Gottes Wort, des Menschen sicherer Führer
„Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ — Ps. 119:105.
1, 2. Was kann mit Recht zugunsten der Wissenschaft gesagt werden?
MAN erwartet heute von den verschiedenen Wissenschaftszweigen auch vielfach eine Lösung der Probleme des Alltags. Man glaubt, die Wissenschaft werde in absehbarer Zeit auch jene Probleme lösen, die bisher ungelöst blieben, und auf diese Weise würden schließlich alle Schwierigkeiten beseitigt, die der Mensch bis dahin in Verbindung mit Nahrung, Kleidung, Obdach, Krankheiten oder auf sozialem und sittlichem Gebiet gehabt habe.
2 Auf einigen dieser Gebiete hat die Wissenschaft bestimmt schon viel Gutes geleistet. Sie hat in vielen Ländern zur Hebung des Lebensstandards beigetragen und viele Bequemlichkeiten geschaffen. Wir haben ihr das Flugzeug als schnelles Verkehrsmittel, das Telephon als vorzügliches Verständigungsmittel sowie andere zeit- und arbeitsparende Erfindungen zu verdanken. Durch die Fortschritte in der Heilkunde konnten die Leiden der Menschen wesentlich gelindert werden. Diese Fortschritte dürfen nicht unterschätzt werden. Die Wissenschaft ist aber anderseits auch für das unausgeglichene Maschinenzeitalter mitverantwortlich, durch das Ängste und Spannungen, Geisteskrankheiten, Pflichtvergessenheit, zerrüttete Ehen, Verbrechen und Gewalttat eine immer häufigere Erscheinung werden. Je „fortgeschrittener“ ein Volk auf wissenschaftlichen Gebieten ist, desto zahlreicher werden diese Probleme. Nach gewissen Schätzungen sollen allein in den Vereinigten Staaten — einem der fortschrittlichsten Länder des heutigen Zeitalters der Wissenschaft — nicht weniger als 18 Millionen Menschen psychiatrische Hilfe benötigen! Die Hälfte aller Krankenbetten in diesem Land sind von Geisteskranken besetzt!
3. Welche Mittel werden von der Wissenschaft mißbraucht, und wie wirkt sich das aus?
3 Darüber hinaus sind mit der Unterstützung der Wissenschaft Waffen hergestellt worden, durch die in zwei Weltkriegen mehr Menschen getötet wurden als in allen früheren Kriegen zusammen. Man hat in unserer Zeit Vernichtungswerkzeuge geschaffen, die das Leben auf der Erde in wenigen Minuten gänzlich auslöschen könnten! Die Menschen leben daher ständig in Furcht vor der Anwendung dieser fürchterlichen Waffen, über die die Nationen des Ostens und des Westens verfügen. Zur Aufrechterhaltung des Kriegsapparates sind nach der New York Times vom 13. März 1962 „über 50 000 000 Soldaten oder Arbeiter der Rüstungsindustrie nötig — also mehr als die gesamte Bevölkerung Frankreichs“. Die Rüstungskosten sollen sich nach diesem Bericht nun jährlich „auf 120 000 000 000 Dollar — mehr als das Gesamteinkommen sämtlicher unterentwickelter Länder — belaufen“. Was könnte mit diesem Geld und dieser Manneskraft alles getan werden, wenn sie zum Nutzen der Menschheit verwendet würden? Man schätzt, daß man damit etwa 240 000 000 Menschen ein Obdach beschaffen, die Hungrigen der drei Milliarden zählenden Weltbevölkerung speisen und alle Kranken ärztlich behandeln lassen könnte!
4. Welche Aussprüche zeigen, daß man auch in anderen Kreisen die Unfähigkeit der Wissenschaft, die wichtigsten Probleme des Menschen zu lösen, erkannt hat?
