Wessen Namen achtest du mehr — deinen eigenen oder Gottes?
„Eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle; Gunst ist besser als selbst Silber und Gold.“ — Spr. 22:1, NW.
1. In bezug auf welchen Spruch über einen Namen werden wir gefragt, ob wir ihm zustimmen?
STIMMST du dem König Salomo zu, der sagte: „Eher ist ein Name zu erwählen als Reichtum in Fülle.“? Natürlich meinte er einen günstigen Namen, denn im Parallelsatz dieses Spruches fügte Salomo hinzu: „Gunst ist besser als selbst Silber und Gold.“ (Spr. 22:1, NW) Silber und Gold bedeuten Reichtum.
2. (a) Wie gelangte König Salomo zu Namen und Reichtum? (b) Was zu wählen wäre weise, wenn man zwischen Namen und Reichtum wählen müßte, und warum?
2 Viele Menschen suchen „Reichtum in Fülle“ zu erwerben, ungeachtet, wie es ihren Namen beeinflußt. Andere suchen ihren Namen zu schützen, indem sie die unehrlichen Methoden und unehrenhaften Mittel, durch die sie „Reichtum in Fülle“ erworben haben, verheimlichen. König Salomo hatte beides: Namen und Reichtum, und das in Ehren. Der Gott, den Salomo anbetete, hatte ihn reich gemacht an Silber und Gold und anderen materiellen Besitztümern, wie er es zu tun verheißen hatte mit den Worten: „Und auch was du nicht erbeten hast, will ich dir geben, sowohl Reichtum als auch Herrlichkeit, so daß unter den Königen keiner dir gleich gewesen sein wird, alle deine Tage.“ (1. Kö. 3:13, NW) Wenn es gilt, zwischen einem günstigen Namen und Reichtum in Fülle zu wählen, so wäre es weise, einen günstigen Namen zu wählen. Die Erfahrung der Menschen bestätigt das. Auch wir stimmen damit überein, weil wir Achtung vor uns selbst haben.
3, 4. (a) Wie sollten wir zu unserem Namen eingestellt sein, um zu zeigen, daß wir im Bilde Gottes gemacht sind, und warum? (b) Wie lernte Salomos Volk die wahre Bedeutung des dritten Gebots kennen, und was beweist uns dies?
3 Fast jeder achtet seinen Namen, auch du. So sollte es auch sein, denn dein Name vertritt dich. Dein Schöpfer hat dich so gemacht, nämlich mit dieser Eigenschaft der Selbstachtung. Wir sind in dieser Hinsicht in seinem Bilde gemacht, denn auch er besitzt Selbstachtung. Er achtet seinen Namen. Wir haben Grund zu dieser Annahme, denn wir denken an die Zehn Gebote, die er dem Volk des Königs Salomo gab. Im dritten Gebot sagte er: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen, denn Jehova wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen in unwürdiger Weise gebraucht.“ — 2. Mose 20:7, NW.
4 Dieses Gebot erließ der Gott des Königs Salomo im Jahre 1513 v. u. Z., in den Tagen des Propheten Moses, und Salomos Volk lernte danach im Verlauf seiner langen Geschichte durch bittere Erfahrungen, daß Gott seine Worte ernst nahm. Die Geschichte dieses Volkes beweist, daß es für niemand gut ist, Gottes Namen „in unwürdiger Weise“ oder auf eine Weise zu gebrauchen, die keinem guten Zweck dient oder durch die sein Name mißbraucht oder falsch gebraucht würde.
5. Wie würden wir zeigen, daß wir unseren Namen mehr achten als den Namen Gottes, und warum tun wir gut, die in diesem Zusammenhang an jeden von uns gerichtete Frage zu betrachten?
5 Wenn wir Gottes Namen falsch gebrauchen, wenn wir ihn so gebrauchen, als wäre er etwas Unwürdiges, zeigen wir deutlich, daß wir ihn nicht achten. Wir achten in diesem Fall unseren eigenen, unseren persönlichen Namen mehr als den Namen Gottes. Wird das für uns Gutes bewirken? Werden wir ungestraft ausgehen? Gemäß dem, was Gott im dritten Gebot erklärt hat, nicht. Obwohl die meisten Menschen es nicht erkennen, steht doch Gottes Name mit den heutigen Weltverhältnissen in Zusammenhang. Wir tun gut, die an jeden von uns gerichtete Frage zu betrachten: Achtest du deinen eigenen Namen mehr als den Namen Gottes? Es besteht für uns eine dringende Notwendigkeit, über diese Frage nachzudenken, denn sehr bald wird die Welt nun die Strafe für ihre Mißachtung des Namens Gottes empfangen. Wir möchten wohl kaum diese Strafe mit der Welt erleiden.
6. (a) Wie verglich Salomo wohlriechendes Öl, das jemand gebrauchte, mit einem guten Namen? (b) Wie dachte Jakob über seinen Namen wegen des Gemetzels, das Simeon und Levi angerichtet hatten?
6 Welchen Eindruck sucht jemand bei anderen zu erwecken, wenn er in deiner Abwesenheit deinen Namen erwähnt, oder welches Bild von dir steigt dadurch im Sinn seiner Zuhörer auf? Möchtest du nicht, daß es ein günstiges wäre? Du möchtest bestimmt nicht, daß dein Name einen üblen Geruch verbreitet, wie wenn du jemand wärst, der Anstoß erregt. In alter Zeit machte wohlriechendes Öl, das jemand gebrauchte, seine Anwesenheit angenehm, ein köstlicher Duft ging von ihm aus. Hat die Erwähnung deines Namens eine ähnliche Wirkung? Nach König Salomos Ansicht sollte es so sein, denn er sagte unter göttlicher Inspiration: „Ein Name ist besser als gutes Öl.“ (Pred. 7:1, NW) König Salomos Vorfahr — der dreizehnte vor ihm: Jakob (Israel) — dachte diesbezüglich gleich. Als seine beiden Söhne Simeon und Levi ein Gemetzel in der Stadt Sichem angerichtet hatten, schalt Jakob sie und sprach: „Ihr habt mich in Verruf gebracht, indem ihr mich bei den Bewohnern des Landes zu einem Gestank macht.“ (1. Mose 34:25-30, NW; vergleiche 2. Samuel 10:6.) Jakob, den die Bewohner des Landes mit seinem Gott, Jehova, in Verbindung brachten, sah es nicht gern, daß sein Name zu einem widerlichen Geruch gemacht wurde.
