie von den blätterreichen, fruchttragenden Bäumen essen und ein Teil der glücklichen, gottesfürchtigen, schwerarbeitenden Bevölkerung werden! Mögen sie heute bei unserem König Jesus Christus in diesem geistigen Paradiese unter seinem Königreiche weilen!
38. Was wird mit diesem geistigen Paradiese in Harmagedon geschehen, und was aufzubauen, wird nach Harmagedon die rechte Zeit sein?
38 Indem wir so den göttlichen Willen bis zu dem universellen Krieg von Harmagedon erfüllen, wird unser geistiges Paradies bis zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas blühen und gedeihen. Die Schlacht von Harmagedon wird diesen geistigen „Garten Jehovas“ nicht wegfegen, wie die Flut in den Tagen Noahs den Garten Eden wegfegte. Gemäß dem göttlichen Willen und unter Gottes Schutz wird unser geistiges Paradies durch Harmagedon hindurch in die gerechte, neue Welt der neuen Himmel und einer neuen Erde bewahrt werden, um dann die Erde für immer herrlich zu machen. Nach Harmagedon wird die rechte Zeit gekommen sein, das irdische Paradies als ewige Wohnstätte für die erlöste Menschheit aufzubauen.
39. (a) Mit wem werden die Harmagedon-Überlebenden zusammen sein und wo? (b) Um wen willkommen zu heißen, werden sie zugegen sein?
39 Auf diese wunderbare Weise werdet ihr alle, die ihr Harmagedon überleben werdet, mit dem König, Jesus Christus, in dem irdischen Paradiese sein, ja noch vor dem Übeltäter, der aus der Gedächtnisgruft auferstehen wird, in der er die Erfüllung der Verheißung abwartet, die ihm der sterbende Jesus gab. Indem ihr in eurer Lauterkeit wandelt und Gott innerhalb des geistigen Paradieses seiner Zeugen anbetet und ihm dient, werdet ihr in das Paradies der neuen Welt eingehen, ohne in den Scheol oder Hades sinken zu müssen. Ihr werdet da sein, um alle diejenigen willkommen zu heißen, die der König aus den Gedächtnisgrüften herausruft, damit sie in dieses ewige irdische Paradies der Vollkommenheit menschlichen Lebens eingehen können.