4 Daß es der Wissenschaft nicht gelungen ist, die wichtigsten Probleme des Menschen zu lösen, erkennen viele. Das deutsche Ärzteblatt berichtete unter anderem: „Die psychische Gesundheit aller Kulturvölker ist heute in einer noch nie dagewesenen Weise gefährdet ... Was die Menschheit durch Wissenschaft, Technik, Industrie und Organisation ... gewonnen hat, das ist sie im Begriff, dreifach zu verlieren durch die schwere Bedrohung des leib-seelischen Gleichgewichts.“a In der Saturday Evening Post vom 15. Juni 1963 war folgendes zu lesen: „Unsere Fortschritte in Wissenschaft und Technik überflügeln heute unsere Fortschritte auf sozialem, politischem und weltanschaulichem Gebiet in erschreckendem Ausmaß.“ Die Zustände in vielen großen Industriestädten sind ein Beweis dafür, daß die Wissenschaft an den sozialen und moralischen Mißständen mitschuldig ist. Der Manchester Guardian vom 16. Mai 1963 berichtete: „Unsere Großstädte ... sind eine Schande für jeden zivilisierten Menschen. Durch die Hast, das Tempo, das Gewühl und die Aufregungen stumpfen die Empfindungen der Automobilisten zwangsläufig ab. Selbst rücksichtsvolle Fahrer sind gezwungen, ... sich menschenunwürdig zu verhalten. Diese Verhältnisse wirken sich allmählich und unmerklich auf uns aus. Die Maschine entzivilisiert uns; die Einstellungen, die sie hervorruft, werden sich unwillkürlich auch auf anderen Lebensgebieten bemerkbar machen.“
5. Zeige, weshalb die Wissenschaft kein sicherer Führer für den Menschen ist.
5 Nein, die Wissenschaft hat die sozialen und moralischen Mißstände sowie die Ängste und Nöte in der Welt nicht beseitigt. Sie hat sie eher noch gefördert. Sie ist kein sicherer Führer des Menschen, das hat die Vergangenheit bewiesen, das beweist die Gegenwart und das wird auch die Zukunft beweisen. Ein bekannter Journalist schrieb vor einiger Zeit: „Welche natürlichen Grenzen unserem Zeitalter der Wissenschaft gesetzt sind, wissen wir nicht, wir erkennen aber immer deutlicher, daß es unberechenbar ist. Die Wissenschaft weiß im allgemeinen selbst nicht, was sie tut oder wohin sie steuert. Sie hat zwar schon viel Gutes geleistet, aber auch nicht wiedergutzumachenden Schaden gestiftet.“b Auch der bekannte Wissenschaftler und Nobelpreisträger Dr. Harold Urey machte die Wissenschaft für bestimmte Mißstände verantwortlich.c Er sagte, die durch die wissenschaftliche Revolution entstandenen intellektuellen Begriffe hätten Sittlichkeit und Religion untergraben. Der Skeptizismus der Wissenschaftler habe sich bereits auch unter der allgemeinen Bevölkerung ausgebreitet und werde sich in der Zukunft noch mehr ausbreiten. Dann fügte er hinzu, dieser Skeptizismus sei möglicherweise auch schuld an der Ausbreitung der Kriminalität und anderer Gesellschaftsprobleme. Kein Wunder, daß ein Schriftsteller deshalb bitter sagte: „Wenn die Evolution nichts Besseres hervorbringen kann als die gegenwärtigen Zustände — internationaler Haß, Massenmord, Vertragsbrüche, Mangel an Ehrgefühl und die Vernichtung von Zivilpersonen im heiligen Namen des Krieges —, dann sollten wir den Affen den ganzen Kram zurückgeben und sie auffordern, nochmals von vorne anzufangen!“d