7. Wozu haben Geistliche der Christenheit Gottes Namen gemacht, und warum haben sie in dieser Hinsicht noch keine Änderung vorgenommen?
7 Ebenso ungern hätten wir es, wenn durch die Art und Weise, wie andere über uns reden oder gegen uns handeln, unser Name unter den Menschen zu einem widerlichen Geruch gemacht würde. Wir können uns daher vorstellen, wie Gott empfindet, wenn es um seinen Namen geht. Es ist vorgekommen, daß diejenigen, die seine engsten Freunde auf Erden zu sein beanspruchten, die größte Schmach auf seinen Namen gebracht haben. Geistliche der Christenheit haben Gottes Namen auf der ganzen Erde zu einem unerhörten Gestank gemacht. Sie wissen oder sollten aufgrund ihrer theologischen Bildung wissen, daß Gott in der Heiligen Schrift Jehova genannt wird. Sie haben jahrhundertelang gelehrt, daß der Gott der Bibel ein Gott sei, der an der ewigen Qual seiner Geschöpfe Freude habe, der einen Ort bereitet habe, „Hölle“ genannt, an dem ein immerwährendes Feuer, mit Schwefel vermischt, brenne und an dem er sündige Menschenseelen nach ihrem Tod am Leben erhalte, damit sie in alle Ewigkeit gequält würden, ohne jede Aussicht auf Erlösung. Sie verdrehen den Sinn gewisser Bibeltexte, um diese Lehre zu stützen, und bis zum heutigen Tag haben sie sie nicht aus ihren kirchlichen Bekenntnissen gestrichen, wodurch sie sie zu einer gottentehrenden, von Dämonen inspirierten Irrlehre erklärt hätten. Sie wollen nicht zugeben, daß sie Lügen lehren.
8. Mit Rücksicht auf wessen Namen lassen sie gewisse Lügen bestehen, und auf wessen Namen haben sie Schmach gebracht?
8 Um ihres eigenen Namens willen lassen diese Geistlichen ihre Lügen über Gott lieber bestehen. Dadurch bringen sie nicht nur Schmach auf Gott, sondern auch auf den Obersten in der Familie Gottes, auf seinen Sohn Jesus Christus, denn gemäß ihren Behauptungen hat Jesus Christus solche Lügen im Namen seines himmlischen Vaters gelehrt.
9. Mit welchen Kriegen bringt die Geistlichkeit der Christenheit Gott in Verbindung, und wie?
9 Die Geistlichen haben den Gott der Bibel auch mit den vielen blutigen Kriegen in Verbindung gebracht. Wie denn? Indem sie zu ihm gebetet haben, er möge ihrem Volk den Sieg über ein anderes Volk verleihen; ja auf dem Gürtel junger Soldaten standen sogar die Worte: „Gott mit uns“. Die Geistlichen haben die Soldaten ihres Volkes sozusagen in den Himmel hineingebetet, indem sie behaupteten, alle, die auf dem Schlachtfeld für ihre politischen Herrscher sterben würden, hätten einen Paß, mit dem sie sogleich in den Himmel kämen, wo sie dann bei Gott und Jesus Christus wären. Es macht ihnen nichts aus, wenn es sich herausstellt, daß ihre Soldaten auf der Verliererseite — anscheinend also auf der falschen Seite — gekämpft haben; die Soldaten gehen trotzdem in die himmlische Seligkeit ein, weil sie mit dem Segen ihrer Geistlichen gestorben sind, die für sie gebetet haben. Dadurch stellt die Geistlichkeit Jehova als einen Gott hin, der all die blutigen Kriege, die die Christenheit in den vergangenen sechzehnhundert Jahren geführt hat, unterstützte.
10. (a) Unter wem hat die Geistlichkeit den Namen Gottes zu einem üblen Geruch gemacht, und hat Gott davon keine Notiz genommen? (b) Was lehrte Jesus uns in Verbindung mit diesem Namen beten, und wie berührt es ihn, wenn diesem Gebet zuwidergehandelt wird?
10 Kein Wunder, daß Gottes Name in der Nase derer, die sarkastisch sagen: „Religion ist Opium für das Volk“, ja auch in der Nase von Millionen und aber Millionen Nichtchristen, die die Christenheit Heiden nennt, zum Gestank geworden ist! Und dann sollen wir denken, Gott beachte das alles nicht, er sei tot und nehme davon keine Notiz, er sei dagegen völlig unempfindlich? Wie unrealistisch wäre es von uns, so zu denken! Wie könnten sogenannte Christen so denken, die zur Kirche gehen und sich dem Pfarrer und der Gemeinde in dem Gebet anschließen, das Jesus Christus uns beten lehrte, indem er sprach: „Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.“? (Matth. 6:9, Luther, 1964) Jesus Christus lehrte seine Nachfolger, um die Heiligung des Namens seines himmlischen Vaters zu beten und nicht darum, daß dieser heilige Name zu einem üblen Geruch im ganzen Universum werde. Sollten wir, wenn seine angeblichen Nachfolger diesem Gebet zuwiderhandeln und den Namen seines himmlischen Vaters entweihen, denken, das mache ihm nichts aus, er habe so wenig Achtung vor dem Namen seines Vaters, daß er sich nicht darum kümmere? Keineswegs! Denn Jesus Christus achtet den Namen seines Vaters höher als seinen eigenen Namen.
WAS SICH PERSONEN, DIE RELIGIÖS GEBUNDEN SIND, FRAGEN SOLLTEN
11. Was sollten wir, die wir Gottes Namen achten, uns in bezug auf die Religionsgemeinschaft, der wir angehören mögen, fragen, und was müssen wir tun, um der Gemeinschaftsverantwortung zu entgehen?