GOTTES DIENER KENNEN DEN SICHEREN FÜHRER
6. Sind Gottes Diener über die Unfähigkeit der Wissenschaft, den Menschen zu führen, überrascht?
6 Viele, die dachten, die Wissenschaft werde die Probleme des Menschen lösen — keine neuen verursachen —, mögen überrascht sein, so etwas zu hören. Diener Gottes dagegen sind nicht überrascht. Sie lassen sich nicht von schlechten Führern irreführen, sondern verlassen sich auf den einzig sicheren Führer des Menschen, auf Gottes Wort, die Bibel. Sie bleiben inmitten der aufgewühlten Welt ruhig. Sie wissen schon lange, daß die Bibel die besorgniserregenden Zustände, die heute in der Welt herrschen, durch folgende Worte genau vorhersagte: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die mehr die Vergnügungen lieben als Gott.“ Dürfen wir erwarten, daß es besser wird? Wer durch die Wahrheit aus Gottes sicherem Führer des Menschen gestärkt ist, weiß, daß in diesen letzten Tagen „böse Menschen ... und Schwindler ... vom Schlechten zum Schlimmeren voranschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden“. Er sieht, daß sich die Worte, die Jesus in Verbindung mit seiner Prophezeiung über die heutige Bedrängnis der Nationen äußerte, erfüllen: „Während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen ...“ — 2. Tim. 3:1-4, 13; Luk. 21:26.
7, 8. Warum lassen sich Gottes Diener von seinem Wort leiten?
7 Menschen, die Gott lieben und sein Wort respektieren, lassen sich nicht täuschen von den kühnen Behauptungen und Versprechungen derer, die der Menschheit versichern, es werde schon wieder besser werden und ihre Probleme würden dank den Fortschritten der Wissenschaft eines Tages gelöst werden. Die Diener Gottes anerkennen und schätzen, was die richtig gelenkte Wissenschaft tun kann, aber sie beten sie nicht an und machen sie nicht zu ihrem Führer. Sie wissen, daß nur der Schöpfer dem Menschen das geben kann, was er benötigt, um richtig zu wandeln. Das hat er auch getan, indem er uns sein Wort, die Bibel, gegeben hat, das uns sagt, wie wir den Frieden erhalten, in Fragen der Moral entscheiden, unser Leben gestalten und ihn anbeten sollten. Es sagt uns auch genau, warum wir heute solche Zustände haben und was uns die Zukunft noch bringen wird, denn sein Verfasser weiß alles. Wir lesen: „Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, daß ich Gott bin, und sonst ist keiner, daß ich Gott bin, und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun ... Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“ (Jes. 46:9-11) Da Jehovas Diener wissen, daß der alles beherrschende, allweise Gott, Jehova, dafür sorgte, daß sein Wort, das seinen Dienern ein sicherer Führer sein sollte, unter der Inspiration seines Geistes für sie niedergeschrieben wurde, vertrauen sie diesem Wort rückhaltlos.
8 Das Wort Gottes ist wie ein strahlendes Licht an einem dunklen Ort. Wer geht im Dunkeln sicher? Diese böse Welt ist, wie der Prophet Jesaja es in folgenden Worten voraussagte, in dichte Finsternis gehüllt: „Siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften.“ (Jes. 60:2) Kann das auch von den Dienern Jehovas gesagt werden? Nein, denn sie haben das Licht seines Wortes! „Dein Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ (Ps. 119:105) Jesus sagte von den Dienern Jehovas: „Wer mir nachfolgt, wird keineswegs in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens besitzen.“ (Joh. 8:12) Jesus respektierte Gottes Wort und ließ sich von ihm leiten. Auch seine Nachfolger können sich auf das Wort Gottes als auf einen unfehlbaren Führer verlassen, der ihnen zeigt, wie sie durch dieses in Finsternis gehüllte System der Dinge und dessen unheilvolles Ende hindurchfinden und in ein neues, vollkommenes, als „neue Erde“ bezeichnetes System der Dinge gelangen können, in dem Gerechtigkeit wohnen wird! — 2. Petr. 3:13.
VERSORGT UNS MIT GEISTIGER NAHRUNG
9, 10. Warum ist die Weisheit des Menschen ein unzulänglicher Führer?
9 Die Bibel versorgt uns mit der geistigen Nahrung, die wir benötigen, um unser geistiges Gleichgewicht zu bewahren. Sich von dieser Quelle der Wahrheit oder diesem sicheren Führer abzuwenden kann nur zu Unordnung und Verwirrung führen, und das bestätigen auch die Tatsachen. Der Mensch kann noch so intelligent sein, er ist doch nicht weise genug, um seine Angelegenheiten selbst richtig zu regeln. Der Mensch ist nicht der Schöpfer, sondern das Geschöpf. Wie könnte das Geschöpf etwas besser wissen als sein Schöpfer. Statt sich aber auf Gottes Gedanken zu verlassen, stützen sich weltlichgesinnte Menschen auf ihre eigenen Gedanken. Das führt zu Störungen ihres geistigen Gleichgewichts und zum Zusammenbruch ihrer Ordnung der Dinge. Es ist so, wie wenn man versuchen wollte, einen schweren Wagen zu fahren, dessen Treibstofftank man statt mit hochwertigem Treibstoff mit Spülwasser gefüllt hat! Man könnte es auch mit einem Menschen vergleichen, der sich statt von einer guten Kost nur von Unrat und Abfällen ernährt. Der Mechanismus seines Körpers würde bald versagen. Genauso verhält es sich mit unserem Geist. Er arbeitet nur richtig, wenn wir ihm den von Gott kommenden und in seinem Wort, der Bibel, geoffenbarten „Treibstoff“ zuführen.
10 Der Mensch ist in Gottes Augen wie ein kleines Kind, und sein törichtes Vorgehen beweist, daß er sein Geschick ebensowenig lenken kann wie ein Säugling. Niemand würde im Ernst daran denken, ein Stück Papier mit dem Gekritzel seines Kindes als Autokarte für eine lange, gefährliche Reise zu benutzen. Sich ausschließlich auf menschliche Gedanken statt auf Gottes Wort zu verlassen käme dem gleich. Der Mensch ist in der von Dämonen beherrschten Welt wie ein kleines Kind. Er ist Geistermächten preisgegeben, die weit stärker sind als er. Daher benötigt er die Weisheit und die Führung von oben. — Eph. 6:10-18.
11. Was benötigt der Geist des Menschen, und wie hat Jehova dafür gesorgt?
11 Dem Geist des Menschen muß das zugeführt werden, was ihm in Gottes Augen gut bekommt. Er muß mit der geistigen Nahrung ernährt werden, die uns durch Gottes Wort zugeht. Der Apostel Paulus bestätigte das mit folgenden Worten: „Halte dich weiterhin an das Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast, mit dem Glauben und der Liebe, die mit Christus Jesus verbunden sind.“ (2. Tim. 1:13) Der Prophet Micha sagte voraus, daß solche gesunden Worte in unseren Tagen in Fülle vorhanden wären: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden.“ — Micha 4:1, 2.
12, 13. Was hat das Muster gesunder Belehrung bei Gottes Dienern in unserer Zeit bewirkt?
12 Was hat dieses Muster gesunder Belehrung bei Gottes Dienern in diesen letzten Tagen bewirkt? Unter der Leitung des Geistes Gottes ist es ihnen gelungen, das zu erreichen, was bisher noch keine erdenweit verbreitete Gesellschaft von Menschen erreicht hat! Es hat bewirkt, daß Menschen aus allen Nationen, von jeder Hautfarbe, aus allen Stammen und Sprachen, Menschen, die früher verschiedenen Religionen angehört hatten und die aus den verschiedensten Bevölkerungsschichten kommen, heute in Frieden und Einheit zusammenleben! Die Bibel sagte voraus, daß eine solch wunderbare Harmonie erzielt werde, wenn demütige Menschen die gesunde Lehre aus Gottes Wort annehmen und anwenden würden. Wir lesen: „Und er [Gott] wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ (Micha 4:3) Dieser Zustand herrscht heute in der friedlichen Gesellschaft der Zeugen Jehovas. Sie wissen aber, daß sie die Lösung dieses Problems, durch die ein weltweiter Friede unter Menschen aus den verschiedensten Nationen zustande gekommen ist, nicht ihren eigenen Anstrengungen zu verdanken haben. Sie wissen, daß sie nur durch die Macht des Wortes Gottes und durch Gottes Geist zustande kam.