11 Wir persönlich mögen Gottes Namen nicht mißachten wollen, doch wenn wir irgendwie religiös gebunden sind, sollten wir uns die Frage stellen: „Gehöre ich einer Religionsgemeinschaft an, die Gottes Namen auf diese oder jene Weise mißachtet und entehrt?“ Angenommen, das ist der Fall, dann sollten wir wissen, was wir tun müssen, sofern wir Gottes Namen achten. Was denn? Wir sollten uns frei machen von der Gemeinschaftsverantwortung, die in den Augen des Gottes der Bibel, der um seinen Namen eifert, auf einer solchen Religionsgemeinschaft lastet. — Hes. 39:25.
12, 13. (a) Warum sind wir und unser persönlicher Name von geringer Bedeutung? (b) Wozu werden in Psalm 148:11-13 Angehörige aller Stände aufgefordert?
12 Wenn man es sich richtig überlegt, ist der persönliche Name jedes Menschen eigentlich von verhältnismäßig geringer Bedeutung. Unser unvollkommenes Leben dauert einige wenige Jahre, dann sterben wir und sind von denen, die uns überleben, bald vergessen. Und selbst wenn unser Name durch irgend etwas in Erinnerung bleibt, so verliert er schließlich doch an Bedeutung und Einfluß. Trifft dies aber auch auf den Namen Gottes zu? Weit davon entfernt! Denn gemäß Psalm 148:11-13 (NW) richtet sich der inspirierte Liederschreiber an ‘die Könige der Erde und all die Völkerschaften, die Fürsten und all die Richter der Erde, die Jünglinge und auch die Jungfrauen, die alten Männer zusammen mit Knaben’ und fährt dann fort mit den Worten:
13 „Mögen sie den Namen Jehovas preisen, denn sein Name allein ist unerreichbar hoch. Seine Würde ist über Erde und Himmel.“
14. (a) Wie haben gewisse Menschen versucht, mit dem Namen Jehova zu rivalisieren, und warum haben sie dabei keinen Erfolg gehabt? (b) In wessen Tagen begann man, den Namen Jehovas anzurufen, und welches Weltereignis zeigt, aus welchem Beweggrund dies geschah?
14 Die Erhabenheit Jehovas, des Gottes der Bibel, seine Würde, seine Achtbarkeit und seine Wichtigkeit — all das überragt die Erde himmelhoch. Kein Mensch auf Erden — er mag noch so berühmt gewesen sein — hat seinen Namen oder Ruf so sehr erhöht, daß er den Namen dieses Gottes überragt hätte oder gleich erhaben gewesen wäre wie er. Kein Geschöpf im Himmel und auf Erden kann seinen Namen so hoch erheben, daß er gleich erhaben wäre wie der Name Jehovas, denn „sein Name allein ist unerreichbar hoch“. (Ps. 148:13, NW) Es stimmt, daß Menschen respektlos danach gestrebt haben, ihren Namen dem Namen Jehovas gleichzusetzen oder ihn sogar darüber zu erheben. Zum Beispiel begannen nur etwa 235 Jahre nach der Erschaffung des ersten Menschen dessen sündige Nachkommen, den göttlichen Namen zu mißbrauchen. Einer der Enkel Adams wurde Enosch genannt, und über seine Tage heißt es in 1. Mose 4:26 (NW): „Zu jener Zeit fing man an, den Namen Jehovas anzurufen.“ Man tat es aber auf eine heuchlerische oder gotteslästerliche Weise. Aus diesem Grunde kam 1 656 Jahre nach der Erschaffung des Menschen, zur Zeit Noahs, die weltweite Flut und vernichtete sie alle.
15, 16. (a) Wie bewirkte Nimrod, daß sein Name unter seinen Bewunderern und Anhängern erhöht wurde, und wie dachte Gott über ihn? (b) Wie äußerte sich später ein Nachkomme Nimrods, der auf dem Thron Babylons saß, über seine ehrgeizigen gegen Jehova gerichteten Pläne?
15 Der dreizehnte in der Abstammungslinie von Adam her wurde Nimrod genannt. Er erlangte so großes Ansehen, daß er als jemand galt, mit dem man sich verglich. In 1. Mose 10:8-10 wird von diesem Urenkel Noahs gesagt: „Der fing an, ein Gewaltiger zu sein auf der Erde. Er war ein gewaltiger Jäger vor Jehova; darum sagt man: Wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger vor Jehova! Und der Anfang seines Reiches war Babel [Babylon].“ Ist damit gemeint, daß er von Jehovas Standpunkt aus ein „gewaltiger Jäger“ war und in Jehovas Gunst stand? Nein! Denn er machte auch auf Menschen Jagd und unternahm militärische Feldzüge, die zum Vergießen von Menschenblut führten. Die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift zeigt die Sache im richtigen, schriftgemäßen Licht, indem sie den Bericht wie folgt wiedergibt: „So wie Nimrod, ein gewaltiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.“ Nimrod zeigte keine Achtung vor dem Namen des einen lebendigen und wahren Gottes. Sein Name bewirkte, daß der Name Jehovas im Sinn seiner Bewunderer und Anhänger verblaßte. Fünfzehnhundert Jahre später sagte ein Nachfolger Nimrods, der auf dem Thron Babylons saß:
16 „Zu den Himmeln werde ich aufsteigen. Über die Sterne Gottes werde ich meinen Thron erheben, und ich werde mich niedersetzen auf den Berg der Zusammenkunft in den entlegensten Teilen des Nordens. Ich werde über die Wolkenhöhen aufsteigen; ich werde mich dem Höchsten ähnlich machen.“ — Jes. 14:4, 13, 14, NW.
17, 18. (a) Wie zeigte es sich, daß der Name Jehovas für Nimrod und für seine königlichen Nachfolger unerreichbar hoch war? (b) Mit welchen Worten wird in Psalm 126:1-3 gezeigt, daß unter den Nationen ein für Jehovas Namen günstiger Eindruck erweckt wurde?
17 Doch der Name Jehovas war für Nimrod, den Jägerkönig von Babylon, und für seine Nachfolger unerreichbar hoch. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde das Geschlecht der Nachfolger Nimrods gestürzt, als die Reichshauptstadt Babylon den Medern und Persern in die Hände fiel. Weniger als zwei Jahre später, im Jahre 537 v. u. Z., wurde der Name Jehovas erhöht, als Jehovas Geist den persischen Sieger, Cyrus den Großen, veranlaßte, den berühmten Erlaß herauszugeben, der das verbannte Volk Jehovas ermächtigte, in sein Heimatland zurückzukehren und den Tempel Jehovas in Jerusalem wieder aufzubauen. (2. Chron. 36:19-23; Esra 1:1-11) Es war fast zu schön, um wahr zu sein, und den in der Verbannung lebenden Juden oder Israeliten erschien es wie ein Traum; auf die Heidennationen machte es jedoch einen für Jehova günstigen Eindruck. In Psalm 126:1-3 (NW) wird dies sehr schön beschrieben mit den Worten:
18 „Als Jehova die Gefangenen Zions zurückkehren ließ, wurden wir wie Träumende. Zu jener Zeit wurde unser Mund mit Lachen erfüllt und unsere Zunge mit Jubel. Zu jener Zeit ging man daran, unter den Nationen zu sagen: ‚Jehova hat Großes getan durch das, was er mit ihnen getan hat.‘ Jehova hat Großes getan durch das, was er mit uns getan hat. Wir sind fröhlich geworden.“
19. Wieso ehrt die Geistlichkeit durch ihre Lehre von der Dreieinigkeit Jehova Gott nicht, sondern entehrt dadurch seinen Namen vielmehr?
19 Heute ehrt die Geistlichkeit der Christenheit Jehova nicht als Gott. Sie hat seinen Namen beiseite geschoben. Sie lehrt eine Dreieinigkeit, bestehend aus Gott, dem Vater, Gott, dem Sohn, und Gott, dem Heiligen Geist, und stellt dadurch Jesus Christus, Jehovas Sohn, ihm, dem Vater, gleich, und auch den „Heiligen Geist“ stellt sie Jehova, der diesen heiligen Geist ausgießt, gleich. Im Interesse ihrer Ziele hat die Geistlichkeit die Bezeichnung Jesus Christus in den Vordergrund gerückt. Schau in der Luther-Bibel nach, wie oft du darin den göttlichen Namen, Jehova, findest. Schau in der Übersetzung der Heiligen Schrift von D. Dr. Hermann Menge nach, ob du darin den Namen Jehova findest. Schau in der römisch-katholischen Allioli-Bibel nach, ob du darin den Namen Jehova (oder Jahwe) findest. Es wird behauptet, die Schreiber des Neuen Testaments hätten, wenn sie Jesus Christus Herr oder den Herrn genannt hätten, damit Jehova oder Jahwe gemeint. Das ist bestimmt eine Entehrung des Namens Gottes.
20. Was sagt der Apostel Paulus gemäß Philipper 2:5-11 über den Sohn Gottes?
20 Was sagt aber der christliche Apostel Paulus? Er beschreibt die Erniedrigung des Sohnes Gottes und danach die Verherrlichung dieses treuen Sohnes, indem er (gemäß der Übersetzung von Ludwig Thimme) sagt: „Seid so gesinnt, wie Jesus Christus es auch war. Denn obwohl er göttlichen Wesens war, wollte er doch die Gottgleichheit nicht an sich reißen, sondern entäußerte sich seiner Herrlichkeit und nahm Knechtsgestalt an. Er ward den Menschen gleich und trat auf wie ein anderer Mensch. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Deshalb hat ihn auch Gott hoch erhöht und hat ihm den Namen über alle Namen gegeben. In diesem Jesusnamen sollen sich einmal alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und jede Zunge bekennen: ‚Jesus Christus ist der Herr‘ zur Ehre Gottes, des Vaters.“ — Phil. 2:5-11.
21. (a) Inwiefern zeigen diese Worte, daß Jehovas Name unerreichbar hoch ist? (b) Wie weit gehen wir, um zu beweisen, daß wir Jehovas Namen achten?
21 Aus diesen inspirierten Worten entnehmen wir, daß Gott, der Vater, seinen Sohn Jesus Christus mit einem Namen belohnte, der über dem Namen aller anderen Söhne oder Geschöpfe Gottes steht. Daher müssen alle anderen Geschöpfe diesen erhabenen Namen anerkennen und sich davor beugen. Zu wessen Ehre müssen sie es aber tun? Zur Ehre des hocherhöhten Jesus Christus? Nein, sondern, wie der Apostel Paulus sagt, „zur Ehre Gottes, des Vaters“. Der hocherhöhte Jesus Christus wird „Herr“, aber nicht Gott genannt; er wird auch nicht Vater genannt, denn er bleibt stets der Sohn Gottes. Der Rang und Titel „Gott, der Vater“ bleibt stets Jehova vorbehalten. Gott hat seinem himmlischen Sohn nicht einen Namen gegeben, der erhabener ist als sein eigener Name oder der seinem eigenen Namen ebenbürtig ist. Sein Name bleibt der höchste; er ist unerreichbar hoch. Jesus Christus im Himmel erkennt diese Tatsache an. Wir Christen beten daher im Namen des Herrn Jesus Christus nach wie vor zu Jehova Gott: „Unser Vater in dem Himmel! Dein Name werde geheiligt.“ (Matth. 6:9, Luther, 1964) Wir mißbrauchen diesen Namen nicht, sondern achten ihn als den höchsten Namen, der überhaupt existiert. Wir halten uns von allen Religionen fern, die Gottes Namen entehren.
ALS ER HINGING, SICH EINEN NAMEN ZU MACHEN
22, 23. (a) Sollte der Name Gottes heute nicht mehr respektvoll gebraucht werden, und warum sollten wir dazu nie so eingestellt sein wie Pharao? (b) Wie gab Gott seinen Namen besonders bekannt, als er Moses zum erstenmal erschien?