13 Jehovas Zeugen wissen, daß Gottes Wort die Macht hat, die Denkweise des Menschen umzuformen und sie in richtige Bahnen zu lenken. Sie haben es bei sich selbst versucht und haben in Fällen, in denen die weltliche Weisheit versagte, Erfolg gehabt. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg ist die genaue Erkenntnis, die von Gott kommt. Sie haben den Rat dieses sicheren Führers befolgt: „Streift die alte Persönlichkeit mit ihren Handlungen ab, und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis neugestaltet wird nach dem Bilde dessen, der sie geschaffen hat.“ — Kol. 3:9, 10.
14. (a) Welche Rolle spielt die Liebe bei Gottes Volk? (b) Was bestätigt, daß die Wissenschaft die Wichtigkeit der Liebe erkannt hat?
14 Gottes Führer lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Liebe als eine sehr wichtige Eigenschaft. Ohne Liebe gibt es keine Einheit und keinen Frieden, denn die Liebe „ist ein vollkommenes Band der Einigkeit“. (Kol. 3:14) Jehovas Zeugen wissen, was unter dieser in der Bibel beschriebenen Liebe zu verstehen ist. Sie pflegen sie heute schon und werden sie auch weiterhin pflegen, bis sie sie in Vollkommenheit erlangt haben. Diese Liebe hilft ihnen, in Frieden miteinander auszukommen und ohne die im alten System der Dinge üblichen Reibungen miteinander Gemeinschaft zu haben und zusammenzuarbeiten. Selbst die Wissenschaft hat nun erkannt, welch großen Einfluß die Liebe auf die menschlichen Beziehungen ausübt. Der Vorsitzende des Fonds zur Bekämpfung von Geisteskrankheiten in London sagte: „Die bedeutendste Entdeckung der Psychiatrie ist die Macht der Liebe als Schutz und Heilkraft für den Geist.“e Die Bibel kannte die Macht der Liebe schon lange. Das erklärt auch, warum Menschen, die sich an Gottes Wort halten und dem Gesetz der Liebe gehorchen, in Frieden und Glück beisammenleben und ihr geistiges Gleichgewicht bewahren, wenn andere sich streiten oder in Wut geraten.
EIN SICHERER FÜHRER FÜR DIE ZUKUNFT
15. (a) Was ist die Bibel für uns außerdem noch, was die Wissenschaft nicht sein kann? (b) Wie können Sanftmütige in Gottes Wegen wandeln?