22 Der ursprüngliche Name Gottes ist nicht veraltet, und er sollte auch heute noch respektvoll gebraucht werden. Wir sollten nie werden wie Pharao, der Herrscher des alten Ägypten, der hartnäckig gegen diesen Namen ankämpfte, indem er unter anderem einmal sagte: „Wer ist Jehova, auf dessen Stimme ich hören soll, Israel ziehen zu lassen? Ich kenne Jehova nicht, und auch werde ich Israel nicht ziehen lassen.“ (2. Mose 5:1, 2) Die Weigerung des Pharaos, Jehova anzuerkennen, brachte ihm nichts ein — außer die Vernichtung im Roten Meer! Gott, der Höchste, gab seinen Namen besonders bekannt, als er seinen Propheten Moses hinsandte, damit er vor dem Pharao erscheine und von ihm die Freilassung des versklavten Volkes Israel verlange, damit es das Verheißene Land in Besitz nehmen könne. Durch einen Engel offenbarte sich Gott Moses, dem Israeliten, am Fuße des Berges Horeb (oder Sinai) auf der arabischen Halbinsel. Als Moses erfuhr, daß er nach Ägypten zurückkehren sollte, fragte er, was er als den Namen des Gottes angeben solle, der ihn sende. Lesen wir die Antwort in der Bibel selbst:
23 „Da sprach Gott zu Mose: Ich bin, der ich bin. Und er sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: ‚Ich bin‘ hat mich zu euch gesandt. Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Jehova, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist mein Gedenkname [meine Benennung, Menge; mein Titel, The New English Bible] von Geschlecht zu Geschlecht. Gehe hin und versammle die Ältesten Israels und sprich zu ihnen: Jehova, der Gott eurer Väter, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ — 2. Mose 3:13-16, Fußnote.
24. (a) Warum haben also Christen kein Recht, in Verbindung mit dem Namen Gottes etwas zu ändern? (b) Was taten Gott hingegebene, getaufte Christen im Jahre 1931 auf einem Hauptkongreß, das völlig angebracht war?
24 Da er sagte, Jehova sei sein Name in Ewigkeit und seine Benennung von Geschlecht zu Geschlecht, ist das auch heute, in unserer Generation, sein Name, seine Benennung. Selbst als Christen haben wir kein Recht, dies zu ändern. „Jehova“ ist nicht sein „Titel“ (The New English Bible), sondern sein Gedenkname, wie das aus der Wiedergabe der Elberfelder Bibel (Fußnote) hervorgeht: „Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist mein Gedenkname von Geschlecht zu Geschlecht.“ (2. Mose 3:15) Dieser Name war schon zur Zeit des ersten Geschlechts der Menschheit sein Gedenkname, denn im zweiten Kapitel der Heiligen Schrift, im vierten Vers lesen wir die Worte: „Dies sind die Geschlechter des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte.“ (1. Mose 2:4, Fußnote) Da sein Name ein Gedenkname ist, muß seiner in Ewigkeit, von Geschlecht zu Geschlecht, gedacht werden. War es daher fehl am Platze, daß Tausende Gott hingegebener, getaufter Christen, die am Sonntag, dem 26. Juli 1931, auf einem Hauptkongreß in Columbus (Ohio) versammelt waren, den schriftgemäßen Namen Jehovas Zeugen annahmen? Nein; es war sehr passend.
25. (a) Nach der Erkenntnis, die diese Christen schon im Jahre 1925 hatten, war für Gott die Zeit gekommen, was zu tun? (b) Was wurde daher im Hauptartikel der Wacht-Turm-Ausgabe vom 1. Februar 1926 passenderweise gesagt?
25 Schon im Jahre 1925 hatten die Christen, die diese Bezeichnung für sich annahmen, zu erkennen begonnen, daß für den einen wahren und lebendigen Gott die Zeit gekommen war, sich „einen Namen zu machen“. (2. Sam. 7:23) Es war daher völlig angebracht, daß in der Ausgabe des Wacht-Turms vom 1. Februar 1926 der Hauptartikel unter dem Titel erschien: „Wer wird Jehova ehren?“ Auf Seite 38, unter dem Untertitel „Wird sich einen Namen machen“, hieß es in den Abschnitten 37 und 38:
„Die natürlichen Nachkommen des glaubenstreuen Abraham waren in Ägypten ansässig. Der Name Gottes wurde damals außer acht gelassen und hatte keinen Raum in den Gedanken des Volkes dieser Nation oder irgendeiner anderen Nation der Welt. David verzeichnet diese Tatsachen, daß Gott nach Ägypten ging, um sein Volk zu erretten und sich einen Namen zu machen. (2. Samuel 7:23) Jetzt existiert ein gleicher Zustand. Diejenigen, welche des Glaubens Abrahams sind, sind in dieser bösen Welt ansässig, deren sämtliche Organisationen Gott verlassen und seinen heiligen Namen verunglimpft haben.
Die Zeit kommt näher, wo Gott sich einen Namen machen wird. Gott will jemanden haben, sein Zeuge auf der Erde zu sein. Und wer, könnten wir erwarten, würde das Vorrecht haben, diesen Platz auszufüllen? Gewißlich niemand anders als Zion, Gottes Organisation, von der einige Glieder auf Erden sind. Zu diesen sagt Jehova: ‚Ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, und mein Knecht, den ich erwählt habe: damit ihr erkennet und mir glaubet und einsehet, daß ich derselbe bin. Vor mir ward kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein. Ich, ich bin Jehova, und außer mir ist kein Heiland. Ich habe verkündigt und gerettet und vernehmen lassen, und kein fremder Gott war unter euch; und ihr seid meine Zeugen, spricht Jehova, daß ich Gott bin.‘ — Jesaja 43:10-12.“
26, 27. Die Notwendigkeit, welche Tat zu wiederholen, sah der Prophet Jesaja voraus, und welche Worte Jesajas lesen wir daher in Jesaja 63:11-14?
26 Abgesehen davon, daß König David von Jerusalem darüber berichtet, wie sich Gott einen Namen machte, als er sein auserwähltes Volk Israel von der Sklaverei im alten Ägypten befreite, sah der später lebende Prophet Jesaja die Zeit voraus, in der Jehova diese Tat wiederholen würde, indem er sein auserwähltes Volk aus dessen äußerst schwieriger Lage befreien würde. Diese Befreiung ist von demselben Gott zu erwarten, weshalb der Prophet Jesaja fortfährt mit den Worten (nach Jesaja 63:11-14):
27 „Und man begann der Tage vor alters zu gedenken, seines Knechtes Moses: ‚Wo ist Er, der sie aus dem Meer heraufführte mit den Hirten seiner Herde? Wo ist Er, der Seinen heiligen Geist in ihn legte? Er, der Seinen herrlichen Arm zur Rechten Mose ziehen ließ; Er, der die Wasser vor ihnen spaltete, um sich selbst einen auf unabsehbare Zeit dauernden Namen zu machen; Er, der sie durch die wogenden Wasser schreiten ließ, so daß sie, wie ein Roß in der Wildnis, nicht strauchelten? So, wie wenn ein Tier in die Talebene hinabzieht, ließ der Geist Jehovas selbst sie dann ruhen.‘ So führtest du dein Volk, um dir selbst einen herrlichen Namen zu machen“ (NW).
28. Wer in Ägypten begann zur Zeit der Befreiung Israels, den Namen Gottes zu fürchten, was taten sie, und was erlebten sie demzufolge?
28 Zur Zeit der Befreiung Israels aus Ägypten begannen viele Nichtisraeliten in jenem Land den göttlichen Namen so weit zu fürchten, daß sie entsprechend handelten. Wie denn? Nun, als die Israeliten aus Ägypten auszogen, nachdem sie ihr erstes Passah gefeiert hatten, zog gemäß dem Bericht in 2. Mose 12:38 „auch viel Mischvolk mit ihnen hinauf“. Als Gott die Wasser des Roten Meeres teilte, zog dieses Mischvolk mit den Israeliten hindurch. Und als Gott die Wasser des Meeres über die nachjagenden Rosse, Kriegswagen und Reiter des Pharaos zurückkehren ließ und diese blutdürstigen Verfolger ertränkte, hörte dieses Mischvolk die Israeliten, die nun an der Küste der Sinaihalbinsel waren, singen: „Jehova ist ein Kriegsmann. Jehova ist sein Name. ... Jehova wird als König regieren auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ — 2. Mose 14:31 bis 15:18, NW.
29. Was ist mit der Wirkung des Eindrucks, den das Wunder Jehovas damals auf die Nationen machte, geschehen, und was zu sein und zu tun, waren die Israeliten deshalb verpflichtet?
29 Der gewaltige Eindruck, den dieses erstaunliche Wunder auf die Nationen damals, im Jahre 1513 v. u. Z., machte, hat seither seine überwältigende Wirkung verloren. Der Name, den sich Jehova damals, vor so langer Zeit, machte, findet heute bei den Nationen, selbst bei den sogenannt christlichen Nationen der Christenheit, wenig Anklang. Sie fürchten und achten ihn nicht. Die Christenheit befindet sich in einem ähnlichen Zustand wie damals das alte Ägypten, das das Volk Jehovas bedrückte. (Offb. 11:8) Die damaligen Israeliten sahen mit eigenen Augen, was Jehova tat, und lernten so seinen Namen kennen und schätzen, wie ihn ihre treuen Vorväter nie kennen- und schätzengelernt hatten. (2. Mose 6:2, 3) Sie waren den Umständen zufolge Zeugen Jehovas und waren daher verpflichtet, vor künftigen Geschlechtern von Jehovas Namen und Taten Zeugnis abzulegen. Durch den Propheten Jesaja sagte ihnen Jehova deutlich, daß sie seine Zeugen seien. Sie hätten den Namen, den sich Jehova gemacht hatte, respektieren und ihren Verpflichtungen als Zeugen des einen lebendigen und wahren Gottes nachkommen sollen. In einer ähnlichen Lage befindet sich heute die Christenheit.
30. Warum hätte die Christenheit heute die Pflicht, für den Gott des damaligen natürlichen Israel Zeugnis abzulegen?
30 Wie in vergangenen Jahrhunderten, so beansprucht die Christenheit auch heute, ein geistiges Israel, ein christliches Israel, zu sein. Demnach müßte ihr Gott unweigerlich auch der Gott des alten, natürlichen Volkes Israel sein. Sie hätte wie das damalige natürliche Volk Israel die Pflicht, für denselben Gott Zeugnis abzulegen, für den Gott des alten Israel, der gleichzeitig der Gott des Messias, der Gott Jesu, des Sohnes Gottes, ist. Wenn man ein Zeuge für Jesus, den Messias oder Christus, ist, ist man nicht davon entbunden, auch ein Zeuge für Jehova zu sein, ja für ihn in erster Linie. — Apg. 1:8; 5:27-32.
31. Im Hinblick auf die Handlungen und Worte der Christenheit und ihrer Kirchen ist für Gott die Zeit gekommen, was zu tun, und was bedeutet dies für die heutigen Völker und Nationen?
31 Betrachte jedoch die Nationen der Christenheit und ihre Kirchen. Höre dir ihre Worte an. Prüfe ihre Handlungen im Lichte der Heiligen Schrift. Lassen die Tatsachen irgendwie erkennen, daß die Nationen und Kirchen der Christenheit für Jehova Zeugnis ablegen? Die nackten Tatsachen zeigen deutlich, daß für Jehova wieder einmal die Zeit gekommen ist, sich einen Namen zu machen vor allen Nationen und Völkern, die sich stolz und hartnäckig weigern, seinen göttlichen Namen anzuerkennen, zu achten und zu fürchten. Das, was dem Pharao und seinen Militärstreitkräften am Roten Meer widerfuhr, ist ein geschichtliches Beispiel, das zeigt, daß es für die neuzeitlichen Nationen und Völker Unheil bedeutet, wenn sich Jehova im bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, wiederum einen Namen macht! — Offb. 16:14-16; 19:11-21.