15 Die Bibel ist nicht nur ein sicherer Führer für das tägliche Leben, sondern auch für die Zukunft. Das kann von der Wissenschaft nicht gesagt werden. Die Wissenschaft kann das Leben der einen höchstens ein wenig verlängern, während sie die Zukunft anderer gefährdet. Gottes unfehlbares Wort verheißt gehorsamen Menschen jedoch eine glückliche Zukunft. Es weist auf eine wunderbare neue Ordnung der Dinge hin, die ihnen Frieden, Glück, Gesundheit, ewiges Leben und ewige Freude in einem erdenweiten Paradies bringen wird. Bevor aber diese herrliche Zeit kommt, muß alle Bosheit von der Erde verschwinden. Gottes sicherer Führer des Menschen zeigt, daß das nun bald geschehen wird und daß Gott, der Allmächtige, binnen kurzem selbst dafür sorgen wird, indem er die Bosheit und die bösen Menschen vollständig vernichtet. „Nur noch ein Weilchen, so wird der Gottlose nicht mehr sein, und wenn du dich nach seiner Wohnstätte erkundigst, so ist er nicht mehr da! Aber die Sanftmütigen werden das Land [die Erde, NW] ererben und sich der Fülle des Friedens erfreuen.“ (Ps. 37:10, 11, SB) Wie wichtig ist es doch daher für uns, jetzt Gottes Wege kennenzulernen, um den schmalen Pfad, der zum Leben führt, einschlagen zu können! Befolgen wir deshalb den Rat, den uns Gottes sicherer Führer gibt, wenn er sagt: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand. Erkenne ihn auf allen deinen Wegen, und e r wird gerade machen deine Pfade.“ (Spr. 3:5, 6) Ja, Gottes Wort, das uns den Weg zum Leben weist, bietet uns alles, was wir benötigen, um in Gottes Wegen zu wandeln, denn „die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Tadeln, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“. — 2. Tim. 3:16, 17.
16. Welchen dringenden Rat sollten wir beherzigen, und warum besonders jetzt?
16 Da das vollständige Ende dieses alten Systems der Dinge noch in unserer Zeit kommen wird, ist es heute besonders wichtig, sich von Gottes Wort leiten zu lassen. Mit anderen Worten: Es besteht die Hoffnung, daß wir dieses Ende überleben können und nie sterben müssen! „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ (1. Joh. 2:17) Wir könnten unsere Tage mit den Tagen vergleichen, in denen Jehovas Volk der alten Zeit kurz vor seinem Einzug in das Verheißene Land stand. Die Ratschläge, die Moses damals dem Volk Israel gab, sind für uns noch wichtiger, weil uns nicht nur eine zeitweilige Befreiung bevorsteht, sondern eine Befreiung, die zu ewigem Leben führt. „Richtet euer Herz auf alle die Worte, die ich euch heute bezeuge“, sagte Moses damals, „damit ihr sie euren Kindern befehlet, daß sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes [des Gesetzes Gottes] zu tun. Denn es ist nicht ein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben; und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Lande, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen.“ (5. Mose 32:46, 47) Ja, richte dein Herz darauf, dem Führer zu folgen, den Gott dem Menschen gegeben hat, dann wirst auch du zu denen gehören, von denen der Psalmist sagte: „Die Gerechten werden das Land [die Erde, NW] besitzen und werden darin wohnen immerdar.“ — Ps. 37:29.
17. Wie können wir zeigen, daß wir Gottes Wort schätzen?
17 Schätze die Bibel als das, was sie ist: als das einzigartige Mittel, durch das Gott zu den Menschen spricht. Mache sie zu deinem Führer. Die Befolgung menschlicher Richtlinien — sie mögen von noch so klugen Wissenschaftlern oder anderen großen Männern stammen — bringt nur Enttäuschung und führt ins Verderben. Die Bibel ist durch die Forschungsergebnisse ehrlicher Wissenschaftler bestätigt worden und hat sich als ein Führer erwiesen, der uns in diesem von Finsternis bedeckten System der Dinge in jeder Hinsicht ebenso zuverlässig den Weg weist wie eine Autokarte. Nein, die Bibel ist nicht veraltet, sie ist immer noch ein sicherer Führer des Menschen. Sie ist zwar schon lange im Gebrauch. Ist aber nicht auch das Essen ein alter Brauch? Dennoch würde niemand daran denken, es aufzugeben. Ebensowenig würden Menschen, die nach ewigem Leben trachten, Gottes lebenerhaltende Gedanken aufgeben, die sein Wort, die Bibel, enthält und die sich seit Jahrhunderten als lebenswichtige Nahrung erwiesen haben. Sie möchten nicht, daß es ihnen einmal so erginge, wie jenen vier Journalisten, die zur Teilnahme an einem Fernsehgespräch über das Christentum eingeladen wurden.f Als sie gefragt wurden, ob sie jemals in ihrem Leben schon einmal fünf Minuten darüber nachgedacht hätten, was das Christentum bedeute, mußten alle vier zugeben, es noch nie getan zu haben. Dabei waren sie alle überdurchschnittlich intelligente Männer! Das ist typisch für viele Menschen. Sie möchten ihre Probleme gelöst haben und erhoffen eine bessere Zukunft, wenden sich aber nicht an die einzige Quelle, aus der sie erfahren könnten, wie eine solche Zukunft möglich ist.