32. Können die Nationen heute mit gutem Grund sagen, sie wüßten von all dem nichts, und was können die den christlichen Zeugen Jehovas feindlichgesinnten Angehörigen der Christenheit nicht zunichte machen?
32 Können die Nationen heute, im Jahre 1972, mit gutem Grund sagen, sie wüßten von all dem nichts? Hat denn Jehova wegen des Versagens der Christenheit mit ihren mehr als neunhundert Millionen eingetragenen Kirchenmitgliedern im zwanzigsten Jahrhundert, ja in unserer Generation, keine treuen, freimütigen Zeugen? Doch! Die Anhänger der Kirchen der Christenheit mögen bestreiten, daß die international bekannten christlichen Zeugen Jehovas wirklich Zeugen Gottes, des Höchsten, sind. Sie mögen sagen, diese hätten kein Recht auf diesen Namen und seien falsche Propheten. Sie mögen diesen Zeugen daher widerstehen, sie falsch darstellen und verfolgen, um sie zu zwingen, das Zeugniswerk auf dem ganzen Erdenrund einzustellen. Aber die feindlichgesinnten Angehörigen der Christenheit und des sogenannten Heidentums können den Ruf, den sich die christlichen Zeugen Jehovas des zwanzigsten Jahrhunderts durch ihre Tätigkeit in mehr als zweihundert Ländern und in etwa hundertsechzig Sprachen erworben haben, niemals zunichte machen.
33. Was müssen deshalb die feindlichgesinnten Angehörigen der ganzen Christenheit hinsichtlich der Tätigkeit der Zeugen Jehovas zugeben, und warum?
33 Sie können nie und nimmer widerlegen, daß Gottes Name, der im ursprünglichen Text der Bibel Tausende von Malen vorkommt, den Menschen weltweit bekanntgemacht worden ist und daß Hunderttausenden von Menschen aus allen Rassen, Nationen, Stämmen und Bevölkerungsschichten geholfen worden ist, Jehova, den Gott und Vater des Herrn Jesus Christus, zu erkennen, zu fürchten und ihm zu dienen. Das brächten falsche Propheten nie fertig. (5. Mose 18:15-22) Ja, die feindlichgesinnten Angehörigen der ganzen Christenheit müssen zugeben, daß es ihnen bis jetzt nicht gelungen ist, die weltweite Predigt- und Lehrtätigkeit dieser christlichen Zeugen Jehovas zu unterbinden. Weshalb nicht? Weil sie das nicht beachtet haben, was der religiöse Rechtsgelehrte Gamaliel zu den Gegnern der christlichen Zeugen Jehovas im ersten Jahrhundert sagte: „So sage ich euch: ... Steht von diesen Menschen ab und laßt sie gehen; (denn wenn dieses Unterfangen oder dieses Werk von Menschen ist, wird es umgestürzt werden, wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht stürzen können;) andernfalls mögt ihr vielleicht als solche erfunden werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen.“ — Apg. 5:34-39.
„EIN VOLK FÜR SEINEN NAMEN“
34. Was geschah mit den Juden, die im ersten Jahrhundert u. Z. in die Tätigkeit der christlichen Apostel eingriffen, und warum erhob sich damit in Verbindung eine Frage in bezug auf die Existenz Jehovas?
34 Was geschah mit den Juden, die damals in die Tätigkeit der christlichen Apostel und ihrer Mitgläubigen eingriffen? Nicht das apostolische Christentum, sondern ihr eigenes Religionssystem wurde im Jahre 70 u. Z. gestürzt, als das alte, ummauerte Jerusalem samt seinem Tempel zerstört wurde und nie mehr von den Juden aufgebaut werden sollte. Ihre Priesterschaft hörte zu bestehen auf oder konnte sich nicht mehr als solche ausweisen. Mögen die Tatsachen die Frage beantworten, ob jene intoleranten religiösen Störenfriede „in Wirklichkeit gegen Gott“ kämpften. Das tragische Ereignis des Jahres 70 u. Z. bedeutete keineswegs, daß Jehova zu existieren aufgehört hätte, wie wenn er nur ein Gott der Israeliten, ein nationaler Gott, gewesen wäre, der nur so lange existierte wie seine historische Nation. Jehova, der Unsterbliche, der Gott ohne Anfang und ohne Ende, hat weitergelebt und lebt heute noch, obwohl die Atheisten es bestreiten. Hat er aber wegen der Dinge, die im Jahre 70 geschahen, seither kein Volk mehr gehabt?
35. Warum war die damalige Nation Israel ein „Volk für seinen Namen“, und warum wird in Frage gezogen, ob sie heute noch Jehovas „Volk für seinen Namen“ ist?
35 Als der Prophet Moses im Jahre 1473 v. u. Z. der Nation Israel, bevor sie über den Jordan zog und das Verheißene Land in Besitz nahm, zum Abschied seine Anweisungen gab, sagte er zu ihr: „Jehova wird dich als ein heiliges Volk für sich aufrichten, so, wie er dir geschworen hat, weil du fortfährst, die Gebote Jehovas, deines Gottes, zu halten, und du auf seinen Wegen gewandelt bist. Und alle Völker der Erde werden sehen müssen, daß Jehovas Name über dir genannt worden ist, und sie werden sich tatsächlich vor dir fürchten.“ (5. Mose 28:9, 10) Die Israeliten waren also, wie Jehova zu ihnen sagte, ‘sein besonderes Eigentum aus allen anderen Völkern’ geworden. (2. Mose 19:3-5) Dadurch, daß sein Name über ihnen genannt wurde, waren sie ein „Volk für seinen Namen“ (Jer. 14:9; Dan. 9:19) Sind die Angehörigen des Volkes Israel heute noch ein „Volk für seinen Namen“? Sind sie durch die Gründung der unabhängigen, untheokratischen Republik Israel im Jahre 1948 u. Z. als das „Volk für seinen Namen“ bestätigt worden, obwohl sie das Gesetz Mose nicht halten und keinen Tempel in Jerusalem haben, der nach dem Namen Jehovas benannt wird? Das zu wissen ist für uns wichtig.
36. Gehörte Jesus zu Jehovas „Volk für seinen Namen“, und wie beantwortete Jehova die Frage, ob sein Name vom natürlichen Israel auf das geistige übertragen wurde?
36 Diese Frage wurde schon im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung entschieden. Da Jesus Christus in Bethlehem-Juda und in der Geschlechtslinie des Königs David geboren wurde, war er von Geburt zweifellos ein Glied des „Volkes für Jehovas Namen“. Schon sein Name Jesus enthält den göttlichen Namen, denn er bedeutet „Jehova ist Rettung“. Aber Jesu eigene Nation lehnte ihn ab. Seine Nachfolger, ein kleiner israelitischer Überrest, wurden von der Nation Israel abgesondert und wurden eine geistige Nation. Blieb die Nation der natürlichen, beschnittenen Israeliten dennoch das „Volk für seinen Namen“ (Jehovas Namen), oder wurde Jehovas Name nun auf die geistige Nation der Nachfolger Jesu übertragen und über ihr genannt? Gott beantwortete diese Frage selbst. Am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. erfüllte er seine Prophezeiung in Joel 2:28-32, indem er seinen heiligen Geist ausgoß. Auf wen? Nicht auf die nichtchristlichen Juden im damals noch bestehenden Tempel in Jerusalem, sondern auf die zwölf Apostel und auf andere Jünger Jesu. Mit Geist erfüllt, verkündigten sie Gottes Namen. — Apg. 2:1-36.
37, 38. (a) Wie viele Juden wurden Glieder von Jehovas neuem „Volk für seinen Namen“? (b) Wann erschloß Jehova Nichtjuden die Möglichkeit, diesem „Volk für seinen Namen“ anzugehören?
37 Damals, vor mehr als neunzehnhundert Jahren, begann Jehova, ein neues Volk herauszunehmen, über dem sein Name genannt werden sollte oder das nach seinem Namen genannt wird. (1. Petr. 2:9) Tausende natürlicher, beschnittener Juden nahmen Jesus als den Messias an und wurden Glieder dieses „Volkes für Jehovas Namen“. Nicht ganz dreieinhalb Jahre später erschloß Jehova Gott den nichtjüdischen oder heidnischen Nationen die Gelegenheit, Jünger Jesu zu werden. Er sandte den Apostel Petrus in ein heidnisches Haus in Cäsarea, damit er Kornelius und seinen Freunden die gute Botschaft über Jesus, den Messias, verkündige. Ihres Glaubens wegen goß Jehova seinen heiligen Geist auf sie aus. Dadurch machte er diese gläubigen Heiden zu Gliedern des „Volkes für seinen Namen“. Danach stand die Möglichkeit, zu diesem geistigen „Volk für seinen Namen“ zu gehören, allen nichtisraelitischen oder heidnischen Nationen offen. (Apg. 10:1 bis 11:18) Dem ist nicht so, weil wir es sagen, sondern weil der inspirierte Jünger Jakobus, der Halbbruder Jesu Christi, es sagte, etwa dreizehn Jahre nach der Bekehrung des Heiden Kornelius und seiner Freunde. Vor Teilnehmern einer Konferenz in Jerusalem sagte Jakobus:
38 „Symeon [Petrus] hat ausführlich erzählt, wie Gott erstmals seine Aufmerksamkeit den Nationen zuwandte, um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: ‚Nach diesen Dingen werde ich zurückkehren und die Hütte Davids ... wieder aufbauen ..., damit jene, die von den Menschen übrigbleiben, zusammen mit Leuten aus allen Nationen, Leuten, die nach meinem Namen genannt sind, Jehova ernstlich suchen, spricht Jehova, der diese Dinge tut.‘“ — Apg. 15:12-18; Amos 9:12.
39. (a) Warum hat Jehova auch nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. ein „Volk für seinen Namen“ gehabt? (b) Welches Werk, das Jehova vor neunzehnhundert Jahren begann, beendet er heute, und welchen Beweis haben wir dafür?
39 Folglich hatte Jehova auch nachdem das alte, ummauerte Jerusalem und sein Tempel im Jahre 70 u. Z. zerstört und die natürlichen, beschnittenen Juden zerstreut worden waren, noch ein „Volk für seinen Namen“. Er hatte nun das neugebildete, christliche „Volk für seinen Namen“. Das Werk, das Jehova damals, im ersten Jahrhundert, begann, beendet er heute, im zwanzigsten Jahrhundert. Jetzt, vor dem Beginn der größten Drangsal der ganzen Menschheitsgeschichte, die über dieses System der Dinge hereinbricht, vervollständigt er dieses geistige „Volk für seinen Namen“. Heute befindet sich immer noch ein Überrest davon auf Erden. Wie wollten wir uns sonst erklären, was gegenwärtig auf allen bewohnten Kontinenten und Inseln des Meeres vor sich geht? Was denn? Der Name Jehovas wird in einem Ausmaß bekanntgemacht und erhöht, wie das noch nie geschehen ist, seitdem durch die Zerstörung Jerusalems und seines berühmten Tempels im Jahre 70 u. Z. unendlich viel Schmach darauf gebracht worden ist. Täuschen wir uns nicht: Jehova hat heute ein „Volk für seinen Namen“ auf Erden, und es erweist sich auch als sein Volk, obwohl nur noch ein Überrest davon da ist.
[Bild auf Seite 72]
Tragen die Lehren und Bräuche deiner Kirche zur Verherrlichung des Namens Gottes bei? Lehrt deine Kirche, daß es eine Hölle und eine Dreieinigkeit gibt? Hat sie die Kriege gesegnet, die dein Volk geführt hat?
[Bild auf Seite 75]
Tausende von Christen zeigten auf diesem Kongreß in Columbus (Ohio) im Juli 1931, daß sie Gottes Namen achteten, indem sie den Namen „Jehovas Zeugen“ annahmen.
[Bild auf Seite 77]
So wie Jehova sich am Roten Meer einen großen Namen machte, wird er sich auch in dem bevorstehenden Krieg von Harmagedon einen Namen machen.