18. Warum sollten wir uns nicht entmutigen lassen, auch wenn andere Gottes Wort verwerfen?
18 Laß dich auch nicht entmutigen, wenn andere, denen du Gottes Führer empfiehlst, sich spottend und lachend von dir abwenden. Viele lassen sich trotz der Fülle von Beweisen, die die Zuverlässigkeit und Echtheit der Bibel bestätigen, nicht überzeugen. Denke an die Worte Jesu: „Wenn sie nicht auf Moses und die Propheten hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.“ (Luk. 16:31) Viele können das kaum glauben; daß es aber so ist, zeigte sich nach der Auferweckung des Lazarus durch Jesus, denn kurz danach hielten „die Oberpriester ... Rat, um auch Lazarus zu töten“. — Joh. 12:10.
19. Was werden alle schafähnlichen Menschen tun?
19 Schafähnliche Menschen werden glauben. Sie werden erkennen, daß die Bibel die Wahrheit enthält. Sie werden feststellen, daß die Bibel, wenn sie vom Licht der wahren Wissenschaft angestrahlt wird, heller denn je als eine Lampe für unsere Füße leuchtet und uns den Weg weist. Sie nehmen diese lebengebenden Wasser der Wahrheit in sich auf und genießen sie mit der gleichen Freude wie die Diener Jehovas, die sie darauf aufmerksam machten. Sie freuen sich gemeinsam auf die Zeit, da Jehova seinen Namen, sein Wort und sein Volk völlig rechtfertigt. Sie freuen sich auf den großen Tag, an dem Jehova sein Urteil vollstrecken und die Erde von aller Bosheit reinigen wird. Sie erwarten sehnsüchtig die neue Ordnung, die Jehova nach dieser Zeit herbeiführen und in der er die Menschen mit Segnungen überschütten wird, eine Ordnung, in der die Errungenschaften der von ihrem Schöpfer gelenkten und geleiteten Wissenschaft die Herzen aller erfreuen werden, die Gottes Wort einst liebten, danach handelten und das Ende der ungläubigen menschlichen Gesellschaft dieses alten Systems der Dinge überlebten. Daher stimmen nun alle, die Gottes Wort respektieren und es als Führer betrachten, dem Psalmisten bei, der sagte: „Denn ein großer Gott ist Jehova, und ein großer König über alle Götter; in dessen Hand die Tiefen der Erde, und dessen die Höhen der Berge sind; dessen das Meer ist, er hat es ja gemacht; und das Trockene, seine Hände haben es gebildet. Kommet, lasset uns anbeten und uns niederbeugen, lasset uns niederknieen vor Jehova, der uns gemacht hat!“ — Ps. 95:3-6.
[Fußnoten]
a Ärztliche Mitteilungen, S. 434, Artikel betitelt „Allgemeine Probleme der psychischen Hygiene“ von Prof. Dr. med. Werner Villinger.
b Monterey Peninsula Herald, S. 14, Monterey, Kalifornien (Leitartikel von Eric Sevareid, betitelt „Die Büchse der Pandora öffnet sich“).
c Los Angeles Times, 14. Juni 1963.
d Dead Men Tell Tales von H. Rimmer, S. 31.
e New York Times, 16. August 1954.
f Christian Heritage, Dezember 1960, S. 4.